Bismarck

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Geschichte
Thema:
Abiturfragen Grundwissen für das Fach
Geschichte - Teil 3
TMD: 2239
Kurzvorstellung
des Materials:
Übersicht über die
Teile
Information zum
Dokument
SCHOOL-SCOUT –
schnelle Hilfe
per E-Mail

Dies ist der dritte Teil einer Sammlung von Fragen und
ausführlichen Antworten, mit deren Hilfe man sich das
nötige Basis-Grundwissen für das Abitur verschaffen kann.

Diese Folge behandelt das "lange" 19. Jahrhundert vom
Wiener Kongress bis zum Ersten Weltkrieg.

Der Wiener Kongress

Die Revolution von 1848

Bismarck

Die Reichsgründung von 1871

Industrielle Revolution

Die Sozialdemokratie

Kolonialismus

Vorgeschichte des 1. Weltkrieges
Ca. 20,5 Seiten, Größe ca. 125 KByte
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Kleiner Tipp zur praktischen Nutzung der folgenden Seiten:

Am besten druckt man sich die einzelnen Fragen und Antworten aus und schneidet sie so
zurecht, dass man jedes Teilthema für sich hat und die Frage auf die Rückseite schreiben
kann.

Dann versucht man zu jeder Frage möglichst selbst einen kurzen Vortrag zu halten (wie
im Abitur).

Anschließend wendet man den Zettel und hat eine Musterlösung zur Kontrolle.
Erfahrungsgemäß lernt man so am besten in Zusammenhängen und ist für jedes
"Kreuzverhör" einer mündlichen Prüfung gerüstet. Aber auch in Klausuren fühlt man sich
sicherer.
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Teil 3: Das lange Jahrhundert - Von Napoleon bis zum Ersten
Weltkrieg
19. Jahrhundert:
Wann wurde das Heilige Römische Reich Deutscher Nation durch den
Reichsdeputationshauptschluss
umgestaltet?
(Mediatisierung
und
Säkularisation)?
Die Lösung heißt: 1803
Die tiefgreifende Umgestaltung Deutschlands im Jahre 1803 hängt mit Napoleons Ziel der
Vorherrschaft Frankreichs in Europa zusammen.
Um dem Ziel der Rheingrenze näherzukommen, erzwingt er eine grundsätzliche
Umgestaltung des alten "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" (sogenannter
"Reichsdeputationshauptschluss").
Die vielen kirchlichen Einheiten (Bistümer und Klöster) werden ebenso wie die bis dahin nur
dem Kaiser untergebenen Reichsritter und Reichsstädte an die größeren Fürstentümer verteilt,
wodurch die zersplitterte Landkarte Mitteleuropas stark vereinfacht wird.
Den ersten Vorgang nennt man Säkularisation, den zweiten Mediatisierung. Gewinner sind
vor allem mittelgroße Staaten wie Baden, Württemberg, Bayern u.a.
Wie heißt der Politiker, der maßgeblich das Programm der Preußischen
Reformen mitbestimmte?
Die Lösung heißt: Freiherr vom Stein
1807 besiegt Napoleon das seit Friedrich dem Großen unbesiegte Preußen. Diese schmähliche
Niederlage erzwingt innere Reformen. Nur so glaubt man, den Staat stärken und vor allem ein
Ausbreiten der Revolution nach Deutschland verhindern zu können.
Unter Leitung des Freiherrn vom Stein und des Grafen von Hardenberg kommt es zu
folgenden Reformen:
Es wird die Leibeigenschaft der Bauern aufgehoben, die Zünfte werden abgeschafft, die
Städte erhalten Selbstverwaltung, die allgemeine Wehrpflicht wird vorbereitet und das Heer
überhaupt reformiert.
Diese Reformen sind von so grundsätzlicher Art, daß man auch einer "Revolution von oben"
spricht.
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Wie nennt man die Kriege gegen Napoleon zwischen 1812 und 1815?
Die Lösung heißt: Befreiungskriege
Der Erfolg der Preußischen Reformen zeigt sich in den Befreiungskriegen zwischen 1812 und
1815, wo ein ganz neues Nationalgefühl und eine ungeheure Begeisterung für den
Freiheitskampf gegen Napoleon sichtbar werden.
Zu seiner Niederlage trägt der Kaiser der Franzosen aber auch selber bei, als er 1812 eine
ungeheure Armee gegen Russland ins Feld führt, weil dieses die gegen England gerichtete
Wirtschaftsblockade (Kontinentalsperre) durchlöchert.
Zwar wird sogar Moskau erobert, aber an der Weite des Landes, der klugen Taktik der Russen
und dem Winter scheitert der Feldzug. Nur wenige können sich retten. Napoleon selbst führt
den Krieg noch ein paar Monate weiter, erliegt dann aber der Übermacht seiner europäischen
Gegner.
Er wird zunächst nach Elba verbannt, kehrt dann aber noch einmal für "Hundert Tage"
zurück, wird bei Waterloo endgültig geschlagen und auf die einsame Atlantik-Insel St. Helena
verbannt, wo er 1821 stirbt.
Auf welcher Veranstaltung (1815) wurde nach der Niederlage Napoleons
versucht, Europa neu zu gestalten?
Die Lösung heißt: Wiener Kongress
Auf dem Wiener Kongress von 1814/1815 wurden die in den Freiheitskriegen geweckten
Hoffnungen der Völker in jeder Hinsicht enttäuscht.
Unter Leitung des österreichischen Staatskanzlers Metternich wurden folgende Prinzipien
durchgesetzt:
Restauration (Wiederherstellung der Zustände vor der Französischen Revolution), Legitimität
(nur der König von Gottes Gnaden verkörpert den Staat) und Solidarität (gegenseitige
Unterstützung der Monarchen). Diese fand ihren Ausdruck in der von den Herrschern
Russlands, Österreichs und Preußens verkündeten "Heiligen Allianz".
Der unter den gebildeten Bürgern weitverbreitete Liberalismus (Streben nach Freiheitsrechten
und Verfassung) sowie der neu entstandene Nationalismus wurden unterdrückt.
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Welche politische Konstruktion trat 1815 an die Stelle des alten Deutschen
Reiches?
