1. Das Wasser

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Das Wasser
1. DAS WASSER
Wasser ist eine farb-, geruch- und geschmacklose Flüssigkeit.
1.1 AGGREGATZUSTÄNDE
Seine Aggregatzustände sind:
 fest als Eis, ab 0° Celsius
 flüssig als Normalzustand, zwischen 0° und 100 ° Celsius
 gasförmig als Dampf, ab 100° Celsius
Das Wasser bedeckt in Form von Meeren und Seen etwa 3/4 der Erdoberfläche ( ca.
360 Mio Quadratkilometer). Daneben kommt es als Grund- und Regenwasser, als
Luftfeuchtigkeit und Eis, sowie auch als Bestandteil von Menschen (60-70%).
Tieren(bis zu 90%) vor. Brot enthält ca. 40 %, Fleisch ca 70 %, und Gemüse ca. 90
% Wasser. Der Mensch benötigt rund 2-3 Liter Wasser (Flüssigkeit) täglich. Es sättigt
sich und dient als Lösungsmittel für feste, flüssige und gasförmige Stoffe.
Natürliches Wasser enthält wechselnde Mengen gelöster Gase (Sauerstoff,
Stickstoff, Kohlendioxyd) und Salze (Härte des Wassers), organische Verbindungen
und Mikroorganismen. Es wird im täglichen Leben als Trinkwasser (meist gereinigt
und entkeimt) verwendet und dient in der Industrie als Wasch-, Lösungs- Kühl-,
Antriebsmittel, u.a.
Wie oben erwähnt, sättigt sich das Wasser. Das heißt, es nimmt gelöste Stoffe auf.
Diese werden in deutschen Härtegraden (d. H.) gemessen. 1° d.H. entspricht 10 mg
Calciumoxid (CaO) pro Liter Wasser.
 ca. 0° - 8° d.H. entspricht weichem Wasser
 ca. 9° - 20° d.H entspricht mittelhartem Wasser
 ca. 21° - 30° d.H. und mehr, entspricht hartem Wasser
Weiches Wasser schmeckt schal, hat aber eine große Lösungskraft (waschen) und
ist gut zum Kochen. Hartes Wasser schmeckt frisch (Trinkwasser), besitzt wenig
Lösungskraft und es kommt zu Ablagerungen in Leitungen und Gefäßen. Um hartes
Wasser zu enthärten (Haushalt, Gastronomie) benützt man sogenannte
Ionenaustauscher. Das sind Stoffe, die ihre eigenen Ionen gegen andere
austauschen, ohne dadurch selbst zu zerfallen.
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Das Wasser
1.2 DIVERSE ARTEN VON WASSER
 Grund- und Quellwasser
 Regenwasser
 Oberflächenwasser
 Meer- oder Salzwasser
 Natürliches Mineralwasser
 Thermalwasser
 Heilwasser
 destilliertes Wasser
1.3 DAS WASSER IN DER GASTRONOMIE
1.3.1 TRINKWASSER
Die Verwendung von Wasser als Trinkwasser bedarf einer Bewilligung der
zuständigen Behörde. Es handelt sich dabei meist um Grund- und Quellwasser. Es
muß geschmacklos, farblos und klar sein. Der österreichische Gesamtverbrauch/Jahr
beträgt ca. 725 Mio m³. Laut Statistik verbraucht jeder Österreicher ca. 160 Liter
Trinkwasser pro Tag.
Verwendung in der Gastronomie
Tee- und Kaffeebereitung, Service zum Kaffee, Eiswasser, Eiswürfel,
Speiseeiserzeugung, Speisenzubereitung, Medikamenteneinnahme, usw.
1.3.2 SODAWASSER
Als Sodawasser bezeichnet man Trinkwasser, welches pro Liter mit 4 g Kohlendioxid
(Kohlensäure, H²CO³) versetzt wird.
Verwendung in der Gastronomie
Als pures Getränk, zum Mischen mit Fruchtsäften, Wein, Alkoholika, usw.
1.3.3 TAFELWASSER
Dieses wird aus Trinkwasser oder natürlichem Mineralwasser hergestellt. Es dürfen
Sole, Salze bzw. Salzlösungen und Kohlensäure beigegeben werden und der Gehalt
der gelösten Stoffe darf 2 g/L nicht übersteigen. Beträgt der Kohlensäuregehalt mehr
als 4 g/L, kann Tafelwasser in Österreich auch als Sodawasser bezeichnet werden.
Verwendung siehe oben.
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Das Wasser
1.3.4 NATÜRLICHES MINERALWASSER
Durch den Beitritt Österreichs zur EU wird auf die bisherige Unterscheidung
zwischen Tafelquellwasser und Mineralwasser verzichtet. Im Lebensmittel-Kodex
(Kapitel B 17) wurde somit der Begriff Natürliches Mineralwasser verankert.
Nach wie vor gilt: mindestens 1 g/l gelöste Stoffe oder 0,25 g/l freie
Kohlensäure
Ehemalige Tafelquellwässer brauchen daher nun ein ernährungsphysiologisches
Gutachten um sich als "Natürliches Mineralwasser" zu deklarieren.
Was ist natürliches Mineralwasser?
Es muß aus einem unterirdischen, vor jeder Verunreinigung geschützten
Wasservorkommen stammen und aus einer natürlichen oder erbohrten Quelle, in
unmittelbarer Nähe des Quellortes abgefüllt werden. Es muß von ursprünglicher
Reinheit sein und darf weder chemisch noch mikrobiologisch behandelt werden.
Erlaubt sind physikalische Verfahren wie Filtration oder Belüftung. Die Eigenschaften
und der Charakter des Mineralwassers dürfen nicht verändert werden. Außer
Kohlendioxid dürfen natürlichem Mineralwasser keine anderen Stoffe zugefügt
werden. Außerdem muß es hinsichtlich der enthaltenen Mineralstoffe und
Spurenelemente eine bestimmte ernährungsphysiologische Wirkung auf den
Organismus haben.
Bezeichnungen für Natürliche Mineralwässer
 Kohlensäurehältiges, natürliches Mineralwasser (siehe oben)
 Natürliches Mineralwasser, mit eigener Quellkohlensäure versetzt
 Natürliches Mineralwasser, Mit Kohlensäure versetzt
 Mineralwasser und Säuglingsnahrung
Höchstgrenzen sowie richtige Zusammensetzung fur das Zusammenspiel der
Inhaltstoffe
Zusatz auf dem Ettikett: "Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung"
 Säuerling
zusätzliche Bezeichnung bei mehr als 250 mg/l natürliches Kohlendioxid
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Das Wasser
 Sprudel
sind Säuerlinge die unter natürlichem Druck hervortreten
 Stille Wässer
sind in Österreich zwischen üblicherweise 1,5 - 3,8 g CO²/kg
 CO²-frei
Mineralwasser mit weniger als 50 mg freies (natürliches) CO²/l
 Wässer mit Geschmackszusätzen
in Österreich den Limonaden zugeordnet
 Künstliches Mineralwasser
aus Quellwasser oder einwandfreiem Trinkwasser mit diversen Zusätzen
zubereitet, muß als solches deklariert sein
 Marken
Güssinger /Bgld), Preblauer (Ktn.), Römerquelle (Bgld), Severinquelle (Bgld),
Alpquell (T) Frankenmarkter (OÖ), Gasteiner (Sbg), Long Life (Stmk), Juvina (W),
Montes (T), Riedquelle (NÖ), Vöslauer (NÖ), Waldquelle (Bgld), u.a.
Apollinaris (D), Staatlich Fachingen (D), Vichy (F), Vittel (F), Perrier (F), Eptinger
(CH), San Pellegrino (I), Buxten (GB), Hildon (GB) u. a.
 Heilwasser (mehr als 6,5 g gelöste Mineralstoffe pro Liter)
Das Heilwasser unterliegt der Arzneimittelverordnung und ist daher nur in
Drogerien und Apotheken erhältlich. Es muß eine nachgewiesene Heilwirkung
besitzen.
 Thermalwasser
Die Temperatur bei Bodenaustritt beträgt mindestens 20 Grad Celsius. Es hat
seine Bedeutung in Kurbetrieben und Bädern
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Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke
2. FRUCHTSÄFTE UND FRUCHTSAFTGETRÄNKE
Fruchtsäfte sind Natursäfte, die aus frischem Kern- Stein- oder Beerenobst
hergestellt werden. Durch ihren hohen Anteil an natürlicher Fruchtsäure,
Fruchtzucker, Spurenelementen und den hohen Vitamingehalt sind sie sehr gesund
und erfrischend. Fruchtsäfte sind frisch gepreßt am wertvollsten, sie können aber
auch auf eine der angeführten Arten konserviert werden.
Pasteurisieren: Der Saft wird einige Sekunden auf 70 ° erhitzt und dann abgekühlt.
Eindicken: Dem Saft wird im Vakuumverdampfer bei 10 bis 20 ° C Wasser entzogen
Chemische Konservierung: Im österreichischen Lebensmittelbuch sind jene
chemischen Konservierungsmittel angeführt, die verwendet werden dürfen.
Chemische Konservierung beeinflußt ein wenig den Geschmack
Tiefkühlung: Tiefgekühlt werden meist Fruchtkonzentrate. Sie müssen nach dem
Auftauen und Verdünnen mit Wasser schnell verbraucht werden. Auf keinen Fall
dürfen sie nochmals eingefroren werden. Fruchtsäfte werden in verschiedenen
Konzentrationen angeboten.
