100 Deutsche Jahre - Didaktisierung Folge 45: Mauerschau – Innerdeutsche Grenzen Vorschlag 1 Vorspann, Filmeinleitung, Einstieg ins Thema Zeigen Sie den Film vom Anfang bis zur Filmminute 1:20, unterbrechen Sie kurz vor dem Filmtitel. Dieser Ausschnitt eignet sich recht gut als Einstieg ins Thema. Um Zeit zu sparen kann aber auch gleich mit dem Quiz begonnen werden. 1. Was ist zu sehen ? 2. Welche Gefühle ruft der Filmabschnitt bei Ihnen hervor ?i) Zeigen Sie dann denselben Filmabschnitt noch einmal mit Ton und weiter bis Filmminute 2:04. 1 Wie beschreibt die Museumsführerin die ehemalige Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik ? ii 2. Welche rein äußerlichen Unterschiede gab es nach Ansicht der Personen im Interview zwischen DDR-Bürgern und Westdeutschen? iii Vorschlag 2 Brainstorming DDR Oder: Was wissen Sie alles über die deutsch-deutschen Beziehungen? Q u 1. Wann wurde die Bundesrepublik gegründet ? im Oktober 1949 im Mai 1945 2. Wann wurde die DDR gegründet ? i z im Mai 1949 im Oktober 1949 im Juni 1953 im Oktober 1945 3. Wann wurde die Mauer gebaut ? im Dezember 1949 im August 1961 im Juni 1953 4. Wie lang und wie hoch war die Mauer ? 3 m bis 3,5 m hoch und 25 km 4 m hoch und 65 km lang lang 3,5m bis 4,2 m hoch und 107 km lang 5. Wie lang war die innerdeutsche Grenze ? 1,378 km 537 km 894 km 6. Was bedeutet die Abkürzung SED ? Sozialdemokratische soziale Einheitsbewegung Europapartei für Deutschland Deutschlands Sozialistische Einheitspartei Deutschlands 7. Wann fand die deutsche Wiedervereinigung statt ? im Februar 1990 im Oktober 1990 im November 1989 8. Wer waren folgende deutsche Politiker ? Willy Brandt Erich Konrad Honecker Adenauer erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, (CDU) (1949 - 1962), setzte sich für die Westintegration der BRD ein. Staats- und Regierungschef der DDR von 1971 - 1989 Walter Ulbricht Regierender Bürgermeister von Berlin (West) und später Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Regierungschef (SPD) der sozialliberalen Koalition von 1969 1972. Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED 1953 - 1971, bestimmte fast zwei Jahrzehnte bis 1971 die ideologische Orientierung der Staatspartei und als Staats- und Regierungschef auch die der DDR. 9. Welche heutigen Bundesländer liegen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR ? Baden-Württemberg Niedersachsen Bayern Nordrhein-Westfalen Berlin Rheinland-Pfalz Brandenburg Saarland Bremen Sachsen Hamburg Sachsen-Anhalt Hessen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpomm ern Thüringen iv ) Vorschlag 3 Wortfeldarbeit Welche Wörter fallen Ihnen ein, wenn Sie folgenden Begriff hören ? -e Grenzev) Komposita Versuchen Sie jeweils in Partnerarbeit oder zu dritt eines der folgenden Wörter zu erklären. Zerlegen Sie dafür das Kompositum in seine einzelnen Bestandteile und klären Sie zunächst deren Bedeutung. Aus welcher Zeit stammt Ihr Begriff, und was wurde wohl damit bezeichnet? -e Besatzungszone -r Zwangsumtausch -e Ostpolitik -r Passierschein -r Kalte Krieg -e soziale Marktwirtschaft -e Planwirtschaft -r Alleinvertretungsanspruch -e Entfremdung -e Zweistaatlichkeit vi) Vorschlag 4 Forschungsauftrag Informieren Sie sich über das Potsdamer