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1Name:
Jahrgang:
Semester:
Sabine Edlinger
3. Jahrgang
SS 2009 – Modul 20b
Besuchsschullehrer: Dipl. Päd. Erich Kogler
Dipl. Päd. Edeltraud Moser
Praxisbetreuerin:
Lehrstunde:
Thema:
Themenfeld:
5. LÜ
ISLAM – Wissenswertes und Geschichtliche Entwicklung
Toleranz und Wertschätzung angesichts der Vielfalt von Kulturen
und Religionen
Klasse:
Datum:
4.b.
21. April 2009
UNTERRICHTSANALYSE:
Blick auf die Schüler 4.b.:
Die Schüler der 8. Schulstufe lösen sich generell vom Elternhaus los und dadurch gewinnt
die Klassengemeinschaft und vor allem auch Freundschaften eine größere Bedeutung. Die
Klassengemeinschaft soll stimmig sein, sie wollen dazugehören und ein Teil davon sein.
Einerseits nehmen sie das Recht in Anspruch, andere abzulehnen, wollen aber selbst von
möglichst allen angenommen werden. Ihre Lebensgestaltung richtet sich nach der Gruppe.
Der Gruppenzwang, das Gefühl des „Dazu-Gehören-Wollens“ ist sehr groß und oft wird
unter diesem Druck auch zu Zigaretten, Alkohol oder Drogen gegriffen. Die
Freizeitgestaltung der SchülerInnen dieser Alterstufe ändert sich massiv, denn vom
Spielen kommen sie nun zu einer Gestaltung, die sich am Bild der Erwachsenen orientiert
(Sport, Chillen, frei sein).
Auf den Glauben bezogen ist festzustellen, dass die SchülerInnen vom Elternhaus her
heutzutage wenig mit der Kirche zu tun haben und daher der direkte Bezug zum Leben
fehlt. Sie sind zwar für die religiöse Dimension des Lebens offen, können sich aber mit
der Institution Kirche wenig „anfreunden“.
Blick auf den Inhalt:
Der Islam - arabisch für "Hingabe", "Ergebung" - beginnt als eigenständige Religion im
Lebensalter ihres Stifters, des Propheten Mohammed (ca. 570-632 n. Chr.). Der
Ausgangspunkt liegt in den prophetischen Botschaften, die dieser etwa ab seinem
vierzigsten Lebensjahr erhielt und die er in der arabischen Handelsmetropole Mekka der
Allgemeinheit verkündet. Seine Lehren wurden von den Herrschern Mekkas als
Bedrohung der althergebrachten Ordnung angesehen, was ihn im Jahr 622 n. Chr. zur
Flucht in das spätere Medina (von "madînat an-nabî", "Stadt des Propheten") veranlasst
hat. Dies ist gleichzeitig der Beginn der islamischen Zeitrechnung, die dementsprechend
im christlichen Jahr 2001 das Jahr 1422 schreibt.
In Medina zu einer politischen Größe aufgestiegen, eroberte er 630 an der Spitze eines
Heeres Mekka und konnte in den zwei Jahren bis zu seinem Tod die ganze arabische
Halbinsel unter sich vereinigen. Als er ohne männliche Nachkommen starb, wurde der
Vater von Mohammeds zweiter Frau Aischa, Abû Bakr, zum Kalifen (arab. "chalifa",
"Nachfolger") gewählt. Er und seine drei Nachfolger (die von den Sunniten als
"rechtgeleitete Kalifen" bezeichnet werden) konnten innerhalb von weniger als zehn
Jahren ein Gebiet vom Indus bis zum Atlantik unter der Fahne des Islam vereinigen.
