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Strukturdaten Malaysia
Fläche
329758 km²
Einwohner
18,769 Mio.
Bevölkerungsdichte
58 Einwohner pro km²
Bevölkerungswachstum
2,3 %
Säuglingssterblichkeit im 1. Lebensjahr
13,5 pro 1000 Lebendgeburten
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
3440 US-Dollar
Anteil Industrie am BSP
31,6 %
Anteil Dienstleistungen am BSP
44,5 %
Anteil der Erwerbstätigen in Landwirtschaft
25 %
Anteil der Erwerbstätigen in Industrie
28 % (Encarta)
Arbeitslosenquote
2,8 %
Handelsbilanz
3,7 %
Import
144,9 Mio. US-Dollar
Export
148,6 Mio. US-Dollar
Auslandsverschuldung
Mrd. US-Dollar
Entwicklungshilfe
100 Mio. US-Dollar
1. Lage/Fläche:
Malaysia lässt sich wie folgt im Gradnetz einordnen: Es reicht von seiner nördlichsten Grenze
bei ca. 7° Nord fast bis zum Äquator. In der Breite erstreckt es sich von 100° Ost bis ca. 120°
Ost. Somit ist Malaysia ein Staat in Südostasien, dessen Gesamtfläche 329758 km² beträgt.
Er wird durch das Südchinesische Meer in zwei getrennte Landesteile gesplitet: West- und
Ostmalaysia. Westmalaysia, das 40% der Gesamtfläche umfasst, besteht aus elf
Bundesstaaten im Süden der Malakkahalbinsel und grenzt im Norden an Thailand, im Süden
an Singapur. Im Westen liegt die Malaccastrasse und im Osten befindet sich das
Südchinesische Meer als Grenze zu Ostmalaysia. Ostmalaysia umfaßt den Norden der Insel
Borneo und schließt das Sultanat Brunei mit ein. Es besteht aus den Bundesstaaten Sarawak
(38% der Gesamtfläche) und Sabah (22% der Gesamtfläche). Im Norden und Westen wird
Ostmalaysia durch das Südchinesische Meer, im Osten durch die Sulu- und Celebesee, sowie
im Süden durch die indonesischen Provinzen West- und Ost-Kalimantan begrenzt.
2. Rohstoffe:
Vor der Unabhängigkeit war Zinn, welches hauptsächlich in Westmalaysia gefördert wird, der
wichtigste Rohstoff und einst die Quelle des Reichtums in Malaysia. Dies hat sich in den
letzten 40 Jahren geändert. Die Zinnproduktion ist rückgängig und der Bergbau hat einen
leichten Aufschwung zu verzeichnen. Erdöl und Erdgas, welche vor allem in den
Küstengebieten von Sabah und Sarawak gefördert werden, bleiben wichtige Exportgüter und
Devisenbringer für Malaysia. Außerdem sind noch Bauxit, Eisen und Kupfer erwähnenswerte
Produkte des malaiischen Bergbaus.
3. Soziales und Kultur:
3.1. Bevölkerung:
Die malaiische Bevölkerung lässt sich in mehrere ethnische Gruppen gliedern. Mit knapp der
Hälfte der Bevölkerung (47%) sind die Malaien die größte Volksgruppe. Sie ist gefolgt von
den Chinesen mit 32% und den Indern mit 8% der Bevölkerung. Der Rest der Bevölkerung
setzt sich aus einheimischen Volksgruppen und kleineren Gemeinschaften eingewanderter
Pakistanis, Filipinos, Indonesier, Vietnamesen und Europäer zusammen. Die Städte werden
von den im Wirtschaftsleben vorherrschenden Chinesen dominiert. Die durchschnittliche
Bevölkerungsdichte Malaysias beträgt etwa 60 Einwohner pro Quadratkilometer. Die
Malakkahalbinsel ist jedoch ungefähr siebenmal so dicht bevölkert wie Sabah und Sarawak,
da sich auf ihr die großen Städte wie Kuala Lumpur und George Town befinden, die die
wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Malaysias bilden.
Etwa 43% der Bevölkerung leben in den Städten und 57% leben auf dem Land.
3.2. Sprache und Religion:
Aus der großen ethnischen Vielfalt Malaysias folgt auch, dass eine Reihe von
unterschiedlichen Sprachen gesprochen werden und dass viele verschiedene Religionen
vertreten sind. Bahasa Malaiisch ist die Amtssprache Malaysias und wird von ungefähr 58%
der Bevölkerung gesprochen. Daneben sind noch Chinesisch (9%), Tamil (4%) und Iban (3%)
verbreitet.
