Bambusblätter3-2011 - Japan in Baden

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Deutsch-Japanische Gesellschaft Baden-Württemberg e.V.
バーデンヴュルテンベルク州独日協会
Bambusblätter
Informationen für die Mitglieder und Freunde der Deutsch-Japanischen
Gesellschaft BW e.V.
September 2011
Liebe Mitglieder, liebe Japanfreunde,
wir begrüßen Sie herzlich zur September 2011 Ausgabe der Bambusblätter.
Der Berichtszeitraum umfasst die Zeitspanne von der Ja-Ja Veranstaltung im Feuerwehrhaus
von Heslach bis zum Auftritt des Zen-Priester – Chors in der Liederhalle. Aber wir berichten
auch über eine Veranstaltung der Deutsch Japanischen Juristenvereinigung, die im Haus der
Wirtschaft stattfand. Herr Josch hat die Veranstaltung organisiert, die DJG-BW war
eingeladen. Der Vortrag des Referenten, Herrn Yasuo INADOME über den Abschluss des
Vertrages, der die Deutsch Japanischen diplomatischen Beziehungen begründete, hat die
Zuhörer derart beeindruckt, dass wir Herrn INADOME gebeten haben, das Script seines
Vortrags in den Bambusblättern zu veröffentlichen zu dürfen. Herr INADOME hat freudig
zugestimmt und Herrn Josch sei herzlicher Dank ausgedrückt für seine Einladung und seine
fruchtbaren Bemühungen, den Referenten an das Rednerpult zu bekommen. Dank sei auch
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Baden-Württemberg International für den festlichen
Rahmen, den sie der Veranstaltung bereitgestellt hat.
Wir hoffen auch mit den übrigen Themen dieser Ausgabe der Bambusblätter Ihr Interesse und
Ihre Anteilnahme gefunden zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hans-Dieter Laumeyer
für den Vorstand der DJG- BW e.V.
Inhalt
Haiku der Ausgabe……………………………………………………………………………2
Aus dem Leben der DJG ......................................................................................................... 2
Bericht über die Situation in Japan………………………………………………………….5
Jazz aus Japan in Stuttgart Heslach ....................................................................................... 5
DJJV-Veranstaltung im Haus der Wirtschaft ....................................................................... 7
Das erste Handelsabkommen zwischen Preußen und Japan 1861………………………...8
Bemerkungen zu den deutsch-japanischen Beziehungen aufgrund von Kommentaren
einiger Zuhörer des Vortrags von Herrn Inadome ............................................................. 17
Pressespiegel: Was steht in der englischsprachigen japanischen Presse über
Deutschland?........................................................................................................................... 22
Mitteilungen………………………………………………………………………………….43
1
Haiku der Ausgabe:
Schwaden verfliegen
Das Bild wird klarer und klar
Wird es sein wie eh?
(Bemerkung: Versuchen auch Sie sich im Dichten von Haikus. Anleitung dazu siehe
Bambusblätter Ausgabe/4 Oktober 2010 und senden Sie Ihre Produktionen an vorstand@djgbw-de)
Aus dem Leben der DJG-BW
Liebe Mitglieder und Freunde der Deutsch-Japanischen Gesellschaft!
Zu einer weiteren Neuausgabe unserer Bambusblätter möchte ich an dieser Stelle den
Verfassern der diversen – wiederum hoch interessanten -- Artikel, aber insbesondere Herrn
Wollboldt für seinen unermüdlichen Einsatz bei der Kompilation unseres bewährten Bulletins
danken. Die Bambusblätter haben sich in den letzten Jahren zu einem reichhaltigen
Kompendium Japan-bezogener Veröffentlichungen gemausert und wir dürfen stolz darauf
sein.
Während überall in Deutschland und in Japan die Feiern zum Hundertfünfzigsten Jubiläum
Deutsch-Japanischer Freundschaft unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit
voranschritten, wollten auch wir in Stuttgart mit unseren Beitragen und Veranstaltungen nicht
zurückstehen. Unsere Agenda vielfältiger Veranstaltungen deckte ein breites Spektrum ab und
wir konnten für unsere Ideen viele japanische und deutsche Künstler und Interpreten
gewinnen.
Anteilnahme … ja, wir nahmen regen Anteil an den traurigen Ereignissen in Japan, das in
diesem Jahr von solch verhängnisvollen Schicksalsschlägen getroffen wurde. Die Kette des
Unvorstellbaren riß nicht ab: Das Land erlebte eine seiner schlimmsten
Erdbebenkatastrophen, dazu die Tragödie von Fukushima und in diesen Tagen einen der
gewaltigsten Taifune seiner jüngeren Geschichte. Und dann kamen noch die Hiobsbotschaften
aus japanischer Politik und Wirtschaft – beide Bereiche erwiesen sich als instabiler und
fragiler als erwartet. Und doch: Wir schauen mit großer Bewunderung auf unsere japanischen
Freunde, die all das angesichts ihrer Trauer mit solcher Gelassenheit und mit solchem Mut
empfinden müssen.
Und so standen unsere Veranstaltungen einerseits ganz im Zeichen des Mitgefühls gegenüber
Japan, andererseits waren sie geprägt von japanischer Lebensart und Kultur, die uns immer
wieder fasziniert. Auch in diesem Jubiläumsjahr blieb sich die Geschäftsleitung in ihren
Bemühungen treu, für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aktuellem und Zeitlosem für
unsere Themen zu sorgen.
Der Vortrag von Herrn Inadome im Haus der Wirtschaft zum Handelsabkommen von 1861,
welches ja das Fundament für unsere 150 Jahre währende Freundschaft werden sollte und
welchen unsere Partner von der Deutsch-Japanischen Juristenvereinigung organisiert hatten,
war eine gelungene, auch sprachlich hervorragend dargebotene Präsentation zu den deutschjapanischen Beziehungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts, begleitet von einer umfangreichen
Sammlung historischer Photos für alle Teilnehmer. Zur Einführung des neuen
2
Generalkonsuls, Herrn Akira Mizutani, lud der Japan-Club zu einem sehr informativen Abend
ein, in dessen Verlauf wir eingehend über den Zustand und mehr noch die Aussichten der
japanischen Wirtschaft nach dem Tohoku-Erdbeben informiert wurden.
Einen gesellschaftlichen Höhepunkt des Jubiläumsjahres war sicherlich der Abend des 30.
Juni im Rathaus, als wir Gäste des Oberbürgermeisters Schuster und der Wirtschaftsförderung
der Stadt sein durften. Generalkonsul Mizutani, unser Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Berthold
Leibinger und Dr. Vondran, Vorsitzender des Dachverbandes unserer Gesellschaften,
präsentierten sich als lebhafte und sehr einfühlsame Diskutanten zum Thema DeutschJapanische Freundschaft aus unternehmerischer Sicht. Dr. Vondran kommentierte zum
Abschluß kritisch und zutreffend die oft merkwürdige Berichterstattung in deutschen Medien
über die Erdbebenkatastrophe sowie die kaum nachvollziehbare Haltung deutscher
Diplomaten und Firmenzentralen, die als eine der ersten unter den Ausländern ihr delegiertes
Personal evakuierten – obwohl das Erdbebengebiet ja bekanntermaßen weit entfernt vom
Kanto-Gebiet liegt. Die öffentliche deutsche Haltung in den Tagen und Wochen nach der
Katastrophe ist in Japan sehr wohl weitgehend beachtet worden, blieb aber höflich
unkommentiert.
Ein großer Musikabend sollte der Auftritt der bekannten Jazz-Gruppe Ja-Jan werden, mit
ihrem unverwechselbaren Tokyo—Sound. Ja, die Jungens machten eine großartige Musik –
nur: Wir waren nur eine Handvoll Zuhörer. Das war einerseits schade, weil die meisten so
ein erfrischendes Japan-Erlebnis hier in Stuttgart verpaßt haben, andererseits gegenüber solch
engagierten jungen und über Japan hinaus bekannten Künstlern auch beschämend – zumal sie
uns erzählten, daß in anderen Städten Deutschlands und Europas die Resonanz ungleich höher
gewesen wäre. Frau Schlack sei gedankt für ihre großartige Kommentierung dieses events.
Das bringt mich zum eigentlichen Inhalt dieses Spätsommergrußes: Warum nehmen nur so
wenige unserer Mitglieder teil und zeigen Interesse, wenn wir derartige hochkarätige
Veranstaltungen organisieren?
Wir weisen Wochen im Voraus auf Kommendes hin in der Hoffnung, alle unserer Mitglieder
zu erreichen. Und das ganz besonders im Jubiläumsjahr. So bescherte das für dieses Jahr
organisierte und weitflächig angekündigte Highlight in der Liederhalle: Shomyo – die
buddhistische Liturgie, dargebracht von dem Zen-Priesterchor Zen-Kuge Ryuginkai der SotoSchule, den wenigen Teilnehmern tiefste Eindrücke und versetzte uns in die Welt des Zen wie
wir sie wohl kaum wieder in Stuttgart erleben können. Wir im Vorstand und das japanische
Kulturinstitut in Köln hatten mit vollem Haus gerechnet – doch die Liederhalle blieb
gespenstig leer … schade. Zugegeben, Stuttgart ist übersättigt von einem großartigen
Kulturangebot. Dennoch beunruhigt mich und die Kollegen zunehmend die Frage, ob unser
Spektrum an Veranstaltungen wirklich der allgemeinen Interessenlage unserer Mitglieder
entspricht. Ein Programm wie wir es für Stuttgart in diesem bedeutenden Jahr gestaltet haben,
ist wahrscheinlich kaum zu überbieten. Vielleicht ist es nur eine Überfütterung mit Japanrelevanten Themen, von denen es wohl zu viele gab in den letzten Monaten. Auch historische
Gründe zur Struktur unserer Gesellschaft tragen zu dieser Situation bei. Dich wenn dieser
berühmte Priesterchor auf seiner Europa-Tournee Stuttgart besucht und vor leeren Rängen
auftritt … das ist schwer zu kommentieren. Jedenfalls würden wir uns sehr um ein höheres
Engagement seitens unserer Mitglieder freuen. Japan ist wie ein blühender Garten
vielfältigster Blumen – ein Bild, das ich so gern gebrauche. Und in diesem Garten wachsen
Blumen für jeden Geschmack und für jedes Interessengebiet. Mit anderen Worten: Wir im
Vorstand bitten um mehr Engagement. Ein Blick auf andere vergleichbare Gesellschaften
zeigt, daß es auch anders geht. Wie zum Beispiel bei der Deutsch-Amerikanischen, die ihr
Prestige und ihren Einfluß ungleich breiter und intensiver lebt. Natürlich ist hier die Situation
eine völlig andere, doch die Art und Weise wie ihre Mitglieder sich länder- und
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kulturübergreifend engagieren, könnte und sollte uns ein Vorbild sein. Japan, und das kam ja
am Abend des 30. Juni im Rathaus gut zur Sprache, ist ein Wirtschaftspartner von größter
Bedeutung für unser Baden-Württemberg. Zunehmend verlagern sich japanische Investitionen
in der Bundesrepublik von Norden nach Süden. Wir sollten dies kulturell abrunden.
Als Nachlese zu unserem Rathaus-Festakt bat der Oberbürgermeister um Präzisierung meiner
Gedanken, nämlich das Stuttgart die Initiative ergreifen möge, die schon florierenden
beiderseitigen wirtschaftlichen Aktivitäten kulturell zu untermauern, einen Schwerpunkt für
Japan-Interesse zu schaffen und mit einem breiteren Verständnis in der Bevölkerung weitere
Investitionen zu ermöglichen und langfristig zu begleiten. Das könnte durch ein
Partnerschaftsabkommen mit einer japanischen Großstadt geschehen, auch durch Bündelung
der divergierenden Japan-Zirkel und Japan-Gruppen in einer Art Japan-Center in der
Landeshauptstadt. Inzwischen haben wir gemeinsam mit dem Japanologischen Seminar in
Tübingen unsere Vorschläge unterbreitet. Ich werde Sie über den Fortgang informieren.
Sollten diese sich konkretisieren, so benötigen wir ein ungleich höheres Engagement unserer
Mitglieder. Insbesondere brauchen wir mehr Mitglieder, Wachstum und eine breitere Basis,
mehr Stabilität. Es ist also ein etwas leidenschaftlicher Appell, den ich heute an Sie richte.
Anläßlich der diesjährigen Mitgliederversammlung diskutierten wir u.a. kontrovers über diese
Fragen. Der derzeitige Vorstand war seinerzeit angetreten, die DJG an ihre eigentliche
Aufgabe heranzuführen und er das Wissen über japanische Kultur und Lebensart zu
verbreitern, und hat sich intensiv dieser Herausforderung gestellt. Vielleicht auch mit einigem
Erfolg. Dennoch gelingt es uns nicht, die Mitglieder in toto zu motivieren und ein dauerhaftes
Wachstum zu realisieren. Soll sich die DJG mehr gesellschaftlich engagieren, z.B. durch
Ausrichtung deutsch-japanischer Festivitäten? Kollidiert sie da nicht mit den Interessen des
Japan-Clubs Baden-Württemberg, der Vereinigung der japanischen Mitbürger, der ganz
gezielt nach den Interessen seiner japanischen Zirkel agiert? Wohin sollen wir uns in Zukunft
orientieren? Die Diskussion ließ einiges offen.
Wir werden einerseits unseren populärwissenschaftlichen Maximen treu bleiben, andererseits
aber unsere Mitglieder bitten, sich mehr auch gesellschaftlich einzubringen und damit die
DJG auf ein breiteres deutsch-japanisches Fundament zu stellen. Kürzlich bat mich der
japanische Botschafter Dr. Takahiro Shinyo zu einem Gespräch, in welchem ich ihn über
unsere Zielsetzungen informieren und um weitere Förderung bitten konnte.
Ein wesentlicher Tagungspunkt, der eine Modifizierung unserer Satzungen erforderte, war die
Gründung einer Zweiggruppe Tübingen, ein Akt, der nunmehr vollzogen ist. Wir werden
dadurch sicherlich einige neue jüngere Japan-Interessierte an unsere DJG heranführen und die
angestrebte Verbreiterung realisieren können. Bitte schauen Sie in unsere Ankündigungen,
denn einige Veranstaltungen werden in Zukunft wohl noch mehr auch in Tübingen
stattfinden. Ein Ausflug nach Tübingen wird sich immer lohnen.
Noch immer treffen Gelder auf unserem Spendenkonto ein, das zur Zeit einen Saldo von ca.
45.000 EURO aufweist. Zur endgültigen Verwendung benötigen wir den Beschluß einer
außerordentlichen Mitgliederversammlung, die noch in diesem Jahr stattfinden wird. Es
kristallisiert sich die Zusammenarbeit mit einem Waisenhaus bei Morioka heraus. Ein Teil
wird an eine Schule in Fukushima gehen. Ich teile Ihnen beizeiten weitere Details mit.
Die Erdbebenkatastrophe sowie die hochkarätigen Veranstaltungen dieses besonderen Jahres
haben unsere finanziellen Mittel dahin schmelzen lassen. Die Gesellschaft muß sich im
kommenden Jahr finanziell erholen. Die Gestaltung unserer Abende wird also mehr mit den
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Beiträgen unserer Mitglieder zu erfolgen haben – weniger mit externen Referenten. Das
Neujahrsfest allerdings werden wir festlich und in größerem Rahmen gestalten – denn die
DJG Baden-Württemberg wird im nächsten Jahr 50 Jahre alt!
Und so möchte ich Sie, unsere Privat-, Familien – und insbesondere Firmenmitglieder - um
Spenden bitten, auf daß sich die Finanzbasis der DJG nach diesem Schicksalsjahr wieder
erholt und sie auch in Zukunft ihrer verantwortungsvollen Aufgabe nachgehen kann,
insbesondere im Hinblick auf die wichtigen Punkte, die ich oben ansprach und über die ich
Sie im Jahresbericht eingehender unterrichten werde. Herr Grosse wird gern entsprechende
Spendenbescheinigungen ausstellen und diesbezügliche Fragen beantworten.
Wir im Vorstand bleiben engagiert, sind aber auch zunehmend nachdenklicher geworden. Ich
bitte Sie um Verständnis und danke für Ihre Mitwirkung.
Ihr Präsident
Hans-Dieter Laumeyer
Unsere veranstaltungslosen Projekte “Bälz-Erinnerungsplakette” und “Erneuerung des
japanischen Gartens” sind in der Zwischenzeit nur wenig dem Ziel näher gekommen, jedoch
entschlafen sind sie noch nicht. Wir bleiben am Ball.
Im ersten Fall haben wir die Unterstützung des Kultur und Wirtschaftsministeriums erhalten.
Nun hoffen wir darauf, dass es weitergeht.
Bericht über die Situation in Japan
Die Redaktion der Bambusblätter hat sich in der Zeit von Mitte Juni bis Mitte August 2011 in
Japan aufgehalten und wurde von Zurückgebliebenen gebeten, die aktuelle Situation zu
schildern, wobei wohl hauptsächlich an die Auswirkungen der Katastrophe am 11. März
gedacht wurde. Eine allgemeine Situationsschilderung ist schwierig, aber die Situation in
begrenzten Lebensbereichen will ich gerne schildern. Zunächst möchte ich darauf hinweisen,
dass sich meine Beobachtungen auf die Kansai-Region beziehen, die etwa 800 Kilometer
Luftlinie vom havarierten Atomkraftwerk in Fukushima entfernt liegt. Direkte Auswirkungen
von radioaktiver Strahlung sind dort nicht festzustellen, allerdings indirekte, seit bekannt
wurde, dass Cäsium verseuchtes Rindfleisch aus Fukushima in den Handel gelangte.
Natürlich nicht absichtlich, es wurde im Nachhinein mehr zufällig, als auf dem normalen Weg
der Regeln festgestellt, dass es so ist. Die Beseitigung des Problems stellt sich als nicht so
einfach heraus.
Generell möchte ich auf den Pressespiegel weiter unten hinweisen, in dieser, wahrscheinlich
sehr langweiligen, aber wertneutralen Zusammenstellung sind nicht nur alle Meldungen der
Yomiuri-Presse über Deutschland aufgelistet, sondern auch jeweils zwei Themen der ersten
Zeitungsseite, also die Aufmacher, die das Interesse der Allgemeinheit widerspiegeln. Aus
diesen Artikeln ist deutlich die allgemeine Stimmung erkennbar und verschiedene
Umschwünge von Stimmungen aufgrund des Bekanntwerdens bestimmter Vorfälle.
Auch in den Medien Deutschlands wurde gemeldet, dass der amtierende Premierminister
Naoto Kan als Parteivorsitzender der DPJ zurückgetreten ist, und dass am 29. August auf
einem Parteitag ein neuer Vorsitzender gewählt werden wird, der dann traditionell das Amt
des Premierministers übernehmen soll.