Recht früh kommt es zur Spaltung des Islam in mehrere Richtungen. Die Spaltung hat ihre
Ursache in der Uneinigkeit der Moslems, wer als rechtmäßiger Nachfolger Mohammeds
zu bezeichnen sei. Die Sunniten vertreten die Auffassung, dass die vier rechtgeleiteten
Kalifen die rechtmäßigen Nachfolger gewesen seien und legen fest, dass ein Kalif immer
zum Stamm des Propheten zu gehören habe. Die Schiiten erkennen nur Alî, den vierten
der rechtgeleiteten Kalifen und Vetter wie Schwiegersohn Mohammeds, als rechtmäßigen
ersten Nachfolger des Propheten an. Für sie kann es immer nur einen Leiter der
Gemeinde, Imâm genannt, geben, der sich über die Nachfolge Alîs legitimieren muss.
Über 80 % der Moslems weltweit gehören der sunnitischen Glaubensrichtung an, einen
schiitisch dominierten Staat gibt es aber beispielsweise im Iran.
In den folgenden Jahrhunderten breitete sich der Islam in Windeseile aus. Unter den
Abbasiden wurde bis 1258 in einer ersten expansiven Phase ein umfassendes islamisches
Reich errichtet, das später in einzelne Reiche auseinanderbrach. Über die aktuelle Anzahl
und Verbreitung dieser Weltreligion gibt es unterschiedliche Angaben. Im Moment
spricht man von einer Gläubigenzahl von weltweit ca. 1-1,3 Mrd.
Kalligraphie: Galeere des Glaubens. In arabischer Schrift: Segel: "Es gibt keinen Gott
außer Allah und Muhammad ist sein Prophet"
Glaubensgrundsätze des Islam
Die wichtigste Grundlage des Islam ist der Koran (arab. "qur'an": Rezitation). Dabei
handelt es sich nach islamischer Auffassung um das unverfälschte Wort Gottes, das durch
das "Siegel der Propheten", Mohammed, der Menschheit verkündet wurde. Mit dem
Begriff "Siegel" ist gemeint, dass die durch Mohammed verbreitete Botschaft die
abschließende, letztgültige ist, sozusagen das Siegel auf allen Prophetien, die es vorher
gegeben hat.
Der Islam erkennt auch die Propheten der jüdisch-christlichen Tradition in vollem
Umfang an: Abraham, Mose, Jesus und andere haben einen wichtigen Platz in der
Offenbarung des Islam. Gesagt wird jedoch, dass deren Botschaften durch die Menschen
verfälscht oder falsch interpretiert worden sind, ein Problem, das durch die Verkündung
Mohammeds gelöst wurde.
Die "Schriftbesitzer", also Juden und Christen, die ebenfalls über durch den Islam
anerkannte Offenbarungsbücher verfügen, genießen im Islam einen speziellen Status, der
ihnen - im Koran verbrieft - durch Zahlung einer Sondersteuer zumindest theoretisch die
Ausübung ihrer eigenen Religion auch als Minderheit in einem islamischen Staat erlaubt.
Dieser Sonderstatus wurde im Zuge der islamischen Staatenbildungen auch auf andere
wichtige Religionen ausgeweitet, die aber nicht über Offenbarungsbücher verfügten, wie
beispielsweise die Hindus in einigen islamischen Sultanaten des vorkolonialen Indien.
Der Koran ist für den Moslem zunächst oberste Richtschnur für alles Handeln, dient ihm
aber auch zur Belehrung und Erbauung. In ihm enthalten sind auch die fünf zentralen
Pflichten moslemischer Religionsausübung, die sog. 
"Fünf Säulen des Islam":
1. Das Glaubensbekenntnis (schahada). Jeder, der öffentlich bekennt "Ich bezeuge, dass
es keinen Gott gibt außer Gott und Mohammed ist der Gesandte Gottes" nimmt damit den
Islam an.
2. Das Pflichtgebet ("salât") ist die stärkste formende Kraft. Es wird fünfmal am Tag
(morgens, mittags, nachmittags, abends und in der Nacht) verrichtet und erfolgt entlang
eines streng reglementierten Rituals. Zentraler Bestandteil ist die Verneigung in Richtung
Mekka. Interessant ist in diesem Kontext, dass die Verneigung nach Mekka erst später
von Mohammed eingeführt worden war, als deutlich wurde, dass Christen und Juden ihn
nicht als ihren Propheten anerkennen wollten. Bis dahin hatten sich die Anhänger
Mohammeds in Richtung Jerusalem verbeugt.
