TEFAF Maastricht 2007 Höhepunkte der Kunst im Jubiläumsjahr Maastricht, den 6. März - Zwei Dekaden sind vergangen, seit den Anfängen von The European Fine Art Fair (TEFAF Maastricht) in der niederländischen Stadt Maastricht und mittlerweile ist der Name zum Inbegriff für einen Event mit Qualität und Stil geworden. In diesem Jahr findet die internationale Kunst- und Antiquitätenmesse vom 9. bis 18. März 2007 im Maastricht Exhibition and Congress Centre (MECC) statt und vereint rund 220 Aussteller. Weltweit führende Händler zeigen Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Skulpturen, klassische Antiken, Asiatika, illuminierte Handschriften, Textilien, Porzellan, Glas, Silber, Schmuck und Juwelen und andere Kunstwerke. Gemälde Alter Meister TEFAF Maastricht ist von jeher bekannt für das Angebot an Gemälden Alter Meister. Und auch die Jubiläumsmesse im Jahr 2007 macht da keine Ausnahme und präsentiert ein umfangreiches Repertoire an Gemälden. Bernheimer-Colnaghi (München/London) bietet ein kleinformatiges, hervorragendes Gemälde von Lukas Cranach d. Älteren an. Es handelt sich um eine Darstellung der Madonna mit Trauben und dem Jesusknaben. Das Werk ist 1534 zu datieren und damit ein Markstein in der Entwicklung der Künstlers. Cranach wandelte seinen Stil vom nordisch-naturalistischen zu einer einfacheren Formensprache, deren Einfluss in der Kunst der Renaissance liegt. Das Portrait eines jungen Mädchens, das Jan Lievens 1631 malte, als er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand und eng mit Rembrandt zusammenarbeitete, ist bei David Koetser (Zürich) zu finden. Johnny Van Haeften (London) ist international anerkannt als einer der Spezialisten für holländische und flämische Alte Meister. An seinem Stand ist in diesem Jahr eine der größten italienischen Landschaften von Jan Both – einem Utrechter Künslter aus dem 17. Jahrhundert - zu finden. Bartolomeo Manfredi ist einer der rätselhaftesten Nachfolger Caravaggios. Sein Werdegang begann 1606, als sein Mentor fluchtartig Rom verließ. Robilant + Voena (London/Mailand) zeigen Manfredis L’Assemblea mentre beve e suona, datiert von 1612-14. Dies war für Manfredi eine Zeit in der er sich vorrangig mit Genremalerei beschäftigte. Die Galerie Canesso (Paris), die auf italienische Malerei spezialisiert ist, bietet eine Auswahl neapolitanischer Malerei aus dem 17. und 18. Jahrhundert an, darunter eine Darstellung des Todes des Heiligen Josephs von Bernardo Cavallino. Französische Künstler sind ebenfalls stark bei TEFAF Maastricht vertreten; Richard Green (London) bietet beispielsweise ein kürzlich entdecktes Gemälde des 17. Jahrhunderts von Simon Vouet an. Es handelt sich um eine Darstellung der Heiligen Katharina von Alexandria, datiert 1626, die mehr als ein halbes Jahrhundert unentdeckt zu einer amerikanischen Sammlung gehörte. Dieses Bild ist eine wichtige Ergänzung zum Oeuvre Vouets. Eines der bemerkenswertesten Gemälde bei der diesjährigen Messe ist am Stand von Stair Sainty Ltd. (London) zu finden: Jacques-Louis Davids Darstellung des Zorns des Achilles oder das Opfer der Iphigenie, eines der letzten Historienbilder des bedeutenden französischen Malers der Revolution, das sich noch in Privathand befand. Außerdem das letzte Werk des Künstlers, das dieser vor seinem Tod im Jahr 1825 vollendete. Die Galerie Sanct