VO Grundprobleme der Geschlechtergeschichte Wintersemester

Werbung
VO Grundprobleme der Geschlechtergeschichte
Wintersemester 2013/2014
(Mitschriftensammlung: Es wurden 3 Mitschriften zusammengefügt, dh. es wiederholen sich
Themen! Es gibt KEINE Garantie auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Die Mitschrift ersetzt
nicht den Besuch der Vorlesung.)
09.10.2013, Einheit I
Worum geht es? - Stichwort „Grundprobleme“
 Definition „Grundproblem“: gravierender als ein normales Problem an sich, bewirkt andere
Probleme  im Rahmen der Geschlechtergeschichte als Teilbereich der Geschichte gibt es
viele verschiedene Fragen, Ansätze und Theorien, die behandelt werden und als
Grundproblem geschildert werden
 Unterschied zur Bezeichnung: „Grundzüge der Geschlechtergeschichte“  hier wohl der
historische Verlauf gemeint, d.h. die Behandlung der Geschlechtergeschichte von Anfang bis
Ende
 Stellung der Frau an sich, aber auch Stellung zwischen Frau und Mann
 Entwicklung von der Frauengeschichte zur Geschlechtergeschichte
 Entwicklung der wissenschaftlichen Theorie
 Was sind die Forschungsthemen, die behandelt werden?
DENKEN - HINTERFRAGEN - KRITISCH SEIN
 Aufgabe des GeWi-Studenten und der GeWi-Studentin…
EQUAL PAY DAY: Tag zur gleichen Bezahlung von Männern und Frauen
Frauen verdienen nach wie vor 23% weniger (Bericht WIEN HEUTE)
 Dr. Ingrid Moritz: verschiedene Gründe für dieses Ergebnis
 schlechtere Karrierechancen
 Unterschied zwischen Frauen- und Männerberufen
 Kinderbetreuung als Frauenaufgabe
 nur in der Planwirtschaft, im öffentlichen Dienst ist dies anders geregelt, hier gibt es strengere
Richtlinien; Frauen sind im Schnitt jedoch mehr von Teilzeitarbeit betroffen
16.10.2013, Einheit II
Problem der Geisteswissenschaften: von den Naturwissenschaften nicht wirklich voll anerkannt,
weil z.B. keine empirische Vorgehensweise und keine überprüfbaren Beweise oder Gesetzmäßigkeiten
vorhanden sind
Geschlechtergeschichte: „Wissenschaft“ hier eigentlich nicht wirklich passend, man sollte hier eher
ein interdisziplinäres Fach sehen, eine „Querschnittsmaterie“
Epocheneinteilung: sinnvoll zur Gewinnung eines Überblicks, aber Zeitspannen können sich ändern
und sind eigentlich flexibel; „Grenzen“ und Übergänge von einer Zeitspanne zur anderen werden
meist mit großen Ereignissen, die als Zäsur wahrgenommen wurden, gezogen
Die Geschlechtergeschichte war lange nicht von Bedeutung, da es hauptsächlich um die Geschichte
der großen Männer ging, nicht um das gewöhnliche Volk. Bis heute wird eine Geschichte der
Ereignisse gelehrt.
Seite 1 von 24
Aufgrund der traditionsreichen Geschichtswissenschaft und Methodik scheint es vor der zweiten
Hälfte des 20. Jh. einfach keine Notwendigkeit gegeben zu haben, sich mit der Geschichte der
Geschlechter auseinanderzusetzen.
Durch das Vorherrschen des Patriarchates über sehr lange Zeit hat sich auch der Gedanke an eine
gottgewollte, vorgegebene Geschlechterordnung eingebürgert.
Behandlung der GRUNDPROBLEME:
 Frage der Periodisierung
wenn es sich hier um eine Disziplin handelt, kann dann die Periodisierung der allgemeinen Geschichte
auch für die Perspektive der Geschlechtergeschichte/Frauengeschichte brauchbar sein und angewendet
werden?
 Frage der Quellen: Basisinformationen zu einem Thema
 Historiker müssen auf diese Art Ressourcen zurückgreifen (schriftlich, mündlich), um
Forschungsfragen behandeln zu können
 hier sind auch Materialien gemeint, die noch nicht verarbeitet wurde, d.h. Literatur zu einem
bestimmten Thema, keine QUELLE!
 Unterschied zwischen Quelle und Literatur
Quellenproblem bei der Frau  je weiter man zurückgeht, desto größer ist der Bedarf an Quellen,
aber leider desto weniger ist erhalten, um einen genauen Einblick zu bekommen
„DIE“ Frau in der Geschichte kann nicht behandelt werden; zum Ersten war die
Geschichtsschreibung immer eine Art Männerdomäne, zum Zweiten fanden Frauen, besonders die der
unteren Stände kaum Aufnahme in literarische oder historiographische Texte.
Über Herrscherinnen und Königinnen sind mehrere Quellen bekannt bzw. noch überliefert. Die
unteren Stände werden im Rahmen der Sozialgeschichte oder der sog. Geschichte „von unten“
behandelt.
Bedeutende berühmte Frauen werden genannt und beschrieben, nur selten allerdings besonders
ausführlich.
Bsp.: Kleopatra, Maria Theresia, Katharina die Große, Kaiserin Elisabeth, Königin Victoria…
Neben schriftlichen Quellen müssen auch mündliche, bildliche und dingliche Quellen betrachtet
werden, dabei helfen die Hilfswissenschaften, z.B. Archäologie oder Kunstgeschichte. Nachdem
Frauen in den herkömmlichen Quellen nicht sehr auffällig waren, musste man auf andere
Quellengattungen zurückgreifen. Dies zeichnet die Geschlechtergeschichte als Disziplin bereits in
einem sehr frühen Stadium aus.
Die oben genannten Frauen, die in der Geschichte ihre Spuren hinterlassen haben, sind mächtig und
einflussreich, indem sie teilweise Herrschaftsfunktionen ausübten, meist in einer Zeit, in der es nicht
üblich war, dass eine Frau diese Rolle übernahm.
Johanna von Orleans gilt als besonderer Einzelfall; sie agierte nicht als Herrscherin, sondern brauch
als Kriegerin sämtliche Geschlechternormen der damaligen Zeit.
Kaiserin Elisabeth hatte ihren Status und ihre Macht von ihrem Vater und dann von ihrem Ehemann,
im Prinzip nicht aus eigener Kraft.
Die „Schöne Helena“ gilt als Paradebeispiel, wieso z.B. von der katholischen Kirche Frauen als
besonders gefährlich eingestuft werden. Sie wird nur auf ihren Körper reduziert, also nur auf ihre
Geschlechtlichkeit. Bis heute ist dies ein gängiger Prozess.
Eva gilt als die Bringerin der Erbsünde und da sie aus der Rippe des Adam gemacht wurde. Davor war
es Lilith, die eine eigenständige Frau war (Eva entspringt nur dem Körper Adams). In der katholischen
Kirche wird sie verteufelt, weil sie sich nicht damit abgefunden hat, was sie war, sie wollte daran
etwas ändern.
Seite 2 von 24
Frauen wurden immer in verschiedene Rollen gedrängt:
Aufrührerin, Verführerin, Rebellin, die Schöne, die Falsche, …
Entweder wurden Frauen vergessen und ignoriert, oder aber sie dienten als bedrohliches Beispiel
und haben sich in einer Tradierung durch die Zeiten erhalten, z.B. die Hexen, die als abschreckendes
Beispiel dienten - allerdings hat jede dritte Hexenverbrennung einen Mann betroffen. Es geht um die
Prinzipien der Einordnung und Unterordnung, die aufgezwungen wurden. Hatte man dagegen
verstoßen, musste man als Mensch aus unterem Stand mit Verfolgung rechnen.
Amazonen  als Begriff positiv oder negativ befunden?
eigentlich negativ konnotiert: gelten als unweiblich, kriegerisch und männermordend
23.10.2013, Einheit III
Bürger in Nepal können ab sofort entscheiden, ob sie sich als Mann oder Frau oder ? sehen. Dies wird
als Erfolg für die Transsexualität gewertet und als Verständnis des Staates für Homosexualität.
Nachteile: Offenlegung des Geschlechtes für alle  1% der Menschen weltweit ist Hermaphrodit
Grundabsicht: geschlechterkonforme Erziehung, was historisch vorbedingt ist  die heutige
Gesellschaft ist sehr liberal, was das betrifft, besonders auf die Bedeutung des Geschlechts hin
gesehen
 man will aber im Prinzip immer Zuordnungen, denn ? sind als Menschen schwer zuordenbar, des
weitere gilt es als skandalös und Operationen können sich nicht alle leisten, obwohl diese zur
Erlangung des gefühlten biologischen Geschlechtes hilfreich sind
(Audiodatei: das 3. Geschlecht in Pakistan - die Hidschras)
 Nachteil für Menschen, die sich also nicht zuordnen können, da sie als ungewöhnlich, nicht normal
usw. gelten und aus religiösen Gemeinschaften meist ausgeschlossen werden
Man wird immer nach seinem biologischen Geschlecht gefragt, obwohl dieses eigentlich sichtbar ist.
In den 60er Jahren sorgten die langen Haare der Männer und die Kurzhaarfrisuren der Frauen für
Skandale und die Auflösung der Geschlechterkonformitäten.
Warum fragt der Staat nach dem biologischen Geschlecht?
 Unterscheidungsmerkmale wie Namen können in fremden Kulturen für Schwierigkeiten
sorgen
Voreinstellungen: Texte über Männer oder Frauen werden anders wahrgenommen und aufgefasst als
Texte, bei deinen man das Geschlecht nicht kennt
Flüchtlingsproblematik in Syrien: Heiratsmarkt  tlw. 10-jährige Mädchen an deutlich ältere Männer
verkauft, verheiratet und anschließend wieder verstoßen  in der Ehe ist keine Vergewaltigung als
Tatbestand vorhanden, in Österreich bis in die 80er Jahre so im Gesetz
in den 70er Jahren: so genannte 2. Frauenbewegung, als Reaktion auf die 68er-Bewegung 
Beginn der Überlegung, warum man so wenig über Frauen in der Vergangenheit wusste
Seite 3 von 24
DIE HERAUSBILDUNG DER FRAUENBEWEGUNG
Schon im 2. Weltkrieg mussten Frauen eine Position einnehmen, die sie eigentlich nicht antreten
hätten sollen, doch es ging um die Rollenausfüllung für die abwesenden Männer; dieses Phänomen
hatte sich bereits im 1. Weltkrieg gezeigt.
Nach dem Ende des Krieges wurde dies aber sofort wieder rückgängig gemacht, d.h. Frauen mussten
wieder aus ihren „männlichen Rollen“ weichen und ihre Tätigkeiten aufgeben.
Nach Kriegsende kehrten einige Männer wieder zurück, das größte Problem waren jedoch die vielen
Gefallenen und jene, die in Kriegsgefangenschaft bleiben mussten.



