Die Außenpolitik des Deutschen Reichs 1871- 1890 Bismarcks außenpolitisches Konzept: - Die „Einigungskriege“ von 1866 und 1870 bestimmten das außenpolitische Konzept Bismarcks, der von folgenden Voraussetzungen ausging: o Schaffung des Dt. Reichs hat das Mächtegleichgewicht in Europa verschoben o Stabilisierung des jungen Reichs ist vorrangig und muss durch Konzentration auf die innere Entwicklung erreicht werden o Misstrauen des Auslands muss abgebaut werden o Strategisch ungünstige geographische Muttellage o „Erzfeindschat“ mit Frankreich o Gegnerschaft von Russland und Österreich-Ungarn auf dem Balkan o Gute Beziehungen zu Russland ( Preußen unterstützte den polnischen Aufstand gegen Russland 1863 nicht) und zu England ( Verwandtschaft der Herrscherhäuser) - Auf dieser Grundlage konzipierte Bismarck 1877 im Kissinger Diktat seine Außenpolitik. Deren Elemente waren: o Demonstration der Saturiertheit durch Verzicht auf territoriale Ansprüche und Kolonien o Sicherheit für das junge Dt. Reich durch Beteiligung an allen bedeutenden europäischen Bündnissen o Stabilisierung des europäischen Mächtegleichgewichts o Förderung von Konflikten unter den anderen Mächten, damit Dt als gesuchter Parner eine Vermittlerstellung inne hat, Einfluss auf die europäische Politik nehmen kann o Vermeidung von europäischen Konflikten oder Kriegen bzw. deren Abdrängung an die Peripherie Europas (Balkan) oder nach Übersee(Kolonien) o Dadurch Stabilisierung des „labilen Gleichgewichts“ in Europa und Isolierung Frankreichs Das Bismarck´sche Bündnissystem: - Berliner Kongress 1878 trat Bismarck als „ehrlicher Makler“ für Europa auf, verhinderte im Interesse des europäischen Friedens das Vordringen Russlands nach Südosteuropa; Zweibund von 1879 gelten als entscheidende Wende der Bismarckschen Außenpolitik - von nun an bestimmte er das europäische Mächtesystem durch ein kompliziertes System von teilweise geheimen Defensivbündnissen: o 1879(-1918): Der Zweibund mit Österreich-Ungarn. er ergab sich aus der Verschlechterung des deutsch-russischen Verhältnisses als Folge des Berliner Kongresses, verpflichtete die Bündnispartner zum Beistand im Falle eines russischen Angriffs o 1881(-1887): Der (geheime) Dreikaiservertrag zwischen dem deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Russland erneuerte das Dreikaiserabkommen von 1873. er verhinderte ein mögliches russisch-französisches Zusammengehen Bündnispartner sicherten sich wohlwollende Neutralität zu, falls ein Land angegriffen würde o 1882(.1914): der geheime Dreibund zwischen dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Italien verpflichtete die Teilnehmer zum Beistand im Falle eines französischen Angriffs und zur wohlwollenden Neutralität beim Angriff einer anderen Macht o 1887(-1890): Der (geheime) Rückversicherungsvertrag mit Russland verhinderte ein russisch-französisches Bündnis Vertragspartner vereinbarten Neutralität im Kriegsfall ( Ausnahme: Angriff Russlands gegen Österreich bzw des Deutschen Reichs gegen Frankreich) o 1887: Mittelmeer-Abkommen zwischen England, Österreich-Ungarn und Italien er sollte die Machtverhältnisse im Mittelmeerraum stabilisieren und eine Stärkung Österreichs gegen Russland bewirken Gleichzeitig erreichte Bismarck dadurch die völlige Isolierung Frankreichs Die wilhelminische Ära: Das „persönliche Regiment“ Wilhelms II. - Im Dreikaiserjahr 1888 folgte auf Wilhelm I. praktisch dessen Enkel Wilhem II., da Friedrich III. nach nur wenigen Wochen im Amt verstarb - es ergaben sich schnell Spannungen zwischen dem jungen Wilhelm II. und dem alten, überlegten Bismarck 1890 Entlassung Bismarck Politische Charakteristika des neuen Kurses: - Wilhelms II. Regierungsstil war autoritär, sein Auftreten oft lautstark und ungeschickt - Dieser Regierungsstil und sein fehlender Weitblick schufen immer wieder innen- und außenpolitische Probleme - Innen- und außenpolitische Entscheidungen wurden oft ohne die verfassungsgemäßigen Organe getroffen - Wilheml II. schuf Nebenregierungen (Schattenkabinette) die mit Vertrauten besetz waren diese bestimmten zusammen mit dem Kaiser die gesamte Politik - Bismarschen Bündnispolitil wurde aufgegeben - Das Deutsche Reich band sich stark an Österreich - die militärische Drohung wurde Mittel der Diplomatie Militärische Besonderheiten: - gesellschaftliche und politische Führungsanspruch des Militärs verstärkte sich - Militarismus im Dt Reich wurde überzogen - Propagierung steter Kampf- und Kriegsbereitschaft - Wesentlicher Beitrag zu einem europäischen Rüstungswettlaufs ( vor allem weges des Flottenbaus) Außenpolitische Charakteristika: - Wilhelm II. forderte lautstark die Weltmachtstellung des Dt. Reichs o Parolen: „Ein Platz an der Sonne“, „Kolonien, Kolonien!“, „Dt. Zukunft liegt auf dem Wasser!“ - Mit seiner militärischen, aggressiven Außen- und Kolonialpolitik schuf er neue Konflikte oder verstärkte bereits bestehende Spannungen o Ergebnis seiner Außenpolitik, die im krassen Gegensatz zu der Bismarcks stand, waren schließlich Bündnisse zwischen England, Frankreich und Russland Weg in den Weltkrieg Außenpolitik der wilhelminischen Zeit - neue Regierung beschließt den 1887 mit Russland geschlossenen Rückversicherungsvertrag nicht zu verlängern, da er nicht vereinbar sei dem Dreibundvertrag - dt. Ablehnung irritiert die russische Regierung - Dt. schließt mit England den Helgoland-Sansibar-Vertrag 1890 - Russland gewinnt Eindruck eines dt. Kurswechsels und sucht Annäherung an Frankreich: o französisch-russischer Zweibund 1894 - damit ist das zentrale Prinzip der Bismarckschen Außenpolitik: o Frank. isoliert zu halten o Einkreisung Dt. zu verhindern verspielt - hätte im Sinne Dt. sein müssen, die Beziehung zu England positiv zu gestalten o um ein Gegengewicht gegen das franz.-russische Bündnis zu schaffen - statt dessen betrieb es eine Politik, die das Gegenteil bewirken muss: o imperialistischer Anspruch o seine Flottenpolitik o wirtschaftliche Expansion - Im Unterschied zu Bismarck ( „Deutschland ist saturiert“) vertritt Wilhelm II. offen den Anspruch auf eine Weltmachtstellung Deutschlands ( „Platz an der Sonne“) - Aktivitäten und betriebene Propaganda weckten Musstrauen Englands - Flottenverein und die von ihm propagierte Aufrüstung der deutschen Marine führten zu einer schweren Belastung - Engländer beunruhigte, dass die Dt. in der Entwicklung der Großkampfschiffe, die mal als entscheidende Superwaffe im Seekrieg ansah, fast gleichziehen - trotz Spannungen kommt es nach 1898 zu Verhandlungen o Grund: Faschoda Krise, die es England ratsam erscheinen lässt, auf seine „splendid isolation“ zu verzichten und einen festen Bündnispartner zu suchen o dt Regierung glaubt jedoch, angesichts der für sie unüberbrückbar gehaltenen engl.-franz. und eng.