3. Die dritte Säule ist die Almosensteuer ("zakât"), also die Verpflichtung, den eigenen
materiellen Besitz mit den Armen zu teilen. Da es sich um eine Verpflichtung handelt,
dem das Vermögen zu einem festgelegten Prozentsatz unterliegt, ist es zum einen die
Grundlage für viele Sozialabgaben in islamisch geprägten Staaten, zum anderen von den
freiwilligen Almosen ("sadaqa") zu unterscheiden, die der fromme Moslem darüber
hinaus geben kann.
4. Die vierte Säule bezieht sich auf die Pflichten des Fastenmonats Ramadan. Das
rituelle Fasten ("saum") gilt für alle volljährigen und gesunden Moslems und umfasst
neben dem Verbot der Nahrungsaufnahme von Sonnenaufgang bis -untergang auch das
Verbot jeglicher sexueller Betätigung sowie böser Gedanken, Taten, Lügen und
Streitigkeiten. Befreit von dieser Pflicht sind Alte, Kranke, Kinder, Schwangere und
Stillende, Reisende, Schwerarbeiter und menstruierende Frauen.
5. Die letzte Säule ist die Wallfahrt nach Mekka, der "Hajj"(Hadsch). Zumindest einmal
im Leben muss ein Moslem die Fahrt nach Mekka zum Besuch der "Kaaba", des heiligen
Steins, vollzogen haben. Unterschieden wird zwischen der kleinen Wallfahrt, die jederzeit
individuell durchgeführt werden kann, und der großen, die im letzten Monat des
islamischen Kalenders in der Gemeinschaft der Glaubensbrüder angetreten werden muss.
In vielen islamisch geprägten Ländern werden Moslems, die den "Hajj" vollzogen haben,
mit der Ehrenbezeichnung "Alhaji" (bei Männern) oder "Alhaja" (bei Frauen)
angesprochen.
Neben dem Koran gibt es weitere wichtige Quellen mit Handlungsanleitungen für den
Gläubigen:
Die Hadîth, d.h. Überlieferungen über Handlungen und Aussprüche des Propheten, bei
denen es aber im Gegensatz zum Koran keine allgemein akzeptierte Festlegung darüber
gibt, welche "Hadîth" echt sind und welche nicht.
Die Sharia ist der Oberbegriff für das islamische Rechtssystem, wie es sich aus dem
Koran sowie der Sunna, dem Vorbild der Handlungen des Propheten, ergibt. Die Sharia
kann nur für Moslems gelten und betrifft Nicht-Moslems nur insofern, als diese den
Moslem nicht an der Befolgung der Rechtsgrundsätze hindern dürfen. In der praktischen
Umsetzung findet die Sharia in den verschiedenen Lebensbereichen der Moslems
unterschiedliche Ausprägung:
Innere Struktur des Islam
Neben dem bereits beschriebenen historischen Schisma der Moslems in Sunniten und
Schiiten hat sich der Islam im Verlaufe der Jahrhunderte, in denen er seinen Status als
umfassende Weltreligion entwickelte, immer weiter ausstrukturiert, was zu zahlreichen
Untergruppen, Abspaltungen und Sektenbildungen führte.
Islamisten
Der islamische "Fundamentalismus" ist in letzter Zeit wieder verstärkt in die
Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gerückt. Anhänger der verschiedenen Richtungen des
Islam, die diesem Fundamentalismus zugeordnet werden, nennen sich selbst vorwiegend
"Islamisten" ("Islamiyun"), eine Bezeichnung, die sich nunmehr auch generell langsam
durchzusetzen scheint. Darüber hinaus werden Begriffe wie "Extremisten", "Terroristen"
und "Radikale" verwendet. Islamisten lassen sich dadurch kennzeichnen, dass sie jede
Form der textkritischen Betrachtung des Korans kategorisch ablehnen. Gemeinhin wird
der Vorrang des Gemeinwohls und des öffentlichen Interesses vor den Bedürfnissen des
Individuums betont.
