Sicherungskopie von 12_Kausative

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1. KAUSATIVE VERBEN UND DEKOMPOSITION
Das Programm
Wir haben uns in vorigen Abschnitt intensiv mit Positionsverben wie stehen beschäftigt.
Dies führ mehr oder weniger von selbst zu der Frage, wie die kausativen Pendants wie
stellen analysiert werden. Ein Augenblick des Nachdenkens überzeugt uns, dass wir hier
vollständig neues Gelände in Syntax und Semantik betreten. Wir sind plötzlich tief in die
Geheimnisse der lexikalischen Semantik und der Syntax/Morphologie/SemantikSchnittstelle.
In diesem Abschnitt lernen wir den Zusammenhang zwischen stehen und stellen. Stehen ist
ein Zustandsverb, stellen ist die kausative Variante dazu. Wir erhalten kausative Verben
durch die Operation CAUSE, die wir hier studieren. Die Methoden, die wir dabei lernen
ermöglichen einen ernsthaften Einstieg in die lexikalische Semantik der Verben. Der Gang
ist dieser.
1. Wir erläutern anhand von Daten was es an kausativen Verben gibt.
2. Wir führen die übliche Klassifikation der Aktionsarten ein, die Zeno Vendler
zurückgeht. Wir lernen dabei die Begriffe State/Zustand, Activity, Achievement und
Accomplishment. Jeder benutzt diese Begriffe, und man muss sie kennen. Accomplishments
sind die Verben, die mittels der Operation CAUSE aus States erzeugt werden.
3. Wir analysieren CAUSE in zwei Schritten. (a) Wir nehmen an, dass CAUSE ein
Operator ist, der in LF tatsächlich als eigenes Verb vorhanden ist. (b) Wir fragen uns dann,
ob man CAUSE nicht einfach in die kausativierten Verben selber stecken soll.
4. Wir werden zeigen, dass es zwei Arten von kausativen Verben gibt, solche die in
CAUSE + ein statives Verb zerlegt sind (z.B. stellen) und solche, die nicht zerlegt werden
(z.B. putzen). Der Lackmustest, der dieses zeigt, wird der wieder-Test sein.
5. Es schließt sich eine Betrachtung der Syntax dekomponierter Verben an. Wir
werden sehen, dass unser LF sehr gut zu dem Auxiliarprinzip passt, das wir in Kapitel 10
kennen gelernt haben.
Daten
Hier ist eine Liste des kausativen Verbs stellen/legen in verschiedenen europäischen
Sprachen.
(1-1) Basis: Positionsverb
a.
Fritz stellte das Bier in den Eisschrank.
b.
Фриц
поставил
Fritz
stell-Past-Perf Bier
пиво в
in
холодильник.
(Russisch)
Kühlschrank
c.
Hedde legde het bier in de ijskast
(Niederländisch)
d.
Pierre ha mis la bière dans le frigo.
(Französisch)
e.
Toto ha messo la birra nel frigorifero. (Italienisch)
f.
Scooter put the beer in the fridge
(Englisch)
g.
Sven stillede ølet i iskabet.
(Dänisch)
Die Liste zeigt, dass die Konstruktionen fast identisch sind. Es gibt eine ganz systematische
Alternation zwischen steht und stellen:
(1-2) a.
b.
Das Bier im Eisschrank steht.
Nom
Dat
Fritz das Bier in den Eisschrank stellt
Nom Akk
Akk
Im Positionssatz regiert die lokale P den Dativ. Nachdem das Verb kausativiert ist, regiert
die lokale P den Akkusativ. Das Subjekt das Positionsverbs steht erhält nun von stellt den
Akkusativ zugewiesen und der Verursacher, also Fritz, steht im Nominativ. Hier sind
weitere Beispiele, welche unter dasselbe Schema fallen.
(1-3) a.
b.
Die Katze liegt auf dem Bett.
Alla legte die Katze auf das Bett.
(1-4) a.
b.
Auf jedem Stuhl saß ein Kind.
Alla setzte ein Kind auf jeden Stuhl.
(1-5) a.
b.
Der Teppich hängt an einer Wand.
Alla hängte den Teppich an eine Wand.
In den vorhergehenden Beispielen ist der verursachte Zustand durch ein Verb ausgedrückt.
Der verursachte Zustand, d.h., die Derivationsbasis des kausativen Verbs, kann aber auch
ein Adjektiv oder ein Zustandspassiv sein:
(1-6) Basis: Adjektiv
a. Die Bierdose ist offen.
b.
Ede öffnete eine Bierdose.
(1-7) Basis: Zustandspassiv
a. Die Sandburg ist gebaut.
b.
Valentin baute eine Sandburg.
(1-8) Basis: Zustandspassiv
a.
Das Bild ist gemalt.
b.
Leonardo malte ein Bild.
Bei anderen Sprachen ist damit zu rechnen, dass der Resultatszustand durch eine
Präposition ausgedrückt wird, etwa nach dem Schema:
(1-9) Das Auto ist in der Garage.
*Ede inner das Auto der Garage.
Beispiele dazu in (Baker, 1988) nachschlagen.
Problem beim Schöpfungsverben: Vor dem Erschaffen gibt es das erschaffene Objekt nicht.
Worüber wird geredet?
Was sind kausative Sachverhalte?
Kausative Sachverhalte sind spezielle Accomplishments. Wir führen in diesem Abschnitt
Vendlers Aktionsarten ein; vgl. (Vendler, 1957). Wir klassifizieren dann Kausative als
Accomplishments.
Die im vorigen Abschnitt betrachteten Verben drückten mit ihren Ergänzungen so
genannte Zustände (States) aus. Zustände sind Sachverhalte, die keine interne Entwicklung
haben. Ein Zustand, der zu einer Zeit t besteht, besteht zu jedem Teilintervall t’ von t.1
Wenn das Bier zur Zeit t im Eisschrank steht, dann auch zu jedem Teilintervall von t. Man
sagt deswegen auch, dass Zustände divisiv sind oder die Teilintervall-Eigenschaft haben.2
Beispiele:
(1-10) a.
Das Bier steht im Eisschrank.
b. Der Kapitän ist betrunken.
Achievements sind VPs, die nur auf Zeitpunkte zutreffen. Beispiele:
(1-11) a.
Fritz erblickt Maria.
b. Graham erreicht den Gipfel.
Activities sind Eigenschaften, die kumulativ sind. Wenn Fritz zu t und zu t’ arbeitet, dann
arbeitet Fritz zu t  t’. Beispiel:
(1-12) Napoleon tanzt mit Desirée.
Uns interessieren hier Accomplishments. Das sind Sachverhalte, die eine Dauer haben, die
nicht divisiv sind und auch nicht kumulativ sind. Ein Accomplishment trifft stets auf genau
eine Zeitspanne zu: nicht auf eine größere, nicht auf eine kleinere davon. Neben den im
vorigen Abschnitt genannten Sachverhalten gehören noch viele andere dazu:
(1-13) a.
1
Alla ging von der Post zum Bahnhof.
Eine präzise Definition lautet also: Für jedes P it gilt: P ist ein Zustand/State, wenn für
beliebige Zeiten t, t’ gilt:
Falls t’  t & P(t), dann ist P(t’)
2
Der Terminus divisiv geht auf (Quine, 1960)
b. Wolfgang betete ein Vaterunser.
c. Maria zog ihr neues Kleid an.
Kausative Sachverhalte sind solche, die einen Verursacher haben, der zur Zeit t einen
Zustand bewirkt, der am Ende von t besteht. Sie sind temporale Eigenschaften P, die auf ein
t zutreffen, wenn es einen Verursacher x gibt und einen Zustand Z, so dass x zur Zeit t
bewirkt, dass Z am Ende von t besteht.3
Hier ist die Anwendung dieser Terminologie auf das Paar in (1-2):
(1-14) State:
Das Bier im Eisschrank steht.
Accomplishment:
Fritz das Bier in den Eisschrank stellt.
Der semantische Zusammenhang zwischen diesem State und diesem Accomplishment kann
durch die folgende Paraphrase beschrieben werden:
(1-15) State:
Das Bier im Eisschrank steht.
Accomplishment:
Fritz bewirkt, dass das Bier im Eisschrank steht.
„Bewirkt“ muss hier in einem sehr speziellen Sinn verstanden werden, nämlich so, dass der
Resultatszustand die unmittelbare Folge einer Aktivität von Fritz ist. „Bewirken“ kann sehr
indirekt sein, z.B., dass Fritz dem Max eine Belohnung in Aussicht stellt, wenn er das Bier
in den Eisschrank stellt. Max stellt darauf hin das Bier tatsächlich in den Eisschrank. In
einem solchen Szenario würden wir nicht davon sprechen, dass Fritz das Bier in den
Eisschrank stellt. Außerdem setzt „Bewirken“ voraus, dass der Resultatszustand zu Beginn
der Handlung des Subjekts nicht besteht, mit anderen Worten, das Bier darf nicht schon im
Eisschrank stehen. Ferner darf der Resultatszustand nicht bereits zu Beginn der Handlung
bestehen. Diesen technischen Sinn von „Bewirken“ nennt man in der Literatur CAUSE +
BECOME.4 Konzeptuell ist „Bewirken“ also ein sehr schwieriger Begriff. Wir analysieren
diesen Sinn hier nicht weiter, sondern markieren den intendierten technischen Gebrauch des
Wortes mit einem Stern, d.h., wir schreiben in der Metasprache bewirkt* und notieren in
der Syntax das abstrakte Verb durch CAUSE.
Die Kausativierung beschreiben wir also nach dem folgenden Schema:
(1-16) Kausativierung
State:
Accomplishment:
Das Bier steht im Eisschrank.
Fritz bewirkt* das Bier im Eisschrank stehen
Die Paraphrase für das Accomplishment ist kein korrektes Deutsch. Sie signalisiert, dass
3
Man kann also definieren: Ps(it) ist kausativ gdw. (xe)(Zs(it))(s)(t)[P(s)(t) gdw. x
bewirkt in s zu t s’[Z(s’)(Ende(t)]]
4
Das semantische Standardwerk für die Analyse von Kausativen ist (Dowty, 1979: Kap. 3).
Die konzeptuellen Grundlagen für eine Analyse der Kausativierung sind in (Lewis, 1973a)
entwickelt worden. Die genaue Analyse des Begriffs CAUSE ist sehr komplziert. Die
Relation besteht letztlich zwischen einer Kette von Ereignissen e1,...,en von denen jedes vom
Vorgängerereignis in der Welt s kausal abhängt. Das beideutet, dass ei und ei+1 beide in s
vorkommen und wenn ei nicht in s vorgekommen wäre, wäre auch ei+1 in s nicht
vorgekommen. Um dies zu verstehen, muss man noch klären was „wäre vorgekommen“
bedeutet. Wir verwenden den Begriff bewirkt* unanalysiert. Das einzig Wichtige ist, dass
CAUSE ein intensionaler Funktor sein muss, weil die Wirkung eine Proposition ist.
das Komplement von bewirkt* kein eigenes semantisches Tempus hat. Ein Tempus im
Komplement können wird deshalb nicht brauchen, weil der Resultatszustand erst am Ende
der Zeit des Bewirkens eintritt, also nicht zur ganzen Zeit des Matrixtempus. Mehr dazu
gleich.
Eine Bemerkung zu Ereignissen. Im Prinzip muss man Ereignisse in die Semantik
einführen, denn eine Acitivity wie arbeiten bezeichnet ganz klar Handlungen/Ereignisse.
Das unterbleibt hier noch, da wir alle wichtigen Punkte ohne Ereignisse machen können,
wie dies auch in (Dowty, 1979) geschieht. Man muss bei Ereignissen aber einige
Komplikationen beachten. Zum Beispiel wird eine Aktivität wie Ede grinste ungefähr
analysiert als
(1-17) cs.(e)[(e)  Pastc & grinsens(e) & Agenss(e)(Ede)]
Für diese Analyse brauchen wir einige neue Bestandteile, z.B. den Existenzquantor über
Ereignisse, die thematische Rolle Agens und eine etwas andere Verbsemantik. Alles dieses
muss genau in der Syntax verankert sein. Wir brauchen vorher noch eine Reihe von anderen
Unterscheidungen. Wenn wir diese erarbeitet haben, können wir die Ereignissemantik
einführen. Zum Beispiel wird der eben genannte Existenzquantor über Ereignisse gerade der
Perfektivoperator sein, denn wir noch in diesem Kapitel kennen lernen. Mit Ereignissen
wird alles noch ein wenig komplizierter werden, aber an den folgenden Überlegungen wird
sich nichts Wesentliches ändern. Man kann nicht alles auf einmal machen. Vergiss nicht:
die Vorlesung heißt Schritte zur Satzsemantik.
CAUSE
1..1.
Drei Analyseschritte
Wie in der Literatur üblich, stellen wir die Kausativierung durch einen Operator CAUSE
dar, den wir als ein abstraktes Verb auffassen. Wie wir bald sehen werden, ist diese
Auffassung sehr sinnvoll. Unsere Analyse vollzieht sich in drei Schritten.
1. Schritt: Wir analysieren CAUSE als eigenes Verb in der Syntax nach dem folgenden
Muster:
(1-18)
S
Pres
VP
Fritz
VP
VP
DP
das Bier
CAUSE
V'
PP
im Eisschrank
V
stehen
Der Sinn dieses Schrittes besteht darin, dass wir Klarheit gewinnen, was CAUSE bedeuten
muss.
2. Schritt: Wir reanalysieren CAUSE als Derivationssuffix, d.h. wir bauen ein komplexes
Verb nach dem folgenden Muster:
(1-19)
V
steh
CAUSE
Dieser Schritt wird zu einer neuen syntaktischen
bedeuten wird, wie die vorherige:
Struktur führen, die aber Dasselbe
(1-20)
S
Pres
VP
Fritz
S
DP
das Bier
VP
PP
im Eisschrank
V
steh CAUSE
3. Schritt: Wir formulieren einen eigenständigen Eintrag für stellen.
Anschließend werden wir uns fragen, ob die syntaktische Analyse, die Dekomposition
genannt wird, zu etwas gut ist.
1..2.
1. Schritt: CAUSE als eigenes Verb
Wir überlegen uns zunächst nach Freges Kontextprinzip, welchen Charakter der Baum
(1-20) ausdrücken soll:
(1-21) c.s. ∃ l[l ist im Eisschrank in s ∧ Fritz bewirkt* in s zu Pastc s’. das Bier steht in
s’ zu Ende(Pastc) an l]
Für jede Zeit t ist Ende(t) der letzte Augenblick von t. Um die Bedeutungsregeln für
CAUSE zu schreiben, überlegen wir uns zunächst, wie die Typen für den Baum (1-20)
aussehen müssen:
(1-22) Baum (1-20) mit Typen
S
i
Pres
VP
e
Fritz
VP
it
VP
e
DP
das Bier
?
CAUSE
e it
V'
lt t
PP
 im Eisschrank
l e it
V
steh
Der Baum stimmt so noch nicht, weil die Quantoren das Bier und im Eisschrank noch
nicht QR-t worden sind. Wir überlegen nun, welchen logischen Typ das Verb CAUSE
haben muss. Der Charakter in (1-21) zeigt, dass das Objekt des Verbs eine Proposition sein
muss. Propositionen haben den Typ st. Wenn das eingebettete S den Typ t hätte, könnte
CAUSE den Typ (st)(et) haben, und wir könnten das Objekt und CAUSE mittels IFA
komponieren. Da wir für den eingebetteten Satz aber kein eigenes semantisches Tempus
angenommen haben, können wir diesen Typ nicht annehmen, und wir versuchen es mit
(s(it))(et). Dieser Typ erlaubt es tatsächlich, die Bedeutungsregel für CAUSE dem
Charakter abzulesen.
(1-23) CAUSE : Typ (s(it))(et)
⟦ CAUSE⟧ = λc.λs.λPs(it).λxe.λti. x bewirkt* in s zu t
die Proposition [λs’.P(s’)(End(t))]
Die korrekte LF für unseren Baum ist nach QR-en von im Eisschrank also die folgende:
(1-24)
t
lt t
PP