Abkommen und die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen nach dem 2. Weltkrieg. Waren sie schon einmal in Deutschland ? Wenn ja, zu welcher Besatzungszone gehörte die von Ihnen bereiste Region bzw. Stadt? vii) Teilung und Mauerbau Zeigen Sie den Film von Minute 2:04 bis 3:59. Wie kam es nach der anfänglichen Verbrüderung amerikanischer und russischer Soldaten im gemeinsamen Kampf gegen Hitlerdeutschland zur Teilung Deutschlands ? Schildern Sie die verschiedenen im Film erwähnten Stationen: 1. Wann fand die eigentliche Teilung statt ? 2. Wieviele Menschen lebten damals jeweils in beiden deutschen Staaten ? 3. Wie reagierten die Bürger im Osten auf die Teilung und warum ? 4. Welche Maßnahmen ergriff die DDR-Regierung, um die Antwort der Bürger auf die Teilung einzudämmen und warum ? 5. Welche offizielle Begründung wurde von Regierungsseite dafür gegeben ? viii Zeigen Sie dann den Abschnitt von Filmminute 10:44 bis 13:43. Sie sehen nun einen zweiten Ausschnitt, der weitere Informationen über das Thema Spaltung und Mauerbau gibt. Ergänzen Sie Ihre Antworten und beantworten Sie auch folgende Fragen : 6. Wann wurde West-Berlin abgeriegelt, bzw. die Mauer gebaut, und aus welchem Grund ? Nennen Sie auch die offizielle Begründung der DDR-Regierung. 7. Beschreiben Sie die Reaktionen der Menschen darauf. An welche Szenen im Film können Sie sich erinnern ? 8. Warum schritten die Besatzungsmächte nicht gegen den Mauerbau ein ? ix) Vorschlag 5 Der 17. Juni 1953, Propaganda, mangelndes Geschichtsbewußtsein Zeigen Sie den Filmausschnitt von Filmminute 4:35 bis 8:05. 1. Wogegen protestierten die Menschen in der DDR am 16. Juni 1953 ? 2. Der Protest schlug am 17. Juni 1953 in einen Volksaufstand um. Nennen Sie die Forderungen der Bevölkerung. 3. Wodurch wurde der Protest beendet ? 4. Was machte Westdeutschland angesichts der Geschehnisse vom 17. Juni, um seine Empörung und Betroffenheit auszudrücken ? 5. Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) äußert sich in einer Ansprache folgendermaßen. Füllen Sie die Lücken aus. ”In tiefer ________________, in tiefen _________________, in hoher ________________ ______________ wir aller Märtyrer der ________________.” 6. Das Gedenken an den Volksaufstand verkommt bald zu einem bloßen Ritual in der Propaganda des Kalten Krieges. Notieren Sie einige Propaganda-Aussagen des Westens und einige des Ostens und kommentieren Sie diese. Wie wirken diese Aussagen aus heutiger Sicht? x) Zeigen Sie nun den Ausschnitt von Filmminute 15:37 bis 17:40 7. Anläßlich einer offiziellen Gedenkfeier zum 17. Juni macht ein Sprecher folgende Aussage: ”die Tatsachen gleiten an unserem Bewußtsein vorüber.” Was wurde damit ausgedrückt und wie äußert sich das konkret in der Bevölkerung ? 8. In diesem Filmausschnitt wird eine Entwicklung beschrieben, die man mit ”Mauertourismus” umschreiben könnte. Welches Phänomen wird damit beschrieben und welche Gründe werden dafür genannt ?xi) 9. Forschungsaufträge : Im letzten Teil dieses Ausschnitts kommt der Begriff ”Alleinvertretungsanspruch” der Westdeutschen vor. Zerlegen Sie diesen Begriff in seine einzelnen Teile und versuchen Sie, ihn zu erklären. * Nehmen Sie danach auch deutsche Geschichtsbücher und Lexika zur Hilfe. *Welche offizielle Position vertrat demgegenüber die DDR ? *Informieren Sie sich über Konrad Adenauer und halten Sie ein Kurzreferat über ihn und die Hauptelemente seiner Politik als deutscher Bundeskanzler. xii Vorschlag 6 Reiseerleichterungen, Willy Brandt, Ostpolitik Zeigen Sie den Film von Filmminute 17:40 bis 22:35. 