Kan galt bei seinem Amtsantritt vor etwas über einem Jahr1 als Hoffnungsträger. Er hat sich
1
Die Amtszeiten von Premierministern sind in Japan allgemein kürzer als die Mandatsperiode einer gewählten
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aber unbeliebt gemacht, wegen seines Führungsstils. Er verlässt sich nicht auf seinen Stab,
sondern will alles selbst machen. Damit ist er überfordert und hat die Krisensituation seit dem
11. März nicht in der notwendigen Schnelligkeit bewerkstelligt. Jedoch scheint er ein
gründlicher Mensch zu sein und ist bei der Analyse der Situation zu dem Schluss gekommen,
dass Atomenergie nicht beherrschbar ist. Außerdem scheint er gemerkt zu haben, dass die
Mehrheit der Bevölkerung schon lange diese Meinung vertreten hat, weshalb er offensichtlich
zuversichtlich war, sich gegen gegenteilige Kräfte seiner Partei stemmen zu können.
Allerdings gibt es eine Lobby, die die Atomkraft vertritt und diese Lobby ist bislang diejenige
Kraft, die bestimmt, wohin der Weg geht.
Der Fall des Kraftwerkes Genkai in der Präfektur Saga macht das deutlich (Einzelheiten siehe
Pressespiegel). Der Bürgermeister der Gemeinde Genkai ist diejenige Instanz, die die
Genehmigung für den Wiederanlauf der Anlage erteilen muss. Er wollte sie erteilen, weil er
an die Arbeitsplätze und die Einnahmen für die Gemeinde gedacht hat und denken musste und
weil ihm die Betreiberfirma die absolute Sicherheit des Betriebs versprochen hatte. Allerdings
brauchte er vor der Erteilung der Genehmigung eine Rückversicherungserklärung des
Gouverneurs der Präfektur Saga. Dieser hätte sie gegeben, wenn er eine Rückversicherung
von der Zentralregierung bekommen hätte, d.h. von Premierminister Kan. Doch Kan hatte sie
noch nicht gegeben, als bekannt wurde, dass die Betreibergesellschaft in Saga ihre Mitarbeiter
aufgefordert hatte, E-Mails an verschiedene Institutionen zu verschicken, die den Anschein
erwecken sollten, dass die Bevölkerung begeistert für den Betrieb von Atomkraftwerken
eintrat. Im Zuge der Ermittlungen zu dieser Angelegenheit wurde bekannt, dass eine der drei
Agenturen für Reaktorsicherheit ebenfalls massiv die öffentliche Meinung manipuliert hatte,
als es darum ging, ein MOX-Kraftwerk zu bauen, eines des angeblich besonders sicheren
Kraftwerke, das auf der Grundlage von MOX-Brennstoff funktioniert. Dies hat dazu geführt,
dass die Gründung einer weiteren Agentur für Reaktorsicherheit in Aussicht gestellt wurde,
die völlig unabhängig von anderen Interessen als der Sicherheit des Betriebs agieren sollte.
Kommen wir nun zum Wetter. In der Kansai-Region hatte es seit längerer Zeit deutlich zu
wenig geregnet. Die Temperaturen im Tagesverlauf waren höher als im langjährigen
Durchschnitt, allerdings nicht so hoch wie im letzten Jahr, aber weniger erträglich als im
letzten Jahr. Weshalb das so war, konnte ich nicht feststellen. In anderen Regionen Japans, in
Fukushima und Nagano dagegen hatte es zu viel und zu plötzlich geregnet, denn einige Flüsse
waren über ihre Ufer getreten und Bewohner konnten nicht schnell genug ihre Häuser
verlassen, um sich vor den Fluten in Sicherheit zu bringen. Es gab Tote.
Die Aufräumarbeiten in den von der März-Katastrophe betroffenen Gebieten sind noch nicht
abgeschlossen. Freiwillige Helfer, die den inzwischen festgebackenen Schlamm beseitigen,
der sich unter den auf Stelzen stehenden japanischen Holzhäusern aufgrund der Tsunami
angesammelt hatte, werden noch immer von Tokio in die Einsatzorte transportiert, auch wenn
sie nur ein Wochenende helfen können. Die Helfer müssen sich selbst ausrüsten und in der
Lage sein, nach Einweisung durch Einheimische selbständig zu arbeiten. Ein Team von
Engländern hat sich beim Reinigen von Fotos hervorgetan, denn über den Verlust von
persönlichen Dokumenten und Erinnerungsfotos klagten viele Menschen.
In den nördlichen Regionen treten häufig Nachbeben erhebelicher Stärken auf (6,nn) und
richten weiteren Schaden an. In Osaka habe ich nur ein Beben erlebt, das in dem von mir
überschauten Bereich keinen Schaden verursacht hat. Es machte sich dadurch bemerkbar, dass
das Sofa, auf dem ich saß, eine deutlich spürbare Schaukelbewegung vollzog, plötzlich laute
Partei. Daher ist ein Jahr Amtszeit für einen Premierminister in Japan kein Anzeichen für die Schwäche der
Regierung.
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Stimmen in der Nachbarschaft erschollen, und die schwere Lampe an der Decke in
Schwingung versetzt wurde, das ziemlich lange andauerte.
Die Auswirkungen der Katastrophe auf die Wirtschaft sind erheblich. Das Wirtschaftsquartal
QII weist nicht Wachstum der Wirtschaft, sondern Schrumpfung um 1,3% auf. Allerdings mit
optimistischem Unterton, denn die Schrumpfung kann auf Unterbrechungen von Lieferketten
zurückgeführt werden, die inzwischen behoben wurden. Die Höhe des YEN-Wertes im
Vergleich zum Dollar und Euro sowie Entwicklungen der Wirtschaft in China, USA und
Europa, die Einfluss auf die Wirtschaft in Japan haben, bereiten den Japanern Sorge.
Sonstige Auswirkungen der März-Katastrophe im Kansai waren die reduzierte Beleuchtung
der nächtlichen Straßen, die Abschaltung von beleuchteten Anzeigetafeln an den Bahnhöfen
und ein deutlich kürzeres Feuerwerk in Tondabayashi, wo jährlich zum Geburtstag einer
religiösen Gemeinschaft (PL) das prächtigste Feuerwerk der Welt abgebrannt wird. So
jedenfalls wird es von der Gemeindeverwaltung behauptet und prächtigere Feuerwerke habe
ich woanders noch nicht gesehen.
Gottfried W. Wollboldt
Jazz aus Japan in Stuttgart Heslach
Am 8. Mai 2011 hatte die DJG-BW das Vergnügen, eine Jazz-Band aus Japan zu Gast in
Stuttgart zu haben. Das Feuerwehrhaus in Stuttgart-Heslach war wieder ein passender
Veranstaltungsort und die vier Musiker waren ab 19 Uhr auf der Bühne ganz in ihrem
Element.
Die Band „Jaja“ (ausgesprochen: dscha dscha) kommt aus der Präfektur Kanagawa. Mit dem
Saxophonisten Akiyama Yukio hat die Gruppe einen Bandleader, der mit seinem Instrument
„jung und alt begeistert und die Seele des Publikums anspricht“, berichtet die Presse. Neben
dem Sax-Player waren folgende Bandmitglieder zu Gast: Ichimura Hiroshi (Bass), seine
Heimat ist Hokkaido, Sato Takuma (Keyboard) und Takashima Motohiro (Schlagzeug).
Im Februar 2006 hat die Band gleich mit vier Alben ihre Karriere gestartet. Nicht nur in Japan
sondern in insgesamt sieben Ländern Asiens debütierten die Musiker, mit Erfolg: 1. Platz als
„Neuer Star“ in der sogenannten Improvisationskunst. 2007 wurden sie beim gleichen
Wettbewerb mit dem 2. Platz ausgezeichnet. Das neuste Album heißt „Made in Jaja“, es ist
seit Dezember 2010 im Handel. Im Juni 2011 hat die Band erstmals eine DVD veröffentlicht.
Wer im Mai nicht live beim Konzert dabei war, aber Lust bekommen hat, die Band einmal
kennen zu lernen, hat hier einige Möglichkeiten:
Die Homepage der Band lautet: http://www.jaja.fm/index.php. Dort finden sich auch kurze
Videomitschnitte der Band während ihrer Deutschlandreise. Live-Mitschnitte bzw. MiniKonzerte der Band gibt es unter: http://fm840.jp. Unbedingt mal rein hören, es lohnt sich!
Ulrike Schlack
DJJV-Veranstaltung im Haus der Wirtschaft
Am 31. Mai 2011 hatte die deutsch-japanische Juristenvereinigung zu einer
Vortragsveranstaltung ins Haus der Wirtschaft geladen. Herr Yasuo Inadome, Geschäftsführer
der in Düsseldorf ansässigen japanischen Firma Topcon, war gebeten worden, einen Vortrag
über das Zustandekommen der Vertrages zu halten, der die deutsch-japanischen
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diplomatischen Beziehungen begründete. Der Vortrag war mit einmaligem, historischem
Bildmaterial verbunden und von den Zuhörern wurde gewünscht, ihn einem größeren Kreis
von Interessierten zugänglich zu machen. Herr Inadome hat deshalb sein Material
bereitgestellt, um es in den Bambusblättern zu veröffentlichen. Wegen der technischen
Begrenzung einer Ausgabe der Bambusblätter auf 10 Megabyte mussten wir leider eine
Auswahl aus dem Bildmaterial treffen, das Script des Vortrags ist jedoch ungekürzt
wiedergegeben. Der Vortrag wurde deshalb von den Zuhörern positiv aufgenommen, weil er
deutlich macht, wie wichtig persönliche Freundschaften und die daraus erwachsende
Überwindung von Vorurteilen für das Gelingen staatlicher (gesellschaftlicher) Beziehungen
sind.
Das erste Handelsabkommen zwischen Preußen und Japan 1861
und die Entwicklung der deutsch-japanischen Beziehungen
1) Preußen und der deutsche Bund:
Ich lege großen Wert darauf, dass dieser erste deutsch-japanische Vertrag zwischen dem
Königreich Preußen und dem japanischen Shogunat von Edo unterzeichnet wurde.
Es scheint mir jedoch, dass es heute noch gewisse Vorurteile über Preußen und Japan unter
dem Tokugawa-Shogunat gibt.
Deshalb möchte ich zuerst wagen, diese Vorurteile zu beseitigen.
Preußen wurde oft und zu Unrecht nur als eine Wurzel des deutschen Militarismus dargestellt.
Dieses Image Preußens war aber das Bild, das die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs
entwickelten. Preußen verfügte zwar über die fähige und starke Militärmacht, dieser Staat war
aber nicht nur militärisch geprägt. Preußen war bekannt als das Land der Toleranz und nahm
viele vertriebene Protestanten aus allen Ländern in Europa auf. Preußen war der erste
europäische Staat, in dem Folter als juristisches Mittel abgeschafft wurde.
Als König Friedrich der Große sein Schloss Sanssouci in Potsdam ausbauen wollte, musste er
gemäß dem Urteil des Berliner Gerichtshofs auf seinen Plan verzichten, weil ein Bauer nach
der Entscheidung der Justiz seine alte Mühle weiter behalten durfte, die beim Ausbau des
Schlosses im Weg stand und abgerissen werden sollte. Berücksichtigt man diese Tatsache,
dass auch der mächtigste König dem Urteil des Gerichtshofes zu folgen hatte, dann stellt man
fest, dass Preußen schon im 18. Jahrhundert auf dem Weg zu einem modernen Rechtsstaat
war.
Als Preußen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Japanern begegnete, gab es in
Deutschland noch keinen Nationalstaat, sondern den Deutschen Bund, der aus 39
unabhängigen Staaten bestand. In diesem Deutschen Bund, der 1815 nach den napoleonischen
Kriegen ins Leben gerufen wurde, lebten damals ca. 47 Millionen Menschen, während 14
Millionen im Kaiserreich Österreich ohne Ungarn und 19 Millionen im Königreich Preußen
waren. Preußen war zwar nur ein Teil des Deutschen Bundes, aber dieser Staat war der
mächtigste in Deutschland.
2) Was war das Shogunat in Japan?:
Das Shogunat war eine Militärregierung unter einem Shogun, der als Herrscher der Samurai
bzw. als Herrscher der Krieger-Klasse gelten konnte. Diese Samurai sollten eigentlich nur
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dem Kaiser dienen und ihn durch ihre Militärmacht verteidigen. Nachdem aber der Fürst der
Genji, Yoritomo von Minamoto, 1192 vom Kaiser zum ersten Shogun ernannt worden war,
verlor der Kaiser seine praktische Macht im Bereich der Politik, der Wirtschaft und des
Militärs. Man kann das Verhältnis zwischen dem japanischen Kaiser mit seiner kaiserlichen
Würde und dem Shogun mit seiner praktischen Macht einerseits gut mit dem Verhältnis
zwischen dem Papst in Rom und dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches vergleichen.
1603, nach dem langen Kriegszeitalter vom 15. bis zum 17. Jahrhundert, gelang es dem Fürst
Tokugawa Ieyasu, Japan unter seinem Shogunat zu vereinigen und das Tokugawa-Shogunat
zu gründen, das bis 1867 existierte. Dieser japanische Staat unter dem Shogunat von
Tokugawa war zwar ein Bundesstaat, denn der Shogun der Tokugawa-Familie überließ es den
regionalen Fürsten, ihre jeweiligen Fürstentümer selbstständig zu regieren. Im Gegensatz zum
Heiligen Römischen Reich deutscher Nation oder zum Deutschen Bund verfügte aber dieser
japanische Bundesstaat über eine sehr starke, übermächtige Zentralgewalt in Edo, in der
heutigen Hauptstadt Tokio.
Der Shogun von Tokugawa war so mächtig, dass er die Fähigkeit besaß, die Fürsten zu
entwurzeln und sie in fremde Provinzen zu versetzen oder ihre Fürstentümer abzuschaffen. Es
gab sowohl im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation als auch im Deutschen Bund
immer einen Kaiser. Es war aber für den Kaiser der Habsburger-Dynastie unmöglich und
unvorstellbar, den König von Preußen von Brandenburg nach Bayern zu versetzen oder das
Königreich Bayern abzuschaffen.
Was dem europäischen Kaiser im deutschen Bundesstaat untersagt wurde, war für den
japanischen Shogun noch im Bereich des Möglichen. Berücksichtigt man diese Tatsache,
dann kann man hier einen großen Unterschied zwischen zwei Bundesstaaten in Europa und in
Japan feststellen.
Das Shogunat der Tokugawa ist eher mit dem deutschen Kaiserreich nach der
Reichsgründung durch den Reichskanzler Otto von Bismarck zu vergleichen, weil in diesem
deutschen Kaiserreich eine dominierende Position Preußens gesichert wurde, während das
damalige Deutschland durch die weitere Existenz der nichtpreußischen Staaten wie des
Königreiches Württemberg oder des Großherzogtums Baden noch als ein Bundesstaat gelten
konnte.
3) Japan unter dem Shogunat der Tokugawa:
Japan unter dem Tokugawa-Shogunat war ein Land des Friedens. Im Gegensatz dazu, dass
das moderne Japan nach der Meiji-Erneuerung alle zehn Jahre große internationale Kriege
erlebte – von 1894 bis 1895 gegen China, von 1904 bis 1905 gegen Russland, von 1914 bis
1918 in Beteiligung am ersten Weltkrieg, 1921 gegen die Sowjetunion, 1931 gegen China und
von 1941 bis 1945 gegen die USA, England, die Niederlande und die ganze Welt – genoss
Japan unter dem Shogunat von 1603 bis 1868, also 264 Jahre lang, eine Zeit des Friedens.
Als Japan 1854 das Land öffnete, verfügte Japan über ein hoch entwickeltes Bildungssystem.
Ein russischer Diplomat, der sich damals in Japan aufhielt, beschrieb seine Begeisterung
davon, dass die Mehrheit der damaligen Japaner fähig war, zu lesen, zu schreiben und zu
rechnen. Außerdem wurden die ersten Tierschutzgesetze der Welt in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts auch vom Tokugawa-Shogunat, vom fünften Shogun, Tokugawa
Tsunayoshi, erlassen.
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4) Verhandlung zwischen Preußen und Japan:
Preußen kam eigentlich später nach Japan als andere europäische und amerikanische Mächte.
Die ersten Verträge mit den USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und den
Niederlanden hatte Japan von 1854 bis 1858 abgeschlossen.
Im Gegensatz dazu, dass Japan bei der Verhandlung mit den USA 1854 im Grunde
genommen alles akzeptierte, was die Amerikaner den Japanern vorlegten, leistete Japan bei
der Verhandlung mit Preußen einen gewissen Widerstand und weigerte sich, das
Vertretungsrecht Preußens für die beiden Herzogtümer in Mecklenburg und drei freie
Hansestädte anzuerkennen. Da besonders die drei Hansestädte damit rechneten, dass Preußen
ihre Interessen als Hansestädte vertrat und erwarteten, durch die preußische Macht die
Handelsbeziehungen mit Japan aufnehmen zu können, führte dieser preußische Misserfolg bei
der Verhandlung zur großen Enttäuschung der kleinen deutschen Staaten gegenüber dem
Mächtigsten im deutschen Bund. Hier findet man jedoch eine diplomatische Entwicklung
Japans bei internationalen Verhandlungen.
Obwohl es dem japanischen Bevollmächtigten des Shogunats, Toshihiro Hori, gelang, mit
Preußen erfolgreich zu verhandeln, geriet er in eine schwierige Krise. Er wurde in Japan
heftig kritisiert und kam in Verdacht, dass er hinter den Kulissen mit allen Staaten des
deutschen Bundes verbunden sei und gegen das Interesse Japans auch mit Österreich einen
großzügigen Vertrag abschließen wollte, obwohl eine solche Absicht des Bevollmächtigten
nie bewiesen werden kontne. Diese Kritik seitens Japans veranlasste aber Toshihiro Hori,
Selbstmord zu begehen.
Verhandlungsführer Toshiro Hori
(starb vor dem Abschluss)
Vertragsunterzeichner Norimasa Muragaki
(rechts)
Deshalb wurde das Handelsabkommen mit Preußen bzw. mit Friedrich Albrecht zu Eulenburg
nicht von dem japanischen Bevollmächtigten Toshihiro Hori, der mit Preußen verhandelte,
sondern von seinem Nachfolger Norimasa Muragaki unterzeichnet.
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Kaiser Wilhelm I. und Bismarck
(Preußische Staatsleitung 1861)
Graf Friedrich Albrecht zu Eulenburg
(Preußischer Verhandlungsführer)
5) Vorschlag des ersten Konsuls von Preußen bezüglich der Kolonisierung Hokkaidos:
Die damalige Begegnung zwischen Preußen und Japan und die ersten diplomatischen Schritte
zwischen den beiden Nationen waren nicht immer reibungslos.
