Von Athen und den Griechen - Grundschulmaterial online

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Von Athen und den Griechen
Als die karge Ebene am Hymettosgebirge immer dichter besiedelt wurde, reichte die Ackerflur nicht
mehr aus, alle Bauern zu ernähren. Da verließ auch Kimon das Land der Väter und fuhr übers Meer
nach Unteritalien.
Hier fand er Boden genug, den er bebauen konnte. Bald grünte die erste Saat. Der Sommer kam,
und die Halme standen hoch und trugen schwere Ähren. Und ehe die Regentage nahten, barg Kimon
die reiche Ernte.
Neue Siedler landeten an der Küste. Aus Athen kamen Handwerker und Kaufleute, um am fernen
Gestade ihr Glück zu versuchen. Durch Fleiß und Geschick gelangten sie hier zu Wohlstand. Und die
Kolonie der Griechen wurde groß und reich. Ihre Handelsschiffe fuhren nach Athen, beladen mit
Weizen aus Sizilien. Die Schiffe kehrten zurück mit Honig, der auf dem Hymettos gewonnen war, mit
Öl in tönernen Krügen, mit feinen Lederwaren und gemünztem Silber. Marmor führten sie mit, der in
Attika gebrochen wurde, und Steinbildwerke, sorgfältig in Häcksel verpackt.
So gingen die Jahre dahin. Kimon war ein reicher Gutsherr geworden.
Hinter seinem Hause dehnten sich die Weizenfelder, und das Rufen der arbeitenden Sklaven drang
bis zu dem Gemach, wo Kimons Frau am Webstuhl saß und Sklavinnen die Spindel drehten. –
Saitenspiel erklang im Innenhof. Sophron, der Sohn des Kimon, übte nach dem Geheiß des
Unterrichtssklaven.
Der Abend nahte, und Diener trugen ölgefüllte Bronzeleuchter in die Männerhalle. Zum Festmahl
hatte Kimon seine Freunde geladen. Am Tor empfing sie der Hausherr und führte sie durch den
schmalen Gang, vorbei an den Ställen und Vorratshäusern, zum ersten Innenhof, an dem die
Gemächer der Männer lagen. Doch schritten sie weiter zum zweiten Hof, um der Hausfrau den Gruß
zu entbieten. Denn die Frauen blieben fern, wenn sich die Männer im Saale trafen.
Mit ihren Töchtern und Dienerinnen lebte Agariste, die Frau des Kimon, in den Räumen, die den
zweiten Hof umschlossen. Hier lag auch die Küche, in der die Sklavin das Feuer schürte. Die
Hausfrau trat aus der Tür und nahm den Gruß der Männer entgegen. Selten sah man Agariste auf der
Straße. Nur zum Gottesdienst verließ sie das Haus. Dann ging sie, gefolgt von Dienerinnen, zum
Tempel des Zeus hinauf, der hoch über der Stadt lag.
Aus der Küche trugen nun die Sklaven Schüsseln und Schalen. Kimon führte die Freunde zum
Festsaal. Im ersten Hof wartete Sophron. Heute durfte er zum ersten Mal am Gelage der Männer
teilnehmen. Ehrfürchtig begrüßte er die Gäste.
Auf gepolsterten Bänken, rund um niedrige Tische, lagerten sich dann im Saale die Männer. Diener
reichten gebackene Fische und Krammetsvögel herum. Schalen mit Kohl und Salat standen auf den
Tischen. Brot und Honig, Käse, Oliven und Trauben, Datteln und Feigen wurden in reicher Fülle
angeboten. Aus großen Krügen schenkten die Mundschenken Wein, mit Gewürzen und Wasser
vermischt.
Dann verteilte Kimon Kränze aus Myrten und Rosen. Die Männer schmückten sich damit und
brachten den Göttern ein Trankopfer dar.
