Rede zum Finanzsystem und was Demos und

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Hallo, lieber Erdenmensch!
Allgemein wird von Ihnen gesagt, Sie seien ein aufgeklärter, informierter und kritischer Zeitgenosse.
Jedenfalls wird das in den Medien, die uns heutzutage informieren, immer wieder mit Nachdruck
behauptet.
Und weil diese Behauptung Ihnen schmeichelt, stimmen Sie ihr nur allzu gerne zu.
Und genau das ist der Punkt, es schmeichelt Ihnen, ist aber leider gelogen!
In Wirklichkeit werden Sie falsch informiert, belogen, betrogen, manipuliert und in einer Art und
Weise benutzt, dass, wenn Sie die Wahrheit wüssten, Ihnen die Haare zu Berge stehen würden!
Jetzt werden Sie vielleicht sagen:
„Ich doch nicht, ich lese nicht die Bild-Zeitung, sondern Literatur gehobenen Niveaus, und außerdem
informiere ich mich nicht durch billige Sensationsmache, sondern sehe mir nur ausgewählte
Sendungen im Fernsehen an!“
Ja dann werden Sie eben auf hohem Niveau verblödet und betrogen! – Wo ist der Unterschied?
Vieles Entscheidende, was Ihnen über Fernsehen, Radio und der allgemeinen Presse mitgeteilt
wird,(wenn es denn mitgeteilt wird) ist gezielt gesteuert, manipuliert oder zensiert und entspricht zu
einem hohen Prozentsatz nicht der Wahrheit.
Am vergangenen Samstag sollen sich relativ wenige Menschen an den Kundgebungen gegen die
Vorherrschaft des Finanzsektors beteiligt.
In ganz Deutschland sollen es offiziell nicht mehr als 40.000 gewesen sein. Nach meiner Einschätzung
eher 100.000 Menschen. Trotzdem wäre es begrüßenswert gewesen, hätten mehr Bürger unter
Beweis gestellt, dass sie endlich „die Nase voll“ haben. Dass sie verstehen, wie Finanzmechanismen
nicht nur über die Realwirtschaft herrschen, sondern auch die Profite in Anspruch nehmen, die am
Ende in undurchschaubaren Kanälen verschwinden. Jedes Jahr sind es Billionen, die ausschließlich für
die Kapitalbereitstellung entrichtet werden. Ein wesentlicher Teil davon versickert völlig legal, meist
mit Hilfe von Zweckgesellschaften, in Steueroasen. In Finanzzentren, wie Jersey, auf den Bahamas,
den Kaiman-Inseln, den Jungferninseln. Dass es nicht mehr Leute waren, die sich bereit erklärten,
sich diesen Protestaktionen anzuschließen, liegt mit Sicherheit daran, dass die meisten Menschen
noch immer nicht verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert.
Henry Ford soll diesbezüglich schon geäußert haben:
Es ist gut, dass die Menschen unser Finanzsystem nicht durchschauen, ansonsten hätten wir eine
Revolution schon vor morgen früh.
Und die großen Medien tragen hier zur Desinformation der manipulierten Masse bei.
Gerne berichten Zeitungen darüber, wie gut sich’s die Griechen gehen lassen, Geschäfte „unter dem
Tisch“ abschließen, hohe Renten kassieren, so wenig wie möglich arbeiten. Nun, für einige Leute mag
dies ja durchaus zutreffen. Die überwiegende Mehrheit schlägt sich aber gerade so durch. Und dieser
Mehrheit soll der Gürtel noch enger geschnallt werden, um die Zinsen für jene Schulden zu
begleichen, von denen der Normalbürger niemals profitiert hatte. Der Fehler Griechenlands liegt
nicht nur im Anschluss an die Eurozone, sondern die dortige Regierung beging schon vor vielen
Jahrzehnten denselben Fehler wie alle anderen westlichen Staaten. Sie überließen die
Geldschöpfung dem privaten Finanzsektor. Anstatt die eigene Währung selbst in Umlauf zu setzen,
beschränken sich die Zentralbanken darauf, Banknoten zu drucken.