Max von Brandt, der erste Konsul Preußens in Japan, unterbreitete der preußischen Regierung
seinen Vorschlag, die Insel Hokkaido durch Gewalt zu kolonisieren, obwohl sein Vorschlag
vom preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck ignoriert und abgelehnt wurde.
Sehr wahrscheinlich konzentrierte sich Otto von Bismarck damals auf die Lösung der
deutschen Frage und die Reichsgründung. Der spätere Reichskanzler ließ die Kolonisierung
einer Insel Japans außer Acht.
6) Shogun, Prinzessin von Japan und Könige in Berlin:
Als das Handelsabkommen unterzeichnet wurde, sollte in Japan der 14. Shogun des
Tokugawa-Shogunats, Tokugawa Iemochi, die Schwester des Kaisers Komei, die Prinzessin
Kazunomiya heiraten. Bei dieser Ehe handelte es sich um die politische Absicht, das
Shogunat bzw. die Tokugawa-Dynastie mit dem Kaiserhaus zu verbinden, um die Einheit der
japanischen Nation zu wahren. Trotz der politischen Eheschließung entstand eine echte Liebe
zwischen den beiden jungen Menschen, die damals gerade 15 Jahre alt waren. Diese
glückliche Ehe des jungen Paares musste aber beendet werden, als der Shogun Iemochi sechs
Jahre später während des Bürgerkrieges gegen Choshu im Schloss Osaka im Alter von 21
Jahren starb.
Nur 22 Tage vor der Unterzeichnung des preußisch-japanischen Handelsabkommens gab es
auch einen Wechsel des Königs in Preußen. Friedrich-Wilhelm IV. war sehr lange krank und
regierungsunfähig. Er verstarb am 02. Januar 1861. Ihm folgte sein Bruder Wilhelm I. und
11
bestieg den Thron. Der Wechsel in Berlin übte aber keinen Einfluss auf den Abschluss des
Handelsabkommens aus.
Die Unterzeichnung des preußisch-japanischen Handelsabkommens war die Begegnung der
beiden Staaten, die als „Großmächte“ die Bühne der Weltpolitik spät betraten. Die ähnliche
und vergleichbare Geschichte der beiden Nationen begann mit der Unterzeichnung dieses
ersten Handelsabkommens am 24. Januar 1861.
7) Otto von Bismarck und die Iwakura-Delegation:
Nach der Reichsgründung am 18. Januar 1871, also genau vor 140 Jahren, übernahm das
Deutsche Kaiserreich alle Rechte und Pflichten aus dem preußisch-japanischen Vertrag. Die
neue deutsche Regierung empfing 1873 in Berlin die Iwakura-Delegation, die als Nachfolger
des Shogunates das neue Japan zu vertreten hatte. Okubo Toshimichi, der der IwakuraDelegation angehörte, berichtete über seine Begeisterung vom freundlichen Empfang der
deutschen Seite und nannte nach der Begegnung mit Otto von Bismarck seinen „Lehrer“.
Im Prozess der Meiji-Erneuerung entschied sich Japan, nicht von einem Verlierer, sondern
von einem Sieger zu lernen, wie Katsura Taro, der spätere Premierminister Japans, sagte, und
sich nach dem deutschen Muster zu modernisieren.
In der Meiji-Zeit lernte Japan viel von Deutschland. Bei der Ausarbeitung der Verfassung des
Großjapanischen Reiches nahm sich Japan die preußische Verfassung zum Vorbild.
Noch eine wichtige Wahrheit in der deutsch-japanischen Geschichte!
Obwohl das Studium für deutsche Frauen erst 1908 zugelassen wurde, erlaubte Preußen schon
1890 einer japanischen Gaststudentin, Takahashi Mizuko, Medizin in Berlin zu studieren. Die
erste Studentin in Preußen war nämlich eine Japanerin!
8) Einmischung der drei Mächte:
Nach dem glänzenden Sieg Japans über China im Krieg von 1894 bis 1895 gelang es dem
japanischen Kaiserreich, einen großen territorialen Zuwachs zu ermöglichen, auch eine
Halbinsel der Mandschurei zu besetzen und China zur Zahlung hoher Reparation zu
verpflichten.
Russland wollte aber nicht hinnehmen und dulden, dass die Halbinsel japanisch wird und
versuchte mit dem Deutschen Kaiserreich und Frankreich Japan unter Druck zu setzen. Die
sogenannte Einmischung der drei Mächte zwang Japan dazu, auf die Gebietserweiterung in
China zu verzichten.
Es war aber wieder Max von Brandt, der ehemalige Generalkonsul Preußens in Japan, der
Kaiser Wilhelm II. empfahl, Russland bei dieser Einmischung gegen Japan zu unterstützen.
Die deutsche Unterstützung diente dem Ziel Russlands, die Halbinsel in China, für die Japan
Blut vergoss, ohne eigene Opfer zu erobern.
9) Sondermission des Kaisers Wilhelm II. und Prinz Karl Antons:
Nachdem der russisch-japanische Krieg 1904 ausgebrochen war, schickte Kaiser Wilhelm II.
12
jedoch einen Prinz des Hauses Hohenzollern, Prinz Karl Anton, zu einer Sondermission nach
Japan. Der Prinz sollte in Japan zum Abbau der Spannungen zwischen Deutschland und Japan
beitragen. Obwohl seine Mission zu einem vollen Erfolg geführt wurde, dauerte die Freude
nur sehr kurze Zeit an.
Als der erste Weltkrieg ausbrach, nahm Japan als ein fester Verbündeter Großbritanniens am
Krieg teil, so dass der Einsatz der Sondermission des Prinzen sich als Illusion erwies.
10) Adolf Hitler und Japan:
Während seiner Gefangenschaft in Landsberg nach dem gescheiterten Putsch 1923 diktierte
Adolf Hitler seinem Stellvertreter Rudolf Hess seine Buch „Mein Kampf“. In einigen Stellen
seiner Bücher erwähnte Hitler Japan. Zum Beispiel schrieb er in seinem Buch über das
moderne Japan wie folgt:
„In Japan handelt sich es nicht darum, dass die japanische eigene Kultur mit der
europäischen Technologie ergänzt wurde, sondern es geht darum, dass die europäische
Wissenschaft und Technologie von der japanischen Kultur nur geschmückt wurden. Sollten
Europa und Amerika vernichtet werden, dann wird Japan aufhören zu gedeihen.“
Oder er schrieb an einer anderen Stelle:
„Das jüdische Volk kann sich in der deutschen oder amerikanischen Gesellschaft verstecken.
Es ist aber für die Juden nicht möglich, Japaner zu werden. Deshalb wollen sie englische
Hände einsetzen, um Japan zu vernichten.“
Es ist deshalb sehr erstaunlich, was Hitler über Japan schrieb, weil dem jungen Adolf Hitler
internationale Erfahrungen fehlten, und weil Japan für Hitler damals absolut fremd gewesen
sein muss.
Seit wann interessierte sich Adolf Hitler für Japan? Hier möchte ich Ihnen ein Ergebnis einer
interessanten Forschung einer österreichischen Wissenschaftlerin, Brigitte Hamann,
vorstellen, die sich mit der Geschichte des jungen Adolf Hitlers beschäftigt. Wie Sie wissen,
war Hitler ein Österreicher und besuchte in Österreich die Schule. Und in den damaligen
Schulen in einem Vielvölkerstaat wie Österreich-Ungarn standen oft die deutschösterreichischen Schüler den slawisch-tschechischen Knaben gegenüber. Laut der Studie von
dieser Wissenschaftlerin, Brigitte Hamann, muss sich Hitler später an seine Schulzeit erinnert
und gesagt haben:
„Als der russisch-japanische Krieg ausbrach, waren die slawisch-tschechischen Knaben der
festen Überzeugung, dass Russland den Krieg gewinnen wird. Als die Nachricht über die
Niederlage Russlands eintraf, weinten sie, während wir, die deutsch-österreichischen Schüler,
über den Sieg Japans jubelten.“
Vielleicht hat der Sieg Japans im russisch-japanischen Krieg von 1904 bis 1905 das Interesse
eines damaligen österreichischen Schülers an Japan geweckt.
Der engste Mitarbeiter von Adolf Hitler in den letzten Jahren der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft, Albert Speer, machte in seiner Erinnerung die Leser darauf aufmerksam,
dass Adolf Hitler eher Japan als einen Bundesgenossen vom Range einer Weltmacht
betrachtete als Italien. Auch der Reichspropagandaminister Josef Goebbels schrieb in seinem
Tagebuch etwas Ähnliches, was Japan und den Führer anbelangt.
13
Heute wissen wir aber ganz genau, dass dieses Bündnis zwischen den Nationalsozialisten und
dem großjapanischen Kaiserreich die beiden Völker zur Katastrophe des Krieges führte, der
mit Dresden, Hiroshima und Nagasaki beendet wurde.
11) Konrad Adenauer und Japan:
Blicken wir auf die langjährige Geschichte der deutschen Nation zurück, dann kann man
feststellen, dass die Bundesrepublik Deutschland, in der Sie das Licht der Welt erblickten, zu
deren Gründung Ihre eigenen Großväter und Großmütter, Ihre Väter und Mütter und Sie
selbst entscheidend beigetragen haben, der beste deutsche Staat in der Geschichte ist, in dem
das ganze deutsche Volk in Frieden, in Freiheit, in Demokratie und mit dem Wohlstand für
alle leben kann.
Dieses Gedeihen und diesen Glanz der Bundesrepublik, den Frieden in Europa, die
Demokratie und Freiheit in Deutschland, die wieder zurück gewonnene internationale
Anerkennung der Deutschen, as Vertrauen der ganzen Welt gegenüber dem deutschen Volk,
den Respekt vor Deutschland und die Liebe zum deutschen Vaterland verdanken wir den
historischen Leistungen des Gründungsvaters der Bundesrepublik Deutschland und der
Europäischen Gemeinschaft, Dr. Konrad Hermann Joseph Adenauer.
Premierminister Yoshida Shigeru,
Freund Adenauers
Dr. Konrad Adenauer in Japan
Vor 50 Jahren, im März 1960, unternahm ein alter Deutscher eine große Reise auf die andere
Seite der Erdkugel, nämlich nach Japan und besuchte es, ausgehend vom Flughafen KölnBonn. Er flog zuerst in die USA, nach New York, Washington, Los Angeles, San Francisco,
Hawaii und überquerte den Pazifischen Ozean. Da die deutsche Lufthansa damals über ein
Düsenflugzeug nicht verfügte, mussten der Reisende und seine Begleiter trotz dieser
unheimlich langen Strecke immer mit einer Propellermaschine unterwegs sein.
Außerdem musste der Flug auf der Wake-Insel im Pazifik unterbrochen werden, um das
Flugzeug aufzutanken. Die damalige Lufthansa-Maschine war nicht fähig, den großen Ozean
non-stop zu überfliegen. Am 24. März 1960 landete die Maschine endlich auf dem Flughafen
Tokio-Haneda.
14
Es war der erste Besuch eines deutschen Regierungschefs in Japan in der deutsch-japanischen
Geschichte. Der Reisende war Dr. Konrad Adenauer, der Gründungsvater der Bundesrepublik
Deutschland und der Europäischen Gemeinschaft, der im Jahr seiner Reise nach Japan schon
84 Jahre alt war.
Dr. Konrad Adenauer legte großen Wert darauf, die guten diplomatischen Beziehungen mit
dem Lande der aufgehenden Sonne aufzubauen. Sonst wäre er trotz seines hohen Alters von
84 Jahren nicht bis nach Japan geflogen.
Es gibt noch einen Beweis dafür, dass sich Konrad Adenauer für Japan interessierte. Das kann
zum Beispiel durch seine Personalpolitik bewiesen werden. Als er Ende der fünfziger Jahre
des vorherigen Jahrhunderts eine neue Sekretärin suchte, traf er die Wahl des Personals selbst
und stellte Anneliese Poppinga als neue Mitarbeiterin im Bundeskanzleramt ein. Damals kam
Anneliese Poppinga gerade nach ihrem dreijährigen Dienst bei der deutschen Botschaft in
Tokio nach Deutschland zurück.
Laut der Aussage von Anneliese Poppinga muss der Bundeskanzler Adenauer im
Vorstellungsgespräch, das unter vier Augen geführt wurde, die Kandidatin nur nach Japan
und Japanern gefragt haben. In ihrer Erinnerung schrieb die Sekretärin des Bundeskanzlers,
dass sie eines Tages die Gelegenheit hatte, in der Anwesenheit des Bundeskanzlers einen
Vortrag über Japan zu halten. In ihrem Vortrag sprach sie von der japanischen Höflichkeit,
der strengen Arbeitsdisziplin der Japaner und von der Schönheit der japanischen Kultur.
Sie versäumte aber nicht, den Zuhörer darauf hinzuweisen, wie unterschiedlich die japanische
Mentalität sei. Nachdem sie versucht hatte, die andersartige Mentalität der Japaner deutlich zu
machen, brachte Konrad Adenauer seine Meinung zum Ausdruck, was den Unterschied
zwischen Deutschen und Japanern anbelangt, und sagte:
„Ich habe viel nachgedacht über das, was Sie erzählten, Fräulein Poppinga. Die Japaner so
ganz anders? Die Menschen sind ja doch überall gleich!“
Heute erinnert sich Dr. Anneliese Poppinga daran, dass Dr. Konrad Adenauer mit dem
ehemaligen Premierminister Japans, Yoshida Shigeru, so befreundet war, dass Adenauer
anlässlich seiner Japan-Reise mit seinem ältesten Sohn zusammen das private Haus Yoshidas
in Ohiso besuchte.
Seine Enkeltochter, Frau Dieckmann-Adenauer, war in Tokio als Ehefrau des deutschen
Botschafters. Die beiden Urenkelkinder Adenauers erblickten in Japan das Licht der Welt, so
dass die beiden jungen Menschen neben ihren deutschen Namen auch japanische Namen
besitzen.
Heute können Sie in der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf, wo Adenauer
lebte und starb, viele japanische Sachen finden, von den Urkunden für Ehrendoktorwürde der
japanischen Universitäten bis zu einem echten Samurai-Schwert, das ein japanischer Politiker,
der ehemalige Präsident des japanischen Reichstages, Ono Banboku, dem Bundeskanzler
schenkte.
12) Helmut Schmidt und Japan:
Es ist sehr bekannt, dass Altbundeskanzler Helmut Schmidt mit dem ehemaligen japanischen
Premierminister, Fukuda Takeo, sehr befreundet war. Seine Frau Loki berichtet uns darüber,
dass diese Männerfreundschaft noch vertieft wurde, nachdem sich die beiden Politiker außer
Dienst gestellt hatten. Außerdem gilt Helmut Schmidt heute als ein hervorragender JapanKenner. In seinem letzten Vortrag wies Helmut Schmidt darauf hin, dass es sich bei der
sogenannten Meiji-Restauration 1868 nicht um eine Restauration handelte, sondern um eine
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Modernisierung und eine Revolution, weil in der Meiji- Zeit nichts restauriert, sondern alles
modernisiert und erneuert wurde.
Sein Hinweis auf diese historische Tatsache erfüllt mich mit großer Wonne und führte dazu,
dass ich großen Respekt vor seinem umfangreichen Fachwissen über die japanische
Geschichte habe.
13) Loki Schmidt und der japanische Kaiser Hirohito:
Als der Bundeskanzler Schmidt mit seiner Frau Loki Japan besuchte, wurde das Ehepaar
Schmidt zu einem Abendessen mit dem japanischen Kaiser Hirohito eingeladen. Vor dem
Abendessen wiesen sowohl die deutschen als auch die japanischen Beamten und Diplomaten
den Bundeskanzler Schmidt und seine Loki deutlich darauf hin, dass sie am Tisch den Kaiser
nicht ansprechen dürfen und nur die Fragen vom Kaiser beantworten sollen.
Der Kaiser war schon sehr alt und schien müde zu sein, und niemand ergriff das Wort am
Tisch. Es war aber Loki Schmidt, die so mutig war, dass sie den japanischen Kaiser Hirohito
danach fragte, ob er immer noch Fische beobachte. Der Kaiser Hirohito war als ein
leidenschaftlicher Biologe bekannt und Loki Schmidt konnte sich an einen wissenschaftlichen
Aufsatz des Kaisers über Fische gut erinnern. Deshalb wagte sie als Biologin diese Frage zu
stellen.
In einem ihrer letzten Bücher berichtete sie uns darüber, dass sich das Gesicht des Kaisers
nach dieser Fragestellung sehr veränderte und dass er damit begann, aktiv zu reden.
Mit Stolz muss der Kaiser dem Ehepaar Schmidt mitgeteilt haben, dass sein Sohn, der heutige
Kaiser Akihito, zum Glück dieselbe Vorliebe für Fische geerbt und in der Bucht von Tokio
noch eine neue Fischart entdeckt habe.
Nach dem Abendessen äußerten sich die Beamten und die Diplomaten darüber, dass sie bis
heute niemals erlebt hatten, dass der Kaiser so viel am Tisch sprach und bestätigten Loki
Schmidt, dass sie den Kaiser zum Reden gebracht habe.
Helmut und Loki Schmid in Japan
Helmut Kohl und Nakasone Yasuhiro
14) Helmut Kohl und Nakasone Yasuhiro:
Der Kanzler der deutschen Einheit, Dr. Helmut Kohl, schrieb in seiner Erinnerung:
„Bereits auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Williamsburg Ende Mai 1983 hatte ich den
japanischen Ministerpräsidenten Yasu Nakasone näher kennengelernt. Jetzt begegneten wir
einander wie gute Freunde. Mit Yasu Nakasone verbindet mich eine wirklich intensive
Freundschaft, die bis zum heutigen Tag anhält.“
16
15) Deutsch-Japanische Freundschaft:
Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Freundschaft zwischen zwei Nationen nur möglich
ist, wenn die persönliche und individuelle Freundschaft vorhanden ist. Eine Freundschaft ist
nicht kollektiv, sondern immer persönlich.
Die Freundschaft zwischen Dr. Konrad Adenauer und Yoshida Shigeru, zwischen Helmut
Schmidt und Fukuda Takeo oder zwischen Dr. Helmut Kohl und Nakasone Yasuhiro, diese
persönliche Freundschaft muss entscheidend dazu beigetragen haben, die deutsch-japanischen
Freundschaftsbeziehungen zu fördern, zu vertiefen und aufzubauen.
Berücksichtige ich diese Tatsache, dann freue ich mich sehr darüber, dass ich hier in der
Bundesrepublik Deutschland viele Freunde habe, viel mehr als in Japan, meine deutschen
Freunde, auf die ich sehr stolz sein kann.
Es lebe die deutsch-japanische Freundschaft!!!
