1Name: Jahrgang: Semester: Sabine Edlinger 3. Jahrgang SS 2009 – Modul 20b Besuchsschullehrer: Dipl. Päd. Erich Kogler Dipl. Päd. Edeltraud Moser Praxisbetreuerin: Lehrstunde: Thema: Themenfeld: 5. LÜ ISLAM – Wissenswertes und Geschichtliche Entwicklung Toleranz und Wertschätzung angesichts der Vielfalt von Kulturen und Religionen Klasse: Datum: 4.b. 21. April 2009 UNTERRICHTSANALYSE: Blick auf die Schüler 4.b.: Die Schüler der 8. Schulstufe lösen sich generell vom Elternhaus los und dadurch gewinnt die Klassengemeinschaft und vor allem auch Freundschaften eine größere Bedeutung. Die Klassengemeinschaft soll stimmig sein, sie wollen dazugehören und ein Teil davon sein. Einerseits nehmen sie das Recht in Anspruch, andere abzulehnen, wollen aber selbst von möglichst allen angenommen werden. Ihre Lebensgestaltung richtet sich nach der Gruppe. Der Gruppenzwang, das Gefühl des „Dazu-Gehören-Wollens“ ist sehr groß und oft wird unter diesem Druck auch zu Zigaretten, Alkohol oder Drogen gegriffen. Die Freizeitgestaltung der SchülerInnen dieser Alterstufe ändert sich massiv, denn vom Spielen kommen sie nun zu einer Gestaltung, die sich am Bild der Erwachsenen orientiert (Sport, Chillen, frei sein). Auf den Glauben bezogen ist festzustellen, dass die SchülerInnen vom Elternhaus her heutzutage wenig mit der Kirche zu tun haben und daher der direkte Bezug zum Leben fehlt. Sie sind zwar für die religiöse Dimension des Lebens offen, können sich aber mit der Institution Kirche wenig „anfreunden“. Blick auf den Inhalt: Der Islam - arabisch für "Hingabe", "Ergebung" - beginnt als eigenständige Religion im Lebensalter ihres Stifters, des Propheten Mohammed (ca. 570-632 n. Chr.). Der Ausgangspunkt liegt in den prophetischen Botschaften, die dieser etwa ab seinem vierzigsten Lebensjahr erhielt und die er in der arabischen Handelsmetropole Mekka der Allgemeinheit verkündet. Seine Lehren wurden von den Herrschern Mekkas als Bedrohung der althergebrachten Ordnung angesehen, was ihn im Jahr 622 n. Chr. zur Flucht in das spätere Medina (von "madînat an-nabî", "Stadt des Propheten") veranlasst hat. Dies ist gleichzeitig der Beginn der islamischen Zeitrechnung, die dementsprechend im christlichen Jahr 2001 das Jahr 1422 schreibt. In Medina zu einer politischen Größe aufgestiegen, eroberte er 630 an der Spitze eines Heeres Mekka und konnte in den zwei Jahren bis zu seinem Tod die ganze arabische Halbinsel unter sich vereinigen. Als er ohne männliche Nachkommen starb, wurde der Vater von Mohammeds zweiter Frau Aischa, Abû Bakr, zum Kalifen (arab. "chalifa", "Nachfolger") gewählt. Er und seine drei Nachfolger (die von den Sunniten als "rechtgeleitete Kalifen" bezeichnet werden) konnten innerhalb von weniger als zehn Jahren ein Gebiet vom Indus bis zum Atlantik unter der Fahne des Islam vereinigen. Recht früh kommt es zur Spaltung des Islam in mehrere Richtungen. Die Spaltung hat ihre Ursache in der Uneinigkeit der Moslems, wer als rechtmäßiger Nachfolger Mohammeds zu bezeichnen sei. Die Sunniten vertreten die Auffassung, dass die vier rechtgeleiteten Kalifen die rechtmäßigen Nachfolger gewesen seien und legen fest, dass ein Kalif immer zum Stamm des Propheten zu gehören habe. Die Schiiten erkennen nur Alî, den vierten der rechtgeleiteten Kalifen und Vetter wie Schwiegersohn Mohammeds, als rechtmäßigen ersten Nachfolger des Propheten an. Für sie kann es immer nur einen Leiter der Gemeinde, Imâm genannt, geben, der sich über die Nachfolge Alîs legitimieren muss. Über 80 % der Moslems weltweit gehören der sunnitischen Glaubensrichtung an, einen schiitisch dominierten Staat gibt es aber beispielsweise im Iran. In den folgenden Jahrhunderten breitete sich der Islam in Windeseile