Die Lösung heißt: Deutscher Bund
Besonders die Deutschen wurden nach dem Sieg über Napoleon enttäuscht, denn statt eines
neuen deutschen Reiches wurde nur ein "Deutscher Bund" aus den 39 Einzelstaaten unter
Österreichs Führung eingerichtet.
Zwar war die Verkündung von Verfassungen möglich, aber entsprechende halbherzige
Versuche gab es nur im Südwesten Deutschlands.
Wie heißt der österreichische Staatskanzler, dessen Name für die Politik
der Restauration steht?
Die Lösung heißt: Metternich
Der österreichische Staatskanzler war die Seele des Wiener Kongresses und der
anschließenden Restaurationszeit.
Erst die Revolution von 1848 führte dann zu seiner Entmachtung und zu einem neuen
Zeitalter.
Wie heißen ganz allgemein die Maßnahmen gegen liberale und
demokratische Politiker während der Restaurationszeit?
Die Lösung heißt: Demagogenverfolgung
Wer nach 1815 für liberale Gedanken eintrat, einen Verfassungsstaat und die Einhaltung von
Menschenrechten forderte, galt als Demagoge und wurde verfolgt.
Eine besondere Rolle spielten hier die Karlsbader Beschlüsse, die nach einem politischen
Mord (an dem in russischen Diensten stehenden Dichter Kotzebue) von Metternich im
Deutschen Bund durchgesetzt wurden.
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Wie heißt die Französische Revolution, bei der 1830 die Bourbonenkönige
durch den sog. "Bürgerkönig" Louis Philippe ersetzt wurde?
Die Lösung heißt: Julirevolution
Nach der Niederlage Napoleons waren die Bourbonen als Könige nach Frankreich
zurückgekehrt. Sie gaben dem Land zwar eine „Charte constutionelle“, aber die Forderungen
vor allem des Bürgertums blieben unbefriedigt.
Erst 1830 keimte neue Hoffnung auf, als in Frankreich in der Julirevolution die "legitimen"
Bourbonen durch den "Bürgerkönig" Louis Philippe ersetzt werden, der die Interessen des
Bürgertums vertrat. Dies zeigt der Grundsatz: "Bereichert Euch!" (dann könnt Ihr auch
wählen!).
Im Gefolge der Revolution in Frankreich kam es 1832 in Deutschland zum Hambacher Fest,
auf dem ähnliche Forderungen wie 1817 erhoben wurden.
Wie heißt die Französische Revolution, bei der 1848 Frankreich erstmals
seit Napoleon wieder Republik wurde?
Die Lösung heißt: Februarrevolution
Auch die großbürgerliche Ordnung unter Louis Philippe konnte sich nicht auf Dauer halten.
Im Februar 1848 gab es eine erneute Revolution in Frankreich (Februarrevolution), die fast
ganz Europa in Bewegung brachte. Frankreich selbst wurde Republik.
In Frankreich bekam das Bürgertum nach ersten sozialreformerischen Experimenten
("Nationalwerkstätten") bald Angst vor den nachdrängenden Arbeitern und ließ einen starken
Mann, den späteren Kaiser Napoleon III., an die Macht.
Wie nennt man die Minister, die zu Beginn der deutschen Revolution von
1848 zur Beruhigung des Volkes eingesetzt wurden?
Die Lösung heißt: Märzminister
Die deutschen Staaten im Südwesten Deutschlands hatten als einzige nach 1815 Verfassungen
bekommen, und dementsprechend herrschten dort auch freiheitlichere Zustände.
Dementsprechend gaben die Fürsten dort auch schnell nach, als die Februarrevolution ihre
Länder im März erreichte.
Sie ernannten liberale Minister, die man nach den Zeitumständen "Märzminister" nannte.
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Wie heißt die Frankfurter
gesamtdeutschen Parlaments?
Tagungsstätte
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des
1848
gewählten
Die Lösung heißt: Paulskirche
Während sich Südwestdeutschland die Fürsten schnell auf die Revolution einstellten und
liberale Minister beriefen, bedurfte es in Wien und Berlin bewaffneter Aufstände, bis dort die
Monarchen nachgaben und der Deutsche Bund aufgelöst wurde.
Außerdem wurde eine Nationalversammlung nach Frankfurt einberufen wurde, die in der
folgenden Zeit versuchte, eine neue Ordnung zu schaffen. Tagungsort wurde die Paulskirche.
Die vom Volk gewählten Vertreter hat man nicht zu Unrecht ein „Professorenparlament“
genannt. Zum einen ist damit die soziale Herkunft der meisten Abgeordneten bezeichnet, zum
anderen die Art ihrer sehr grundsätzlich angelegten Arbeit, was viel Zeit kostete und der
Reaktion letztlich in die Hände arbeitete.
Wie nennt man die beiden Positionen beim Kampf um die Frage, ob
Österreich zum Deutschen Reich gehören soll oder nicht?
Die Lösung heißt: Großdeutsch kleindeutsch
Die beiden grundsätzlichen Ziele der Revolution waren das Bemühen um Freiheit und das
Verlangen nach nationaler Einheit.
Bei letzterem war ein zentrales Problem, daß die Grenzen der Staaten nicht mit den Volksund Sprachgrenzen übereinstimmten. Am stärksten zeigte sich das im Falle des Kaiserreichs
Österreich, zu dem ja auch noch das Königreich Ungarn sowie tschechische u.a. Gebiete
gehörten.
Entschied man sich für die großdeutsche Lösung, hätte das eine Zerschlagung Österreichs
bedeutet (nur die deutschen Teile hätten dazugehört).
Die bald wieder erstarkende kaiserliche Regierung in Wien lehnte das ab, so blieb nur die
kleindeutsche Lösung, bei der Preußen die Vormacht geworden wäre.
Als der preußische König die ihm angebotene Kaiserkrone ablehnte, war keine der möglichen
nationalstaatlichen Lösungen mehr realisierbar, die Revolution gescheitert.
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Wann wurde Bismarck preußischer Ministerpräsident?
Die Lösung heißt: 1862
Bei Bismarck handelte es sich um einen stockkonservativen „Junker“ (preußischen Adligen),
der zu Beginn der 1848er Revolution seinen König sogar mit schnell bewaffneten Bauern
seines Gutes schützen wollte, was der dankend ablehnte.