Inadome Yasuo
Bemerkungen zu den deutsch-japanischen Beziehungen aufgrund von
Kommentaren einiger Zuhörer des Vortrags von Herrn Inadome
Im Jahre 2011 sollte das 150-jährige Bestehen deutsch-japanischer diplomatischer
Beziehungen gefeiert werden. Die Feiern wurden leider getrübt durch die am 11. März über
Japan hereinbrechende Katastrophe. Andernfalls hätten wir wahrscheinlich noch mehr über
Deutsch-Japanische Beziehungen hören können. Im Zuge der bis dahin stattgefundenen
Veranstaltungen wurden hauptsächlich die positiven Seiten der Beziehungen herausgestellt,
nämlich die Anfangszeit nach der Gründung des zweiten deutschen Kaiserreichs und die
Anfangsphase nach dem zweiten Weltkrieg, die heute aber auf beiden Seiten in zunehmender
Interesselosigkeit zu versinken scheinen, obwohl Japan und Deutschland global wesentliche
wirtschaftstreibende Kräfte sind und jeder Handeltreibende von jeher gerne alles über seine
Partner und Konkurrenten gewusst hätte, um nicht ins Hintertreffen zu geraten und bei
Gesprächen in Fettnäpfchen zu treten.
Was in der Zwischenzeit stattfand, darüber wird entweder geschwiegen oder es werden
Meinungen darüber geäußert, die die andere Seite befremden. Abhilfe ist die Kenntnis des
Sachverhaltes.
Was war nach der Abkühlung der Beziehungen in der Phase von Kaiser Wilhelm II. bis zum
neuen Höhepunkt nach dem zweiten Weltkrieg geschehen?
Hier sollen drei zeitlich aufeinander folgende Abschnitte betrachtet werden, nämlich die
Periode vor dem ersten Weltkrieg bis einschließlich der Friedensverhandlungen in Paris
1918/20, die Periode, die wir die Weimarer Republik nennen sowie die anschließende
Machtübernahme durch die NSDAP und schließlich die Periode des zweiten Weltkriegs.
Periode des ersten Weltkriegs von der Abkühlung der Beziehungen bis zum Frieden in
Paris
Für den Ausbruch des Krieges waren nicht zuletzt Spannungen verantwortlich, die sich im
Zuge der Kolonialisierung Afrikas und Chinas zwischen den Kolonialmächten aufgebaut
hatten. Die Kolonialisierung Chinas insbesondere oder die Zeit der Erneuerung ihres Landes,
wie die Chinesen es sehen, war nicht so abgelaufen, wie die Kolonialmächte es sich
17
ausgerechnet hatten. Deshalb war es zu Reibereien unter ihnen gekommen, an denen sich
auch Japan beteiligte. Kurz vorher war es genötigt, ungleiche Verträge abzuschließen, jetzt
war es als gleichberechtigt anerkannt, vielmehr erwies es sich als gleichberechtigt.
Infolge eines Bündnisses mit England von 1902 und wohl auch wegen Verärgerung über
markige Worte des deutschen Kaisers, trat Japan als Kriegsgegner Deutschlands in den ersten
Weltkrieg ein. Da Japan außer zur Besetzung deutscher Kolonien im pazifischen Raum, an
Kämpfen nicht beteiligt war, konnte es sich seiner industriellen Entwicklung widmen. Die
kämpfenden Parteien dagegen rieben sich in den Materialschlachten des Krieges auf und
vernachlässigten ihre Entwicklung. Bei den Friedensverhandlungen 1918/20 in Paris
verhielten sich die Japaner deutschfreundlich, denn sie mischten sich nicht in die territoriale
Aufteilung Deutschlands/Österreichs ein, welche bekanntlich Gründe für den zweiten
Weltkrieg lieferte. Die Japaner mischten sich auch nicht in die Angelegenheit der Aufteilung
des Osmanischen Reiches ein, die bis heute wirksame Gründe für Schwierigkeiten im
Mittleren Osten legte. Bemerkenswert ist die Behandlung der Kriegsgefangenen, die bis dahin
in japanische Hände gefallen waren. Sie war nämlich human, anders als im zweiten
Weltkrieg, wo sie Anklagepunkt bei den Prozessen über Kriegsverbrechen war.
Der Bando-Film, den wir bei einer DJG-Veranstaltung gesehen haben, sei hier als „Zeuge“
angegeben, ebenso wie der Film „Panzerkreuzer Potemkin“ des berühmten Regisseurs Sergei
Michailowitsch Eisenstein, wo es um kriegsgefangene Russen ging. Er zeigte wie ein
Sprecher des Matrosenaufstandes von 1905 auf die Soldaten in japanischer Gefangenschaft
hinwies: Sie würden besser behandelt, als normale Soldaten der zaristischen Armee.
In diesem Zeitabschnitt ereignete sich in Japan die Siemens-Affäre. Sie führte 1914 zum
Rücktritt eines japanischen Ministerpräsidenten2, weil die Firma wegen Korruption ins
Blickfeld geraten war. Trotzdem wurden Mitarbeiter dieser Firma in der Zeit des ersten
Weltkrieges nicht interniert. Sie hatten freie Hand, sich um die privaten Angelegenheiten der
Gefangenen zu kümmern, wie die Besorgung der Post, die Beschaffung von
Gebrauchsgegenständen und nicht zuletzt fiel ihnen die Aufgabe zu, den in Japan
gestrandeten deutschen Frauen zu helfen, deren Männer gefallen oder in
Kriegsgefangenschaft geraten waren.
Die Zeit der Weimarer Republik bis zum Ausbruch des Krieges
In Deutschland galt es, den verlorenen Krieg zu verarbeiten, den damit verbundenen
Übergang von Monarchie zu Demokratie, die Weltwirtschaftskrise zu überwinden und dem
Aufkommen von Kommunismus und Nationalsozialismus zu begegnen.
Japan dagegen hatte die im Erstem Weltkrieg gewonnene Stellung zu wahren, mit der
Bevölkerungsverdopplung seit der Öffnung des Landes fertig zu werden und sich auf
abzeichnende nationale Bedrohungen einzustellen.
Die nationalen Bedrohungen brauten sich auf dem Festland zusammen. In China herrschte
Chaos. Das Kaiserreich war abgeschafft worden, die republikanische Regierung war schwach,
in verschiedenen Landesteilen hatten Warlords die Macht ergriffen, die Bevölkerung war mit
den Verhältnissen unzufrieden. Eine kommunistische Partei war seit 1921 im Entstehen.
Hinzu kamen Kämpfe im russischen Einflussbereich, wo sich weissrussische Verbände gegen
die Rote Armee hielten. Diese Kämpfe, an denen sich auch ausländische Truppen beteiligten,
2
Premierminister Yamamoto Gonnohyoe und Viscount Saito Makoto, Admiral und damaliger japanischer
Marineminister.
18
einschließlich japanischer, dauerten bis in die Mitte der 1930er Jahre und ließen im
japanischen Militär die Überzeugung aufkommen, dass der nächste große Krieg gegen die
Sowjetunion zu führen sei.
Dem Militär war klar, dass allein aus Gründen des Klimas in Sibirien, die Ausrüstung der
japanischen Armee unzureichend war. In der Mandschurei wurde ein geeignetes
Vorbereitungsfeld gesehen, um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche
Auseinandersetzung mit Russland zu schaffen.
Hinzu kamen Bestrebungen, die ursprünglich von Tibet ausgingen, ein einheitliches
buddhistisches Großreich zu schaffen. Die innere und äußere Mongolei, die Mandschurei, der
burjatische Teil von Sibirien, Tibet, Korea und Japan sind buddhistische Länder mit
gemeinsamen Grenzen und gemeinsamen religiösen Vorstellungen.
Diese fernöstliche Entwicklung war offensichtlich ein Echo auf Entwicklungen, die in Europa
ihren Anfang genommen hatten. In den 1920/30er Jahren hatten sie ihr sichtbares
Erscheinungsbild gefunden. Denken Sie an den Hitlergruß, das Hakenkreuz, die Rückführung
christlicher Bräuche, wie z.B. des Weihnachtsfestes auf germanische Ursprünge3, den
Anspruch, Exponent einer auserwählten Herrenrasse zu sein. Diese Entwicklung wurde zwar
vom Volk billigend in Kauf genommen. Sie kam aber nicht aus dem Volk. Vielmehr kam sie
von etablierten Intellektuellen und wurde später von unverantwortlichen Führern
weitergeführt.
Im Jahr 1875 wurde in New York die Theosophische Gesellschaft gegründet. Sie stellte
heidnisch gnostisches Gedankengut gegen das gewohnte christliche Weltbild. Was wiederum
als Gegenbewegung zu vorangegangenen christlichen Erweckungsbewegungen gesehen
werden kann, die in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts insbesondere von England als
eine Folgeerscheinung der Industrialisierung ausgingen. Auch diese Bewegung ging nicht
vom Volk aus, sondern von etablierten Intellektuellen, die die zunehmende Gleichgültigkeit
der Menschen gegenüber kirchlich, religiösen Fragen bedauerten. Nietzsche fand später den
Ausdruck „Gott ist tot“ für diesen Zustand.
Die Theosophen hatten uralte Mythen aus Griechenland, Ägypten, dem tibetisch
buddhistischen Bereich und aus anderen Weltgegenden zusammengetragen, in der Absicht,
daraus die gemeinsamen Wurzeln religiösen Denkens abzuleiten. In diesem Umfeld
entwickelte sich auch eine Wissenschaft, die als Hilfsmittel für die Außenpolitik gedacht war,
zur Formulierung geeigneter Strategien für die Lösung politischer Probleme. Sie wurde
Geopolitik und später Geostrategie genannt. Henry Kissinger und Zbigniew Brzezinski,
Berater von amerikanischen Präsidenten, sind prominente Vertreter dieses Faches.
3
Hitlergruß, Germanenmythos, Herrenmenschentum, Atlantis, Shambhala könnten als Produkte aus dem Reich
der Phantasie betrachtet werden, wenn es nicht möglich wäre, sie in ein Parteiprogramm zu packen und damit
parlamentarische Wahlen zu gewinnen, wie geschehen. Diese Mythen scheinen latent im Gedächtnis der
Menschheit verankert zu sein. Es gibt Forscher, die meinen, sie hätten alle den gleichen Entstehungsgrund,
nämlich ein vorgeschichtliches Ereignis, das irgendwo in der Welt stattgefunden habe. Immer wieder versuchen
Experten, diesen Ort zu lokalisieren. Grimmelshausen in seinem „Simplizius Simplizissimus“ im Mummelsee,
Europäer allgemein im Nordatlantik, aber den altgriechischen Ortsbezeichnungen nach auch in Tibet oder der
Mongolei. Die Gemälde, die Nicolas und Helena Roerich nach ihrer Suche des Ortes von Shambhala vorgelegt
haben, gleichen sehr den Bildern, die sich der Amida Buddhismus in Japan vom „Reinen Land“ macht, das in
der gleichnamigen Sutra beschrieben wird. Siehe Isshinji Tempel in Osaka.
Demnach sind die Mythen von einigen Menschen dazu herangezogen worden, sich selbst als Herrenmenschen
zu identifizieren und von anderen aber, um solchen Menschen zu helfen, die selbst nicht gut und stark genug
sind, ihren eigenen geraden Lebensweg zu finden, das heißt diese Menschen aus dem Zustand der
Hoffnungslosigkeit zu erlösen. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, der aber kaum zur Kenntnis
genommen wird.
19
Sie zogen zur Formulierung ihrer Strategien nicht nur die Topographie eines Landes und
seiner Nachbarn heran, sondern auch die technische Entwicklung im Bereich des
Verkehrswesens, der Telekommunikation, die Verfügbarkeit von Sprengstoffen sowie die
Mythologie eines Landes.
In Deutschland wurde diese Wissenschaft von Karl Haushofer an der Universität München
eingeführt. In der 1920/30ger Jahren galt er als international angesehener Vertreter des
Faches.
Karl Haushofer war General im Ersten Weltkrieg und hatte die Zeit von 1908 bis 1912 in
Japan als Artilleriebeobachter und in Zentralasien als Student der buddhistischen Kultur
verbracht. Zur gleichen Zeit hielt sich Homer Lea in Japan auf.
Auch er war prominenter Geopolitiker und zudem politischer Berater von Sun Yat-sen, dem
späteren Gründer der chinesischen Republik. Weiten Kreisen bekannt wurde er durch zwei
seiner Bücher4, die 1909 und 1912 erschienen und die die kriegerischen Entwicklungen des
20ten Jahrhunderts bis weit in die Nachkriegsjahre des zweiten Weltkrieges hinein
vorausschauend und in erstaunlicher Weise zutreffend beschrieben. Die Bücher wurden von
der kaiserlichen japanischen Militärakademie für Studien und Ausbildungszwecke eingesetzt
und waren auch Adolf Hitler über den Kanal Haushofer bekannt.
Die Beziehungen zwischen Hitler und Haushofer sowie seinem ebenfalls prominenten
Geopolitiker Sohn Alfred kühlten erst ab, als Rudolf Hess, ein Schüler Karl Haushofers, der
damals die Funktion des stellvertretenden Führers inne hatte, nach England flog, um Frieden
anzuknüpfen, was sowohl der Konzeption Haushofers als auch Hitlers entsprochen hätte.
Erst nachdem die Einbeziehung Englands in die Einflusszone Hitlers gescheitert war, kam
eine alternative Konzeption zum Einsatz, nämlich die des Kontinentalblocks in Bezug auf
Russland, die alternativ vom Büro Ribbentrop vertreten wurde, der erst später zum
Außenminister ernannt wurde.
Ribbentrop hatte keine Verbindung zur esoterisch okkulten Thulegesellschaft, aus der die
NSDAP entstanden war. Dieser aber hingen andere Größen der Nazi-Zeit an. Er stammte aus
Adelskreisen und kam durch seine Heirat zu Wohlstand und Ansehen, weshalb er von
verschiedenen Nazigrößen abschätzig mit der Kennzeichnung „Reisender in Sekt“ belegt
wurde. Er gelangte nicht über den Parteiapparat in Kontakt zu Hitler, sondern weil er sich als
Prominenter spontan zu ihm bekannt hatte.
Seine Erfolge sind der Antikominternpakt, der eine Zusammenarbeit zwischen Deutschland
und Japan begründen sollte, der Nichtangriffspakt mit Russland, der gegen die Bestimmungen
des Antikominternpaktes verstieß und der drei Mächtepakt zwischen Deutschland, Japan und
Italien, dem auch andere Mächte beitraten, z.B. Thailand, was Einfluss hatte auf das
japanische Verhalten gegenüber den Kolonialgebieten Frankreichs in Hinterindien, nachdem
Frankreich 1940 besiegt worden war und auf die Anfangsphase der Kämpfe im
asiatisch/pazifischen Raum nach der Kriegserklärung der USA.
Der Antikominternpakt (1936) trug einer internationalen Stimmung gegen „Bolschewismus
und Finanzjudentum“ Rechnung. Insbesondere der Bolschewismus wurde auch in Japan als
Gefahr empfunden, aber die Erhebung der arischen Herrenrasse und die Diskriminierung
4
1909: The Valour of Ignorance. - New York & London: Harper and Brothers. - 1178360 Reprint 1942. - ISBN
1931541663. 1912: The Day of the Saxon. -New York & London: Harper and Brothers. - 250316. Reprint 1942. ISBN
1932512020
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farbiger Völker war in Japan suspekt. Deshalb verlangte Japan aus dem Kreis der
diskriminierten Völker herausgenommen zu werden. Was Alfred Rosenberg, der
Parteiideologe und Leiter des Außenpolitischen Amtes der NSDAP mit einer
„wissenschaftlichen“ Begründung ablehnte, wie man sie heute allerdings von der
Wissenschaft nicht mehr hört.
Im Dritten Reich wurde die Außenpolitik von mehreren Ämtern betrieben. Dem traditionellen
Außenministerium war die Routine überlassen, die Rosenberg-Behörde bestimmte zeitweise
die Außenpolitik. Von 1931 bis 1945 gab es die NSDAP/AO (Auslandsorganisation, später
Aufbauorganisation), die gegründet worden war, um im Ausland lebende Deutsche für Hitler
zu sympathisieren. Sie war auch in Japan tätig. Es gelang ihr nicht die komplette
Gleichschaltung der Gemeinschaft zu erreichen. Einige ihrer Mitglieder widersetzten sich und
gewannen dabei die Sympathie einflussreicher japanischer Kreise.
Der Entsandte der NSDAP/AO dagegen, der damit beschäftigt war, die Hitlerjugend in Japan
aufzubauen, fiel dadurch auf, dass er nach dem Krieg die Stelle des Direktors des
japanologischen Instituts der FU in Berlin übernahm. Er gab Anlass für den ersten Eklat der
Studentenbewegung von 1968 mit der Universitätsleitung, d.h. auch er ist eine historische
Persönlichkeit.
Die Zeit des zweiten Weltkrieges
Hier ist die Frage ungeklärt, wann er eigentlich begann. Am 30. September 1939 mit dem
deutschen Angriff auf Polen? Oder begann er 1937 anlässlich des Zwischenfalls an der
Marco-Polo-Brücke bei Peking? Oder begann er mit dem Angriff der Japaner auf Hawaii und
dem damit verbundenen Austausch von Kriegserklärungen zwischen den Alliierten und den
Achsenmächten?
In der Anfangszeit, nach dem Kriegseintritt der Amerikaner, erzielten die Japaner nur
Blitzsiege, wie vorher die Deutschen. Auf den Philippinen, in Hongkong, in Malaya, in
Singapur, im indonesischen Archipel, in Burma. Erst auf Neuguinea kam der Vormarsch ins
Wanken, wie vorher die Kämpfe in China in eine Pattsituation geraten waren.
Wussten Sie, dass nicht Rommel der Weltmeister im Besiegen britischer Streitkräfte war,
sondern der japanische General Yamashita Tomoyuki? Er besiegte mit 30.000 schlecht
versorgten Soldaten 60.000 britische, gut versorgte Soldaten in Malaya und brauchte nur
wenige Wochen um Singapur zu erobern, das von 120.000 Soldaten verteidigt wurde und als
uneinnehmbare britische Festung galt. Bei dieser Gelegenheit wurden zusätzlich das
modernste englische Schiff der Zeit, die „Prinz of Wales“, und ein älteres großes Kriegsschiff,
die „Repulse“, versenkt. Churchill tobte.
Wie das Kriegstagebuch, das Hitler auf dem Obersalzberg führen ließ, ausweist, scheint der
Informationsfluss zwischen pazifischem und atlantischem Krieg nicht besonders gut gewesen
zu sein. Zum Beispiel taucht die als den Krieg entscheidend eingestufte Seeschlacht bei
Midway zwischen japanischen und amerikanischen Kräften erst drei Wochen später, als sie
stattfand, im Tagebuch auf.