Religionspädagogische Überlegungen:
Der Islam – eine monotheistische Weltreligion, die aufgrund radikaler Extremisten meist
negativ in den Medien dargestellt wird. Schlagt man die Zeitungen auf, liest man von
Anschlägen seitens der Taliban oder anderer extremistischen Gruppierungen gegenüber
westliche Länder und Andersgläubige. Die SchülerInnen hören bzw. kennen meist nur die
kämpferische Seite dieser Gläubigen, kennen jedoch keine Hintergründe bzw. wissen
diese Religion auch nicht einzuordnen.
Wohl kaum einer weiß, dass wir mit dem Islam einiges gemeinsam haben. Auch der Islam
ist eine monotheistische Weltreligion welche sich von Abraham abstammend versteht. Sie
glauben an Allah – Gott, für welchen sie zahlreiche Namen gefunden haben, der die
Allmacht, Güte und Barmherzigkeit Gottes beschreiben sollen.
Die SchülerInnen sollen in dieser Stunde grundlegendes über die Entstehung des Islams
kennen lernen und verstehen können, dass viele Gemeinsamkeiten zwischen dem
Christentum und Islam bestehen. Auch im Koran kann man von Jesus (zwar als Prophet
und nicht als Sohn Gottes) lesen. Sie sehen Abraham als Stammvater. Auch Mose hat eine
wichtige Bedeutung für sie.
In dieser Stunde sollen einige Grundbegriffe angesprochen und erklärt werden, damit es
den SchülerInnen in Zukunft leichter fällt, den islamischen Glauben einzuordnen bzw.
damit sie auch verstehen können in welchem Verhältnis die Weltreligionen zu sehen sind.
Methoden:
Zur Einstimmung auf die Religionsstunde und zur Begegnung miteinander stehen wir
auf, machen ein Kreuzzeichen und stellen diese Stunde unter Gottes Schutz und Segen.
Ein Schüler/eine Schülerin hat ein Gebet vorbereitet, welches wir gemeinsam beten.
Methode - Thema aufreissen – stilles Tafelgespräch:
Tafelanschrieb: ISLAM! Jede/r SchülerIn soll nun still an die Tafel schreiben, was ihm/ihr
dazu einfällt – Lehrer unterstützt dabei. Zur Untermalung: Gebetsaufruf eines Muezzins
Methode: Thema erarbeiten – Schülerpuzzle:
8 freiwillige Schüler erhalten je einen Zettel, die anderen müssen anhand der
Großbuchstaben auf der Rückseite ein sinnvolles Wort bilden. Ss stellen sich so auf, wie
die SchulkollegInnen es sagen. Nachdem sie in der richtigen Reihenfolge stehen, lesen sie
den Text auf ihrem Blatt vor.
Methode: Thema erarbeiten II – LSG:
Begriffe der Tafel sollen erläutert und erklärt werden. Ss erhalten auch AB: Gemeinsames
Lesen und erläutern. OH-Folien dazu zeigen. Fehlende Begriffe an der Tafel ergänzen.
Methode: Quiz – „Bin ich „Islamfit“?:
Ein kurzes Quiz zum Islam. Jeder Schüler/jede Schülerin ist an der Reihe und kann ein
„Zuckerl“ für die Gruppe erspielen. Alles richtig – noch 2 Zusatzzuckerl pro Ss.
Methode: Vertiefung:
Abschreiben des Tafelanschrieb und einkleben der AB.