aus. Unter den Abbasiden wurde bis 1258 in einer ersten expansiven Phase ein umfassendes islamisches Reich errichtet, das später in einzelne Reiche auseinanderbrach. Über die aktuelle Anzahl und Verbreitung dieser Weltreligion gibt es unterschiedliche Angaben. Im Moment spricht man von einer Gläubigenzahl von weltweit ca. 1-1,3 Mrd. Kalligraphie: Galeere des Glaubens. In arabischer Schrift: Segel: "Es gibt keinen Gott außer Allah und Muhammad ist sein Prophet" Glaubensgrundsätze des Islam Die wichtigste Grundlage des Islam ist der Koran (arab. "qur'an": Rezitation). Dabei handelt es sich nach islamischer Auffassung um das unverfälschte Wort Gottes, das durch das "Siegel der Propheten", Mohammed, der Menschheit verkündet wurde. Mit dem Begriff "Siegel" ist gemeint, dass die durch Mohammed verbreitete Botschaft die abschließende, letztgültige ist, sozusagen das Siegel auf allen Prophetien, die es vorher gegeben hat. Der Islam erkennt auch die Propheten der jüdisch-christlichen Tradition in vollem Umfang an: Abraham, Mose, Jesus und andere haben einen wichtigen Platz in der Offenbarung des Islam. Gesagt wird jedoch, dass deren Botschaften durch die Menschen verfälscht oder falsch interpretiert worden sind, ein Problem, das durch die Verkündung Mohammeds gelöst wurde. Die "Schriftbesitzer", also Juden und Christen, die ebenfalls über durch den Islam anerkannte Offenbarungsbücher verfügen, genießen im Islam einen speziellen Status, der ihnen - im Koran verbrieft - durch Zahlung einer Sondersteuer zumindest theoretisch die Ausübung ihrer eigenen Religion auch als Minderheit in einem islamischen Staat erlaubt. Dieser Sonderstatus wurde im Zuge der islamischen Staatenbildungen auch auf andere wichtige Religionen ausgeweitet, die aber nicht über Offenbarungsbücher verfügten, wie beispielsweise die Hindus in einigen islamischen Sultanaten des vorkolonialen Indien. Der Koran ist für den Moslem zunächst oberste Richtschnur für alles Handeln, dient ihm aber auch zur Belehrung und Erbauung. In ihm enthalten sind auch die fünf zentralen Pflichten moslemischer Religionsausübung, die sog. "Fünf Säulen des Islam": 1. Das Glaubensbekenntnis (schahada). Jeder, der öffentlich bekennt "Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Gott und Mohammed ist der Gesandte Gottes" nimmt damit den Islam an. 2. Das Pflichtgebet ("salât") ist die stärkste formende Kraft. Es wird fünfmal am Tag (morgens, mittags, nachmittags, abends und in der Nacht) verrichtet und erfolgt entlang eines streng reglementierten Rituals. Zentraler Bestandteil ist die Verneigung in Richtung Mekka. Interessant ist in diesem Kontext, dass die Verneigung nach Mekka erst später von Mohammed eingeführt worden war, als deutlich wurde, dass Christen und Juden ihn nicht als ihren Propheten anerkennen wollten. Bis dahin hatten sich die Anhänger Mohammeds in Richtung Jerusalem verbeugt. 3. Die dritte Säule ist die Almosensteuer ("zakât"), also die Verpflichtung, den eigenen materiellen Besitz mit den Armen zu teilen. Da es sich um eine Verpflichtung handelt, dem das Vermögen zu einem festgelegten Prozentsatz unterliegt, ist es zum einen die Grundlage für viele Sozialabgaben in islamisch geprägten Staaten, zum anderen von den freiwilligen Almosen ("sadaqa") zu unterscheiden, die der fromme Moslem darüber hinaus geben kann. 4. Die vierte Säule bezieht sich auf die Pflichten des Fastenmonats Ramadan. Das rituelle Fasten ("saum") gilt für alle volljährigen und gesunden Moslems und umfasst neben dem Verbot der Nahrungsaufnahme von Sonnenaufgang bis -untergang auch das Verbot jeglicher sexueller Betätigung sowie böser Gedanken, Taten, Lügen und Streitigkeiten. Befreit von dieser Pflicht sind Alte, Kranke, Kinder, Schwangere und Stillende, Reisende, Schwerarbeiter und menstruierende Frauen. 