Mit Unverständnis wird in Japan die Fahrt des U-Boots U-2345 bedacht, das in den letzten
Kriegstagen von Norwegen nach Japan auf die Reise geschickt wurde mit wichtigem
5
Siehe Bericht im Spiegel Online vom 30.12.2002. Zu diesem Thema bin ich bei meinem Aufenthalt in Japan
1970 intensiv von meinen japanischen Partnern ausgefragt worden. Glücklicherweise hatte ich kurz vorher einen
Zeitungsartikel über das Ereignis gelesen.
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Kriegsmaterial aus der deutschen Atombombenentwicklung und zwei japanischen Experten
an Bord. Der Kommandant wurde in ozeanischen Gewässern von der Kapitulation
Deutschlands überrascht und übergab das Boot, die Ladung und seine Mannschaft den
Siegern, nicht bevor die japanischen Experten Selbstmord begangen hatten. Ihr Versuch, den
Kapitän davon zu überzeugen, dass die Mannschaft in Japan heldenhaft empfangen würde,
war fehlgeschlagen, obwohl die Kriegsaussichten Japans im Mai 1945 noch nicht so düster
aussahen, wie nach dem Abwurf der Atombomben im August.
Wie sich die deutsch-japanischen Beziehungen nach dem Krieg entwickelt haben, finden Sie
in dem Artikel des Herrn Inadome lebhaft dargestellt. Die Bemerkung von Adenauer
anlässlich einer sachkundigen Darstellung seiner Sekretärin Frau Dr. Poppinga, die in Japan
gearbeitet hatte und über die ethischen Konzepte der Japaner berichtete: „Aber Frau
Poppinga, die Menschen sind überall gleich“ hat mir selbst sehr weiter geholfen.
Der Ablauf der Beziehungen ist nicht nur bestimmt von Planungen und Zielvorstellungen,
sondern auch von äußeren Ereignissen, die den geplanten Ablauf stören. Der einzige feste
Bezugspunkt beim Ablauf der Ereignisse, ist die Beständigkeit der freundschaftlichen
Beziehungen zwischen den Vertragspartnern.
Gottfried W. Wollboldt
Pressespiegel: Was steht in der englischsprachigen japanischen Presse über
Deutschland?
Im Zeitraum vom 24.06.2011 bis 20.08.2011 wurden jeweils pro Ausgabe der „The Daily
Yomiuri“ zwei Themen der ersten Seite zitiert, um die allgemeine Stimmung zu kennzeichnen
und dann unter „Deutschland betreffende Meldungen“ alle Artikel aufgezeichnet, in denen
das Wort „Deutschland“ („Germany“) und/oder der Name einer/s bekannten Deutschen in
dieser Ausgabe vorkam, um wertfrei ein Bild davon zu erhalten, wie die Japaner Deutschland
sehen.
Freitag, den 24. 6. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Obama befiehlt die Reduktion der Truppenstärke in Afghanistan“ (Obama wägt die
Situation ab: Auf der einen Seite die Rückkehr der Taliban, auf der anderen Seite die
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der flauen Wirtschaft. „Nationbuilding“ im eigenen
Haus ist die Aufgabe der Stunde, daher Abzug der Truppen); „Schuldige gesucht in einem
Fall von Organ-Handel“ Polizei: „100.000 Euro, um Nierenspende zu garantieren.“ (Ein
Fall von Organhandel ist bekannt geworden, der geplatzt ist, weil eine Organisation, die
Spender akquiriert, vor der Lieferung plötzlich mehr Geld gefordert hatte als vorher bezahlt
worden war, weshalb die Polizei eingeschaltet wurde. Organhandel ist verboten, aber die
Polizei hat Schwierigkeiten den Schuldigen zu finden).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 19: „Alonso: 'Nun ist es Zeit für Ferrari.'“ (Es geht um das Formel 1 Autorennen in
Valenzia. Alonso fährt für Ferrari und ist Spanier. Er macht sich Hoffnungen auf den Sieg,
doch im letzten Jahr siegte Vettel auf Red Bull).
Montag, den 27. 6. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Hiraizumi ist zum Weltkulturerbe ernannt worden“ (Hiraizumi ist ein buddhistischer
Tempel in der von dem März-Erdbeben betroffenen Region. Die Benennung stellt einen
22
Hoffnungsschimmer in der Gemeinde dar. Der Tempel wurde im 12ten Jahrhundert von der
Fujiwara-Familie gebaut und soll das „Reine Land“ (Jodo) auf Erden darstellen. Beim Bau
wurde viel Gold eingesetzt); „Der chinesische Aktivist Hu wurde nach 3½ Jahren frei
gesetzt“ (Er wurde nach Verbüßung einer Strafe freigelassen. Er hatte vor der Olympiade
2008 mit AIDS-Kranken und Waisen gearbeitet und soll versucht haben, mit Fremden
zusammen zu arbeiten, um die Olympiade zu stören).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 1: „Deutschlands Grüne unterstützen den Plan, vor 2022 den Betrieb von AKW`s
zu beenden“ (Die Grünen haben dem Plan der Regierung zugestimmt. Klaudia Roth hat den
Delegierten vorgestellt, dass die neue Regierungspolitik eigentlich ein Sieg grüner Ideen sei);
Seite 5: „Wer bietet Unterstützung für den EURO an“ (Der chinesische Ministerpräsident
Wen Jiabao hat auf seiner fünf Tage währenden Europareise nach Ungarn, Britannien und
Deutschland geäußert, es komme jetzt auf Vertrauen an, nicht auf Währungen und Gold.
China habe Vertrauen in Europa, habe große Anteile an europäischen Schuldverschreibungen
gekauft und würde sie auch weiterhin kaufen); Seite 10: „Europas kontinentale Drift. Es ist
nicht nur Griechenland. Jedes größere Projekt der Europäer ist im Zustand des
Scheiterns“ (In Irland, Portugal und Spanien kocht der Ärger über. Die Armen und
Arbeitslosen werden gezwungen, für die Fehler der Politiker einzustehen. Im arabischen
Frühling machen sie keine gute Figur, das Schengener Abkommen wird unterlaufen usw.
Europa sei ein politisches Konzept. Die Gründungsväter seien von Ideen und Erfahrungen der
Kriegszeit getrieben worden. Selbst für Kohl und Mitterand war die Einführung des Euro eine
politische Frage. Von Frau Merkel werde Führungsstärke verlangt, denn niemand habe mehr
zu verlieren als die zentrale Ökonomie in Europa. Bald sei alles zu spät).
Dienstag, den 28. 6. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Experten betonen nun die Evakuierung bei Tsunami. Abwende vom Bau
physikalischer Barrieren“ (Beim Treffen der Experten stellte sich die Abkehr vom Bau
physikalischer Barrieren wie Wellenbrechern heraus. In Zukunft will man auf den Ausbau
von Flucht- oder Evakuierungswegen achten, was sich als bessere Vorsorgemaßnahme
erwiesen habe); „Fukushima fängt mit internen Strahlungsmessungen an“ (In der
Präfektur Fukushima müssen 2 Millionen. Menschen auf interne Strahlungsschäden
untersucht werden. Dafür müssen neue Methoden und Geräte entwickelt werden).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 16: „Gastgeber Deutschland gewinnt das Eröffnungsspiel“ (Es geht um die
Fußballweltmeisterschaft für Frauen); „Vettel bekommt seinen 6ten Sieg und baut seine
Führung auf den Titel aus“ (Es geht um das Formel 1 Auto-Rennen in Valenzia).
Mittwoch, den 29. 6. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Kan hält sich mit kleinen Kabinettsveränderungen“ (Kan hat dem Parteichef seines
kleinen Koalitionspartners Kamei den Posten des Vizepremierministers angeboten, aber der
hat abgelehnt. Bei einer größeren Änderung des Kabinetts hätte er den Posten angenommen);
„TEPCO in Hauptversammlung gegrillt“ (Eine (Stimm-)Minderheit von Anteilseignern hat
den Ausstieg aus der Atomenergie gefordert. Sie wurde überstimmt).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 7: „China versucht seine Ansprüche abzustecken“ (China hat seit 2007 sein 8000km
langes Streckennetz für Hochgeschwindigkeitszüge ausgebaut. Zum neuesten
Hochgeschwindigkeitszug sind 21 Patente angemeldet worden: In Japan, den USA, Brasilien,
Russland und Europa. Die Japaner sagen, das das auf der Strecke Peking-Shanghai in Betrieb
genommene Modell sei ihr „Hayate“, das in Tohoku eingesetzt wird); Seite 20: „Haye
23
verspricht `brutale Exekution` von Klitschko“ (Zum bevorstehenden Boxkampf in
Hamburg); Seite 22: „Japan eröffnet mit Sieg“ (Sieg über Neuseeland. Bericht von der
Frauenfußballweltmeisterschaft in Deutschland).
Donnerstag, den 30. 6. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Bürgermeister von Genkai gibt O.K. zum Wiederanlauf des AKW`s in seiner
Gemeinde. Der Gouverneur der Präfektur Saga behält sich Vorsicht vor“ (Der
Bürgermeister einer Gemeinde mit AKW gibt die Genehmigung zum Betrieb. In diesem Fall
ist er von den Betreibern beschwatzt worden, das AKW sei sicher. Bezüglich der restlichen
Gefahren, muss der Bürgermeister sich beim Gouverneur der Präfektur rückversichern. Der
Gouverneur aber hat die Rückversicherung verweigert, weil er selbst keine von
Ministerpräsident Kan bekommt. Kan hat die für privat gehaltene Meinung geäußert, Japan
solle aus der Kernenergie aussteigen); „Elf Personen getötet bei einem Anschlag auf Hotel
in Kabul“ (Bericht über den Vorfall in Afghanistan. Einerseits werden Erfolge bei der
Bekämpfung der Taliban gemeldet, andererseits zeigen die Taliban, was sie im Zentrum von
Kabul tun können).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 7: „Deutschland und China wollen den Handel ankurbeln“ (Bericht über den Besuch
des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao bei Frau Merkel); „Gleiche Methode,
gleiches Resultat. Europa besetzt die Spitzenposition des IMF wie weithin erwartet“
(Der Artikel drückt Ärger darüber aus, dass die Europäer den Posten besetzen, obwohl sie seit
2007 zu den globalen Finanzkrisen kräftig beitragen, aber keine Lösung finden).
Freitag, den 1. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Das Budget weist 96 Milliarden Yen für Gesundheitsuntersuchungen aus. Die Effekte
der Nuklear-Krise auf die Gesundheit müssen untersucht werden“ (Es handelt sich um
den zweiten Nachtragshaushalt, der die Verantwortlichkeit der Regierung für die Folgen des
TEPCO-Unfalls abdecken soll. Er umfasst nicht nur die Kosten für
Gesundheitsuntersuchungen, sondern auch für Rekonstruktionsaufgaben, für die die
Regierung verantwortlich ist); „Bild der Verwüstung auf den Midway-Inseln: Tausende
von Albatrossen sind durch die Flutwelle umgekommen“ (Die Inseln sind Brutstätten für
Albatrosse. Sie liegen auf halbem Weg zwischen Japan und Hawaii).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 2: „Griechische Krise ist erste Herausforderung für neue IMF-Chefin“ (Die
griechische Krise ist Folge laxen Umgangs mit dem Staatshaushalt. Griechenland ist schon
einmal ausgelöst worden, bisher nicht mit nachhaltigem Erfolg. Die Länder Frankreich und
Deutschland haben einen großen Teil der Schuldverschreibungen Griechenlands ausgelöst
und fürchten nun, dass ihre Steuerzahler für den Bankrott Griechenlands zahlen müssen. Die
Konfusion, die durch die Situation ausgelöst wurde, kann sich leicht mit nicht voraussehbaren
Folgen auf die Weltwirtschaft ausweiten); Seite 6: „Deutsche Einzelhandelsverkäufe
verzeichnen den größten Rückgang seit 4 Jahren“ (Die Zahlen für Mai 2011 wurden
bekannt gegeben. Als Grund werden Ängste angeführt, die sich aufgrund des E.coli
Ausbruchs ergaben); Seite 14: „Jüdische Gauchos halten an Traditionen fest“ (In
Argentinien sind seit 1894 viele Juden in die Intra Rios Region im Nordosten des Landes
eingewandert. Sie kamen hauptsächlich aus Russland, weshalb die Gegend Borscht-Gürtel
genannt wird. 1936 kam die letzte Einwanderungswelle aus Deutschland. Die Leute haben
schwer gearbeitet und aus der Gegend etwas gemacht. Doch jetzt droht die Überalterung);
„Klee`s besitzergreifende Farben“ (Bericht über eine Ausstellung von Bildern des Malers
Paul Klee durch das nationale Museum für moderne Kunst in Tokyo).
24
Samstag, den 2. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Geschäftsaussichten düster aber nicht hoffnungslos“ (Die Daten der Tankan-Erhebung
der Bank von Japan werden vorgestellt); „Es ist nun amtlich: Das Ziel 15% Energie
einzusparen“ (Allerlei Sparmaßnahmen werden durchgeführt, um den Ausfall verschiedener
Kernkraftwerke zu kompensieren).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 20: „Frankreich und Deutschland kommen weiter“ (Bericht über die
Frauenfußballweltmeisterschaft in Deutschland).
Sonntag, den 3. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Das Fliehen aus der Krisenregion nimmt einen tödlichen Zoll bei älteren Leuten. 77
Ältere sind seit der Evakuierung aus Fukushima vor drei Monaten gestorben“ (Diese
Rate ist mehr als drei mal höher als im entsprechenden Zeitraum im Jahr davor); „Arbeiten
am Wochenende, um Spitzenenergie auszugleichen“ (Japanische Firmen sind dazu
übergegangen. Der Energieverbrauch wird dadurch auf einen längeren Zeitraum verteilt).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 9: „Eine Insel, die von der RAF bebombt wurde, versucht vom Tourismus zu
überleben“ (Die Geschichte Helgolands wird geschildert und der Überlebenskampf der
Menschen, die dort wohnen und seit dem Wegfall der Butter- und Zigarettenfahrten nach
neuen Einnahmequellen suchen); Seite 10: „Der chinesische Hochgeschwindigkeitszug
wird als Beispiel für Technologie – Diebstahl angesehen“ (Mehrere Artikel: Die Chinesen
haben seit 2007 ein etwa 8000km langes Hochgeschwindigkeitsnetzwerk für die Eisenbahn
aufgebaut. Das ist eine enorme Leistung. Doch dabei sind sie von Firmen aus Japan,
Deutschland, Frankreich und USA unterstützt worden. Zur Feier des 90ten Jahrestages der
Gründung der kommunistischen Partei ist die 1300km lange Strecke zwischen Peking und
Shanghai eingeweiht worden. Die Chinesen wollen die neue Technologie nun bei Projekten in
den USA und Lateinamerika anbieten. Die ausländischen Unterstützerfirmen befürchten
Patent-Diebstahl. China selbst hat international Anmeldungen vorgenommen. Es wird
gewartet, was dabei herauskommt); Seite 18: „Japan hat gegen Mexiko gewonnen“ (Bericht
von der Frauenfußballweltmeisterschaft).
Montag, den 4. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Experten: Höhere Verbrauchsrechnungen auf dem Weg“ (Die durchschnittliche
monatliche Haushaltsrechnung für Strom wird im Jahre 2030 um 2121Yen höher sein als
heute, wenn das Land aus der Erzeugung von Strom aus Kernenergie aussteigt. Z.Zt beträgt
die durchschnittliche Rechnung 6000Yen. Wenn dagegen die Erzeugung von Strom aus
Kernenergie von z.Zt. 30% auf 50% ansteigt, wird 2030 die monatliche Rechnung nur 15Yen
höher sein als heute); „Dreamliner kommt für Testflüge“ (ANA will die Boeing 787 für
Inlanddienste einsetzen. Das Flugzeug ist in seiner Klasse das modernste).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 1: „EU füttert Griechenland mit 12 Milliarden Euro. Die Gespräche über das
zweite Hilfspaket werden fortgesetzt“ (Wolfgang Schäuble sagte, es bedeute, dass
demnächst der private Sektor freiwillig an den Hilfspaketen beteiligt werden müsse); Seite 4:
„Frau in Frankreich stirbt an unterschiedlichem E.Coli Bakterium“ (Der Arzt sagt, es sei
nicht der Typ des Erregers, der kürzlich in Frankreich und Deutschland für Tote
verantwortlich war); Seite 5: „Dieselfahrzeuge gewinnen an Fahrt in den USA“
25
(Dieselfahrzeuge, vorwiegend von VW, sind im Kommen, weil japanische Firmen wegen der
Erdbebenunterbrechung nicht genügend Hybridautos liefern können); Seite 7: „Europas
Einheit wird sorgenvoll getestet“ (Wegen der Aussetzung des Schengener Abkommens und
wegen der Schuldenkrise); Seite 17: „Klitschko besiegt Haye“ (Bericht vom Boxkampf in
Hamburg); Seite 19: „Amerika besiegt Columbia und kommt ins Viertelfinale“ (Bericht
von der Frauenfußballweltmeisterschaft in Deutschland); „Der japanische Spieler Kagawa
geht nicht zu Manchester UNITED“ (Sondern bleibt bei Borussia Dortmund. Allerdings
wird er für ein Spiel der japanischen Nationalmannschaft freigestellt).
Dienstag, den 5. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Ichihashi bekennt sich nicht schuldig am Mord von Hawker“ (Es geht um den Mord an
einer Engländerin, der 2007 geschah. Der Gerichtsprozess hat begonnen. Ichihashi gibt zu,
das Opfer getötet zu haben, aber es sei nicht seine Absicht gewesen, es zu töten. Die Familie
des Opfers fordert die in Japan gesetzliche Todesstrafe und wurde darauf aufmerksam
gemacht, dass in England die Todesstrafe abgeschafft sei); „72% wünschen Kan bis Ende
August aus dem Amt“ (Immer mehr Japaner sind der Meinung, ihr Premierminister Kan
habe die Aufräumarbeiten und die Rekonstruktion der betroffenen Region nach der
Katastrophe im März bis heute nicht im Griff und er soll, lieber heute als morgen, die Zügel
aus der Hand geben. Aber Kan hat drei politische Bedingungen gestellt, die erfüllt sein sollen,
wenn er zurücktritt. Dabei geht es um Nachtragshaushalte zur Finanzierung der
Aufräumarbeiten und der Rekonstruktion).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 18: „Marta führt Brasilien in das Viertelfinale des Cup“ (Bericht über die
Frauenfußballweltmeisterschaft in Deutschland. Brasilien hat Norwegen besiegt. Die
Japanerinnen machen sich Hoffnungen).
