Pressetext 3 Fokus Uganda – Schwerpunktland der Hilfe unter gutem Stern Mit den Spenden der Sternsingeraktion werden jährlich über 500 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt. Dabei konzentriert sich die "Hilfe unter gutem Stern" schwerpunktmäßig auf folgende Länder: Philippinen, Brasilien, Nicaragua, Kenya, Indien, Uganda, Südafrika, Kolumbien und Tansania. Um den konkreten Nutzen der Projektarbeit anschaulich zu vermitteln, werden Modellprojekte ausgewählt, die in der Öffentlichkeit mit Hintergrundinfo zum Land dargestellt werden. Für die Sternsingeraktion 2009 kommen diese Projekte aus Uganda. Uganda Fläche: 241.139 km², (Österreich: 83.871km²) Bevölkerung: 28,9 Mio. (Österreich: 8,3 Mio.) Bevölkerungswachstum 3,3% (Österreich: 0,14%) Bevölkerungsdichte (in EinwohnerInnen pro km²) 128 (Österreich: 99 EinwohnerInnen pro km²) Alphabetisierungsrate: 69 % der Einwohner ab 15 Jahren (Österreich: 98%) Lebenserwartung: 50 Jahre (Österreich 80,1 Jahre) Gesundheitsversorgung: 5 ÄrztInnen pro 100.000 Einw. rund 30% haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. (Österreich: rd. 300 ÄrztInnen pro 100.000 Einw.) Ernährung: 19% der gesamten Bevölkerung sind unterernährt (Österreich: 0%) Zugang zu sauberem Wasser: 66 %; (Österreich: 100%) Human Development Index (HDI): Rang 144 von 177 (Österreich: Rang 15) BIP/Kopf: 300 USD (Österreich: 37.117 USD) Geschichte Uganda gehört zur „Wiege der Menschheit“. Die Twa (früher: Pygmäen) stellen wohl die ältesten heute lebenden Ethnien Ugandas dar. Seit dem 15. Jahrhundert bildeten sich vor allem im Süden Ugandas bei den Bantu die heutigen Aristokratien. Unter den Königreichen auf dem Territorium des heutigen Uganda hatte das Königreich Buganda eine führende Rolle. Im 19. Jahrhundert unterhielten arabische Händler von der Ostküste Afrikas im Gebiet der großen Seen ein durchorganisiertes Handelsnetz. Ihr Anreiz war der Handel mit Elfenbein und der Sklavenhandel. In einigen Gebieten etablierte sich der Islam, in vielen Regionen blieben jedoch die traditionellen Religionen vorherrschend. Uganda wurde 1893 britisches Protektorat. Am 9. Oktober 1962 wurde Uganda unabhängig. Politik Der erste Premierminister Ugandas, Milton Obote, sowie sein Nachfolger Idi Amin gingen als gewalttätige Herrscher in die Geschichte ein. Durch ihre Politik verloren 500.000 Menschen ihr Leben, Dunkelziffern sprechen von noch mehr Toten. Seit 1986 ist Yoweri Museveni Präsident Ugandas. Nach einer Verfassungsänderung, die es dem Präsidenten nun ermöglicht für eine dritte Amtszeit zu kandidieren, fanden im Februar 2006 die ersten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen seit 1980 statt, bei denen mehrere Parteien beziehungsweise Kandidaten offiziell zugelassen waren. Aus den Wahlen ging die regierende NRM (National Resistance Movement) siegreich hervor; gleichzeitig wurde Präsident Museveni für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Wirtschaft Uganda verfügt über Rohstoffreserven sowie über große Flächen fruchtbaren Ackerlandes. Doch trotz guter Ausgangslage ist Uganda eines der ärmsten Länder der Welt. Koloniale Ausbeutung und die daraus resultierenden ungerechten Strukturen der Weltwirtschaft, der Verfall der Weltmarktpreise für die Hauptexportartikel Kaffee und Tee sowie viele Jahre der Diktatur und des Bürgerkrieges im Norden des Landes haben das Land in eine schlechte wirtschaftliche Verfassung gebracht. Soziale Lage Ugandas Bevölkerungswachstum liegt mit 3,57 % an weltweit sechster Stelle. Viele der rund 30 Millionen UganderInnen kämpfen ums tägliche Überleben. Eine regelmäßig bezahlte Arbeit haben nur wenige. Ca. 80 % der Bevölkerung lebt von der Subsistenzlandwirtschaft, viele verdienen sich als landwirtschaftliche HelferInnen oder im Kleinhandel gelegentlich ein Zubrot. Der informelle Sektor entwickelt sich stetig. Ob als TischlerInnen an der Straße oder HerstellerInnen von Recyclingartikeln, wie z. B. Öllampen aus alten Dosen, läßt sich zuverlässiger Geld verdienen als in der alleinigen Abhängigkeit von der Landwirtschaft. Allerdings sind die Löhne in den meisten Bereichen so gering, dass die Menschen auf die Lebensmittel der eigenen Landwirtschaft angewiesen sind. Der Bürgerkrieg Eines der größten Probleme Ugandas ist der schon seit 1986 andauernde Bürgerkrieg zwischen der Lord’s Resistance Army (LRA) und Regierungstruppen in den nördlichen Distrikten Gulu, Kitgum und Pader. Besonders die zivile Bevölkerung leidet unter der unglaublichen Brutalität der Rebellenarmee: Kinder werden als SoldatInnen eingesetzt, Frauen und Mädchen sexuell missbraucht und Familien von ihren Häusern vertrieben. Die Zahl der Flüchtlinge und intern Vertriebenen wird derzeit auf 1,6 Millionen Menschen geschätzt. Ein dauerhafter Frieden in dieser Region ist nicht in Sicht, auch wenn immer wieder Waffenstillstand herrscht und Friedensgespräche geführt werden. Die Dreikönigsaktion unterstützt die Menschen in den Flüchtlingscamps, besonders auch bei der Bewältigung von Kriegstraumata. Kind sein in Uganda Ugandesische Frauen gebären mit durchschnittlich 7,1 Kindern die meisten Kinder im ost- und südafrikanischen Vergleich. Neunundsiebzig von tausend Babys unter einem Jahr sterben. 23 % der Kinder unter 5 Jahren sind untergewichtig. Die Hälfte der jungen Frauen heiraten bevor sie 18 Jahre alt werden. Mehr als die Hälfte der Menschen in Uganda sind jünger als 15 Jahre. Nur wenige von ihnen haben Chancen auf einen guten Schulabschluss und eine Berufsausbildung die ihnen einen guten Lebensunterhalt garantieren würde. Seit 1997 ist die Grundschulbildung für 4 Kinder einer jeden Familie frei. Die Schülerzahlen stiegen um über 2,5 Millionen auf ca. 6,8 Millionen im Jahr 2000. Dennoch, die Qualität der Grundschulbildung leidet bis heute, mit überfüllten Klassenzimmern, schlecht ausgebildeten LehrerInnen und schlechtem Schulmanagement. Laut UNICEF beenden 2/3 der GrundschülerInnen die Schule frühzeitig und ohne Abschluss. Am schlimmsten ist die Situation in Norduganda.