lt
lt
e lt
P
in
t
S
1
e
dem Eischrank
i
Pres
VP
e
Fritz
VP
it
VP
e
DP
das Bier
s it et
CAUSE
e it
V'
l e it
e
V
t1
steh
Diese LF ist noch vereinfacht, weil das Bier und der Eisschrank hier als Namen
dargestellt sind, obwohl sie eigentlich Quantoren sind. Wenn man von dieser Vereinfachung
einmal absieht, kann man ausrechnen, dass diese Struktur tatsächlich genau den Charakter
in (1-21) ausdrückt. Diese Rechnung ist völlig mechanisch, aber man kann sich wegen der
relativ komplexen Struktur leicht vertun. Bevor man den Charakter ausrechnet, sollte man
sich durch Kontemplation davon überzeugen, dass der Baum den Charakter tatsächlich
ausdrückt. Man kann die Struktur wie folgt lesen:
„Es gibt einen Ort im Eisschrank und Fritz bewirkt*, dass das Bier dort steht.“
Durch eine etwas umständliche Rechnung überzeugt man sich, dass der Baum tatsächlich
diese Bedeutung hat; siehe Behauptung 1 im Appendix.
Man sieht dem Baum übrigens an, dass unsere Bedeutung noch nicht ganz sinnvoll ist. Ein
Accomplishment braucht Zeit zur Durchführung, und Pres bezeichnet nur einen Zeitpunkt.
Dieser Zeitpunkt muss in der Verlaufszeit der Handlung liegen. Dieses erzwingt die
Einführung eines Progressivoperators, der für eine Handlung deren mögliche Verlaufszeit
liefert.5 Diese Komplikation ignorieren wir aber hier und im Folgenden.
1..3.
Zweiter Schritt: CAUSE als Derivationssuffix
Wir überlegen uns zunächst, welchen Typ das kausativierte Verb steh+CAUSE haben muss,
damit es zum Baum ((1-20) passt. Ganz offensichtlich muss dies der Typ l(e(e(it)). Da stehden Typ l(e(it)) hat, sieht es so aus, als müsste CAUSE ein Funktor des Typs (l(e(it)))(
l(e(e(it))) sein. Man kann sich aber sofort überlegen, dass man damit nicht zurande kommen
wird. In der Bedeutung muss ja irgendwo der Resultatszustand stecken, und dieser ist eine
Intension. Deswegen muss das Argument den Typ s(l(e(it))) haben. Für den Typ von
CAUSE ergibt sich deshalb der Typ (s(l(e(it))))(l(e(e(it))). Die Bedeutungsregel für CAUSE
muss also entlang dieses Typs geschrieben werden. Es ist offensichtlich, wie sie aussehen
muss:
(1-25) CAUSE als Derivationssuffix: Typ (s(l(e(it))))(l(e(e(it)))
5
Ein solcher Operator PROG wird in (Dowty, 1979) eingeführt.
[[CAUSE]] = c.s.Ps(l(e(it))).l.x.y.t.y bewirkt* in s zu t
[s’.P(s’)(l)(x)(Ende(t))]
Dieser Regel kann man durch Introspektion sofort entnehmen, dass das Verb steh+CAUSE
den folgenden Charakter ausdrückt:
c.s.[l.x.y.t.y bewirkt* in s zu t s’.[x steht in s’ zu End(t) an l]]
Der genaue Nachweis ist wieder recht umständlich. Siehe dazu Behauptung 2 des Appendix.
Die LF, in welcher dieses Suffix vorkommt, ist die folgende. Wie bisher haben wir die
lokative PP, die wie ein Direktional aussieht, QR-t.
(1-26) Fritz stellt das Bier in den Eisschrank
(LF)
t
lt t
PP