Lohn- und Steuerpolitik wurde zur Begünstigung der Männer gedreht, die den Versorgerlohn
empfingen
Propaganda, z.B. vermehrt Heimatfilme nach dem zweiten Weltkrieg als Darlegung der
Familien-Idylle
man beließ Frauen in Arbeitsfeldern, die nicht besonders typisch für Männer sind, denn
ansonsten hätte man alle Frauen in einem Sozialsystem auffangen müssen
Bsp.: Hausmädchen bei reichen Familien mit Kindern, auch Hilfskräfte auf Bauernhöfen
 1917: Gesetz zum Verbot von Frauenarbeit im Industriebereich
diente als Vorwand, um Frauen aus gut bezahlten Jobs zu bringen, mittlerweile ist das Gesetz gefallen,
es kam jedoch zu heftigen Reaktionen daraufhin
 zu Beginn des Neoliberalismus kam es zu einer Verschlechterung der Frauenarbeiten in diesen
Betrieben
Europa Ende des 19. Jh.: es existierte keine einheitliche Idee, Zerrissenheit durch mehrere große
Staaten, z.B. permanenter Konflikt zwischen Deutschland und Frankreich
In Frankreich handelte es sich um eine extrem froh-natale Gesellschaft (vor dem 1. Weltkrieg), die
Kindergarten-Idee wurde sehr positiv aufgefasst und angenommen  Grund: Frankreich wollte
wehrfähiger sein als Deutschland, bis heute wird hier die größte Geburtenrate in Europa verzeichnet
 leichte Beeinflussbarkeit durch den Staat
Zigarettenverkauf = Staatsmonopol  Vergabe von Trafiken an Frauen, als Versorgungsgrundlage
 Beginn der Wohlfahrtsstaatlichen Idee, erst in den 1950ern Entwicklungsbeginn angenomen
reaktionäre und konservative Zeit, Ideale der faschistischen und nationalistischen Staaten blieben
allerdings bestehen  Pflichterfüllung, Leistung, Loyalitätsempfinden
kapitalistische Wirtschaftsordnung: Nordeuropa, Amerika; in Südeuropa usw., z.B. in Italien,
vermehrt kirchlicher Einfluss
 damit verbunden: die Nachkriegsjugend
50er Jahre: Aufbegehren der Arbeiterjugendlichen gegen die Gesellschaft  die „Halbstarken“,
James Dean
 erste Bewegung und Näherkommen der amerikanischen Kultur  Verhalten nach dem 2.
Weltkrieg: Carepakete, Kulturangebote (Filme, Musik usw.)
60er Jahre: Aufbrechen gegen die elitäre Nachkriegsgesellschaft, tlw. sehr länderspezifisch
gegliedert
z.B. USA: Gegenbewegung zum Vietnamkrieg, auch in Europa
D: Aufarbeitung und Frage, wie der Nationalsozialismus passieren konnte
 Entwicklung der antiautoritären Erziehung, da autoritäre Erziehung als „Schädlich“ konstatiert
wurde
 NS = Pflicht und Gehorsam  Preußentum
 Pflicht als Rechtfertigung und Gehorsam ohne Überlegung  Aufruf zum kritischen Denken
Seite 4 von 24
Die eigene Plfichterfüllung wurde positiv konnotiert, dann allerdings wurde das nicht mehr so positiv
empfunden.
Angetrieben durch Studierende, in Österreich mit Verspätung, wurde dennoch eine Protestbewegung
herausgeformt. Weibliche Studierende waren eine absolute Minderheit, erst nach dem Ende der
Studiengebühren kamen viele Studentinnen an die Uni.
Beschäftigung mit der Vergangenheit der Frau gilt auch für den Mann  Männer- und
Frauengeschichte, sowie Geschlechtergeschichte
30.10.2013, Einheit IV
Hierarchie in der Welt
1. Welt: rest-industrialistisch
2. Welt: kommunistisch
3. Welt: „Entwicklungsländer“ oder Schwellenländer
4.Welt: die ärmsten Länder überhaupt
 d.h. Frauen haben zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten weltweit mit höchst unterschiedlichen
Bedingungen zu kämpfen
Französische Revolution: als Einschnitt verstanden  Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (Liberté,
Egalité, Fraternité)
 Entstehung einer demokratischen Gesellschaft, die danach strebt, die Unterschiede zwischen Arm
und Reich auszugleichen, bzw. es versucht  bei zu großer Ungleichheit kommt es zur Revolution
Bsp.: Saudi-Arabien  Frauen dürfen hier nicht Autofahren (Video Youtube)
 wird mit der biologischen Konstitution der Frau begründet, da das Autofahren bzw. Sitzen hinterm
Steuer die Gebärfähigkeit schädige
 d.h. Frauen haben generell eine andere Gefühlswelt und andere interkulturelle Fähigkeiten (=
physische und psychische Unterschiede)
 starke, intellektuelle und aktive Frauen stellen somit eine Bedrohung für die Vorherrschaft der
Männer dar, d.h. man sucht vermehrt nach „rationalen“ Argumenten, um die Ordnung, wie man sie
kennt, aufrechtzuerhalten
im 18. Jh. wurde in Abhandlungen bereits festgehalten, dass Frauen nicht an die Intelligenz der
Männer herankommen, d.h. Frauen sind dümmer als Männer
 Männer, die im Auto mitfahren, wenn eine Frau am Steuer sitzt, verlieren ihren Verstand
 wenn Frauen etwas nicht tun sollen bzw. dürfen, werden meist biologische, intellektuelle und
emotionale Gründe dafür angeführt
Annahme: Rollen sind naturgegeben und angeboren, d.h. Frauen sind da, um Kinder zu gebären,
sind dümmer als Männer, …
 die Gesellschaft sorgte mit Sanktionen und Erziehung dafür, dass diese Ordnung aufrecht blieb
Bsp.: Leben einer Frau, die im 19. Jh. nicht geheiratet hat
 Leben im Kloster
 Arbeit als Gouvernante (=Reservemutter“)
 Leben bei der Familie, nach dem Tod der Eltern beim Bruder etc., als „alte Jungfer“ ein
Anhängsel im Familienverband
 Arbeit als Klavierlehrerin
 …
Seite 5 von 24
Industrialisierung
Bsp.: USA  eine Frau ist keine vollwertige Bürgerin, da sie kein Wahlrecht besitzt und keine
Verfügungsgewalt über ihr Erbe inne hat
 im Mittelalter hatte die Frau mehr Möglichkeiten, z.B. nahm sie nach dem Tod ihres Mannes
dessen Platz in der Zunft etc. ein und führte das Geschäft weiter als seine Witwe
Patriarchat: entspricht der Grundlage der Geschlechterordnung, bei der der Mann als Oberhaupt
fungiert und den Rest der Familie als untergeben behandelt
 die Frau steht in dieser Hierarchie unter ihrem Mann, aber noch immer über den Kindern
Das Wahlrecht für Frauen wurde damals mit einem „Wahlrecht für Haustiere“ verglichen.
Infantilisierung von Frauen gibt es bis heute, man sieht sie sehr oft als nicht volljährig bzw. als
unfähig an, aber wenn es ums Überleben und das tägliche Brot geht, sind Frauen an vorderster Front
im Einsatz.
1848: Gründung der amerikanischen Frauenbewegung  Grundforderungen formuliert und
Gleichberechtigung eingefordert
 Frauenbewegungen in Europa: ab 1850 in Österreich, zwei verschiedene: bürgerlich und
proletarisch, unterschieden sich durch ihre Forderungen und Anliegen  die Klasse spielte eine
große Rolle, auch noch aktuell für Funktionen wichtig
Anliegen der arbeitenden Frauen:
 bessere Arbeitsbedingungen (weg vom 14-18h-Tag)
 bessere Bezahlung; es gab zwei Löhne:
 Versorgungslohn  dem patriarchalischen System entsprungen, der Mann
arbeitet und muss mit dem Geld seine Familie versorgen können
 Bezahlungslohn, d.h. das Geld für die erbrachte Leistung, auch Leistungslohn
genannt
Änderung der Geschlechterrollen - was muss dafür getan werden?
 2 Prinzipien: Produktionsarbeit und Reproduktionsarbeit
 Produktionsarbeit = Lohnarbeit = bezahlte Arbeit
 Reproduktionsarbeit = Haushalt, Kindererziehung usw. = unbezahlte Arbeit
 dieses Verhältnis ist jedoch nicht statisch, denn vieles, was einst der Reprodutionsarbeit angehörte,
wie Pflege usw., wanderte in die Produktionsarbeit  kaufbar: Essen, Putzen, …
unbezahlte Schwerstarbeit: Nähen ohne Maschine, Putzen ohne die Hilfe von elektrischen Geräten
Das Patriarchat ist nach wie vor vorhanden, in Österreich galt bis 1978 laut Gesetz die
partnerschaftliche Familie (z.B. Vergewaltigung in der Ehe keine Straftat), wurde einer
Familienreform unterzogen  Änderungen:
 Frau kann Aufenthaltsort frei bestimmten
 Frau kann Vormund der Kinder werden
 Frau kann für sich und die Kinder eigenen Pass beantragen
Familie = Keimzelle der Staates, mit einem Oberhaupt und Untertanen  Spiegelung eines nicht
demokratischen Staates
Frauen setzten sich immer wieder zur Wehr, z.B. gegen ihre gewalttätigen Männer  über die wird
auch kaum ein Wort verloren, es heißt nur „Bitte, so nicht…“
Literatur: die Frau, sie sich nicht einordnen oder unterwerfen will, ist ein beliebtes Thema, z.B.
„Trotzkopf“ oder „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Pippi Langstrumpf“, …
ohne Ehe fehlte gegen Ende des 19.Jh. der Frau die Existenzgrundlage, sie war auf ihre Familie
angewiesen
Seite 6 von 24
 Entwicklung der Schreibmaschine: schuf den Beruf der Sekretärin
Österreich war ein sehr konservatives Land, Frauen wurden an den Unis lange Zeit nur als
Gasthörerinnen zugelassen; Serafine Buchleitner war die erste Frau, die an der philosophischen
Fakultät studierte (Geschichte).
1878: Vorstufe zum Gymnasium für bürgerliche Frauen, sog. Mäzenum
1919: juridische Fakultät lässt Frauen zu
nach dem 2. Weltkrieg: Frauen auch an der theologischen Fakultät
Es gab „Männerunis“, an die Frauen keinen Zugang hatten, im Gegensatz dazu wurden nach dem
gleichen Prinzip „Frauenunis“ errichtet. Auch heute noch gibt es Eliteunis, die nur für Männer
geöffnet und zugänglich sind.
Nach der Herausbildung der Frauenforschung und -geschichte, etablierte sich auch eine
Männerforschung und -geschichte.
Die Kategorie „Mensch“ umfasst nie alle, sondern immer nur einen bestimmten Teil.
Die neuere Frauenforschung untersucht nun die Menschenrechte nach speziellen Frauenthemen und
beschäftigt sich mit der Frage, ob Menschenrechte auch Frauenrechte sind.
Das Ziel der alten Frauenbewegung war die Erlangung des Wahlrechtes. 1907 wurde das
allgemeine Wahlreicht eingeführt, das die gesamte männliche Arbeiterschaft umfasste.
Kriterien: Was dürfen Frauen und Männer und was dürfen sie nicht?
