Leonard Bloomfield Leonard Bloomfield wurde am 1. April 1887 in Chicago geboren. Er war der Neffe von Maurice Bloomfield, ein amerikanischer Indologe und Sprachwissenschaftler. Seine Familie zog später nach Wisconsin. 1906 absolvierte er sein Studium Germanistik an der Harvard Universität. Dabei war er vor allem an die komparatieve Aspekten der Sprache interessiert. Seine Doktoberarbeit schrieb er an der Wisconsin und Chicago Universität; der Titel: “A Semasiological Differentiation in Germanic Secondary Ablaut.", das er 1909 vollendete. Danach unterrichtete Bloomfield ein Jahr an der Universität von Cincinnati, bevor er zur Universität von Illinois ging. Anschließend studierte er ein Jahr Deutsch in Leipzig und Göttingen. Zurück an der Universität von Illinois beschäftigt er sich vor allem mit den indonesichen Sprachen (Tagalog) und nordamerikanischen Indianersprachen (Algonkingruppe), wo er zur linguistischen Grundlagenforschung kam. Er wollte diese Sprachen nicht mit dem Latein vergleichen, sondern eine Erklärung für die Sprachen finden aus die Sprachen selber heraus. Auch auf anderen Fronten setzte Bloomfield sich für eine Verbesserung des amerikanischen linguistischen Lebens ein. Er war einer der Mitgründer der „Lunguistic Society of America“, die eine andere Weise von Lesen lernen forderte. Während des Zweiten Weltkrieges schrieb er Material zum Leselernen für die Soldaten der amerikanischen Armee. 1940 wurde er zum Professor an der Universität von Yale berufen. In diese Periode widmete er sich vor allem dem Studium der Indianersprachen. 1946 erlitt er einen Schlaganfall, der dafür sorgte, daß Bloomfield nur noch wenige Stunden unterrichten konnte. Dazu kam, daß seine Frau an Depressionen litt und er für seine erkrankte Frau sorgen musste. Leonard Bloomfield starb am 18. April 1949. Bloomfield wird als Begründer des amerikanischen Strukturalismus, der behavioristichen Sprachforschung und des Deskriptivisimus gesehen.Viele amerikanische Linguisten bezeichnen sich als Folglinge Bloomfields, obwohl sie nicht von ihm unterrichtet worden sind. Die Methoden Bloomfields werden aber immer noch als nützlich und hilfreich gesehen. Seine wichtigsten Werke: 1914. Introduction to the Study of Language. 1917. Tagalog Texts with Grammatical Analysis. 1926. A set of postulates for the science of language 1928. Menomini Texts. 1933. Language. London. 1935. The Stressed Vowels of American English. University of Chicago. 1939. Linguistic Aspects of Science. 1942. Outline guide for the practical study of foreign languages 1945. Spoken Dutch und Spoken Russian Spoken Dutch Wie schon kurz in der Biografie erwähnt, hat Bloomfield in den Kriegsjahren Lesematerial für Militäre entwickelt. Einem Monat nach Pearl Harbor haben sich die Amerikaner überlegt, in welchen Ländern der Einsatz ihrer Truppen notwendig sei. Dafür brauchten sie Soldaten, die die Sprache des bezüglichen Landes sprechen konnten. Anhand des Buches „Spoken Dutch“ möchten wir hier zeigen, wie Bloomfield strukturiert den Amerikanern Niederländisch lernt, wie also sein Strukturalismus in der Praxis funktioniert. Weil es in dieser Zeit noch nicht viele Textbücher gab, die die verschieden europäischen Sprachen lernend vermittelten, wurden Bloomfield und andere Linguistikkollegen beauftragt, ein neues Lernprogramm zu entwickeln. In knapp 600 Seiten wird dem Amerikaner die elementare holländische Sprache beigebracht. Die Form des Materials sollte vor allem autodidaktisch sein. Selbstverständlich fing Bloomfield nicht bei Null an. Schon einigen Monaten war die amerikanische Armee in Vorbereitung auf eventuellen Einsatz der Militäre in Europa. Fast alle Linguisten, vereint im „Linguistic Society of America“, waren dazu beauftragt, für über 30 Sprachen Lernmaterial zu entwickeln. Das Buch ist in 30 „Units“ eingeteilt, begleitet von 24 doppelseitig