Im einzelnen unterscheidet man:
 Fruchtsäfte
 Fruchtsaftgetränke
 Getrocknete Fruchtsäfte
 Fruchtnektare
 Fruchtmakr
 Obststrohsaft
 Obststrohsaftkonzentrate
2.1.1 FRUCHTSÄFTE
Hier beträgt der Fruchtanteil 100 °. Sie sind zum unmittelbaren Genuß bestimmt und
werden vor allem aus Kern-, Beeren-, und Steinobst hergestellt.
Sie können auch aus konzentriertem Fruchtsaft hergestellt werden. Dabei wird dem
Konzentrat das bei der Konzentrierung entzogene Wasser und die aufgefangenen
flüchtigen Aromastoffe wieder zugefügt. Diese Säfte besitzen die gleichen
organoleptischen Eigenschaften (Farbe, Geruch, Geschmack) wie Produkte, die
direkt aus Früchten hergestellt wurden.
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Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke
2.1.2 FRUCHTSAFTKONZENTRATE
Fruchtsäfte können (ausschließlich durch Verwendung physikalischer Verfahren)
konzentriert, d.h. verdickt werden. Das so entstandene Fruchtsaftkonzentrat muß
nach Rückverdünnung mit der entsprechenden Menge reinen Wassers die gleichen
geschmackliche, geruchlichen und optischen Eigenschaften haben, wie der Saft vor
der Konzentration.
Werden Konzentrate an Verbraucher abgegeben, so müssen sie mindestens auf das
halbe Volumen des ursprünglichen Saftes eingedickt sein. Die weitaus meisten
Konzentrate werden gewerblich ( zu anderen Getränken in dieser Kategorie)
weiterverarbeitet.
2.1.3 GETROCKNETE FRUCHTSÄFTE
Sie werden durch (physikalischen) Entzug nahezu des gesamten Wassers
hergestellt und ergeben, aufgelöst in Wasser, die entsprechenden Getränke
2.1.4 FRUCHTNEKTARE
Außer dem Saft selbst darf auch der gesamte genießbare Anteil der Frucht, vor allem
also das Fruchtfleisch enthalten sein. Der Zusatz von Wasser, Zucker (oder Honig)
und Genußsäuren ist erlaubt. Der Fruchtanteil im Fertiggetränk muß zwischen 50 %
(Orangennektar) und 25 % (z.B. für Fruchtarten mit hohem Säuregehalt wie
Sanddorn) betragen.
2.1.5 FRUCHTMARK
Fruchtmark besteht aus dem passierten genießbaren Teil der ganzen oder
geschälten Frucht ohne daß der Saft abgetrennt wurde.
2.1.6 OBSTROHSAFT
wird aus reifem, gesundem, nicht verdorbenen Obst durch mechanische Verfahren
gewonnen. Die Beigabe von Wasser ist nur bei Schwarzen Ribiseln im Verhältnis
von 10 % zulässig.
2.1.7 OBSTROHSAFTKONZENTRATE
werden aus Obstsaft mittels physikalischer Verfahren hergestellt. Sie werden
mindestens auf die Hälfte des ursprünglichen Volumens reduziert. Natürlich können
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Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke
die meisten Früchte auch unmittelbar vor dem "Genuß" von Hand frisch gepreßt
werden.
Der überwiegende Teil der von den Österreichern getrunkenen Fruchtsäfte und
Fruchtgetränke (ca. 50 Liter pro Kopf und Jahr) stammt allerdings aud der
gewerblichen bzw. industriellen Produktion und unterliegt damit den strengen
Bestimmungen des Lebensmittelgesetzes und der ebenso strengen Kontrolle durch
die Lebensmittelbehörde. Diese Produkte haben daher durchwegs höchsten
Qualitätsstandard.
Auf jedem Produkt muß der Fruchtanteil und gegebenenfalls die Verwendung von
Zucker oder Genußsäuren angegeben sein. Auch auf den Gehalt an Vitaminen darf
unter Einhaltung der für die Nährwertkennzeichnung existierenden Bestimmungen
hingewiesen werden.
In jeder Bezeichnung muß die geschmackgebende Fruchtsorte aufscheinen (z.B.
Apfelsaft, Marillennektar, trinkfertig gemachter Johannisbeersaft). Wird das Getränk
aus Saftkonzentrat hergestellt, muß auch darauf hingewiesen werden.
2.2 GEMÜSESÄFTE, SÜßMOSTE
Gemüsesäfte
Gemüsesäfte werden wie Fruchtsäfte aus frischen, vitaminreichen Produkten
hergestellt. Sie haben einen hohen Anteil an natürlicher Säure, Zucker, Nährstoffen
und Spurenelementen. In guten gastronomischen Betrieben werden heute frisch
gepreßte Gemüse- oder Obstsäfte gemischt angeboten. Weiters sind sie ein
wesentlicher Bestandteil der Kranken- und Schonkost.
Sie sind auch verpackt und haltbar gemacht erhältlich.
Gemüsesaftarten: Tomaten-, Karotten-, Sauerkraut-, Sellerie-, Rote Rüben-,
Gemischter Gemüsesaft (V8) u. v. m.
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Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke
2.2.2 Süßmoste
Unter einem Süßmost versteht man bei uns im allgemeinen einen haltbar gemachten
Apfelsaft (Mischsaft, Traubensaft, Beerensaft) mit natürlichem Zuckergehalt.
Herstellung: Waschen - maischen (zerkleinern) - pressen - klären (filtern) - haltbar
machen - in Flaschen abfüllen
2.3 ERFRISCHUNGSGETRÄNKE
Sie werden aus Wasser, mit oder ohne Kohlensäure, geruchs- und
geschmackgebenden sowie süßenden Stoffen hergestellt. Auch Molke (maximal
50%) und Malzextrakte können verwendet werden.
Erfrischungsgetränke
Natürliche
Limonaden
FruchstsaftLimonaden
KunstIsotonische
limonaden
mit/ohne CO²
limonaden
Getränke
mit/ohne CO²
Kracherl
 Kohlensäur  Frucht Kalorienar
elimonade
me
frei
n
Limonaden
(Lights)
 Kohlensäur  Kräuterelimonade
hältig
n
 Colalimon
aden
 Bitter
limonade
n
 Malz- und
Hopfenlimonade
n
 Molkegetränke
EnergyDrinks
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Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke
2.3.1 Erfrischungsgetränke mit Fruchtsaft ODER Fruchtsaftlimonaden
Sie müssen mindestens 10% Fruchtsaftanteil der namensgebenden Frucht enthalten
(bei Kernobstsäften, Ananassäften und Traubensaft mindestens 30%). Außerdem
können natürliche Aromen und Fruchtfleisch zugesetzt werden.
2.3.2 Erfrischungsgetränke oder Limonaden (mit Aroma)
Sie stellen die mengenmäßig wichtigste Kategorie dar und werden unter
Verwendung von Fruchtsaft oder Kräuterauszügen oder geruch- und
geschmackgebenden Aromen hergestellt.
Fruchtsaft kann, muß aber nicht, enthalten sein, es genügt auch die Verwendung von
Aromen. Je nach Geschmacksrichtung unterscheidet man:
2.3.3 Fruchtsafterfrischungsgetränke ODER Fruchtlimonaden
Sie werden nach der geschmackgebenden Fruchtart bezeichnet (z. B.
Orangenerfrischungsgetränk,
Zitronenlimonade)
bzw.
bei
Kompositionen
verschiedener Fruchtsorten entsprechend (z. B. Zitruslimonade).
Übliche Zusammensetzung;
Wasser, Zucker, Fruchtsaft (weniger als 10%), Kohlensäure, Aromen, Genußsäure.
Beispiele:
FANTA, SPRITE, KELI, SCHARTNER u.a.
2.3.4 Kräuterlimonaden
Sie beziehen ihren Geschmack nicht aus Fruchtsaft oder Fruchtsaftaromen, sondern
aus Kräuterauszügen.
Beispiele:
ALMDUDLER u.a.
2.3.5 Cola-Erfrischungsgetränke
Sie stellen eine handelsübliche Bezeichnung für einen spezifischen Limonadentyp
dar und orientieren sich in Aussehen und Geschmack am weltweiten "Vorbild"
COCA-COLA.
Enthalten sie zwischen 65 und 250 mg Koffein/l, müssen sie als "koffeinhaltig"
bezeichnet werden, als "koffeinfrei" bezeichnete Varianten dürfen nicht mehr als 0,5
mg Koffein/l enthalten.
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Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke
Übliche Zusammensetzung: Wasser, Zucker, Kohlensäure, Farbstoff (Zuckerkulör),
Säuerungsmittel (Phosphorsäure), Aroma, Koffein.
Beispiele:
COCA-COLA, PEPSI-COLA, u.a.
2.3.6 Bitterlimonaden
Sie enthalten Bitterstoffe, darunter auch Chinin (max. 85 mg/l). Sind mind. 15 mg/l
Chinin enthalten, so dürfen sie als "Tonic" bezeichnet werden.
Beispiele:
SCHWEPPES, KINLEY u.a.
2.3.7 Ingwer-Limonaden
Die eigentliche Geschmackskomposition ist auf Auszüge aus der Ingwerwurzel
zurückzuführen.