Hätten unsere Regierungen das Recht für sich in Anspruch genommen, unser eigenes Geld in Umlauf
zu setzen, gäbe es keine Staatsschulden, keine Krise und keine Not.
Und in Griechenland bräuchten die Menschen nicht gegen die Einsparungen zu demonstrieren. Doch,
wie wir alle wissen, schon seit langem ziehen die Griechen immer wieder durch die Straßen.
Bemühen sich, auf ihre Regierung Druck auszuüben. Wehren sich gegen Einsparungen, die
insbesondere die ohnehin mittellosen Massen treffen.
Und nun weiteten sich die Proteste zum Generalstreik aus.
Doch was bringt das Einstellen jeglicher Aktivität mit sich? Die gesamte Infrastruktur wird
lahmgelegt. An den Tankstellen gibt es keinen Treibstoff, in den Läden keine Lebensmittel.
Unumstritten handelt es sich bei einem Generalstreik um das letzte Mittel des Volkes, gegen ein
System zu protestieren. Doch vergleichen wir mit einem regulären Streik, der sich gegen ein
bestimmtes Unternehmen richtet und, wie in den meisten Fällen, bessere Arbeitsbedingungen oder
höher Löhne durchzusetzen versucht. Für den Betrieb stellt sich die Frage, was letztendlich weniger
Unkosten mit sich bringt? Ein Nachgeben oder ein langfristiger Produktionsausfall? Einzelne
Arbeitnehmer lassen sich im Handumdrehen ersetzen. Die gesamte Belegschaft zu erneuern, ist nicht
mehr so einfach. Die Konsequenzen für die Streikenden beschränken sich auf den Verdienstausfall,
sofern dieser nicht von der Gewerkschaft, zumindest teilweise, vergütet wird.
Bei einem Generalstreik fällt jedoch die Versorgung mit allen, auch lebensnotwendigen, Gütern aus.
Erstreckt sich dieser über einen Tag, gut, dies bringt monetäre Verluste mit sich, führt aber zu keiner
Tragödie. Doch ließe er sich lange fortsetzen?
Ja, wenn wir zusammenhalten und uns gegenseitig helfen.
Jeder beschenkt jeden und alle werden satt.
Nehmen wir an, entscheidungsbefugte Politiker würden das Notwendige erkennen, dass nur eine
Systemumstellung, also eine massive Reform der Geldpolitik, die Massen besänftigen würde.
Nehmen wir an, entsprechende Schritte würden in die Wege geleitet werden. Was würde die
„internationale Gemeinschaft“ also Europa dazu sagen? Würde diese erlauben, dass ein derartiges
Beispiel Schule machen könnte?
Überlegen wir kurz einen wirklich radikalen Schritt: Bestehende Verträge werden gebrochen. Es wird
beschlossen, Schulden nicht mehr zu bezahlen. Banken werden verstaatlicht. Private Anleger, die ihre
Ersparnisse in diese Bankaktien investiert haben, werden zwar befriedigt, doch das „internationale
Kapital“ wird schlicht enteignet. Griechenland wäre schuldenfrei und würde ganz von vorne
beginnen. Eine neue Wirtschaft könnte innerhalb der eigenen Grenzen aufgebaut werden. Importe
könnten durch Zölle verteuert werden, dass es sich wieder lohnt, Fabriken im eigenen Land zu
errichten. Es gäbe plötzlich genügend Arbeitsplätze. Es stünde zinsenloses Geld zur Verfügung. Die
Krise wäre mit einem Schlag vorüber.
Was würde andere Staaten davon abhalten, ähnlich notwendige Maßnahmen zu ergreifen?
Die Großbanken würden unsere Politiker unter Druck setzen, da wir ja eine Staatsverschuldung von
über 2 Billionen haben und die Zinsen bedienen müssen. Die Großbanken wollen nicht, das wir die
Schulden zurückzahlen, sie wollen uns in der Zinsknechtschaft halten. Nur so können sie die Macht
über unsere Politiker aufrecht erhalten und die Politiker über uns.
Nicht unsere Politiker regieren uns, es sind die Großbanken und wir sind nur Konsum gesteuerte
Marionetten.