1. Schildern Sie die im Film genannten Veränderungen in den deutsch-deutschen Beziehungen ab 1963. Wie geht die Bevölkerung damit um ? 2. Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Willy Brandt fuhr 1970 zu einem Staatsbesuch in die DDR. In welche Stadt der DDR reiste er für Gespräche mit dem Ministerpräsidenten der DDR Willi Stoph? 3. Warum wurde er dort von der Bevölkerung mit Jubel empfangen ? Vermuten Sie. 4. Der Name Willy Brandt ist untrennbar mit dem Begriff ”Ostpolitik” und dem in diesem Rahmen neuen Dialog zwischen West- und Ostdeutschland verbunden. Welche Auswirkungen hatte die Politik Willy Brandts in den offiziellen Beziehungen der beiden Staaten und direkt für die Bürger der beiden deutschen Staaten ? 5. Forschungsauftrag: Informieren Sie sich genauer über die Person Willy Brandts und seine Ostpolitik. Halten Sie in der nächsten Stunde ein Kurzreferat zu diesem Thema. xiii) Vorschlag 7 (als Zusatzeinheit gedacht, wenn noch Zeit ist) Care-Pakete für den Osten, Wirtschaft und Westfernsehen Zeigen Sie den Film von Filmminute 8:05 bis 10:28. 1. ”Pakete und Briefe halten jahrelang viele West- und Ostdeutsche miteinander in Kontakt. Trotz zahlreicher Schikanen.” Wie wurden Paketsendungen in den Osten behindert und mit welcher Begründung ? 2. Beschreiben Sie den typischen Inhalt eines solchen Paketes. 3. Was wurde außerdem von Ostdeutschen in Westberlin eingekauft, solange die Grenzen noch offen waren ? xiv Zeigen Sie den Film von Filmminute 13:43 bis 15:37. 4. Welche Marktordnung herrschte in der DDR ? Nennen Sie einige der im Filmausschnitt erwähnten Vorteile und Mängel dieses Systems. 5. Erläutern Sie folgenden vom Kommentator genannten Satz : ”Mit ihm [einem Fernseher] begeht man allabendlich Republikflucht.” 6. Füllen Sie die Lücken in folgendem Absatz aus und kommentieren Sie auch diesen. Der Ausspruch stammt von Eduard Schnitzler, Kommentator des Schwarzen Kanals, einer allabendlichen offiziellen Sendung des DDR-Fernsehprogramms. ”Wenn im Westen die Veröffentlichung unserer Fernseh- und Rundfunkprogramme ______________________ wird, dann ist das ein Akt der ____________________ der _____________________. Wenn wir die Verbreitung westdeutscher und Westberliner Fernseh- und Rundfunkprogramme ____________, dann ________________ wir die Wahrheit, denn wir _____________ die Verbreitung der ____________________.” 7. Was erfahren Sie über die Beliebtheit der Sendung ”Der Schwarze Kanal” ? 8. Forschungsauftrag für mehrere Personen Informieren Sie sich über die zwei Wirtschaftssysteme Planwirtschaft und Marktwirtschaft. Was ist die soziale Marktwirtschaft und wer wird als Gründervater dieses Systems in Deutschland angesehen ? . Halten Sie Kurzreferate zu beiden Themen in der nächsten Stunde. xv ) Vorschlag 8 Die Überwindung der Spaltung als Illusion und in Wirklichkeit (im Zeitraffer) Filmminute 22:15 bis zum Ende der Folge 1) Filmminute 22:15 bis ca. 24:50 a) Rechneten die Menschen in der DDR und der Bundesrepublik mit einem Ende der Teilung? Welche Gründe werden dafür gegeben ? b) Welche Wirkung hat in diesem Zusammenhang 1987 der erste offizielle Staatsbesuch eines hohen DDR-Politikers, dem Staatschef Erich Honecker bei Bundeskanzler Helmut Kohl im Westen ? c) Was wissen Sie über den Fall der Mauer und seine direkte Vorgeschichte ? 