Word-File

Werbung
Meine befürchtung, beim schreiben dieser überschrift, dass bush kriege anzetteln wird, ist bereits
wirklichkeit geworden. Aus aktuellem anlass hier nochmals denselben artikel, den ich bereits im wpi 5
vom april 2001 gebracht hatte.
Warum Bush Kriege anzetteln wird
George W. Filz, Präsident der USA
Cash 30.3.01 Lässt George W. Bush den Irak bombardieren, denkt der jetzige US-Präsident
wohl zuerst an die Sicherheit Amerikas. Darüber hinaus dürfte er ein paar Gedanken an seine
Erbschaft verlieren. Zumindest lässt ein in der «New York Times» veröffentlichter Artikel solch
Besorgnis erregende Schlüsse zu. Peter Hossli (New York) Der Artikel zeigt Verquickungen von
Bushs Vater, Ex-Präsident George Bush, mit der privaten InvestitionsÞrma Carlyle Group auf. Das
Unternehmen, 1987 in Washington gegründet, verwaltet 12 Milliarden Dollar, ist in 50 Ländern tätig
und investiert hauptsächlich in Waffen-, Luftfahrt- und KommunikationsÞrmen. Besonders aktiv ist die
Gruppe im Nahen Osten, in Asien und im Raum um den Persischen Golf.
George Bush senior ist heute der Meister der Netzwerke
Golfkrieger und Präsidentenvater Bush fungiert als wichtigster Lobbyist. Es gibt kaum jemanden, der
dichtere globale Netzwerke spannt als der Ex-Präsident. So diente Bush senior unter Ronald Reagan
als Vizepräsident. Zuvor war er Chef des Geheimdiensts CIA, Botschafter in China und vertrat sein
Land bei der Uno. Als Verkäufer von Ölbohrgeräten, Ölförderer und später Bankier verdiente er ein
Vermögen.
Bei der Carlyle Group nutzt Bush diese Kontakte und vermischt private mit öffentlichen Interessen.
Sein Besuch beim südkoreanischen Premierminister sicherte der Firma die Kontrolle über die
proÞtable Bank Kor Am. In Saudi-Arabien lockt Bush mit Milliarden für Rohöl. Regelmässig involviert
er Freunde aus früheren Tagen. An seiner Seite lobbyieren die einstigen britischen und thailändischen
Premiers John Major und Anand Panyarachun sowie Fidel Ramos, Ex-Präsident der Philippinen. Den
europäischen Fonds von Carlyle beraten Leute wie der frühere Präsident der deutschen Bundesbank,
Karl Otto Pöhl, Fritz Gerber, VR-Präsident bei Roche, oder Ex-Nestlé-Generalmanager und NestléVerwaltungsrat Reto Domeniconi.
Bisher investierte Carlyle in 213 Firmen. Im letzten Jahr erwirtschafteten sie Umsätze von 16
Milliarden Dollar und beschäftigten 70’000 Leute. Zum weit verzweigten Portfolio gehören Firmen, die
Panzer und Flugzeugflügel fertigen, oder die französische Zeitung «Le Figaro» sowie zwei Schweizer
Gesellschaften: die Zürcher Firma Digiplex SA, die Infrastrukturlösungen im Kommunikationsbereich
verkauft, und das Lausanner Metallzuschneideunternehmen Messer.
Der alte Bush und Konsorten seien von Carlyle nicht etwa angeheuert worden, weil sie
Sonderkenntnisse hätten, sagt der Direktor des angesehenen unabhängigen Center for Public
Integrity, Peter Eisner. «Sie werden bezahlt, weil sie berühmt sind», sagt er. «Stars, die jede Tür zu
jeder Regierung der Welt aufkriegen.» Eisner bezeichnet Carlyle als «ausgesprochen krasses Beispiel
der engen Verflechtung zwischen Wirtschaft und Staat». Überrascht hat ihn die Sache nicht. «Das ist
hier zu Lande mittlerweile der Standard.»