-russ. Spannungen sei England ohnehin auf Dt angewiesen o Dt zieht es deshalb vor, sich nicht zu binden o Deutsche Politik der freien Hand sollte durch weiteren Ausbau der Schlachtflotte unterstützt werden o Sie sollte nach der Risikotheorie des Admirals von Tirpitz so stark werden, dass ein Kampf gegen sie für jede Flotte der Welt zum Risiko werden müsste - Ablehnung des Bündnisangebots bewegt England zu einer Annäherung an den franz. Rivalen: englisch-franz. Entente cordiale 1904 ( Triple Entente 1907 britischfranzösisch-russisches Bündnis) o gestützt auf dieses Abkommen verstärkt Frank. seine Aktivitäten in Marokko o dagegen wendet sich Dt. o Wilhelm II. besucht den Sultan von Marokko in Tanger und fordert zur Regelung der Marokkofrage die Einberufung einer internationalen Konferenz o erste Marokkokrise 1905 wird durch Konferenz 1906 beigelegt dabei zeigt sich deutlich die Isolation Dt.´s , das nur noch von Österreich unterstützt wird Auch der dt. Dreibundpartner Italien, der sich 1902 mit Frank. über seine tunesischen Interessen geeinigt hat, steht nun gegen Deutschland o Zweite Marokkokrise 1911 dt. Regierung bleibt erfolglos interveniert gegen Besetzung von Rabat und Fes durch Frank. entsendet demonstrativ Kanonenboot „Panther“ nach Agadir (Panthersprung) Ziel: Kompensation für die französische Expansion in Marokko das franz. Kongogebiet für Deutschland zu gewinnen Frank. lehnt ab, wird von Engl. unterstützt Dt erreicht nur eine geringe Vergrößerung Dt.- Kameruns muss das französische Protektorat über Marokko anerkennen o Dt. Isolation wird besiegelt durch den engl-russ. Interessenausgleich 1907 Auskreisung Dt als Folge einer verfehlten Außenpolitik o Bleibt nur noch Österreich als Partner, an den sich Dt. umso enger binden muss („Nibelungentreue“) Österreich ist jedoch durch seine Balkaninteressen und die dadurch gegebenen Spannungen mit Russland ein problematischer Bündnispartner o Bosnische Krise 1908: innere Unruhen in der Türkei Österreich annektiert Bosnien und die Herzegowina Serbien wehrt sich dagegen, das mit Russland verbündet ist Österreich erwägt Krieg gegen Serbien Da Russland, das durch seine Niderlage gegen Japan und innere Unruhen geschwächt ist, einen Krieg vermeiden will, und auch Dt davor zurückschreckt, können Österreich und Serbien zurückgehalten werden Serbien muss Annexion Bosniens und der Herzegowina anerkennen o Balkankrise 1912/13 Balkanstaaten nutzen den italienisch-türkischen Krieg um Tunesien zu einem Angriff auf die türkischen Balkangebiete Balkanbund: Bulgarien, Serbien, Griechenland kämpft für die Befreiung Makedoniens, Thrakiens, Albaniens, wird von Russland unterstützt Österreich nicht bereit, eventuelle Vergrößerung Serbiens hinzunehmen Gefahr groß, dass der Konflikt auf dem Balkan sich zu einem europäischen Krieg ausweitet Dt. kann den österreichischen, England den russischen Partner zurückhalten Situation auf dem Balkan besitzt extreme Krisenanfälligkeit ( „Pulverfass Balkan“) Mächte reagieren mit verstärkten Rüstungsanstrengungen es breitet sich eine resigniert-fatalistische Stimmung aus, hält einen europäischen Krieg für unvermeidlich Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges: - Anlass: Erneute Verwicklungen auf dem Balkan - 1914 werden in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin von einem fanatischen Nationalisten serbischer Herkunft erschossen - Das Attentat als Gelegenheit, mit Serbien abzurechnen - - - o wurde als Vorkämpfer des slawischen Nationalismus von vielen Österreichern schon lange als Störfaktor gesehen o Zerschlagung Serbiens würde Österreich-Ungarn und damit auch dem Dt. Reich den Landweg zum Bosporus und in die Türkei eröffnen Serbien ist mit Russland verbündet, eine Zerschlagung würde Russlands Einfluss auf dem Balkan schwinden lassen: mit militärischer Intervention Russlands ist zu rechnen Österreich sucht deshalb die Rückendeckung des dt. Verbündeten o Wilhelm II. waren der Meinung, dass ein Krieg auf Dauer unvermeidlich sei o das deutsche Militär drängte in Anbetracht des noch vorhandenen Rüstungsvorsprunges auf eine schnelle Entscheidung o So kommt es zu einer Ausstellung eines „Blankoschecks“ an Österreich bedingungslosen Zusage der dt. Unterstützung und der Ermunterung, den „günstigen Moment“ zu nutzen Gestützt auf die dt. Zusage überreicht Österreich der serbischen Regierung 1914 ein Ultimatum, dass Serbien ohne Verlust seiner Souveränität nicht annehmen kann Nach der erwarteten Ablehnung erklärt Österreich-Ungarn Serbein am 28. Juli den Krieg Russland reagiert mit Mobilmachung o am 1. August erklärt Deutschland Russland den Krieg o 3. August folgt die Kriegserklärung an Frank. o 4. August beginnt der Angriff über das neutrale Belgien, was die unmittelbare englische Kriegserklärung zur Folge hat Attentat von Sarajewo, Julikrise sind nr Anlass des Krieges Ursachen sind vielfältiger Art, nur aus den Entwicklungen der vorangegangenen Jahrzehnte zu verstehen wichtigsten Ursachen: o Seit 1871 ist das europäische Gleichgewicht gestört o wirtschaftliche Expansion Deutschlands o Frankreich, nach 1871 im Bismarck´sen Bündnissystem isoliert, wartet auf Revanche o Die imperialistische Politik der Großmächte führt zu zahlreichen Spannungen und Krisen o Mehrfach, besonders in den Marokko- und den Balkankrisen, steht Europa am Rande eines Krieges o Das ausgewogene Bündnissystem Bismarcks wurde unter Wilhelm II. aufgegeben. Folgen: Bündnisse Englands mit Frankreich 1904 und Russland, sog. Tripel-Entente 1907 um die Isolation Dt.´s, das sich deshalb umso enger an Österreich-Ungarn bindet o Durch seine Flottenpolitik macht Dt sich die Engländer zum Feind o Spannungen auf dem Balkan zw. Österreich und Serbien, das mit Russland verbündet ist. Serbien verkörpert die slawische Nationalbewegung auf dem Balkan, die Österreich als Vielvölkerstaat ohne Selbstaufgabe nicht akzeptieren kann o der angesichts der sich häufenden Krisen immer schnellere Rüstungswettlauf o die wachsende Kriegsbereitschaft bzw. der Glaube, ein Krieg sei doch nicht zu verhindern ( also solle er möglichst schnell kommen) o Nationalismus und Militarismus weiter Kreise der Bevölkerung o inneren Probleme des vorrevolutionären Russland, die es durch einen Krieg zu überdecken denkt o die Bündnisautomatik und die Verselbstständigung der militärischen Prozesse bei Kriegsbeginn Ursachen des I WK. sind also sehr vielfältig und unterschiedlich Multikausaltität Der Verlauf des Ersten Weltkrieges: - dt. Führung steht vor dem Problem eines Zweifrontenkrieges Schlieffenplan von 1905 sieht vor, Frankreich in einem Blitzkrieg niederzuwerfen, um danach alle Truppen gegen Russland einzusetzen Um raschen Erfolg zu erzwingen, sieht der Plan den Einfall durch die neutralen Länder Belgien und Luxemburg vor dem militärischen Vorteil steht der Nachteil entgegen, dass die Verletzung des belgischen Neutralität des Kriegseintritt England provozieren würde In der Marneschlacht 1914 wird der Angriff der deutschen Armee gestoppt auch in übrigen Frontabschnitten gelingt der Durchbruch nicht der Angriff erstarrt zu einem Stellungs- und Materialkrieg Vor allem der Kampf um Verdun („Hölle von Verdun“) zum Symbol für diesen Krieg fast eine Millionen Tote mörderischer Stellungskrieg an der Westfront, bei Verdun, Ypern, an der Somme Schlieffenplan, der von der raschen Unterwerfung Frankreichs ausgeht, ist damit gescheitert Annahme, dass die russische Armee nicht sofort kriegsbereit