abspielbaren Kassetten mit Tonbandaufnahmen der Sprache. Die Linguisten waren der Meinung, dass das Lernen einer Sprache optimal ist, wenn es von einem zweisprachigen Dozenten gelehrt wird únd (noch besser) wenn anwesend im bezüglichen Land. Weil der Optimalfall hier nicht möglich war, ersetzt der Text den Lehrer und die Tonbandaufnahmen ersetzten die praktische Sprechakten. Zum Kurs „Spoken Dutch“ Das Buch enthält alle Vokabular und Grammatik, notwendig für das fließende Sprechen über tagtägliche Themen. Das Material soll dafür sorgen, dass man die Sprache so schnell wie möglich lernt. Das folgende Prinzip gilt als Basis: wenn man eine Sprache verstehen will, sollte man sich im Hören der Sprache trainieren und wenn man sich verständigen möchte, sollte man die Aussprache üben. Eine kurze Beschreibung der holländischen Sprachgebiete wird gegeben (die Niederlande und ihre Kolonien). Es wird darauf hingewiesen, dass auch in Belgien eine „Art“ Niederlädisch gesprochen wird, genauso wie in Süd-Afrika, das dem Holländischen stark ähnelt. Auch gibt Bloomfield den Leser den Hinweis, dass es in Holland verschiedenen Arten der Aussprache gibt (so wie in fast allen Ländern der Welt der Fall ist). Zum Kurs braucht man, wie schon eher erwähnt, das Buch und die Tonbänder. Der Text ersetzt den Lehrer, der zu jedem Kapittel eine Erläuterung gibt; die Tonbänder gibt den Lernenden die Sprache selbst. Am besten wäre es, in einer Gruppe zu lernen, wobei man einen führenden Sprecher ernennt. Dieser Sprecher muss nicht unbedingt ein native Speaker sein; es kann auch einer der Lernenden sein. Seine Aufgabe ist es, die Gruppe zu begleiten und die Gespräche zu kontrollieren. Der Kurs besteht aus fünf Kapitteln. Jeder Kapittel enthält sechs Einheiten, wovon der letzte eine Zusammenfassung des betreffenden Einheits gibt. Alle Einheiten sind wie folgt erstellt: Allgemeine Sätze (und Tipps für die Aussprache) Idiomübungen Wie würden Sie es sagen? Zuhören Konversation Jede Einheit sollte in etwas 5 Stunden zu erlernen sein. Das ist aber nur eine Einschätzung. Das heißt, dass man innerhalb von 130 Stunden die holländische Umgangssprache schon ziemlich gut beherrscht. Erläuterung der Einheiten In den allgemeinen Sätzen werden den Studenten einigen Wörtern gelernt, zuerst in kurzen Phrasen, dann in Sätzen. Die Sätze werden im Buch in der ersten Spalte auf Englisch gezeigt. Die rechte Spalte gibt die holländische Übersetzung. Zur Vereinfachung der Aussprache „buchstabiert“ die mittlere Spalte das Holländische. Die Aussprache sollte aber besser vom Tonband gelehrt werden; der Text dient mehr als Unterstützung zur Aussprache. Die Tipps zur Aussprache dienen meistens den schwierig auszusprechenen Wörtern. Wenn man zu den Idiomübungen kommt, wird man merken, dass man schon einige Sachen auf Holländisch sagen kann. In dieser Übung wird gezeigt, wie man andere Wörter in den schon erlernten Sätzen einsetzen kann und somit andere „neue“ Sätze bilden kann und je nach dem anderes ausdrücken kann. Die Patrone der Satzbildung wird deutlich gemacht. Wie würden Sie es sagen ist ein Training, womit man das gerade Erlernte selber testen kann. Wenn notwendig sollte man das, was man noch nicht beherrscht, nachschlagen. Der Begleiter achtet darauf, dass jeder Teilnehmer das Kapittel gut beherrscht. Zuhören bietet eine Reihe von kurzen Konversationen, die das gerade Bestudierte wiederholen. Man lernt so die Sprache zu verstehen und die Aussprache wird nochmal geübt. Zuletzt die Konversation: sie bildet das Zentrum der ganzen Einheit. Gespräche werden miteinander geübt, aber diesmal ohne die Texte im Buch. Der Gesprächsleiter sollte Themen auswählen, worüber gesprochen wird und gibt Tipps zu diesen Gesprächen (was kann man in einer Situation noch mehr zu diesem Thema sagen?). Jede Einheit endet mit den Wörtern der gerade besprochenen