lt
lt
e lt
P
in
e
das Regal
t
S

i
Past
it
VP
e it
VP
e
Ede
s it e it
CAUSE
it
it it
wieder
it
VP
e
DP
die Bibel
e it
V'
l
t2
l e it
V
steh
c.s.(l)[l ist im Eisschrank & Fritz bewirkt* in s zu Presc [s’. das Bier steht in s’ zu
End(Presc) an l]]
Der LF kann man diesen Charakter mehr oder weniger direkt ablesen. Die konkrete
Berechnung des Charakters ist wieder einigermaßen langwierig, wobei die schwierigen
Rechenschritte allerdings in der Semantik des Verbs stecken.
Wir beschließen diesen Abschnitt mit einem Vergleich zwischen lokativen PPs in
kausativen Konstruktionen und direktionalen PPs.
(1-27) a.
Das Fahrrad stand im Keller.
b. Wladimir stellte das Fahrrad in den Keller.
c. Wladimir ging in den Keller.
Die PPs in (a) und (b) bedeuten genau Dasselbe, nämlich „ein Ort im Keller“. Der
Akkusativ der zweiten PP kommt vom kausativierten Verb: er wird der Präposition
zugewiesen, die ihn an ihr DP-Objekt weiter gibt. Die einschlägigen Mechanismen der
Kasuszuweisung sind in (Sternefeld, 2006) genau beschrieben. Es handelt sich um eine
lokative PP. Die PP in (c) sieht zwar genau so aus, aber sie hat eine andere Bedeutung. Der
Satz bedeutet nämlich ungefähr das Folgende:
Es gibt einen Pfad p & Wladimir begeht p zu Pastc & das Ende von p zu Pastc ist im
Keller
Die direktionale PP in (c) bedeutet also „das Ende von p zu Past c“, wobei das Stück des
Pfades gemeint ist, an dem Wladimir am Ende des Intervalls Past c ist. In diese Bedeutung
geht natürlich auch die lokale Bedeutung ein, aber es kommt noch eine andere
Bedeutungskomponente hinzu, die mit Bewegung zu tun hat. Wir haben in dieser
Einführung keine Zeit mehr, auf Bewegungsverben und Direktionale einzugehen.
Insbesondere müssten wir dazu den Begriff des Pfads präzisieren. Der Punkt der hier
gemacht wird ist der, dass nicht alle PPs, die an der Oberfläche gleich aussehen, auch
gleich interpretiert werden. Mehr über Direktionale kann man in (Cresswell, 1978a) und
(Herweg and Wunderlich, 1991).
1..4.
Dritter Schritt: stellen als Lexikoneintrag
Nach diesen Vorüberlegungen können wir stellen als eigenständigen Eintrag ins Lexikon
stellen:
(1-28) stellen (unzerlegt): Typ l(e(e(it))
[[ stellt]] = c.s.l.x.y.i.y bewirkt* in s zu t [s’.x steht in s’ zu Ende(t) an l]
Wir haben uns davon überzeugt, dass dieser Eintrag korrekt ist. Den dazu gehörigen Baum
kennen wir schon. Es handelt sich um (1-26). Wenn man mit diesem Verbeintrag arbeitet,
wird die Berechung des Charakters wesentlich einfacher, weil die konzeptuelle Komplexität
in der Berechnung des komplexen Verbs liegt. Wenn man diese Bedeutung einmal hat, wird
alles ganz einfach: man arbeitet mit FA und QR.
Wann wird dekomponiert? Der wieder-Test
Wie wir eben gesehen haben, ist der konzeptuelle Umgang mit nicht dekomponierten
Verben einfacher als mit Verben, welche die Zerlegung CAUSE + STATE haben. Müssen
wir überhaupt dekomponieren? Dekomponieren ist der terminus technicus für die Zerlegung
eines Verbs in mehrere semantische Bestandteile. Die Antwort lautet:

Dekomponieren müssen wir, wenn ein Satz eine Lesart hat, die wir ohne
Dekomposition nicht erzeugen können. Der wieder-Test sagt uns, wann das der Fall
ist.
Wir betrachten in diesem Abschnitt die kausativen Verben stellen und putzen und zeigen,
dass stellen es bei wieder stellen eine Mehrdeutigkeit gibt, bei wieder putzen dagegen
nicht. Diese Mehrdeutigkeit werden wir dann so erklären, dass stellen dekomponiert werden
muss, putzen dagegen nicht.
Betrachte den folgenden Satz:
(1-29) Ede stellte die Bibel wieder ins Regal.
Der Satz hat eine restitutive und eine repetitive Lesart, die wir nun erläutern.
Das restitutive Szenario
Bis zum Zeitpunkt t1 hat Ede noch nie in die Bibel geschaut.
t1:
Ede nimmt die Bibel aus dem Regal.
Ede liest eine Weile voller Interesse in der Bibel. Dann kommt die Zeit t2.
t2:
Ede stellt die Bibel ins Regal.
Zum Zeitpunkt t2 hat Ede die Bibel niemals zuvor ins Regal gestellt. Trotzdem ist das
Adverb wieder angemessen. Es beschreibt den Sachverhalt, dass ein vorher bestehender
Zustand wieder hergestellt wird. Diese Verwendung von wieder wird in der Literatur
restitutiv genannt.
Das repetitive Szenario
Es ist eine Weile vergangen. Die Bibel hat Ede beeindruckt.
t3:
Ede nimmt die Bibel aus dem Regal.
Ede schlägt die Geschichte von Josef und seinen Brüdern auf und liest sie mit Begeisterung.
t4:
Ede stellt die Bibel ins Regal.
Zum Zeitpunkt t4 stellt Ede die Bibel ins Regal.
Wir stellen fest: Wir können Satz (1-29) sowohl benutzen, wenn wir über t2 reden als auch,
wenn wir über t4 reden.
Betrachte nun den folgenden Satz:
(1-30) Randi putzte Valentin wieder.
Das Szenario ist dieses:
t0:
Valentin wird geboren.
Es vergeht eine längere Zeit. Jetzt kommt die Zeit, zu der Valentin das erste Mal wirklich in
die Windeln macht.
t1:
Valentin macht in die Windeln.
t2:
Randi putzt Valentin.
t3:
Valentin macht in die Windeln.
t4:
Randi putzt Valentin.
Ich denke, wir sind uns einig: Für den Zeitpunkt t2 können wir den Satz (1-30) nicht
benutzen. Für den Zeitpunkt t4 können wir Satz (1-30) dagegen sehr wohl benutzen. Diese
Beobachtungen fassen wir zu der folgenden Generalisierung zusammen:
(1-31) a.
wieder stellen hat eine restitutive und eine repetitive Lesart.
b. wieder putzen hat nur eine repetitive Lesart.
Diese Fakten können wir erklären, wenn wir stellen in die Bestandteile steh+CAUSE
dekomponieren. Wir müssen das Adverb wieder dann so interpretieren, dass es zwischen steh
und CAUSE eine restitutive Lesart erzeugt, über CAUSE dagegen eine repetitive Lesart.
Dekomponierte kausative Verben erlauben also eine Skopusmehrdeutigkeit auf LF. Nicht
zerlegte Verben enthalten CAUSE zwar in ihrer Bedeutung, aber das Adverb kann nicht
unter den Skopus von CAUSE schlüpfen. Wir fragen uns deshalb als nächstes, ob diese
Dekomposition in der Morphologie oder in der Syntax stattfinden muss.
Die Syntax von wieder
Wir lernen in diesem Abschnitt die Skopusinteraktion von wieder mit der Syntax
dekomponierter Verben. Wir betrachten dazu Satz (1-29):
(1-32) Ede stellte die Bibel wieder ins Regal.
Der Satz hat zwei Charaktere, die wir herleiten wollen.
(1-33) Die restitutive Lesart
c.s.(l)[l ist im Regal & Ede bewirkt* in s zu Pastc s’[die Bibel steht in s’ an l zu
End(Pastc)]]
Präsupposition:
(t)[t < Pastc & die Bibel steht in s an l zu t]]
Man beachte, dass die Präsupposition die Zeit des Stellens, die Welt des Stellens und den
Zielort betrifft, d.h., man darf die Bedeutung im Grunde nicht so schreiben. Mehr dazu
unten.
Das restitutive Szenario:
------------(-----)----------[------]--------------------tc-------
[------]:
Ede die Bibel ins Regal stellen
(------):
Die Bibel dort stehen
(1-34) Die repetitive Lesart
c.s.(l)[l ist im Regal & Ede bewirkt* in s zu Pastc s’[die Bibel steht in s’ an l zu
End(Pastc)]]
Präsupposition:
(t)[t < Pastc & Ede bewirkt* in s zu t [s’.die Bibel steht in s’ an l zu End(t)]]
Hier redet die Präsupposition über eine frühere Zeit, ein früheres Stellen, aber dasselbe
Buch und denselben Ort.
Das repetitive Szenario:
------------(-----)----------[------]--------------------tc-------
[------]:
Ede die Bibel ins Regal stellen
(------):
Ede die Bibel dorthin stellen
In diesem Szenario hat Ede also genau dieselbe Handlung schon einmal vollzogen.
Wir haben prinzipiell zwei Möglichkeiten:
1. Wir können das Verb morphologisch dekomponieren und die restitutiv/repetitiv
Mehrdeutigkeit an der Morphologie festmachen.
2.
Wir dekomponieren in der Syntax, wie wir das in Abschnitt 1..2. gelernt haben.
(1-35) Die morphologische Option
a.
Restitutiv
Ede die Bibel ins Regal [[wieder steh-]-CAUSE]-te
b.
Repetitiv
Ede die Bibel ins Regal [wieder [[steh-]-CAUSE]]-te
Hier ist also wieder ein Präfix des Verbs. Je nach Skopus von wieder bedeutet dann das
Verb etwas anderes. Allerdings können wir diese Möglichkeit sofort ausschließen, denn es
gibt keine Möglichkeit diese Lösung mit der Syntax zusammen zu bringen. Als
Wortbestandteil kann sich wieder nur mit dem Verb zusammen bewegen. Unsere Beispiele
zeigen aber, dass wieder eine eigenständige syntaktische Position haben muss. Es steht
ganz klar vor der lokalen Ergänzung. Als D-Struktur von (1-32) kommt nur ein Baum in
Frage, in der wieder weiten Skopus über das Lokal hat, z.B.:
(1-36) Gegen eine morphologische Lösung
Ede die Bibel wieder [VP ins Regal stellte]
Damit ist gezeigt, dass wir eine syntaktische Lösung wählen müssen. Tatsächlich liefert
unsere Semantik für CAUSE eine ganz einfache Erklärung für die Mehrdeutigkeit von
wieder-Sätzen für dekomponierte Verben. Unsere Analyse wird diese sein:
(1-37) Die Dekompositionsanalyse
a. Restitutiv
Ede1 die Bibel2 [t1 CAUSE wieder [t2 ins Regal stellte]]
= [Ede CAUSE wieder [die Bibel im Regal stehen]]
b.
Repetitiv
Ede1 die Bibel2 wieder [t1 CAUSE [t2 ins Regal stellte]]
= wieder [Ede CAUSE [die Bibel im Regal stehen]]
Die Spuren zeigen die D-Positionen von Subjekt und Objekt an. Hier liegt also eine
Skopuslösung vor: CAUSE ist ein abstraktes Verb. Deswegen sieht man auf der S-Struktur
nicht, ob wieder weiten oder engen Skopus bezüglich CAUSE hat, und die Mehrdeutigkeit
kommt zustande. Bei Verben, die nicht dekomponiert sind, kann natürlich keine
Mehrdeutigkeit auftreten:
(1-38) Keine Mehrdeutigkeit bei putzen
Randi1 Valentin2 wieder [t1 t2 putzte]]
Da putzen nicht dekomponiert, gibt es keine Quelle für eine Skopusmehrdeutigkeit von
wieder, und wir haben nur eine Lesart.
Der nächste Schritt besteht darin, eine Semantik für wieder anzugeben, welche diese
Fakten herleitet.
Die Semantik von wieder
Die Semantik von wieder ist ganz einfach: die Partikel sagt für ein temporales Prädikat,
dass es schon zu früheren Zeiten instantiiert war.
(1-39) wieder: Typ (it)(it)
[[ wieder]] = c.s.Pit.t:(t’)[t’ < t & P(t’)].P(t)
(Wir führen nebenbei eine Terminologie ein, die seit einiger Zeit für Adverbien dieser Art
in der Literatur benutzt wird: die Eigenschaft, welche durch wieder modifiziert wird, heißt
„prejacent“. Ein Prejacent ist weder ein Argument (da ja keine Argumentstelle abgesättigt
wird) noch ist es ein Adjunkt, da für die Komposition nicht die Regel PM benutzt wird).
Wir haben hier das erste Mal mit einer Präsupposition gearbeitet. Wir haben schon früher
darauf hingewiesen, dass unsere Bedeutungen in der Regel partielle Funktionen sind, die
nicht für alle Dinge ihres Definitionsbereichs definiert sein müssen. Die Voraussetzung, die
ein Argument erfüllen muss, damit man die Funktion darauf anwenden kann, steht hinter
dem Doppelpunkt. Das ist die Konvention Heim & Kratzer. Beim Rechnen mit
Präsuppositionen muss man einiges beachten. Darüber reden wir in einem eigenen Kapitel
über Präsuppositionen. Das kümmert uns im Augenblick nicht. Wir werden gleich sehen,
wie diese Bedeutung mit den Bedeutungen interagiert, die wir bereits haben. Hier sind die
Bäume für die beiden Lesarten unseres Satzes.
(1-40) Ede stellte die Bibel wieder ins Regal
LF(restitutiv)
t
lt t
PP