Später wurde Bismarck Gesandter beim Deutschen Bund und vertrat dort die preußischen
Interessen so massiv, daß der österreichische Gesandte der Verzweiflung nahe war.
Nach Botschafterposten in St. Petersburg und Wien hatte Bismarck die wichtigsten Länder
kannengelernt, die später bei der deutschen Einigung eine Rolle spielten.
Gerufen wurde Bismarck als letzte Lösung im preußischen Verfassungskonflikt (siehe
diesen!).
Welches Schlagwort verbindet man mit Bismarcks Konzept einer Einigung
Deutschlands?
Die Lösung heißt: Blut und Eisen
Bismarck war überzeugt, daß man Deutschland nicht von innen her, auf friedlichem Wege
einigen konnte.
Dementsprechend kam es zu der bekannten Wendung, die ihm viel Feindschaft, nach den
militärischen Erfolgen aber auch die Anerkennung der Deutschen eintrug. (Man denke nur an
die vielen Bismarck-Denkmäler).
Wie nennt man die Auseinandersetzung Bismarcks mit dem preußischen
Abgeordnetenhaus um die Verlängerung der Militärdienstzeit?
Die Lösung heißt: Verfassungskonflikt
Die oktroyierte preußische Verfassung, die zur Beruhigung des Volkes nach der Revolution
von 1848 erlassen war, sollte eigentlich die alleinige königliche Macht weiterhin garantieren.
Dementsprechend mussten neben dem vom Volk gewählten Abgeordnetenhaus noch das vom
König ernannte Herrenhaus und der König selbst zustimmen, bevor ein Gesetz verabschiedet
werden konnte.
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Nicht bedacht worden war dabei, daß so natürlich auch der König bei einem von ihm
gewünschten Gesetz auf einen unter Umständen sperrigen Partner (das Abgeordnetenhaus)
angewiesen war.
Der Fall trat ein, als der König eine Verlängerung der militärischen Dienstzeit wollte. Das
Abgeordnetenhaus widersetzte sich dem. Bismarck war es, der als neuer preußischer
Ministerpräsident den König von der Abdankung abhielt.
Er erfand eine kuriose „Lückentheorie“, nach der der Fall angeblich in der Verfassung nicht
vorgesehen war, und regierte mehr oder weniger an der Verfassung vorbei.
Nur die nationalen Siege über Dänemark und Österreich sorgten dafür, daß ihm schließlich
„Indemnität“ (Straflosigkeit) zuerkannt wurde.
Wie nennt man das Wahlrecht, das nach 1848 in Preußen oktroyiert
(=aufgezwungen) wurde?
Die Lösung heißt: Dreiklassenwahlrecht
Dieses Wahlrecht stellte den Versuch dar, gleichzeitig ein bisschen Mitbestimmung des
Volkes einzuführen, ohne die Macht von Adel, Königtum und teilweise des Bürgertums
ernsthaft zu gefährden.
Der Trick bestand darin, alle Steuerzahler in der Reihenfolge der Steuerleistung in drei
Klassen einzuteilen. Jede Klasse trug dabei ein Drittel der gesamten Steuerleistung.
Damit war klar, dass relativ wenige Reiche bereits genauso einen Wahlmann (darum ging es)
wählen konnten wie viel mehr Bürger der zweiten Klasse. Am wenigsten Chancen hatte das
letzte Drittel der Steuerzahler. Hier mussten sich am meisten Wähler einen Wahlmann
gewissermaßen teilen.
Wie nannte man den 1834 erfolgten Zusammenschluss deutscher Staaten,
der zu einem ersten Abbau der Handelshemmnisse führte?
Die Lösung heißt: Zollverein
Dieser Zollverein stellte einen Versuch dar, das arg zersplitterte Deutschland wenigstens
wirtschaftlich so zu vereinen, daß ein Kaufmann nicht zwischen Nordsee und Bodensee
ständig Zölle bezahlen musste, was die Waren arg verteuerte.
Der Zollverein entstand gegen den Widerstand Österreichs und war ein Instrument, mit dem
Preußen seine wirtschaftliche und politische Vormachtstellung ausbauen konnte.
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Wann kam es zum Krieg Preußens und Österreichs gegen Dänemark?
Die Lösung heißt: 1864
Probleme zwischen dem noch nicht vereinigten Deutschland und Dänemark gab es schon
lange. Konfliktpunkt war dabei Schleswig-Holstein. Dänemark versuchte, sich das von Dänen
und Deutschen gemeinsam bewohnte Schleswig einzuverleiben - dessen Bürger wollten aber
mit Holstein "up ewig ungedeelt" bleiben.
Bismarck gelang es, Österreich auf seine Seite zu ziehen. Gemeinsam wurde Krieg gegen
Dänemark geführt, das auf Schleswig verzichten musste. Beide Herzogtümer sollten von
Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet werden, was natürlich aufgrund der
geographischen Gegebenheiten für Preußen günstiger war. Bismarck nutzte dann diese
Situation auch für einen nächsten Krieg - diesmal gegen Österreich.
Wann besiegte Preußen Österreich im sogenannten "Deutschen Krieg"?
Die Lösung heißt: 1866
Aus dem schwelenden Gegensatz zwischen Preußen und Österreich entstand 1866 ein Krieg,
der mit dem Sieg Preußens in der Schlacht von Königgrätz endete.
Bismarck gelang es durchzusetzen, daß Österreich sehr schonend behandelt wurde, so daß es
später Preußen-Deutschlands einziger sicherer Verbündeter wurde.
Wie heißt die politische Konstruktion, mit deren Hilfe Bismarck nach dem
Deutschen Krieg große Teile Deutschlands vereinigte?
Die Lösung heißt: Norddeutscher Bund
Während Österreich und die süddeutschen Staaten nach dem Sieg von Königgrätz recht milde
behandelt wurden, fielen Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt und Schleswig-Holstein an
Preußen und bildeten mit diesem einen "Norddeutschen Bund". Dazu gehörten auch noch
Preußens Verbündeten, Sachsen und das nördliche Hessen.
Bismarck entwarf für den Bund eine Verfassung, die später Vorlage für die Reichsverfassung
von 1871 wurde.
Erstaunlich war, daß Bismarck der Volksvertretung ein sehr modernes Wahlrecht zusprach: ,
Es war nämlich allgemein, gleich, geheim und direkt.