Einheit, alphabetisch aufgelistet. Bloomfield weist daraufhin, dass die Schriftsprache des Holländischen nicht unbedingt mit der Aussprache übereinstimmt. Der Student sollte zunächst nicht auf die Schreibweise des konventionellen Holländischen achten, sondern sich vor allem auf die Aussprache konzentrieren. Erst nach den ersten sechs Einheiten sollte man sich mit der Rechtschreibung befassen, dies um Verwirrung vorzubeugen. Beispiele zum Aufbau des Buches: Englische Äquivalente Nützliches beim Hören This is where you start. (show him in the book) This is where you stop. (show him in the book) Please start. Wait a minute. All right, go on. BĕGHINT – uu als-t-uuBLIEFT HIER. tot-HIER Please speak slower. Please speak faster. Please speak louder. Thanks! BĕGHINT-uu-maar. EEN OOGHĕblik. JAA, GHAAT-uu-maar VERdĕr. SPREEKT-uu als-t-uuBLIEFT was-LANGzaamĕr. SPREEKT-uu als-t-uuBLIEFT wat-VLUGHĕr. SPREEKT-uu als-t-uuBLIEFT wat-HARDĕr. DANK-uu! Konventionelle Schreibweise Begint u als ‘t u blieft hier. Tot hier. Begint u maar Eén ogenblik. Ja, gaat u maar verder. Spreekt u als ‘t u blieft wat langzamer. Spreekt u als ’t u blieft wat vlugger. Spreekt u als ’t u blieft wat harder. Dank u! Diese ersten Sätzen werden benutzt, wenn man den Begleiter darauf aufmerksam machen will, dass er zu schnell oder zu langsam redet, usw. Die kapital gedruckten Buchstaben spricht man lauter. Die einzelnen Vokale entsprechen einen kurzen Klang, zwei Vokale nebeneinandern haben eine lange Aussprache. Bloomfield weist noch darauf, dass das „G“ und „CH“ einen total anderen Klang haben als irgendeinen amerikanischen Klang. Nach dieser kurzen Einführung geht der Kurs dann endlich los. Das Buch fängt mit folgendem an: Greetings and General phrases. Englische Äquivalente Nützliches beim Hören The day Good day! The morning Good morning The evening dĕ-DACH ghoedĕn-DACH! dĕ-MORghĕn ghoedĕn-MORghĕn dĕ-Aavĕnt Konventionelle Schreibweise de dag goeden dag! de morgen goeden morgen de avond Die Übungen werden natürlich im Laufe des Buches immer schwieriger, bis man zuletzt selbstständig vollständige und korrekte Sätze bilden kann. In der 26. Einheit hat Bloomfield einige Übungen, die das Militär betreffen, aufgenommen, damals natürlich wichtig, aber für Nicht-Militären wird dieses Kapittel nur wenig wertvoll sein. Man sieht am Aufbau des Buches, dass Bloomfield sehr strukturiert mit dem Sprachenerwerb vorgeht. Er fängt mit den einfachen Phrasen an und beendet jedes Kapittel mit einigen schwierigeren Sätzen, worin die erlernten Wörter vorkommen. Das zugleich üben der Aussprache ist für Bloomfield der Schlüssel zum Erfolg des Spracherlernens. Links/Erklärungen Maurice Bloomfield 23.2.1855 in Bielitz (Östereich) geboren, 12.6.1928 in San Francisco gestorben. Ein amerikanischer Indologe und Sprachwissenschaftler. Er war vor allem in der Vedischen Religion und in der vergleichenden Mythologie spezialisiert. Behavioristischen Linguistik Vom Behaviorismus ausgehende Forschungsrichtung, die sich mit sprachlichen Verhaltensweisen befaßt (Sprache als Sonderfall innerhalb des menschlichen Verhaltens) und für eine mechanistische Sprachauffassung eintritt. Von der behavioristischen Sprache werden die Eigenbeobachtung, das Sprachgefühl als linguistisches Kriterium und alle Aussagen über Sprache, die nicht unmittelbar beweisbar sind, abgelehnt. Demgemäß richtet sich ihr Hauptaugenmerk auf die lautliche Seite der Sprache (auf die Eigenschaft und Regularitäten der akustischen Signale), während zum Beispiel die Bedeutung als Gegenstand sprachwissenschaftlicher Untersuchungen unbeobachtet bleibt und nicht zur Sache tut. Die behavioristische Sprachforschung ist von Bedeutung für die Entwicklung des amerikanischen Strukturalismus, wovon Bloomfield der Hauptvertreter war. Die Forschung ist auf die Theorie J.B. Watsons basiert. Es handelt sich