Sophron stand auf, nahm die Vithava zur Hand und sprach zu den Klängen des Saitenspiels Verse
von Homer, dem großen griechischen Dichter. Und mit dem „Wahlspruch eines Helden“ beschloss er
den Vortrag:
„Dies ist das höchste Gebot, das mir mein Vater ins Herz grub: Immer der erste zu sein und
vorzustreben den andern, nie dem Geschlechte der Ahnen im Leben Schande zu machen, welche
immer die besten in ihrem Volke gewesen.“
Beifall spendeten die Männer dem Sophron. Da sprach Ariston, der Älteste unter den Gästen: „Auch
wenn du in Thurii, an der Küste Italiens, geboren wurdest, Sophron, so bist du ein Grieche. Du kennst
die Sprache Homers und vermagst die Kithara zu spielen. Darum sollst du Athen einmal sehen. Wenn
mein Schiff im Frühjahr von Sizilien ausläuft, um den Weizen von deines Vaters Feldern nach Athen
zu bringen, will ich dich mitnehmen. Du kannst mir helfen bei den Handelsgeschäften. Dann will ich
die reiche Stadt dir zeigen und den Felsen der Göttin Athene mit seinen Tempeln.“ Und zu Kimon
gewandt, sagte er: „Du wirst es erlauben, Freund, denn du hast deinen Sohn erzogen, wie es in
Griechenland Brauch ist!“
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„Bleiben die Götter uns gnädig“, sprach Kimon, „mag Sophvon mit dir fahren. Klüger. wird er
zurückkehren, wenn er die Welt gesehen! Doch lang ist’s bis dahin. Erzähl uns jetzt, Ariston, von den
Taten der Griechen, denn viel hast du erlebt, und gern hören wir dein Wort.“
Neu wurden die Trinkschalen gefüllt, und dann begann Ariston: „Erinnern will ich an das, was
geschah vor fünf Jahrzehnten, als das Heer der Perser in Griechenland einfiel und ihre Schiffe vor.
Attika lagen. Bei Marathon wurde das Heer ihres Königs Darius geschlagen. Doch mächtig war der
neue König Xerxes. Beim Pass von Thermopylä gelangte er durch Verrat in den Rücken der
Griechen. Die Perser verwüsteten Mittelgriechenland. Unentschieden hatte die griechische Flotte drei
Tage mit den Persern gekämpft; dann musste sie sich in die Meerenge zwischen der Insel Salamis
und der Küste von Attika zurückziehen, um die jetzt bedrohte Stadt Athen zu schützen.
Alle Bewohner, auch Greise, Frauen und Kinder, verließen schwer bepackt eilig Athen. Auf der Insel
Salamis suchten sie Sicherheit. Denn Themistokles, der kluge Berater des Volkes von Athen, hatte
die Bürger davon überzeugt, dass ihre Stadt gegen die Übermacht der Perser nicht zu verteidigen
war. Aber auf die Flotte konnte man noch Hoffnung setzen. 310 griechische Schiffe lagen vor
Salamis.
Athen und seine Burg gingen in Rauch und Flammen auf. Die große persische Flotte legte sich vor
den Sund von Salarnis.
Themistokles musste erreichen, dass der Perserkönig die griechischen Schiffe hier angriff, wo seine
Flotte wegen der Enge des Meeresarms ihre Übermacht nicht entfalten konnte. So griff er zu einer
List.
Heimlich schickte er seinen treuen Sklaven Sikinnos zu Xerxes und ließ dem König sagen: „Ich bin
dein Freund und teile dir mit, dass die Schiffe der Griechen im Dunkel der Nacht dir entfliehen wollen!’
Xerxes glaubte der trügerischen Botschaft und befahl den Persern: „Wenn die Dämmerung kommt,
sollen die Geschwader meiner Flotte das Meer um Salamis sperren, damit den Griechen jede Flucht
verwehrt wird!’ Die persischen Seeleute gehorchten.