Weniger demokratisch war der Bundesrat, der aus den Vertretern der Einzelstaaten bzw. ihrer
Regierungen bestand und die eigentliche Exekutive bildete.
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Bedeutsame Folgen hatte der praktische Ausschluss Österreichs aus Deutschland: 1867
entstand eine kaiserlich-königliche Doppelmonarchie Österreich-Ungarn - die Ungarn
erhielten als zweites Reichsvolk ein eigenes Parlament und ein hohes Maß an
Selbstverwaltung.
Wie heißt das Dokument, das den deutsch-französischen Krieg von 1870/71
auslöste?
Die Lösung heißt: Emser Depesche
Im Sommer 1870 boten die Spanier einem deutschen Adligen namens Leopold von
Hohenzollern, der mit dem preußischen König verwandt war, ihre verwaiste Königskrone an.
Frankreich protestierte dagegen, weil es den wachsenden preußischen Einfluss fürchtete.
Tatsächlich verzichtete Leopold auf das Angebot. Die Franzosen begnügten sich aber nicht
damit, sondern verlangten vom preußischen König Wilhelm als dem Chef der Familie
Hohenzollern, ein für allemal auf die spanische Krone zu verzichten.
Wilhelm lehnte das während eines Kuraufenthalts in Bad Ems empört ab und schickte ein
entsprechendes Telegramm (Depesche) an seinen Ministerpräsidenten Bismarck. Dieser
verschärfte es durch Kürzungen und sorgte für eine Veröffentlichung. Daraufhin fühlte sich
der französische Kaiser Napoleon III. beleidigt und erklärte Preußen den Krieg.
Der Text des Telegramms vor der Kürzung:
Telegramm des Geheimrats Abeken, der den König während der Kur als Vertreter des
Auswärtigen Amtes begleitete, an Bismarck (13.Juli 1870):
(S[eine) M[ajestät) der König schreibt mir:
"Graf Benedetti fing mich auf der Promenade ab, um auf zuletzt sehr zudringliche Art zu
verlangen, ich sollte ihn autorisieren, sofort zu telegraphieren, daß ich für alle Zukunft mich
verpflichtete, niemals wieder meine Zustimmung zu geben, wenn die Hohenzollern auf ihre
Kandidatur zurückkämen. Ich wies ihn, zuletzt etwas ernst, zurück, da man á tout jamais (für
alle Zukunft) dergleichen Engagements nicht nehmen dürfte noch könne ..."
Da S.M. dem Grafen Benedetti gesagt, daß er Nachricht vom Fürsten (Leopold von
Hohenzollern) erwarte, hat Allerhöchstderselbe, mit Rücksicht auf die obige Zumutung ...
beschlossen, den Grafen Benedetti nicht mehr zu empfangen, sondern ihm nur durch seinen
Adjutanten sagen zu lassen, daß S. M. jetzt vom Fürsten die Bestätigung der Nachricht [vom
Verzicht auf die Kandidatur] erhalten, die Benedetti aus Paris schon gehabt, und dem
Botschafter nichts weiter zu sagen habe.
S. M. stellt Ew. Exzellenz anheim, ob nicht die neue Forderung Benedettis und ihre
Zurückweisung sogleich sowohl unseren Gesandten als in der Presse mitgeteilt werden sollte.
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Welchen Titel trug der preußische König Wilhelm nach der Reichseinigung
von 1871?
Die Lösung heißt: Deutscher Kaiser
Nach dem Sieg über Frankreich gelang es Bismarck, die deutschen Fürsten dazu zu bringen,
einem neuen Kaiserreich mit dem preußischen König als Kaiser zuzustimmen. Problem war
nur der Titel:
Wilhelm selbst wollte "Kaiser von Deutschland" und war sauer, als ihm nur "Deutscher
Kaiser" zugestanden wurde.
Der Konflikt wurde dadurch entschärft, daß der Großherzog von Baden bei der
Reichsgründungszeremonie einfach ein "Hoch auf Kaiser Wilhelm" ausbrachte.
Industrielle Revolution und die Folgen:
Welches Land wird als Mutterland der Industriellen Revolution
bezeichnet?
Die Lösung heißt: England
Die Industrielle Revolution beginnt in England, weil es dort eine relativ große politische und
wirtschaftliche Freiheit, vor allem aber aufgrund der blühenden Kolonialwirtschaft viel
verfügbares Kapital gibt. Dazu kommen die geeigneten Bodenschätze (Eisen und Kohle)
sowie günstige Verkehrswege - vor allem zur See und auf Kanälen.
Welche Arten von Maschinen werden im Zusammenhang der Industriellen
Revolution unterschieden?
Die Lösung heißt: Arbeits- und Kraftmaschinen
Arbeitsmaschinen wie zum Beispiel Webstühle gab es schon vor der Industriellen Revolution,
das entscheidend Neue war eben die Dampfmaschine, die erstmals ein großes Maß an Energie
zur Verfügung stellte - und das unabhängig von Wind, Wasser u.ä. an jedem beliebigen Ort.
Einziges Problem der Dampfmaschinen war ihre Größe, die dazu führte, daß eine einzige
Maschine über Treibriemensysteme viele Arbeitsmaschinen antreiben musste. Erst die
Erfindung kleinerer Kraftmaschinen (Dieselmotor, später vor allem Elektromotor) brachte
hier eine grundlegende Veränderung.
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Wer gilt gemeinhin als Erfinder der Dampfmaschine?
Die Lösung heißt: James Watt
James Watt (1736-1819) arbeitete seit dem 19. Lebensjahr an der Erfindung und
Verbesserung mathematischer Instrumente. Vor allem interessierte er sich auch für die
Verbesserung der Dampfmaschine, die von zwei anderen englischen Ingenieuren bereits
erfunden war und vor allem dazu verwendet wurde, Wasser aus Bergwerken abzupumpen.
Im Jahre 1769 erhielt er ein erstes Patent auf verschiedene Verbesserungen, die die
Energieausbeute deutlich verbesserte.
Bis 1800 war er auch an der industriellen Umsetzung seiner Erfindungen direkt beteiligt.
Dass Watt heute als Erfinder der Dampfmaschine gilt, hängt damit zusammen, daß er sie
entscheidend verbesserte.
Mit welcher neuen ökonomischen Idee versuchte man, das Kapital für den
Eisenbahnbau zusammenzubekommen?