sei, erweist sich als falsch gelingt jedoch, in der Schlacht von Tannenberg 1914 und der Schlacht an der Masurischen Seen den russischen Angriff abzuwehren Held des Ostkrieges ist der Generaloberst Paul von Hindenburg, der 1916 zusammen mit Ludendorff die Oberste Heeresleitung (OHL) übernimmt In einer Gegenoffensive dringen dt. und österreichische Truppen nach Osten vor, ohne aber entscheidende Vorteile zu erringen …. England beschränkt sich auf eine Seeblockade außerhalb der Reichweite des dt. Großkampfschiffe und schneidet Dt. von seinen Zufuhren ab Dt. antwortet mit dem Einsatz von U-Booten gegen alliierte Handelsschiffe U-Boot-Krieg führt zu Konflikten mit den USA, die seit Kriegsbeginn den Engländern Material liefern Die Erklärung des „uneingeschränkten U-Boot-Krieges“ durch Dt. wird einer der wesentlichen Gründe für den Kriegseintritt der USA 1917 Amerika führt den Krieg als Kreuzzug für Demokratie und Freiheit Kriegsziele der USA formuliert Präsident Wilson in den 14 Punkten 1918: o Verbot der Geheimdiplomatie o Freiheit der Meere o freier Handel (open door) o internationale Abrüstung o Rückgabe der besetzten russischen, belgischen und französischen Gebiete einschließlich Elsass-Lothringens o Selbstbestimmungsrecht für die Völker der Donaumonarchie und des Osmanischen Reiches - - - - - o Gründung eines polnischen Nationalstaates o Bildung eines Völkerbundes zur Regelung internationaler Streitigkeiten Mit dem 14. Punkt, der Idee des Völkerbundes, wir eine neue außenpolitische Vision vorgestellt An die Stelle des Gleichgewichtsprinzips, das seit 1648 bzw. 1713 galt, soll das demokratische Modell einer Staatenvereinigung treten Angesichts der festgefahrenen Kriegssituation und der enormen Opfer, die der Krieg bereits gekostet hat, kommt es 1916/17 zu Friedensbemühungen und wachsender innere Opposition gegen die Fortsetzung des Krieges 1917 scheint sich trotz des amerikanischen Kriegseintritts eine Wende zugunsten der Mittelmächte anzubahnen Grund dafür: inneren Unruhen in Russland, die schließlich in die Oktoberrevolution münden und zum Austritt Russlands aus dem Krieg führen das eröffnet die Möglichkeit, Truppen vom Osten an die Westfront hu verlagern, u doch noch eine Entscheidung zu erzwingen statt mit der neuen russischen Regierung einen schnellen und maßvollen Frieden zu vereinbaren, der den raschen Abzug der dt. Truppen ermöglicht hätte, stellte die OHL harte und weit gehende Forderungen, die nur mit militärischen Druck durchgesetzt werden können so bleiben Truppen im Osten gebunden Frieden von Brest-Litowsk 1918: o Diktatfrieden o Russland muss Finnland, Livland, Estland und Kurland, Polen, Litauen, Ukraine, Georgien und die armenischen gebiete Kars, Ardahan und Batum abtreten Frühjahr 1918 versucht die Westarmee verstärkt durch Truppen von der Ostfront, einen erneuten Durchbruch Offensiven scheitern an der immer drückender werdenden alliierten Materialüberlegenheit dt. Truppen werden zur Rückverlegung der Front gezwungen OHL erklärte im September die Fortsetzung des Krieges für aussichtslos im Südosten erfolgte der Zusammenbruch Bulgariens und der Türkei Anfang Oktober ersucht die dt. Regierung um Waffenstillstand auf Grundlage der 14. Punkte Wilson macht Verhandlungen abhängig von einer Demokratisierung Deutschlands: o Verhandlungen sollen nicht mit „militärischen Beherrschern und monarchischen Autokraten“ sondern nur mit Vertretern des dt. Volkes geführt werden 28 Oktober erfolg die Änderung der deutschen Verfassung in eine parlamentarische Monarchie : Abhängigkeit der Regierung vom Vertrauen des Reichstages Abschaffung des preußischen Dreiklassenwahlrechts Bindung des Oberbefehls über das Heer an die Gegenzeichnung eines parlamentarisch verantwortlichen Ministers o Verfassungsänderung soll Friedensverhandlungen ermöglichen, auch einer möglichen Revolution von unten zuvorkommen - Aufstand der Matrosen: o Entwicklung geht von den Matrosen der deutschen Kriegsflotte aus, die trotz der laufenden Waffenstillstandsverhandlungen den Einsatzbefehl gegen England 28.10.1918 erhält o es kommt zur Meuterei der Hochseeflotte 29.10.1918 o Matrosen und Werftarbeiter solidarisierten sich, gründeten Arbeiter- und Soldatenräte nach bolschewistischen Vorbild Forderungen zielen auf: sofortigen Waffenstillstand sofortige Abdankung des Kaisers Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten o Neue Reichskanzler, Prinz Max von Baden, erklärt eigenmächtig den Rücktritt Wilhelms II. (9.11.1918) o Noch am selben Tag kommt es zur Ausrufung der Republik o am 11.1..1918 Waffenstillstand (Bedeutung des Ersten Weltkrieges: ) - erste Krieg, in dem die moderne Technik, Produkt der Industriellen Revolution , sich in ihrer ganzen Vernichtungskraft offenbart Über 8 Millionen Tote Kriegskosten belaufen sich auf unvorstellbare Summen, ruinieren die Nationalwirtschaft Krieg greift direkt in das zivile Leben ein der 1. WK entwickelt sich zum totalen Krieg er ist ein historischer Wendepunkt von enormer, bis in die Gegenwart ausstrahlender Bedeutung drei große Monarchien: Russland, Österreich-Ungarn, Deutsche Reich, brechen zusammen österreichische Vielvölkerstaat löst sich auf europäische Siegermächte , Frankreich und England, haben große Verluste erlitten und ihre Machtstellung verloren Akt der europäischen Selbstzerstörung 1917 kann als Epochenjahr gelten: o bezeichnet den Kriegseintritt der USA, der für den Ausgang des Krieges entscheidend ist, o aber auch die russische Oktoberrevolution und o die Entstehung eines kommunistischen Machtblocks, also o der Beginn der Teilung der Welt in ideologisch verfeindete Blöcke Die Pariser Friedenskonferenzen: - Eröffnung der Pariser Friedenskonferenzen 18.1.1919 in Versailles Der Völkerbund: - Völkerbund bildet ein wesentlichen Bestandteil der Friedensverträge - er soll eine neue, dauerhafte und unternationale Friedensordnung schaffen - An die Stelle der Gleichgewichtidee tritt die Idee der Staatenvereinigung und der Konfliktlösung durch demokratische Vereinbarung - Idee der Völkerbundes ist Bestandteil der Vierzehn Punkte Wilsons o oberster Organ ist die Völkerversammlung, die einmal jährlich zusammentritt. Daneben gibt es den häufiger tagenden Völkerbundsrat - - o dem Völkerbund angeschlossen sind verschiedene Organisationen, z.B. der Internationale Gerichtshof o VB übernimmt bzw. kontrolliert die Verwaltung ehemaliger Kolonien o VB vermittelt in Streitfällen, kann bei Missachtung seiner Beschlüsse wirtschaftliche und militärische Sanktionen beschließen VB hat mehrere Konflikte beilegen können, auf Dauer gelingt die Friedenssicherung jedoch nicht Hauptursachen für das Scheitern der Völkerbundsidee: o USA nicht im VB vertreten o fehlende Bereitschaft, die nationalen Interessen den internationalen unterzuordnen o Wirkungslosigkeit der Mittel, die dem VB zur Verfügung stehen. Über eine eigene Exekutive verfügt er nicht, wirtschaflt. Sanktionen bleiben wirkungslos faktische Ohnmacht des VB: er löst sich am 18.4.1946 auf Der Versailler Vertrag 1919/20 - Deutsche Delegation ist in der Friedenskonferenz nicht zugelassen - 32 Staaten sind