2) Filmminute 24:50 bis Filmende d) Folgende Sätze geben Ihnen mehr Informationen über die Ereignisse der Wende in der DDR. Leider sind sie etwas durcheinander geraten. Bringen Sie die Absätze mit Hilfe des Filmausschnitts in die richtige Reihenfolge. Ergänzen Sie den Text möglicherweise durch eigenes Wissen. 1. Bei den offiziellen Feiern zum 40. Gründungstag der DDR mahnt der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow die DDR-Regierung zu Reformen. In Leipzig und anderen Städten demonstrieren immer mehr Menschen für demokratische Reformen. 2. Ungarn öffnet seine Grenze zum Westen; innerhalb von drei Tagen kommen mehr als 15.000 DDR-Bürger über Ungarn und Österreich in die Bundesrepublik. Innerhalb von knapp 2 Monaten sind es 50.000. Den rund 6.000 Flüchtlingen in den bundesdeutschen Botschaften von Warschau und Prag wird die Ausreise in die Bundesrepublik erlaubt. Sie müssen in versiegelten Zügen durch das Gebiet der DDR in die Bundesrepublik ausreisen. 3. Im Sommer setzt durch die Veränderungen in der Sowjetunion mit Glasnost und Perestroika eine Fluchtwelle von Bürgern aus der DDR ein. Viele suchen Zuflucht in den bundesdeutschen Botschaften in Budapest, Prag und Warschau, um auf diesem Umweg in die Bundesrepublik zu gelangen. Die Botschaften müssen schließlich wegen Überfüllung geschlossen werden. 4. Die DDR-Regierung und das gesamte Politbüro tritt zurück. Die DDR verkündet einen Tag später Reisefreiheit für ihre Bürger und öffnet somit ihre Grenzen nach Westberlin und in die Bundesrepublik. 5. Breite Proteste gegen die Wahlfälschungen bei den Kommunalwahlen im Mai 1989 in der DDR. Im Gegensatz zum üblichen Wahlergebnis von fast 100 % Ja-Stimmen wurden bei diesen Wahlen viele Nein-Stimmen oder ungültige Stimmen abgegeben. Die Nein-Stimmen wurden bei der Auszählung als Ja-Stimmen gewertet. e) Nennen Sie Aussprüche und Reaktionen der Menschen im Film auf die Maueröffnung. xvi Worterläuterungen jemanden irgendwohin schleusen jemanden durch ein fremdes Gebiet, durch Hindernisse o.ä. führen Auswuchs, -r meist Plural : Entwicklungen, die als übertrieben und deshalb schädlich gelten Bückling, -r ein geräucherter Hering Einschaltquote, - e Zahl der Haushalte, die eine Sendung eingeschaltet hatte - Hochrechnung aus dem Fernsehverhalten von 4.400 Haushalten in Prozent und Millionen Gaunerverhältnis, -s -r Gauner : jemand, der stiehlt oder andere betrügt, ein Schwindler - hier : Westmark schwarz und nicht zum offiziellen Umtauschkurs in Ostmark tauschen und damit Geschäfte machen heulen wie ein Schloßhund sehr heftig und laut weinen jemandem einen Pfahl ins Fleisch setzen ein Pfahl im Fleische : etwas körperlich oder seelisch Peinigendes, was einen nicht zur Ruhe kommen läßt; -r Pfahl : ein (dicker) Stab aus Holz, den man normalerweise mit einem Ende in die Erde schlägt Nervenkitzel, -r das (für