Beispiele:
GINGER-ALE u.a.
2.3.8 Malz-Limonaden
Ihre Geschmacksstoffe stammen vorwiegend aus Malz.
2.3.9 Molkegetränke
Wird bei Erfrischungsgetränken in "hervorhebender Weise" auf einen Molkezusatz
hingewiesen, muß er mindestens 40% betragen.
2.3.10 Kracherl
Fruchtlimonaden, die mit Aromen versetzt sind aber keinen Fruchtsaft enthalten,
können auch als Kracherl bezeichnet werden. Ansonsten gelten die oben stehenden
Bestimmungen für Limonaden.
2.3.11 Neuere Entwicklungen
Neben den traditionellen alkoholfreien Erfrischungsgetränken haben sich in letzter
Zeit vor allem vier neue Varianten entwickelt, die wachsende Bedeutung erlangen:
Kalorienarme Erfrischungsgetränke ("lights"), Eistee- bzw. Eiskaffee, Isotonische
Getränke und Energy Drinks
Kalorienarme Erfrischungsgetränke ("lights")
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Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke
Einem internationalen Trend folgend bieten auch in Österreich die Hersteller von
Erfrischungsgetränken sogenannten "kalorienarme" Versionen ihrer bekannten
Markenprodukte an.
Bei diesen ist der Zucker ganz oder teilweise durch Süßstoffe ersetzt und so der
Kalorien- (Joule-) gehalt wesentlich reduziert, und zwar auf eine kcal pro Liter
gegenüber 400-500 kcal pro Liter bei zuckergesüßten Erfrischungsgetränken.
(Zum Vergleich, Apfelsaft enthält ca. 480 kcal/l, Schwarzer Johannisbeersaft: ca.
650 kcal/l).
Beispiele:
COCA-COLA light, FANTA light, SPRITE light, PEPSI light u.a.
Eistee und Eiskaffee
Dieser neue Getränketyp ist mit Extrakten von Tee oder Kaffee hergestellt bzw.
enthält direkt Tee oder Kaffee. Eistee kann auch Fruchtsaft enthalten. Die
Bestimmungen für Erfrischungsgetränke gelten sinngemäß.
Beispiele:
NESTEA, LIPTON u.a.
Isotonische Getränke
Isotonische Getränke sind so zusammengesetzt, daß sie dem Körper - bei
Leistungsabfall infolge großer Anstrengung - schnell Mineralsalze (Elektrolyte),
Vitamine und verwertbare Energie zuführen. Das ist besonders bei hohem
Schweißverlust, z. B. bei sportlicher Betätigung, wichtig.
Beispiele:
POWERADE, ISOSTAR u.a.
Energy-Drinks
Energy Drinks unterscheiden sich von herkömmlichen Erfrischungsgetränken
meist durch einen höheren Koffeingehalt (mehr als 250 mg/l) und die
Verwendung von "urtypischen" Zutaten wie z. B. Taurin (eine im menschlichen
Körper vorkommende Aminosäure), Guarana (eine koffeinhaltige Pflanze) oder
eine Reihe von Vitaminen und Provitaminen.
Sie sind im Codexkapitel B26 nicht kodifiziert und meist als diätische
Lebensmittel vom Gesundheitsministerium für den Verkauf zugelassen.
Erfrischungsgetränke sind wohlschmeckende Durstlöscher, die beitragen können,
den Körper mit notwendigem Wasser zu versorgen. Der in ihnen enthaltene Zucker
ist geeignet, dem Körper rasch Energie zuzuführen. Sie stellen einen erfrischenden
Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung dar, wenn sie - wie alle anderen
Lebensmittel auch - in Maßen konsumiert werden.
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Der Kaffee
3.1 DER KAFFEE
Sein Ursprung
liegt wahrscheinlich in Abessinien (Provinz Kaffa) und im arabischen Raum.
 gawah - arabisch, kahve - türkisch, caffee - italienisch, café - französisch
Seine Wirkung
Seine meist anregende bis aufputschende Wirkung - "Kaffee der Muntermacher" beruht auf dem enthaltenen Alkaloid Coffein. Dieses wirkt sich auf Herz und Kreislauf
und beeinflußt Gefäß- und Nervensystem.
Anbaugebiete
Brasilien, Venezuela, Kolumbien, Guatemala, Honduras, Mexiko, Jamaica, Kuba,
Haiti, Kenia, Togo, Tansania, Indien, Java, usw.
Botanisch
gehört er zur Familie der Rubiaceen und man unterscheidet zwischen mehr als 80
Kaffeesorten.
Die wichtigsten botanischen Sorten sind
 Coffea Arabica
- 75% der Weltproduktion, viele Unterarten
 Coffea Robusta
- 20% der Weltproduktion, widerstandsfähig
 Coffea Liberica
- zum Mischen der Handelssorten
Auswirkung von Klima und Höhenlage
* Hochlandkaffee (bis 2000 m)
gute Qualität (Arabica)
langsame Reifung
kleine Bohnen
zahlreiche Aromastoffe
Tieflandkaffee (bis 800 m)
hohe Quantität (Robusta)
schnellere Reifung
größere Bohnen
feines Aroma fehlt
Der Kaffeestrauch gibt nach 3 - 4 Jahren den ersten Ertrag. Er blüht weiß und in
etwa 8 Monaten gedeiht die Kaffeefrucht zuerst grün, gelb und zuletzt kräftig rot.
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Der Kaffee
Die Kaffeekirsche besteht aus
Lederhaut, Fruchtfleisch, Pergamentschicht, Silberhaut, Kaffeebohnen
Die Aufbereitung des Kaffees (Kaffeekirschen) geschieht grundsätzlich m
Ursprungsland, die Weiterverarbeitrung (rösten, mischen, u.a.) großteils im
Verbraucherland.
3.1.1 Aufbereitungsverfahren - Ursprungsland
(ob naß oder trocken, ist abhängig vom Niederschlag)
Nasse Aufbereitung
>Wasser, Arbeitskräfte,
vollreife Kirschen
Trocken Aufbereitung
kein Wasser, keine Arbeiter,
nicht vollreife Kirschen
*waschen (schlämmen)
*reinigen mit großem Sieb
*ca. 12 Std. quellen lassen
Wochen
*trocknen in der Sonne, ca. 2
(bewirkt die Fermentation)
*entfernen des Fruchtfleisches
*entfernen von Fruchtfleisch,
Pergamentschicht und
Silberhaut in einem Arbeitsgang
(Pulpa)
*gären (Fermentation)
*nach Größe sortieren (durch Sieb)
*waschen
(restl. Fruchtfleisch wird entfernt)
kg
*einsacken in Juttesäcke á 60
*trocknen (natürlich und künstlich)
*schälen/polieren
(Pergamentschicht und Silberhaut entfernen)
*nach Größe sortieren (durch Sieb)
*einsacken in Juttesäcke á 60 kg
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Der Kaffee
Was heißt "fermentieren"?
Die Fermentation ist die Behandlung durch längeres Lagern in Wärme, wodurch
Mikroorganismen und Enzyme eine chemische Veränderung hervorrufen. Dabei
werden je nach Produkt Eiweißstoffe abgebaut, Aromastoffe gebildet, eine Färbung
erzielt oder auch Stärke in Zucker verwandelt.
3.1.2 Das Rösten Im Verbraucherland
*Temperatur 200 - 250 Grad Celsisu
*grüne Bohne werden braun ("Braunes Gold")
*Volumensvergrößerung
*Gewichtsverlust von ca. 12%
*Geschmack und Aroma bilden sich,
*es erfolgt die Abkühlung,
*das Mischen der Handelssorten,
*das Abpacken bzw. Mahlen
3.1.3 Koffeinfreier Kaffee
Um koffeinfreien Kaffee zu bekommen, entzieht man bereits den grünen Bohnen das
Koffein. In rotierenden Trommeln wird der Kaffee mit Wasserdampf behandelt. Durch
den steigenden Wassergehalt (10 - 30 Prozent) im Kaffeegut werden die
Koffeinsalze gespalten und können durch die Poren der Bohnenoberfläche
entweichen. Das Herauslösen geschieht mit leichtflüchtigen organischen
Lösungsmitteln bei einer Temperatur von ca. 40-70° Celsius. Eine Nachbehandlung
mit Wasserdampf ist notwendig, danach wird der Kaffee getrocknet und normal
geröstet.
Koffeinfreier Kaffee enthält max. 0,1 % Koffein, der Durchschnitt liegt bei 0,02 bis
0,05 %. Koffein regt die Nierentätigkeit an und es kommt zur Auscheidung von
Adrenalin. Dieses bewirkt ein Durstgefühl, daher serviert man im Kaffeehaus stets
ein Glas Wasser zum Kaffee.
3.1.4 Reizstoffarmer Kaffee
Ursachen sind eine dünne Wachsschicht über der Bohne sowie gewisse Fette und
Säuren. Die Behandlung dagegen erfolgt mit Dampf oder flüssiger Kohlensäure.
Dieser Kaffee enthält aber trotzdem Koffein.
Koffeinfreier Kaffee ist durch seine Behandlung auch reizstoffarm.
Reizstoffarmer Kaffee ist aber nicht koffeinfrei!