5. Die letzte Säule ist die Wallfahrt nach Mekka, der "Hajj"(Hadsch). Zumindest einmal im Leben muss ein Moslem die Fahrt nach Mekka zum Besuch der "Kaaba", des heiligen Steins, vollzogen haben. Unterschieden wird zwischen der kleinen Wallfahrt, die jederzeit individuell durchgeführt werden kann, und der großen, die im letzten Monat des islamischen Kalenders in der Gemeinschaft der Glaubensbrüder angetreten werden muss. In vielen islamisch geprägten Ländern werden Moslems, die den "Hajj" vollzogen haben, mit der Ehrenbezeichnung "Alhaji" (bei Männern) oder "Alhaja" (bei Frauen) angesprochen. Neben dem Koran gibt es weitere wichtige Quellen mit Handlungsanleitungen für den Gläubigen: Die Hadîth, d.h. Überlieferungen über Handlungen und Aussprüche des Propheten, bei denen es aber im Gegensatz zum Koran keine allgemein akzeptierte Festlegung darüber gibt, welche "Hadîth" echt sind und welche nicht. Die Sharia ist der Oberbegriff für das islamische Rechtssystem, wie es sich aus dem Koran sowie der Sunna, dem Vorbild der Handlungen des Propheten, ergibt. Die Sharia kann nur für Moslems gelten und betrifft Nicht-Moslems nur insofern, als diese den Moslem nicht an der Befolgung der Rechtsgrundsätze hindern dürfen. In der praktischen Umsetzung findet die Sharia in den verschiedenen Lebensbereichen der Moslems unterschiedliche Ausprägung: Innere Struktur des Islam Neben dem bereits beschriebenen historischen Schisma der Moslems in Sunniten und Schiiten hat sich der Islam im Verlaufe der Jahrhunderte, in denen er seinen Status als umfassende Weltreligion entwickelte, immer weiter ausstrukturiert, was zu zahlreichen Untergruppen, Abspaltungen und Sektenbildungen führte. Islamisten Der islamische "Fundamentalismus" ist in letzter Zeit wieder verstärkt in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gerückt. Anhänger der verschiedenen Richtungen des Islam, die diesem Fundamentalismus zugeordnet werden, nennen sich selbst vorwiegend "Islamisten" ("Islamiyun"), eine Bezeichnung, die sich nunmehr auch generell langsam durchzusetzen scheint. Darüber hinaus werden Begriffe wie "Extremisten", "Terroristen" und "Radikale" verwendet. Islamisten lassen sich dadurch kennzeichnen, dass sie jede Form der textkritischen Betrachtung des Korans kategorisch ablehnen. Gemeinhin wird der Vorrang des Gemeinwohls und des öffentlichen Interesses vor den Bedürfnissen des Individuums betont. Religionspädagogische Überlegungen: Der Islam – eine monotheistische Weltreligion, die aufgrund radikaler Extremisten meist negativ in den Medien dargestellt wird. Schlagt man die Zeitungen auf, liest man von Anschlägen seitens der Taliban oder anderer extremistischen Gruppierungen gegenüber westliche Länder und Andersgläubige. Die SchülerInnen hören bzw. kennen meist nur die kämpferische Seite dieser Gläubigen, kennen jedoch keine Hintergründe bzw. wissen diese Religion auch nicht einzuordnen. Wohl kaum einer weiß, dass wir mit dem Islam einiges gemeinsam haben. Auch der Islam ist eine monotheistische Weltreligion welche sich von Abraham abstammend versteht. Sie glauben an Allah – Gott, für welchen sie zahlreiche Namen gefunden haben, der die Allmacht, Güte und Barmherzigkeit Gottes beschreiben sollen. Die SchülerInnen sollen in dieser Stunde grundlegendes über die Entstehung des Islams kennen lernen und verstehen können, dass viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Christentum und Islam bestehen. Auch im Koran kann man von Jesus (zwar als Prophet und nicht als Sohn Gottes) lesen. Sie sehen Abraham als Stammvater. Auch Mose hat eine wichtige Bedeutung für sie. In dieser Stunde