ich ihr vertreten - entscheidende Gewicht haben Lloyd George, Clemenceau und Wilson ( Regierungschefs Englands, Frankreichs, USA) - Kompromiss zw. diesen drei Politikern - Frankreichs Regierungschef ging es um die dauerhafte Absicherung Frankreichs und deshalb um die größtmöglichste Schwächung Deutschlands - in etlichen Punkten muss Frankreich hinter seine ursprünglichen Forderungen zurückgehen ( Saargebiet, Danzig, Rheinland) territoriale Abtretungen: - Elsass-Lothringen ( an Frankreich) - Eupen-Mamedy ( an Belgien) - Nordschleswig ( an Dänemark) - Westpreußen, Posen, Teile Oberschlesiens, Hinterpommerns und Ostpreußens ( an Polen) - Memelland - Hultschiner Ländchen - alle Kolonien ( Völkerbundsmandate) - Saargebiet - Danzig ( „freie Stadt“ unter Völkerbundsverwaltung) militärische Bestimmungen - Abrüstung des Heeres auf 100 000 Mann, der Marine auf 15 000 - Auslieferung des schweren Kriegsmaterials - Besetzung des linkrheinischen Gebietes - rechtsrheinisch ein 50 km breiter entmilitarisierter Streifen Reparationen - Die Höhe wird im Juni 1920 festgelegt, bis 1932 aber mehrfach revidiert Alleinschuld Deutschlands - Alleinschuldparagraph ( Art. 231) wird ebenso wie Art. 228 ( Kriegsverbrecherparagraph) als - - o sachlich ungerechtfertigt ( Einkreisungstheorie), o psychologisch als Angriff auf die deutsche Ehre empfunden die mit Art. 231 begründeten Reparationszahlungen liefern den antidemokratischen Kräften immer wieder neuen Agitationsstoff Vertragsbestimmungen führen zu einer innenpolitischen Krise: o Außenminister tritt zurück o DDO scheidet aus der Koalition aus o Reichskanzler Scheidemann tritt 20.6.1919 zurück Obwohl die Ablehnung des Versailler Vertrages durch alle Parteien geht, ist die Nationalversammlung unter dem Druck eines Ultimatums der Siegermächte gezwungen, den Vertrag anzunehmen Dolchstoßlegende und Kapp-Putsch: - Obwohl die Annahme des V. Vertrages durch das Ultimatum erzwungen war, bietet sie den antirepublikanischen Kräften auf der Rechten willkommenes Propagandamaterial - Alle Schuld und Verantwortung wird nun der Republik und ihren Vertretern angelastet: o „Schandfrieden“, „Novemberverbrecher“,„Erfüllungspolitiker“ - Dolchstoßlegende: o Auffassung, die Niederlage Deutschlands sei nicht durch das militärische Scheitern , sondern durch die Revolution besiegelt worden, die den Widerstandsgeist der Soldaten gelähmt habe o Die Armee sei nicht vom Gegner besiegt, sondern „von hinten erdolcht worden“ o Die Darstellung verkennt die Tatsachen, verschweigt, dass die OHL selbst die Fortsetzung des Krieges für aussichtslos erklärt und auf Waffenstillstandsverhandlungen gedrängt hat Geschichtsfälschung fällt dennoch auf fruchtbaren Boden, da die Niederlade Deutschlands für viele Deutsche nach wie vor ein unfassbares Ereignis ist, psychologische Bereitschaft ist groß, sie zu verdrängen - Kapp-Putsch 13-17-3-1920 o … Die Inflation und das Krisenjahr 1923 - zunehmende Inflation weitete sich 1923 zur Hyperinflation aus - Inflation: Geldentwertung, die durch eine übermäßige Erhöhung der Geldmenge verursacht wird die relativ hohe Geldmenge, die im Umlauf ist, ist nicht gedeckt, ihr fehlt eine Entsprechung an Sachwerten - Weimarer Hyperinflation hat ihre Ursachen im Krieg und seine Folgen: o Kriegskosten können weder durch Steuern noch durch Kriegsanleihen gedeckt werden o Nach dem Krieg besteht weiter ein erhöhter Geldbedarf durch die Umstellung der Wirtschaft von Kriegs- auf Friedensproduktion, durch die sozialen Kosten usw. o Dieser Geldbedarf kann angesichts der miserablen wirtschaftlichen Situation nicht duch Steuern gedeckt werden, zumal die Gesamtproduktion durch die territorialen Verluste erheblich gemindert wird o Ab 1920 kommt die Belastung durch die Reparationszahlungen hinzu o 1923 führen die Kosten des Ruhrkampfes zum total Währungsverfall - - - - Inflation hat katastrophale soziale und politische Folgen: o Besitzer von Sparguthaben, Lebensversicherungen, Renten verarmen über Nacht o Um zu überleben, müssen sie ihren Besitz verkaufen bzw. gegen Lebensmittel umtauschen o Folge: Proletarisierung (Verarmung) eines größten Teils der bürgerlichen Mittelschicht o vorteilhaft für die Berufsgruppen, die laufende Einkünfte haben und die über Sachwerte verfügen, etwa für Geschäftsleute oder Landwirte o Vorteilhaft auch für Schuldner, die ire Kredite mit abgewertetem Geld tilgen können o politische Folge dieser Entwicklung liegt in einem weiteren Vertrauensverlust der Regierung und dem Abwandern großer Teile der Mittelschicht zu radikalen Parteien Verschärfung der Inflation im Jahre 1923 durch den Ruhrkampf Januar bis September 1923 Geringfügige Verzögerungen bei den Reparationszahlungen werden von der französischen Regierung zum Anlass für die Besetzung des Ruhrgebietes 11.1.1923 genommen o direkte Kontrolle der Ruhrindustrie sollte sich nur „produktiv“ auf die korrekte Erfüllung der Reparationsleistungen auswirken o Einmarsch der französischen und belgischen Truppen ins Ruhrgebiet löste einen Sturm der Entrüstung aus wird von der deutschen Regierung mit dem Stopp der Reparationszahlungen und dem Ausrufen des passiven Widerstandes beantwortet : Gruben, Fabriken, Bahnen wurden stillgelegt, Reparationszahlungen eingestellt o Französische Regierung antwortete daraufhin mit : der Ausweisung von Beamten, der Errichtung einer Zollgrenze zum restlichen Deutschland und dem Einsatz von Militär gegen Arbeitsverweigerer o Eskalation bleibt nicht aus von dt. Seite aus werden Sabotagen durchgeführt, was die franz. Seite zu drastischen Gegenmaßnahmen verleitet Trotz breiter Zustimmung, die der Ruhrkampf bei der deutschen Bevölkerung findet, ist er auf Dauer zum Scheitern verurteilt o Inflation, die die dt. Wirtschaft zusätzlich schwächte o separatistische Bewegungen, die im Rheinland und in der Pfalz entstanden, bedrohte Einheit Dt. o Alliierten unter Führung GB erklärten sich nur zu Verhandlungen über Reparationszahlungen und das Ende der Ruhrbesetzung bereit, wenn Dt. passiven Widerstand aufgeben würde Große Koalition unter Gustav Stresemann setzt schließlich die unpopuläre Beendigung des Ruhrkampfes 26.9.1923 durch beendet die Inflation durch eine Währungsreform im November 1923 Die sich während des Ruhrkampfes immer mehr zuspitzende wirtschaftliche Situation Deutschlands führt zu zahlreichen Unruhen und Krisen Hitler ergreift in dieser Situation die Initiative verschafft sich Gehör und überredet die führenden Vertreter von Kahr, Lossow, Ludendorff und Seisser, zur Proklamation der „Nationalen Revolution“ Außenpolitische Erfolge: - sie innere Stabilisierung findet ihre Entsprechung in der Außenpolitik , die sich unter der Leitung Stresemanns günstig entwickelt - Ausgangsleite dabei zunächst sehr ungünstig o Als Verlierer der WK o offiziell geächtet durch den Alleinschuldparagraphen des Versailler Vertrages o so steht Deutschland völlig isoliert da - Isolation hat es gemeinsam mit dem neu entstandenen Staatsgebilde der UdSSR, das von den Westmächten erst bekämpft, dann politisch gemieden wird - so finden die beiden Außenseiter, trotz ihrer ideologischen