Die Lösung heißt: Aktiengesellschaften
Der Eisenbahnbau verschlang so viel Kapital (Anlage der Schienenwege, Fahrzeugbau usw.),
daß kein einzelner Unternehmer das mehr leisten konnte, ja sogar der Staat überfordert war.
Die neue Einrichtung der Aktiengesellschaft ermöglichte es vielen Kapitalbesitzern eine
bestimmte Geldsumme in das Unternehmen zu stecken und entsprechende Anteile am
Eigentum und an den Gewinnen zu erwerben.
Gleichzeitig förderte die neue Idee auch die Entstehung von Großbanken, die die
Aktienausgabe und das Börsengeschäft mit organisierten.
Wie nennt man die Leute, die in den ersten Jahrzehnten der Industriellen
Revolution versuchten, die Fabrikkonkurrenz mit Gewalt auszuschalten?
Die Lösung heißt: Maschinenstürmer
Die maschinelle Produktion führte natürlich zu einer Gefährdung der bisherigen Arbeitsplätze
im Handwerk und in der Heimindustrie.
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Seit 1758 kam es in England so häufig zum Sturm auf Maschinen, daß das britische Parlament
in zwei Gesetzen (1769 und 1821) sogar die Todesstrafe dafür androhte.
Eine Lösung war natürlich weder die Todesstrafe noch die gewaltsame Zerstörung von
Maschinen. Damit ließ sich der Siegeszug der Industrialisierung nicht aufhalten. Damit wird
deutlich, daß die Maschinenstürmer in die Frühphase der Sozialen Frage und ihrer
Lösungsversuche gehören.
Eine zeitgenössische Schilderung über einen solchen Vorgang, bei dem 1829 Weber Fabriken
in Manchester angriffen:
"Zu Rochdale ... brachen die Weber in die Fabriken ein und zerstörten die Webstühle und
andere Maschinen. Fünfzehn Anführer wurden gefangengenommen, und als ein Versuch
gemacht wurde, sie zu befreien, gab das Militär Feuer und tötete sechs Personen ... Das
brennende Gebäude war von Tausenden aufgeregter Menschen umgeben. ...
Und als die Flammen schließlich das Dach durchbrachen und prasselnd zum Himmel stiegen,
tanzte die rasende Menge vor Wonne, jauchzte und klatschte in die Hände."
In welchem Jahr wurde das Kommunistische Manifest veröffentlicht?
Die Lösung heißt: 1848
Nach ersten Ansätzen zum Verständnis und zur Besserung der Lage der Arbeiter durch die
sogenannten "Frühsozialisten" legten Marx und Engels 1848 im "Kommunistischen Manifest"
erstmals einen großen Entwurf vor.
Hier wurde die gesamte Geschichte als eine Geschichte von Klassenkämpfen gesehen.
Aktuell war der Kampf der besitzenden Kapitalisten gegen die Proletarier, die täglich ihre
Arbeitskraft nach den Gesetzen des Marktes verkaufen müssen.
Entscheidend war dabei der Mehrwert: Der Kapitalist teilt nach Abzug seiner Kosten nicht
den Ertrag der Produktion, sondern gibt den Arbeitern nur das Lebensnotwendige oder auch
weniger.
Er selbst wird immer reicher, die Zahl der Armen steigt, zumal es keine Versicherung gegen
Krankheit u.ä. gibt.
Schließlich gibt es kaum noch Leute, die die Produkte kaufen können, es kommt zu
Entlassungen, Fabrikschließungen und einer großen Wirtschaftskrise.
Die Armut verstärkt sich, gleichzeitig schließen sich die Arbeiter zusammen, begreifen ihre
Lage und kehren in einer Revolution die Verhältnisse um.
Die Kapitalisten werden enteignet, die Proletarier organisieren eine neue (ohne Geld
funktionierende) Wirtschaft und (klassenlose) Gesellschaft ohne Privateigentum.
Dieses System war in sich sehr überzeugend, übersah aber, daß es vor der Revolution längst
zu Reformen kommen würde. Das war dann auch der Hauptkonflikt in der Arbeiterbewegung.
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Im 20. Jahrhundert scheiterten die Ideen von Marx dann auch praktisch nach ihrer teilweisen
Verwirklichung in den Sowjetunion und anderen Ostblockstaaten.
Wann kam es zum Weberaufstand in Schlesien?
Die Lösung heißt: 1844
Der berühmte, von Heinrich Heine in einem Lied besungene Weberaufstand in Schlesien ist
nur ein Beispiel für die zunehmende Not von Heimarbeitern in ihrer Konkurrenzsituation zu
den neuen Maschinen in England.
Nachdem aus einer Demonstration Gewalt geworden ist, greift das Militär ein und stellt eine
Friedhofsruhe her.
Wie heißt der Gründer des "Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins"
(Versuch einer Zusammenarbeit mit Bismarck)?
Die Lösung heißt: Lassalle
Lassalle entwickelte im Unterschied zu Marx und Engels eine Gesellschaftstheorie, die davon
ausging, daß der Staat mit friedlichen Mitteln, d.h. mit dem Stimmzettel verändert werden
kann.
Dementsprechend kämpfte er vor allem für das allgemeine Wahlrecht.
1863 gründete Lassalle den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) mit und wurde
dessen erster Präsident. Diese Organisation blieb aber ohne große Bedeutung und ging 1875
in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der Vorläuferin der SPD auf.
Die Gedanken Lassalles blieben aber als Konkurrenz zum Marxismus in der SPD lebendig.
Wann schlossen sich in Gotha die beiden wichtigsten deutschen
sozialistischen Parteien zur späteren SPD zusammen?
Die Lösung heißt: 1875
Es schlossen sich damals zusammen der 1863 von Ferdinand Lassalle gegründete Allgemeine
Deutsche Arbeiterverein (ADAV) und die 1869 von Wilhelm Liebknecht und August Bebel
gegründete Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP).
1890 gab sich die neue Partei dann den Namen Sozialdemokratische Partei Deutschlands.
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Wie heißt der bedeutende Vorsitzende der SPD vor dem Ersten Weltkrieg?
Die Lösung heißt: Bebel
Bebel war eigentlich Drechslermeister, dann 1869 Mitbegründer und bald danach
Vorsitzender der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, später bis zu seinem Tode 1913 dann
der SPD, die unter ihm zu einer großen Massenpartei wurde. 1912 wurde sie bei
Reichstagswahlen sogar die stärkste Partei.