lt
lt
e lt
P
in
e
das Regal
t
S

i
Past
it
VP
e it
VP
e
Ede
s it e it
CAUSE
it
it it
wieder
it
VP
e
DP
die Bibel
e it
V'
l
t2
l e it
V
steh
c.s.(l)[l ist in dem Regal in s & (t’: t’ < Pastc & Die Bibel steht in s zu t’ an l) Ede
bewirkt* in s zu Pastc s’.die Bibel steht in s’ zu End(Pastc) an l]
Die Präsuppositionen haben wir hinter den Doppelpunkt geschrieben. Die Präsupposition
betrifft die Referenzzeit. Zugleich aber enthält sie auch die durch QR gebundene
Ortsvariable. Man kann den Charakter so lesen:
„Es gibt einen Ort l in dem Regal an den Ede die Bibel zur Zeit Past c stellt. Für
diesen Ort ist vorausgesetzt, dass die Bibel dort schon mal stand“
Man kann den Charakter also erst einmal ohne die Präsupposition lesen. Die Präsuppositon
trägt man dann im zweiten Schritt nach. Die Präsupposition ist sozusagen eine Apposition,
welche besagt, was wir für die Dinge voraussetzen, über die wir reden. Wir müssen sie an
die Stelle schreiben, wo sie eingeführt wird, denn sie kann gebundene Variablen enthalten.
Den Umgang mit Präsuppositionen beim Berechnen lernt man am besten durch die Praxis.
Im Präsuppositionskapitel werden wir die Theorie dazu genauer erläutern. Im Appendix
habe ich den Charakter zu diesem Baum ausgerechnet. Siehe dazu Behauptung 3. Es ist
auch klar, wie man diese LF ganz systematisch aus der Oberfläche bzw. der D-Struktur
erzeugt.
Für die Herleitung des Baums für die repetitive Lesart müssen wir die Typen anschauen.
wieder verlang eine Eigenschaft vom Typ it als Prejacent. Die Partikel soll über CAUSE
stehen. Die CAUSE-VP hat den korrekten Typ. Die Partikel modifiziert also diesen. Das
semantische Tempus steht dann darüber. Dies führt zu dem folgenden Baum
(1-41) Ede stellte die Bibel wieder ins Regal
t
lt t
PP