Lehrziel:
den Islam als bedeutende Weltreligion und die geschichtliche Entwicklung kennen
lernen
Lernziel:
Begriffe über den Islam niederschreiben können und somit ihr bereits vorhandenes
Wissen reflektieren, wiedergeben können und ergänzen
Schülerpuzzle spielen und so Neues erlernen
Begriffserklärungen erlernen
im Quiz neues Wissen wiedergeben können
neues Wissen niederschreiben
Literatur:
Bibel, Einheitsübersetzung
Lehrplan der Hauptschule
http://de.wikipedia.org/wiki/Islam
Medien:
CD, CD-Player, Tafel, Kreide, Mohammed-Puzzle, AB, Quiz
Stundenverlauf:
LS Inhalt
1
Gemeinsames Gebet: Kreuzzeichen
2
Thema aufreissen:
SchülerInnen sollen Assoziationen
zum Thema Islam an die Tafel
schreiben
3
Thema erarbeiten -Schülerquiz:
8 Schüler müssen anhand der
Großbuchstaben, die auf der
Rückseite der Zettel stehen in die
richtige Reihenfolge gebracht werden.
Dann verlesen des Textes mit Infos
4
Thema vertiefen:
Begriffe von der Tafel erläutern , AB
lesen; OH-Folien dazu zeigen
5
Thema vertiefen:
Quiz zum Lockeren vertiefen
6
Heftarbeit:
Abschreiben des Tafelanschriebes
und Einkleben der ABs
Methode
beten
stummes
Tafelgespräch
Medien
Zeit
2’
10’
Schüleraktion
Tafel, Kreide,
Musik mit
Muezzin im
Hintergrund
Mohammed
Puzzle
LSG
lesen
Tafel, AB, OHFolien, OH
15’
rätseln
Rätselblatt
5’
schreiben
AB, Heft,
Stifte, Tafel
10’
8’
Der Islam
Islam bedeutet soviel wie Unterwerfung unter, oder Hingabe an Gott.
Der Islam ist mit ca. 1,3 Milliarden Anhängern nach dem Christentum mit ca. 2,1
Milliarden Anhängen die zweitgrößte Religion der Welt.
Seine Anhänger werden als Muslime oder Moslems bezeichnet.
Muslime glauben, dass es nur einen Gott gibt und Mohammed der letzte Prophet ist.
Mohammed war der Begründer des Islam, ihm wurde das heilige Buch, der Koran, im
Jahre 610 von dem Engel Gabriel diktiert.
Allah (arabisch „der eine Gott“)
‫هللا‬
Name Gottes im Islam. Allah ist der einzige Gott.
Wenn Muslime von Allah sprechen setzen sie oft „Er ist gepriesen
und erhaben“ hinzu, um ihren Respekt und ihre Ehrfurcht vor dem
Namen Gottes zu zeigen. Allah werden im Koran 99 Attribute
(Eigenschaften) wie der Gnädige gegeben.
Das Glaubensbekenntnis (Schahada)
Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer (dem einzigen) Gott
und Mohammed ist der Gesandte Gottes.
Wer dieses Bekenntnis in ernster Absicht und in Gegenwart eines
Muslim (meist eines Imam) spricht, gilt als Muslim.
Die Schahada ist auch das Erste, was einem Neugeborenen ins Ohr
geflüstert wird, und der letzte Gruß an einen Sterbenden.
Die Kaaba in Mekka (Kaaba = arabisch für Würfel)
Das zentrale Heiligtum des Islam. Alle Gebete werden zur Kaaba
gerichtet.
Auf ihrer Pilgerfahrt (Haddsch) gehen die Pilger siebenmal gegen
den Uhrzeigersinn um die Kaaba und preisen dabei Allah. Im
Inneren befindet sich ein schwarzer Meteorit.
Ein Tasbih (auch Tashbih, Tesbih oder Tespih genannt)
Ein Tasbih ist eine Gebetskette mit 33, 99, oder 11 Perlen. Es wird
als Hilfsmittel für das Gebet der 99 Namen Allahs, oder das Preisen
nach festgelegten Formeln (z.B. 33x Allahu Akbar = groß ist Gott)
verwendet
Der Muezzin
Der Muezzin steht meist auf dem Minarett (schmaler Turm der
Moschee) und ruft die Gläubigen zum Gebet (Salat) auf.