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Der Kaffee
3.1.5 Instand Kaffee
ist wasserlösliches Kaffee Extrakt. Die Herstellung erfolgt im
Sprühturmverfahren: Kaffee-Extrakt wird in der Spitze des Sprühturmes gegen von
unten aufsteigende Heißluft gesprüht. Das Wasser verdunstet und die feinen
Kaffeepartikel bleiben am Boden zurück
Defrosta-Verfahren: Kaffee-Extrakt wird schockgefroren, grob gemahlen, in
Gefriertrockungskammern verdunsten im Vakuum durch leichte Erwärmung die
Eiskristalle.
3.1.6 Kaffeesurrogate
Ersatzkaffeemittel wie zum Beispiel Malzkaffee (Gerste), Feigenkaffee,
Zichorienkaffee (Wegwarte). Früher ein richtiges Kaffee-Ersatzmittel, heute meist
eine Zugabe zum Bohnenkaffee zwecks Farbe und Geschmack.
3.2 KAFFEEKOMPOSITIONEN













Kleiner Mokka:
Kleiner schwarzer Kaffee, ca. 6 Gramm
Großer Mokka: Großer schwarzer Kaffee, ca. 12 Gramm
Verlängerter: Kaffeemenge eines kleinen Mokkas, Wassermenge wie
beim großen Mokka
Melange:
Verlängerter mit gesprudelter Milch und Milchschaum
Einspänner:
kleiner Mokka im Einspännerglas, Schlagobershaube
Kapuziner:
kleiner Mokka mit einem Tropfen Obers (dunkelbraune
Mönchskutte)
Franziskaner: großer Mokka, viel Milch, Schlagobers, Schokospäne
Cappuccino: Verlängerter mit heißer Milch, Milchschaum und
Kakaopulver
Schale Gold: sehr heller Kaffee (goldfarben)
Kaffee-verkehrt:
mehr Milch als Kaffee
Türkischer Kaffee: Kaffeepulver mit Teelöffel Zucker und kaltem Wasser
zweimal aufkochen
Wiener Eiskaffee: kalter Kaffee mit Vanilleeis und Schlagobers
Berliner Eiskaffee: kalter Kaffee mit gerührtem Kaffeeis und
Schlagobers
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Der Tee
4. DER TEE
Wenn die Legende stimmt, wird seit fast 5000 Jahren Tee getrunken. Er ist somit
sicherlich eines der ältesten Kulturgetränke überhaupt.
Seine Wirkung
Tee belebt die Sinne und wirkt anregend, aber nicht so aufputschend wie Kaffee,
obwohl beide das Alkaloid Coffein (Tein) enthalten. Es löst sich im Tee allerdings
nicht zu Gänze auf (nur ca. 2/3), da es mit seinen Wirkstoffen anders gebunden ist.
Dies ist ein Grund, warum beim Teetrinken das Koffein nicht so sehr über das Herz
auf den Kreislauf wirkt wie beim Kaffee. Durch Erhöhung des Gehirndurchblutung,
bzw. des Gehirnstoffwechsels wirkt das Tein direkt auf das Gehirn und das
Zentralnervensystem ein.
Das Tannin, als die Gerbsäure, wirkt beruhigend auf die Magen- und Darmtätigkeit.
Auch die Vitamine B1 und C(grüner Tee), sowie das für die Zähne wichtige Fluor
sind enthalten. Tee enthält keine Kalorien und es ist bewiesene Tatsache, daß
Teetrinken die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit steigert.
Teetrinken




Tein wirkt belebend, es löst sich in den ersten zwei Minuten
Gerbsäuren wirken beruhigend, sie lösen sich erst später, ab ca. 5 Min. wird der
Tee bitter
weiters lösen sich Spurenelemente, Vitamine und Aromastoffe
das Wasser muß kurz kochen, Kanne vorher und nachher heiß ausspülen
(Patina!)
Anbaugebiete




Indien: Darjeeling(Hochland), Assam (Tiefland)
Ceylon (Sri Lanka): Uva, Dimbula
Sumatra, Java, China, Japan, Ostafrika (meist Qualität)
Rußland sowie einige Länder Südamerikas (meist Quantität)
Der Teestrauch benötigt Wärme und Feuchtigkeit. Er wächst daher in den Tropen
und Subtropen. Da gute Qualität noch immer händisch gepflückt wird, ist seine Höhe
mit 1,5 Meter ideal kultiviert. Je nach Klima und Höhenlage pflanzt man ihm
Schattenbäume.
Wichtig:
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Der Tee
Unter Tee versteht man sowohl die Blattknospen, als auch die Blätter des
Teestrauches.
Botanisch
gehört er zur Familie der Theaceen (Kamelien). Man unterscheidet:
Thea sinensis
Thea assamica
Heimat China
Heimat Indien
Qualitätsfaktoren

Anbaugebiet:

Erntezeit:

Pflückung:
Imperial Pflückung
der jüngste Trieb/Knospe wird geerntet
Burung Pflückung
erstes und Zweites Blatt, ohne Trieb
Feinpflückung "Two leaves und the bud", Qualitätspflückung
Grobpflückung ab drittem Blatt abwärts, offenere, ältere Blätter (Souchong,
Kongo)
abhängig von der Nachfrage am Weltmarkt (Quantität)

Die Verarbeitung
in den klassischen Anbaugebieten händisch, Länder mit Quantität maschinell
Klima und Boden müssen entsprechen
1. Flush = Mai bis Juni
2. Flush = Juni bis Juli
Regentees = August bis Oktober
Autumnals = November bis Dezember
Jänner bis April findet zumeist keine Ernste statt
Die Namen der Teesorten setzen sich aus zwei Kriterien zusammen:
1. Ursprungsland, bzw. Anbaugebiet
2. Blattgröße (Blattgrad)
z.B. Cheylon Broken Orange Pekoe
z.B Darjeeling Flowery Orange Pekoe
Spricht man von einer Mischung, müssen nur noch 50 % aus dem angegebenen
Herkunftsland stammen.
Blattgrade (Blattgrößen)
17
Der Tee
Spricht man beim Tee von Blattgraden, so meint man die Größe (Körnung) des
fertigen Tees nach seiner Siebung und nicht die Größe des gepflückten Teeblattes.
Gründe dafür sind die meist einheitliche "Qualitätspflückung" und der hohe Anteil an
kleinblättrigen Tees.
Blatt-Tees, ca. 2 % der Weltproduktion
Flowery Orange Pekoe
FOP
Orange Pekoe
OP
Pekoe
Pekoe Souchong
PS
Souchong
PS
Kleinblättrige-Tees, ca. 98 % der
Weltproduktion
Dust
=D
Fannings
F
=
Flowery Broken Orange Pekoe
= FBOP
=
Broken Orange Pekoe
= BOP
= P Broken Pekoe
= BP
=
Broken Pekoe Souchong
= BPS
=
=
Die genannten Blattbezeichnungen sind keine Markenbezeichnungen und lassen
nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Qualität des Tees zu. Diese hängt vielmehr
von der geographischen Lage, des Klimas und Bodens des Anbaugebietes,
sowie der gesamten Pflege der Pflanzen ab. Im Gegensatz zu früher, als die
Bezeichnung des Tees noch auf das gepflückte Teeblatt hinwies.
4.1 TEEAUFBEREITUNG
1. Das Pflücken geschieht
in den meisten, klassischen Teeländern händisch, bis zu 35 kg täglich. Ca. 4 kg
frische Böätter ergeben 1 kg fertigen Tee
2. Das Welken geschieht
durch Ausbreitung und Trocknung der Blätter in der Sonne, bzw. künstlich mit
Hilfe von ca. 30 m langen Welkträgen und Ventilatoren. Der Feuchigkeitseitzug
beträgt ca. 30 %.
3. Rollen
Herkömmliche Methode: ca. 30 Min., Blattzellen brechen auf, bei Blatt-Tee,
18
Der Tee
heute ca. 2 %
C T C Methode:Crushing
Zerschneiden/Zermahlen der Blätter
Tearing
Zerreißen der Blätter
Curling
Rollen der Blätter, ergibt broken Teas
LTP Methode: Die Blätter werden von gegeneinanderlaufenden Messern
zerschnitten, ergibt Fannings
4. Fermentieren
Bereits beim Rollvorgang brechen die Blattzellen auf und durch die Berührung
des Zellsaftes mit Sauerstoff beginnt die Gärung. Diese Fermentation bestimmt
die Aromabildung und ist auch für die Qualität ausschlaggebend. Temperatur ca.
35 - 40 Grad C.
5. Trocknen
Dies geschieht im Etagentrockner, ca. 25 min., bei ca. 85 Grad C. Das restliche
Wasser wird entzogen; es entsteht schwarzer Tee.
6. Sortieren
Durch mechanische Rüttelsiebe werden die verschiedenen Größenordnungen
(Blattgrade) bestimmt.





Leaftea
Brocken Tea
Fannings
Dust
bezeichnet)
Fluff
Blattee, früher überwiegend, heue ca. 2 % Weltanteil
kleinblättrige Tees, CTC-Methode, 98 % Weltanteil
LTP Methode, Aufgußbeutel, sehr ergiebig
feinste Körnung, nur Blattfleisch (oft bereits als Teestaub
der eigentliche Teestaub
7. Verpacken
Der Tee wird in Holzkisten zu ca. 50 kg verpackt. Um ihn vor Feuchtigkeit und
Aromaverlust zu schützen, werden die sperrholzkisten mit einer Metallfolie
ausgelegt.