Doch die Nacht verging. kein Griechenschiff versuchte zu fliehen. Am Morgen aber, als die Sonne
hell über Meer und Land aufleuchtete, erklang von Salamis her lauter Schlachtruf der Griechen:
„Hellenensöhne, befreit das Vaterland, befreit die Frauen und Kinder und der Götter heilige Sitze! ’
Ihre Ruder schlugen die Wellen. Mit aller Kraft suchten die Griechen die persischen Schiffe zu
rammen. Zwar widerstanden die Perser eine Zeitlang, doch als sich die Schiffe im engen Sund
zusammendrängten, war keine Rettung mehr. Viele Perserschiffe schlugen um und versanken im
Meer. Klippen und Gestade füllten sich an mit Trümmern und Leichen. In wilder Flucht stürmten die
übrig gebliebenen Reste der einst so stolzen Flotte hinweg.
Von seinem Hochsitz aus sah Xerxes den Verlust der Flotte. Dreimal stampfte er wütend mit dem
Fuße den Boden. Aber er musste sich geschlagen geben und floh entsetzt aus Griechenland. Dem
Landheer gebot er zurückzubleiben.
Im folgenden Jahre schlugen die Griechen vernichtend ihre Feinde zu Lande bei Platää.
Griechenland war gerettet, und höchsten Ruhm hat Athen sich erworben.“
Ariston schwieg. Kimon dankte dem Erzähler, und die Gäste stimmten freudig mit ein. Dann
klatschte Vimon in die Hände. Die Tür öffnete sich, und Flötenspielerinnen kamen herein. Sie
begannen ihr Spiel und tanzten kunstvoll vor den Gästen. Fröhlich wurden die Männer, Geist und
Witz sprühten, und unter Scherz und Gesang endete das Gelage.
Im Frühjahr schied Sophron von den Eltern und fuhr mit Ariston nach Athen. Tagelang segelten sie
über das Meer, immer in Sichtweite der Küsten. Inseln tauchten auf, grau und grün, mit Häfen und
felsigen Bergen. Sie verschwanden wieder, und neue Inseln hoben sich aus der blauen Flut. –
Nun erschien eine langgedehnte Küste. Dörfer und Städte lagen am Ufer. Attika war erreicht.
Segelschiffe kreuzten auf den Wellen, und Ruderboote fuhren am Schiff des Ariston vorüber. Schiffer
warfen die Netze aus und zogen sie wieder in die Boote mit reichem Fang. Sophron stand bei Ariston
am Schiffsbug und sah zum Land hinüber. Da rief er aus: „Ariston, was blinkt in der Sonne dort auf
dem Burgfelsen?“ „Das ist der vergoldete Speer vom ehernen Standbild der Athene. Sie ist die
Schutzgöttin der Stadt, und auf dem Burgberg steht ihre Statue, denn sie soll Athen vor Urzeiten
gegründet haben. Wahrzeichen der Stadt und Trost für die Seefahrer ist der glänzende Speer.“
Und bald darauf fuhr das Schiff in den Hafen Piräus ein. Sophron war verwirrt, als er die Menge der
Schiffe erblickte, die hier vor Anker lagen. Am Ufer drängten sich Schiffsleute, Händler und
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Hafenarbeiter. Lärm und Stimmengewirr erschallte. Griechische, ägyptische, phönizische und andere
Laute schwirrten durcheinander.
Das Schiff drehte sich nun mit dem Heck zum Ufer, und die Matrosen warfen dicke Seile um einen
Pfahl und banden das Schiff fest. Ankersteine wurden an Tauen ins Meer geworfen und die
Landeplanke ausgeschoben. Ariston verließ mit Sophron das Schiff. Am Lande erwartete ihn schon
Patrokles, der Handelsherr. Die Freunde begrüßten sich, und Sophron wurde dem Athener
vorgestellt.
Bald schleppten Lastträger die schweren Getreidesäcke vom Schiff zu den Lagerhäusern am Ufer.
Viele Waren lagen hier gestapelt: Getreide und Salzfische von den Gestaden des Schwarzen Meeres,
Rosinen, Feigen und edle Weine von den Inseln Rhodos und Chios, Silber und Kupfer aus Spanien,
Gold und Elfenbein von der Küste Afrikas und Papyrusrollen aus Ägypten.