sollen einige Grundbegriffe angesprochen und erklärt werden, damit es den SchülerInnen in Zukunft leichter fällt, den islamischen Glauben einzuordnen bzw. damit sie auch verstehen können in welchem Verhältnis die Weltreligionen zu sehen sind. Methoden: Zur Einstimmung auf die Religionsstunde und zur Begegnung miteinander stehen wir auf, machen ein Kreuzzeichen und stellen diese Stunde unter Gottes Schutz und Segen. Ein Schüler/eine Schülerin hat ein Gebet vorbereitet, welches wir gemeinsam beten. Methode - Thema aufreissen – stilles Tafelgespräch: Tafelanschrieb: ISLAM! Jede/r SchülerIn soll nun still an die Tafel schreiben, was ihm/ihr dazu einfällt – Lehrer unterstützt dabei. Zur Untermalung: Gebetsaufruf eines Muezzins Methode: Thema erarbeiten – Schülerpuzzle: 8 freiwillige Schüler erhalten je einen Zettel, die anderen müssen anhand der Großbuchstaben auf der Rückseite ein sinnvolles Wort bilden. Ss stellen sich so auf, wie die SchulkollegInnen es sagen. Nachdem sie in der richtigen Reihenfolge stehen, lesen sie den Text auf ihrem Blatt vor. Methode: Thema erarbeiten II – LSG: Begriffe der Tafel sollen erläutert und erklärt werden. Ss erhalten auch AB: Gemeinsames Lesen und erläutern. OH-Folien dazu zeigen. Fehlende Begriffe an der Tafel ergänzen. Methode: Quiz – „Bin ich „Islamfit“?: Ein kurzes Quiz zum Islam. Jeder Schüler/jede Schülerin ist an der Reihe und kann ein „Zuckerl“ für die Gruppe erspielen. Alles richtig – noch 2 Zusatzzuckerl pro Ss. Methode: Vertiefung: Abschreiben des Tafelanschrieb und einkleben der AB. Lehrziel: den Islam als bedeutende Weltreligion und die geschichtliche Entwicklung kennen lernen Lernziel: Begriffe über den Islam niederschreiben können und somit ihr bereits vorhandenes Wissen reflektieren, wiedergeben können und ergänzen Schülerpuzzle spielen und so Neues erlernen Begriffserklärungen erlernen im Quiz neues Wissen wiedergeben können neues Wissen niederschreiben Literatur: Bibel, Einheitsübersetzung Lehrplan der Hauptschule http://de.wikipedia.org/wiki/Islam Medien: CD, CD-Player, Tafel, Kreide, Mohammed-Puzzle, AB, Quiz Stundenverlauf: LS Inhalt 1 Gemeinsames Gebet: Kreuzzeichen 2 Thema aufreissen: SchülerInnen sollen Assoziationen zum Thema Islam an die Tafel schreiben 3 Thema erarbeiten -Schülerquiz: 8 Schüler müssen anhand der Großbuchstaben, die auf der Rückseite der Zettel stehen in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Dann verlesen des Textes mit Infos 4 Thema vertiefen: Begriffe von der Tafel erläutern , AB lesen; OH-Folien dazu zeigen 5 Thema vertiefen: Quiz zum Lockeren vertiefen 6 Heftarbeit: Abschreiben des Tafelanschriebes und Einkleben der ABs Methode beten stummes Tafelgespräch Medien Zeit 2’ 10’ Schüleraktion Tafel, Kreide, Musik mit Muezzin im Hintergrund Mohammed Puzzle LSG lesen Tafel, AB, OHFolien, OH 15’ rätseln Rätselblatt 5’ schreiben AB, Heft, Stifte, Tafel 10’ 8’ Der Islam Islam bedeutet soviel wie Unterwerfung unter, oder Hingabe an Gott. Der Islam ist mit ca. 1,3 Milliarden Anhängern nach dem Christentum mit ca. 2,1 Milliarden Anhängen die zweitgrößte Religion der Welt. Seine Anhänger werden als Muslime oder Moslems bezeichnet. Muslime glauben, dass es nur einen Gott gibt und Mohammed der letzte Prophet ist. Mohammed war der Begründer des Islam, ihm wurde das heilige Buch, der Koran, im Jahre 610 von dem Engel Gabriel diktiert. Allah (arabisch „der eine Gott“) هللا Name Gottes im Islam. Allah ist der einzige Gott. Wenn Muslime von Allah sprechen setzen sie oft „Er ist gepriesen und erhaben“ hinzu, um ihren Respekt und ihre Ehrfurcht vor dem Namen Gottes zu zeigen. Allah werden im Koran 99 Attribute (Eigenschaften) wie der Gnädige gegeben. Das Glaubensbekenntnis (Schahada) Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer (dem einzigen) Gott und Mohammed ist der Gesandte Gottes. Wer dieses Bekenntnis in ernster Absicht und in Gegenwart eines Muslim (meist eines Imam) spricht, gilt als Muslim. Die Schahada ist auch das Erste, was einem Neugeborenen ins Ohr geflüstert wird, und der letzte Gruß an einen Sterbenden. Die Kaaba in Mekka (Kaaba = arabisch für Würfel) Das zentrale Heiligtum des Islam. Alle Gebete werden zur Kaaba gerichtet. Auf ihrer Pilgerfahrt (Haddsch) gehen die Pilger siebenmal gegen den Uhrzeigersinn um die Kaaba und preisen dabei Allah. Im Inneren befindet sich ein schwarzer Meteorit. Ein Tasbih (auch Tashbih, Tesbih oder Tespih genannt) Ein Tasbih ist eine Gebetskette mit 33, 99, oder 11 Perlen. Es wird als Hilfsmittel für das Gebet der 99 Namen Allahs, oder das Preisen nach festgelegten Formeln (z.B. 33x Allahu Akbar = groß ist Gott) verwendet Der Muezzin Der Muezzin steht meist auf dem Minarett (schmaler Turm der Moschee) und ruft die Gläubigen zum Gebet (Salat) auf. Es wird nach festen Regeln gebetet, das Gebet sollte zu einer bestimmten Uhrzeit verrichtet werden. Fünfmal je Tag ruft der Muezzin zum Gebet, vormittags, mittags, nachmittags, abends und nachts. Heute ertönt der Ausruf zum Gebet oft nur durch ein Lautsprecher. Die Moschee (arabisch „Ort der Niederwerfung“) In der Moschee treffen sich Gläubige zum Gebet und zur Predigt. Eine Nische (in einfachen Moscheen auch ein Pfeil, oder ein schriftlicher Hinweis) gibt die Gebetsrichtung gen Mekka an. Die Freitagspredigt und das Gebet werden geschlechtergetrennt abgehalten. Die Moschee muss Wasser für die rituelle Waschung bereithalten und dient ebenfalls als Treffpunkt, Herberge und Versammlungshaus für Muslims und Gleichgesinnte. Oft findet sich eine kleiner Bau anbei, der als Koranschule genutzt wird. Der Gebetssaal darf nur ohne Schuhe betreten werden und ist mit Teppich ausgelegt. Der Gebetsteppich Der Gebetsteppich ist reiner Stoff oder Teppich, mit dem die Gläubigen den Boden bedecken und so verhindern, dass das Gebet durch Unreinheiten auf dem Boden (wie Urin oder Blut) ungültig wird. Im Freien braucht man in der Regel keinen Gebetsteppich, da im Islam die Erde als reinigend gilt. Es ist sogar unpassend, draußen um sich vor dem Staub zu schützen einen Gebetsteppich zu verwenden, da die Berührung des staubigen Bodens als Zeichen der Unterwerfung gilt. Der Koran (arabisch „die Lesung, Rezitierung“) Der Koran ist das offenbarte Wort Gottes an den Menschen. Der Koran wurde Mohammed durch den Engel Gabriel vorgetragen. Mohammed musste den Koran auswendig lernen, da er nicht schreiben konnte. Seine Freunde und Anhänger (später die Kalifen) schrieben die Worte auf. Es gibt 114 Kapitel, die Suren genannt werden. Während des Ramadan (Fastenzeit) wird der Koran ganz durchgelesen. Kalligraphie Da es im Islam ein Bilderverbot gibt, werden kunstvolle Handschriften angefertigt. Es gibt unterschiedliche Stile, jedoch sind es immer arabische Schriftzeichen, die man also auch lesen kann. Die Schahada wurde auch in Kalligraphie verfasst. Solche Schriftbilder wie die Schahada werden „Kaligramm“ genannt. Die arabische Halbinsel ist nur sehr dünn besiedelt (Wassermangel). Ihre Bewohner sind noch heute oft Nomaden, die keinen festen Wohnsitz haben (Beduinen). Bevor Mohammed Arabien zu einer Einheit machte, lagen die Volksstämme in ständigem Krieg miteinander. Nur in den drei heiligen Monaten des Jahres ruhten die Waffen. Dann pilgerten viele Leute zu dem Heiligtum der Handelsstadt Mekka. In dem Heiligtum (der „Kaaba“) waren viele Holz- und Steinbilder aufgestellt: Sie stellten die Götter dar, an die man glaubte. Das Leben in der reichen