Der Schamanismus und seine magische Therapie "Hope of Deliverance" EINLEITUNG Wenn die Analyse, die wir im Folgenden durchführen, wirklich zutrifft, sie bezieht sich besonders auf Lateinamerika, obwohl wir denken, dass die Realität in Asien, Afrika, Australien und Amerika fast identisch ist, wo Kulturen und Völker Gefahr laufen auszusterben, sind die Armen ausgegrenzt und die traditionellen Bräuche unterdrückt. Um die Bedeutung der indigenen Botschaften verstehen zu können, ist es wichtig, die Situation zu kennen, in der die Naturvölker leben, den tausendjährigen Mut des Schamanismus zu verstehen; zu verstehen, dass der Schamanismus mehr als eine heilende Medizin oder eine spirituelle Manifestation ist. Der Schamanismus stellt die größte kulturelle Expression und Lebensform der Naturvölker des Planeten dar. Die indigene Bevölkerung Lateinamerikas beträgt 40 Millionen, mit annähernd 400 ethnischen Gruppen. Etwa 80% der lateinamerikanischen Indios sind arm, davon mehr als die Hälfte extrem arm. Laut der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID) sind 25% der Armut in Ländern wie Bolivien, Brasilien, Guatemala und Peru ausschließlich auf Gründe der Rasse und ethnischen Herkunft zurückzuführen. Die soziale, wirtschaftliche und politische Struktur Lateinamerikas ist vom beschleunigten Bevölkerungswachstum und der massiven Abwanderung vom Land zur Stadt betroffen. Tatsache, welche die Möglichkeiten der Staaten erschwert, den Forderungen nach Gesundheit, Hygiene, Bildung, Umweltschutz, etc. nachzukommen und dadurch die wirtschaftliche Krise, die Kluft zwischen arm und reich und die soziale Unzufriedenheit verschärft. Gesundheit in Lateinamerika ist für viele Teile der Bevölkerung immer noch begrenzt, nur circa 30 % haben dauerhaften Zugang zu medizinischer Betreuung, die Entwicklung neuer Alternativen und Strategien sind notwendig, um Gebiete erreichen zu können, die sich aus geographischen Gründen abgelegen befinden. Der Schamanismus ist eine der wertvollsten Ausdrucksformen des Widerstands der Seele sterben zu müssen, kultureller Brauch der Indianer Amerikas. Wie man durch die Anthropologie, Medizin und Geschichte erfahren hat, ist die schamanische Medizin ein Erbe der Menschheit, eine kollektive Erfahrung aus mehr als 4000 Jahren, die sich von Generation zu Generation, von einem Volk zum anderen übertragen hat, wo das Lebensprinzip die Einheit ist, die Harmonie mit der Natur, wo die Natur als eine Erweiterung von sich selbst betrachtet wird, so etwas wie seine eigene Haut und seine eigenen Sinnesorgane. Dieser historische Moment ist wichtig, um die natürlichen Behandlungsmethoden von den Prinzipien und Grundlagen der westlichen Medizin trennen zu können, welche die Essenz der indianischen Kenntnisse ignoriert, wo Gesundheit und Verlust derselben ganz deutlich aktive Faktoren sind, d.h. ein Mitteilhaben zwischen Patient und Schamane stattfindet (Beherrschung des Körpers und die Unterwerfung der Krankheit). In der schamanischen Behandlung eines Patienten kombiniert man die Heilkraft der Pflanzen und die Mobilisierung der inneren Energie des Patienten. Der Schamane ist Teil des Heilungsprozesses. Um den Erfolg der Heilung zu erzielen, benutzt er seine positive Energie, um die energetische Polarität des Patienten zu ändern, seine Begabung, mit dem Unterbewusstsein und der Psyche der Personen zu kommunizieren und seine Fähigkeit, die Kräfte des Universums zu nutzen. Gründen wir uns auf aktuelle Forschungen, können wir sagen, dass zwischen 75% bis 80% aller Patienten, die heute in den Wartezimmern der Ärzte sitzen, auf die eine oder andere Art an einer psychischen Störung leiden, ein Großteil davon wird langen Behandlungen unterzogen, die zu keinem positiven Ergebnis führen. Der Schamanismus und seine magische Therapie führen weiter als die Behandlung körperlicher oder psychischer Krankheiten, sie helfen dem Menschen nämlich spirituell zu wachsen oder in einer besonderen spirituellen Dimension zu erwachen. In der aktuellen Medizin ist der Patient passiv und nimmt Medikamente und Pillen in allen Farben zu sich, der Arzt oder Therapeut versucht ein Make-up für die Krankheiten aufzutragen, wobei er den Patienten unbeachtet lässt. Zur Zeit ist der Regenwald des Amazonas durch die Erdölfirmen bedroht, die dabei sind, das Ökosystem zu zerstören und die indianische Bevölkerung in die Städte zu vertreiben, andererseits vernichten die Ausräucherungen und die Umweltverschmutzung in rasendem Tempo das Leben in diesen Gebieten. Die Hilfe der fortschrittlichen Bevölkerung ist dringend notwendig, um eine "Indigene Botschaft" zu gründen, die beauftragt wird, den Wert der traditionellen einheimischen Medizin zu beweisen