„Du siehst“, sagte Patrokles zu dem staunenden Sophron, „die Güter der ganzen Welt kommen hier
in Athen zusammen, denn groß und mächtig ist unsere Stadt, seit Perikles in ihr waltet. In der
Volksversammlung wählen ihn die Bürger Jahr für Jahr zum obersten Heerführer. Er beantragt die
Gesetze, er überwacht die Verwendung der Staatsgelder, und er lässt Athen wieder aufbauen,
schöner und prächtiger, als es war, ehe die Perser. die Tempel auf der Akropolis und die Häuser der
Bürger zerstörten. Im Krieg und im Frieden berät er das Volk von Athen. Drüben im Kriegshafen
kannst du in langen Reihen zweihundert Schiffshäuser sehen. Hier liegt die athenische Flotte vor
Anker, noch bessere Dreidecker als die, die vor Salamis die Schlacht gegen die Perser gewannen.“
Als das Schiff des Ariston entladen war und das Getreide gestapelt, gingen die drei Männer zu Fuß
nach Athen. Ein Sklave schob das Gepäck auf einem Karren hinterher. Zwischen den langen Mauern,
die Perikles zum Schutze von Hafen und Stadt hatte errichten lassen, verlief der Weg. Heiß brannte
die Sonne, und die Männer waren froh, als sie nach anderthalb Stunden die Tore Athens erreichten.
In enge und krumme Gassen traten sie nun. Niedrige Häuser mit fensterlosen Mauern säumten die
Straße. Dazwischen lagen die Läden der Tuch- und Möbelhändler und die Kramläden, in denen
verschiedene Waren feilgeboten wurden. Auf offener Straße arbeiteten die Handwerker. Töpfer
drehten ihre Scheiben, Schmiede schlugen die schweren Hämmer, und Tischler sägten knirschend
das Holz. Vor den Läden sammelten sich schwatzende Männer. Dazwischen spielten Kinder mit
Kreiseln und Reifen. Junge Mädchen warfen sich Bälle zu.
Zur Pnyx, einem breiten Felsmassiv, das in der Stadt sich erhob, führte Patrokles die Freunde. Um
einen großen Platz reihten sich viele Bänke. „Zur Volksversammlung kommen hier die Bürger
zusammen“, erklärte Patrokles. „Wenn über das Wohl der Stadt beraten und abgestimmt wird,
können die Athener zum Burgberg schauen, auf dem die Tempel der Göttin hell in der Sonne
leuchten.“
Schwer lastete jetzt die Mittagshitze über der Stadt. Unter den großen Platanen, die den Marktplatz
schmückten, fanden die Freunde Schatten. Kaufgeschrei erscholl: „Kauft Öl! Kauft Essig! Kauft
Knoblauch und Bohnen! Kauft frische Fische und fette Gänse!“
Männer, zuweilen von Sklaven begleitet, gingen prüfend von Stand zu Stand und kauften ein.
Frauen waren nirgends zu sehen. In der Mitte des Platzes hatte ein Töpfer seinen Stand
aufgeschlagen. Mannshohe Vorratsfässer standen neben zweihenkligen Amphoren. Mischkrüge mit
weiten Öffnungen wurden feilgeboten und schön verzierte Schalen und Vasen. Auf schwarzen Grund
leuchteten rot ihre kunstvollen Bilder mit Darstellungen aus Sagen und dem Alltagsleben.
„Lasst uns noch in die Säulenhallen schauen und die Gemälde bewundern“, sagte Patrokles, „denn
wert ist’s, die Bilder von den Ruhmestaten der Athener zu sehen!“
Schattig war es in der Säulenhalle, die am Marktplatz lag. Erbeutete Schilde und Waffen hingen
dort als Siegeszeichen. Und an den Wänden erzählten die Gemälde berühmter Maler von der
Eroberung Trojas und von der Perserschlacht bei Marathon.
Die drei Männer verließen dann den Marktplatz, und Patrokles schlug den Weg zur stillen Gasse
ein, wo in seinem Hause das Mittagsmahl bereitstand.
