Übungen zur Vorlesung Theoretische Physik für LA 2 Apl. Prof. Dr. J. Main SS 2014 Blatt 6 Aufgabe 18 : Elektromagnetische Wellen in Materie Betrachten Sie ein unendlich ausgedehntes, homogenes, elektrisch neutrales Medium, das durch die Dielektrizitätskonstante ǫ, die Permeabilität µ und die Leitfähigkeit σ charakterisiert ist. Das elektromagnetische Feld wird dann durch die Maxwell-Gleichungen in Materie divD = 0 , 1 ∂ 4π rot H − D= j, c ∂t c und durch die Materialgleichungen divB = 0 , 1 ∂ rot E + B=0 c ∂t D = ǫE, B = µH, j = σE bestimmt. a) Zeigen Sie, dass sowohl die elektrische Feldstärke E als auch die magnetische Feldstärke H der Telegraphengleichung genügen ∂2 ∂ ∆E = α 2 E + β E, ∂t ∂t ∂ ∂2 ∆ H = α 2 H + β H, ∂t ∂t und geben Sie die Konstanten α, β in Abhängigkeit der Materialparameter ǫ, µ, σ an. (1 Punkt) b) Setzen Sie die elektrische Feldstärke E und die magnetische Feldstärke H als ebene Welle an: E = E 0 ei(kr−ωt) , H = H 0 ei(kr−ωt) . Zeigen Sie nun: i) Die elektromagnetischen Wellen im leitenden Medium sind transversal, d.h. die Amplituden E 0 und H 0 stehen senkrecht auf dem Wellenvektor k. ii) Die Beträge von elektrischer und magnetischer Feldstärke sind verschieden. iii) Leiten Sie die Dispersionsrelation ω2 µ η, c2 ab und bestimmen Sie die verallgemeinerte komplexe Dielektrizitätskonstante η. (2 Punkte) k2 = c) Führen Sie den komplexen Brechungsindex N = n + iκ mit N 2 = µη ein und bestimmen Sie dessen Realteil, den Brechungsindex n und dessen Imaginärteil, den Absorptionskoeffizienten κ. (2 Punkte) d) Betrachten Sie eine sich in x–Richtung bewegende ebene Welle: i) Zeigen Sie, das die Welle für σ > 0 exponentiell abklingt. ii) Bestimmen Sie die Eindringtiefe d = d(ω) in das Medium, d.h. diejenige Strecke, nach der die Welle auf das 1/e–fache ihres ursprünglichen Wertes abgefallen ist. iii) Was ergibt sich für die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle? (2 Punkte) Aufgabe 19 : Gleichförmige Bewegung eines geladenen Teilchens, Tscherenkow–Strahlung (schriftlich) Die Liénard-Wiechert Potentiale eines Teilchens mit Ladung q und Bahnkurve r(t) sind gegeben durch: ϕ(r,t) = q mit 1 1 , ′ |r − r(t )| |κ(r,t′ )| A(r,t) = v ϕ(r,t′ ) c v (r − r(t′ )) . κ(r,t ) = 1 − · c |r − r(t′ )| ′ Dabei ist t′ implizit durch die Gleichung t = t′ + 1c |r − r(t′ )| gegeben. a) Die Bahnkurve des Teilchens sei r(t) = r 0 + vt mit konstanter Geschwindigkeit v. Zeigen Sie, dass 1 v2 x · v ± |x|c 1 − (t − t′ ) = 2 sin2 (α) (c − v 2 ) c2 !1/2 (1) gilt, wobei x = r − r 0 − vt und α den Winkel zwischen x und v darstellt. (2 Punkte) Hinweis: Führen Sie x noch vor dem Quadrieren der impliziten Gleichung ein. b) Zeigen Sie, dass sich für v < c die folgenden Potentiale ergeben: v2 1 1 − 2 sin2 (α) ϕ(r,t) = q |x(t)| c !−1/2 , v2 v 1 1 − 2 sin2 (α) A(r,t) = q c |x(t)| c In diesem Fall v < c gibt das Teilchen keine Strahlung ab. !−1/2 (2 Punkte) Abgabe der schriftlichen Aufgabe am Dienstag, den 20.5.2014, in der Übung. .