Englisch ist eine wichtige Verkehrs- und Bildungssprache, die ebenfalls verbreitet ist.
Der Islam ist die Staatsreligion und wird von etwa der Hälfte der Bevölkerung, im
wesentlichen Malaien, vertreten. Neben dem Islam gibt es noch weitere Religionen, die von
den jeweiligen Bevölkerungsgruppen abhängen. Bei den Chinesen sind der Buddhismus,
Konfuzianismus und Taoismus verbreitet. Die meisten Inder sind Hindus. Die Christen bilden
mit 6% eine Minderheit in Malaysia. Außerdem gibt es vor allem in Sabah und Sarawak viele
traditionelle, animistische Stammesreligionen.
3.3. Bildung:
Jedes Kind muß vom siebten bis 15. Lebensjahr die Schule mit unentgeltlichen Unterricht
besuchen. Der Unterricht wird in den vier Hauptsprachen (Bahasa Malaysia, Chinesisch,
Tamil und Iban) gehalten, wobei Englisch als erste Fremdsprache Pflichtfach ist.
Nach der normalen Schulausbildung gibt es die Möglichkeit an einer der sieben Hochschulen
und mehreren anderen Hochschuleinricht-ungen zu studieren. Anfang der neunziger Jahre
besuchten mehr als 57400 Studenten die sieben Universitäten Malaysias.
4. Wirtschaft:
Malaysias Wirtschaft ist eine der sich am schnellsten Entwickelnden in Südostasien. Das
Wirtschaftswachstum lag 1995 zum achten Mal in Folge über 8%, so daß Malaysia heute die
drittreichste Nation Südostasiens ist (Encarta). Mit einem Bruttosozialprodukt von über
3000US$ pro Kopf gehört Malaysia in der Weltbankeinteilung schon zu den Ländern mit
mittlerem Einkommen in der oberen Einkommens- kategorie. Die Arbeitslosenquote (2,8%)
ist so gering, daß man praktisch von Vollbeschäftigung ausgehen kann.
Dieser wirtschaftliche Aufschwung ist mit einer gelungenen Wirtschaftspolitik zu erklären.
Die koloniale Monokultur zur Produktion von Kautschuk und Zinn in den 50er Jahren konnte
seit der Unabhängigkeit weitgehend diversifiziert werden. 1970 wurde die New Economic
Policy (NEP: Neue Wirtschaftspolitik) zur Bekämpfung der Armut und dem Abbau der
traditionellen Vorherrschaft der Chinesen in der Wirtschaft eingeführt. Durch sie wurde
Malaysia führender Produzent von elektronischen Bauteilen auf dem Weltmarkt. Malaysia
war auch die erste Nation Südostasiens, die mit dem Bau und Export von Kraftfahrzeugen
begann. Der Anteil der Industrie am Bruttoinlandsprodukt hat sich von 1980 bis 1990 mehr
als
verdoppelt
(1990:
40%).
1991 wurde die National Development Policy (NDP: Nationale Entwicklungspolitik)
eingeführt. Ihr Ziel ist ein anhaltendes Wirtschaftswachstum und die Überwindung der Armut.
Bis zum Jahr 2020 soll die „Vision 2020" realisiert werden und Malaysia ein voll entwickelter
Industriestaat
sein
(Encarta).
Anteil der Wirtschaftssektoren am BSP Anteil der Erwerbstätigen pro Wirtschaftssektor
(in %)
(in %)
-Industrie:
-Landwirtschaft:
-Dienstleistungen:
44,5
31,6 -Industrie:
-Landwirtschaft:
-Dienstleistungen:
28
25
4.1. Industrie:
Die Industrie beschäftigt etwa ein gutes Viertel der Erwerbstätigen und trug 1993 zu einem
Drittel zum BIP und zu mehr als 60% zu den Exporteinnahmen bei. Die verarbeitende
Industrie hat die Agrar-wirtschaft und den Bergbau an Bedeutung weit hinter sich gelassen.
Sie hatte 1994 ein Wachstum von 14,6% und ihr Anteil am BIP betrug 31,6%, so daß sie der
stärkste
Wachstumsmotor
blieb.