Noch heute ist der jeweilige SPD-Vorsitzende stolz darauf, daß er für seine Amtszeit die alte
Uhr des einstigen SPD-Chefs in seinem Besitz hat.
Wer formulierte um 1900 in der deutschen Sozialdemokratie erstmals
revisionistische Thesen (Absage an den Marxismus)?
Die Lösung heißt: Bernstein
Im Laufe der ersten Jahrzehnte nach der Veröffentlichung des Kommunistischen Manifestes
hatte es sich herausgestellt, daß die Prognosen von Marx und Engels (Verelendung der
Proletarier und Zusammenbruch des Kapitalismus)nicht eingetreten waren.
Das bestehende System hatte sich als sehr viel dynamischer und elastischer erwiesen, als
vorauszusehen war.
Dementsprechend entstand eine Strömung in der SPD, die eher auf Reformen als auf
Revolution setzte. Vertreten war sie natürlich vor allem in den Gewerkschaften, die ja
tagtäglich das ganz konkret Wohl der Arbeiter im Auge zu behalten hatten.
Am deutlichsten erscheint die "Revision", die kritische Überprüfung des Lehrgebäudes von
Marx in dem 1899 erschienen Buch von Eduard Bernstein mit dem Titel: "Die
Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie von".
Imperialismus:
In welchem Jahr entstanden die ersten deutschen Kolonien?
Die Lösung heißt: 1884
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Bismarck wollte eigentlich keine Kolonien. Seine Karte von Afrika lag in Europa, wie er
selbst sagte, d.h. er konzentrierte sich auf die Sicherheit des neuen Kaiserreichs und dabei vor
allem auf die Isolation Frankreichs.
Es waren vor allem Kaufleute, die den Schutz des Reiches für ihre Ansiedlungen und
Stationen erbaten und bekamen. Später wurden dann regelrechte Kolonien daraus.
Wie lautet die Bezeichnung für das ehemalige deutsche Südwestafrika
heute?
Die Lösung heißt: Namibia
Noch heute gibt es in Namibia Teile der Bevölkerung, die deutsch sprechen und deutsche
Traditionen hoch halten.
"Deutsch-Südwest" spielte auch in besonderer Weise eine Rolle als Auswanderungskolonie.
Dabei ist vor allem diese Kolonie durch die äußerst grausame Verfolgung aufständischer
Eingeborenenstämme bekannt geworden.
Wie nennt man den allgemeinen Wettlauf der imperialistischen Mächte um
Einfluss und Gebiete in Afrika?
Die Lösung heißt: Scramble for Africa
Nachdem Kolonien für Großbritannien zum Beispiel in den ersten zwei Dritteln des 19. Jhdts.
eher "millstones round our necks", also Belastungen gewesen waren, veränderte sich die
Situation um 1880 völlig. Plötzlich begannen die europäischen Großmächte, den noch freien
Rest der Welt unter sich aufzuteilen. Am ehesten kam dabei Afrika in Frage, wo nur das
christliche Kaiserreich Äthiopien von europäischer Kolonialisierung verschont blieb.
Hintergrund waren Überlegungen, Rohstoffquellen und Absatzmärkte für die industrielle
Produktion zu bekommen. Daneben spielten vor allem Prestigefragen eine Rolle, hinzu kam
(nicht nur als Vorwand) die Begeisterung, die Kolonialländer und -völker zu zivilisieren.
Wann wurde der Suezkanal eröffnet?
Die Lösung heißt: 1869
Nachdem ein erster Durchstich der Landenge zwischen Asien und Afrika schon zur Zeit der
Pharaonen vorgenommen worden war, wurde 1858 auf Anregung des französischen Ingineurs
Lesseps eine Suez-Gesellschaft gegründet. Diese sollte einen modernen Kanal bauen und
bekam dafür die Konzession für 99 Jahre.
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In etwas mehr als 10 Jahren wurde der Kanal fertiggestellt. Er spielte später eine zentrale
Rolle bei der Sicherung des Seewegs zwischen England und Indien. Dementsprechend setzten
sich auch die Engländer in Ägypten als maßgebliche Kolonialmacht durch.
Lesseps versuchte später, den Erfolg von Suez in Panama zu wiederholen, scheiterte dort aber
an den Landesbedingungen. Der Panamakanal wurde dann als amerikanisches
Regierungsprojekt durchgeführt und 1914 eröffnet.
In welchem Jahr besetzte Großbritannien die Suezkanalzone und leitete
damit die Epoche des klassischen Imperialismus ein?
Die Lösung heißt: 1882
Die ägyptische Regierung (ein Pascha, der allerdings nur noch dem Namen nach vom
türkischen Sultan abhängig war) war durch den Kanalbau weitgehend von europäischen
Geldgebern abhängig geworden war, daß schließlich sogar eine britisch-französische
Kommission für ihre Finanzen zuständig wurde.
Als ägyptische Offiziere gegen die Fremdherrschaft einen Putsch unternahmen, rief der
Herrscher die Briten zu Hilfe, die dann nicht - wie versprochen - nach Beruhigung der Lage
wieder abzogen, sondern das Land zunehmend in eine Kolonie verwandelten, wenn auch der
Pascha formell an der Spitze des Landes blieb.
1904 erkannte dann sogar Frankreich die neue Lage an, dafür akzeptierten die Briten die
französische Vorherrschaft in Marokko.
In welchem Jahr wurde die Monroe-Doktrin veröffentlicht ("Amerika den
Amerikanern")?
Die Lösung heißt: 1823
Die seit 1852 als solche bezeichnete Monroe-Doktrin war im Rahmen einer
Kongressansprache des amerikanischen Präsidenten Monroe entstanden und richtete sich
gegen vor allem europäische Interventionsversuche in Amerika.
Zu solchen hätte es sonst kommen können, um die europäischen Kolonialmächte Spanien und
Portugal gegen die abtrünnigen lateinamerikanischen Kolonien zu unterstützen.
In welchem Jahr ging der Befreiungskrieg der Griechen gegen die Türken
erfolgreich zu Ende?