19
Der Tee
4.2 TEESORTEN UND TEEARTEN
Schwarzer Tee (fermentiert)
die bei uns bekannteste Sorte
Oolong Tee (halbfermentiert)
unterbrochene Gärung
Grüner Tee (unfermentiert)
zerstört
Fermente durch Dampf
Aromatees
Schwarzer Tee plus Aroma
Tee-Extrakt
Sprühturm-, Defrostaverfahren
Kräutertees
haben oft heilende Wirkung
Kombucha ist ein altes chinesisches Getränk, dem man heilende Kräfte nachsagte
und ein hohes Lebensalter erwarten ließ. Seit einigen Jahren erfreut sich dieses
Getränk, ausgehend von Japan, wieder großer Beliebtheit. Der Kombucha-Pilz ist
eine Symbiose von Bakterien und verschiedenen Hefen, lebt in einem süßlichen
Aufguß von Tee und vermehrt sich durch Sprossung von Hefezellen. Er schmeckt
aufgrund seiner natürlich entstandenen Kohlensäure leicht säuerlich prickelnd und
aromatisch.
20
Der Kakao
5. DER KAKAO
Das Ursprungsland des Kakaos ist Mittelamerika und das nördliche Südamerika,
genauer gesagt das Orinoco- und Amazonasbecken. In diesen Ländern wurden
Kakaobäume schon in prähistorischen Zeiten von Indianern kultiviert. Die Samen
galten sowohl als Nahrung wie auch als Zahlungsmittel. Die Azteken nannten den
Kakao "Götterspeise".
Kakao wird aus den gemahlenen Samen des Kakaobaumes gewonnen. Er ist nicht
nur ein alkaloidhaltiges Genußmittel, sondern auch ein Nahrungsmittel. Kakao hat
einen hohen Nährwert und ist leicht verdaulich. Wichtige Bestandteile sind Fett,
Einweiß, Kohlehydrate und Mineralsalze.
Der Kakaobaum
Der wild wachsende Kakaobaum wird bis zu 15 Meter hoch. In Plantagen wird er aus
arbeitstechnischen Gründen auf etwa zwei bis fünf Meter Höhe beschnitten.
Forastero: Eine besonders ertragreiche und widerstandsfähige Sorte mit flachen
Samen. Das Aroma ist mittelkräftig, der Geschmack mild bis herbbitter, manchmal
etwas säuerlich. Diese Art liefert ungefähr 90 Prozent der Weltproduktion an
Konsumkakao. Hauptanbaugebiet von Forastero ist Westafrika.
Criollo: Eine weniger ertragreiche und empfindliche Sorte. Die Samen sind rundlich,
sie haben ein kräftiges Aroma und einen milden, leicht bitteren Geschmack. Aus
dieser Sorte wird Edelkakao hergestellt. Hauptanbaugebiet von Criollo ist
Zentralamerika.
Die Kakaofrucht
Die gurken- oder melonenförmige Frucht des Kakaobaumes wiegt ungefähr 300 bis
500 g, ist etwa 10 bis 25 cm lang, 10 bis 12 cm breit und gelblich oder rotbraun
gefärbt. Sie enthält ungefähr 30 bis 50 mandelförmige weißliche Samen - die
Kakaobohnen.
21
Der Kakao
Aufbereitung der Kakaobohnen
IM URSPRUNGSLAND
Aufschlagen der Früchte
Fermentieren (Rotten)
Waschen
Trocknen
Einsacken
WEITERVERARBEITUNG IM VERBRAUCHERLAND
Reinigen und Sortieren
Rösten
Brechen
Mischen
Mahlen
VERARBEITUNG ZU KAKAOPULVER
Aufschließen
Abpressen
Pulverisieren
22
Der Kakao
Nach dem Abpressen der Kakaobutter bleibt der Preßkuchen zurück, der auf
speziellen Mühlen zu Kakaopulver vermahlen wird. Durch das Einhalten bestimmter
Temperaturen bei der Vermahlung entsteht dann die typische Kakaofarbe.
Bei dieser Bearbeitung bleiben Bohnenbruchstücke mit einem geringen Anteil
Samenschalen, Samenhäutchen und Keimen - der sogenannte Kakaogrus - zurück.
Anbaugebiete - Anbaubedingungen
Kakaobäume sind empfindliche Kulturpflanzen und benötigen gute
Anbaubedingungen.
Darunter sind geeignete Böden, hohe Luftfeuchtigkeit, gleichmäßige Wärme von 22
bis 24° C sowie ausreichender Wind- und Sonnenschutz zu verstehen.
Alle Anbauländer liegen in der Zone der tropischen Regenwälder zwischen den
beiden Wendekreisen.
Anbauländer, die diese Voraussetzungen erfüllen, sind in:
Westafrika
Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun
Südamerika
Brasilien, Ecuador, Guayana, Kolumbien, Venezuela
Zentralamerika
Antillen, Costa Rica, Guatemala
Nördliches Zentralamerika
Mexiko
Südostasien
Java, Sri Lanka
Südlicher Pazifik
Samoa
Kakaozubereitung
Kakaopulver mit Zucker nach Wunsch vermischen. Dann mit kaltem Wasser oder
kalter Milch anrühren und mit kochendem Wasser oder kochender Milch aufgießen.
Je nach Kakaoart rechnet man für 0,25 l Flüssigkeit 2,5 bis 5 g Kakao.
23
Der Alkohol
6. DER ALKOHOL
Alkohol ist eine klare Flüssigkeit mit scharfem Geruch und Geschmack. Er zählt zu
den Genußmitteln. Übermäßiger Konsum führt zur Sucht und kann auch tödlich sein.
Sein Siedepunkt ist bei 78,3° Celsius
Er wird von Vol% gemessen 1 Vol% = 7,89 g Alkohol/Liter
Seine Gewinnung
*durch Vergärung > Bier und Wein
*durch Destillation > Spirituosen
Äthylalkohol (Trinkalkohol)
Bei ihm handelt es sich um jenen Alkohol, der sich für menschlichen Konsum eignet
(Weingeist, Sprit).
Methylalkohol (Industriealkohol)
Wie schon der Name sagt, ist er Ausgangsprodukt für viele Produkte in der
chemischen Industrie. Er ist für den menschlichen Konsum nicht geeignet. Er greift
das Gehirn an und führt zu Blindheit. Seine Verwendung: Lösungsmittel für Lacke
und Harze, Zusatz zu Treibstoff, Frostschutzmittel, usw..
Gewinnung durch Holz und Zellulose, u.a..
6.1 BIER
Bier ist ein aus Gerstenmalz, Hopfen und Wasser durch Vergärung mit Hefe
zubereitetes alkoholisches und kohlensäurehaltiges Getränk, das seinen Geschmack
im wesentlichen den unvergorenen Malzbestandteilen, den Bitterstoffen (Lupulin) des
Hopfens anderen Bukettstoffen sowie dem Alkohol und der Kohlensäure verdankt.
Babylonier und Ägypter waren bereits bestens mit der Biererzeugung vertraut. So ist
bekannt, daß sie bereits zwanzig verschiedene Biersorten brauten. Schon zu dieser
Zeit war Bier keineswegs ein Luxusartikel, sondern ein allgemein übliches
Volksnahrungsmittel. Im Mittelalter sorgten vor allem die Klöster für die Verbreitung
des Biers in Europa.
ROHSTOFFE FÜR DIE BIERERZEUGUNG
24
Der Alkohol
Braugerste
Stammt fast immer aus Österreich.
Verwendet wird ausschließlich zweizeilige
Sommergerste. Neben Gerste finden auch
andere Kornprodukte Verwendung.
Hopfen
Reinzuchthefe
Er verleiht dem Bier den zartbitteren
Geschmack (Bitterstoff Lupulin) und
fördert die Haltbarkeit sowie die
Schaumbildung des Bieres
Bekannte Hopfenanbaugebiete sind
in Österreich die Südsteiermark und
das Mühlviertel, in Deutschland vor
allem Halletau in Bayern sowie in Saaz
in Böhmen (Tschechien).
Brauwasser
Ist entscheiden für die Qualität des
Bieres und wird vor dem Brauen
speziell aufbereitet.
Man unterscheidet untergärige und
obergärige Bierhefe. Sie bewirkt die
Gärung. Dabei wird der in der
Bierwürze vorhandene Malzzucker
weitgehend in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt.
Mit untergäriger Hefe werden alle
Lagerbiertypen (Pilsner, Münchner,
Dortmunder, Märzen- und Bock
hergestellt.
Obergärige Hefen werden u. a. zur
Herstellung von Weizen-, Alt- und
Malzbier verwendet.
6.1.1 Biererzeugung
MÄLZEN
In der Mälzerei wird das Malz gewonnen (Umwandlung von Stärke in vergärbaren
Zucker).
Die Braugerste wird vollautomatisch geputzt, sortiert und in Wasser eingeweicht. Im
Keimkasten keimt anschließend die Gerste zu Grünmalz, das dann in der Malztenne
(Darre) heißluftgetrocknet (gedarrt) wird. Es entsteht das Darrmalz.