Lucas (Wien) zeigt von Hendrik de Fromantiou ein feines Trompe l’Oeil mit Geflügel an einem roten Band und einer Schnecke an der Wand im Hintergrund, signiert und datiert 1666, das mit einem Preis von 550.000 Euro angeboten wird. Impressionistische, moderne und zeitgenössische Kunst TEFAF Maastricht hat in den vergangenen Jahren seine Sektion der modernen Kunst maßgeblich gestärkt. In diesem Jahr bietet hier Acquavella Galleries (New York) das Gemälde einer von Rosen umgebenen Dame von Pierre Auguste Renoirs mit Museumsqualität für 45 Millionen US-Dollar ab. Höhepunkte der Kunst des 20. Jahrhunderts dann auch bei Marlborough Galerie GmbH (Zürich). Hier hängt neben einem Triptychon von Francis Bacon ein gemaltes Selbstportrait Max Beckmanns aus dem Jahr 1932, das einen Wendepunkt im Leben und Werk des Künstlers markiert und den Beginn seiner inneren Emigration darstellt. Bei der Galerie Thomas (München) ist Paul Klees Bewegte Landschaft mit Kugelbäumen zu sehen, ein eindrucksvolles Dokument des Künstlers, das dessen Naturstudien belegt. Das größte bekannte Gemälde von Salvador Dali hängt am Stand von López de Aragón (Madrid) und trägt den Titel: Porto Iberia oder El Coloso. Das 1956 gemalte Bild, das 242 x 328 cm misst, zeigt einen Koloss der Spanien symbolisiert und Denkmäler und Kunstwerke zur Welt bringt, die das kulturelle Leben der Nation darstellen. Der Pop Art-Künstler Claes Oldenburg ist mit einer Gruppe von vier außergewöhnlicher Werken bei The Mayor Gallery (London) vertreten, darunter Green Ladies Shoes. Hauser & Wirth (Zürich/London) präsentieren bedeutende Werke der zeitgenössischen Kunst darunter die Bronze Spider von Louise Bourgeois aus dem Jahr 1999, die mit einem Preis von 3 Millionen Euro angeboten wird. Antiken und Asiatika Bei den Antiken bietet Rupert Wace (London) ein ägyptisches Kalksteinrelief des Neuen Königreichs, 1337-1295 v. Chr. an, das einen Würdenträger mit Zepter zeigt. Bei Charles Ede (ebenfalls London) ist eine 2500 Jahre alte griechische Amphore aus Athen zu finden. Gordian Weber (Köln) stellt eine Hermenbüste, eine römische Kopie nach dem Bildnis des Hermes Propylaios des griechischen Bildhauers Alkamenes, flavisch, 70-100 n. Chr., Marmor, vor. Bei dieser Büste handelt es sich um die sechste bislang bekannte römische Kopie des Hermes Propylaios, die dem pergamenischen Typus folgt. Die Jean-David Cahn AG (Basel) stellt einen Kopf eines bärtigen Mannes vor, vermutlich des Odysseus (Preis: 98,750 Euro). Ende des 18. Jahrhunderts gehörte diese Büste in die Sammlung von Lord Bristol, was vor kurzem anhand einer Zeichnung von Johann Tischbein (17511829) festgestellt werden konnte. Bei den Asiatika stellt eine chinesische Bronzefigur eines Tapirs, Warring States Period, um 400 v. Chr. mit Einlegearbeiten in Gold und Türkis den Höhepunkt dar. Mit einem Preis von 9,23 Millionen Euro ist das 2500 Jahre alte Bronzetier bei dem Asiatika-Spezialisten Littleton & Hennessy (London/New York) erhältlich. Es handelt sich um eine von nur zwei bekannten Bronze-Tapirfiguren. Stammeskunst ist ebenfalls bei TEFAF Maastricht zu finden; so bietet Bernard de Grunne (Brüssel) zum Beispiel eine Initiationsmaske der Bwami, Kongo, an, die um 1900 entstand. Möbel und Uhren Das Möbelangebot ist bei TEFAF Maastricht 2007 beeindruckend. So zeigt Otto von Mitzlaff (Wächtersbach) ein