LF(repetitiv)
lt
lt
e lt
P
in
e
das Regal

t
i
Past
it
it it
wieder
VP
it
e
Ede
VP
e it
s it e it
CAUSE
it
VP
e
DP
die Bibel
e it
V'
l
t2
l e it
V
steh
c.s.(l)[l ist in dem Regal in s & (t’: t’ < Pastc & Ede bewirkt* in s zu t’ s’.Die
Bibel steht in s zu t’ an l) Ede bewirkt* in s zu Pastc s’.die Bibel steht in s’ zu
End(Pastc) an l]
Für diesen Charakter ist präsupponiert, dass Ede die Bibel vor der Referenzzeit schon mal
an den Ort l gestellt hat. Auch diesen Charakter kann man ganz systematisch berechnen, so
wie wir das für den vorigen Charakter in Appendix vorgeführt worden ist. Übungsaufgabe.
wieder putzen
Putzen ist ein kausatives Verb, das nicht dekomponiert wird. Der Lexikoneintrag ist der
folgende:
(1-42) putzen: Typ (e(e(it))
[[ putzen]] = c.s.x.y.t.y bewirkt* in s zu t s’.x ist in s’ zu Ende(t) geputzt.
Der Eintrag sieht im Prinzip genau so aus wie für das Verb steh+CAUSE, aber es gibt einen
wichtigen Unterschied: die Dekomposition findet hier nicht in der Syntax statt. Deswegen
kann es keinerlei Skopusmehrdeutigkeiten in wieder-Sätzen geben, weil die
Mehrdeutigkeiten durch den relativen Skopus von wieder bezüglich CAUSE zustande
kommen. Die Vorhersage ist, dass wir für (1-30) nur die repetitive Lesart vorfingen, und so
ist es auch:
(1-43) Randi putzte Valentin wieder
Past [it wieder [it Randi Valentin putzte]]
(LF)
c.s(t < Pastc) Randi bewirkt in s zu t s’.Valentin ist in s’ zu Ende(t’) geputzt.
Randi bewirkt in s zu Pastc s’.Valentin ist in s’ zu Ende(Pastc) geputzt.
In der LF gibt es keinen anderen Platz für wieder. Der Charakter lässt sich leicht
ausrechnen.
Quantoren und perfektiver Aspekt
Wir betrachten in diesem Abschnitt einen auf (Cresswell, 1979) zurückgehenden Satz:
(1-44) John polished every boot.
Um diesem Satz zu analysieren, benötigen wir einen Operator, der die einzelnen
Putzereignisse auf ein großes Putzintervall verteilt. Der Operator, der dies leistet ist der
perfektive Aspekt, Perfektiv genannt, der in slavischen Sprachen durch eine eigene
Verbmorphologie ausgedrückt wird. Diesen Operator führen wir hier ein. Angenommen, es
gibt im Kontext 4 relevante Stiefel. Dann beschreibt der Satz das folgende Szenario:
Das Stiefelputzszenario:
------[----[S1]-----[S2]-------[S3]-----[S4]------]---------------tc----
[-------]:
Pastc
[Si]:
Intervall zu dem John den i-ten Stiefel putzt
Mit unseren bisherigen Methoden können wir dieses Szenario nicht beschreiben. Wir
erhalten nach QR-en des Objekts die folgende LF:
(1-45) jeden Stiefel 1 Past John t1 putzte
c.s.(x)[x ist ein Stiefel in s  John bewirkt* in s zu Pastc s’.x ist in s’ zu
Ende(Pastc) geputzt]
(falsch!)
Dieser Charakter bezeichnet ein Szenario, in dem John alle Stiefel zu derselben Zeit putzt.
Das ist aber nicht gemeint. Es putzt jeden Stiefel zu einem anderen Teilintervall von Past c:
(1-46) Gewünschter Charakter
c.s.(x)[x ist ein Stiefel in s  (t)[t  Pastc & John bewirkt* in s zu t s’.x ist in
s’ zu Ende(t) geputzt]]
Wir benötigen also ein Operator, der die Information (t)[t  Pastc & ...t...] in die
Bedeutung bringt. Dieser Operator besagt, dass die Ereigniszeit in der Referenzzeit
enthalten ist.6 Hier ist die korrekte LF für den Satz:
6
Diesen Perfektivoperator gibt es in der Literatur mindestens seit (Krifka, 1989b). Es gibt
verschiedene Versionen davon. Hier sind einige Autoren, die den Operator annehmen:
(Herweg and Wunderlich, 1991), (Klein, 1994), (Kratzer, 1998), (Paslawska and von
Stechow, 2003). (Cresswell, 1979) steckt die Information in den Quantor jeder und in die
Konjunktion und. (Dowty, 1979) übernimmt das. Dies führt zu ganz komplizierten,
(1-47) Hans putzte jeden Stiefel
(LF mit Aspekt)
t
et t
jeden Stiefel
et
t
TP
1
i
Past
it
AspP
it it
Asp
PF
it
VP
e
Hans
e it
e
t1
e e it
putzte
PF ist gerade der Perfektivoperator. Die Standardsemantik für das Perfektiv ist die
folgende:
(1-48) Perfektiver Aspekt Perfektiv: Typ (it)(it)
[[ PF]] = c.s.Pit.t.(t’)[t’  t & P(t’)]
Der Perfektive Aspekt PF darf natürlich nicht mit dem Relativtempus Perfekt PERF
verwechselt werden. Man kann ausrechnen, dass dieser Baum genau den Charakter in (1-46)
ausdrückt. Übungsaufgabe. Im Deutschen werden Aspekte morphologisch nicht
ausgedrückt, im Russischen dagegen wohl. Es gibt dazu eine Bemerkung im Abschnitt über
Syntax 0.
Der PF-Operator ist auch dann notwendig, wenn ein Quantor an Subjektstelle steht:
(1-49) Jeder Gast putzte das Waschbecken.
jeder Gast 1 Past PF t1 das Waschbecken putzte
Auch hier gibt es für jeden Gast ein eigenes Putzintervall, und die LF muss wie angegeben
mittels des PF-Operators dargestellt werden.
Im Zusammenspiel mit wieder erzeugt der Universalquantor natürlich wieder
Mehrdeutigkeiten:
(1-50) a.
Hans putzte wieder jeden Stiefel.
b. Hans putzte jeden Stiefel wieder/erneut.
Beide Sätze haben eine repetitive Lesart, aber die Präsuppositionen sind verschieden. Im
ersten Fall gibt es vor der Zeit des Putzens eine frühere Zeit, zu der Hans jeden Stiefel
geputzt hat. Im zweiten Fall gibt es für jeden Stiefel eine frühere Zeit, zu der Hans diesen
geputzt hat. Die Wahrheitsbedingungen sind zwar dieselben, aber sie werden anderes
berechnet. Wir beginnen mit der Analyse von (1-50b), weil sie einfacher ist.
(1-51) Hans putzte jeden Stiefel wieder
unübersichtlichen Systemen.
(LF)
jeden Stiefel 1 Past wieder PF Hans x putzte
c.s: (x)[x ist ein Stiefel in s  (t)[t < Pastc & (t’)[t’  t &
Hans putzt x zu t’ in s]]].
(x)[x ist ein Stiefel in s  (t)[t  Pastc & Hans putzt x zu t in s]]
„Hans putzt x in s zu t“ steht hier für „Hans bewirkt in s zu t s’.x ist in s’ zu Ende(t)
geputzt“. Man sieht hier, dass es ganz schön schwierig ist, den Charakter hinzuschreiben,
weil er eben eine Präsupposition enthält, die eine gebundene Variable enthält. Das Notieren
von Präsuppositionen geschieht hier noch ganz intuitiv. Der genaue Umgang mit
Präsuppositionen wird später präzisiert, wie schon gesagt. Man sieht das der
Perfektivoperator sowohl in der WB als auch in der Präsupposition seine Spuren hinterlässt.
Die Information, die der Perfektivoperator beiträgt, haben wir unterstrichen.
Hier ist nun auch die LF für (1-50a).
(1-52) Hans putzte wieder jeden Stiefel
(LF)
t
i
Past
it
it it
wieder
it
1
t
et t
jeden Stiefel
et
2
t
i
t1
it
it it
PF
it
e
Hans
e it
t2
e e it
putzte
c.s:(t)[t < Pastc & (x)[x ist ein Stiefel in s  (t’)[t’  t & Hans putzt x in s zu
t]]].(x)[x ist ein Stiefel in s  (t)[t  Pastc & Hans putzt x in s zu t]]
Wieder habe ich die Informationen unterstrichen, die der Perfektiv-Operator beisteuert. Der
Baum enthält eine Besondertheit: Wir haben zunächst für das Tempus eine freie Variable t 1
eingesetzt, um das Objekt QR-en zu können. Bevor wir dann wieder anwenden, binden wir
diese Variable wieder ab und erhalten genau den Typ it, welcher das Prejacent von wieder
ist. Hinter der Erzeugung dieses Baums steckt eine allgemeine Methode, nämlich der
Umgang mit dem semantisch leeren Pronomen PRO. Davon werde ich im nächsten Kapitel
sprechen.
Für die adäquate Analyse fehlt noch eine Kleinigkeit. Es geht ja nicht um alle
Stiefel, sondern nur um vier kontextuell saliente. Die in dem Determinator jede steckende
Quantifikation muss also kontextuell beschränkt sein. Seit (von Fintel, 1994) ist es üblich,
diese Art von Beschränkung durch eine Variable C vom Typ et auszudrücken, die ein
weiteres Argument von jeder ist. Diese Variable wird durch die Belegung g interpretiert,
welche mit dem Kontext gegeben ist. Der Quantor in dem Beispielsatz hat demnach die
folgende Analyse:
(1-53) jederC Stiefel (LF mit Kontextrestriktion)
et t
et
NP
Stiefel
Det
Det
et et et t
jeder
et
C
c.s.Pet.(x)[x  g(C) & x ist ein Stiefel in s  P(x)]
Die Bedeutungsregel für jeder ändert sich nicht viel. Man muss lediglich dafür sorgen, dass
die zusätzliche Restriktion C mit berücksichtigt wird. Dasselbe macht man natürlich auch
für andere Determinatoren.
(1-54) Kontextbeschränkte Determinatoren jede, eine : Typ (et)((et)((et)t))
a. [[ jede]] = c.s.Cet.Pet.Qet.C  P  Q.
b.
[[ eine]] = c.s. Cet.Pet.Qet.C  P  Q.
C ist ein weiteres Argument des Determinators, aber in der LF wird es als freie Variable
realisiert. Die LF für (1-44) ist also genauer die folgende:
(1-55) jedenC Stiefel 1 Past PF John t1 putzte
Da C eine freie Variable ist, benötigen wir ein g, welches sie mit einer Menge von
Individuen belegt, in diesem Fall mit vier bestimmten Stiefel. Da die kontextuelle
Beschränkung der Quantifikation eine Selbstverständlichkeit ist, lassen wir die Variable C
meistens weg und arbeiten mit der einfacheren Version der Determinatoren.
Zur Syntax kausativer Verben: die Merkmale [cause] und [pf]
Wir müssen uns nun noch überlegen, wie der Lexikoneintrag für ein kausatives Verb
aussehen muss, das in der Syntax dekomponiert wird. Im Geist der bisherigen Theorie sagen
wir, dass es ein uninterpretiertes Merkmal [cause] hat, das von dem CAUSE-Operator
selegiert wird. Entsprechend haben perfektive Verben das uninterpretierte Merkmal [pf].
Wir merken uns:

Verben, die unter CAUSE eingebettet sind, haben das uninterpretierte Merkmal
[cause], welches durch das interpretierte Merkmal CAUSE (Zeijlstras „semantischen
Operator“) lizensiert ist.