Gedarrt wird das Malz für helle Biere bei zirka 70 bis 85° C, für dunkle Biere bei zirka
90 bis 110° C.
Für die Herstellung von "Farbmalz" werden Darrtemperaturen bis 200° C
angewendet (Malzbier).
Daneben gibt es beim Darren noch eine Besonderheit, nämlich das Darren über
offenem Feuer. Dadurch wird das Malz nicht nur getrocknet, sonder auch kräftig mit
Rauch durchzogen. Es wird für die Erzeugung von Rauchbier verwendet.
Nach Entfernung der Wurzelkeime ist das Malzbraufertig.
MAISCHEN UND LÄUTERN
Hauptaufgabe dabei ist die Fixierung des Würzgehalts. Das Malz wird in den
Schrotmühlen zerkleinert und im Maischgefäß (Maischbottich) mit Wasser
25
Der Alkohol
(Brauwasser) versetzt. Dann wird das Ganze in die Maischpfanne umgepumpt. Nach
dem Erhitzen auf zirka 70° C (Gerinnung des Eiweißes) werden durch die im Malz
enthaltenen Fermente (Diastase) die Umwandlung der Stärke in den vergärbaren
Zucker fortgesetzt. Dabei bleibt das ausfgeflockte Eiweiß in den nicht löslichen
Malzbestandteilen, den Trebern, zurück. Das aus diesem Vorgang gewonnene
Zwischenprodukt, die Würze, wird in Läuterbottichen oder Maischefiltern von den
Trebern getrennt.
Die gefilterte (geläuterte) Flüssigkeit nennt man Stammwürze oder ungehopfte
Würze.
BRAUEN
Die Hauptaufgabe ist die Geschmacksgebung des Bieres.
Zur Stammwürze wird in die Brau- oder Sudpfanne Hopfen oder Hopfenextrakt
gegeben. Durch die Hopfenzugabe werden Bitter- und Aromastoffe in die Würze
gebracht. Weiters werden beim Kochen (Brauen) die Enzyme zerstört,das Eiweiß
wird ausgeflockt und die Würze sterilisiert sowie konzentriert.
Nach etwa zweistündigem Kochen werden die ausgekochten Hopfendolden mit dem
Hopfenseiher entfernt, die gehopfte Würze wird zur Abkühlung durch Kühlapparate
gepumpt (+6° C) in den Gärkeller geleitet.
GÄREN
Hauptaufgabe ist die Umwandlung des Zuckers durch die Hefe in Alkohol und
Kohlensäure.
In Gärtanks oder im Gärkeller (in offenen Gärbottichen) wird die abgekühlte Würze
mit Reinzuchthefe versetzt, die den beim Maischen entstandenen Malzzucker in
Alkohol und Kohlendioxyd aufspaltet.
Nach der Temperatur, bei der die Gärung erfolgt, und der Art der Hefe unterscheidet
man zwei Arten der Gärung.
Untergärig: die Temperatur beträgt etwa 5° C. Die Hauptgärung dauert 8 bis 10
Tage. Es wird untergärige Hefe dazugegeben, die sich gegen Ende der Hauptgärung
zum größten Teil am Boden des Gärbottichs absetzt.
Untergärige Biere werden besonders in Österreich und Bayern hergestellt, sie sind
länger haltbar.
Obergärung: Die lebhaft verlaufende Hauptgärung erfolgt bei 11 bis 15° C innerhalb
von drei bis sechs Tagen. Die obergärige Hefe setzt sich durch die starke
Kohlensäureentwicklung an der Oberfläche des Gärgutes ab.
Obergärige Biere werden vor allem in Norddeutschland, Belgien und Großbritannien
erzeugt. Sie sind weniger haltbar.
26
Der Alkohol
LAGERN
Hauptaufgabe ist die geschackliche Abrundung und Reifung des Biers. Nach der
Hauptgärung wird das fertige Jungbier zur Nachgärung (stille Gärung) und Reifung in
den Lagerkellern bei etwa 0° C (zwischen -1° und +1° C) eingelagert. Hier klärt sich
das Bier, baut Kohlensäure ab, und der Geschmack wird abgerundet. Nach etwa
zwei- bis dreimonatiger Lagerung ist das Bier ausgereift. Einfache Biere lagern sechs
bis acht Wochen, Stark- und Spezialbiere bis zu vier Monate und darüber.
ABFÜLLEN
Nach der sorgfältigen Filterung wird das Bier in Flaschen, Fässer, Container oder
Dosen (Nachteile: metallischer Geschmack, umweltbelastend) abgefüllt.
6.1.2 Bierarten
Sie können nach folgenden Kriterien unterschieden werden:
Nach den Grundmaterialien:
 Gerstenbier
Die meisten Biere in Österreich sind aus Gerstenmalz.
 Weizenbier
Sie werden aus mindestens 50 Prozent Weizenmalz gebraut. Es ist obergärig und
sehr kohlensäurereich. Weizenbier, auch Weißbier genannt, wird in sogenannten
Bierstangen mit einer Zitronenscheibe serviert, z. B. Obertrummer Weizengold.
Nach der Farbe:
Der Unterschied liegt im Darren.
 Helles Bier
Es ist hellgelb bis gelb bzw. kräftig bernsteinfarben bis kupferfarben (abhängig von
der Sorte).
 Dunkles Bier
Die dunkle Farbe wird durch den Zusatz von Farbmalz erreicht.
27
Der Alkohol
Nach der Gärart:
 Untergäriges Bier
Zur Herstellung düfen nur Gerstenmalz, Hopfen, Hefe ( untergärige Hefe) und
Wasser verwendet werden. Untergäriges Bier hat eine längere Gärungsdauer. Die
Hefe setzt sich bei dieser Brauart allmählich am Boden des Gärgefäßes ab.
 Obergäriges Bier
Zur Herstellung werden außer Gerstenmalz andere Malze (z. B. Weizenmalz) sowie
Rohr- und Rübenzucker und Farbmittel verwendet.
Die Gärungsdauer bei obergärigem Bier ist kürzer (obergärige Hefe wird verwendet).
Sie steigt nach der Gärung an die Oberfläche und bildet dort einen Schaum.
Nach dem Extrakt- und Alkoholgehalt:
Unter Extraktgehalt des Bieres versteht man den Stammwürzgehalt vor der Gärung
(1 Gramm Stammwürze = 1 Gramm Extrakt in 100 Gramm unvergorener Würze).
Der Alkoholgehalt kann aus den Extraktgraden mit Hilfe der folgenden Formel
errechnet werden.
Der Mindestalkoholgehalt von Bier beträgt 0,4 Gew.-% (1 Vol.-% = 0,8 Gew.-%, das
sind 0,5 Vol.-%).
 "Alkoholfreies Bier"
Nach dem österreichischen Lebensmittelbuch eine "Malz-Limonade". Es darf
maximal bis 0,5 Vol.-% Alkohol enthalten.
 Alkoholarmes Bier
= maximal 1,9 Vol.-% Alkohol.
 Leichtbier
= maximal 3,7 Vol.-% Alkohol.
Nach der Abfüllart:
 Flaschenbier
Inhalt 0,33 Liter und 0,5 Liter: in manchen Ländern auch mehr.
 Faßbier (Containerbier)
Meist Aluminiumfäßer; KEG (Container) haben einen Inhalt von 15 Litern (Partyfaß)
bis 50 Liter.
 Dosenbier
Inhalt 0,33 Liter und 0,5 Liter sowie 3,8 Liter und 5 Liter für den Haushalt.
Der Name Premiumbier wird von den Brauereien als Zusatzbezeichnung für
bevorzugtes Bier verwendet.
28
Der Alkohol
Biertyp/Sort
Charakteristik
e
Bockbier
stark, vollmundig,
(Starkbier) würzig, fein gehopft,
alkoholreich, wird
im allgemeinen zu
Weihnachten und
Ostern verkauft
Spezialbier
vollmundig,
ausgewogen
würzig, fein gehopft
Lagerbier
Harmonisch,
(Märzenbier
ausgewogen
)
malzig, mild
hopfenbitter
Schankbier
leicht, mild
hopfenbitter
Pils
erfrischend, leicht,
wenig malzig,
angenehm
hopfenbitter
Dunkel
vollmundig,
schwach gehopft
Weizenbier erfrischend, spritzig,
(Weißbier)
kohlensäurereich,
schwach gehopft,
blank oder hefetrüb
Leichtbier
besonders leicht,
um 1/3 weniger
Alkohol und
Kalorien als
Lagerbier
Stammwürze
Alkoholgehalt
Farbe
16 ° oder mehr
über 6,25 Vol.%
Bernstein
mind. 13 °
über 5 Vol.%
Hellgelb
12 bis 12,8 °
um 5 Vol.%
gelb
10 bis 12 °
um 4,3 Vol.%
Hellgelb
11 bis 13 °
4 bis 5 Vol.%
Hellgelb
12 bis 14 °,
auch 16 °
üblicherweise
11 - 13 °
um 5 Vol.%
sehr
dunkel
Hellgelb
4,5 bis 5,5 Vol.%
unter 9 °
Sehr hell
höchstens 3,7
Vol.%
29
Der Alkohol
6.1.3 Biermarken
Inländische Biere
Ottakringer (Wien)
Egger (NÖ)
Hubertus-Bräu (NÖ)
Reininghaus-Bier (Stmk)
Gösser (Stmk)
Puntigamer (Stmk)
Villacher (Ktn)
Hirter (Ktn)
Grieskirchner (OÖ)
Österreichische Brau Union (Schwechat, Zipf, Wieselburg, Bürgerbräu Innsbruck,
Hofbräu Kaltenhausen)
Stiegl-Bräu (Sbg)
Augustinger-Bräu (Sbg)
Adam-Bräu (T)
Fohrenburg (Vbg)
Mohren-Bräu (Vbg)
Neben diesen Bierfirmen haben siche in den letzten Jahren eine ganze Reihe von
sogenannten Gasthausbrauereien etabliert, z. B. Fischer-Bräu (Wien, Haydn-Bräu
(Bgld), Amadeus-Bräu (Sbg) Brauhaus Weitra (NÖ)
6.1.3 Ausländische Biere
Deutschland
Beck´s, Dortmunder Actien-Bräu, Henninger, Dinkelacker , Hofbräu, Paulander,
Pschorr-Bräu, Spatenbräu, Läwenbräu, Kulmbacher (Kulmbacher Kulminator - 28°
Stammwürze, 8 % Alkohol), Holsten, Warsteiner, Binding.