dabei um eine Forschungsrichtung der amerikanischen Psychologie, die ihre Vorläufer im amerikanischen Funktionalismus (W. James, J.R. Angell) und der experimentellen Tierpsychologie hat. W. James 11.1.1842 in Chocorua geboren, 26.8.1910 gestorben. Ein amerikanischer Philosoph und Psychologe. Er ist als Gründer und Verbreiter des Pragmatismus berühmt geworden. Dieser Pragmatismus nennt man auch Humanismus. Behaviorismus Der Behaviorismus fordert, daß sich die Psychologie als Wissenschaft nur dem objektiven beobachtbaren und meßbaren Verhalten (behavior) von Lebewesen (Tier und Mensch) unter wechselnden Umweltbedingungen, das heißt den Reaktionenen der Organismus auf Reize zuzuwenden habe, wobei als Mittel der Beschreibung nur der naturwissenschaftliche Kategorienapparat erlaubt ist, was soviel bedeutet als: nur pragmatisch nachweisbar Material ist für diese Forschung interessant. Die Deskription von Bewußtseinsinhalten und Übertragung eigener Erfahrung auf andere Menschen werden wegen ihre Fehlerhäufigket als Forschungsmethoden konsequent abgelehnt. Ausgeklammert werden alle traditionelle Begriffe wie Denken, Fühlen, Wollen, u.a. weil sie nur auf Selbstbeobachtung vorgegeben sind. Viele „kontrollierte“ Experimenten werden benutzt (wie z.B. Problemkäfige und Labyrinthe für Tiere). Die Reizgegebenheiten und Reaktionen der Tiere gelten dabei als Hauptforschungsgebiet. Alles Verhalten kommt durch Erfahrung zustande und ist somit erlernt. Diese Theorie hat auch für die Menschen Gültigkeit. Die Lehre des Behavoirismus lehnt an die russische Reflexologielehre, wovon Pawlow und Bechterew die wichtigsten Vertreter waren. I.P. Pawlow (Iwan Petrowitsch) www.nwlink.com/~donclark/hrd/ history/history1.html 14.9.1849 in Rjasan geboren, gestorben 27.2.1936 in St. Petersburg. Berühmt geworden durch seine Untersuchungen nach dem Verdauungsverhalten von Hunden. Pawlow beobachtete, dass nach mehrmaligem Anbieten von akustischen Reizen (Glockenläuten) und einer darauffolgenden Fütterung bereits die Tonwahrnehmung ausreichte, um bei dem Hund Speichelfluss auszulösen, der Appetit signalisierte. Man nennt heute nach Pawlow den Lernvorgang "Konditionierung" und die beschriebene Reaktion "konditionierten Reflex". Es handelt sich um einen erlernten, nicht natürlichen Reflex. Pawlow meinte, diese Befunde auch lernpsychologisch auf den Menschen anwenden zu können. So erklärte er, dass Psychosen durch Abwehrreaktionen gegen eine Überflutung durch erregende Signale hervorgerufen würden. W.M. Bechterew (Wladimir Michailowitsch) Geboren am 20.1.1857 in Sorali , gestorben am 24.12.1927 in Moskau. Russischer Neurologe und Psychologe, der sich vor allem mit Verhaltenstherapie und Reflexologie befaßt hat. Hat mit Pawlow zusammengearbeitet. Entdecker der Krankheit von Bechterew (eine chronisch reumatische Krankheit an der Wirbelsäule). Strukturalismus Sprachtheorie, die die moderne Linguistik als autonome Wissenschaft begründet, indem sie Sprachen als strukturierte Systeme von Zeichen auffaßt und exakte Methoden zu ihrer Beschreibung entwickelt. Die europäische Richtung geht auf F. de Saussure zurück, der den Gegenstandsbereich der Linguistik mittels Dichotomien neu definierte. Eine Sprache wird ab jetzt nicht nur als Ergebnis der historischen Entwicklung (Diachronie) gesehen, sondern als Zusammenwirken gleichzeitiger Einheiten (Synchronie). Sie ist nicht zu fassen inm konkreten individuellen Sprechen (Parole), sondern als überindividuelles System von Werten, das als soziale Institution in einer Sprachgemeinschaft gilt (Langue). Die Struktur der Langue wird bestimmt durch die willkürliche und konventionelle Beziehung zwischen Ausdruck (Signifiant) und Inhalt (Signifier), die das sprachliche Zeichen konstituiert. Der amerikanische Strukturalismus (Deskriptivismus, Distribution) der von Leonard Bloomfield begründet