manche Menschen) angenehme Gefühl in einer gefährlichen oder spannenden Situation Schikane, -e eine Handlung (meist eines Vorgesetzten oder einer Behörde), durch die jemand unnötige Arbeit oder Schwierigkeiten bekommt Schlupfloch, -s ein Loch, durch das man sich leise und gewandt irgendwohin bewegen/kriechen kann - hier : Fluchtmöglichkeit sein Ränzlein schnüren sich zur Abreise fertig machen (Ränzlein : meint ursprünglich das Bündel mit den Habseligkeiten der Handwerksgesellen die auf Wanderschaft gehen mußten) Stichprobe, -e (eine Stichprobe machen/vornehmen) Überprüfung, Untersuchung, Kontrolle eines beliebigen Teiles oder einer beliebigen Person, um daraus auf das Ganze zu schließen vermeintlich (ein vermeintliches Paradies fälschlicherweise für ein solches halten Verschwörung, -e ein geheimer Plan, mit dem mehrere Leute besonders einem politischen Gegner schaden wollen = Konspiration zusammenpferchen zusammendrängen Weitere Informationen zum Thema : Aus der Reihe 100 Deutsche Jahre: Folge 46.: Die Deutschen und die Einheit evtl. auch : Folge 33 : Die Deutschen und ihre Erinnerungen Folge 41 : Die Deutschen und ihre Politiker Folge 49 : Die Deutschen als Nation Außerdem sei auf die Begleitmaterialien zur Ausstellung ”Zeitworte” vom Goethe-Institut hingewiesen: Video mit rein dokumentarischem Bild- und Tonmaterial, 12 Essays zur deutschen Nachkriegsgeschichte mit Bildmaterial und Materialien für Deutschlehrer mit didaktischen und methodischen Hinweisen. Weitere Unterrichtsvorschläge zum Thema: http://www.inter-nationes.de/d/gaz/didak1970-f.html http://www.inter-nationes.de/d/gaz/didak1961-f.html http://www.inter-nationes.de/d/gaz/didak1953-f.html http://www.inter-nationes.de/d/gaz/didak1949-f.html Irmela Plamann im Auftrag von Inter Nationes April 1999 i Stahlgitterzaun, Stacheldraht, Selbstschußanlagen, Wachtürme, Grenzmarkierungen in den Farben schwarz-rot-gold...Diese Bilder könnten Angst, Bedrohung, Unglauben usw. hervorrufen. ii SM-70-Splitterminen 70 als gefährliche Geschosse, Selbstschußanlagen, Vogeldraht, damit größere Vögel nicht durch ihr Gewicht Schüsse auslösen können. iii am Geruch, an der Kleidung (Schuhe, Plastikanoraks, Pelzmützen) iv Auflösung der Quizfragen : 1. Mai 49 2. Oktober 49 3. August 61 4. 3,5m-4,2 hoch und 107 km lang 5. 1,378 km 6. Sozialistische Einheitspartei Deutschlands 7. Oktober 1990 8. Brandt : Regierender Bürgermeister, Bundeskanzler 69-72; Ulbricht : Erster Sekretär des Zentralkomitees...; Honecker : Staats- und Regierungschef der DDR (71-89)¸Adenauer : erster Bundeskanzler der BRD 9. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen v Mögliche Antworten oder Begriffe, die in diesem Zusammenhang als Vorentlastung des Films geklärt werden sollten : -r Flüchtling -e grüne Grenze -s Visum -e Ein- oder -r Spurensicherungsstreifen -e Stichprobe Ausreisegenehmigung -s Sperrgebiet -s Schlupfloch -r Im- oder Export -e Paßkontrolle -r Grenzübertritt -e Ein- oder Ausreise -r Grenzposten -r Stacheldraht -e Staatsgrenze -r Schlagbaum -r Wachturm schmuggeln -r Grenzsoldat -r Zoll der Zöllner/Zollbeamte vi Hier kurze Erklärungen zur Einordnung der Begriffe Besatzungszone : Die Siegermächte teilten Deutschland nach dem 2. Weltkrieg in 4 Besatzungszonen