Autofahren: auch heute noch stark zw. Geschlechtern differenzieren, zw. Gesellschaften und
Kulturen gibt es große Unterschiede
Frauen haben zur selben Zeit auf der ganzen Welt unterschiedliche Möglichkeiten,
korrespondiert auch mit Männern =>
1.Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern
2.Machtverteilung
3.Geschlechterrollen
strikte Trennung zwischen dem was Männer und Frauen tun, verlangen heute auch
Begründungen nicht religiöser Natur
Argumente in Saudi Arabien warum Frauen nicht fahren dürfen: begründet mit biologischer
Konstitution, Frauen haben andere intellektuelle Fähigkeiten
Geschlechterrollen: Männer sind mutig, tapfer, klug. Frauen sind das Gegenteil => trifft nicht
auf die ganze Gesellschaft zu (eg. Tagelöhner)
 klare Trennung, Aufteilung wurde als Natur und Gott gegeben gesehen, alle die dem Modell
nicht entsprechen Frauen sowie Männer bekommen Probleme => kluge Frau stellte große
Bedrohung dar, weil sie eventuell männliche Vorherrschaft nicht akzeptiert => braucht rationale
Gründe, viele Abhandlungen gegen Frauenhirne und sie sind irrational => Rollenverteilung gilt
seit Adam und Eva und bleibt für immer => Frauen haben deshalb in Geschichtswissenschaft
keine Aufmerksamkeit bekommen => machte sich in Erziehung erkennbar.
ab Industrialisierung:  Frauen in der Bürgerschicht wurden zur Ehe erzogen und zum
Muttersein: bürgerliche unverheiratete Frau im 19. Jh. Hatte Möglichkeit ins Kloster zu gehen,
Gouvernante, lebte im Elternhaus/Familie; in Literatur als alte Jungfer verewigt, wurde nicht als
vollwertige Bürgerinnen gesehen: Kein Wahlrecht, keine Entscheidung, kaum Rechte (wenige
Ausnahmen), im 19. Jh. Sind Frauen nicht vollwertig, sind in der Ehe dem Mann untertan
=> Patriachat: Geschlechterordnung geht davon aus, dass der Mann das Oberhaupt ist und der
Rest sind ihm Untertanen
Wahlrecht für Frauen ist wie Wahlrecht für Haustiere => undenkbar damals, Infantilisierung
von Frauen;
in der franz. Revolution ist Frau an Guillotine gleichberechtigt
Seite 7 von 24
1848 Frauenbewegung  stellt Nachfrage nach den Grundformen der Gleichberechtigung; ab
1850 2 Frauenbewegungen bürgerliche und politische; die Arbeiterklasse hat andere Anliegen:
bessere Arbeit, besserer Lohn, bessere Arbeitsbedingungen;
2 verschiedene Löhne: Zuverdienst - Lohn (Frau zuverdienst, Mann Hauptversorger),
Leistungslohn,
2 Prinzipien:
Produktion und Reproduktion
1. Produktion: Lohnarbeit, bezahlte Arbeit
2. Reproduktion: Haushalt und Hausarbeit.  unbezahlte Arbeit Kindererziehung
=> dynamisch: großer Teil von Arbeit die im Reproduktionsbereich waren (eg. Haushalt und
Krankenerziehung) wandern im 20. Jh. In den Produktionsbereich, auch Kindererziehung
bürgerliche Hausarbeit im 19. Jh. Sind unbezahlte Schwerstarbeiter, nicht verwunderlich weil
technische Mittel fehlen die wir heute haben, füllt den ganzen Tag aus; in kapitalistischer
Gesellschaft ist unbezahlte Arbeit entwertete Arbeit
heutiges Patriachat ist subtiler, auf gesetzlicher Ebene bei eg. Arbeit gleichberechtigt, Frau muss
man nicht mehr folgen, gesellschaftliche Realität ist anders; Familie ist Keim des Staates 
braucht Oberhaupt => Familie spiegelte seit damals nicht den demokratischen Staat wieder.
intellektuelle Kapazität der Frau => wurde im 19. Jh. von der Bildung ausgeschlossen
im 20 Jh. wächst Dienstleistungssektor  öffnet einen größeren Arbeitsmarkt, der für Frauen
zugänglich ist; Universität: Frauen nicht sofort zugelassen, erste Fakultät: Philosophie, lässt
Gasthörerinnen zu. Letzte Fakultät die Frauennach dem Krieg zulässt ist Theologie, in USA
eigene Frauenuniversitäten
nach Frauenforschung entwickelte sich Männerforschung
ERLANGUNG DES WAHLRECHTS: großes Ziel der Frauenbewegung! Mit großen ,
Abständen wurde Frauen das Wahlrecht zugestanden, sehr spät von USA, nach Skandinavien
(Finnland) und Russland; Frauenwahlrecht entsteht aus Angst vor den Auswirkungen der
Russischen Revolution und dem Zerfall der Monarchie in Österreich, in Frankreich wird das
Wahlrecht erst nach dem WWII eingeführt
06.11.2013, Einheit V
Werbung: soll auch sexuelle Orientierung ansprechen, eg. Homosexualität
sexistische Werbung  Banane
Sexismus in Werbung ist allgegenwärtig.  Sex sells.
Weltmännertag
In den USA wurde schon in den vergangenen 20 Jahren erkannt, dass die Homosexuellen eine große
Zielgruppe waren.
2. Frauenbewegung: Initialzündung für Frauen in der Geschichte  zur Erforschung beigetragen
2. Frauenbewegung löst wissenschaftliche Disziplin aus;
Frauen waren in der Öffentlichkeit weniger präsent aufgrund der Trennung zwischen
Produktion und Reproduktion, Aufteilung zwischen Frau und Mann (auch Ausnahmen);
 offiziell kein patriarchales System mehr  Realität: viele Singlehaushalte = veränderte
Gesellschaftsstruktur, kann nicht mehr sagen, Frauen sind im Reproduktionsbereich wurde
sozialisiert (Sozialisierung = Heranführen an eine Gesellschaft), ist im öffentlich
gesellschaftlichen Raum, nicht mehr Sache der Familie, beginnt bei der Kinderkrippe (auch ab 3
Monaten), vor 200 Jahren untätig; früher im bürgerlichen Leben undenkbar  Frau war nicht
berufstätig, war zuhause, musste nicht versorgen; untere Mittelschicht hat kein hohes
Einkommen, braucht Einkommen der Mutter; untere Gesellschaftsschichten bleiben zuhause
aufgrund Geldmangel, gab fast keine Kindergärten, vor 50 Jahren warne Kindergärten ehr für
Seite 8 von 24
verwahrloste Kinder Auffangstätte. Kindergarten = wertvolle sozialisierende Institution, bereitet
auf Schule vor, auch obere Gesellschaftsschichten geben ihre Kinder nun in Kindergärten.
Frauen im öffentlichen Leben: Unterschiede bei den Berufswegen, Idealbilder; öffentlicher
Raum manifestiert sich im öffentlichen Gedächtnis z.B. Denkmäler: in Graz Austria und Styria
als Allegorien; Straßennamen: Elisabethstraße, Marienplätze ( verschaffen kaum Präsenz), in
Strassgang, Puchleitnerweg (kein Vorname  keine Präsenz im öffentlichen Raum), Bertha von
Suttner Brücke; Frauenpräsenz auf Geldscheinen; gegenwärtig ein paar Benennungen nach
Frauen bei Straßen,
erste Phase der Frauenforschung sucht berühmte Frauen = Kompensation, bis 2003 dauerte die
öffentliche Wahrnehmung der ersten Phase, (Frauenspuren  women?), Frauenbewegung sucht
nach Frauen die sich in diesem Machtgefüge artikuliert haben  Suche macht Sinn, das
Konzept der Kompensation reicht nicht aus  Konzept der Kontribution = was tragen Frauen
zur Geschichte bei?
Intersexualität
Women of the 2nd women’s movement: - video
Sozialisation = Heranführen an eine Gesellschaft
HEUTE: Frau aus dem häuslichen Bereich hervorgegangen, im öffentlichen Raum; offiziell existiert
das Patriarchat nicht mehr (angeblich?)
Die Erziehung der Kinder erfolgt heute nicht mehr ausschließlich in der Familie, sondern außerhalb,
z.B. Kindergarten, Schule etc. Ab 3 Monaten kann das Kind eine Kinderkrippe besuchen und kommt
so gesehen schon sehr früh unter fremde Obhut.
Kindergarten: in den 50ern kaum vorhanden, im 19. Jh, handelte es sich hierbei um einen
Aufnahmeort für verwahrloste Kinder; dazu kam der große Druck auf die Frau, die als Rabenmutter
beschimpft wurde, wenn sie ihr Kind weggab.
Für eine bürgerliche Familie war es undenkbar, ein Kind in den Kindergarten zu geben, doch da in der
Mittelschicht Frauen arbeitstätig waren, wurde eine Kinderbetreuung notwendig.
Konsens heute: Teilzeit-Arbeit und halbtags Kindergarten
Frauen heute im öffentlichen Raum: Handel  hauptsächlich Teilzeit; „Kirche“, Werbeplakate,
Kankenhaus, Pfelgeberufe, Kindergärtner
 auf Denkmälern: z.B. Allegorien wie Styria oder Austria
 Straßennamen, z.B. Erna-Diez-Straße  tlw. ist jedoch nur der Nachname vorhanden, fraglich ob
die Frau so in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden kann
 ursprüngliche Initiative der Frauenforschung: Auffinden berühmter Frauen, wurde in Österreich
erst 2003 wahrgenommen
 Website: www.woman.at
in den 70ern: Suche nach Frauen in Machtverhältnissen  hat damals besonders Sinn gemacht,
allerdings später nicht mehr als befriedigend empfunden; man wechselte das Konzept und fragte nach
dem, was Frauen gemacht haben
 die Geschichte von Männern wurde immer als mehr wert empfunden und angesehen
China: frauenlose Gesellschaft  Zeitungsartikel auf moodle
Beitrag ZIB: Intersexuelle Menschen  in Österreich: Alex Jürgen (einziger intersexueller Mensch,
der offen darüber spricht)
 in Deutschland kann man die Frage nach dem Geschlecht nun auch unbeantwortet lassen
American Revolution: Fighting for the Right to Vote  englischer Beitrag
Seite 9 von 24
13.11.2013, Einheit VI
















Wissenschaftliches Arbeiten => Geschlechtergeschichte
Wissenschaftliche Diszipline haben sich zuerst mit Frauen beschäftigt
Frauen & Medizin = Auswirkung von Medikamente, Symptome des Herzinfarktes anders
Die Hysterie (hysterisch) war eine typische Frauenkrankheit
Geschlechterforschung zuerst Frauen, dann das Zusammenspiel der Geschlechter
Wissenschaft zu betreiben = Erkenntnisse zu liefern
Wissenschaft = Prozess, Ergebnis gesammelter Erkenntnisse
Wissenschaft ≠ bloße Beschreibung
Kunde ≠ Wissenschaft, der Prozess muss nachvollziehbar sein
Quellen immer hinterfragen & immer alle zur Verfügung stehenden Quellen verwenden
Forschungsprozess sollte methodisch und systematisch erfolgen
Institutionalisierung erforschen was schon vorhanden ist
Wissenschaft orientiert sich an Theorien (Gedankengebäude)
Ereignisgeschichte = Geschichte von längeren Vorgängen
Hexen wurden in Geschichtsschreibung aufgenommen 30% Männer
Ansatz der Forschung empfanden Frauen als Opfer und Unterdrückte
Dann auch für Wiederspruch & Aufmüpfigkeit
Einige Frauen hatten das NS Regime aktiv unterstützt
Wiederstand
Flugblätter in Kinderwägen versteckt
Geschichte = Geschehen der Ereignisse an sich, Beschäftigung mit der Vergangenheit
20.11.2013, Einheit VII
The Stalled Revolution: Beitrag ansehen für die verpasste Stunde am 2.10.2013  Material für
PRÜFUNG!