und die schamanischen Heilpraktiken ganzheitlich und auf globalem Niveau zu legalisieren. Die Weltgesundheitsorganisation hat den Heilungswert der Pflanzen erkannt und fördert momentan die Nutzung der Pflanzen als alternative Medizin, welche keine Nebenwirkungen verursacht. Gleichzeitig werden viele Pflanzen auf illegalem Wege vermarktet, bis zu dem Extrem hin, dass heilige und tausendjährige alte Pflanzen patentiert worden sind, wie es bei der Ayahuasca oder Yagé (Banesteriopsis Caapi) der Fall ist, durch den Amerikaner Miller. Die pharmazeutischen Labore haben die Pflanzen mit Kräften, welche während der schamanischen Rituale benutzt werden, als halluzinogene Drogen klassifiziert und die heiligen Pflanzen innerhalb der Suchtmittel verschlüsselt, wie Morphium, Heroin, etc. Es gibt weder Kultur noch Volk, das aufgehört hätte die Pflanzen mit Heilkräften für die spirituelle Weiterentwicklung zu benutzen, aber immer unter Anleitung eines Schamanen oder spirituellen Führers. Hier einer der Gründe für das Projekt "Indigene Botschaften", wo man ein Podium anbieten wird, auf dem sich die naturverbundenen Kulturen in all ihren Facetten, kulturell, sozial, philosophisch, politisch, handwerklich, etc. bekannt geben werden, um so den universellen Wert dieser Kulturen offensichtlich zu machen und das vollkommene Aussterben der indianischen Völker und ihrer medizinisch-spirituellen Äußerungen zu verhindern. Ein Großteil der medizinischen Flora ist verschwunden und die Kenntnisse über dieselben ebenfalls, weil diese Pflanzen niemals kultiviert wurden, sondern unter natürlichen Bedingungen wuchsen. Die kulturelle Verfremdung, die Vermehrung der Städte im Amazonasgebiet, die Erdölfirmen und die Goldsucher haben die Völker von ihrem Habitat getrennt. Tatsache, welche die Scheidung des Menschen von der Natur hervorgerufen und dazu geführt hat, dass die jetzigen neuen Generationen von Indianern kein Interesse an ihrer Tradition und Kultur zeigen. Die Verwendung und der Umgang mit den Pflanzen ist zurückgegangen, viele Völker organisieren Rituale mit heiligen Pflanzen, nur um das Ego der Touristen oder Neugierigen gegen Geld zu befriedigen. In vielen Fällen von Heilungen, die in tropischen Regionen durchgeführt werden, benutzt man westliche Medizin wie Aspirin, Penicillin, Beruhigungsmittel, etc. Die geistige und körperliche Gesundheit ist eines der wichtigsten Themen für den Menschen gewesen, in allen Zeiten und Gesellschaften, in der Gegenwart werden medizinische Forschungen betrieben, in der Mehrheit liegen sie im Interesse von Gruppen oder Individuen. In den fälschlich als dritte Welt bezeichneten Ländern existieren viele Arten zu heilen und die Patienten zu behandeln. Einerseits die offizielle, akademische Medizin, deren Begrenzungen offenkundig sind, sei es wegen fehlender menschlicher oder materieller Hilfe. Andererseits die Naturheilkunde fast am Rande des gesetzlichen, deren Techniken und Grundsätze an die Harmonie Mensch-Natur gebunden sind und einen großen sozialen Gehalt besitzen. Das Pojekt der "Indigenen Botschaften" ist wichtig, weil die einheimische Medizin und Kultur oft in den Hintergrund gedrängt und beschrieben wurde als ein Komplex aus Glaubensvorstellungen, Ritualen, Empirismus, magischen und religiösen Bräuchen, im Ganzen schädlich für die Gesellschaft. Dabei wird die Tatsache verkannt, dass die Mehrzahl der gesundheitlichen Probleme in vorkolumbianischer Zeit mit Arzneipflanzen gelöst wurden und dass viele Pflanzen und Techniken in Europa eingeführt wurden, um Krankheiten zu behandeln. Trotz der religiösen, kulturellen und militärischen Unterdrückung haben die Heilpraktiken der Naturvölker bis zum jetzigen Zeitpunkt immer noch Gültigkeit und ihre Mittel und Wirksamkeit werden von einem Großteil der Gesellschaft weltweit akzeptiert. Die sogenannte westliche Zivilisation in ihrem Bedürfnis nach territorialer Ausdehnung und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ist dabei, Ökosysteme und heilige Stätten der einheimischen Völker zu beschädigen und sie auf kleine und schwache Völker zu reduzieren. Die Gründung einer "Indigenen Botschaft" wird notwendig, um den Wert der Kultur, Medizin, Philosophie und sozialen Organisation der einheimischen und naturverbundenen Kulturen in den modern und technisiert geprägten Gesellschaften vorzustellen und zu verbreiten; zur Rettung der Jahrtausende alten Erfahrung beizutragen, ihre Methoden und Techniken auf eine objektive Art zu studieren und zu verstehen, um ihre Bedeutung zu beweisen. Diese Kenntnisse werden dazu beitragen, die mentale und physische Gesundheit der Völker zu verbessern und die Harmonie zwischen Mensch und Natur zu verstärken. Walter Trujillo