auf. Aus den drei westlichen, der britischen, französischen und amerikanischen entstand 1949 die Bundesrepublik, aus der sowjetischen die DDR. Zwangsumtausch : Bei Reisen in die DDR mußten Bürger der Bundesrepublik pro Tag eine bestimmte Mindestsumme DM im Verhältnis 1:1 in Ostmark umtauschen. (ca.28 DM für Erwachsene in den 80er Jahren). Bei der Rückkehr in die BRD durften sie keine Ostmark mit zurück über die Grenze nehmen. Der Zwangsumtausch war für die DDR eine gute Devisenquelle und ließ Besucher aus dem Westen eventuell ihre Besuche verkürzen. Ostpolitik : Politik des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Willy Brandt Anfang der 70er Jahre, die durch Anerkennung des Status Quo zu einer Entspannung der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten führte und durch Gewaltverzichtverträge mit Moskau, Warschau und den Grundlagenvertrag mit der DDR gekennzeichnet war. Passierschein : Mit Passierscheinen durften nach dem Mauerbau aufgrund verschiedener Abkommen Westberliner ihre Verwandten in Ostberlin für ein paar Stunden besuchen. Sie durften die Grenze für eine begrenzte Zeit passieren, d.h. überschreiten. Soziale Marktwirtschaft : eine Wirtschaftsform, deren beherrschendes Element der Wettbewerb zwischen verschiedenen Unternehmen ist. Um die Härten des Wettbewerbs für die Schwächeren abzumildern, wurde ein soziales Netz aufgebaut (Sozialhilfe und Wohngeld, Arbeitslosengeld, Krankenversicherung, Kindergeld). Vater der sozialen Marktwirtschaft war der damalige Wirtschaftsminister und spätere Bundeskanzler Ludwig Erhard, der das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland einführte. Planwirtschaft : eine staatlich gelenkte Wirtschaft, die für einen bestimmten Zeitraum Wirtschaftspläne als Ziel aufstellt und durch Staatseigentum der Produktionsmittel gekennzeichnet ist. Alleinvertretungsanspruch : Die BRD beanspruchte das Recht, für alle Deutschen zu sprechen, da die Regierung der DDR nicht demokratisch legitimiert sei. Sie weigerte sich deshalb lange, die DDR offiziell als Staat anzuerkennen. (vgl. Hallstein-Doktrin) Zweistaatlichkeit : Die DDR beharrte auf dem Standpunkt, daß zwei grundverschiedene Staaten auf deutschem Boden existierten. Sie betrachtete die BRD nicht für einen besonderen Staat, zu dem sie besondere Beziehungen hatte, sondern sah sie schlichtweg als Ausland an. Entfremdung : Menschen können sich entfremden, d.h. ihre zunächst engen Beziehungen werden immer lockerer, bis sie sich ganz fremd/unbekannt vorkommen. Dieser Prozeß setzte zwischen den Bürgern beider deutscher Staaten durch die schier unüberwindliche Grenze ein. Viele gerade im Westen verloren das Interesse an den Menschen im anderen deutschen Staat. -> die Liste kann beliebig erweitert werden, z.B. durch Begriffe wie : -r Eiserne Vorhang - -r Krisenherd - -e Schutzmacht - -e Siegermacht - -e Währungsreform vii Als Ergänzung zu einigen im Film angesprochenen Themen/Schlagworten ist eine Vertiefung in Form kleiner Forschungsaufträge für die Studenten empfehlenswert, da diese Aspekte nur sehr verdichtet und schlaglichtartig im Film behandelt werden. Durch mehrere Forschungsaufträge für Kurzreferate kann so im Laufe der Filmbearbeitung das nötige Hintergrundwissen für alle erarbeitet werden und gleichzeitig wird das Vortragen in der Fremdsprache geübt. viii 1. Nach dem Krieg bildeten sich neue Fronten : Die Alliierten teilten das Land zunächst in Besatzungszonen auf. 1949 Verwandlung der Demarkationslinie zwischen Ost und West in eine Staatsgrenze. 