Bush berät, Altbekannte von Bush führen Carlyle. Frank Carlucci, unter Reagan
Verteidigungsminister, agiert als CEO. James Baker III., einst Bushs Aussenminister, ist Chefberater
und leitender Manager. Als «speziell problematisch» beschreibt Eisner Carlyles «direkten Draht ins
jetzige Weisse Haus». So studierte der amtierende Verteidigungsminister Donald Rumsfeld
zusammen mit Carlyle-CEO Carlucci. Aushängeschild Bush zog den Präsidenten gross. Zudem ist
Dick Cheney, laut Polit-Auguren einflussreichster Vizepräsident aller Zeiten, ebenso eng verbandelt
mit Berater Bush: Er diente während des Golfkriegs als Verteidigungsminister. Ideale
Voraussetzungen für Carlyle-Firmen, an stattliche Rüstungsaufträge der US-Regierung zu gelangen.
Der alte General Eisenhower warnte vor dem Militärfilz
Zum Gedankenaustausch trafen sich Carlucci, Rumsfeld und Cheney gemäss «New York Times»
vergangenen Februar, um «militärische Angelegenheiten» zu bereden. Das Treffen war kaum zufällig
angesetzt. Eine von Carlyle Þnanzierte Waffenschmiede bemüht sich, für das Pentagon
Hightechpanzer zu bauen.
«Wir hätten auf Eisenhower hören sollen», reagierte ein Leserbriefschreiber aus Kalifornien auf den
Filz. «Er ermahnte uns, den militärisch-industriellen Komplex aus der Regierung rauszuhalten.» Bei
Carlyle, die diesen militärisch-industriellen Komplex vertrete, sei jetzt ein ehemaliger
Verteidigungsminister dabei, ein ehemaliger Aussenminister, ein ehemaliger Präsident sowie, indirekt,
dessen Sohn, «der amtierende Präsident. Und das ist die Regierung.» Pikantes Detail: Carlyle verhalf
1990 dem damals wenig erfolgreichen Geschäftsmann George W. Bush zu einem Sitz im VR der
FlugzeugcateringÞrma Caterair.
Der Carlyle-Filz bleibt weit gehend im Dunkeln
Bescheid weiss die US-Öffentlichkeit über die Verflechtungen wenig. Carlyle, eine der grössten USInvestmentÞrmen, operiert diskret. Im Gegensatz zur Begnadigungs-Affäre von Bill Clinton machte die
Carlyle-Geschichte wenig Schlagzeilen. Auf der Website (www.thecarlylegroup.com) tauchen die
einflussreichen Berater erst nach langem Durchklicken auf.
Direkt aufgeführt sind die Manager. Etwa James Baker III. Er koordiniert alle Carlyle-Berater.
Plötzliche Brisanz erhielt seine Rolle während des Wahldebakels in Florida. Baker, dessen Anteil an
Carlyle auf 180 Millionen Dollar geschätzt wird, wirkte dort als Chefunterhändler und Sprecher der
Republikaner – kaum uneigennützig. Er spekulierte darauf, dass mit George W. Bush statt Al Gore im
Weissen Haus der Einfluss von Carlyle, Bakers Firma, im Zentrum der Macht markant zunehmen
würde. «Baker tat alles, um Bush in Florida zum Sieg zu verhelfen», sagt Peter Eisner vom Center for
Public Integrity. Demokraten seien aber genauso anfällig auf Kumpanei wie Republikaner, sagt er. Da
die Demokraten nicht mehr im Weissen Haus sässen, würden sie sich nun auf Lobbyposten setzen.
Der Gründer von Carlyle etwa, David Rubenstein, amtete als innenpolitischer Berater des
demokratischen Präsidenten Carter.
Illegal ist der Filz nicht. Das US-Gesetz verbietet Ex-Regierungsmitgliedern bezahlte Lobbytätigkeiten
nach Amtsaustritt nur für ein Jahr.
http://www.cash.ch/dyn/detail.cfm?Artikel_ID=248
Herunterladen