Gegensätze, zueinander - es sind vor allem wirtschaftliche Interessen sowie Rivalitäten gegenüber dem neu entstandenen Polen, die beide Staaten zur Zusammenarbeit bewegen - Starre Haltung der Westmächte, vor allem Frankreichs, die eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit sowohl mit Deutschland als auch mit der Sowjetunion verhindert - Als diese sichtbar wird, schließen die deutsche und die sowjetische Delegation den Vertrag von Rapallo am 16.4.1922 o Verzicht auf Kriegsentschädigung o Aufnahme politischer und vor allem wirtschaftlicher Beziehungen ( Prinzip der Meistbegünstigung) o geheime Kooperation auf militärischem Gebiet auf russischem Boden erfolgt die Ausbildung deutscher Soldaten an den Waffen, die durch den Versailler Vertrag verboten sind - Der Vertrag wird von den Westmächten als Bedrohung aufgefasst, bewirkt eine schärfere politische Gangart: o Ruhrbesetzung 1923 o bewirkt auf längere Sicht eine Kursänderung des westlichen Politik, die eine einseitige Ostorientierung Deutschlands verhindern will o Dt deshalb die Türen nach Westen öffnet erste Anzeichen dieses Kurswechsel zeigt sich im gewissen Entgegenkommen in der Reparationsfrage die ursprünglich festgesetzte Gesamtleistung von 269 Milliarden Goldmark (1920) war auf 226 Milliarden ( Jan. 1921) und dann auf 132 Milliarden ( März 1921) reduziert worden - Nach dem Ruhrkampf mit seinen wirtschaftlich katastrophalen Folgen stellt sich das Problem der Reparationen erneut o diesmal nicht politisch, sondern durch eine Expertenkommission unter Leitung eines amerikanischen Bankiers damit wird der Einfluss Frankreichs zurückgedrängt - Dawes-Plan August 1924 o Stabilisierung und Aufbau der deutschen Wirtschaft als Voraussetzung für Reparationsleistungen; Dt erhält zu diesem Zweck eine Anleihe von 800 Millionen o Im Zuge der wirtschaftlichen Stabilisierung sollten die jährliche Zahlungen von anfangs 1 Milliarde auf 2.5 ansteigen o Als Garantien werden Reichseinnahmen verpfändet ( Zölle, Steuern, Reichsbahn); die Industrie wird mich Schuldverschreibung belastet o Am Rande der Konferenz sichern Frankreich und Belgien in inoffiziellen Abmachungen die Räumungen des Ruhrgebiets - Mit Dawes-Plan ist eine für Dt. erträgliche Lösung der Reparationsfrage gefunden - - - - - - - - bewirkt darüber hinaus eine politische Entspannung, die durch den Wechsel in der französischen Regierung begünstigt wird Entspannung findet ihren Ausdruck in den Locarno-Verträgen 16.10.1925 o zwischen Frankreich, Belgien, Deutschland, England und Italien als Garantiemächte o Verträge sehen vor: die Garantie des territorialen Status quo im Westen, also die Anerkennung der Grenzen zw. Deutschland und Frankreich bzw. Belgien einen Nichtangriffspakt die Verpflichtung, die Schlichtung von Streitfällen dem Völkerbundsrat zu übertragen Der Locarno-Vertrag hat die Lage im Westen bereinigt und Deutschland wieder zum gleichberechtigten Partner gemacht Frage der Ostgrenzen bleibt jedoch ausgespart, da sich die deutsche Regierung die Möglichkeit einer Revision offen halten will Locarno-Vertrag enthält gesonderte Verträge mit Polen und der Tschechoslowakei gewaltsame Grenzveränderungen werden verurteilt Möglichkeit einer Veränderung auf friedlichem Wege wird jedoch offen gehalten Auch für Stresemann bleibt die Revision des Versailler Vertrages oberstes Ziel dieses Ziel soll auf dem Wege der Verhandlungen und des friedlichen Ausgleichs erreicht werden Berliner Vertrag 24.4.1926 zeigt, dass der Locarno-Vertrag keine grundsätzliche Abkehr von der Rapallo-Politik bedeutet o Vertrag mit der Sowjetunion, der die Bestimmungen von Rapallo bestätigt und den Russen im Falle eines Angriffs von dritter Seite die Neutralität Deutschlands zusichert Höhepunkt der Außenpolitik Stresemanns , uns sichtbares Zeichen der deutschen Rehabilitation ist die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund 8.9.1926 o internationale Anerkennung der Gleichberechtigung Deutschlands o Räumung der ersten Zone des noch besetzten Rheinlands o Abzug der alliierten Militärkommission aus Deutschland Zur dauerhafte Sicherung des Friedens dient auch der von Deutschland mitunterzeichnete Briand-Kellogg-Pakt am 27-8-1928 o Ächtung des Krieges als Mittel zur Lösung internationaler Streitfälle Young-Plan 21.8.1929 o werden die von Deutschland zu erbringenden Jahresleistungen gesenkt aber auch auf einen langen Zeitraum festgelegt o Durch die neu gewonnene Souveränität Deutschlands werden die ausländischen Kontrollinstanzen ausgehoben o zur vollen Wiederherstellung der Souveränität kommt auch die Räumung des Rheinlandes von französischen Besatzungstruppen hinzu Zeit nach dem Abbruch des Ruhrkampfes und Überwindung der Inflation wird zur stabilsten Phase der Weimarer Republik o gekennzeichnet durch: wirtschaftlichen Aufschwung außenpolitische Erfolge deutliche innenpolitische Beruhigung kulturell ist diese Zeit vielfältig und fruchtbar golden twenties Deutsche Außenpolitik von 1930-1945 Auswirkungen der WWK auf Deutschland: - vor allem seit dem Dawes-Plan flossen Kredite aus den USA nach Dtl. „Konjunktur auf Pump“ - nach dem „Schwarzen Freitag“ am 25.10.1929 forderten die USA die Kredite aus Europa/Deutschland zurück die amerikanische Wirtschaftskrise wird zur WWK - die innenpol. Situation in Dtl. verschlimmert sich, Zahl der Arbeitslosen steigt an, sinkende Nachfrage und Produktionsbeschränkungen Entlassungen und noch mehr Arbeitslosigkeit; links- und rechtsextreme Parteien bekommen Zulauf= Radikalisierung - die Zeit der Präsidialkabinette beginnt (Scheitern der Republik) -Reichskanzler Brüning betreibt einen Deflationskurs, der Außenpol. motiviert ist; sein Ziel ist es, die Währung stabil zu halten(Young-Plan) um so die dt. Zahlungsfähigkeit zu demonstrieren und eine erneute Revision, die komplette Streichung der Reparationszahlungen zu erreichen, er hat Erfolg - Hoover-Moratorium(20.6.1930) einjährige Zahlungspause; in der Konferenz von Lausanne(Juli 1932) wird die Beendigung der Reparationszahlungen beschlossen wird Ursachen für das Scheitern der Weimarer Republik: - warum die erste Demokratie in Dt. gescheitert ist, gibt es keine einfache Erklärung: - ganzes Bündel von Ursachen, die erst in ihrem Zusammenwirken und ihrer gegenseitigen Verstärkung zum Scheitern geführt haben: o die Belastung durch den Versailler Vertrag mit seinen harten Bedingungen o die Propaganda der Rechten, die alle Schild an der Niederlage Dt.