wurde, beschreibt Sprache als synchrones System. Sein Gegenstand ist jedoch nicht die Langue, sondern die beobachtbare gesprochene Sprache, vor allem die noch unerforschten Sprachen der Indianer und anderer Völker ohne schriftliche Überlieferung. Er entwickelt exakte Analysemethoden, um aus einem Korpus von Äußerungen ohne Rückgriff auf die Bedeutung dieser Äußerungen die Grammatik einer Sprache zu ermitteln. Diese haben zum Ziel, Äußerungen in sich wiederholende gleiche Teile zu segmentieren, die Teile als Formen der Sprache zu identifizieren und nach ihrer Distribution zu klassifizieren. Segmentierung und Klassifikation haben eine Grammatik zum Ergebnis, die die Formen strukturell, das heißt nach ihrer Klassenzugehörigkeit und ihrer Distribution, beschreibt, ihre Bedeutungen jedoch als nicht beobachtbar unberücksichtigt läßt. Die Verdienste des Strukturalismus liegen vor allem in der Erkenntnis der Systemfähigkeit der Sprachen und in der Entwicklung theoretisch fundierter Analysemethoden, die auf allen Ebenen (Phonologie, Morphemik, Syntax, Semantik) exaktere Beschreibungen ermöglicht haben. Er vernachlässigt aber den sprechenden Menschen, seine Sprachfähigkeit (sowie sie von Humboldt beschrieben wurde) und sein kommunikatives Handeln. Funktionalismus Zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Psychologie in den Vereinigten Staaten vor allem als Gegenrichtung zum Strukturalismus entstandene, darwinischtisch orientierte Psychologie, deren Programm von J.R. Angell entwickelt wurde. Der Funktionalismus sieht die psychologische Funktionen in Abhängigkeit von den Antrieben oder Bedürfnissen. Beim Funktionalismus leigt also der Schwerpunkt auf den (verhaltens)physiologischen Vorgängen, weniger auf den eigentlichen psychologischen Bewußtseinszuständen. Deskriptivismus Forschungsrichtung der Sprachwissenschaft, die nicht von abstrakten Theorien ausgeht, sondern induktiv, beschreibend von der konkreten Sprache (parole). Distribution Die Summe aller Umgebungen, in denen ein sprachliches Element vorkommt in Gegensatz zu jenen, in denen es nicht vorkommen kann. Der Distributionalismus, eine von Z.S. Harris in den amerikanischen Strukturalismus eingeführte Methode, bestimmt die verschiedenen sprachlichen Elementen (Phoneme, Morpheme, Semem) nicht aufgrund bedeutungsdifferenzierender Funktionen, sondern lediglich durch Feststellung ihrer Umgebung und Verteilung im Satz. Distrubution lässt sich verteilen in: Äquivalente Distribution: Zwei Elemente kommen in gleicher Umgebung vor, und zwar entweder als freie Varianten, d.h. ohne bedeutungsunterscheidende Funktion, oder in kontrastiver, d.h. bedeutungsunterscheidender Funktion.(gehört zur Phonologie) Partiell äquivalente Distribution: Zwei Elemente kommen in weitgehend, aber nicht ausschließlich gleicher Umgebung vor, und zwar entweder inkludiert die Verteilung des einen Elementes die des anderen, oder die Verteilung zweier Elemente ist überlappend. Komplementäre Distribution: Zwei Elemente kommen nie in gleicher Umgebung vor. (weisst Allophome, Allomorphe usw. aus) Phonem Kleinste Einheit eines Lautes, der einen Bedeutungsunterschied anzeigt Morphem Kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit eines Wortes Semem Die Bedeutung eines Morphems Geschichtliche Einordnung (1850 – 1950) Allgemein: Während dieser ganzen Periode ist Industrialisierung in Aufschwung. Sämtliche Erfindungen, wie die Dampfmaschine, der laufende Band, der Telegraph, das Telefon, elektrisches Licht, usw. prägen das ganze 19e Jahrhundert und denr Anfang des 20. Jahrhunderts. Aufschwung des Kommunismus, Sozialismus und Marxismus Evolutionstheorie von Charles Darwin, auch bekannt als Darwinismus. Die Theorie handelt von der Entstehung und die Entwicklung des Lebens. Die Theorie besagt, daß die Sorten, wie sie auf Erden im Laufe der Zeit entstanden sind, die Folgen natürlicher Auswahl sind. Zuerst entstand die chemische Evolution, worin vor Milliarden Jahren organsiche Molekule gebildet wurden. Dieses Stadium wurde von „Einzelligen“ gefolgt, die in der Lage waren, sichselbst zu multiplizieren. Hieraus entstanden komplexe Organismen, die sich fortpflanzen konnte. Darwin behauptete, daß die Menschen von den Affen abstammten. Natürlicherweise entstand in der Zeit eine Unmenge von Unglaub und Unruhe über diese extreme Aussage. Daten: 1854 – 1856: Krimkrieg. 