Paar seltene Wiener Empire-Sekretäre vom Anfang des 19. Jahrhundert in Mahagoni und Satinholz mit reichem Schmuck aus vergoldeter Bronze. Die beiden Sekretäre stammen aus dem Orléans-Palast in Palermo und waren im Besitz von Marie-Karoline, Königin von Neapel und beider Sizilien, Gemahlin von Ferdinand I. und Tochter von Maria-Theresia von Österreich. Eine wiederentdeckte klassizistische Kommode aus dem Wittumspalais in Weimar ist bei Frank C. Möller Fine Arts (Hamburg) zu finden. Es handelt sich um ein 1786 von G..W. Holzhauer gefertigtes Möbel, das im gleichen Jahr in der ersten Ausgabe des „Journals des Luxus und der Moden“ veröffentlicht wurde. Die seit 1807 verschollene Kommode war ein Geschenk der Herzogin Anna Amalie an ihre Hofdame Frau von Göchhausen. Kunsthandel Peter Mühlbauer (Pocking) ist ebenfalls eine Wiederentdeckung gelungen: In adeligem Besitz fand Mühlbauer eine Prunkstanduhr von Prinz Eugen von Savoyen, die von dem kaiserlichen Hofkammertischler Johann Reims zu Wien um 1695 in feinster Boulle-Technik aus Zinn, Messing, Schildpatt und Ebenholz gefertigt und mit vergoldeten Bronzen verziert wurde. Der durch seine siegreichen Schlachten gegen die Türken bekannt gewordene Feldherr, war ein Kunstmäzen und Sammler und stattete in Wien das von ihm erbaute Stadtpalais in der Himmelpfortgasse, das Schloss Belvedere und später auch das Schloss Hof in der March mit bedeutenden Kunstgegenständen aus. Der Preis für die Prunkstanduhr liegt bei 320.000 Euro. Das Angebotsspektrum der TEFAF Maastricht 2007 reicht auch im Möbelbereich bis in die Moderne. So präsentiert die Pariser Galerie Downtown eine außergewöhnliche Bibliothek aus Eschenholz und Aluminium von Charlotte Perriand aus den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts für 400.000 Euro. Antiquitäten und Skulpturen Rudigier Alte Kunst (München) stellt ein Paar ungewöhnliche große Portraitminiaturen des italienischen Komponisten Gaspare Spontini (1774-1851) und seiner Ehefrau von Jean-Urban Guérin vor, die in der Graphischen Sammlung Albertina in der Ausstellung „Meisterwerke der Europäischen Miniaturmalerei von 1750 bis 1850“ ausgestellt wurden. Röbbig München – Frühe Porzellane/ Kunsthandel zeigt eine ausgezeichnete Auswahl frühes Böttger, Steinzeug, um 1710-1715 und bei Kunstkammer Georg Laue (München) gibt es ein Highlight der Augsburger Silberschmiedekunst zu entdecken. Es handelt sich um ein mit Rubinglas und feuervergoldeten Silberteilen ausgestattetes Miniaturreiseservice in einer Silberkassette, das um 1690 entstand. Eine der bedeutendsten Skulpturen ist am Gemeinschaftsstand Blumka-Böhler (New York/Starnberg) zu finden. Hier ist eine weibliche Heiligenfigur (Dorothea?) zu entdecken, die vor 1425 in Norddeutschland gearbeitet wurde. Nach vor kurzem durchgeführten umfangreichen Recherchen handelt es sich um eine Figur aus dem Hochaltarretabel der Benediktiner-Abteikirche St. Michael zu Lüneburg, der so genannten „Goldenen Tafel“, die um 1425 vollendet wurde (Preis. 