Mittwoch, den 6. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Matsumoto tritt zurück“ (Der frisch ernannte Minister für die Rekonstruktion der von der
März-Katastrophe betroffenen Region ist nach wenigen Amtstagen zurückgetreten. Er hat
durch seine Bemerkungen: „…die Regierung wird denen helfen, die eigene Ideen entwickeln,
aber den anderen nicht…“ die Menschen in der Region verärgert); „Nippon Life investiert
500 Millionen Euro in Allianz Einheit“ (Der größte Lebensversicherer in Japan will mit der
deutschen Allianz zusammenarbeiten, weil er bei der japanischen Bevölkerungspyramide
keine Wachstumsmöglichkeiten im Inland sieht).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 4: „Otto von Habsburg“ (Der älteste Sohn des letzten Kaisers von Österreich ist im
Exil bei München gestorben); „Europäische Börsen“ (Trotz der Schuldenkrise um
Griechenland haben alle Börsen Wertzuwächse bei Aktien verzeichnet, insbesondere die
deutschen Autoaktien).
Donnerstag, den 7. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Stresstest für alle AKW´s in Erwägung gezogen“ (Der Premierminister Kan gibt der
allgemeinen Stimmung in der Bevölkerung nach, die offensichtlich für den Ausstieg votiert
und fordert nun nach europäischem Vorbild Tests für alle AKW´s. Zunächst für die vorläufig
abgeschalteten Meiler und zwar bevor diese wieder eingeschaltet werden, dann für alle
Übrigen. Die Befürworter der AKW`s argumentieren, dies sei unlogisch, denn vorher seien
alle anderen AKW`s als sicher eingestuft worden); „Bildunterschrift: Gebete für Opfer der
Katastrophe“ (Bild von Kindern am Vorabend des Tanabata-Festes. Die Polizei gibt
26
bekannt, bisher seien 15.000 Tote registriert und 7.000 Menschen seien noch vermisst).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 5: „Befallene Sprossen, die für die E.coli-Erkrankungen in Europa identifiziert
wurden, sind immer noch im Handel“ (Die Behörde für europäische Lebensmittelsicherheit
hält Sprossen aus Ägypten für die Ursache neuer Erkrankungen in Deutschland und
Frankreich); Seite 6: „Der Keidanren-Verband drängt auf frühe Verhandlungen mit der
EU wegen EPA“ (EPA – Economic Partnership Agreement – Abkommen über
Handelsbevorzugung); Seite 7: „Nissay sucht nach Geschäftsmöglichkeiten im Ausland,
um zu überleben. Eine Verbindung mit der deutschen Allianz-Versicherung wird als
erster Schritt für die zukünftige Geschäftsentwicklung gesehen“ (Nissay ist die größte
Versicherungsgruppe in Japan für Haus- und Lebensversicherungen. Wegen der japanischen
Bevölkerungsentwicklung sieht sie im Inland kein Wachstum. Die Verbindung mit der
Allianz in Deutschland wird als Ausweg und neue Chance betrachtet).
Freitag, den 8. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Bürgermeister sagt den Wiederanlauf des Reaktors in der Gemeinde Genkai ab“ (Der
Bürgermeister von Genkai zog seine Genehmigung zum Wiederanlauf des Reaktors zurück,
nachdem er sich zwischen den Parteien des Für und Wider aufgerieben fühlt); „Süd Korea
wird Gastgeber der Winterolympiade 2018“ (Das IOC vergab die Winterolympiade an
Südkorea. Damit ist München ausgeschieden).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 4: „Ägypten dementiert, ihre Sprossen seien Ursache für Ausbruch von E.coli“ (Die
Erkrankungen in Deutschland und Frankreich müssen demnach andere Ursachen haben).
Samstag, den 9. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Naturgasimporte aus Kanada werden in Erwägung gezogen“ (Shale Gas wird in Kanada
im großen Umfang aus einem felsigen Gestein extrahiert und scheint geeignet zu sein, Lücken
in der japanischen Energieversorgung zu stopfen.); „Die Leitung von Kyushu-Electric, der
Betreiberfirma des Genkai Reaktors ist in Skandal verwickelt“ (Mitarbeiter der Firma
wurden aufgefordert, E-Mails an Entscheidungsgremien zu verschicken, die Atomenergie von
ihrer positiven Seite darstellen).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 7: „ECB – Europäische Zentralbank – erhöht die Zins-Rate auf 1,5%“ (Ziel ist es,
die Inflation zu dämpfen und die deutsche Konjunktur vor Überhitzung zu schützen, aber es
schadet auch den überschuldeten Ländern).
Sonntag, den 10. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„China beginnt mit der Entwicklung eigener Flugzeugträger. Zwei Träger sollen
innerhalb von zehn Jahren betriebsbereit sein“ (In Japan wirkt dies beunruhigend,
insbesondere wegen aktueller Streitigkeiten unter den Anrainern des südchinesischen Meeres,
wegen Besitzansprüchen auf Inseln und Schürfrechten im Meeresboden. ); „Der letzte Flug
eines Spaceshuttles“ (NASA-Experten fürchten um ihre Arbeitsplätze).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 4: „Das deutsche Parlament besiegelt den Plan, AKW´s bis 2022 abzuschalten“
(Das Ereignis ist gekennzeichnet durch breite Zustimmung in der Öffentlichkeit und durch
eine bemerkenswerte Wende der Kanzlerin.).
Dienstag, den 12. 7. 2011 The Daily Yomiuri
27
Themen der ersten Seite:
„Die Regierung plant, Sicherheitsprüfungen in zwei Stufen durchzuführen. Erst die
abgeschalteten, dann die aktiven AKW´s“ (Es wurde eine Liste der zu erfüllenden
Prüfkriterien aufgestellt); „Für Tausende ist selbst nach vier Monaten das Problem der
Unterbringung nicht gelöst“ (Auch die Aufräumarbeiten nach dem Erdbeben und der
Flutwelle sind nicht abgeschlossen. Die Administration von Premierminister Kan wird für die
Misere verantwortlich gemacht).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 16: „Alonso erringt ersten Sieg“ (Bericht über das Formel 1 Rennen in Silverstone,
England. Der Deutsche Vettel auf Red Bull wurde überholt, weil er einen Fehler in den Boxen
beheben lassen musste); Seite 18: „USA besiegt Brasilien“ (Bericht über den
hoffnungsvollen Zustand der japanischen Frauschaft bei den Weltmeisterschaftsspielen im
Frauenfußball in Deutschland).
Mittwoch, den 13. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Radioaktives Cäsium-Rindfleisch verkauft und verzehrt“ (In Tokio wurde radioaktives
Rindfleisch verkauft. Nachforschungen ergaben, es stammte von Kühen aus der Präfektur
Fukushima, die mit Reisstroh gefüttert wurden. Der Farmer hatte das eigene Reisstroh
verfüttert, weil er einen Monat nach dem Unfall kein Futter von einem Händler in der Region
kaufen konnte); „Die französische und die US-Botschaft in Damaskus wurden gestürmt“
(Anhänger des Präsidenten Assad sind verantwortlich).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 5: „UN zieht die Friedenerhaltungstruppen aus dem Sudan ab“ (Der Abzug erfolgt
aufgrund eines Beschlusses des Sicherheitsrates. Die Botschafter aus Amerika, Frankreich,
Britannien und Deutschland drückten ihr Bedauern aus, weil die Aufteilung des Sudan
voraussichtlich nicht die Probleme im Kordofan und am Blauen Nil lösen wird); Seite 10:
„Bedrohte Dschungel-Papagaien finden in der Wüste neue Heimat. Der Sheik von Katar
hofft, die seltene Rasse aus Brasilien vor dem Aussterben zu retten“ (Die Vogelart wurde
1819 von dem Deutschen Batist von Spix entdeckt und nach ihm benannt. 1980 wurde in
Brasilien das letzte Mal ein Exemplar gesichtet. Der Scheik von Katar hat Ryan Watson
beauftragt, in einem Wüstenareal Exemplare aus zoologischen Gärten zu pflegen. Inzwischen
gelingt es, die Tiere wieder zu vermehren. Frau Watson ist zuversichtlich); Seite 20: „Der
von Bayern verpflichtete Fußballer Usami konzentriert sich auf sein Abschiedsspiel“
(Usami Takashi will für die Bayern spielen. Rummenigge aus dem Vorstand von Bayern
München befindet sich gerade bei einer FIFA-Veranstaltung in Polen, wo er sich für
korruptionsfreien Fußball einsetzt).
Donnerstag, den 14. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Premierminister Kan will AKW`s ausphasen“ (Kan ist wohl auch zu der Überzeugung
gelangt, dass die Atomenergie ein unbeherrschbares Risiko darstellt und er fühlt die Meinung
der Bevölkerung hinter sich, aber es gibt eine starke Lobby, die sich mit der gesetzten
Perspektive nicht abfinden will); „Bildunterschrift: Feierlicher Start des BaseballTurniers der Gymnasien (High School) in den Erdbebenprovinzen“ (Der Wiederanlauf
normaler Verhältnisse wird als Hoffnungszeichen betrachtet).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 3: „Der Leiter des Projektes K-Computer bedankt sich für Unterstützung“ (Auf der
internationalen Konferenz für Supercomputing in Hamburg wurde der K-Computer als der
schnellste der Welt im Jahre 2011 gewählt. Damit hat Japan den Titel „Hersteller des
schnellsten Computers“ von China zurückerobert, denn 2010 wurde ein chinesischer
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Computer als schnellster der Welt ausgezeichnet. Der Werdegang des Projektleiters Watanabe
Tadashi wird geschildert); Seite 6: „Volkswagen erreicht Rekordergebnis für das erste HJ
2011“ (In China wurden die meisten Autos verkauft, in Russland gab es den größten
Prozentanstieg); „IMF sieht dieses Jahr das deutsche Wirtschaftswachstum bei 3,2%“
(Wegen Export, aber auch der Inlandsbedarf steigt an. Das Ergebnis hat Aussicht noch besser
zu werden); „Das private Flugzeug des thailändischen Kronprinzen wurde gepfändet, als
es in München landete“ (Es handelt sich um die Forderung einer deutschen Baufirma an den
thailändischen Staat in Höhe von 30 Millionen. Die Firma ist schon vor Jahren bankrott
gegangen).
Freitag, den 15. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Die Regierung plant die Sperrzone um das AKW Fukushima aufzuheben“ (Es sind
Pläne für die Neuordnung der Region entstanden, deren Realisierung auch vom Stand der
Stabilisierungsarbeiten an den Reaktoren abhängt); „Bildunterschrift: Was für eine
Überraschung!“ (Der Sieg der japanischen Frauschaft über das schwedische Team bei der
Weltmeisterschaft des Frauenfußballs in Deutschland wird gefeiert).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 4: „AiWeiWei wird den Berliner Lehrposten annehmen“ (AiWeiWei ist ein
bekannter chinesischer, moderner Künstler, der erst vor wenigen Tagen aus der Haft entlassen
wurde); Seite 15: „Kann sich Japan auf erneuerbare Energie stützen? Solar- und
Windenergie sollten stufenweise ausgebaut werden“ (Mehrere Artikel versuchen die Frage
zu beantworten, sie schildern die Erfahrungen im Ausland – auch Deutschland – stellen
Förderprogramme vor. Insgesamt ist die Antwort gemischt. Erneuerbare Energie ist
notwendig, möglicherweise teurer, als gedacht oder auch weniger teuer. Kann sie so
stabilisiert werden, dass sie verfügbar ist, wenn sie gebraucht wird? Die Antworten der
Experten hängen sehr von ihrer Interessenlage ab, sie reichen von festem Ja zu entschiedenem
Nein).
Samstag, den 16. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Das Ausphasen von AKW`s ist lediglich die private Meinung von Kan“ (Die Meinung
von Kan wird als unabgestimmt mit den Institutionen dargestellt); „Bildunterschrift:
Aquarium wieder in Betrieb genommen“ (Das Aquarium des Museums für
Meereswissenschaften in der Provinz Fukushima wurde bei dem Erdbeben im März zerstört,
doch nun wurde eine verkleinerte Neukonstruktion eröffnet. Die Feier bei der Eröffnung gilt
als Hoffnungszeichen für die Region).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „Die deutsche RWE und GASPROM planen engere Verbindung beim Neubau
von Kraftwerken“ (Absichtserklärung zwischen den beiden am Vortag eines Treffens
zwischen Merkel und Medvedev in Hannover, wo Zusammenarbeit in Energiefragen auf der
Agenda steht); Seite 16: Kommentar von Gordon Brown „Warum Europa geschlafen hat“
(Er hält drei Probleme in Europa für ungelöst: 1. Das unterkapitalisierte Bankensystem. 2. Die
unakzeptabel hohe Arbeitslosigkeit. 3. Das geringe Wachstum und sinkende
Konkurrenzfähigkeit. Er meint auch für Deutschland sei es vorteilhaft an der Beseitigung der
Probleme zu arbeiten. Später würde es teurer, als es heute ist. Der Untergang des Westens sei
vermeidbar); Seite 19: „Das inspirierte Japan findet seien Weg zum Sieg“ (Gemeint ist die
japanische Frauschaft bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Das Team hat wieder
einmal gewonnen).
Sonntag, den 17. 7. 2011 The Daily Yomiuri
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Themen der ersten Seite:
„Halt für ein AKW in der Präfektur Fukui angeordnet“ (Die Anordnung erfolgt
anlässlich eines Störfalls, der sich nach einer Stunde selbst behob. Die Betreibergesellschaft
Kansai Electric will nun die Ursache für die Störung finden); „Bildunterschrift: Alle für
einen und einer für alle“ (Die Saison der Volksfeste in der betroffenen Tohoku-Region hat
begonnen. Das Bild zeigt einen Festwagen. Die Feste markieren die Rückkehr zum Alltag).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 4: „Die UNO streicht 14 afghanische Ex-Taliban von ihrer schwarzen Liste.“ (Der
Deutsche Peter Wittig, als Vorsitzender der Kommission hat die Streichung verkündet);
„Thai-Minister versucht die Auslösung des Flugzeugs des Prinzen“ (Die Thailändische
Regierung hat bei der deutschen interveniert. Die deutsche Regierung verwies auf die
Zuständigkeit der Münchener Justiz); Seite 17: „Scheinwerferlicht setzt die amerikanische
Frauschaft unter Druck“ (Bericht über das Team der Amerikanerinnen, die im Finale gegen
die Japanerinnen bei der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland antreten werden. Die
Amerikanerinnen gelten als Favoriten).
Montag, den 18. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„84 weitere Kühe identifiziert. Das verfütterte Reisstroh war verstrahlt, weil es im
Freien gelagert war“ (Die Japaner sind beunruhigt, weil kontaminiertes Rindfleisch in den
Handel gelangte. Nun setzt eine genaue Untersuchung ein); „Bild der Beisetzung Ottos von
Habsburg im Stephansdom“ (Der letzte habsburgischen Thronanwärter starb am 4. Juli in
Deutschland im Exil. Als Toter durfte er zurück in die Heimat).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 5: „Samsung beantragt U.S. Importbann für OSRAM Produkte“ (Samsung LED
hat bei der amerikanischen Kommission für internationalen Handel einen Importstopp für
LED-Produkte von OSRAM (Siemens) beantragt. LED`s werden als energiesparende Bauteile
in Fernsehern, Computern und Handys eingesetzt. Der Markt beläuft sich auf 14 Milliarden
US-Dollar. Die Firmen beschuldigen sich gegenseitig, die Patentrechte der anderen verletzt zu
haben); Seite 15: „Auf des Messers Schneide“ (Die EURO-Krise ist in eine gefährliche
Phase getreten, der EURO selbst ist in Frage geraten. Von den Nachrichten aus Italien
ausgehend, reagieren nun die Finanzmärkte sauer auf den EURO. Die bisherigen
Maßnahmen, z.B. zur Unterstützung Griechenlands gelten als Flickwerk, um Zeit zu
gewinnen. Insbesondere Frau Merkel will verhindern, dass deutsche Steuerzahler permanent
zur Kasse gebeten werden, um unbegleichbare Schulden schwacher Euro-Länder zu tilgen.
Doch die Abschaffung des EURO wirft neue Probleme auf, die z.Zt. niemand überblickt.
Europäische Politiker beschuldigen die Rating-Agenturen, an den Marktschwierigkeiten
beteiligt zu sein).
Dienstag, den 19. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Japan gewinnt den World Cup für Frauen“ (Das Ereignis liegt zwar schon 2 Tage
zurück, aber es kam erst heute in die Zeitung. Die Montagszeitung war schon gedruckt, als die
Damen das Spiel begannen. Die Fernsehübertragung lief ab 2.00 Uhr in der Nacht von
Sonntag auf Montag. Die Freude ist hier groß über Nadeshiko, so wird die Frauschaft
genannt); „Alle Rinder in Miyagi und Fukushima sollen getestet werden“ (Die Gegend, in
der kontaminiertes Reisstroh gefunden wurde, befindet sich 100km von dem Reaktor
Fukushima entfernt. Erst wurden vereinzelte verstrahlte Rinder entdeckt und das Reisstroh als
Ursache identifiziert, dann wurden es immer mehr und die Aufregung wächst).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „Bei Suzuki Motor wird die Verbindung mit VW diskutiert, andere Allianzen
30
sind im Gespräch“ (Im Januar 2010 hatte VW 20% Anteil an Suzuki gekauft. Nun stellen
sich auf beiden Seiten Schwierigkeiten bei den Projekten heraus, die sie ursprünglich im Auge
hatten); Seite 10: Kommentar von Graham Frey, früher britischer Botschafter in Japan: “Gib
die friedliche Atomkraft nicht auf, mach sie einfach sicher“ (Weltweite politische
Auswirkungen der Katastrophe in Japan werden registriert. In Deutschland hat sie zu einem
Umdenken geführt. In England hatte das Thema bisher keine große Bedeutung, weil es wegen
der Ölvorkommen in der Nordsee Selbstversorger war. Jetzt, wo sich die Vorkommen
erschöpfen und wegen der Klimaveränderungen, denken die Leute wieder daran. Die
Atomenergie sollte nicht ausgeschlossen werden, sie sollte einfach sicher gemacht werden.
Doch ob sie genügend sicher gemacht werden kann, darüber sagt der Autor nichts); „Die
Trägheit der Europäer über die Türken entgleitet“ (In Deutschland und Frankreich sind
60% der Bevölkerung gegen die Aufnahme der Türkei in die EU. Weltgeschichtlich wäre es
ein Glücksfall sie aufzunehmen, leider wird es eine verpasste Gelegenheit werden. In der
Demokratie muss der Mehrheit gefolgt werden. Doch die Zeiten können sich ändern und man
bedauert, dass sie sich nicht schnell genug geändert hat).
Mittwoch, den 20. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„70% derer, die ihr Haus verloren haben, bekommen Hausgeräte vom Roten Kreuz
Spender aus Übersee zahlen für Geschädigte“ (Anlässlich der Katastrophe sind dem
japanischen Roten Kreuz etwa 230 Millionen Euro an Spendengeldern überwiesen worden.