Wie immer sich die Lage in Griechenland entwickeln wird, die „internationale Gemeinschaft“ wird es
nicht zulassen, dass die einzig richtigen Maßnahmen gesetzt werden. Und wenn die Menschen nicht
von selbst „zur Vernunft“ kommen, dann wird man sie schließlich einige Zeit hungern lassen. Man
wird ihnen den Strom abschalten. Man wird die Wasserversorgung einstellen.
Im Jahr 1999 wurde, auf Betreiben der Weltbank, die Wasserversorgung der bolivianischen Stadt
Cochabamba privatisiert. Die Kosten für Wasser stiegen sprunghaft an. Sogar das Einsammeln von
Regenwasser wurde unter Strafe gestellt. Es folgten blutige Proteste, die als „Wasserkrieg“ in die
Geschichte eingingen. In diesem Fall gaben die Autoritäten nach, denn international fand dieser
Erfolg einer Bürgerbewegung herzlich wenig Beachtung.
Doch, und darauf können Sie Gift nehmen, die Macht des Finanzsektors ist zu weit fortgeschritten,
um sie gewaltsam zu brechen.
Soll dies bedeuten, dass wir alle den Herren der Wall Street und der Londoner City und ihren
Tentakeln in Frankfurt und Wien, in Zürich und in Athen hilflos ausgeliefert sind?
NEIN. Voraussetzung für eine vernünftige Gegenwehr ist die Aufklärung der Öffentlichkeit. Solange
die überwiegende Mehrheit der Bürger kaum Interesse an den Machenschaften der Finanzmärkte
zeigt,
sich nicht einmal dafür interessiert, wo Geld herkommt,
nicht hinterfragt, wie es möglich war, absolut unbezahlbare Schuldenberge anzuhäufen,sind
effiziente Gegenmaßnahmen praktisch ausgeschlossen.
Wer protestiert soll wissen, wogegen er sich auflehnt. Und er sollte auch wissen, welche
Veränderungen er fordert.
Wir leben im sogenannten Informationszeitalter.
Wenn bei einem Autorennen in Las Vegas ein spektakulärer Unfall passiert, wird weltweit innerhalb
weniger Stunden über dieses Ereignis berichtet. Wenn Staaten ihr Münzrecht an private Bankiers
abtreten, findet es die Öffentlichkeit allerdings nicht der Mühe wert, diesem Umstand Beachtung zu
schenken.
Man zahlt weiter Steuern, um die Zinsen für die Schulden zu begleichen, die nicht entstanden wären,
hätten unsere Staaten das benötigte Geld selbst in Umlauf gesetzt.
Ein Schritt, den übrigens Abraham Lincoln durch die legendären „Greenbacks“, einer vom Staat
ausgegeben US-Währung, gesetzt hatte, die nach seiner mysteriösen Ermordung 1865 jedoch sofort
wieder aus dem Verkehr gezogen wurden.
Wissen ist Macht, besagt ein altes Sprichwort. Die Menschen des 21. Jahrhunderts erachten sich als
intelligent, als mündig und als entscheidungsfähig. Motivieren wir diese Menschen, das
bedeutendste Wissen, wie unser Finanz- und Wirtschaftssystem überhaupt funktioniert, zu
verstehen.
Unwissende Massen lassen sich jederzeit manipulieren. Aber eine informierte Bevölkerung darf auf
Respekt bestehen. Darin liegt der Sinn von Demokratie und von freier Meinungsäußerung.
Und sobald eine sogenannte „kritische Masse“ mit dem Spiel der Finanzwelt vertraut ist, lassen sich
durchaus gezielte Gegenmaßnahmen setzen. Aktionen, die wesentlich effizienter und
erfolgversprechender sind als bloß einen Generalstreik anzusagen, der letztendlich an dem Ast sägt,
auf dem wir alle sitzen.
Wählen sie keine der etablierten Parteien, sie sind nur noch Sprachrohr der Banken und Finanzwelt.
Engagieren sie sich an Orten wie diesen. Es hilft ihnen und allen in eine bessere Zukunft.
Diskutieren sie mit ihren Mitmenschen.
Lassen sie uns gemeinsam die Welt ein Stückchen menschlicher machen.
Bringen sie sich in Form, informieren sie sich über die Dinge, die wichtig sind.
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