WH: Was Wissenschaft und Geschichte ist
Graz 2003: Kulturhauptstadt Europas  WOMAN - Projekt, Beginn der Geschlechtergeschichte in
Österreich
 Sozialgeschichte: erstmalige Befassung mit der Frau an sich
oral history: z.B. Widerstand in der NS-Zeit, Befragung von Zeitzeugen
Graz 2003: erste Phase der Frauenbewegung, so spät weil es viel Nachholbedarf gab, bis dahin
auf der Uni keine Frauengeschichte, erste Arbeiten von Frauen, die sich über Projekte mühsam
ihre Arbeiten erarbeiteten
Was haben Frauen im Laufe zur GS beigetragen? – Geschichtswissenschaft sehr konservativ,
geprägt vom Historismus, hat sich generell nicht für Gesellschaft interessiert, hauptsächlich
politische Geschichte; Aufbruch in den 60ern: neue Methoden, neue Theorien, Interesse an
Frauen im Zuge der Frauenbewegung; Frauen hauptsächlich in der Sozialgeschichte in ihrer
Funktion in der Familie betrachtet,
Oral History: Widerstand im Nationalsozialismus  Beschäftigung mit schriftlichen Quellen
sehr subjektiv, keine zufriedenstellende Beschäftigung mit den hauptsächlich amtlichen
Schriften  nach amtlichen Schriften sehr wenig Widerstand; Oral History beweist Gegenteil,
viele Frauen waren im Widerstand tätig
Widerstand = nicht nur der bewaffnete Kampf sondern alle Formen die dazu beitragen, dass das
Regime behindert und geschwächt wird etc.
Zentrales Dokument in diesem Zusammenhang: Küchengespräch zw. Rebellinnen
männliche Perspektiven und Werte bestimmen die Frauen als Norm, man betrachtet bis in die
Gegenwart alles nach der männlichen Sicht
Seite 10 von 24
„FRAUENRÄUME“: z.B. reine Frauenklöster, Damentoiletten usw.  heute z.B. Wickelraum für
beide Geschlechter zugänglich, obwohl nach wie vor sehr oft noch immer nur in der Damentoilette
anzutreffen
Die strikte Geschlechtertrennung ist kulturbedingt, die steht als Zeichen einer konservativen
Gesellschaft.
KÖRPER: der weibliche Körper wird generell nach männlichen Sichtweisen betrachtet, auch
von den Frauen selbst, z.B. Bewertung des eigenen Aussehens nur nach männlichem Blickpunkt
männliche und frauliche Quellen müssen daraufhin betrachtet werden, Einteilung usw. je nach Zeit
Verfassung etc.
weibliche Quellen, die ohne männliche Sicht der Dinge auskommen: z.B. Tagebücher, die nicht für die
Öffentlichkeit gedacht sind, besonders ideal sind auch Briefe
In Österreich: 70er und 80er Jahre waren geprägt von einem großen Anwachsen von
Fraueninstitutionen zur Frauenforschung, von Frauen, für Frauen, über Frauen, …
 Sammlung von Frauennachlässen
 Ariadne: große Teile im Internet zugänglich
G. Lerner: andere Forschungsinstrumentarien sollten vorhanden sein, man muss auch
interdisziplinär arbeiten können
 Quellen sollen „gegen den Strich gelesen“ werden, d.h. man sollte auch hinter den Text blicken
können  konservative Geschichtswissenschaft, daher auch besonders skeptische Betrachtung der
Frauenbewegung, falls dies überhaupt der Fall war, tlw. auch heute noch
1920 in Wien geboren, flüchtet mit 18 vor Nazis, hat viele Bücher geschrieben: eg. Entstehung
des patriarchalen Systems  stellt Ursprünge des Systems bis zur Gegenwart dar; schreibt auch
über feministische Wurzeln, Majority finds its past by G.L.
Männliche Werte bestimmen auch das Leben der Frauen. Frauen werden an der männlichen
Norm gemessen.
Nach Entstehung der Forschungen über berühmte und nicht-berühmte Frauen  keine korrekte
Abbildung der Gesellschaft; in der Gesellschaft nur wenige Bereiche, in denen Frauen nicht in
Interaktion mit Männern stehen. Getrennte Bereiche: Kloster, Damen und Herren WC (
Separate für Wickeltische); im arabischen Raum: strengere Geschlechtertrennung (Zeichen für
konservative Gesellschaft; in Österreich früher in Schulen und Kirchen); Körper:
Schönheitsideal für Frauen wird bis zur Gegenwart sehr stark von Männern dominiert.
Quellen die zur Verfügung stehen: Problem ist die männliche Perspektive; Forderung: Quellen
sind gegen den Strich zu lesen, denn es werden hier männliche Wertungen vertreten. Soll nach
anderen Informationen als nach jene die die Quelle zu vermitteln versucht. Quellen von Frauen:
Tagebücher, Briefe  Frauennachlässe: viele Institutionen betreiben Frauenforschung auf der
Grundlage  eigene Literaturdatenbank von Frauen über Frauen: Ariadne; Liebesbriefe:
Geschlechterbeziehungen und Rollenzuteilung kann hier analysier werden
Zentral: Es muss andere Forschungsinstrumentarien geben als die vorhandenen (auch G.L. sagt
das); Quellen können nicht objektiv gelesen werden, möglichst intersubjektiv  das eine Quelle
interpretiert, war unmöglich  Grund warum Frauenforschung solange nicht an den Unis Fuß
fassen konnte
Wichtige Kategorien für die Erschließung des gesellschaftlichen Systems: Religion, Ethnizität,
Geschlecht, Klasse, Bildungshintergrunde; auch das Problem in der 2. Frauenbewegung:
Schwesternschaft konnte es nicht geben, weil es innerhalb der Gesellschaft Unterschiede gab 
gehören einer Klasse, Religion an, sind unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt; am besten in
der Gesellschaft: reiche weiße Männer, kommt auch auf den Standpunkt an,
in einfacher hierarchischer Darstellung in Amerika: arme weiße Frau – arme schwarze Frau
Interpretation der Quellen  massiv gegen die Frauenforschung vorgegangen, tlw. deswegen, um
sie nicht an die Uni zu lassen  Frauenthemen wurden für unmöglich erklärt
Seite 11 von 24
Fazit: Mit der historischen Frauenforschung wurden neue Methoden und Zugänge zu den
Quellen gefördert, d.h. es handelt sich hierbei auch um einen allgemein sehr großen Schritt.
Man begann auch nach theoretischen Konzepten und Thesen zu arbeiten.
MANN und FRAU als Bedeutung je nach Fragestellung verschieden, was im Allgemeinen eine
sehr revolutionäre Betrachtung darstellt
 schon vor Entwicklung der Frauenforschung gab es wichtige Kategorien, z.B.:
 Schichtzugehörigkeit, wurde schon von den marxistischen Forschern aufgegriffen
 Ethnizität
 Religion
 Alter
 Bildungsstand
Intersektionalität: Diskriminierung erfolgt nicht immer nur aufgrund eines Elementes, sie kann auch
als Kombination aller oder mehrerer Kategorien aufkommen, was derzeit ein besonderes Thema in der
ReWi ist
Ansatz in der Frauenforschung: führt Begriff der Intersektionalität ein, Diskriminierung erfolgt
nicht immer nur aufgrund einer Zugehörigkeit, sondern Diskriminierung aufgrund aller
Kategorien,
Marxistische Ideologie: Thema der Geschlechterungleichheit ist nicht vorgekommen, weil
Kommunismus nicht separat diskutiert wird, klassenlose Gesellschaft weißt keine Unterscheide
auf  Realität sieht anderes. Im Bereich d. Produktion ist Ungleichheit für Frauen geringer als
in den westlichen Gesellschaften; Grund: begrenzt Zugang zu Arbeitskräften im Ausland, in
Westeuropa kommt Gastarbeitermaschine in Gang in 60ern  Mutterrolle für Frauen ist
dominant  tlw. Entsteht Arbeitsmangel, der mit Gastarbeitern reduziert wurde; in DDR:
Gastarbeiter aus Vietnam im strengen Rotationsprinzip
Die konservative Wissenschaft beschäftigt sich mit den wichtigen Dingen, z.B. Krieg, Ereignisse
usw. Die Anthropologie betrachtet die nebensächlichen Dinge dazu, die nicht als interessant genug für
die Geschichte empfunden wurden.
Auch die marxistischen Analysen in Bezug auf Geschlechter- und Klassenforschung bilden einen
wesentlichen Grundstock. Man setzte hier Mann und Frau theoretisch gleich, auch wenn es in der
Praxis anders aussah, z.B. UdSSR, …
 Unterschied: mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten, da Arbeitstätigkeit beider Geschlechter,
man hatte auch nur begrenzten Zugriff aus Auslandsarbeiter
In Westeuropa trat gleichzeitig die Gastarbeiterschiene in volle Kraft, da Frauen im Staat nun als
gute Mütter propagiert wurden und in der Arbeitswelt nicht mehr gerne gesehen waren,
27.11.2013, Einheit VIII
Renate Bridenthal – arbeitet stark mit Kategorien Produktion und Reproduktion  definiert sie
klarer
Produktion: Lohnarbeit
Reproduktion: Mutterschaft
Ansatz von Renate B.: Wechselwirkung zwischen R. und P. und dass sich die einzelnen
Bereiche innerhalb Produktion und Reproduktion verändern und Schwerpunkte verlagert
wurden, Arbeit wird zu Lohnarbeit Ende des 18.Jh.  mit Entstehung der bürgerlichen Familie:
Kennzeichen = Trennung von Haus und Arbeit. Heute teilweise keine Trennung zwischen
Produktion und Reproduktion eg. Industrieländer, Tourismus; bis zur Industrialisierung existiert
das ganze Haus  Einigkeit von Produktion und Reproduktion, Kernfamilie + Gesinde.
Heute Familie: Österreichische Bevölkerung aufgeschlossen, Großteil der Bevölkerung hat
nichts gegen eine homosexuelle Familie einzuwenden.