2. 52 Millionen in der BRD, 17 Millionen in der DDR 3. Viele flüchteten wegen des steigenden politischen Drucks und aus Angst vor einer endgültigen Schließung der Grenze in den Westen. 4. DDR führt ein Grenzgesetz ein und riegelt die Grenze ab (stopft die Schlupflöcher) 5. Die friedliebende sozialistische DDR müsse vor dem kriegstreibenden kapitalistischen Westen geschützt werden. DDR gibt also eine ideologische Begründung dafür. ix 6. am 13.8.1961 mit der Begründung, die DDR zeige so, daß sie sich nicht in die Angelegenheiten der BRD einmische. 7. Gefühle von Bitterkeit, Angst, Fassungslosigkeit. Die Menschen winken sich zu, geben sich über die Mauer die Hand, schauen mit Ferngläsern über die Grenze, flüchten durch den Stacheldrahtzaun. Man sieht auch einen auf der Flucht von DDR-Grenzsoldaten erschossenen Menschen. 8. Aus Angst vor einem ”heißen” Krieg x 1. Die DDR erhöhte die Arbeitsnormen, um schneller einen Wirtschaftsaufschwung zu erreichen. Gegen diese Erhöhung der Arbeitsnormen bei gleichem Lohn protestierten die Menschen 2. Rücktritt der Regierung und freie Wahlen 3. Russische Panzer der Roten Armee schlugen den Aufstand nieder 4. Der 17. Juni wird Nationalfeiertag, zum Tag der deutschen Einheit ernannt. 5. Trauer - Mitleid - Bewunderung - gedenken - Freiheit 6. Westwochenschau : kommunistische Agenten sollen in der BRD geschleust werden, deshalb wachen rund um die Uhr Patrouillen des Bundesgrenzschutzes an der innerdeutschen Grenze, um das zu verhindern. Ostwochenschau : (Ost-)Berlin ist die letzte Station im demokratischen Sektor. DDR-Bürger werden durch Versprechungen der Westpropaganda in den Westen gelockt. Sie sind also Opfer einer Verschwörung und werden aus der Heimat weggeblickt. Im Westen werden sie unwürdig behandelt, leben in Elendsquartieren und erhalten weder Land noch einen Arbeitsplatz.. Wirkung aus heutiger Sicht : extrem schwarzweiß und übertrieben; schwer zu glauben, daß dies nicht nur ein schlechtgemachter Film ist sondern die damalige Wirklichkeit im Kalten Krieg zeigt und ernstgemeint war. xi 7. Unwissen über den eigentlichen geschichtlichen Hintergrund, der 17. Juni wird von vielen nur als willkommener Urlaubstag angesehen, die Bürger im Westen verlieren das Interesse an den Menschen in der DDR - Entfremdung 8. Die Mauer verkommt zur reinen Touristenattraktion im Westen, von der man sich ein Erinnerungsfoto macht. Die Grenzatmosphäre gilt bei den meisten als Nervenkitzel und nicht als Anlaß zu ehrlicher Erschütterung und wahrer Anteilnahme am Schicksal der durch die Mauer getrennten Menschen. xii 9. Falls dieser Begriff nicht schon bei der Arbeit mit den Komposita in der Einführung erklärt wurde. Der Alleinvertretungsanspruch der BRD steht der Zweistaatentheorie der DDR gegenüber. Bei Adenauer sollte seine Politik der Westintegration ( evtl. auch die Aussöhnung mit Frankreich) in den Vordergrund gestellt werden, und die Tatsache, daß er auf ein Wiedererlangen der Souveränität