Das japanische Rote Kreuz hat beschlossen, das Geld in Form eines Notbedarfs an
Haushaltsgeräten im Wert von jeweils 2000 bis 2500Euro an 90.000 Familien zu verteilen.
Bisher sind aber nur 70% bedacht worden, weil die Lieferfirmen nicht Schritt halten können);
„Triumphale Nadeshiko“ (Nadeshiko bedeutet „kühn, lebhaft“ und ist der Kosename, den
die Japaner ihrem siegreichen Team bei der Frauenfußballweltmeisterschaft in Deutschland
gegeben haben. Die Damen wurden auf dem Flughafen Narita von zahlreichen Fans begeistert
empfangen und sollen eine nationale Auszeichnung erhalten, weil sie sich vorbildlich
gehalten haben).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 7: „Aktien fallen wegen des starken Yen, Euro in Gefahr“ (Die Aktienkurse in Japan
fallen, weil der starke Yen nicht gut ist für den Verkauf von Waren im Ausland. Nur die
Sportartikel-Hersteller haben Hoffnung, weil der Sieg der Damen in Deutschland ihrem
Geschäft Auftrieb geben wird. Zwei Herstellerfirmen haben bereits gute Zahlen
veröffentlicht).
Donnerstag, den 21.7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Murdoch: Machen Sie nicht mich verantwortlich für den Skandal“ (Murdoch hat in
New York vor einer Kommission des britischen Parlamentes Rede und Antwort stehen
müssen wegen Anschuldigungen bezüglich Abhörung von Telefonaten und Bestechung von
Behörden insbesondere der Polizei, um an sensationelle Meldungen für seine Zeitungen zu
kommen. Murdoch bedauert die Vorfälle, hält sich aber nicht für schuldig. Der Fall war
ausgelöst worden in Verbindung mit einem Kindesmord und beschäftigt die britische Presse
bereits seit einiger Zeit); „Fälle von Kindesmissbrauch erreichten im Jahr 2010 eine
Rekordhöhe“ (Mit „Missbrauch“ ist dem Text entsprechend hauptsächlich Vernachlässigung
von Kindern gemeint. Der Zuwachs an Fällen wird auf größere Sensibilität der Bevölkerung
zurückgeführt, weil im Vorjahr vermehrt Beratungsstellen eingerichtet wurden).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 5: „Die EU ordnet die sichere Lagerung von Atommüll in Bunkern an“ (Günter
31
Öttinger verkündete den EU-Beschluss, wonach der Müll von 143 AKW´s in Europa, die in
14 Mitgliedsländern betrieben werden, nur noch in sicheren, unterirdischen Bunkern gelagert
werden dürfen. Der Beschluss ist die Folge von Ereignissen der letzten Zeit, wie Waldbränden
in Russland und USA sowie Flutwellen in Japan.); Seite 6: „Merkel: Der Gipfel wird keine
schnelle Lösung der Krise bringen“ (Sagt Frau Merkel am Vorabend eines Treffens in
Hannover zur Rekonstruktion von Griechenland); Seite 11: „Philippinische Kulturschätze
unter Attacke“ (Auf den Philippinen gibt es bedeutende Kulturschätze der Menschheit und
zu ihrer Geschichte. Doch sie zerfallen, weil die Regierung kein Geld für ihren Schutz und
ihre Konservierung hat. Deutsche Experten und Geld sind in Teilbereichen dabei, zu helfen).
Freitag, den 22. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Das Verfahren gegen den Nepalesen wird wohl wieder aufgenommen. Neue DNA-Tests
entlasten den Verurteilten in einem spektakulären Mordfall aus dem Jahr 1997“ (Der
Nepalese hat immer seine Unschuld beteuert, nun sieht es so aus, dass der Fall erneut
verhandelt werden muss); „Mission erfüllt, Houston. NASA beendet die Aera des Space
Shuttle“ (Experten bangen um ihre Arbeitsplätze).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 1: „Japanische Firmen helfen beim Bau von Motoren für neuen Airbus“ (Drei
japanische Firmen haben ein Joint Venture mit zwei ausländischen Firmen geschlossen, um
die Motoren für den A320neo zu bauen. Die beiden Firmen sind Pratt & Whitney und MTU
vom Bodensee. Airbus hat bereits 667 Bestellungen auf der Liste); Seite 4: „Der Rudolf Hess
Schrein wurde abgebaut, sagt die Zeitung“ (In Wunsiedel liegt Rudolf Hess begraben. Sein
Grab wurde für Neo-Nazis zur Wallfahrtsstätte. Die lokale Kirchengemeinde hat daher den
Mietvertrag für die Grabstätte nicht verlängert); „Deutschland gibt das Flugzeug des ThaiPrinzen frei“ (Nach Hinterlegung von 20 Millionen Euro in Bankgarantien); „Frankreich
und Deutschland sind übereingekommen, den Vorschlag einer Banken-Steuer
aufzugeben“ (Der Vorschlag, die zweite Auslösung von Griechenland mit einer
Bankensteuer zu koppeln, wurde aufgegeben. Ob durch die neue Auslösung Griechenlands
die Finanzmärkte zufrieden gestellt werden, hängt von der Schnelligkeit der Umsetzung ab).
Samstag, den 23. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Griechenland bekommt eine neue Auslösung. Die Chefs der Eurozone einigen sich auf
kühnes Rettungspaket im Wert von 159 Milliarden Euro“ (Die verkündete Einigung
wurde
vorher
von
Deutschland
vehement
blockiert);
„Amtierende
und
Ruhestandspolizisten sind festgenommen worden wegen Preisgabe von Informationen“
(Eine Klinik für kosmetische Operationen ist wegen eines Todesfalles angeklagt worden. Die
angeklagten Ärzte haben einen Ruhestandspolizisten angeheuert, um an die
Untersuchungsergebnisse des Staatsanwaltes zu kommen. Der Fall wurde durch Dokumente
aufgedeckt, die bei einer Durchsuchung der Klinik auftauchten).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 2: „Digitalisierte terrestrische Aussendungen künden eine neue Aera des
Fernsehens an.“ (Am 24.7.2011 wird die Aussendung analoger Fernsehsignale eingestellt.
Die frei werdenden Frequenzbänder werden für andere Zwecke eingesetzt. In Deutschland
wurde die Umstellung schon vor Jahren vorgenommen); Seite 5: „Die Muslime betrachten
den Westen immer noch negativ“ (Vergleichende Forschungsergebnisse zeigen, dass in
Deutschland und anderen westlichen Ländern sich die Meinungen über muslimisch-westliche
Beziehungen leicht gebessert haben, aber immer noch im negativen Bereich liegen. Auch
umgekehrt ist die Meinung der Muslime über den Westen negativ. Die Muslime sehen
insbesondere keine Verbesserung der Beziehungen zu den USA in der Amtszeit Obamas im
32
Vergleich zu Bush).
Sonntag, den 24. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„91 Tote bei Attacken in Norwegen“ (Bericht über die Vorfälle in Norwegen. Zuerst
werden in solchen Fällen Muslime verdächtigt, aber die Polizei sagt, es war ein norwegischer
Fundamentalist); „DJP wird wahrscheinlich ihr politisches Manifest von 2009
überarbeiten“ (Die DJP braucht Unterstützung von der Opposition, daher wird sie Abstriche
machen müssen von ihrem „Manifest 2009“, was Wählerstimmen kosten wird. Hauptsächlich
geht es um die Überschreitung der Schuldenobergrenze, um Gelder für den Wiederaufbau
nach der Katastrophe zur Verfügung zu stellen. In dem Manifest ist z.B. eine Erhöhung der
Mehrwertsteuer ausgeschlossen, die z.Zt. 5% beträgt).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 2: „Deutschland und Frankreich müssen die Führung übernehmen, um die
griechische Krise zu stabilisieren“ (Das neue Rettungspaket gibt den Griechen vorläufig
Luft, löst aber nicht die zugrunde liegenden Probleme. Zur Lösung sind Deutschland und
Frankreich aufgerufen); Seite 6: „Fitch: Griechenland in zeitweiligem Bankrott“ (Es geht
um den Einfluss der Rating-Agenturen, von deren Urteil auf den Finanzmärkten viel abhängt.
Jens Weidmann, der Chef der deutschen Zentralbank wird zitiert: Das Rettungspaket
verschiebe das Risiko immer mehr auf die Schultern der Steuerzahler in den Ländern mit
starken Finanzen und entzöge deren Regierung die Mittel, die benötigt werden, um die Krise
unter Kontrolle zu bringen).
Montag, den 25. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Desaster in China, Hochgeschwindigkeitszug entgleist“ (Es ist nicht der neueste Zug auf
der Strecke zwischen Peking und Shanghai, der mit Pomp zur 90ten Jahresfeier der
kommunistischen Partei eingeweiht wurde, sondern ein etwas älteres Modell auf der Strecke
südlich von Shanghai); „Der Verdächtige aus Norwegen sagt, die Tat sei 'notwendig'
gewesen“ (Er bezieht sich auf die Tempelritter 1083 und will den kulturellen Marxismus
vernichten, bevor er den Kreuzzug erfolgreich beginnen kann. So hat er sich geäußert.).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 2: „Erneuerbare Energie soll sorgfältig untersucht werden, ihre Auswirkungen
sollen erfasst werden“ (Im Parlament steht die Debatte über erneuerbare Energie an. Es wird
auf Erfahrungen mit Förderprogrammen in Deutschland verwiesen, deren Auswirkungen
nicht wie geplant waren. Z.B. habe die Art der Förderung für Solarenergie weder zu der
erhofften Zunahme von Arbeitsplätzen geführt, noch zur Verbesserung der
Umwelttechnologien. Grund dafür sei die Verwendung von billig produzierten voltaischen
Elementen in China).
Dienstag, den 26. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Die Medien in China beschäftigen sich mit Sicherheit auf den Schienen“ (Die
Reaktionen der großen Menge finden sich im Internet. Sie werfen der Regierung
Heimlichtuerei vor. Allerdings ist der Aufbau des chinesischen Hochgeschwindigkeitsnetzes
ein ehrgeiziges Projekt. Es begann 2007 mit der Inbetriebnahme der Strecke, auf der der
Unfall eintrat. Auf ihr laufen Züge der ersten Generation, deren Geschwindigkeit 250 km/h
nicht überschreitet. Das Netz umfasst aktuell 8000km und soll bis 2015 erheblich ausgebaut
werden. Der Einfluss des Unfalls auf die Fortführung des Projektes ist noch nicht abzusehen.
Es wird befürchtet, dass ausländische Technologie für den Unfall verantwortlich gemacht
wird); „US-Gespräche über Schulden bleiben festgefahren“ (Im Senat hat eine andere
33
Partei die Mehrheit als im Repräsentantenhaus. Die Zeit drängt. Die Finanzmärkte wollen
eine Antwort).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 7: „Hamilton erobert Deutschland“ (Es geht um den Sieger beim Formel 1 Rennen
auf dem Nürburgring).
Mittwoch, den 27. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„China gräbt den vergrabenen Wagon wieder aus“ (Chinesische Behörden haben die
Untersuchung der Unfallursache angeordnet); „Kugellagerfirmen sind wegen
Kartellabsprache untersucht worden“ (Die drei größten Firmen zur Herstellung von
Kugellagern halten 90% des Marktes. Ihre Preise sind konstant hoch geblieben, obwohl die
Materialpreise erheblich gesunken sind).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „Deutsche Bank: Das Nettoeinkommen ist um 6% gestiegen“ (Verluste wegen
Griechenland haben das Ergebnis gemildert); Seite 7: „Israelisches Orchester stellt
israelischen Wagner-Bann in Frage“ (Jonathan Livni, der Gründer der Wagner-Gesellschaft
in Israel, kündigte ein Konzert des Israelischen Kammerorchesters in Bayreuth an); Seite 16:
Buchbesprechung: „Kriegsopfer begehen Kriegsverbrechen“ (Das Buch von Gregory A.
Freeman‚ „The last mission of WHAM Ban Boys“. Ein allgemeines Problem wird anhand
eines konkreten Falles erläutert, nämlich das Erlebnis einer amerikanischen
Flugzeugbesatzung, die in der Nähe von Rüsselsheim abgeschossen wurde. Die Mannschaft
wurde von der behördlich aufgestachelten Menge gelyncht. Der Fall war damit aber nicht
erledigt, er hatte ein unerwartetes Nachspiel. Es gab drei Überlebende. Einer sorgte für einen
Prozess. Fünf beteiligte Rüsselsheimer wurden gehängt. Ein Alternativfall aus England wird
geschildert von abgeschossenen deutschen Fliegern. Sie wurden von der Bevölkerung nicht
gelyncht).
Donnerstag, den 28.7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Der Yen erreicht ein Vier-Monats-Hoch“ (Der Anstieg der japanischen Währung
gegenüber dem US-Dollar hängt mit der gegenwärtigen Debatte über den Schuldendeckel in
den USA zusammen. In Japan bedeutet der Anstieg nichts Gutes.); „Die Verzögerung in der
Abstimmung über die Schulden-Situation in USA verursacht Unsicherheit“ (Die
Republikaner im US-Kongress verzögern die Entscheidung der Regierung, weil
Unstimmigkeiten mit dem Senat aufgekommen sind).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 2: „Kann Europa seine Fremdenfeindlichkeit überwinden?“ (Der Vorfall in
Norwegen wird als Beispiel für eine paradoxe Situation in Europa dargestellt. Auf der einen
Seite halten sich die Europäer für die Erfinder von Toleranz und Liberalität, aber andererseits
zeigt sich ihre Fremdenfeindlichkeit. Obwohl ihre Bevölkerungsentwicklung die Immigration
von jungen Leuten unumgänglich macht, sind Fremde deutlich benachteiligt. In Britannien
und Deutschland wird der Versuch der Regierung, ein multikulturelles Klima zu schaffen, in
dem alle friedlich miteinander leben können, als gescheitert betrachtet).
Freitag, den 29. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Die Regierung übernimmt die Verantwortung für die Lagerung der Nuklearabfälle“
(Die Rechtslage für die Lagerung von Abfällen soll durch die neuen Gesetze verbessert
werden); „Das China Forschungsinstitut übernimmt die Verantwortung für den
Zusammenstoß der Hochgeschwindigkeitszüge“ (Die Ursache des Zusammenstoßes war
34
ein falsch gestelltes Signal. Die Signaltechnik wurde in China entwickelt, wie das Institut
feststellte. In Japan trat darüber Erleichterung ein, denn es wurde befürchtet, importierte
Technologie würde verantwortlich gemacht werden).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „Rakuten kauft deutsche Firma für E-Commerce“ (80% Anteil an der Firma
Tradoria, einer E-Commerce-Firma für kleine und mittlere Händler); „GM-Präsident
Akerson: Das europäische Autogeschäft wird nicht verkauft“ (Insbesondere nicht Opel,
das trotz Rekonstitutions-Investitionen im Jahre 2010 einen Verlust von 1,8 Milliarden USDollar gemacht hat).
Samstag, den 30. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Manipulation bei der Agentur für nukleare und industrielle Sicherheit. Chubo Electric
forderte auf, Firmenmitglieder zum Kongress von 2007 zu schicken, um über die
Vorzüge von MOX zu sprechen“ (Kaieda der amtierende Minister hat sich entschuldigt und
bedauert, dass selbst Regierungsagenturen versucht haben, die öffentliche Meinung zu
manipulieren); „Betroffene Familienmitglieder betrauern die Opfer des Zugunglücks“
(Menschen versammelten sich am Ort des Unfalls in China. Einige fragten danach, wie
Derartiges, das ausgeschlossen sein sollte, passieren könne und zeigten dabei auf die
Regierung).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 5: „Die EU sorgt sich um Nachahmer des norwegischen Falls“ (Polizeibehörden aus
EU-Ländern, auch deutsche, beraten über die Verhinderung von Nachahmungstaten. Der
Täter beruft sich auf die Tempelritter als Inspiratoren und nennt den aktuellen Leiter der
Bewegung in England als Mentor); Seite 19: „Inui, der Spieler von Cerezo Osaka tritt bei
Bochum ein“ (Der Spieler, der in Japan seinen Heimatverein in die Spitzenklasse gebracht
hat, schloss einen Vertrag mit VfL Bochum ab).
Sonntag, den 31. 7. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Kraftwerksbetreiber in Shikoku sind ebenfalls genötigt worden, Reklame für AKW`s
zu machen“ (Die Betreiber geben an, von der Agentur für Reaktorsicherheit aufgefordert
worden zu sein, zu einen Symposium in 2007, wo es um die MOX-Technologie ging,
Mitarbeiter zu entsenden, die die Vorzüge schildern sollten, damit Gegner nicht zu Wort
kämen. Der Ruf der Agentur steht auf dem Spiel); „Bildunterschrift: Fluss bricht die
Dämme“ (In den Provinzen Nigata und Fukushima haben sintflutartige Regenfälle die Flüsse
überschwemmt. Es gibt bisher einen Toten und fünf Vermisste. 400.000 Bewohnern wurde
empfohlen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 4: „2010 sind Scharen von Katholiken aus der Kirche ausgetreten“ (181.000
Menschen haben die Kirche verlassen gegenüber 124.000 im Jahr davor. Die Austritte werden
mit Missbrauchsfällen in Zusammenhang gebracht); Seite 10: „Israelisches Orchester teilt
die Nation wegen der Aufführung von Wagner an Hitlers bevorzugtem Festspielort“
(Einige der Spieler waren Kinder von Holocaustüberlebenden).
Montag, den 1. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Der Gouverneur der Präfektur Saga ist wahrscheinlich für den E-Mail Skandal
verantwortlich“ (Der Artikel listet Untersuchungsergebnisse auf. Demach waren es
missverstandene Worte des Gouverneurs von Saga, die vorauseilenden Gehorsam auslösten,
d.h. die Betreiber von AKW`s veranlasste, ihre Mitarbeiter zur Manipulation der öffentlichen
35
Meinung einzusetzen); „Alle überleben den Flugzeugabsturz in Guyana, ein Wunder“
(Bild und Bericht eines Flugzeugabsturzes am 30.7.2011).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „Trichet, dem Chef der ECB stehen Fragen zur Auslösung von Griechenland
bevor“ (Es wird über die bevorstehenden Äußerungen Trichets spekuliert, deren
Veröffentlichung zu erwarten ist. Jens Weidmann, der Chef der deutschen Zentralbank warnt
vor der Aufweichung der monetären Unabhängigkeit durch die neuere Auslösung); „Vettel
stürmt auf die Pole-Position in Ungarn“ (Er hat sie für das nächste Formel 1 Autorennen
erobert).