Schweiz
Hürlimann, Cardinal, Feldschlößchen.
Tschechische Republik
Budvar (Budweiser), Pizensky Prazdroj (Pilsner Urquell)
Italien
Dreher, Forst, Moretti, Wührer, Wunster.
Holland
Amstel, Heineken, Oranjeboom.
30
Der Alkohol
Frankreich
Kronenbourg.
England
In England werden folgende Biere erzeugt: Ale (helles obergäriges Bier, geringer
CO² Gehalt), bitter Ale (englische Bezeichnung für stark gehopftes Ale; verschiedene
Farbschattierungen, wird meist aus dem Faß ausgeschenkt), Porter (braunes, leicht
süßliches Bier) Stout (sehr dunkles, starkes Bier, durch den Zusatz von geröstetem
Malz).
Irland
Die bekannteste Brauerei ist Guinness. Die wichtigsten irischen Biersorten sind Ale,
Stout, Extra Stout, Export Stout, Porter, Lager (leichtestes Bier).
6.1.4 Bierspezialitäten
Zwickl
Für unfiltrierte, untergärige Biere ist z. B. die Bezeichnung "Zwickl" ( zur sonstigen
zutreffenden Sachbezeichnung) möglich.
Eisbock
Extra starkes Bockbier; durch Einfrieren wird der hochprozentige Teil konzentriert, da
Wasser früher als Alkohol gefriert. Der Eisbock hat einen Alkoholgehalt von 11,25
Vol.-%.
Rauchbier
untergäriges Bier; zur Herstellung dieses dunklen Bieres wird Malz verwendet, das
im Rauch von Holzspänen gedarrt wird.
6.2 SEKT/CHAMPAGNER
Schaumweine
Als Schaumweine werden alle kohlensäurehaltigen Weine (Weiß-, Rosé- und
Rotweine) bezeichnet, die meist durch eine zweite Gärung natürlich entstanden sind
und einen Mindestdruck von 3 Bar aufweisen müssen.
Laut Österreichischem Weingesetz ist die Bezeichnung "Schaumwein" oder "Sekt"
auf dem Flaschenetikett anzubringen
31
Der Alkohol
Champagner
Champagner ist ein moussierender Weißwein, der aus blauen und weißen Trauben
hergestellt wird (Ausnahme ist der Champagner Blanc de Blancs, der ausnahmslos
aus weißen Trauben hergestellt wird).
Die Schaumweine mit der Bezeichnung "Champagner" kommen aus einem
gesetzlich geschützten Gebiet, der Champagne. Alle nicht aus dieser Weinbauregion
stammenden Schaumweine tragen in Frankreich die Bezeichnung "Vin mousseux".
Champagnergebiet
Die Champagne ist die am weitesten nördlich gelegene Weinbauregion Frankreichs,
südlich der alten Krönungsstadt Reims.
Die Rebfläche der Champagne umfaßt 28.000 Hektar. Etwa 17.000 Weinbaubetriebe
sind mit der Champagnererzeugung befaßt. Im Champagnergebiet gibt es ca. 130
Erzeugungsfirmen, von denen ungefähr 30 absoluten Weltruf genießen. Die
bekanntesten Champagnerhersteller sind in Épernay und Reims.
Die Champagne gliedert sich in drei Weinbaugebiete:
Montagne de Reims
Im Reimser Bergland gibt es meist Nordlagen. Es werden hauptsächlich blaue
Trauben angebaut.
Vallée de la Marne
Das Marnetal hat vor allem Süd- und Südostlagen. Auch hier werden blaue Trauben
angebaut.
Côte de Blancs
In den Ostlagen werden weiße Trauben angebaut. (Chardonnay)
Champagnererzeugung
(Méthode champenoise)
Für die Champagner-Erzeugung sind drei Trauben-sorten zugelassen, nämlich Pinot
noir (blaue Traube), Pinot Meunier (blaue Traube) und Chardonnay (weiße Traube).
32
Der Alkohol
Weinlese
Sie beginnt Ende September. Die Trauben werden von Hand gelesen. Jedes Jahr
wird der Höchstertrag pro Hektar gesetzlich festgelegt. Auch die Traubenpreise
werden bestimmt. Die besten Gemeinden, die sog. Grands Crus, erhalten 100 %,
also den vollen Preis. Die Premiers-Crus-Dörfer erzielen 90 bis 99 % des Preises
und die übrigen Dörfer (Crus) 80 bis 89 %.
Kelterung
In für Champagner typischen Pressen.
Erste Gärung
Sie geht wie bei der normalen Weinerzeugung vor sich, nach etwa drei Wochen
erfolgt der Abstich.
Cuvéebereitung
Der blaue Pinot und der weiße Chardonnay werden in unterschiedlich hohen
Mengen, aus Verschiedenen Gebieten und Lagen sowie mehreren Jahrgängen von
erfahrenen Fachleuten zur "Cuvée" verschnitten. Nur der "Champagne Blanc de
Blancs" besteht ausschließlich aus Weißweinen der Chardonnay-Traube. Wenn ein
Jahrgang besonders gute Eigenschaften aufweist, werden ausschließlich Weine
dieses Jahrganges zur Vuvée verschnitten, und man erhält einen
Jahrgangschampagner (Champagne Millésimé). Der Cuvée wird geschönt, filtriert
und gelagert.
Zweite Gärung
Der Cuvée wird mit Zucker und Reinzuchthefe versetzt und zu einer zweiten Gärung
gebracht. Bevor die Gärung beginnt, wird der Wein in Flaschen abgefüllt und
verkorkt.
Die zweite Gärung dauert etwa drei bis vier Monate. Dann werden die Flaschen in
Kellern bei etwa 10 bis 11 ° Celsius mindestens ein Jahr (Jahrgangschampagner
mind. drei Jahre) gelagert. Während der Gärung wird Zucker in Alkohol und
Kohlensäure umgewandelt. Durch die langsame Gärung und die nachfolgende lange
Lagerung verbindet sich Kohlensäure besonders gut mit dem Wein und ergibt später
den feinen Schaum und das langanhaltende Perlen.
Gegen Ende der Lagerzeit kommen die Flaschen auf ein Rüttelpult. Hier werden sie
täglich gerüttelt, gedreht und ein Stück steiler gestellt. Die Trübstoffe (abgestorbene
Hefen) können sich im Flaschenhals absetzen.
33
Der Alkohol
Degorgierung (oder Abspritzen)
Das ist die Entfernung des Trübpfropfens. Diese Arbeit wird dadurch erleichtert, daß
man den Flaschenhals in eine Gefrierlösung taucht. Nach dem Öffnen der Flasche
wird der gefrorene Satz herausgeschleudert. Ein geringer Teil des Flascheninhaltes
geht verloren.
Dosierung (oder Dosage)
Die Flasche wird mit der Dosage, einer Mischung aus alten Weinen und Rohrzucker,
aufgefüllt. Die Zusammensetzung der Dosage ist das Geheimnis der
Champagnerfirmen. Die Dosage ist für den Geschmack und die Klassifizierung des
Champagners entscheidend.
Abhängig vom Restzuckergehalt unterscheidet man folgende Sorten ( die
Bezeichnungen sind in den EG-Ländern vereinheitlicht):
Restzucker
in Gramm pro Liter
0 bis 6
bis 15
12 bis 20
17 bis 35
33 bis 50
über 50
Österreich,
Deutschland
extra herb
Brut
Extra Trocken
Trocken
Halbtrocken
Mild/Süß
Frankreich
England
Extra Brut
Brut
Extra Dry
Sec
Demi-Sec
Doux
Extra Brut
Brut
Extra Dry
Dry
Medium Dry
Sweet
Flaschengrößen
Inhalt in Liter
0,2
Bezeichnung
Baby Split
0,375
0,75
1,5
3
4,5
6
9
12
15
Split, Demi
Bottle
Magnum
Jereboam
Rehoboam
Methusalem
Salmanazar
Balthasar
Nebukadnezar
Deutsche Bezeichnung
Baby, Zwerg, Pikkolo,
Knirps
Halbe Flasche
Ganze Flasche
Doppelte Flasche
Vierfache Flasche
Sechsfache Flasche
Achtfache Flasche
Zwölffache Flasche
Sechzehnfache Flasche
Zwanzigfache Flasche
Verkorkung
34
Der Alkohol
Nun wird die Flasche endgültig verschlossen, und zwar mit einem Naturkorken,
einem Metallband und einem Drahtkorb (Agraffe)
Lagerung
Dann wird der Champagner nochmals gelagert, bis er die Flaschenreife erreicht hat.