´s und am Versailler Vertrag den republikanischen Kräften anlastete ( Dolchstoßlegende, „Novemberverbrecher“, „Erfüllungspolitiker“) o die krisenhafte Entwicklung der Anfangsjahre mit ihren politischen Morden, Aufständen und Putschversuchen ( Kapp-Putsch, Ruhraufstand u.a.) bestätigt den Eindruck vom Schwäche des „Systems“ o die mangelnden Identifikation vieler Bürger mit der Republik o die Nachkriegsinflation, die zur Verarmung vieles Menschen und zu einem weiteren Vertrauensverlust führt. Ab 1929 stürzt die WWK erneut viele Menschen in Not und macht sie für die Parolen der radikalen Parteien empfänglich. NSDAP wird 1932 zur stärksten Fraktion im Reichstag o versagen der Parteien der großen Koalition in der Märzkrise 1930 mit folgenden Präsidialkabinetten beginnt die Aushöhlung der Verfassung o System der Präsidialregierungen, das durch die Verfassung formal ermöglicht ist dass dieses Ausnahmesystem zum Normalfall wird, ist nur durch die Selbstentmachtung der parlamentarischen Regierung und die WWK zu verstehen o Abhängigkeit der Exekutive von einem Reichspräsidenten, der in einer Krise politisch überfordert ist und den Intrigen seiner Berater nachgibt, die Htilers Machtwillen unterschätzen und glauben, ihn für die eigenen zwecke einspannen zu können Außenpolitik unter Hitler (1933-45) -Hitler hatte Außenpolitische Ziele bereits in seinem 1925 erschienen Buch „Mein Kampf“ dargelegt, darin entwickelte er einen Stufenplan: - Revision des Versailler Vertrages und Schaffung der milt., innenpol. u. wirtschl. Vorraussetzungen für eine imperialistische Politik - Eroberung neuen „Lebensraumes“ im Osten unter der Zerschlagung des Bolschewismus, rücksichtsloser Germanisierung des eroberten Gebietes und Ausrottung des Judentums; Vormachtstellung in Europa - Am Ende Entscheidungskampf gegen die USA um die Weltmachstellung -Programm wird, genauso wie andere Passagen des Buches nicht ernst genommen, da es zu unrealistisch erscheint, zudem wiederspricht es den Friedenbeteuerungen, die Hitler in vielen seiner reden immer deklariert-> jedoch ist Hitler von seinen zielen nie abgerückt, doch dies wird zu spät erkannt -Ende 1932 ist Deutschland, durch die beharrliche Revisionspolitik der WR die militärische Gleichberechtigung in Ausblick gestellt worden, doch rücken GB und F durch die veränderte pol. Lage in Dtl. von diesem Zugeständnis wieder ab; dies nimmt Hitler als Anlass, den dt. Vertreter auf der Genfer Abrüstungskonferenz abzuziehen und aus dem Völkerbund auszutreten(Oktober 1933) - um das noch schwache Reich vor einem Präventivschlag anderer Länder zu schützen, beteuert er immer wieder seine friedlichen absichten und erklärt seine Bereitschaft, biliterale Übereinkünfte mit östlichen Nachbarn zu treffen-> Nichtangriffspakt mit Polen(Januar 1934); jedoch ist das Deutsche Reich vorerst weitgehend isoliert, da die SU in den Völkerbund aufgenommen wird und Hitler einen kollektiven Ostpakt(u.a. mit der SU und F) ablehnt - 1935 tritt Verbesserung der außenpol. Lage ein, denn am 13.1.1935 wird in der Saarabstimmung die Wiedereingliederung in DT. Reich festgelegt (Saargebiet war nach VV unter Verwaltung des Völkerbundes gestellt worden und sollte nach 15 J. über seine Zugehörigkeit entscheiden) -März 1935: Bekanntgabe des Baues einer Luftwaffe und die Einführung der allg. Wehrpflicht->Bruch des VV und somit Risiko, jedoch reagieren die europ. Mächte darauf nur mit schwachen Protesten;es kommt zur Bildung der Streasa-Front(I, F&GB-> wollten solche Vertragsbrüche nicht mehr hinnehmen, jedoch stellten diese keine Forderung auf Rücknahme dieses Beschlusses und dieses Bündnis zerfällt noch im selben Jahr) -Juni 1935: deutsch-britisches Flottenabkommen- Kräfteverhältnis zw. Deutscher und britischer Flotte wird auf 1:2 festgelegt(Zeichen Hitlers scheinbarem Friedenswillen) -1935 kommt es auch zu Annäherungen mit dem faschistischen Italien, das dem Deutschen Reich bislang, vor allem wegen der Frage um die Selbstständigkeit Österreichs und es überwiegend deutschen Südtirols, das nach dem WKI: an Italien gefallen war, eher feindlich gesinnt war; doch im Abessinien-Konflikt (der Besetzung Abessiniens durch ital. Truppen), stellt sich die deutsche Regierung auf die Seite Italiens und Unterstützt diese mit Kohlelieferungen und wirkt so einem Handelsboykott von Seiten des Völkerbundes entgegen) - März 1936 Besetzung des Rheinlandes(der im VV festgelegten entmilitarisierten Zone), Hitler wird durch die guten Beziehungen zu Italien, dem englischen Entgegenkommen und innenpol. Problemen Frankreichs dazu ermutigt; es kommt zu keinem Protest der einstigen Siegermächte und Hitler fühlt sich bestärkt in seiner „Politik der vollendeten Tatsachen“ -November 1936:Antikomminternpakt ;Deutschland schließt Vertrag mit Japan, da dieses im asiatischen Raum eine imperialistische Politik betreibt und so in Konflikt mit Deutschlands ideologischen Hauptgegner der SU kommt(Pakt gegen SU); im Nov. 1937 tritt Italien bei -1936 ist auch das Jahr in dem die Phase der gezielten Kriegsvorbereitung beginnt, auch wird in einer geheimen Unterredung (Hoßbach-Protokoll) der Kriegsbeginn auf spätestens 1943 und frühstens auf 1938 festgelegt; die schritte zur Kriegsvorbereitung war u.a. die Rheinlandbesetzung und der 1938 forcierte Ausbau der Befestigungsanlagen zu Frankreich; der Vierjahresplan mit dem Ziel, die Wirtschaft bis 1940 kriegsfähig zu machen und die Festlegung der Beziehungen zu den späteren Kriegsverbündeten (Achse Berlin-Rom& Antikominterpakt) -März 1938 Anschluss Österreichs; nachdem Hitler die österreichische Regierung zur Übergabe der Regierungsgewalt an die DNSAP gezwungen hatte und der neue Außenminister Hitler um militärische Hilfe gebeten hatte, erfolgt der Einmarsche deutscher Truppen in Österreich unter großem Jubel der Bevölkerung, auch dies wird von den Westmächten nicht weiter beachtet, daher fühlt sich Hitler ermutigt dem „Diktat von Versailles“ noch weiter entgegen zu wirken ; gestärkt wendet sich Hitler also der Tschechoslowakei zu -1938 Anschluss des Sudetenlandes: in dem Grenzgebiet der Tschechoslowakei zu Deutschland, lebten 23% Deutsche, die Sudeten. Hitler forderte die Abtretung dieses Gebietes an das deutsche Reich unter Androhung einer militärischen Intervention =>Aufgrund dieser akuten Kriegsgefahr rief Mussolini eine Viermächtekonferenz ins Leben(GB,F,I,D)- unter Ausschluss der CSR- ins Leben -September 1938 Münchener Abkommen: Beschluss der Viermächtekonferenz, dass die CSR das Sudetenland an Deutschland abtreten muss -März 1939:Rückgabe des Memellandes von Litauen an Deutschland- ohne Volkabstimmung und ohne militärische Intervention- diese war hauptsächlich von Deutschen besiedelt, musste aber nach dem WK I. von Deutschland im Zuge des VV an Litauen abgetreten werden; die Münchener Konferenz war weites gehend ein außenpol. Zugeständnis an Hitler, sowie ein Symbol für die seit 1935 von GB betrieben AppeasementPolitik(Beschwichtigungs-Politik): -Zweifel an pol. Vernunft des VV und seiner Durchsetzbarkeit gegenüber dem wiedererstarkenden Deutschland und die Bereitschaft, die Revision durch Dtl. zu tolerieren -Unsicherheit in der Beurteilung von Hitlers Zielen -Auffassung, Hitler sei durch gewisse Zugeständnisse zu zähmen -dem eigenem Sicherheitsbedürfnis (Flottenabkommen 1935) und den Willen, auf jeden Fall eine neuen WK zu vermeiden, da es zum einem vom Stand der Rüstung nicht kriegsbereit(im WK I. wurde die Stellung als Wirtschaftsmacht schwer geschädigt, daher ist GB auf außenpol. Ruhe angewiesen um unproduktive Rüstungsausgaben zu vermeiden; zudem fürchtet GB um die Loslösung seiner Kolonien seine Kol., auf die es wirtschl. Angewiesen ist) war und zudem eine weltweite Friedenspol. (World Appeasement); von dieser Politik rückt GB erst ab, als