Seite 12 von 24
Gesellschaftliches Problem: Bevölkerung wird immer älter.  Pflege für zu Hause aus dem
Ausland. Wer übernimmt Hausarbeit?  Forschung
Das eine Person das Haus verlässt, um in den Produktionsberiech zu gehen, war nicht
selbstverständlich. Langsame Entwicklung  in Literatur wird oft darüber geschrieben, dass
Frauen für Kindererziehung besser geeignet sind. Biologische Vorgaben, Geschlecht, anderer
Charakter machen Frauen für die Kindererziehung am besten geeignet. Kinder rücken langsam
in den Mittelpunkt. (Buch: Entstehung der Kindheit 70er) Kindersterblichkeit war so hoch, dass
viele nur ein paar Monate alt wurden. Man investiert keine Emotion, wenn die
Wahrscheinlichkeit, dass man Kind verliert, hoch ist.
Wechselbeziehung zwischen Reproduktion und Produktion: (Bridenthal)
Ab Industrialisierung: nicht mehr nur Hausgeburten, Entwicklung der Kindergärten im sp. 19.
Jh., Kinder gehen in die Schule, großteils Eigenversorgung mit Garten und alles Selbstgemacht,
nach 45 Veränderung auf dem Ernährungssektor  Heute ist selbstgemachtes sehr wertvoll in
unserer konservativen Gesellschaft aufgrund des hohen Zeitaufwandes. => Daher Verlagerung
vom Reproduktion in den Produktionsbereich. Tiefkühlkost in den USA sehr früh  wegen
Verlagerung. Bei uns bis vor ca. 20 Jahren
Bei uns eigentlich Kuchen selbstbacken für Wertschätzung, in den USA teilw. Unbekannt einen
Kuchen zu backen. Hausarbeit aus Liebe  Liebe als Lohn. Nach einem Jahr Ehe kein Kuchen
 Liebesentzug
Warum hätte man das nicht in der Sozialgeschichte erforschen können? Warum
Geschlechtergeschichte?
1. Familie: in Sozialgeschichte wird als geschlechtsneutral, als gesellschaftliche Einheit gesehen.
Frage nach Rollverteilung wird nicht gestellt. Frauen werden auf familiale Reproduktion
reduziert. Nicht-Mütter würden also eigentlich gar nicht vorkommen
2. Frauenbiographie: Normalbiografie der Frauen  Mutterschaft. In den letzten Jahrzehnten hat
sich herausgestellt, dass Frauen aus der Normalbiografie herausfallen eg. Späte
Berufsausbildung, späte Geburten.  Aufzeigen, dass es unterschiedliche Frauenbiografien gibt
wird in der Geschlechterforschung erforscht.
3. Warum nicht in der Arbeitergeschichte? – in der klassischen Arbeitergeschichte kommen
Frauen nicht vor. In der Organisationsgeschichte haben sie kaum Rechte (?)
Frauenforschung in den USA gestartet  England und Deutschland stark vom
Skandinavischem Raum beeinflusst, Österreich stark von den USA beeinflusst; in Frankreich
etwas anderer verlauf in den 70eer Jahren. Franz. Frauenbewegung war extrem feministisch.
Forderung: Vergangenheit von Frauen aufarbeiten. Anthropologie leistet großen Beitrag zur
Frauenforschung  in Frankreich Anthropologie in vor allem zum Thema Unterdrückung 
Frauenthema
Französinnen haben sich von Anfang an geweigert, dass es so etwas wie eine weibliche Genuine
gibt.  keine Frau
Simone de Beauvoir: Das zweite Geschlecht  KERNAUSSAGE: Frauen werden zu Frauen
gemacht und nicht als solche geboren  Frauenbewegung greift dieses Buch auf, macht
Wehren gegen eine zugeschriebene Genuine deutlicher und verständlicher!
Biologisches Geschlecht = sex
Gesellschaftliches Geschlecht = gender
de Beauvoire: Einfluss der Gesellschaft beschreibt das Verhalten von all jenen die als Frauen
geboren werden. Bei Männern stellt bis dato kaum einer eine Frage. Warum Mann sein? Neue
Frauenbewegung ändert die Machtstellung der Männer, werden in Frage gestellt
Auf die Spitze getrieben durch Engländerin B.: Auch das Biologische Geschlecht wird
aufgezwungen, wir sind nicht 100% mit einem Geschlecht geboren, unterschiedlich viele
männliche und weibliche Hormone. Dramatisch wird es wenn Geschlechtsmerkmale bei der
Geburt nicht anerkennt werden  Intersexualität führt zum Ausschluss aus der Gesellschaft,
weil sie nicht nach Rollen eingeteilt werden können. Wichtiger Bereich in der
Geschlechterforschung!
Seite 13 von 24
Frauenforschung: Sammelbegriff für unterschiedliche Disziplinen die sich mit Frauen
beschäftigen davon ist ein Teil die historische Frauenforschung
Geschlechterforschung: Sammelbegriff für unterschiedliche Disziplinen die sich mit Männern
und Frauen beschäftigen, davon ist ein Teil die historische Geschlechterforschung
Bocaccio: Von berühmten Frauen, über 100 Kurzbiografien
Christine de Pizan, Stadt der Frauen aus dem 15. Jh. formuliert dasselbe was die neue
Frauenbewegung formuliert
Die Frauen- und später die Geschlechterforschung war in den historischen Wissenschaften nicht gut
aufgehoben. Besonders bei der Anthropologie oder der Sozialgeschichte wurden ihre Themenbereiche
behandelt, zählten daher auch nicht zu den interessanten Themen der Geschichte, die bevorzugt als
wichtig gehandhabt wurden.
Frauenforschung: Beginn in den USA, später in Frankreich, Deutschland und Österreich
neuere Einteilungsmöglichkeit:
 heroisch  entgegen der Opferrolle, auch Frauen als Täterinnen
 tragisch  Frauen aus der Sicht der Opferrolle, Opfertheorie der Frauen
Themen, die aus mehreren Perspektiven behandelt werden können, z.B. die Hexenverbrennungen 
Frauen waren hier zwar das Opfer, standen gegen das System und agierten selbstbewusst und
kraftvoll; im Zuge der zweiten Frauenbewegung einen besonderen Stellenwert erhalten
Bsp.: Frauen in der NS-Zeit: sie wurden besonders gerne in der Opferrolle gesehen und waren schon
on der frühen Geschichtsschreibung so dargestellt, dennoch gab es auch sehr viele Frauen im
Wiederstand, z.B. besonders für die österreichische Frauenbewegung wichtig
Es existieren in verschiedenen Quellen auch Loblieder auf die Frau, z.B. in der Antike von Plutarch
usw.
04.12.2013, Einheit IX
Gleichbehandlungsanwaltschaft  Einrichtung gegen Diskriminierung
Der Schritt zur historischen Geschlechterforschung wurde von der Frauenforschung aus getan.
„Mensch“ kann entweder Mann oder Frau meinen, es wird immer eine bestimmte Schicht näher
betrachtet, niemals alle.
Die Männerforschung entwickelte sich nach dem Schritt der Frauen- zur Geschlechterforschung
heraus.
1986: amerikanische Historikerin J. Scott  sie war die erste, die von „Geschlecht“ zu sprechen
begann, davor sprach man nur von „Frauen“
„Geschlecht“ war für sie die Achse der sozialen Ungerechtigkeit, der Transport der sozialen
Differenzen, später kamen auch die biologischen Differenzen hinzu
„Geschlecht“ = „gender“
 im englischen Sprachschatz unterscheidet man „gender“ = sozial-gesellschaftlichen Geschlecht
und „sex“ = biologisches Geschlecht voneinander
Die Zugehörigkeit zu „gender“ entscheidet auch, was die Gesellschaft erwartet, auch diese
Erwartungshaltung ist vom biologischen Geschlecht eigentlich zu unterscheiden
gleiche Erziehung, egal, was für ein biologisches Geschlecht: Kleidung würde vereinfacht, aber wäre
gegen die wirtschaftliche Strategie, Vereinfachung der Pflegeprodukte, Vereinfachung im
Spielzeugsektor, …
Seite 14 von 24
vor 100 Jahren: Frauen als Männer verkleidet, um darauf aufmerksam zu machen
Ein soziales Geschlecht für die eigene Person bedeutet Zugehörigkeit, Gleichheit,
Orientierungserleichterung usw. Ein Problem ergibt sich, wenn man auch davon ausgeht, dass das
biologische Geschlecht als konstruiert zu gelten hat, denn dann kann man in der Vergangenheit
nicht mehr von vergleichbaren Kategorien ausgehen und landet wieder am Anfang.
Die konservative Strömung sollte in ihrer Dominanz verändert werden.
mehrere Teilbereiche der Geschlechterforschung:
 Mittelalter und Zeitgeschichte, etc.  verschiedene Arbeitsmethoden
 nationale und kulturelle Unterschiede fließen auch in die Arbeitsmethoden ein
an den Universitäten: im deutschsprachigen Raum wurde Frauenforschung erst außerhalb der Uni
betrieben, durch mehrere Projekte und hauptsächlich Laien
 in den USA war die Stellung der „gender studies“ von Anfang an besser, aus Amerika kamen viele
methodische und theoretische Impulse nach Europa
in den Zeitungen:
 Prostitution soll verboten werden  Frauenhandel und Enteignung des Körpers
 Kroatien: Abstimmung über die Homo-Ehe; das Verbot ist im Gesetz verankert, eher
konservativ gesehen
 PISA-Studie: Mädchen sehr schlecht in Mathematik und Naturwissenschaften
 Gewalt: 45 Spanierinnen ermordet, 16000 in Gefahr, tödliche Gewalt der spanischen Machos
Frage der Identität, Problematik mit dem eigenen Körper und der Wahrnehmung von Körper in der
Gesellschaft
 Schwerpunkt: Erinnern, Mythos des kulturellen Gedächtnisses
Man geht von Erinnerungen einzelner Individuen aus, aber auch von einer gesamten Gesellschaft, die
sich erinnern kann. Gemeinsames Erinnern wirkt identitätsstiftend und war immer schon wichtig für
Nationalitätsbildungen.
Erinnern spielt in der gemeinen Frauenforschung jedoch keine große Rolle.
Sexualität: Tradition, z.B. M. Foucault („Sexualität und Wahrheit“, erst 1977 übersetzt)
 Empfindungen und Wahrnehmungen unterliegen sozialen Wandlungen, d.h. es handelt sich
hier um einen historischen Prozess, der durch seine Veränderbarkeit erkannt wird
 d.h. Änderung im Handeln der Frau, was sie tut usw.
 Foucault geht weiter und spricht von einer Wahrnehmung der Sexualität und des Körpers
Veränderungen des Schönheitsideals, z.B. in den 50ern  Standards entwickeln sich, verschiedene
Möglichkeiten:
 Männer der Werbung üben so Macht auf die Frau aus (und schaffen es auch), je schwächer die
Frau, desto stärker der Mann
 Marktangelegenheit: Trends werden gesetzt, auch Umschwung zu sehen
Stimmung gegen Feministinnen, da bewusstes ungepflegtes Auftreten, um den Männern NICHT zu
gefallen, z.B. kein BH, kurze Haare  als Lesben geschimpft
DEFINITION GESCHLECHTERFORSCHUNG:




interdisziplinäre Disziplin, die das Verhältnis zwischen Mann und Frau als konstruiert
analysiert (soziale Stufe)
Beschreibung, wie sich diese Konstruiertheit historisch herausgebildet hat und wie es sich in
den verschiedenen Kulturen verhält
Rolle, Status und Beziehungen der Menschen durch Geschlechteridentität geregelt
in allen Wissenschaften möglich: ReWi, NaWi, Medizin, Ethnologie, Sozialwissenschaften,
…
Seite 15 von 24
Historisch gesehen hat man es mit festgelegten Männer- und Frauenbildern zu tun, aus denen die
Geschlechterrollen abgeleitet werden, allerdings auch die Spaltungsrollen. Die Differenztheorie geht
von einem Doppelcharakter des Geschlechtes aus, nämlich sozial-gesellschaftlich und biologisch,
was nicht notwendigerweise zusammenfallen muss.