Verben, die unter PF eingebettet sind, haben das uninterpretierte Merkmal [pf].
Für das semantische CAUSE nehmen wir also das Merkmal [i-cause] an. Der
Lexikoneintrag für öffnen sieht also folgendermaßen aus:
(1-56) öffnet: Type (e(it))
Merkmale:
3.Person, pres, singular, cause
[[ öffnet]] = c.s.x.t.x ist offen in s zu t.
Das Verb öffnet bedeutet also „offen“. Das ist natürlich verwirrend, aber gerade der
wesentliche Vorschlag. Die Merkmale müssen auf der D-Struktur lokal überprüft werden.
Wie das für Präsens funktioniert, wissen wir schon. Person und Numerus richten sich
selbstverständlich nach dem Subjekt. Für CAUSE brauchen wir aber gerade den semantischen
Operator, welcher das Merkmal lizenziert. Hier ist die relevante D-Struktur:
(1-57) Ede öffnet den Eisschrank
(Merkmale)
t
TP
i
Pres
T'
it
VP
T
pres
e
NP
3.sing pres
Ede
e it
VP
it
VP
s it e it
V
CAUSE
e it
e
V
DP
de n Eisschrank 3. sing pres cause
öffne t

öffnet ist ein Zustand! Das Verb bedeutet ‚offen’. Das Merkmal [cause] erzwingt die
Einbettung unter CAUSE. Es gibt Mehrdeutigkeiten mit wieder.
Zum Vergleich dazu betrachten wir den Eintrag für putzen:
(1-58) putzte: Typ e(e(it))
Merkmale: 3. Person, singular, past
[[ putzte]] = c.s.x.y.y bewirkt in s zu t s’.x ist in s’ zu Ende(t) geputzt.

Das Verb hat kein Merkmal [cause], obwohl es ein kausatives Accomplishment ist.
Die Verursachung steckt allein in der Semantik und spielt syntaktisch keine Rolle.
Entsprechend einfach ist die D-Struktur für Satz:
(1-59) Randi putzte Valentin
(Merkmale)
t
TP
i
P ast
T'
it
VP
T
past
e
NP
3.sing
Ran di