Es wird nach festen Regeln gebetet, das Gebet sollte zu einer
bestimmten Uhrzeit verrichtet werden. Fünfmal je Tag ruft der
Muezzin zum Gebet, vormittags, mittags, nachmittags, abends und
nachts.
Heute ertönt der Ausruf zum Gebet oft nur durch ein Lautsprecher.
Die Moschee (arabisch „Ort der Niederwerfung“)
In der Moschee treffen sich Gläubige zum Gebet und zur Predigt.
Eine Nische (in einfachen Moscheen auch ein Pfeil, oder ein
schriftlicher Hinweis) gibt die Gebetsrichtung gen Mekka an.
Die Freitagspredigt und das Gebet werden geschlechtergetrennt
abgehalten. Die Moschee muss Wasser für die rituelle Waschung
bereithalten und dient ebenfalls als Treffpunkt, Herberge und
Versammlungshaus für Muslims und Gleichgesinnte. Oft findet sich
eine kleiner Bau anbei, der als Koranschule genutzt wird.
Der Gebetssaal darf nur ohne Schuhe betreten werden und ist mit
Teppich ausgelegt.
Der Gebetsteppich
Der Gebetsteppich ist reiner Stoff oder Teppich, mit dem die
Gläubigen den Boden bedecken und so verhindern, dass das Gebet
durch Unreinheiten auf dem Boden (wie Urin oder Blut) ungültig
wird. Im Freien braucht man in der Regel keinen Gebetsteppich, da
im Islam die Erde als reinigend gilt. Es ist sogar unpassend,
draußen um sich vor dem Staub zu schützen einen Gebetsteppich
zu verwenden, da die Berührung des staubigen Bodens als Zeichen
der Unterwerfung gilt.
Der Koran (arabisch „die Lesung, Rezitierung“)
Der Koran ist das offenbarte Wort Gottes an den Menschen. Der
Koran wurde Mohammed durch den Engel Gabriel vorgetragen.
Mohammed musste den Koran auswendig lernen, da er nicht
schreiben konnte. Seine Freunde und Anhänger (später die Kalifen)
schrieben die Worte auf. Es gibt 114 Kapitel, die Suren genannt
werden. Während des Ramadan (Fastenzeit) wird der Koran ganz
durchgelesen.
Kalligraphie
Da es im Islam ein Bilderverbot
gibt, werden kunstvolle
Handschriften angefertigt. Es
gibt unterschiedliche Stile,
jedoch sind es immer arabische
Schriftzeichen, die man also
auch lesen kann. Die Schahada
wurde auch in Kalligraphie
verfasst. Solche Schriftbilder wie
die Schahada werden
„Kaligramm“ genannt.
Die arabische Halbinsel ist nur sehr dünn
besiedelt (Wassermangel). Ihre Bewohner
sind noch heute oft Nomaden, die keinen
festen Wohnsitz haben (Beduinen). Bevor
Mohammed Arabien zu einer Einheit
machte, lagen die Volksstämme in
ständigem Krieg miteinander. Nur in den
drei heiligen Monaten des Jahres ruhten
die Waffen. Dann pilgerten viele Leute zu
dem Heiligtum der Handelsstadt Mekka.
In dem Heiligtum (der „Kaaba“) waren
viele Holz- und Steinbilder aufgestellt: Sie
stellten die Götter dar, an die man
glaubte.
Das Leben in der reichen Stadt Mekka
war aber keineswegs fromm: die
herrschenden Familien suchten nur immer
mehr Besitz an sich zu raffen und halfen
den Armen – besonders auch den Witwen
und Waisen – wenig.
Mohammed (d.h. der Gepriesene) wurde
um das Jahr 570 in Mekka geboren. Er
entstammte der Familie der Haschimiden,
einer verarmten Seitenlinie des berühmten
Geschlechts der Koraischiten.