Die später entstandene Männerforschung kann auch historisch gesehen in allen Disziplinen betrieben
werden. Allerdings ist sie von der Männerbewegung abzugrenzen, die erst zu späterer Zeit aufkam,
da vorher kein Bedarf bestand.
Die so genannte Männerbewegung entwickelte sich erst im 20. Jh. heraus, ein Teil davon ist als
Reaktion auf den Feminismus zu verstehen, außerdem als Reaktion auf die Wahrung des
Herrschaftsanspruches der Männer.
Außerdem ist die Männerbewegung nicht mit einem Männerbund gleichzusetzen.
Auch die Frauenforschung ist nicht immer mit der Frauenbewegung gleichzusetzen.















o
o
o
o




Heroische & tragische Einteilung (Opfergeschichte)
Hexen: Frauen als Opfer & Menschen die nicht ins System gepasst haben
Frauen in NS – Zeit sahen sich selbst als Opfer
Man versucht bei Forschung beider Geschlechter zu berücksichtigen
Mensch ≠ Mann, Frau
Mensch = herrschende Schicht
Frauenforschung 1 entwickelt sich zu Geschlechtergeschichte 2 erst dann
Männerforschung 3
(1986) Scott
Geschlecht als Kategorie ; früher sprach man von Frauen
Entscheidende Achse für Ungleichheit und Transport sozialer Differenz
Geschlecht = sex, gender bio/sozial
fördert Erwartungen
Gesellschaft braucht äußere Unterschiede
Man hat sich verkleidet um gewisse Sachen machen zu können
Soziales Geschlecht = Gleichheit, Zugehörigkeit
„Wir werden zu Frauen/ Männern gemacht“
Historische Geschlechterforschung ändert sich national
In F wird Prostitution verboten
Kroatien, Homoehe Wahlbeteilung gering
Thematische Schwerpunkte der geschl. Geschichte:
Identität (Subjekt, Objekt)
Körper
Erinnern oral history – persönliche Erinnerungen
Erinnerungen einer Gesellschaft
Sexualität Empfindungen und Wahrnehmungen sind wandelbar
Wandlung = historisch
Schönheitsideale, Emanzen wurden als Lesben dargestellt
Differenztheorie biologisch / gesellschaftlich ist in allen wissenschaftl. Disziplinen
möglich
Bewegung ≠ Forschung
19.Jhdt Arbeiterbewegung Bedarf keine Männerbewegung
Männerbewegung ≠ Männerbund (Freimaurer, Kartellverband…)
Männerbewegung 20.Jhdt für & gegen Frauenbewegung
11.12.2013, Einheit X
Inhalt vom 4.12.13
Kurzverzeichnis mit wichtigen Namen auf Moodle Infos zusammenschreiben, warum Namen
wichtig sind
Aufsatz Scott: 1986
Seite 16 von 24
Welchen Platz hat historische Geschlechterforschung in Geschichtswissenschaft? –
Definition Frauenforschung
Historische Geschlechterforschung  entscheidende Entwicklung in der Geschichte
mitgemacht => ENTWICKLUNG ZUR KULTURWISSENSCHAFT; in den 60ern auch in
deutschsprachigen Ländern neue Entwicklung  Fokus verschiebt sich von politscher GS auf
Alltagsgeschichte  beflügelt Aufkommen der Oral History  ab den 60ern also Erweiterung
des Methodenspektrums; Themenidentifikation  Themen, die auch Kulturwissenschaft
aufwirft
Geschlechterforschung: Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht von Anfang an nicht
etabliert  Spezialisierung dieses Gebietes macht es nicht möglich, dieses Thema für die
gesamte Forschung in allen Bereichen der Geschichte nebenbei zu betreiben;
 Historische Geschlechterforschung ist Unterkapitel der Geschlechterforschung
in der feministischen Theologie: viel Forschung, im Unterschied zum realen Leben in der
katholischen Kirche, auf der Uni progressive Linie möglich;
Sozialwissenschaft: in Wirtschaftsbereichen, Löhne usw.
Rechtswissenschaft: lange Zeit Geschlechterforschung kein Thema, konservative Disziplin,
nicht viele Frauen, die dort tätig waren,
Naturwissenschaft: hat Geschlechterforschung dort etwas verloren?  aber wie etablieren sich
Frauen in der Naturwissenschaft?  gilt es zu erforschen, bahnbrechende Forschungen von
Frauen werden kaum genannt.
Medizin: Mann = Maß. Medikamente an Männern erforscht, nur für Männer konzipiert  ohne
Beachtung der biologischen Unterschiede eg. Alkohol, Herzinfarkt,
HISTORISMUS
 die Methode für Geschichte, ab den 60er Jahren neuer Ansatz mit quantitativer Sozialforschung,
Erweiterung des methodischen Spektrums
 nicht nur eine GeWi- sondern auch eine SoWi-Disziplin; Kultur- und Gesellschaftswissenschaften
beinhaltend
Themen sind z.B. die IDENTITÄT  von den verschiedenen Ansätzen, z.B. der Kulturwissenschaft
aufgegriffen
Wunsch: Querschnittmaterie zur Kategorie Geschlecht, was aber nicht funktioniert hat  in der
Theorie ist es so schwer zu begreifen, da hoch spezialisiert, dass es gemeinhin nicht verstanden
werden kann
z.B. Königinnen im Mittelalter als Thema eigentlich nicht wirklich im Kanon der
Geschlechtergeschichte
Aussendung: Uni Graz verpflichtet sich, geschlechtergerechte Ausdrucksweise zu pflegen
Bei der Geschlechterforschung gibt es nicht nur fachliche Unterschiede, die sich je nach Schwerpunkt
ergeben, sondern auch Unterschiede auf nationaler Ebene, z.B. die Entwicklung der Wissenschaft in
den USA im Vergleich zu Europa usw.
feministische Theologie: an der Uni viel geforscht, progressive Linie hier möglich
ReWi: lange Zeit war die Geschlechterforschung hier kein Thema, da eher konservative Disziplin; es
hängt auch immer davon ab, wieviele Frauen in der Disziplin tätig sind, in den letzten Jahren vermehrt
und gebessert
z.B. in Graz: Schwerpunkt mit Gender, z.B. Geschlechtersensibilität in Gesetzestexten nicht
vorhanden, müsste erarbeitet werden
NaWi: Phänomen der Frauen in den Naturwissenschaften, etabliert und erfolgreich  meist allerdings
- wenn überhaupt - nur als Assistentinnen genannt
Medizin: Mann = Maß des Menschen  Krankheiten und Medikamente nur am männlichen Körper
erforscht, nicht nach geschlechtlichen Unterschieden
Seite 17 von 24
z.B. Ersatzoperationen  Kniegelenk: für Frauen weniger gut geeignet, da an den männlichen Körper
angepasst
ENTSTEHUNG DER MÄNNERFORSCHUNG
Die alte Geschichtsforschung war in diesem Sinne geschlechterblind. Man ging nach den wichtigen
Positionen vor. Man kannte auch eine einheitliche Frauenidentität (= Haus und Herd) und
Männeridentität (= Familienernährer).
Ab den 80ern begannen diese Rollenbilder aufzuweichen, waren nicht mehr einheitlich genug. Die
Rollen wurden dynamischer und nicht mehr unverrückbar, sie mussten nun auch immer vom
jeweiligen anderen Geschlecht gesehen werden, d.h. man ergänzte sich nunmehr.
 gegen die Frauenbewegung auch Männerbewegung (progressiv) = Feminisiten
das vorherrschende Männerbild drückte die so genannte hegemoniale Männlichkeit aus
 das Gegenbild hierzu wären z.B. die Homosexuellen, die als große Gegenbewegung auftraten; aber
auch z.B. im Antisemitismus wird negative Männlichkeit gesehen
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sich die hegemoniale Männlichkeit nicht mehr alleine
durchsetzen, obwohl sie bis dato die einzige rundum vorstellbare Stellung des Mannes war. In dieser
Entwicklung lag nun auch ein gewaltiges Konfliktpotenzial, z.B. zwischen dem Soldatenvater und
dem rebellischen Sohn.
Konstruierte Geschlechterrollen wurden aufgehoben, zwar geschah dies nicht überall gleich schnell
bzw. unter gleichen Umständen, meist war dieser Vorgang jedoch von einem Generationskonflikt
begleitet.
Es existierte neben der progressiven Männerbewegung auch eine konservative Männerbewegung, die
für den Erhalt der hegemonialen Männlichkeit eintrat. Heute versteht man darunter den sog.
Maskulinismus. Man strebt hier eine Rückkehr zum traditionellen Männerbild an, z.T. wird auch die
Vaterrechtsbewegung in diese Schublade gesteckt, tlw. gibt es hier auch sehr viel Frauenfeindlichkeit.
Erst vor ca. einem Jahr wurde in Österreich die Möglichkeit der gemeinsamen Obsorge beschlossen.
Dies wurde von zwei ÖVP-Justizministerinnen durchgesetzt, d.h. das Anliegen ist durchaus
konservativ und wird nicht nur von Männern betrieben.
Identität des Mannes: eigentlich als gesellschaftliches Phänomen konstruiert
1977: Pionierarbeit zur Männerforschung  „Männerphantasien“ von K. Wegereith, befasste sich mit
Frauenbildern und den Gewaltphantasien der deutschen Männer, wird nicht zur historischen
Männerforschung gezählt
Thomas Kühne: Männergeschichte = Geschlechtergeschichte; auch W. Schmal setzte sich als
Historiker mit dem Männlichkeitsbild auseinander
Bsp.: Sport  lange Zeit den Männern vorbehalten, zur körperlichen Ertüchtigung für den Wehrdienst
gedacht
MANN  kann auch nur ein konstruiertes biologisches Geschlecht sein, auch bei eindeutigen
sekundären Geschlechtsmerkmalen ist das Innere und das Empfinden von der eigenen individuellen
Geschlechtlichkeit unklar
 Problem: das „dritte Geschlecht“, oder Intersexualität
Männerforschung + Historische Männerforschung: sehr junge Disziplin gegen der 80er
etabliert, vor allem im deutschsprachigen Raum erst sehr spät durchgesetzt, in USA etc. earlier;
kommt zur Erkenntnis, dass traditionelle Geschichtsforschung geschlechterblind ist. Sie
untersucht Herrscher, Personen in ihrer Funktion aber nicht die Gesellschaft. Gibt keine
unveränderbare Frauenidentität und auch bei den Männern  Männerrollen sind dynamisch,
Seite 18 von 24
immer im Zusammenhang mit dem weiblichen Gegenüber gesehen; die beiden bedingen
einander, gibt nicht nur eine Möglichkeit Mann zu sein, sondern ganz viele.