e it
V'
e e it
e
V
NP
Vale ntin 3. sing past
pu tz te
putzte ist semantisch kausativ hat aber nicht das uninterpretierbare Merkmal [cause]
und ist deswegen nicht unter CAUSE eingebettet. Es gibt keine Mehrdeutigkeiten mit
wieder.
Hier ist ein Beispiel aus dem Russischen für ein Verbs mit perfektiver Morphologie, die
hier durch das Präfix po- ausgedrückt wird:
(1-60) Alla
pozvonila
Alla
v
vosem chasov
anrief-pf
um
acht
Uhr
Hier ist der Eintrag für das perfektive Verb „anrufen“:
(1-61) pozvonila: Typ e(it)
Merkmale: 3. Person, singular, femininum, past, perfektiv (= pf)
[[ pozvonila ]] = c.s.x.t.x ruft in s zur Zeit t an.
Das perfektive Verb hat also unter anderem die uninterpretierten Merkmale [past] und [pf],
aber semantisch ist es zeit- und aspektlos. Das ist das zunächst Verwirrende. Die
semantischen Operatoren stehen an einer anderen Stelle in der Syntax und lizensieren die
uninterpretierten Merkmale über Kongruenz oder Rektion. Hier ist die D-Struktur für den
russischen Satz:
(1-62) Alla pozvonila v vosem chasov
(Merkmale)
TP
PP
 v vosem chasov Past
T'
T
past
AspP
Asp
PF
VP
NP
3.sg. f
Alla
V
3.sg. f .past.pf
pozvonila
c.s.(t)[t ist um 8 Uhr in Pastc & Alla ruft in s zu t an]
Das Russische unterscheidet sich also vom Deutschen vor allem dadurch, dass der perfektive
Aspekt obligatorisch in der Morphologie sichtbar gemacht wird, wenn er semantisch da ist.
Darüber hinaus kongruiert das Verb auch noch in Bezug auf Genus mit dem Subjekt.
Semantisch gesehen sind diese Unterschiede aber nicht bedeutend. In beiden Sprachen gibt es
den perfektiven Aspekt als semantische Operation. Die Probleme für den deutschen Lerner
bestehen darin, dass wir uns keine Gedanken machen müssen, wann dieser Aspekt verwendet
wird und wann nicht. Dass etwas eine ganz einfache Bedeutung hat, bedeutet nicht, dass man
im Satzverbund damit auch einfach umgehen kann, wenn man es nicht von Jugend auf gelernt
hat. Ähnlich machen die Russinnen ständig Fehler im Deutschen mit der Wahl des
bestimmten oder unbestimmten Artikels. Nicht weil das besonders schwierig wäre, sondern
weil es ungewohnt ist.
Das Fazit dieses Abschnitts besteht darin, dass wir dekomponierende kausative
Verben in unsere allgemeine Theorie des Morphologie-Semantik-Schnittstelle eingeordnet
haben, wonach die uninterpretierten Merkmale eines Verbs durch einen semantischen
Operator sichtbar gemacht werden müssen. Wir haben das für die Merkale [pres], [past], [fut],
[perfekt] gesehen. Jetzt ist noch [cause] dazu gekommen. Ebenso machen wir es mit dem
Aspekt.
Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben wir die folgenden Dinge gelernt.
1. Wir sind in die Vendlersche Theorie der Aktionsarten eingestiegen, die jeder
Semantiker zur semantischen Klassifikation von Verbphrasen benutzt. Es ging um die
Begriffe Accomplishment, Achievement, Activity und State.
2. Wir haben uns dann mit kausativen Verben beschäftigt, also mit kausativen
Accomplishments. Wir wollten wissen was ein Verb wie stellen bedeutet. Auf dieses Verb
sind wir automatisch durch unsere Betrachtung der Positionsverben im letzten Kapitel
gekommen.
3. Wir haben stellen als CAUSE + stehen analysiert. CAUSE ist ein abstraktes
Verb, für das wir eine präzise Semantik im Stil von Dowty/Lewis angegeben haben.
4. Wir haben uns dann gefragt, man diese Dekomposition in der LF durchführen
soll, oder ob stellen nicht einfach ein unanalysierter Eintrag für ein transitives Verb ist. Der
wieder-Test entscheidet diese Frage zugunsten der syntaktischen Dekomposition: für
stellen + wieder beobachten wir der repetitiv/restitutiv-Mehrdeutigkeit. Ein kausatives
Verb wie putzen zeigt bei wieder nur die repetitive Lesart. Stellen wird in der Syntax
dekomponiert, putzen dagegen nicht. Die Mehrdeutigkeit wird als Skopusambiguität
erklärt. Dieser Abschnitt gibt auch eine Semantik für wieder an.
5. Sobald ein Quantor als ein Argument eines kausativen Verbs vorkommt, stellen
wir fest, dass unsere bisherige Semantik die falschen Vorhersagen macht. Wir benötigen
beim Verb einen Aspektoperator, der die Ereigniszeiten über die betrachtete Referenzzeit
distribuiert. Hier geht es um den Perfektivoperator PF. Dieser Operator wird im Deutschen
nicht morphologisch markiert. Er ist aber so wichtig, dass es in den slavischen Sprachen fast
für jedes Verb eine Perfektiv/Imperfektiv-Morphologie gibt.
6. Im Zusammenhang mit Quantoren haben wir auch gezeigt, wie man den
Quantifikationsbereich eines Quantors durch eine Kontextvariable beschränkt.
7. In einem abschließenden Abschnitt sind wir auf die Syntax/Morphologie
/Semantik-Schnittstelle eingegangen, indem wir die Einträge für die hier betrachteten
Verben genauer betrachtet haben. Verben, die wir in der Syntax dekomponieren, haben das
uninterpretierte Merkmal [cause], welches durch das semantisch koverte Verb CAUSE
unter Rektion/Kongruenz lokal lizenziert wird. Der semantische Eintrag dieser Verben ist
ein Zustand, d.h. stellen bedeutet „stehen“. Ebenso verweist bei perfektiven Verben das
uninterpretierte Merkmal [pf] auf den semantischen Aspekt Perfektiv (PF). Russische
Verben mit perfektiver Morphologie haben keine anderen Bedeutungen als die
entsprechenden Verben des Deutschen, bei denen diese Morphologie fehlt.
Fazit: Wir haben gelernt wie kausative Konstruktionen syntaktisch und semantisch
zu analysieren sind.
Bemerkungen zur Literatur
Der Ursprung der Dekompositionstheorie und damit der Analyse von kausativen Verben ist
die Generative Semantik mit den großen Namen Lakoff, Ross und McCawley. Klassiker
sind (Lakoff, 1971), (McCawley, 1971), (Ross, 1972). In dieser Theorie bestand die
Tiefenstruktur aus Formeln, die ungefähr wie Prädikatenlogik aussahen und dann durch
Transformationen in die Oberfläche übersetzt wurden. Die logischen Formen bestanden im
Wesentlichen aus uninterpretierten Zeichen, die in großen Buchstaben geschrieben wurden.
Es gab DO, CAUSE und BECOME. Man schrieb Formeln hin, assoziierte etwas damit und
übersetzte diese dann in der Oberfläche durch eine Reihe von wilden Transformationen wie
Prädikatssenkung, Prädikatsverschmelzung und Dergleichen. Da sich die Vertreter dieser
Schule mit Chomsky anlegten und dieser zurück schlug, ist diese Methode in den 70er
Jahren gründlich in Misskredit geraten. Mehr zu diesen linguistischen Kriegen kann man
nachlesen in (Newmeyer, 1980). Unter ernsthaften Semantikern galt diese Richtung seitdem
als unseriös. Abstrakte Morpheme wie DO, CAUSE und BECOME hatten nichts mehr in
der Syntax zu suchen. Die Semantiker lehnten überwiegend auch Chomsky als zu abstrakt
ab. Die Syntax hatte einfach zu sein: die Strukturen sind so wie du sie siehst (WYSIWYG 7).
Die Semantik darf dagegen kompliziert sein. Montague hat das mit seiner IL vorgemacht,
und diese ist zweifellos ernsthafte Wissenschaft. Dies ist (nach meiner Einschätzung) der
wissenschaftspsychologische Hintergrund von Dowtys Schriften und der Tradition, die sie
begründet haben.
Der locus classicus für die Analyse von Kausativen und für die
Dekompositionstheorie allgemein ist nämlich (Dowty, 1979). Dowty’s Intensionale Logik
kennt abstrakte Operatoren wie DO, CAUSE und BECOME, aber er verbietet jede Art von
abstrakter Syntax. Den BECOME-Operator haben wir in diesem Kapitel nicht benutzt. Er
hat die folgende Semantik:
(1-63) BECOME : Typ (it)(it)
[[ BECOME]] = c.s.Pit.t:P(Anfang(t)).P(Ende(t)).
Ein kausatives Verb wie öffnen wird bei Dowty im einfachsten Fall in den IL-Ausdruck
x.y.CAUSE(y,^BECOME(open’(x))) übersetzt. Tatsächlich ist die Übersetzung noch viel
komplizierter. Diese Übersetzung wird dann semantisch gedeutet. Weil es nur eine
Übersetzung für öffen gibt, weiß man nicht, wie die repetitiv/restitutiv-Mehrdeutigkeit
analysiert werden soll, da eine Skopusmehrdeutigkeit in der Syntax nicht existiert. Dowty
nimmt zwei Bedeutungen für wieder an, nämlich wieder1 und wieder2.
7
What you see is what you get.
Bedeutungspostulate sollen dann sicherstellen, dass bei den Übersetzungen in IL bei
wieder1 die repetitive Lesart raus kommt, bei wieder2 die restitutive:
(1-64) a.
[Ede den Eisschrank wieder1 öffnet]’
(repetitiv)
wieder’ CAUSE(Ede’,^BECOME(open’(der_Eisschrank’)))
b. [Ede den Eisschrank wieder2 öffnet]’
(repetitiv)
CAUSE(Ede’,^BECOME(wieder’ open’(der_Eisschrank’)))
Auch großen Experten ist völlig unklar, wie Dowtys Bedeutungspostulate funktionieren, die
diese Übersetzung leisten. Ede Zimmermann hat in zwei Arbeiten behauptet, dass Dowtys
Postulate sogar widersprüchlich sind; siehe dazu (Zimmermann, 1993). Selbst wenn
Zimmermanns Argumente nicht ganz schlüssig sein sollten (was ich glaube), bleibt
bestehen, dass die Methode Dowtys im Grund rein ad hoc ist und sicher nicht
kompositional.
(von Stechow, 1996a) weist darauf hin, dass Dowtys Methode ein einfaches Faktum
des Deutschen nicht erklären kann. Wenn wieder im Mittelfeld links von einer definiten DP
steht, liegt nur die repetitive Lesart vor. Dieses Faktum wird heute von jedermann anerkannt.
(1-65) weil Ede wieder den Eisschrank öffnete
(nur repetitiv)
Eine strukturelle Erklärung geht von der Beobachtung aus, dass definite Terme im
Mittelfeld aus der VP heraus gescrambelt werden. Da Partikel nicht bewegt werden, muss
wieder an einer sehr hohen Position stehen, nämlich über CAUSE. Für Dowty muss es
geheimnisvoll bleiben, warum in diesem Satz die restitutive Lesart verloren geht.
Zur restitutiv/repetitiv-Mehrdeutigkeit gibt es eine Reihe von wichtigen Arbeiten von
Fabricius-Hansen, z.B. (Fabricius-Hansen, 1983). Fabricius-Hansen möchte im Prinzip mit
einem wieder auskommen. Ebenso wie Dowty lehnt sie aber abstrakte Operatoren in der
Syntax ab. Deswegen bleibt ihr der Weg zu einer konsequenten Skopusanalyse verstellt. Ihr
Werk enthält aber viele scharfsinnige Beobachtungen zu den Fakten des Deutschen. Das
Papier ist auch in einer anderen Hinsicht bemerkenswert: es ist der erste Vorschlag, in dem in
einer Präsupposition eine gebundene Variable vorkommt. Das Standardwerk zur rekursiven
Berechnung von Präsuppositionen (auch konventionelle Implikaturen genannt), war damals
noch (Karttunen and Peters, 1979). In dieser sehr komplizierten Arbeit werden
Präsuppositionen so berechnet, dass sie niemals Variablen enthalten, die durch einen Quantor
der Satzintension gebunden sind. Sätze wie Hans putzte jeden Stiefel wieder/erneut können
Karttunen und Peters nicht behandeln.
Ebenfalls ein axiomatischer Ansatz zu Mehrdeutigkeiten, die bei Kausativen + wieder
entstehen, liegt mit (Kamp and Rossdeutscher, 1994a, Kamp and Rossdeutscher, 1994b) vor.
Es ist schwierig, etwas zur Einordnung dieses Systems zu sagen, da sich die Darstellung
innerhalb der DRT bewegt, ohne das diskutiert wird, wie die als DRSen dargestellen LFs aus
der Syntax gewonnen werden.
(Klein, 2001) enthält viele Daten zu wieder, die zeigen, dass die hier vorgestellte
Semantik für wieder noch zu einfach ist („Hier ist wieder ein Baum“). Kleins Ansatz wird in
(Beck and Snyder, 2001) präzisiert. Die Grundidee ist, dass wieder noch eine anaphorische
Variable enthält, die sich auf das Vorgängerereignis bezieht. Stimmt nicht.
Eine neue Arbeit, die Dekomposition in der Syntax ablehnt, ist (Jäger and Blutner,
2000) und 000. Die Autoren führen ein Beispiel an, dass die Dekompositionstheorie angeblich
nicht behandeln kann:
(1-66) In New Jersey haben sich wieder Delawaren angesiedelt.
Jäger & Blutner haben eine Lesart im Sinn, bei der Delawaren durch Übersiedlung
bewirken, dass es dort wieder welche angesiedelt sind. Es sind also nicht dieselben, die dort
schon mal gesiedelt haben. Man kann den Satz also nicht einfach analysieren als:
(1-67) (x)[Delawaren x & wieder CAUSE(x, x sind in N.J. angesiedelt)]
Unser System legt tatsächlich so etwas zunächst nahe, aber das kann es eben nicht sein. Die
Alternative, die Jäger & Blutner vorschlagen, ist ein axiomatischer Ansatz, der mit
undurchsichtigen Postulaten arbeitet, aus denen die Fakten irgendwie hergeleitet werden.
Ich habe mich dazu in (von Stechow, 2003) geäußert. Diese Arbeit steht also auch in der
alten axiomatischen Tradition Dowtys, welche die Tugend in einer komplizierten Logik,
aber dafür einfachen Syntax sieht.
Ich meine, die Lösung von Jäger und Blutners Problem sieht ungefähr so aus. CAUSE darf
hier nicht persönlich interpretiert werden, sondern die Ursache für das Übersiedeln ist ein
Ereignis. Die Analyse sieht etwa so aus:
(1-68) (e) CAUSE(e, wieder Delawaren sind in N.J. angesiedelt)
Der Satz sagt nicht, wer das Agens des Ereignisses ist. Die plausible Annahme ist, dass es
sich dabei um Delawaren handelt. Freilich muss dies präzisiert werden. Das Tempus muss
integriert werden, und Ereignisse müssen in die Semantik. Hier ist das noch nicht geleistet.
Ich denke also, dass der differenzierte dekompositionelle Ansatz, der hier vorgestellt ist, der
meistversprechende ist. Er ist im Vergleich mit allen Konkurrenten bei weiten am
einfachsten und liefert eine prinzipielle Erklärung für die beobachteten Mehrdeutigkeiten:
es handelt sich um eine Skopusmehrdeutigkeit.
Das in Abschnitt 0 angesprochene Problem, dass Allquantoren in Kausativen eine
Distribution der Ereigniszeit über die Referenzzeit erfordern, ist zuerst in (Cresswell, 1979)
gesehen worden. Cresswells Formalisierung ist ganz kompliziert. Er steckt die Distribution
in den Allquantor, also in jeder. Dies führt zu einem völlig undurchsichtigen System, das
von Dowty übernommen wird. Die Erklärung dieses Phänomens mittels des
Perfektivoperators stammt nach meiner Kenntnis von mir.
Die hier angenommene Grammatikarchitektur hat sich für mich über die Jahre entwickelt.
Die wesentlichen Bestandteile sind in (von Stechow, 1996a) und (Rapp and von Stechow,
1999) eingeführt worden. Eine sehr ähnliche Konzeption der Syntax/Semantik-Schnittstelle
liegt in (Kratzer, 1998) vor.
Sehr viele Arbeiten zur Dekomposition wollen klären, was das Zustandspassiv ist. Das
Zustandspassiv wird in meiner Analyse als Grundbegriff angenommen. Aber es gibt
offensichtlich einen semantischen Zusammenhang zwischen schreiben und geschrieben
sein. Es ist nur sehr schwierig zu sagen, worin der genau besteht. Alle Theorien, die ich
kenne, stimmen irgendwo nicht. Das gilt auch für meine eigenen Vorschläge. Meilensteine
zum Zustandspassiv sind (Kratzer, 1994), (Kratzer, 2000), (Kratzer, 2003). Für das
Deutsche ist (Rapp, 1996, Rapp, 1997) wichtig. Rapp gibt allerdings keine Semantik für
ihre Notationen an. Sie sind im Stil der generativen Grammatik gehalten, und man muss
sich die Interpretation hinzu denken.
Die wesentlichen Fundstellen für den Zusammenhang von interpretierten und nichtinterpretierten Merkmalen sind die Schriften von Hedde Zejlstra.
Appendix: Rechnungen
Behauptung 1.
Wir zeigen, dass der Baum (1-24) den folgenden Charakter ausdrückt:
c.s.(l)[l ist im Eisschrank in & [Fritz bewirkt* in s zu Presc
[λ s’. das Bier steht in s’ zu End(Presc) an l]]
Beweis
Sei (c,s) ein beliebiger Referenzpunkt
[[  in dem Eisschrank l [[CAUSE [das Bier tl steh]] Fritz] Pres] ]] (c)(s)
= [[  in dem Eisschrank ]] (c)(s)( [[l [[CAUSE [das Bier tl steh]] Fritz]Pres]]] (c)(s))
FA
= Plt.(l)[l ist im Eisschrank in & Plt(l)]
([[l [[CAUSE [das Bier tl steh]] Fritz]Pres]]] (c)(s))
(*)
Bed. von [[  in dem Eisschrank ]] (c)(s)
Zwischenrechnung 1:
[[l [[CAUSE [das Bier tl steh]] Fritz]Pres]]] (c)(s)
= xl.[[ [[CAUSE [das Bier tl steh]] Fritz]]]] g[1/x](c)(s)(Presc)
Abstraktion, FA, Bedeutung von Pres und -Konversion
= [xl.[[ CAUSE ]] (c)(s)( [[ das Bier tl steh ]] g[1/x](c))([[ Fritz]] (c)(s))(Presc)]
FA mit -Konversion;
IFA: das s-Argument von des CAUSE-Komplements verschwindet;
g[1/x] ist bei den Argumenten ohne freie Variablen fortgelassen (Koinzidenzlemma)
= [xl.[[ CAUSE ]] (c)(s)( [[ das Bier tl steh ]] g[1/x](c))(Fritz)(Presc)]
Bed. von Fritz, -Konversion
= [xl[c.s.Ps(it).y.t. y bewirkt* in s zu t [s’.P(s’)(End(t))]](c)(s)
( [[ das Bier tl steh ]] g[1/x](c))(Fritz)(Presc)]
Bed. CAUSE
= [xl[Ps(it).y.t. y bewirkt* in s zu t [s’.P(s’)(End(t))]]
( [[ das Bier tl steh ]] g[1/x](c))(Fritz)(Presc)]
-Konversion
= [xl[y.t. y bewirkt* in s zu t [s’. [[ das Bier tl steh ]] g[1/x](c)(s’)(End(t))]]
(Fritz)(Presc)]
-Konversion
= [x  Dl[Fritz bewirkt* in s zu Presc [s’. [[ das Bier tl steh ]] g[1/x](c) (s’)(End(Presc))]] (**)
Zwischenrechnung 2:
s’. [[ das Bier tl steh ]] g[1/x](c)(s’)(End(Presc))
= s’. [[ steh]] (c)(s’)([[ t1]] g[1/x](c)(s’))([[ das Bier]] (c)(s’))(End(Presc))
FA
= s’. [[ steh]] (c)(s’)(x)([[ das Bier]] (c)(s’))(End(Presc))
Variablenregel
= s’.das Bier steht in s’ zu End(Presc) an x
Bed. von steh und das Bier, 4 X -Konversion
Also gilt:
(**) = xl[Fritz bewirkt* in s zu Presc [s’. das Bier steht in s’ zu End(Presc) an x]
(**) in (*) eingesetzt ergibt:
Plt(l)[l ist im Eisschrank in & P lt(l)]
(xl[Fritz bewirkt* in s zu Presc [s’. das Bier steht in s’ zu End(Presc) an x])
= (l)[l ist im Eisschrank in & xl[Fritz bewirkt* in s zu Presc
[λ s’. das Bier steht in s’ zu End(Presc) an x](l)]
-Konversion
= (l)[l ist im Eisschrank in & [Fritz bewirkt* in s zu Presc
-
[λ s’. das Bier steht in s’ zu End(Presc) an l]]
Konversion
Q.E.D.
Behauptung 2.
Wir zeigen, dass steh + CAUSE den Charakter c.s.[l.x.y.t.y bewirkt* in s zu t s’.[x
steht in s’ zu End(t) an l]] ausdrückt.
[[ stehl(e(it)) CAUSE(s(l(e(it))))(l(e(e(it)))]]
= c.s.[[ CAUSE]] (c)(s)([[ steh-]] (c))
IFA
= c.s.[c.s.Ps(l(e(it))).l.x.y.t.y bewirkt* in s zu t [s’.P(s’)(l)(x)(End(t))](c)(s)
([[ steh-]] (c))
Bed. CAUSE
= c.s.[Ps(l(e(it))).l.x.y.t.y bewirkt* in s zu t [s’.P(s’)(l)(x)(End(t))]([[ steh-]] (c))
-Konversion
= c.s.[l.x.y.t.y bewirkt* in s zu t [s’. [[ steh-]] (c) (s’)(l)(x)(End(t))]
-Konversion
= c.s.[l.x.y.t.y bewirkt* in s zu t
[s’.[c'.s“.l.z.t.z steht in s“ zu t an l](c)(s’)(l)(x)(End(t))]
Bed. steh-
= c.s.[l.x.y.t.y bewirkt* in s zu t [s’.[l.z.t.z steht in s’ zu t an l](l)(x)(End(t))]
-Konversion: der Abstraktor c’ läuft leer und verschwindet.
= c.s.[l.x.y.t.y bewirkt* in s zu t s’.[x steht in s’ zu End(t) an l]]
Man sieht, dass diese Bedeutung korrekt ist. Man sieht auch, dass die Kausativierung
kognitiv eine ziemlich komplexe Angelegenheit ist. Um die Verbbedeutung auszurechnen,
haben wir sehr viele Schritte benötigt. In der Kognition laufen diese Schritte völlig
mechanisch ab, so wie auch diese Rechnung völlig mechanisch ist.
Behauptung 3
t
lt t
PP