250.000 Euro). Bei der Galerie Neuse (Bremen) ist eine Gips-Portraitbüste von Jean-Jacques Rousseau (Version „à la française“) von Jean-Antoine Houdon zu finden, die sich einst im Besitz von George Simon Harcourt (1736-1809, seit 1777 zweiter Earl of Harcourt) befand. Mallett (London/New York) zeigt ein Paar seltene Globen von James Wyld, England, 1863 und A La Vieille Russie (New York) präsentiert einen SilberWeinkühler des Hofgoldschmiedes J.F. Kopping, der 1770 für Katharina die Große gefertigt wurde. Schmuck und Juwelen Das Angebot an Schmuck und Juwelen ist vielfältig und reicht vom JugendstilHalsschmuck von René Lalique bei Epoque Fine Jewels (Brüssel) bis zu zeitgenössischen Schmuckkreationen von Stefan Hemmerle, wie beispielsweise einen Ring aus Eisen, Weißgold und Saphir. Arbeiten auf Papier Bei den Arbeiten auf Papier sind hervorragende Blätter zu finden. Die Galerie Arnoldi-Livie (München) zeigt eine aquarellierte Aarelandschaft mit Mönch und Jungfrau von Joseph Anton Koch, die um 1792/94 entstand und in Beziehung zu dem 1813 datierten Gemälde zu sehen ist, in dem sich der Künstler mit demselben Thema beschäftigt. Das Gemälde wird heutzutage in Dessau aufbewahrt. Bei Katrin Bellinger, die am Stand von Bernheimer-Colnaghi (München/London) ihre Zeichnungen präsentiert, ist eine großformatige Darstellung der Krönung Karls des Großen zu finden, die Julius Schnorr von Carolsfeld 1840 mit Feder und Tusche über Bleistift zeichnete. Es handelt sich dabei um eine Studie für eine der zerstörten Fresken in den Kaisersälen der Münchner Residenz, die zwischen 1835 und 1842 entstanden. Im Bereich der Graphik ist das Highlight am Stand von Helmut H. Rumbler (Frankfurt/Main) zu finden. Mit einem Preis von 1 Million Euro bietet er Albrecht Dürers Kupferstich von Adam und Eva aus dem Jahr 1504 an, der sich in Bestzustand befindet. Illuminierte Handschriften Ein bedeutendes illumniertes Manuskript auf Pergament, das nach 1447 bzw. um 1464 in Siena entstand, stellt Dr. Jörn Günther (Hamburg) vor. Es handelt sich um Vaticinia sive Prophetiae et Imagines Summorum Pontificium von Joachim von Fiore. Text und Bebilderung des Codex bedingen einander und beinhalten Papstweissagungen. Der Preis für das Manuskript, das sich einst im Besitz von Peter und Irene Ludwig befand, liegt bei 950.000 Euro. Beim Antiquariat Bibermühle AG (Ramsen) ist Jean Wauquelins Chronique de Hainaut, gekürzt von Jean Mansel für seine Fleur des Histoires, ein illuminiertes Manuskript auf Vellum mit 17 Miniaturen, Flandern, wahrscheinlich Burges, um 1470-75, zu finden. Die Handschrift befand sich im Besitz der Marquess von Bath. AXA Art, Hauptsponsor der TEFAF Maastricht AXA Art und TEFAF Maastricht bieten in begrenzter Auflage eine Servicekarte für Besucher an, die den Provenienz-Check von Kunstwerken mit Hilfe einer internationalen Datenbank ermöglicht. AXA Art präsentiert außerdem eine Ausstellung mit dem Titel „Thrill of Collecting II: Plastic“ die seltene Designobjekte und Kunstwerke aus Plastik aus internationalen Sammlungen vorstellt. Hinweise für die Redaktionen: Auf der Homepage www.tefaf.com unter „press room“ kann Fotomaterial mit Beschreibungen in hoher Auflösung downgeloaded werden. Für weitere Informationen: Britta Fischer Public Relations Uhlandstraße 15 65189 Wiesbaden Deutschland Tel: +49 (0)611 300877 Fax: +49 (0)611 302483 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.brittafischer-pr.com The European Fine Art Foundation Titia Vellenga/ Eveline Bots/ Petra van den Engel Broekwal 64 NL-5268 HD Helvoirt Pressebüro auf der Messe: +31 43 3838 767 oder 768 E-Mail: [email protected] Internet: www.tefaf.com BFPR/07/03/07