Die Lösung heißt: 1829
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die griechischen Gebiete des Osmanischen Reiches
von einer Welle des Nationalismus überschwemmt. Unterstützt und gefördert wurde dieses
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Gefühl vor allem durch Russland, das sich durch die gemeinsame orthodoxe
Glaubensrichtung verbunden fühlte.
Dementsprechend war es auch ein (griechischer) früherer Adjutant des russischen Zaren, der
an der Spitze einer kleinen Streitmacht 1821 die Unabhängigkeit ausrief.
Es dauerte dann 8 Jahre, bis die Griechen schließlich mit Unterstützung europäischer
Großmächte ihre Unabhängigkeit durchsetzen konnten.
Wie heißt der Politiker, der maßgeblich an der Unabhängigkeitsbewegung
der spanischen Kolonien in Amerika beteiligt war?
Die Lösung heißt: Simon Bolivar
Im Rahmen der napoleonischen Kriege war Spanien stark geschwächt, teilweise sogar besetzt
worden. Damit ergaben sich Spielräume für die kolonialen Führungsschichten in den
lateinamerikanischen Kolonien.
Es bedurfte mehrerer Versuche, bis es dem Führer der lateinamerikanischen Revolution
Bolivar schließlich 1817 gelang, in Venezuela eine Regierung zu etablieren. Bald kamen die
heutigen Staaten Kolumbien, Ekuador, Peru und Bolivien hinzu.
Bolivars Bemühungen um die Erhaltung und Sicherung eines südamerikanischen
Einheitsstaates scheiterten, enttäuscht und ungeliebt starb er 1830, heute dagegen wird er
wieder verehrt, sein Geburtstag (24. Juli) ist teilweise sogar Nationalfeiertag.
In welchem Jahr wurde die Niederlage Russlands im Krimkrieg (gegen das
Osmanische Reich, England und Frankreich) besiegelt?
Die Lösung heißt: 1856
Zur Abwehr der Französischen Revolution und zur Niederwerfung Napoleons hatten die
anderen europäischen Großmächte noch gut zusammengearbeitet. Die drei konservativen
Mächte hatten sogar eine "Heilige Allianz" gegen weitere Umsturzversuche geschlossen, und
dementsprechend hatten die Russen der österreichischen Regierung auch während der
Revolution von 1848 geholfen.
Wenige Jahre später ergab sich aber ein Konflikt, bei dem schließlich Russland allein stand
und auch besiegt wurde.
Hintergrund und Ausgangspunkt war das Bemühen Russlands, für seine Schwarzmeerflotte
die Durchfahrt ins Mittelmeer zu erzwingen. Das richtete sich gegen das Osmanische Reich,
das bald von England und Frankreich unterstützt wurde, während Preußen sich ganz abseits
hielt. Österreich nutzte nur kurz die Gelegenheit, seine Stellung gegenüber Russland zu
verbessern und verdarb es dabei mit allen.
Im wesentlichen spielte sich der Krieg auf der Halbinsel Krim ab, wo die Russen unter hohen
Verlusten auf beiden Seiten die Festung Sewastopol verloren.
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Ergebnis der anschließenden Friedensverhandlungen war, daß das Osmanische Reich als
Mitglied der europäischen Völkergemeinschaft anerkannt und gegen neue russische
Ansprüche gesichert wurde.
Rund eine halbe Million Menschen hatten ihr Leben verloren, Sieger war eigentlich der
französische Kaiser Napoleon III., dessen Armeen am besten gekämpft hatten. Die Heilige
Allianz von 1815 war endgültig am Ende.
Bismarck:
Wie nennt man die Auseinandersetzung zwischen preußischem Staat
(Bismarck) und der römisch-katholischen Kirche?
Die Lösung heißt: Kulturkampf
Im "kleindeutschen" Reich von 1871 waren die Katholiken gegenüber den Protestanten
deutlich in der Minderheit. Dementsprechend fühlten sich letztere auch in erster Linie als
Staatsvolk. Als vom Papst verschiedene Maßnahmen gegen das moderne Denken ergriffen
wurden (eine Liste von "Irrtümern" 1864 und die Erklärung der Unfehlbarkeit 1870), sah
Bismarck die Stellung des Staates bedroht. Er veranlasste in Preußen Gesetze, die den Staat
stärker von der Kirche unabhängig machen sollten.
Der Kanzelparagraph zum Beispiel verbot den Geistlichen politische Betätigung im Amt.
Außerdem wurde der als besonders gefährlich geltende Jesuitenorden verboten. Folgenreicher
war, daß die kirchliche Schulaufsicht beseitigt und durch die staatliche ersetzt wurde.
Ebenso wurde die Zivilehe verbindlich eingeführt, d.h. jede Eheschließung musste vor einem
staatlichen Beamten erfolgen.
Der Widerstand des Papstes und die massive Unterstützung der katholischen Kirche durch
ihre Gläubigen ließen Bismarck letztlich scheitern. Er musste einen Ausgleich suchen, bei
dem allerdings Zivilehe und staatliche Schulaufsicht erhalten blieben.
Von wann bis wann galt das Sozialistengesetz?
Die Lösung heißt: 1878-1890
Aufgrund ihres marxistischen und damit revolutionären Gedankenguts galten die
Sozialdemokraten als staatsgefährdend. Bismarck gelang es, nach Attentaten auf den Kaiser,
im Reichstag ein Gesetz durchzudrücken, das alle sozialistischen Vereine, Versammlungen
und Druckschriften verbot. An Wahlen durfte die SPD aber weiterhin teilnehmen.
Bis 1890 blieb die SPD in der Illegalität, gewann in dieser Zeit aber eher noch an Kampfkraft.
Hinterher war sie mächtiger als vorher, 1912 wurde sie sogar stärkste Partei im Reichstag.
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Wann wurde Bismarck als Reichskanzler entlassen ("Der Lotse geht von
Bord!")?
Die Lösung heißt: 1890
Bismarcks Erfolge waren nur möglich gewesen, weil er ein ausgezeichnetes Verhältnis zu
(König) Kaiser Wilhelm I. gehabt hatte.
Als dieser 1888 starb, kam sein Sohn Friedrich (III.) an die Macht. Dessen liberale Ansichten
konnten sich aber nicht stärker auswirken, weil er bei seinem Thronantritt bereits todkrank
war und nach 99 Tagen starb.