lt
lt
e lt
P
in
e
das Regal
t
S

i
Past 5
it
VP
e it
VP
e
Ede
s it eti
CAUSE
it
it it
wieder
it
VP
e
DP
die Bibel
e it
V'
l
t2
l e it
V
steh
Wir überlegen uns zunächst, welchen Charakter der Teilsatz wieder die Bible t2 steh für eine
beliebige Belegung g ausdrückt.
[[ wieder die Bibel t2 steh]] g
= c.s.[[ wieder]] g(c)(s)([[ die Bibel t2 steh]] g(c)(s))
FA
g
= c.s.Pit.t:(t’)[t’ < t & P(t’)].P(t) ([[ die Bibel t2 steh]] (c)(s))
Bed. von wieder + -Konversion
= c.s.t:(t’)[t’ < t & [[ die Bibel t2 steh]] g(c)(s)(t’)]. [[ die Bibel t2 steh]] g(c)(s)(t)
-Konversion
= c.s.t:(t’)[t’ < t & Die Bibel in s steht zu t’ an g(t2)]. Die Bibel steht in s’ zu t an g(t2)]
Durch eine Rechnung der üblichen Art stellen wir dann fest, dass für dieses g der Baum
[[ Past Ede CAUSE [wieder die Bibel t2 steh]]] g
= c.s.(t’)[t’ < Pastc & Die Bibel steht in s zu t’ an g(t2)]. Ede bewirkt* in s s’.die Bibel
steht in s’ zu End(Pastc) an g(t2)]
Im nächsten Schritt wird die Variable t2 durch den QR-ten Quantor  in das Regal gebunden,
d.h. unser g muss nun modifiziert werden:
[[ 2 Past Ede CAUSE [wieder die Bibel t2 steh]]] g
= xl. [[ Past Ede CAUSE [wieder die Bibel t2 steh]]] g[2/x] Abstraktion
= c.s.x.(t’)[t’ < Pastc & Die Bibel steht in s zu t’ an g[t2/x](t2)]. Ede bewirkt* in s s’.die
Bibel steht in s’ zu End(Pastc) an g[t2/x](t2)]
= c.s.x.(t’)[t’ < Pastc & Die Bibel steht in s zu t’ an x]. Ede bewirkt* in s s’.die Bibel
steht in s’ zu End(Pastc) an x]
Wir setzen voraus, dass wir bereits die Bedeutung für die lokale Ergänzung berechnet haben:
[[  in das Regal ]] = c.s.Plt.(l)[l ist in dem Regal in s & P(l)]
Damit können wir den Gesamtcharakter mittels FA berechnen, und zwar für eine beliebige
Belegung g:
[[ in das Regal 2 Past Ede CAUSE [wieder die Bibel t2 steh] ]] g
= c.s.[[  in das Regal ]] g (c)(s) ([[ 2 Past Ede CAUSE [wieder die Bibel t2 steh] 2 Past
Ede CAUSE [wieder die Bibel t2 steh]]] g(c)(s)) FA
= c.s.Plt.(l)[l ist in dem Regal in s & P(l)](x.(t’)[t’ < Pastc & Die Bibel steht in s zu t’
an x]. Ede bewirkt* in s s’.die Bibel steht in s’ zu End(Pastc) an x)
Berechnete Bedeutungen + -Konversion
= c.s.(l)[l ist in dem Regal in s & [x.(t’)[t’ < Pastc & Die Bibel steht in s zu t’ an x].
Ede bewirkt* in s s’.die Bibel steht in s’ zu End(Pastc) an x](l)]
-Konversion
= c.s.(l)[l ist in dem Regal in s & (t’: t’ < Pastc & Die Bibel steht in s zu t’ an l) Ede
bewirkt* in s s’.die Bibel steht in s’ zu End(Pastc) an l]]
v.Stechow
Ausdruck:
30
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