Der
wichtigste
Industriezweig
Malaysias
ist
die
Elektronikindustrie
Zu Beginn der 90er Jahre war Malaysia hinter den USA und Japan der drittgrößte Produzent
elektronischer Bauteile. Weitere bedeutsame Industriezweige verarbeiten Kautschuk, Zinn, Öl
und
Nahrungsmittel
oder
stellen
chemische
Erzeugnisse
her.
4.2. Agrarwirtschaft:
Die Landwirtschaft verliert, typisch für Schwellenländer, immer mehr an Bedeutung. 1993
betrug ihr Anteil am BIP 15% und ihr Anteil an den Exporteinnahmen 18%. Trotzdem
beschäftigt sie immer noch einen Großteil der Erwerbstätigen (1990: über 25%). Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfaßt ca. 13% der Landesfläche. Die meisten Kleinbauern
produzieren für den Eigenbedarf und decken so den Inlandsbedarf an Nahrungsmitteln
(hauptsächlich Reis). Kautschuk, Palmöl und Kakao sind die wichtigsten Exportgüter, wobei
die ersteren zwei von den Briten eingeführt wurden. Malaysia produziert ca. 60% der
Weltproduktion an Palmöl und liegt mit der Kautschuk- und Kakaoproduktion weltweit an
dritter bzw. Vierter Stelle. Neben Kautschuk, Palmöl und Kakao sind Zuckerrohr, Tee,
Ananas,
Kokosnuß
und
Tabak
wichtige
landwirtschaftliche
Erzeugnisse.
Außerdem zählt Malaysia zu einen der größten Nutzholzexporteuren auf dem Weltmarkt.
Wegen der zunehmenden Abnahme der Waldfläche wurden durch die Regierung
Exportverbote
für
mehrere
tropische
Holzarten
verhängt.
4.3. Tourismus:
Der Tourismus liegt, was seine volkswirtschaftliche Bedeutung betrifft, nach dem
Verarbeitenden und dem Erdölsektor an dritter Stelle. Die Einnahmen aus diesem Sektor
steigerten von 1994 bis 1995 um 60%. Malaysias Umweltprobleme der letzten Zeit dürften
allerdings
einen
Rückgang
der
Einnahmen
verursacht
haben.
4.4 Verkehrswesen:
Die Verkehrsinfrastruktur ist recht gut, wenn auch mit sehr starken regionalen Unterschieden,
entwickelt.
Die Malakkahalbinsel verfügt über ein umfassendes Straßen- (40000km) und Eisenbahnnetz
(2100km). Das Eisenbahnnetz ist jedoch noch nicht so weit ausgebaut, so daß die
Straßenverbindungen das wichtigste Transportnetz bilden. Auf der Malakkahalbinsel befinden
sich außerdem drei der fünf internationalen Flughäfen und daneben noch sechs weitere
größere
Flughäfen.
In Sabah und Sarawak ist die verkehrsmäßige Erschließung noch nicht so weit fortgeschritten.
Nur 25% des Straßennetzes und 6% des Eisenbahnnetzes befinden sich auf Sabah und
Sarawak. Weiterhin gibt es noch zwei internationale und fünf größere Flughäfen in Sabah und
Sarawak.
Die Schiffahrt ist zwar noch entwicklungsbedürftig, aber es bestehen schon gut ausgebaute
Fährverbindungen zwischen den beiden Landesteilen. Die wichtigsten Seehäfen sind Kelang,
George Town, Johor Baharu und Kuantan auf der Halbinsel sowie Kota Kinabalu und
Kuching
in
Ostmalaysia.
5. Politik und Geschichte:
5.1. Geschichte:
Das Gebiet des heutigen Malaysias wurde seit Anfang des 16. Jahrhunderts von
Kolonialherren dominiert. Von 1511 bis 1641 herrschten die Portugiesen in Malaysia und
befanden sich ständig in kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem islamischen Reich
Aceh Sumatras. 1641 fiel das Königreich an die Niederländer, die für die nächsten 200 Jahren
die herrschende europäische Handelsmacht waren. Auch sie befanden sich im ständigen
Konflikt mit den angrenzenden Königreichen. Es gelang ihnen jedoch ihren Einflußbereich
noch auszuweiten. Die nördlichen malaiischen Königreiche waren zu dieser Zeit meist unter
siamesischen
Einfluß.