Hat analog zur Frauenbewegung auch eine Männerbewegung: war progressive
Männerbewegung  stellten das vorherrschende Männerbild in Frage = Hegemoniales
Männerbild  DAS MODELL FÜR MÄNNELICHKEIT! Passte zum patriarchalen
Familiensystem = der starke Mann, der Versorger; hat daneben auch immer andere
Vorstellungen von Männern gegeben.
Ende des 19. Jh: große Abwehrmechanismen gegen homosexuelle Männer,  sind
verweiblicht; im Zuge des Antisemitismus: jüdische Männer sind auch keine richtigen Männer,
sie sind verweichlicht  NACH WWII: Hegemoniale Männlichkeit konnte sich nicht mehr
durchsetzten, weil auch andere Entwürfe ihren Platz hatten. Verhalten und Aussehen in 60ern
ändert sich: in 50er unmöglich Kinderwagen zu schieben oder sich um Kinder zu kümmern. =>
gesellschaftlich konstruierten Vorstellungen verändern sich. Im ländlichen und katholischen
Bereich sind alte Vorstellungen noch verankert. Im urbanen Bereich ist dies progressiver und
natürlich auch jung progressiver als alt.
Nicht nur progressive Bewegungen  in den 80ern verlangen Bewegungen eine Rückkehr in
die Männlichkeitsdefinition, Großteil der Männer fühlte sich in ihrer Identitätsdefinition bedroht
 Geburt der konservativen Bewegungen  entwickeln tlw. Hass auf Feminismus =
Maskulinismus
SENDUNG AUF MOODLE!  watch!1
1977 – Pionierarbeit über Männerforschung: Klaus Theweleit – Männerfantasien  handelt von
Frauenvorstellungen und Gewaltfantasien im Nationalsozialismus angesehen; psychische Arbeit
Thomas Kühne – Männergeschichte, Geschlechtergeschichte
Wolfgang Schmale – Professor in Wien, Neuzeitlicher Aspekt
DIE KONSTRUKTION VON GESCHLECHT
Man gewöhnt sich bestimmte Verhaltensstrategien an, wie man der gesellschaftlichen Vorgabe
entsprechen kann - oder man weigert sich bewusst dagegen.
Mit dem Hinweis auf das Funktionieren des Zeugungsaktes wird die Frau als Gebärerin des
Nachwuchses als das passive Geschlecht angesehen, der Mann alleine gilt als Lebensspender.
Wesentlicher Unterschied zwischen Mann und Frau sind die sekundären Geschlechtsmerkmale, deren
Ausprägung von der Verteilung der Hormone abhängen. Daher kann die Existenz von männlichen
Frauen und weiblichen Männer auch sehr gut erklärt werden.
Es stellte sich die Frage, ob man im Vorhinein schon Unterschiede in den Verhaltensweisen erkennen
kann, doch bei einer Beobachtungsstudie wurde nichts in diese Richtung hin entdeckt.
Männliche und weibliche Sexualhormone kommen in beiden Körpern in verschiedenen
Konzentrationen vor.
Bsp: weibliche Sexualhormone
 bei Erhöhung Auswirkung auf das Pflegeverhalten, d.h. ein Mann mit hohem Östrogengehalt
wäre mit der Kinderpflege besser betraut als umgekehrt eine Frau mit sehr niedrigem
Östrogenspiegel, die z.B. keine ausgeprägte Mutterliebe an den Tag legt
 auch der Aggressionsspiegel wird durch Östrogen beeinflusst: je mehr das Testosteron im
Körper vorhanden ist, desto aggressiver die betreffende Person
z.B. „Trotzkopf“ vs. „Pippi Langstrumpf“
Gehirnstrukturen: das männliche Gehirn ist um 15% größer als das weibliche Gehirn, der Hirnbalken
allerdings ist gleich groß, d.h. Frauen haben hier einen Vorteil
 Mutterliebe ist ebenfalls ein gesellschaftliches Konstrukt,
kann sich Mutterliebe anerziehen aber es gelingt nicht jedem
1
Seite 19 von 24
 die Größe des Hirns hat nichts mit Intelligenz zu tun, obwohl dieser Schluss immer wieder gezogen
wurde
z.B. Frauen: die Mehrheit der Frauen hat ein besseres Sprachvermögen, da der Hirnbalken breiter ist,
dafür ist das visuelle Darstellungsvermögen sehr schlecht
Zu all diesen biologischen Strukturen kommen auch die soziokulturellen Determinanten, die zur
Konstruktion von Geschlecht beitragen.
Gesellschaftlich konstruiert = Erziehung, was Gesellschaft von Geburt an erwartet,
unterschiedlich von Kultur zu Kultur, verändert sich auch ständig = konstruiert (auch
biologisches Geschlecht ist konstruiert); in der Gesellschaft wurde früher alles getan damit
Mädchen und Jungen ihre geschlechtlichen von der Gesellschaft vorgegebenen Eigenschaften
erfüllen, bei Jungen massiver Druck in Richtung Abwertung bei den Kindern, war nicht möglich
für Männer zu kochen oder zu stricken, Frauen durften keinen Sport betreiben, war nichts
anderes als eine Maßnahme aufs Militär vorzubereiten = Vorbereitung für den Krieg, Mädchen
durften lange nicht Radfahren => schadet Gebärfähigkeit, im 19. Jh. neue medizinische
Erkenntnis das mäßige Bewegung positiv ist.
Alles was von der Norm abwich, bedrohte die Ordnung.  GIBT NICHT DEN MANN ODER
DIE FRAU  sollte nicht in Abwertung resultieren. Kinder werden sehr stark durch
Beobachten sozialisiert, auch Werbung usw. erhalten klare Bilder: was tut ein Mann? Was tut
eine Frau?
Mann war ganz stark mit den Tugenden verbunden, die für das Militär wichtig sind. Dass
Frauen zum Militär gehen, war eine Unmöglichkeit.
Intersexualität= bis vor langer Zeit nicht existiert, wo sind diese Menschen? Gibt
Gesellschaften, wo es ein drittes Geschlecht gibt. In der konservativen Gesellschaft ist Sex nur
zwischen Mann und Frau möglich mittlerweile auch gleichgeschlechtlich. Es gibt auch
Gesellschaften, wo es vier Möglichkeiten gibt, die auch anerkannt sind.
Verhaltensstrategien:
Doing Gender, Bending Gender, Crossing Gender  widerständiges Handeln
Biologisches Geschlecht: biologisch determinierte Rollen? Sind auch konstruiert, viele
Kontroversen. Behauptung im Zusammenhang mit dem Zeugungsakt: Frau ist passive
Geschlecht. Sie ist das Gefäß, das den Samen empfängt. Tatsache ist, es gibt 2 Geschlechter.
Mann und Frauen unterscheiden sich voneinander in Bezug auf Geschlechtsorgane. In der Regel
Männer größer und muskulöser, natürlich auch Ausnahme! Biologische Determinanten:
Hormonsystem, Östrogen vs. Testosteron, kommen beide in beiden Geschlechter zu
unterschiedlichen Konzentrationen vor. Weibliche Sexualhormone haben Auswirkung auf d.
Pflegeverhalten  Folge einer erhöhten Hormonkonzentration. Testosteron ist auch
verantwortlich für die Aggression. Unterschiedlich große Gehirne hat nichts mit Intelligenz
oder Verhalten zu tun, wurde in der Frauenbewegung abgelehnt, z.B. großer Teil der Frauen hat
ein besseres Sprachvermögen als Männer, auch räumliches Vorstellungsvermögen => Gegenteil
ist auch der Fall! Biologisches Geschlecht ist nicht eindeutig definierbar.
18.12.2013, Einheit XI
„QUEER STUDIES“  in den USA etabliert, allerdings nur sehr schlecht in den europäischen Raum
übertragen
 die Aufnahme als Disziplin erfolgt sehr polarisierend, verschiedene Gründe
 Verdacht von konservativen Bewegungen, dass es hierbei nur um die Durchsetzung der
Homosexualität gehe
 progessiv: traditionelle Anschauung von Männlichkeit sollte sich etablieren
frühe Feministinnen der 60er: jeden Unterschied in der Akzeptanz abgelehnt, d.h. man ließ keine
Diskussion zum biologischen Geschlecht zu, aber dieser Unterschied durfte auch nicht zu
Bewertungen führen, d.h. zu Sexismus, was als Unterordnung zum Rassismus gesehen werden kann,
z.B. gelten Frauen dann immer automatisch schlechter als Männer
Seite 20 von 24
Ein großer Teil der Menschen reagiert auf Männer anders als auf Frauen, besonders bedenklich wird
es bei allzu bewertenden Haltungen. Die Gesellschaft an sich hat ihre eigene Wirkung auf Männer und
Frauen.
Kinder: durch Nachahmung geprägt, auch im geschlechtsspezifischen Bereich, wie Mutter und Vater
sich verhalten, d.h. auch dadurch wird eine bestimmte Prägung erfahren
Konservative: Rollenbilder und Verhaltensweisen werden in einer bestimmten Tradition gesehen, weil
es immer schon so war
M. Meat: Ethnologie, besondere Beschäftigung mit vorindustriellen Gesellschaften
 auch hier sind die Rollen immerverteilt, aber nie komplett gleich, doch die jeweilige Tätigkeit wird
als höher gewertet, solange sie ein Mann ausführt
Bis in die Gegenwart wurde Frauenarbeit immer negativer gesehen, dies zeigt sich z.B. durch die
generellen Lohnzahlungen, oder die Ansicht von männlichen Friseuren als Künstler, während eine
Frisöse eben alltäglich ist, berühmte Gourmetköche, kaum -köchinnen, …
z.B. Deutschland: erste Verteidigungsministerin im Dienst, nun Vorwurf, dass ihr der Wehrdienst
fehlt, obwohl davor schon viele Minister, die nicht beim Heer waren…
berufliche Tätigkeiten: je mehr Frauen sie betreiben, desto geringer wird das Prestige der jeweiligen
Arbeit
z.B. Volksschullehrer  zuerst nur Männerberuf, dann durften ihn auch unverheiratete Frauen
ausüben
 die unverheiratete Frau war keine richtige Frau, die Lehrer empfanden eine volle Verweichlichung,
die mit der Bildungsinitiative durchgesetzt wurde
weiters: gleiche Entwicklung bei den Sozialberufen, die z.T. noch schlechter bezahlt werden, im
Gegensatz zu hochdotierten technischen Berufen
auch Sekretär galt ehemals als Topberuf, doch je mehr Frauen die Arbeit übernahmen, desto mehr
wurde die Veränderung zu einem abgewerteten Beruf spürbar
 die ehemalige Macht der Position ist nicht mehr vorhanden, mittlerweile Bezeichnung geändert,
nicht mehr Sekretärin, sondern „Assistent Manager“, man versucht dadurch eine Aufwertung der
Funktion
Sehr lange existierte eine sehr strenge Aufgabenteilung zwischen Mann und Frau in ihren jeweiligen
Rollenbildern. Je traditioneller eine Beziehung, desto unflexibler auch die Rollenverteilung. Kinder
haben eine schnelle Auffassungsgabe, was Rollenbilder betrifft. Kinder zeichnen sich dadurch aus,
dass sie so sein wollen wie alle, d.h. daheim wird die Rollenverteilung gewünscht, wie sie immer war
und bei allen anderen noch immer ist.