Deutschland offen zu einer imperialistischen Pol. Übergeht, war jeder Schritt von Hitler als Revision des VV zu deuten, so ist die - Besetzung der Tschechei(März 1939)=>CSR wir aufgeteilt in die Reichsprotektorate Böhmen und Mähren und die selbständige Slowakei; dies war als unverhüllterzeichen deutscher Expansionspol. zu deuten; es ist abzusehen, dass Polen das nächste Ziel Hitlers sein wird, daher schließen F und GB eine Garantieerklärung mit Polen, die einen Kriegseintritt der beiden Garantiemächte bei einem Angriff auf Polen zusichert (Hoffnung, Hitler so von diesem Schritt abzuhalten), jedoch erfolgt die Abkehr von der Appeasementpol. zu spät; Hitler ist nun fest entschlossen seine außenpol. Ziele zu verwirklichen -Stahlpakt Mai 1939:Militärbündnis zwischen Italien und Deutschland, dass Hitler Unterstützung bei der Vorbereitung des Angriffes auf Polen zusichert -Hitler-Stalin-Pakt August 1939: die SU wird von Hitler als auch von den Westmächten umworben, Stalin versucht daraus Kapital zu schlagen: Stalin fordert von den Westmächten als Gegenleistung für ein Bündnis die Übergabe des Baltikums an die SU und ein Marschrecht durch Polen, doch dies wird von Polen aber strikt abgelehnt und die Westmächte beginnen zu zögern bei den Verhandlungen-> Hitler sieht seine Chance mit dem bisherigen ideologischen Hauptfeind ein Bündnis zu schließen, so schließen sie den H-S-Pakt, in dem sie sich gegenseitigen Gewaltverzicht zusichern und im Falles eines Krieges Neutralität, beide wollen Polen unter sich aufteilen, die Baltischenstaaten will Hitler der SU überlassen -Hitler fühlte sich durch das Bündnis mit Stalin abgesichert und als entscheidende Vorraussetzung für seinen Angriff auf Polen, er ließ einen Überfall polnischer Soldaten auf den deutschen Sender Gleiwitz, dies lieferte den Vorwand für den Angriff auf Polen -Angriff auf Polen 1.9.1939, der den WK II. auslöst; F und GB fordern ultimativ den Rückzug der deutschen Truppen, nach Ablauf dieses Ultimatums erfolgt die -Kriegserklärung GB und F an Deutschland am 3.9.1939, damit hatte Hitler nicht gerechnet, er hatte geglaubt, dass auch diese militärische Aktion von den Westmächten hingenommen werden würde Die erste Phase des Krieges -rasche, deutsche Erfolge ->Blitzkriege -u.a. Polenfeldzug, Angliederung von Posen und Westpreußen, restlichen Teile Polen(bis auf den östlichen Polens, der von der roten Armee besetzt wird), werden dem reich angegliedert und als Generalgouvernment Polen unter besatzungsrecht gestellt -Besetzung Dänemarks(April 1940) und Norwegens(April-Juni 1940) um kriegswichtige Erzimporte zu erhalten und GB bei der Besetzung Norwegens zuvorzukommen -Frankreichfeldzug (Mai-Juni 1940), Paris wird kampflos eingenommen, am 22.6. muss Frankreich kapitulieren, Nordfrankreich wird von dt. Truppen besetzt, Südfrankreich erhält eine gewisse Selbstständigkeit Frankreich und das NS- Regime: Kollaboration und Widerstand - Nach der Niederlage Frankreichs gegen die Truppen des NS-Dt. im Mai 1940 schlossen die beiden Länder im Juni 1940 Waffenstillstand: - Frankreich wurde in Zonen eingeteilt - Franzosen mussten ihrer Entwaffnung zustimmen - Kosten für die deutsche Besatzung übernehmen: - bis zum Abschluss eines Friedensvertrages dem Dt. Reich 1,5 Mio. franz. Kriegsgefangene überlassen dienten gewissermaßen als Bürgschaft für das Wohverhalten der Besiegten - Fr. musste polit. Flüchtlinge aus Dt. der Besatzungsmacht ausliefern - franz. Nationalversammlung übertrug Marschall Henrie Philippe Pétain auf unbestimme Zeit die Macht in „Vichy“- Frankreich Pétain, der ein diktatorisches Regime errichtete, wollte Frank. in einer „nationalen Revolution“ von Grund auf umgestalten: - er schaffte die republikanische Verfassung ab - verwarf die republikanischen Ideale „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ an ihrer Stelle sollte sollten im neuen Staat die autoritär-nationalistischen Werte „Abriet, Familie, Vaterland“ treten - Juden, Freimaurer, Kommunisten, Ausländer bekamen menschenverachtende Politik des Vichy-Regimes zu spüren: nach dt. Vorbild ausgeschlossen, diskriminiert, entrechtet, verfolgt - Nach Treffen mit Hitler erklärte sich Pétain zur Kollaboration mit dem NS-Regime bereit d.h. zur Zusammenarbeit mit einer feindlichen Macht gegen die eigenen Landsleute - o Vichy Regime machte sich zum Handlanger- zu ihrem Komplizen, diente sich auch der SS an o schickte franz. Zwangsarbeiter nach Dt o unterstütze die Gestapo o beteiligte sich aktiv an der Entrechtung und Verfolgung der Juden Gegenleistung der dt. Regierung erhielt Regierung Pétain nicht wurde immer stärker abhängig von Hitler 11. November 1942 besetzen dt. Truppen „freie Zone“ o stellten ganz Frankreich unter direkte dt. Verwaltung viele Franzosen von Anfang an für eine bedingungslose Zusammenarbeit mit dem NSRegime einige faschistische Gruppen zusammengefunden, die aus Überzeugung die NSWeltanschauung verbreiteten Résistance: - französische Widerstandsbewegung im II WK - Widerstand begann 1940 zaghaft - anfangs einzelne verzweifelte Patrioten gegen NS-Herrschaft, dann entstanden allmählich auf lokaler und regionaler Ebene organisierte Widerstandsgruppen - erhielten immer größeren Zulauf als: o Gewalt in Frank anstieg, o Empörung über Judenverfolgungen wuchs, o Besatzungslasten zunahmen o dt Truppen Ende 1942 auch das „freie“ Frank. besetzten - Als Februar 1943 zweijährige in Dt. zu leistende Zwangsarbeiterdienst für junge Franzosen eingeführt wurde, schlossen sich viele dem Untergrundkampf der Résistance an - Widerstand gehörten unterschiedlichsten Menschen an - Methoden : o Untergrundpublikationen, Militärspionage, Sabotageakte, Behinderung od. Ausschaltung von Kollaboteuren in der Verwaltung, Aufbau einer geheimen Armee o sie verband alle die Hoffnung auf die Befreiung Frankreichs o Zahl der Opfer war hoch - Charles de Gaulle später Leitfigur der Résistance und später bedeutender Politiker Frankreichs - den von Pétain 1940 geschlossenen Waffenstillstand mit Deutschland lehnte er ab o organisierte von seinem Exil zunächst in London, später in Algier aus den Widerstand o in Fernsehansprache rief er die französischen Soldaten und Landsleute zum Kampf gegen die deutsche Besatzungsmacht auf o britische Regierung erkannte de Gaulle bereits im Juni 1940 als Führer eines „Freien Frankreichs“ an o gewann erst langsam in der franz. Bevölkerung wie in der Résistance an Rückhalt und Autorität o seit 1942 an der Spitze des französischen „ Komitees der Nationalen Befreiung“ dies baute er im Sommer zu einem regierungsähnlichen Komitee aus o beteiligte sich mit französischen Truppen an der militärischen Befreiung Frankreichs durch die Alliierten marschierten am 25./26. August 1944 zusammen mit französischen Kämpfern in Paris ein Gaulle wurde von seinen Landsleuten begeistert empfangen, als „Befreier Frankreichs“ gefeiert Unter seiner Führung nahm die „Provisorische Französische Regierung“ ihre Arbeit auf -Luftschlacht um England, d.h. die Bombardierung englischer Städte von Juli-November 1940, bringt trotz anfänglichem Erfolg der Deutschen keinen Sieg(dt. Invasionsflotte