5.2. Machtübernahme durch die Briten (Encarta):
Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewannen die Briten immer mehr an Einfluß im
südostasiatischen Raum. 1786 pachtete die britische Ostindische Kompanie die Insel Penang.
1819 wurde von ihr ein Handelsstützpunkt auf der Insel Singapur errichtet. 1824 erwarben
die Briten schließlich Malacca von den Niederländern. 1867 wurden Singapur, Penang und
Malacca zu den Straits Settlements zusammengefaßt und befanden sich unter britischer
Verwaltung.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts förderten malaiische Herrscher die Einwanderung
chinesischer Arbeitskräfte für die Zinnminen. Es kam zu Gebietsstreitigkeiten zwischen den
Sultanen und den chinesischen Einwanderer, so daß die Briten zur Sicherung ihrer
Interessengebiete die Halbinsel übernahmen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden vier
Sultanate unter der Kontrolle eines britischen Generalresidenten zu den Federated Malay
States zusammengefaßt. 1909 wurde aus den nördlichen Sultanaten, die vorher unter
siamesischer Herrschaft standen, die Unfederated Malay States. An der Spitze des britischen
Herrschaftssystems stand ein Regierungskommissar, der gleichzeitig Gouverneur der Straits
Settlements
war.
Das Gebiet der heutigen malaiischen Gliedstaaten Sabah und Sarawak stand bis zum Ende des
19. Jahrhunderts zum größten Teil unter dem Einfluß des mächtigen muslimischen Sultanats
Brunei, mit dem die Europäer zwar Handel führten, aber wo sie keine feste Niederlassung
hatten. 1841 erhielt ein britischer Seefahrer Sarawak als Belohnung für seine Hilfe bei der
Niederschlagung eines Aufstandes. Es gelang ihm und seinen Nachfolgern das Gebiet bis auf
die heutigen Grenzen auszudehnen. In der Folgezeit schlossen die Briten mit den Sultanen
von Brunei und Sulu Verträge ab, die ihnen uneingeschränkte Herrschaft über diese Gebiete
einräumten.
1888 wurden das heutige Sabah und Sarawak zu britischen Protektoraten.
5.3. Unabhängigkeit (Encarta):
Während des 2. Weltkrieges wurden Malacca, Sarawak und Nordborneo von den Japanern
besetzt. Danach nahmen die Briten die Halbinsel wieder in Besitz. Die nach dem Krieg
aufkommende Unabhängigkeitsbewegung wurde durch Streitigkeiten unter den einzelnen
Volksgruppen
in
ihrer
Entwicklung
behindert.
1946 vereinigten die Briten gegen den heftigen Widerstand der Malaien Singapur, Malacca
und Penang mit den Federated und Unfederated Malay States zur Malaiischen Union. Aus
dem Widerstand gegen die Union entstand 1946 die United Malays National Organization
(UMNO). 1948 wurde die Union in eine Föderation, den Malaiischen Bund, umgewandelt.
Dies war der Auslöser für den antikolonialen Guerillakampf der Communist Party of Malaya
(MCP), die während des 2. Weltkrieges eine wichtige Rolle in der Widerstandsbewegung
gegen Japan hatte und auch nach dem Krieg nicht verboten wurde. Das Ziel der MCP war die
sofortige Unabhängigkeit und die Absetzung der traditionellen malaiischen Herrscher. Die
Angriffe der MCP auf Zinnminen und Kautschuk-plantagen führte 1948 zu einer Verhängung
eines
Ausnahmezustands.
Die MCP wurde verboten und die Truppen durch Kontingente aus anderen Kolonien
Großbritanniens verstärkt. 1954 war die MCP zu Friedensverhandlungen bereit, obwohl es in
den folgenden sechs Jahren noch ab und zu zu sporadischen Kämpfen kam.
Bei den ersten allgemeinen Wahlen 1955 erlangte die Allianz aus der UMNO, der Malayan
Chinese Association (MCA) und dem Malayan Indian Congress (MIC) die Mehrheit der
Mandate und arbeitete mit den Briten die Verfassung für die Zeit der Unabhängigkeit aus.
Am 31.08.1957 wurde der Malaiische Bund von Großbritannien in die Unabhängigkeit
entlassen und schloß sich am 16.09.1963 mit Singapur, Sarawak und Sabah zur Föderation
Malaysia zusammen. 1965 trat Singapur wegen wirtschaftlichen und politischen Interessengegensätzen aus der Föderation wieder aus. Außerdem kam es bis 1966 zu
Auseinandersetzungen mit Indonesien, welches gegen eine Mitgliedschaft von Sabah und
Sarawak
in
der
Föderation
war.