1861 – 1865: Amerikanischer Bürgerkrieg: Mißlunger Versuch der südlichen Staaten der Vereinigten Staaten sich von den anderen Staaten zu trennen, verursacht durch die enorme wirtschaftliche und soziale Unterschiede zwischen dem industrialisierten Norden und dem agrarischen Süden. Direkter Auslöser war die Abschaffung der Sklaverei. 1870 – 1871: Blitzkrieg zwischen Deutschland und Frankreich. Entstand vorwiegend durch interne Umstände: Kaiser Napoleon III wollte sein Prestige vergrößern, Bismarck wollte Deutschland vereinigen. Das letzte hat geklappt, in Frankreich enstand die dritte Republik. Die französische Niederlage verursachte eine tiefe Krise im nationalen Selbstvertrauen. 1.5.1886: Tag der Arbeit. In Chicago streiken 25.000 Arbeiter für eine 40-Stundenwoche. Bei dem Streik explodiert eine Bombe. Die Anarchisten werden verantwortlich gehalten und während eines Prozesses werden 4 Menschen zum Tode verurteilt. Seit 1891 feiert man am 1. Mai in Gedächtnis an diesen Verurteilungen den Tag der Arbeit. 1899 – 1902: Der „Boeren“ Krieg in Süd-Afrika zwischen England und die südafrikanische „Boeren“. Kampf ging vor allem um die Verteilung der Bodenschätze (oft Gold) zwischen den Engländern und die „Boeren“. 1914 – 1918: Der Erste Weltkrieg, ausgelöst von dem Mord auf Kronprinz Franz Ferdinand von Österreich in Sarajewo. Österreich wollte mit den Serben „abrechnen“. Diese Abrechnung eskalierte und wurde zum Ersten Weltkrieg. Beendet durch den Frieden von Brest-Litowsk und den Frieden von Versailles. 1917: Russische Revolution. Während des 1. Weltkriegs verschlechterte sich die wirtschaftliche und militärische Lage Ruslands. Im Februar 1917 wurde Zar Nicolaus II gestürzt und ersetzt durch eine sozialistisch-demokratische Regierung unter der Führung des Menschewieken Kerenski. Die ganze Zarenfamilie wurde erschossen. Der Krieg und damit die noch schlimmere Situation für Rusland sorgte dafür, daß Lenin im Oktober 1917 eine radikale bolschewistische an die Macht bringen konnte. Lenin verteilte das Land zwischen den Bauern und schloß 1918 den Frieden von Brest-Litowsk. Weil die Bolschewisten, die sich jetzt Kommunisten nannten, nicht in der Lage waren, die Mehrheit des Volkes zu gewinnen, schufen sie eine Diktatur des Proletariats. Die Folge war ein Bürgerkrieg, der erst 1921 von der kommunistischen Roten Armee entschieden wurde. 1940 – 1945: Zweiter Weltkrieg. Eines der schwarzesten Seiten in der europäischen Geschichte. 1933 kommt in Deutschland Adolf Hitler mit seiner NSDAP an die Macht. Einigen Jahren später findet Österreich Anschluß zum Reich. Am 1. September 1939 marschieren Hitler und seine Truppen in Polen ein. Andere Länder werden rasch erobert. Als am 6. Dezember 1941 Pearl Harbor von den Japanern bombardiert wird, mischt sich, in Anschluß auf England, auch die USA in den Krieg. Obwohl Hitler ein Nicht-Angriffs Abkommen mit Russland hat, invasiert Hitler Russland. Am 4. Juli 1944 landen die allierten Truppen in der Normandie und im Mai 1945 wird die Befreiung Europas gefeiert. Hitler und vieler seiner Konsorten verüben Selbstmord. Literaturverzeichnis: Meyers Lexicon Leonard Bloomfield, Spoken Dutch, Holt Spoken Language Series http://online-media.uni-marburg.de/anglistik/let/free/viplin/bloomfield_vip.html http://cognet.mit.edu/MITECS/Entry/langendoen Linda Biro Elisa Candido Martine Matusz