Nachfolger wurde der noch sehr junge Wilhelm II. Bismarcks Hoffnungen, diesen wie seinen
Großvater leiten zu können, erfüllten sich nicht, zu groß waren die Gegensätze. Wilhelm II.
wollte ein "persönliches Regiment" führen und ganz allgemein sehr viel ändern. Es war nur
konsequent, daß es bald zum Bruch kam. Bismarck reichte gezwungenermaßen seinen
Abschied ein und grollte noch 8 Jahre als der "Alte vom Sachsenwald".
Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges:
Welcher Vertrag wurde nach der Entlassung Bismarcks nicht verlängert?
Die Lösung heißt: Rückversicherungsvertrag
Dieser Vertrag stellt in gewisser Weise Bismarcks größte außenpolitische Leistung dar, ist
aber auch sehr problematisch gewesen. Es handelte sich um einen geheimen
Neutralitätsvertrag mit Russland, der Verständnis für Russlands Balkan- und
Meerengenpolitik äußerte. Damit war es ein Vertrag, der in Österreich, dem eigentlichen
Bündnispartner Deutschlands, nie bekannt werden durfte. Die Nachfolger Bismarcks haben
den Vertrag, als seine erste 3jährige Geltungsdauer 1890 ablief, dann auch nicht verlängert.
Problem war, daß Russland sich dann 1894 an Frankreich anschloss. Damit war Bismarcks
Politik in dem Punkt gescheitert.
Welche europäische Großmacht war die erste, die Frankreich 1894 aus der
Isolierung verhalf?
Die Lösung heißt: Russland
Bismarcks zentrales Ziel war es gewesen, Frankreich nach 1871 international möglichst zu
isolieren.
Denn es bestand ja die Gefahr, daß der Verlierer von 1870/71 die nächste Gelegenheit nutzen
würde, um sich Elsass-Lothringen wieder zu holen.
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Bis zu Bismarcks Abgang als Reichskanzler 1890 klappte das auch, wenn auch teilweise mit
recht komplizierten Manövern (Rückversicherungsvertrag). Bismarcks Nachfolger setzten
mehr auf eine klare Politik der Zusammenarbeit mit Österreich.
Folge war, daß Russland, dessen Vertreter 1890 den Rückversicherungsvertrag nicht
verlängert bekamen, sich 1894 Frankreich zuwandte.
Durch welche Rüstungsmaßnahme machte sich das Deutsche Reich ab etwa
1900 England zum Gegner?
Die Lösung heißt: Flottenpolitik
Statt das Angebot einer Zusammenarbeit, vielleicht sogar eines Bündnisses mit England
wohlwollen zu prüfen, setzte Deutschland um 1900 voll auf militärische Stärke.
Liebstes Kind des Kaisers war die Kriegsflotte. Admiral von Tirpitz hatte ihm als politischstrategische Begründung eine Risikotheorie geliefert. Nach dieser Theorie sollte die Flotte so
stark sein, daß es für England ein zu großes Risiko war, sich gegen Deutschland zu stellen.
In Wirklichkeit führte der deutsche Flottenbau zu einem Wettrüsten und zur Annäherung
Englands an Frankreich und Russland.
Im Ersten Weltkrieg zeigte sich dann das ganze Desaster der deutschen Politik: Die
Hochseeflotte lag fast nur in den Häfen rum (es gab nur eine große Schlacht mit unklarem
Ausgang), konnte vor allem die Blockade gegen Deutschland nicht verhindert.
Der größte Treppenwitz der Geschichte war dann, daß aus des Kaisers LieblingsWaffengattung Ende Oktober 1918 die Revolution hervorging, die ihn seinen Thron kostete.
Wann kam es zur Entente cordiale zwischen England und Frankreich?
Die Lösung heißt: 1904
Wörtlich bedeutet der französische Begriff Entente cordiale herzliches Einvernehmen.
Gemeint ist damit in der Diplomatie eine Beziehung zwischen zwei oder mehreren Ländern,
die von Freundlichkeit gekennzeichnet ist, aber noch kein Bündnis darstellt.
Normalerweise wird der Begriff im Zusammenhang mit dem Abkommen von 1904 zwischen
Frankreich und Großbritannien gebraucht.
Kern war die jeweilige Unterstützung der Kolonialpolitik des anderen, das war nicht
selbstverständlich, vielmehr hatte es in den Jahrzehnten vorher vielfältige Kolonialkonflikte
zwischen England und Frankreich gegeben. Höhepunkt war der Fast-Zusammenstoß bei
Faschodah 1898/99.
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Zwar spielte die Kolonialpolitik eine große Rolle bei der Entente, letztlich richtete das ganze
sich gegen Deutschland, dessen wachsende Macht als Bedrohung aufgefasst wurde.
1907 wurde durch ein entsprechendes Abkommen zwischen England und Russland auch
dieses Land in die Beziehung aufgenommen. (Tripelentente).
Dass es sich hier nicht nur um einen Interessenausgleich handelte, sondern schon um einen
Vertrag nicht weit von einem Bündnis entfernt, zeigt sich beim Ausbruch des Ersten
Weltkriegs. Allerdings trat England hier nicht automatisch in den Krieg ein, sondern das kam
erst, als Deutschland in das neutrale Belgien einmarschierte.
Wann kam es zum kolonialen Ausgleich zwischen Russland und England
(u.a. über Afghanistan)?
Die Lösung heißt: 1907
Nachdem es 1904 zum kolonialen Ausgleich zwischen England und Frankreich gekommen
war, musste Deutschland drei Jahre später erleben, daß auch die Hindernisse zwischen
England und Russland wegfielen. Hier gab es vor allem Spannungen im Bereich von
Afghanistan.
Nachdem nun der englische Wal und der russische Bär (so zeitgenössische Bilder)
gewissermaßen geheiratet hatten, war endgültig für Deutschland eine gefährliche Situation
entstanden.
Es war jetzt mit dem schwachen Österreich zusammen von drei Großmächten umgeben und
konnte so leicht in die Zange genommen werden (Zweifrontenkrieg). Daraus entstand dann
die Vorwärtsstrategie des Schlieffen-Plans, die die Verletzung der Neutralität Belgiens in
Kauf nahm. Man wollte schnell im Westen reinen Tisch machen, um dann mit der gesamten
Landmacht gegen Russland antreten zu können.
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