Männer in unserer Gesellschaft tragen keine Kleider, d.h. sie verhalten sich ihrem Geschlecht
entsprechend  „DOING GENDER“
 in unserer Welt sind nur zwei Formen von doing gender bekannt, andere Gesellschaften haben
hier tlw. mehr Auswahlmöglichkeiten
Doing gender beginnt schon bei der Geburt. Je nach Geschlecht bekommen die Babys ein Farbband,
dann erfolgt eine geschlechtsspezifische Benennung, früher wurden auch Kleidung und Spielzeug sehr
genau angepasst, diese Umstände haben sich heute aber gelockert.
Normalerweise erkennt man bei einem Säugling nicht gleich auf den ersten Blick, um welches
Geschlecht es sich handelt, deswegen behilft man sich mit diesen Funktionen von doing gender.
Die Gesellschaft will jedoch auf den ersten Blick sehen, um was für ein Geschlecht es sich handelt,
besonders große Empörung erfuhr daher die Unisex-Mode in den 60ern.
Seite 21 von 24
Die biologoische Zugehörigkeit wird erst in der Pubertät wieder relevant, die Gesellschaft vertritt auch
hier eine gewisse Grundhaltung. Man bewertet auch das Verhalten der Eltern dazu, und von diesen
wird es sich auf das Kind übertragen, ob es sich nun „gut“ oder „schlecht“ entwickelt.
D.h. bestimmtes Verhalten kann nur einem Geschlecht erlaubt sein und nicht beiden Geschlechtern,
doch diese Grundsätze können sich im Laufe der Zeit auch ändern.
z.B.: Rauchen  für Frauen im 19. Jh. noch undenkbar, heute eigentlich normal und nichts besonderes
mehr  Vorgang von „GENDER BENDING“
z.B. berühmte Frauen in Herrscherpositionen: biologisch zwar weiblich, doch ihr gesellschaftliches
Geschlecht wurde als männlich empfunden
Kunst: Verbot für Frauen, Theater zu spielen, z.B. Chinesische Opern oder Stücke von Shakespeare
„GENDER CROSSING“: biologische Frauen oder biologische Männer können tlw. das andere
Geschlecht annehmen und als das andere Geschlecht auftreten, z.B. in Verkleidungen usw.
z.B. Kosovo: sog. Burnesha  sollte kein Sohn in der Familie sein, muss die älteste Tochter die
Stelle des Sohnes einnehmen und unverheiratet bleiben und als Mann leben, ohne biologische
Veränderungen
z.B. George Sand: veränderte ebenfalls nur ihr gesellschaftliches Geschlecht, auch Transvstiten
gehören zu den Menschen, die gender crossing betreiben
Frauen war auch der Kriegsdienst und das Führen von Krieg verboten, tlw. geschah dies als Mann
verkleidet; danach lebten diese Frauen ihr normales Leben weiter.
INTERSEXUALITÄT: Unklarheit, wo genau man nun dazu gehört, bei der Orientierung hilft doing
gender, denn dadurch kann man Rollenzuschreibungen erklären und auch darauf beharren
man unterscheidet verschiedene Dinge anhand der Kleidung, nicht nur das Geschlecht  z.B. im
Krankenhaus: Ärzte, Schwestern, Pfleger, …
Bsp.: USA-Militärakademie West Point  trotz der schweren Aufnahmeprüfung auch Frauen
aufgenommen, d.h. auch in Uniform und mit praktischer Frisur, 1976 zugelassen
 bei gesellschaftlichen Veranstaltungen sahen die Rekruten immer gleich aus, egal was für
Geschlecht, wurde als unmöglich empfunden
 neue Regelung: Rock und Makeup für Frauen bei öffentlichen Anlässen gefordert, damit man klar
unterscheiden kann
 Wechsel von männlichem zu weiblichem Geschlecht immer mit einem Stellungsverlust verbunden
Frauen produzierten hochwertige Güter und konnten so zu hohem Ansehen kommen, d.h. stellenweise
konnten sie auch autonom über Wirtschaftsgüter verfügen; es kam immer wieder vor, dass das
Geschlecht gewechselt wurde
 wohlhabende Frauen wurden gesellschaftlich als Männer gesehen, „männliche Herzen“ genannt
und wurden auch wie Männer = besser behandelt
amerikanische Gesellschaft: wenn Männer Frauen werden wollen, müssen sie strenge Auflagen
erfüllen, danach sank ihr Einkommen spürbar
 bei Frauen, die Männer werden wollen, genau umgekehrt
Seite 22 von 24
08.01.2014, Einheit XII
Mindestanforderung für Prüfung: Opitz, Dokumentationen & movies, Themenblöcke, (Opitz: S.9-88)
Buch: Küchengespräche mit Rebellinnen  von Thematik setzt Geschlechtergeschichte in Österreich
hier ein. Beweis für die Quellenproblematik: Forderung nach Frauengeschichte,
Buch: Der Himmel ist blau
H-net: Kommunikationsmöglichkeit für Interessierte od. Forscher und Forscherinnen, hat sich im
Laufe der Zeit unglaublich verzweigt, Diskussionen sind hier möglich, kann Vorträge einreichen, mit
anderen Konferenzteilnehmern im Vorhinein kommunizieren, eigene Kategorie H-Women: reviews
etc.
Konstruktion des gesellschaftlichen Geschlechts: gender
biologisches Geschlecht: sex
Soziokulturell = gesellschaftlich
Möglichkeiten, vorgegebene Rollen zu druchbrechen: Gender- Bending, Gender – Crossing
Gender-Doing: Annehmen der Rollen
Gender – Crossing: Ablehnen der Rollen
Hidschras: vgl. Hörtext  Genderkonstruktionen anderer Gesellschaften
Durchaus Konsequenz weil einzelne Mitglieder der Gesellschaft schauen ob das ein Mann oder eine
Frau ist und dann entsprechend darauf reagieren, macht auch einen Unterschied ob man männliche
oder weibliche Namen hat (in Italien z.B. Andrea, Simone = Male).
Wie wichtig ist es persönlich für mich den Verfasser eines Textes zu kennen? – kritischeres Betrachten
bei unterschiedlichen Geschlechtern möglich,
SWORN VIRGINS OF ALBANIA!!! – Frauen die als Männer leben.
Artikel in Die Zeit: Frauen, die zu Männern gemacht werden
Frauenbewegungen, Feminismus: nicht jede Frauenbewegung ist eine feministische Bewegung,
unterschiedliche Definitionen von Feminismus: beschrieb Frauen die ein bestimmtes
Gesellschaftliches Konzept hatten = Herrschaft der Männer beenden und Abschaffung des Patriachat
zu schaffen. Gibt auch viele Frauenbewegungen, die das nicht wollen eg. Katholische
Frauenbewegung,
1. Def.: Feminismus ist die radikale Behauptung das Frauen Menschen sind; spielt auf Abwertung der
Frauen an. Haben Anrecht im Staat das Sagen zu haben
2.Def.: Aufbegehren von Frauen gegen Diskriminierung, Sexualisierung und Gleichstellung mit
Männern in allen Bereichen.
gibt unterschiedliche Kategorien: 1. Marxistischer Feminismus 2. Radikaler Feminismus
Feministinnen waren sich auch nicht einig über den Unterschied d. Geschlechter. Als politischer
Begriff mit der 2. Frauenbewegung, hat es schon im 19 Jh. gegeben, Ursprung ist unklar,
Feminismus = soziale Bewegung weil sie die bestehenden Geschlechterrollen in Frage stellt.
Emanzipation: allgemeiner Begriff, nicht zwangsweise mit Frauen verbunden, auch mit anderer
gesellschaftlicher Gruppe in Verbindung eg. Arbeiterklasse. Emanzipation = aus der Hand nehmen,
von jemandem Rechte übernehmen
Entwicklung der Frauenrechte, wichtige Stationen:
 Olympe de Gauge
 amerikanische Frauenbewegung
 1848er Revolution: Forderung nach Frauenrechten, besonders artikuliert als Thema seit 48:
Recht zu…!
 Internationaler Frauentag vor allem für nicht bürgerliche Frauenbewegung am 9. März 1911
(nicht am 8.  erst nach WWI)
 Frauenwahlrecht in vielen Ländern: AU 1919,
 Rückschlag durch faschistische Bewegungen, Gleichberechtigung ist vorbei, Frauen werden
als biologische Einheiten betrachtet, die Kinder zu gebären haben,
 2. Frauenbewegung: erstmals autonom = keine Bindung an eine der Parteien, auch einer der
Gründe warum sie es so schwer hatte,
 Gleichzeitig zur 2. Frauenbewegung entwickeln sich Übernationale Bewegungen um
Frauenrechte zu wahren und zu erhalten: UNO (1952 Konvention zu politischen Rechten der
Seite 23 von 24
Frau = CEADAW (Convention of the Elimantion of all forms of Discrimination against
Women)
 1987? Frauenvolksbegehren: Hauptforderung war konsequente Politik der Gleichstellung,
 Quotenforderung: zur Ermöglichung von Chancengleichheit
15.01.2014, Einheit XIII
Filmpremiere St. R.  Judenmord in Osteuropa, psychologische Aufklärung, wie die jungen Männer
mit der Befehlsausführung umgingen
Geschlechterthematik: Männlichkeiten ?
 unmöglich, mit der Kinderbetreuung beansprucht zu werden, z.B. Kinderwagen schieben in der
Öffentlichkeit oder Windeln wechseln  „Weicheier“
Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen  in Österreich neue Studie, Annahme von
falschen Berechnungsgrundlagen, man nimmt immer nur den Durchschnitt her, aber im direkten
Lohnvergleich sind die Unterschiede nicht vorhanden
 Standard?
DIE ZEIT: mittlerweile sind Karriere und Kinder gleichzeitig in derselben Qualität möglich, ohne
großen Verlust der Selbstbestimmung, Frauen haben viele Möglichkeiten, entlastet zu werden, z.B.
Kindermädchen usw., obwohl man als Mutter eigentlich Zeit mit seinem Kind verbringen möchte
Ansprüche der Frauen an ihren Partner  traditionelle Werte wieder im Kommen, auch Männer
bescheidener in ihren Vorstellungen
Frau: gepflegt, verständnisvoll, zärtlich, beziehungsfähig
Mann: gepflegt, intelligent, emotional kompetent, beziehungsfähig
 Frauen sehen ihre Partner sehr realistisch zu ihrem Wunschbild  bevorzugt berufstätig und
kinderliebend
neue Geschlechterrollen  von der Gesellschaft gesehen, Rückgang zu traditionellen Werten
Seite 24 von 24
Herunterladen