Adjustierung (oder Etikettierung)
Zum Schluß wird die Flasche mit einer Halsschleife und einem Etikett versehen. Bei
Jahrgangschampagner (Vintage) ist auf dem Etikett der Jahrgang (Jahreszahl)
ersichtlich. Bei Champagnerflaschen gibt es verschiedene Größen.
Etikettensprache
Millésimé (Vintage): Champagner eines besonderen Jahrganges.
Non-vintage: Normalverschnitt
Cuvée: Verschnitt
Blanc de Blancs: Nur aus weißen Trauben erzeugt
Blanc de Noir: Nur aus blauen Trauben erzeugt.
Crémant: Leicht schäumend, kleinste Kohlensäureperlen.
Rosé: Roséfarbiger Champagner mit Rotweinzusatz (schwierige Erzeugung)
Bekannte Champagnerfirmen
Name
Herkunft
Ayala
J.Bollinger
A.Charbaut&Fils (Blanc de Blancs)
Charles Heidsieck
Heidsieck & Co Monopole
Henriot
Krug & Co
Lanson Père &Fils (Black Label)
Mailly
Mame & Champagne
Mercier
Moet & Chandon (mit der Marke Dom Perignon Vintage)
C.H. Mumm & Co
Laurent Perrier
Perrier-Jouet & Co
Piper-Heidsieck
Pommery
Louis Roederer (Cristal)
Pol Roger & Co
Ruinart Père & Fils
Taittinger (Comtes de Champagne)
Ay
Ay
Èpernay
Reims
Reims
Reims
Reims
Reims
Mailly
Épernay
Épernay
Épernay
Reims
Tours-sur-Marne
Épernay
Reims
Reims
Reims
Épernay
Reims
Reims
35
Der Alkohol
Veuve Clicquot-Ponsardin
Reims
6.3 SEKT/QUALITÄTSSCHAUMWEIN
Sekt ist die Bezeichnung für alle Schaumweine aus Österreich und der Schweiz
sowie für Qualitätsschaumweine aus Deutschland.
Sekterzeugung
Flaschengärverfahren (Champagnermethode, Méthode champenoise)
Der Sekt wird auf dieselbe Art wie der Champagner hergestellt.
Transvasierverfahren
Der wesentliche Unterschied zur Champagnermethode besteht darin, daß nach der
zweiten Gärung die Reifung nicht in der Flasche, sondern in einem Sammelbehälter
erfolgt. Die Trübstoffe werden unter Gegendruck separiert, dann kommt die Dosage
dazu, und der Sekt wird wieder in Flaschen abgefüllt.
Tankgärverfahren (Charmat-Methode)
Die Erzeugung des Tanksektes unterscheidet sich in der Grundweinbereitung mit
Hefe- und Zuckerzusatz überhaupt nicht von der Champagnermethode. Es wird aber
die Cuvée zur Vergärung nicht in Flaschen abgefüllt, sondern sie kommt in große
Stahltanks. Die Gärung dauert zirka vier Wochen. Die entstehende natürliche
Kohlensäure ist ebenfalls an den Wein gebunden. Nach der Gärung wird der
Rohsekt auf - 5 ° abgekühlt, um die verbrauchte Hefe entfernen zu können. Dann
kommt die Dosage dazu, der Sekt wird filtriert und mit Hilfe einer
Gegendruckfüllanlage in Flaschen gefüllt.
Diese Methode ist wesentlich billiger als die Champagnermethode, der Sekt ist aber
auch in der Qualität nicht so gut. Das Bukett ist schwach, der Sekt moussiert in
größeren Bläschen.
36
Der Alkohol
Imprägnierverfahren
Bei dieser Methode wird fertigem Wein Kohlensäure unter Druck zugesetzt. Dann
wird die Dosage beigegeben und das Produkt unter Gegendruck abgefüllt. Nach
diesem Verfahren werden Imprägnierschaumwein, Perlwein und Obstschaumwein
erzeugt.
6.3.1 Bekannte Sektmarken
Österreich:
Hochriegel (Kattus)
Kleinoscheg
Klostersekt Klosterneuburg
Schlumberger
Winzer Krems
Henkell
Deutschland:
Deinhard Lila
Henkell
Kupferberg
Mattheus Müller
Söhnlein
6.3.2 Perlwein
Perlwein wird durch das Imprägnierverfahren hergestellt. Dem Grundwein (geringe
Qualität) wird in stark gekühltem Zustand Kohlensäure zugeführt und die Dosage
beigegeben.
Perlwein wird unter Gegendruck abgefüllt. Die künstliche Kohlensäure hat keine feste
Bindung mit dem Wein und ergibt ein grobes Mousseux, also große
Kohlensäurebläschen, die im Glas rasch entweichen.
Die Bezeichnung Perlwein muß auf dem Etikett stehen.
Nach dem Österreichischen Weingesetz gehört der Perlwein zu den versetzten
Weinen.
Die Bezeichnung "Frizzante" steht ganz allgemein für einen Perlwein, der zumeist
aus Norditalien stammt.
37
Der Alkohol
Österreichische Sekterzeuger (z. B. Kattus) haben diesen Begriff aufgenommen und
bieten Perlweine auch unter diesem Namen an. Sie werden teilweise nicht
"künstlich", sonder "natürlich" durch Vergärung des Mostes in Drucktanks hergestellt.
Der Vorteil für gastronomische Betriebe liegt im Wegfall der Sektsteuer.
38
Literaturverzeichnis
4.
LITERATURVERZEICHNIS
Literaturverzeichnis:
Ausbildung zum Sommelier an Schulen
Stöger
Getränkekunde
Gutmayr - Stickler - Siegel - Lenger
Coca - Cola
Informationsmappe
Handlexikon der Getränke
Siegel - Lenger - Roman - Radl
45
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1. DAS WASSER
1
1.1 Aggregatzustände
1
1.2 Diverse Arten von Wasser
2
1.3 Das Wasser in der Gastronomie
1.3.1 Trinkwasser
1.3.2 Sodawasser
1.3.3 Tafelwasser
1.3.4 Natürliches Mineralwasser
2
2
2
2
3
2. FRUCHTSÄFTE UND FRUCHTSAFTGETRÄNKE
5
2.1.1 Fruchtsäfte
2.1.2 Fruchtsaftkonzentrate
2.1.3 Getrocknete Fruchtsäfte
2.1.4 Fruchtnektare
2.1.5 Fruchtmark
2.1.6 Obstrohsaft
2.1.7 Obstrohsaftkonzentrate
2.2 Gemüsesäfte, Süßmoste
5
6
6
6
6
6
6
7
2.3 Erfrischungsgetränke
2.3.1 Erfrischungsgetränke mit Fruchtsaft oder Fruchtsaftlimonaden
2.3.2 Erfrischungsgetränke oder Limonaden (mit Aroma)
2.3.3 Fruchtsafterfrischungsgetränke ODER Fruchtlimonaden
2.3.4 Kräuterlimonaden
2.3.5 Cola-Erfrischungsgetränke
2.3.6 Bitterlimonaden
2.3.7 Ingwer-Limonaden
2.3.8 Malz-Limonaden
2.3.9 Molkegetränke
2.3.10 Kracherl
2.3.11 Neuere Entwicklungen
8
9
9
9
9
9
10
10
10
10
10
10
3.1 DER KAFFEE
3.1.1 Aufbereitungsverfahren - Ursprungsland
3.1.2 Das Rösten Im Verbraucherland
3.1.3 Koffeinfreier Kaffee
3.1.4 Reizstoffarmer Kaffee
3.1.5 Instand Kaffee
3.1.6 Kaffeesurrogate
12
13
14
14
14
15
15
3.2 Kaffeekompositionen
15
4. DER TEE
16
Inhaltsverzeichnis
4.1 Teeaufbereitung
18
4.2 Teesorten und Teearten
20
5. DER KAKAO
21
6. DER ALKOHOL
24
6.1 BIER
6.1.1 Biererzeugung
6.1.2 Bierarten
6.1.3 Ausländische Biere
6.1.4 Bierspezialitäten
24
25
27
30
31
6.2 SEKT/CHAMPAGNER
Schaumweine
Champagner
31
31
32
6.3 Sekt/Qualitätsschaumwein
6.3.1 Bekannte Sektmarken
6.3.2 Perlwein
36
37
37
4. LITERATURVERZEICHNIS
39
ALLGEMEINE GETRÄNKEKUNDE TEIL
I
Wasser, Fruchtsäfte,
Erfrischungsgetränke, Kaffee, Tee,
Kakao
Der Alkohol – Bier, Sekt, Champagner
Stand: 2002
Impressum:
Autor:
August Teufl
Martin Widemann
Hersteller:
Inhouse GmbH der Wirtschaftskammern Österreichs
Für den Inhalt verantwortlich:
Inhouse GmbH der Wirtschaftskammern Österreichs
WIFI Netzwerk
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A-1045 Wien, Wiedner Hauptstraße 63
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