Stadt Mekka war aber keineswegs fromm: die herrschenden Familien suchten nur immer mehr Besitz an sich zu raffen und halfen den Armen – besonders auch den Witwen und Waisen – wenig. Mohammed (d.h. der Gepriesene) wurde um das Jahr 570 in Mekka geboren. Er entstammte der Familie der Haschimiden, einer verarmten Seitenlinie des berühmten Geschlechts der Koraischiten. Da sein Vater und seine Mutter frühzeitig starben, wurde er von seinem Großvater und später von seinem Onkel Abu Talib erzogen. Nach einer nicht einfachen Jugend trat er als Karawanenführer in den Dienst der reichen Kaufmannswitwe Chadja. Diese fand Gefallen an dem begabten jungen Mann, er erhielt bald eine Vertrauensstellung und schließlich schlug sie ihm vor, sie zu heiraten. Der fünfundzwanzigjährige Mohammed ging auf dies Angebot gerne ein und lebte in glücklicher Ehe mit der um fünfzehn Jahre älteren Frau, die ihm mehrere Kinder gebar. Aber alle seine Söhne starben früh. Durch seine Ehe mit Chadija war Mohammed zu einem reichen Kaufmann geworden. Er soll mit Erfolg große Geschäftsreisen ausgeführt haben. Wahrscheinlich wird er bei diesen Reisen auch christliche Predigten gehört haben, in denen auf das kommende Weltgericht hingewiesen wurde. Dadurch wurde Mohammed zu einem stillen, nachdenklichen Mann. Er fastete und betete viel. Als er 40 Jahre alte geworden war, hatte er in einer Höhle bei Mekka ein Erlebnis, das sein ganzes Leben veränderte: Es erschien ihm der Engel Gabriel und berief ihm zum Propheten Gottes. Nach weiteren Offenbarungen begann er seinen Glauben an den alleinigen Gott zu verkünden. Er predigte von Gottes Macht, warnte vor dessen Strafgericht und forderte zur Umkehr auf. Als Mohammed in Mekka als Prophet auftrat, fand er zunächst wenig Anklang. Seine Botschaft, dass es nur den Einen Gott (arabisch: Allah) gibt, passte den meisten Leuten in Mekka nicht. Sie wollten weiter an ihrem Glauben an viele Götter festhalten, der ihnen ja auch viel Geld einbrachte, weil jedes Jahr viele Leute aus ganz Arabien als Pilger zum Heiligtum der Kaaba in Mekka kamen, in dem damals die vielen Götter verehrt wurden. Es passte ihnen auch nicht, dass Mohammed ihr schlechtes Verhalten gegen die Armen anprangerte. So gewann Mohammed nur im engen Familienkreis und unter Sklaven und Beduinen Anhänger. Als nun im Jahr 619 seine Frau Chadija starb und auch sein Onkel Abu Talib, der ihn immer geschützt hatte, entschloss sich Mohammed, mit seinen Anhängern nach Medina auszuwandern. Diese Auswanderung in das 300 km entfernte Medina ist der Anfangspunkt für den großen Erfolg des Propheten Mohammed. Nach dieser Auswanderung – sie heißt auf Arabisch „Hidschra“ – die im Jahre 622 n.Chr. stattfand, beginnt deshalb auch die islamische Zeitrechnung. Als Mohammed von Mekka nach Medina übergesiedelt war, änderte sich sein Leben sehr. Der Kaufmann und religiöse Denker und Prophet entwickelte sich jetzt zu einem Staatsmann: Mithilfe der Anhänger, die ihn von Mekka her begleitet hatten, gelang es ihm, sich allmählich zum unbestrittenen Herrn von Medina zu machen. Im Jahr 624 erfocht er mit seinen Anhängern einen Sieg über eine dreifache Übermacht. Von da an trug er den Ruhm eines siegreichen Heerführers. Im Jahre 630 schließlich zog er siegreich in seine Heimatstadt Mekka ein. Mohammed war jetzt nicht nur Prophet, nicht nur Verkünder der Befehle Allahs, nicht nur Vorbeter bei den fünfmal täglich stattfindenden Gebeten. Er war jetzt auch oberster Herrscher über Arabien. Dabei wohnte und kleidete er sich bescheiden. Im Jahr 632 unternahm Mohammed noch einmal eine Wallfahrt von Medina zur Kaaba in Mekka. Kurz nach der Rückkehr von dieser Wallfahrt erkrankte Mohammed. Er starb am 8. Juni 632 in Medina.