hinarbeitete xiii 1. zunächst gab es Passierscheine, mit denen Westberliner ihre Verwandten in Ostberlin für einige Stunden besuchen konnten. - Eine Zeitzeugin berichtet von ca. 80 Personen, die sich aufgrund dieser Passierscheine bei ihr in der Wohnung getroffen haben. Viele davon kannte sie nicht einmal. -diese Reisemöglichkeit wird viel genutzt, Westdeutsche sind aber trotzdem immer wieder erleichtert, wenn sie wieder im Westen zurück sind Ab 64 : Rentnerreisen von Ost nach West- Zeitzeugin berichtet : Ostdeutsche sind bei Reisen angespannt und haben Angst vor Stichproben, nutzen aber die Möglichkeit, nach Jahren ihre Kinder und Verwandten wiederzusehen. 2. Erfurt 3. Hoffnung auf Verbesserung der deutsch-deutschen Beziehungen, weitere Reiseerleichterungen 4. Seine Reise war ein Beginn des Dialogs in einem sonst frostigen Klima - Es kam zu Verträgen über Reiseverkehr, Handelsausweitungen zwischen West und Ost, Besuchserleichterungen. Diese Entspannungspolitik half dabei, die Entfremdung zwischen den Deutschen beider Staaten zu begrenzen. xiv 1. Pakete wurden geöffnet und genau kontrolliert, da nach Bargeld gesucht wurde. Lebensmittelpakete wurden dafür aufgerissen und manchmal die westdeutschen Zeitungen, die als Packmaterial verwendet wurden, durch die ostdeutsche SED-Parteizeitung ersetzt. 2. Lebensmittel , die in der DDR ohne Westdevisen nicht erhältlich waren : Puddingpulver, Backpulver, Margarine, Kaffe, Zucker, Trockenmilch, Schokolade und Süßigkeiten für die Kinder 3. Bücklinge und Strumpfhosen xv 4. Planwirtschaft - Vorteile: sichere Arbeitsplätze und Geborgenheit im Kollektiv, Nachteile : Versorgungskrisen und Planungsmängel 5. Da das DDR-Fernsehprogramm staatlich gesteuert war und somit zu Progagandazwecken eingesetzt wurde, sahen viele Westfernsehen, um sich zu informieren. Sie verließen das Land nicht wirklich, aber in Gedanken. Außerdem galt es als ”Schaufenster in den Westen”, durch das sie das umfangreiche Warenangebot im Westen sehen konnten. 6. unterschlagen - Unterdrückung - Wahrheit - verhindern - schützen - behindern Unwahrheit. 7. war sehr unbeliebt - selbst wenn vorher alle am Fernseher saßen, schalteten die Zuschauer am Anfang dieser Sendung den Fernseher ab, die Einschaltquoten sanken rapide. 8. Als Vertiefung, falls noch nicht zu Beginn bei den Komposita (1.5) eingehend darüber gesprochen wurde. xvi a) Nein, da die Gesellschaftsordnungen für zu verschieden gehalten wurden und die Chance dazu verpaßt worden sei. Eine DDR-Bürgerin sagte, daß sich für einen solchen Fall die DDR zurück- und die BRD weiterentwickeln müsse ...-Dieser Satz sollte kommentiert werden - sagt sie diese nach Staatsideologie politisch korrekte Haltung, da sie vor laufender Kamera steht und man es von ihr erwartet, oder glaubt sie selbst daran ? b) Keine Annäherung der Staaten in Richtung auf eine Wiedervereinigung, sondern eher Festigung der Zweistaatichkeit. Honecker spricht von der Unvereinbarkeit der beiden Staaten wie Feuer und Wasser. d) Die richtige Reihenfolge der Absätze ist 5 - 3 - 2 - 1 - 4. e) Wahnsinn !! - 28 Jahre - das ist die Stunde - weinen/geheult wie ein Schloßhund - das kann doch nicht wahr sein (Ungläubigkeit) - alles war machbar - nicht für möglich gehalten – schön