Zwei Monate lang weilte nun Sophron in Athen und war Gast im Hause des Patrokles. Ariston hatte
zu tun mit allerlei Handelsgeschäften, doch vergaß er nicht, was er dem Sophron in Italien
versprochen hatte. Den Burgberg zeigte er ihm und alle Tempel und Säulenhallen der Stadt. Zum
Theater des Dionysos führte er ihn, wo zu Ehr en des Gottes Festaufführungen stattfanden. Da kam
die Kunde, dass am nächsten Morgen ein Schiff nach Italien auslaufen wollte. Der Steuermann war
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ein Freund des Ariston. Am Abend schrieb Sophron einen Brief an den Vater und brachte ihn zum
Piräus. Gern war der Steuermann bereit, den Brief in Thurii abzugeben.
Glücklich war Kimon, als er die Nachricht erhielt. Er rollte das Papyrusblatt auf, und dann las er:
„Segen und Schutz der Götter für Euch, liebe Eltern.
Schön sind die Tage in Athen, und viel habe ich erlebt. Aber das Schönste will ich Euch jetzt
berichten: Ihr wisst wohl, dass alle vier Jahre das Fest der Athener gefeiert wird. Und glücklich traf
ich’s, dass ich dabei sein konnte.
Tausende von Gästen strömten in der Stadt zusammen. Tagelang dauerten die Wettkämpfe.
Waffentänze sah ich, und Chorgesänge erklangen zum Preise der Athene.
Am Haupttage zogen alle Athener zum Burgberg. Voran sprengten die Reiter; dahinter schritten
feierlich die Beamten der Stadt, sie hielten Ölzweige in den Händen. Flötenspieler musizierten. Dann
kamen die jungen Männer mit den Opfergaben. Krüge mit Wein und mit Öl trugen sie. Schafe und
Stiere wurden den Berg hinaufgetrieben. Die jungen Mädchen brachten das neue Festkleid für
Athene. Sie hatten zwei Jahre lang an dem Prachtgewand gewoben und gestickt.
Mit Ariston und Patrokles folgte ich dem Zug. Auf gewundenem Wege stiegen wir zur dreiteiligen
Torhalle hinauf. Der ,Heilige Weg’ führte vorbei an Tempeln zum Hochaltar der Athene. Hier
erklangen feierliche Gesänge, und das große Staatsopfer wurde dargebracht.
Dann gingen wir zum Eingang des Athenetempels, und nie habe ich einen herrlicheren Bau
gesehen. Marmorsäulen tragen das Giebeldach. Durch eine zweite Säulenreihe traten wir in den
Tempel. Dort ragt das Bild der Athene auf, wohl siebenmal größer als Menschengestalt. Weiß
schimmern Arme und Angesicht. Aus Elfenbein sind sie kunstvoll gearbeitet. Aus reinem Gold ist das
Gewand der Göttin. Ihr zu Füßen hatten die Mädchen das neue Festkleid gelegt.
Zwischen Tempeln und Torhalle erhebt sich das eherne Standbild der Athene. Als wir zu Schiff
nach Attika fuhren, sahen von fern wir schon die goldene Lanzenspitze leuchten. Phidias, ein Freund
des Perikles, hat das Meisterwerk geschaffen, und ihm hat das Volk auch die Oberleitung über alle
Bauten auf der Burg übertragen. Den halben Staatsschatz haben die Athener für die Kunstwerke und
die Tempel auf der Akropolis hingegeben. Den Göttern wollten sie Dank erweisen, dass sie Athen
den Sieg schenkten über die Perser.
Am Abend saßen wir lange bei den Tempeln. Im Fackelglanz leuchteten hell die Marmorsteine. Und
Nacht war es, als wir vom Burgfelsen hinuntergingen zum Hause des Patrokles.
Lange möchte ich bleiben in der Stadt, wo der Wohlstand wohnt und die Weisheit, aber Sehnsucht
habe ich auch nach Euch und der Heimat Italien. Wenn es wieder Vollmond ist, werde ich bei Euch
sein.“
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