Handout-Vietnamkrieg ( März 1965-April 1975 ) Der Vietnamkrieg

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Handout-Vietnamkrieg ( März 1965-April 1975 )
Der Vietnamkrieg war ein Bürgerkrieg, und ein Stellvertreterkrieg (Kapitalismus gegen Kommunismus).
Auf der einen Seite kämpfte ein Militärbündnis der USA, der Republik Vietnam (Südvietnam), Australiens, Neuseelands
und Südkoreas. Auf der anderen Seite stand ein Militärbündnis der Demokratischen Republik Vietnam (Nordvietnam)
und der FNL, einer südvietnamesischen Guerillaorganisation. Die UdSSR wie auch die Volksrepublik China stellten
Nordvietnam und der FNL militärische Hilfe zur Verfügung, griffen aber nicht direkt ein.
Wie kam es zum Vietnamkrieg?
Vietnam erlangte die Unabhängigkeit. Gemäß den Abmachungen auf der Genfer Konferenz wurde das Land
vorübergehend in einen kommunistischen Norden und einen westlich orientierten Süden aufgeteilt.
Im südlichen Teil verdrängten die USA die Franzosen als Schutzmacht gegen revolutionäre Umtriebe, im
Norden gelang es den Kommunisten, ihre Macht sehr rasch zu festigen.
Anfang August 1964, kam es zum so genannten Tonking-Zwischenfall. Auf offener See war eine bedrohliche
Situation zwischen der nordvietnamesischen Küstenwache und zwei amerikanischen Kriegsschiffen entstanden,
die die USA als unprovozierte Angriffe interpretierten. Dies verschaffte dem damaligen US-Präsidenten Johnson
eine breite Unterstützung für das Eingreifen in einen Bürgerkrieg.
Am 7. August 1964 verabschiedete der US-Kongress eine gemeinsame Resolution, die so vage formuliert war,
dass der Präsident daraus nahezu alle Kampfeinsätze ableiten konnte.
Kriegsverlauf
So begann die Operation Rolling Thunder , eine sich immer weiter erstreckende Luftoffensive gegen die
Demokratische Republik Vietnam.
Dabei wurde der Süden mit seinen aufständischen Gebieten dreimal so stark bombardiert wie der Norden. In den
folgenden fünf Jahren explodierten über diesem Teil des Landes durchschnittlich 200 Kilogramm TNT pro
Sekunde.
Der Gegner grub sich jedoch einfach in die Erde ein und verlagerte weite Teile seiner Infrastruktur und Logistik
unter die Oberfläche.
Des weiteren sollten die Guerillas zunächst lokalisiert und anschließend durch Artillerie vernichtet werden
(Search and Destroy), der Gegner vertrieben und das vermeintlich befreite Territorium eingenommen und
gehalten werden.
Zwar musste die kommunistische FNL immer wieder verlustreiche Rückschläge erleiden, doch gelang es ihr,
einen stetigen Strom von Material und gut motivierten und ausgebildeten Kämpfern zu gewährleisten. Mit ihrer
Strategie der gezielten Nadelstiche gegen Patrouillen im Schutz des Dschungels und der Dunkelheit behielten sie
die taktische Initiative. Die schwachen südvietnamesischen Streitkräfte war nicht in der Lage, einmal besetzte
Gebiete längerfristig zu halten.
Öffentliche Reaktionen
Da die USA den Krieg zunächst mit einer optimistischen Grundhaltung führten und sich moralisch im Recht
fühlten, betrieben sie eine beispiellos offene Informationspolitik. So war es den westlichen Berichterstattern
erlaubt, die militärische Infrastruktur der Army zu nutzen und sich nahezu ungehindert im Kriegsgebiet zu
bewegen, die Einsatzorte aufzusuchen und frei über die Geschehnisse zu berichten.
Dies führte dazu, dass die Brutalität dieses Krieges offen zu Tage trat.
Die USA schienen eher einen Krieg gegen das vietnamesische Volk zu führen, als es vor dem Kommunismus zu
„beschützen“.
Diejenigen, die den Krieg anfänglich unterstützt hatten, fühlten sich von den Politikern in die Irre geführt. Die
überwältigende Mehrheit der US-Amerikaner wollte nun zumindest die eigenen Soldaten möglichst schnell aus
Vietnam abziehen.
Der Vietnamkrieg - Ende und Resumée
Aufgrund zahlreicher öffentlicher Proteste sowie innenpolitschen Problemen in den USA, und des aussichtslosen
Kampfes gegen den Guerillakrieg im Vietnam wurde am 27. Januar 1973 in Paris das Friedensabkommen von
allen beteiligten Parteien unterzeichnet. Bis zum März verließen die letzten US-Soldaten das Land.
Der Vietnamkrieg wurde auf äußerst menschenverachtende, grausame und auch extrem umweltschädigende
Weise geführt. So setzten die USA das Herbizid Agent Orange ein, welches als Entlaubungsmittel dem Vietcong
die Deckung im Dschungel nehmen sollte. Agent Orange war mit Dioxinen verunreinigt, die krebserregend
wirken und das Erbgut schädigen. Selbst Jahrzehnte später werden dadurch in Vietnam missgebildete Kinder
geboren. Weiterhin wurde auch das Gift Dimethylarsinsäure (Agent Blue) eingesetzt, um die Reisernten zu
vernichten.
Der Sozialistischen Republik Vietnam wurden hierfür weder Reparationen gezahlt, noch wurden von Seiten der
USA anderweitige Wiedergutmachungen geleistet.
Vietnam gab am 3. April 1995 Zahlen frei, wonach insgesamt eine Million vietnamesische Kämpfer und vier
Millionen Zivilisten im Krieg getötet wurden.
58.226 amerikanische Soldaten starben im Krieg oder gelten als vermisst.
Ein Handout von Dominik Garmatter, Florian Bindereif, Thomas Münzing und Claudius Werner
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