5.4. Politik:
Seit seiner Gründung wird Malaysia von Parteibündnissen regiert. Die erste
Koalitionsregierung war die Allianz von UMNO, MCA und MIC. Alle Premierminister seit
der Unabhängigkeit wurden von der UMNO gestellt. Die Regierung hatte immer wieder mit
ethnischen und sozialen Spannungen zu kämpfen. Unmittelbar nach den allgemeinen Wahlen
von 1969 kam es zu schweren Unruhen in Kuala Lumpur, die zur Ausrufung des
Ausnahmezustands bis 1971 führten. Nach diesen Unruhen wurde die Allianz von UMNO,
MCA und MIC durch die Aufnahme aller großen Parlamentsparteien der 13 Bundesstaaten
erweitert. Die neue Koalition nannte sich National Front und umfaßte 1974 zehn
Mitgliedsparteien. Ihr standen zwei große Oppositionsparteien gegenüber: die Pan-Malayan
Islamic
Party,
die
1977
die
National
Front
verließ,
und
die
Democratic
Action
Party.
Durch wachsende Spannungen zwischen Malaien und Chinesen sah sich die Regierung 1987
so sehr bedroht, daß sie alle Oppositions-führer festnehmen ließ. 1988 wurde die New UMNO
wieder gegründet, nachdem sie zuvor, wegen der Teilnahme nichtregistrierter Gruppierungen
an
den
Wahlen,
aufgelöst
worden
war.
Heute ist die New UMNO die stärkste Partei in der National Front, welche aus 14
Mitgliedsparteien besteht. Es gibt mindestens 26 Oppositionsparteien, die zumeist entweder
der Gagasan Rakyat, einer Koalition aus sieben Parteien, zu der auch die Democratic Action
Party gehört, oder dem Muslim Unity Movement (’89 gegründet), einer Koalition aus vier
Parteien, zu der auch die Pan-Malayan Islamic Party gehört, angehören.
6. Endbewertung:
6.1. Entwicklungsstand und Zukunftsperspektiven:
Malaysia ist ein Schwellenland (Encarta) mit den besten Voraussetzungen bald zu den
Industrienationen zu gehören. Es ist schon jetzt eine führende Wirtschaftsmacht im
südostasiatischen Raum und ist mit einigen Produkten (z.B.: Elektroteile) führend auf dem
Weltmarkt. Weiterhin hat Malaysia auch schon wichtige Handelsbeziehungen geknüpft, so
daß es schon heute nicht mehr so stark auf Entwicklungshilfe angewiesen ist. Die
Nettoentwicklungs- hilfe betrug 1988 nur noch 100 Mio. US$. Trotzdem ist die Armut in
Malaysia noch ein großes Problem. Vor allem die Disparitäten zwischen dem relativ reichen
Westmalaysia und den zurückgebliebenen Ostmalaysia können noch zu ernsten Problemen
führen, wenn die Regierung es nicht schafft die „Vision 2020" mit Hilfe der National
Development
Policy
zu
realisieren.
6.2. Ursachen der Unterentwicklung:
Wie bei den meisten Entwicklungsländern ist nicht eindeutig festzustellen was der eigentliche
Grund
für
die
Unterentwicklung
war.
Der gesamte südostasiatische Raum wurde durch unterschiedliche Kolonialmächte dominiert.
Dies läßt auf die Dependenztheorie folgern. Das heißt, die Unterentwicklung ist wegen der
Beeinflussung durch die Kolonialmächte entstanden. Am Beispiel Malaysia wäre diese
Beeinflussung gleichbedeutend mit der materiellen Ausnutzung Malaysias und den daraus
resultierenden Folgen. Um die Zinn- und Kautschukproduktion zu steigern, benötigte man
mehr Arbeitskräfte und förderte daher die Einwanderung von Chinesen, Pakistani und Inder.
Damit ist der Arbeitskräftemangel im 19. Jahrhundert Grund für die ethnischen Spannungen
im
20.
Jahrhundert.
Aber an der Unterentwicklung Malaysias sind sicherlich nicht nur die Kolonialherren schuld,
sondern es gibt noch eine Reihe anderer Faktoren.
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