Da sein Vater und seine Mutter frühzeitig
starben, wurde er von seinem Großvater
und später von seinem Onkel Abu Talib
erzogen. Nach einer nicht einfachen
Jugend trat er als Karawanenführer in
den Dienst der reichen Kaufmannswitwe
Chadja. Diese fand Gefallen an dem
begabten jungen Mann, er erhielt bald
eine Vertrauensstellung und schließlich
schlug sie ihm vor, sie zu heiraten. Der
fünfundzwanzigjährige Mohammed ging
auf dies Angebot gerne ein und lebte in
glücklicher Ehe mit der um fünfzehn
Jahre älteren Frau, die ihm mehrere
Kinder gebar. Aber alle seine Söhne
starben früh.
Durch seine Ehe mit Chadija war
Mohammed zu einem reichen Kaufmann
geworden. Er soll mit Erfolg große
Geschäftsreisen ausgeführt haben.
Wahrscheinlich wird er bei diesen Reisen
auch christliche Predigten gehört haben,
in denen auf das kommende Weltgericht
hingewiesen wurde. Dadurch wurde
Mohammed zu einem stillen,
nachdenklichen Mann. Er fastete und
betete viel. Als er 40 Jahre alte geworden
war, hatte er in einer Höhle bei Mekka ein
Erlebnis, das sein ganzes Leben
veränderte:
Es erschien ihm der Engel Gabriel und
berief ihm zum Propheten Gottes. Nach
weiteren Offenbarungen begann er seinen
Glauben an den alleinigen Gott zu
verkünden. Er predigte von Gottes Macht,
warnte vor dessen Strafgericht und
forderte zur Umkehr auf.
Als Mohammed in Mekka als Prophet
auftrat, fand er zunächst wenig Anklang.
Seine Botschaft, dass es nur den Einen
Gott (arabisch: Allah) gibt, passte den
meisten Leuten in Mekka nicht. Sie
wollten weiter an ihrem Glauben an viele
Götter festhalten, der ihnen ja auch viel
Geld einbrachte, weil jedes Jahr viele
Leute aus ganz Arabien als Pilger zum
Heiligtum der Kaaba in Mekka kamen, in
dem damals die vielen Götter verehrt
wurden. Es passte ihnen auch nicht, dass
Mohammed ihr schlechtes Verhalten
gegen die Armen anprangerte. So gewann
Mohammed nur im engen Familienkreis
und unter Sklaven und Beduinen
Anhänger.
Als nun im Jahr 619 seine Frau Chadija
starb und auch sein Onkel Abu Talib, der
ihn immer geschützt hatte, entschloss sich
Mohammed, mit seinen Anhängern nach
Medina auszuwandern. Diese
Auswanderung in das 300 km entfernte
Medina ist der Anfangspunkt für den
großen Erfolg des Propheten Mohammed.
Nach dieser Auswanderung – sie heißt auf
Arabisch „Hidschra“ – die im Jahre 622
n.Chr. stattfand, beginnt deshalb auch die
islamische Zeitrechnung.
Als Mohammed von Mekka nach Medina
übergesiedelt war, änderte sich sein Leben
sehr. Der Kaufmann und religiöse Denker
und Prophet entwickelte sich jetzt zu
einem Staatsmann: Mithilfe der
Anhänger, die ihn von Mekka her
begleitet hatten, gelang es ihm, sich
allmählich zum unbestrittenen Herrn von
Medina zu machen. Im Jahr 624 erfocht er
mit seinen Anhängern einen Sieg über eine
dreifache Übermacht. Von da an trug er
den Ruhm eines siegreichen Heerführers.
Im Jahre 630 schließlich zog er siegreich
in seine Heimatstadt Mekka ein.
Mohammed war jetzt nicht nur Prophet,
nicht nur Verkünder der Befehle Allahs,
nicht nur Vorbeter bei den fünfmal täglich
stattfindenden Gebeten. Er war jetzt auch
oberster Herrscher über Arabien. Dabei
wohnte und kleidete er sich bescheiden.
Im Jahr 632 unternahm Mohammed noch
einmal eine Wallfahrt von Medina zur
Kaaba in Mekka. Kurz nach der
Rückkehr von dieser Wallfahrt erkrankte
Mohammed. Er starb am 8. Juni 632 in
Medina.
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