wir bei brit. Luftangriff zerstört) -> entscheidendes Kriegsziel im Westen ist nicht erreicht worden Die zweite Phase des Krieges -Scheitern des Luftangriffs zwingt Deutschland zur Erweiterung des Krieges auf weitere Schauplätze und damit dauerhaft zur Überspannung seiner Kräfte -Überfall auf die SU 22.6.1941: Hitler verfolgt dabei mehrere Ziele: - die Zerschlagung der SU als indirektes Mittel gegen GB, denn so würde England die letzte kontinentale Hoffnung geraubt und werde zum Kriegsaustritt Englands führen, außerdem glaubte Hitler auch die Rote Armee in einem Blitzkrieg schlagen zu können - außerdem war die Eroberung der SU ohnehin das Kriegsziel Hitlers - die dt. Truppen zogen rasch bis nach Moskau vor, als der Winter einbricht und der Vormarsch zum erliegen kommt-> kein durchgreifender Erfolg; Stalin erhält Unterstützung des USA, die sow. Kräfte werden mobilisiert und so wird ein weiteres Vordringen des dt. Armee verhindert -11.12.1941 Kriegserklärung des Dt. Reiches an die USA als Verbündeter Japans(Überfall auf Pearl Habour 7.12.1941=Pazifikkrieg Japan vs. USA), die USA hatten bereits mit Hilfslieferungen an die SU und GB in den Krieg eingegriffen; die Wende des gesamten Krieges bringt die Die dritte Phase des Krieges -Schlacht um Stalingrad Nov.1942-Feb.1943->Einkesselung der dt. Truppen und daraus resultierende Niederlage; daraufhin erklärt Goebbels den „totalen Krieg“ -Deutschland wird nun immer öfter von Luftangriffen heimgesucht, denn durch die Unterstützung der USA hat GB eine starke brit. Luftwaffe aufgebaut -„1000-Bomber-Angriff“auf Köln ->Beginn des Bomberkrieges der engl.-am.Luftstreitkräfte gegen dt. Städte, der bis zum Kriegsende anhält und in der Vernichtung Dresdens gipfelt(Feb. 1945) -Mussolini wird nach dem gescheiterten Afrikafeldzug festgenommen und Italien geht im September 1943 auf eine Waffenstillstand ein-> Italien geht auf die Seite der Alliierten über -Landung in der Normandie(6.6.1944) und der Landung in Südfrankreich815.8.1944) führt zur Einschnürung dt. Truppen in Frankreich, trotz des „Volkssturms“(Hitlers letztem Aufgebot), haben die dt. Truppen keine Chance; die Ardennenoffensive(dt. Gegenoffensive)scheitert an Materialüberlegenheit der Alliierten-> März 1945 Zusammenbruch der dt. Westfront -Gleichzeitig startet die SU eine Großoffensive zur Einkreisung Berlins, am 25.4.45 begeben sich sowjetische und amerikanische Truppen an der Elbe bei Torgau, am 30.4.45 begeht Hitler Selbstmord, am 8.5.45 erfolgt die Bedingungslose Kapitulation Deutschlands Formen des Erinnern- Vom Heldengedenktag zum Volkstrauertag Warum Erinnern? Bsp Bundeswehr: - als BW 1955 gegründet wurde, wollten Regierung und Parlament der BRD das Militär dest in die freiheitlich-demokratische Ordnung integrieren - Streitkräfte sollten weder „Staat im Staate“ sein wie im Kaiserreich, noch den extremen Militarismus der NS-Herrschaft wieder beleben, wo das gesamte Leben auf Leben und Krieg ausgerichtet war - Um solche Fehlentwicklungen zu vermieden, reformierten die führenden Verteidigungspolitiker zu Beginn der 1950-er Jahre die dt. Militärgesetzgebung von Grund auf Formen des Erinnerns: - Reformen des Militärs nach ´45 sind Bsp dafür, dass sich Politik und Gesellschaft der BRD intensiv mit der Vergangenheit auseinander gesetzt, praktische Lehren aus der Geschichte gezogen haben - Geflecht aus Erforschung der NS-Zeit, öffentlichem Erinnern und trauerndem Gedenken an die Verbrechen und Opfer des NS-Regimes „Zweite Geschichte des Nationalsozialismus“ - begann unmittelbar nach dem Ende der „ersten“ Geschichte, also nach der bedingungslosen Kapitulation des Regimes 1945, dauert bis heute an - Aufarbeitung der Vergangenheit ist ein sehr vielschichtiger Vorgang - Juristen: die mit rechtsstaatlichen Mitteln die NS-Verbrechen aufzuklären versuchen, Urteile über Täter sprechen - Historiker: Entstehung und Folgen des NS erklären sie wissenschaftlich, vermitteln ihre Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit - Politiker: müssen Erinnerungen an die Schwecken wach halten und die Gegenwart so gestalten, dass die Menschen in einer freien, demokratischen, friedlichen Welt leben können - Politik ist auch für Wiedergutmachung oder Entschädigung der Opfer des NS zuständig - Zur öffentlichen Auseinandersetzung gehören zudem: o Gedenkstätten o Denkmäler o Erinnerungsfeiern o Gedenktage die emotionale Hinwendung zur Vergangenheit erlauben - auch Maler, Bildhauer und Filmemacher erzählen und deuten den NS, um seine Wiederkehr zu verhindern Totengedenken und Kriegerdenkmäler: - Bsp für politische Entscheidungen über Gedenktage oder Denkmäler: o Entscheidung des ehemaligen Bundeskanzlers H. Kohl, in der „Neuen Wache“ in Berlin eine „Zentrale Gedenkstätte der BRD“ für „die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ einzurichten o Einweihung am Volkstrauertag 1993 o Debatte: ob entstandene Skulptur „Mutter mit totem Sohn“ zum kollektiven Erinnern an die NS-Zeit geeignet sei „Heldengedenktag“ - „Volkstrauertrag“ - Idee zur Einrichtung eines Volkstrauertages entstand in der Weimarer Republik - Für eine solchen Feiertag zum Gedenken an die Gefallenen des I WK setzte sich der „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ ein - ersten Erfolg konnte er erreichen, als der Dt. Reichstag im März 1922 eine offizielle Feierstunde des Volksbundes beging - In einer Rede im In- und Ausland rief der Reichspräsident Löbe die ehemaligen Kriegsgegner zur Verständigung und Versöhnung auf - meisten Länder gedachten ab 1925 der Gefallenen - Öffentliche Gebäude waren halbmast beflaggt, öffentliche Vergnügungsfeiern untersagt - seit 1926 war der Volkstrauertag der fünfte Sonntag vor Ostern - In der NS Zeit verunglimpften die NS den Volkstrauertag als Überbleibsel der verachteten pazifisch-demokratischen Weimarer Republik - Gesetz 1934 wandelte den Volkstrauertag in einen „Heldengedenktag“ um - Von Trauer um die Gefallenen, von Frieden und Aussöhnung war nicht mehr die Rede - Regime feierte an diesem Staatsfeiertag seine militärischen Fortschritte und Erfolge o Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935 o Einmarsch dt. Truppen in das entmilitarisierte Rheinland 1936 o Anschluss Österreichs 1938 - sie versuchten die Meinung zu verbreiten, dass die Gefallenen des I WK nicht umsonst gestorben seinen, da die NS deren Kampf um Deutschlands Größe vollendeten - Während des II WK versuchte die NS-Führung die Opfer- und Einsatzbereitschaft des Volkes dadurch zu stärken, dass sie die Toten als Vorbild und Ansporn der jetzt Kämpfenden präsentierte - erste Feier des Volksbundes zum Volkstrauertag nach bedingungslosen Kapitulation des Dt. Reiches wurde 1950 im Bundeshaus begangen, knüpfte wieder an die Weimarer Tradition an - seit 1952 ist der Volkstrauertag in der BRD gesetzlicher Feiertag - wird am 2. Sonntag vor dem ersten Advent begangen - Sinn des Tages besteht nicht länger in der Verherrlichung des Krieges und der Heroisierung des Soldatischen , sondern in der Trauer über die Toten der beiden WK - dient zudem zur Mahnung zur Versöhnung, Verständigung und Frieden