Dienstag, den 2. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Das Abkommen zur Abwendung des USA-Bankrotts durchgebracht“ (In letzter Minute
wurde die Zahlungsunfähigkeit der USA, die am 1. August drohte, abgewendet);
„Wahrscheinlich werden Japan und die USA keine neue Erklärung über das
Sicherheitsabkommen ausarbeiten“ (Als Grund wird die unsichere politische Situation in
Japan angegeben. Z.Zt. ist unklar, ob der aktuelle Ministerpräsident zum vorgesehenen
Zeitpunkt der Verkündung noch im Amt sein wird. Er hatte eine persönliche Einladung von
Obama zu diesem Termin).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 4: „Thailändischer Kronprinz zur Beilegung der Flugzeug-Angelegenheit“ (Der
Kronprinz bietet sein persönliches Eigentum an, um den Konflikt mit der Firma Walter Bau
A.G. zu beheben. Er will die Beziehungen zwischen beiden Ländern nicht belasten);
„Kämpfen für die Zukunft Europas“ (Kommentar von Joschka Fischer: Schließlich hat
Angela Merkel eine neue Form von Europa akzeptiert. Lange hat sie gegen dieses neue
Europa gekämpft, weil sie wusste, dass es beim Wahlvolk unpopulär ist. Doch die
Finanzmärkte wollten es anders. Die Politiker hätten sich viel früher für eine
gesamteuropäische Wirtschaftspolitik entscheiden können, dann wären die Kosten dafür
geringer gewesen. Das Gute an der aktuellen Situation besteht darin, dass mehr auf
demokratischer Basis dafür gekämpft werden muss, um die Idee eines politisch geeinten
Europa populär zu machen).
Mittwoch, den 3. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Weißbuch nennt China überaktiv“ (Im diesjährigen Weißbuch der SDF
(Selbstverteidigungsstreitkräfte) wird China als überaktiv bezeichnet. Es baut seine
Streitkräfte aus, drei Flugzeugträger sind im Bau. Japan und die Anrainerstaaten des
Südchinesischen Meeres, Vietnam und die Philippinen machen sich Sorgen. Die
amerikanischen Streitkräfte sind wegen ihrer Hilfsbereitschaft anlässlich der Katastrophe im
März als Freunde genannt worden. Die SDF wollen wegen ihres Einsatzes nach der
Katastrophe ein eigenes Weißbuch schreiben); „Rekordstrahlung festgestellt im AKW von
Fukushima“ (TEPCO, die Betreiberfirma, gibt bekannt, an einer Stelle des havarierten
Meilers seien besonders hohe Strahlenwerte gemessen worden. Der Meiler ist noch nicht
unter Kontrolle).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „BMW verbucht im zweiten Quartal einen Nettoumsatz von 2,5 Milliarden USDollar“ (Der Ertrag sei um 16% gestiegen. Die Verkäufe in China sind maßgeblich für das
Ergebnis); Seite 21: „Klinsmann plant auf lange Zeit“ (Jürgen Klinsmann, ehemals
deutscher Fußballspieler und Nationaltrainer, stellt sich als Trainer der Nationalmannschaft
36
des amerikanischen Fußballs vor. Er scheint auch in Japan bekannt zu sein); „Bayern wird
wohl die deutsche Meisterschaft gewinnen“ (Bericht über Spiele zur deutschen
Fußballmeisterschaft).
Donnerstag, den 4. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Unabhängige Agentur für die Atomaufsicht in Erwägung gezogen“ (Bisher gibt es drei
Agenturen, die für Sicherheitsfragen in der Atomwirtschaft zuständig sind. Eine davon im
Bereich des Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie ist aufgefallen, weil sie
Reklame für die Verwendung von Atomenergie gemacht hat. Die Öffentlichkeit meint, sie
sollte wertneutral für Sicherheit sorgen. Deshalb wird die Gründung einer nicht
weisungsgebundenen Agentur diskutiert); „Bildunterschrift: Bedrückter Mubarak vor
Gericht in Kairo“ (Seine ganze Regierungsmannschaft ist hinter Gittern im Gerichtssaal
dargestellt).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 7: „Deutsche Autoexporte steigen weiter“ (Der Verband der deutschen Autoindustrie
meldet eine Steigerung von 9% in der Produktion für Juni im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders der Bedarf in China sei hoch. Die Meldung folgt einem Artikel über die japanische
Autoindustrie, die Verkaufsminderung in den USA beklagt, aber für 2012 einen Rekordoutput
plant, der besonders von den neuen umweltfreundlichen Hybridmodellen getragen sein wird).
Seite 15: „In der Nachlese zum Europa-Gipfel“ (Ein Kommentar von Gordon Brown: Von
einem britischen Politiker des 19.Jh heißt es, er habe niemals eine Chance ergriffen, die sich
ihm bot. Wird es auch so mit Europa kommen? Dank Merkel/Sarkozy ist ein Kompromiss
ausgehandelt worden, der Griechenland liquide hält, doch der nächste Liquiditätsengpass ist
in Sicht. Die Probleme der EU sind unterfinanzierte Bankensysteme, geringes
Wirtschaftswachstum und hohe Arbeitslosigkeit. Roosevelt hat mit seinem New Deal in den
30er Jahren die Orthodoxie auf den Kopf gestellt und auf Stimuli, statt auf Knauserigkeit,
gesetzt. Die Europäer können sich nicht darauf verlassen, dass ihre ehemalige Stärke sie vor
dem Schlimmsten in der Zukunft bewahren wird).
Freitag, den 5. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Regierung und Zentralbank schreiten ein wegen des Yen. Intervention drückt den Yen
gegenüber dem US-Dollar“ (Der hohe Kurs des Yen gegenüber dem Dollar stört die
anlaufende Wirtschaft seit der Katastrophe im März. Die Regierung gab nicht gekannt,
welche Aktion sie durchgeführt hat. Nach der Intervention wird auf den Finanzmärkten der
Dollar bei 80 Yen gehandelt, der Euro bei 113 Yen, vorher bei 77 und 110 Yen); „Hitatchi,
Mitsubishi begannen mit Gesprächen über eine Vereinigung“ (Danach würde eine der
größten Infrastrukturfirmen der Welt geschaffen, in Konkurrenz zu General Electric und
Siemens. Die Vereinigung wir angepeilt, weil der Infrastrukturmarkt global wächst, der Bau
von Atomkraftwerken aber nachlassen wird).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „Die ECB wird aufgefordert, wegen der Schuldenkrise in Italien und Spanien
einzuschreiten“ (Die Aufforderung ging von den Finanzmärkten anlässlich des Treffens der
Chefs der nationalen Zentralbanken in Frankfurt aus. Jens Wiedmann, der deutsche
Zentralbankchef war dagegen, dass die ECB weitere nationale Schuldverschreibungen
aufkauft).
Samstag, den 6. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Aktienkurse taumeln in Tokio, New York. Investoren zunehmend pessimistisch über
37
globale wirtschaftliche Aussichten“ (Auch in Europa sind die Aktienkurse gefallen. Als
Grund wird die Unsicherheit über die europäische Schuldensituation angegeben); „´Schließt
die im Test durchgefallenen Reaktoren`, sagt der für Wirtschaft, Handel und Industrie
zuständige Minister“ (Eine zusätzliche Stimme aus Regierungskreisen, die zur Vorsicht
mahnt, gegen eine starke Lobby für den Ausbau der Kernenergie).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „ECB – Europäische Zentralbank – belässt den Hauptzinssatz bei 1,5%“
(Trichet, der Chef der Bank, hält sich bezüglich der Frage bedeckt, ob die ECB wieder
Schuldverschreibungen von Mitgliedsländern aufkaufen wird. Es gibt Widerstand dagegen);
„Toyota fällt bei globalen Verkäufen auf den 3. Platz“ (Die beiden vorderen Plätze werden
von GM und VW eingenommen. Die Zahlen beziehen sich auf das erste Halbjahr 2011. GM
hat die Chance, der Primus des Jahres zu werden. GM stand 2009 vor dem Bankrott und
liefert heute mittlere umweltfreundliche Autos. GM ist führend im Bereich der Elektroautos);
Seite 20: „Dortmund von der Freundespflicht Kagawa`s getroffen“ (Kagawa ist ein
japanischer Spieler bei Borussia Dortmund. Kagawa ist kürzlich in einem Spiel von Borussia
aufgefallen und er würde dringend für das nächste Spiel gebraucht werden. Doch er wird auch
in Japan für ein Freundschaftsspiel gegen Korea gebraucht. Die Borussen hoffen, dass er
einsatzfähig zurück kommt).
Sonntag, den 7. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„S&P setzt das US-Kreditrating zum erstem Mal herab“ (Die Herabsetzung erfolgte am
Freitag und war eine Ursache für Unruhen am Finanzmarkt. Die andere Ursache war die
Schuldenkrise in der Eurozone, insbesondere von Italien); „Die offizielle Entschädigung von
Opfern des Kernkraftunfalls soll im Oktober beginnen“ (Die Ankündigung von TEPCO,
der Betreiberfirma, erfolgte nach Festlegung der Rahmenbedingungen durch die Regierung).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „Dortmund: Kagawa legte starken Start hin“ (Es geht um ein Bundesligaspiel von
Dortmund gegen Hamburg, in dem sich Kagawa nach seiner Verletzung bemerkenswert gut
hielt).
Montag, den 8. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Minami-Soma soll radioaktiv verseuchte Stellen in der Stadt säubern“ (Süd-Soma ist
eine Stadt außerhalb der 20km Sperrzone um Fukushima. Dort gibt es verseuchte Flecken, die
nun in Zusammenarbeit mit der Universität gesäubert werden sollen, hat die Regierung der
Präfektur beschlossen); „Israelis besetzen die Straßen wegen steigender
Lebenserhaltungskosten“ (Die Protestbewegung geht von der Mittelklasse aus. Sie hat vor
einem Monat klein begonnen. Inzwischen sind es 250.000 Menschen, die sich an
Protestaktionen beteiligen).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 20: „Okazaki feuert einen späten Stauner für Stuttgart“ (Okazaki Shinji wurde in
den letzten 11 Minuten des Spiels gegen Schalke eingesetzt und erzielte den 3:0 Treffer für
Stuttgart); „Kagawa ist bereit zur Rückkehr“ (Kagawa, der für Borussia Dortmund spielt,
ist in Sapporo eingetroffen. Er ist für ein Spiel in der japanischen Nationalmannschaft
freigegeben).
Freitag, den 9. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„G7-Länder verlangen gemeinsame Aktion. Nach Telekonferenz verkündet. Mögliche
Forex Intervention angedeutet“ (Die Forderung wurde nach einer Telekonferenz der
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Finanzminister und der Zentralbankchefs erhoben. Die Finanzchefs haben angedeutet, notfalls
mit Stützsaktionen ihrer Währungen (forex) zur Stabilisierung der Finanzmärkte beizutragen);
„Europäische Zentralbank wird Schuldverschreibungen kaufen, um Schuldenkrise zu
bekämpfen“ (Damit wird eine unklare Haltung beseitigt, um die Finanzmärkte zu
stabilisieren).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 17: „Bayern fällt bei der Eröffnung der Saison“ (Bayern München verliert gegen
Borussia Mönchengladbach).
Mittwoch, den 10. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Nikkei sinkt unter 9000 bei Börsenschluss“ (Auswirkungen auf den Finanzmärkten wegen
flauer Wirtschaft und Schuldendeckel); „Aufruhr setzt sich fort, dehnt sich über London
aus“ (Aufruhr der Jugend in England, wegen Sparprogramm der Regierung. Die
Organisatoren der Olympiade sind beunruhigt, weil in weniger als einem Jahr die Spiele
beginnen werden/sollen. In den betroffenen Stadtvierteln leben auch Japaner).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 7: „DOW fällt um mehr als 600 Punkte“ (Insbesondere der DAX hat 5% verloren.
Der größte Verlust seit März 2009); Seite 17, Kommentar: „Breivik´s Kampfaufruf“ (Ian
Buruma macht auf Ungereimtheiten aufmerksam. Breivik, der norwegische Killer, hat sich
insbesondere auf Geert Wilders, den holländischen Politiker, – Europa ist im Endstadium der
Islamisierung – als Vorbild berufen. Doch Wilders hält Breivik für verrückt. Die meisten
rechtsradikalen Politiker tun das, obwohl sie ungefähr das Gleiche gesagt haben, was Breivik
verteidigt hat. Auch die jungen Leute, die in die Twintowers geflogen sind, waren Kämpfer
für eine konkrete Sache, nicht etwa ziellos um sich schießende, irre Nihilisten, die es auch
gibt. Buruma weist auf einen Essay von Enzensberger hin, den „radikalen Verlierer“, um eine
Erklärung für ihre Verhaltensweise zu finden: Meist junge Leute, die in der Gesellschaft
keinen Erfolg haben. Sie können durch ein kleines Ereignis ihrer Ablehnung zur Ausübung
terroristischer Akte gebracht werden und suchen eine Rechtfertigung für ihr Handeln, die
irgendein Ideal sein kann, aber eigentlich alles. Buruma hält weder die Ziele der Politiker, die
auf etwas aufmerksam machen wollen, für falsch, noch die Ziele von nichtnihilistischen
Amokläufern, sondern es ist der apokalyptische Sprachduktus der Politiker, der die Leute
aufheizt. Um Wilders zu zitieren: „In Europa gehen die Lichter aus“; „…das nackte
Überleben des Westens …“; „…wenn du den Islam mit irgendetwas vergleichen willst,
vergleiche ihn mit dem Kommunismus oder dem Nationalsozialismus…“).
Donnerstag, den 11. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„FED, die amerikanische Bankenaufsicht, will Zinsfuß für zwei Jahre niedrig halten“
(Um das z.Zt. düstere Bild der amerikanischen Wirtschaft aufzuhellen. Andere Leute
kritisieren die amerikanische Einigung zur Anhebung des Schuldendeckels als eine Lösung
für ein nicht existierendes Problem, dessen Lösung ausstünde); „Chinas erster
Flugzeugträger beginnt Erprobungen auf See“ (Die Japaner sind besorgt wegen der
chinesischen Aufrüstung).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 5: „Neuer Bericht über die Nazivergangenheit des Vaters der schwedischen
Königin“ (Die Königin hat einen Bericht vorgelegt, wonach ihr Vater zwar Parteimitglied der
NSDAP war, einem Juden aber die Flucht nach Brasilien ermöglicht hat. Der Bericht wurde
wegen einer negativen Fernsehsendung erstellt. Kritiker meinen, er werfe neue Fragen auf);
Seite 6: „Samsung wird verboten, das neue Galaxy-Tablet in Europa zu verkaufen“ (Ein
deutsches Gericht hat in einem Patentstreit zwischen Apple und Samsung so entschieden.
39
Außer in Holland, darf das Gerät vorläufig in Europa nicht verkauft werden); „Deutschland
ruft nach ausgeglichenen Haushalten in der EU“ (Philipp Rösler, der Vizekanzler, hat die
Länder der Eurozone aufgerufen, in ihren Verfassungen einen Passusus für ausgeglichene
Haushalte aufzunehmen).
Freitag, den 12. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Blaupause der Rekonstruktion. Plan der Yomiuri für die Ziele der nächsten
Administration“ (Da das Ende der Amtszeit von Premierminister Kan absehbar ist, legt die
Zeitung einen Plan vor, wie sie sich den Wiederaufbau Japans vorstellt. Bemerkenswert ist die
Erhöhung der Mehrwertsteuer, die in Japan z.Zt 5% beträgt und die Übergabe des Betriebs
von Kernkraftwerken in staatliche Hände); „Die DPJ hat den 28. August für die Wahl des
Parteichefs und damit für die Ablösung Kans ins Auge gefasst“ (Die Bedingungen, die
Kan für seinen Rücktritt gestellt hat, sind erfüllt. Namen für die nachfolgenden Amtsträger
sind noch nicht genannt).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 1: „An der Aktienbörse von Tokio fallen die Kurse wegen globaler
Wirtschaftsschwierigkeiten“ (Die flaue Wirtschaft in den USA, die Schuldensituation in
Europa und neuerdings die drohende Herabstufung der französischen Kreditfähigkeit
versetzen die Börsen weltweit in pessimistische Stimmung. In Frankfurt fiel der DAX um
5%); Seite 18: „Deutschland und Italien fallen auf“ (Bericht über ein Fußballspiel der
Nationalmannschaften in Frankreich. Beide haben gut gespielt); „Klinsmann gab
Einstandsspiel“ (Als Cheftrainer der amerikanischen Fußballnationalmannschaft. Er machte
eine gute Figur dabei); Seite 20: „Kagawa glänzt nach der Rückkehr“ (Japan hat gegen
Korea 3:0 gewonnen. Kagawa war der Star der Show. Kagawa ist bei Borussia Dortmund
verpflichtet).
Samstag, den 13. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Die Universität Kyoto bekommt US-Patent für Technologie zur Erzeugung von
Stammzellen“ (Es gibt bereits europäische Patente und von anderen Staaten, aber das USPatent ist besonders wichtig, weil der Gesundheitsmarkt in USA 80% des Weltmarktes
ausmacht. Das patentierte Verfahren iPSC (induced pluripotent stem cells) erlaubt
Stammzellen zu erzeugen, die nicht aus Embryonen gewonnen werden, sondern durch die
Injektion bestimmter Gene in somatische Zellen. Damit treten ethische Probleme bei der
Erzeugung der genannten Stammzellen nicht auf); „Die Regierung wird ihr fiskalisches
Problem nicht lösen, selbst wenn die Mehrwertsteuer verdoppelt wird.“ (Bericht zur
finanziellen Situation, die von den nächsten Parlamentssitzungen entspannt werden müssen).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 1: „Vier europäische Länder bannen Kurzverkäufe“ (Frankreich, Italien, Spanien
und Belgien verbieten diese Form der Spekulation. Die Regelung tritt am Freitag in Kraft, wie
von der EMSA Behörde verkündet wurde. Die globalen Investoren erwarten strenge
Maßnahmen von den europäischen Regierungen zur Ankurbelung der Wirtschaft. Daher
werden Sarkozy und Merkel in der nächsten Woche zusammen kommen); Seite 12: „Die
Berliner Mauer kommt zurück“ (Als Touristenattraktion wird ein Stück der Mauer
restauriert).
Sonntag, den 14. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„TSE plant OSE als Abteilung zu betreiben“ (Bericht über die Pläne von Tokio Stock
Exchange, TSE, und Osaka Stock Exchange, OSE. TSE hat die größeren Aktienumsätze, aber
40
OSE das bessere Jahresergebnis, nämlich 8,8 zu 9,1 Milliarden Yen nach Steuern für März
2011); „Noda plant große Koalition“ (Der amtierende Finanzminister gilt z.Zt. als
Nachfolger von Premierminister Kan. Bei einem Interview hat er geäußert, eine Große
Koalition anzustreben).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 4: „50. Geburtstag der Mauer“ (Bericht über einen Gedenktag mit Wulf, Merkel und
Wowereit in einer Kapelle, die am Standort der Mauer gebaut wurde).
Montag, den 15. August,
66. Jahrestag des Kriegsendes.
Obontag, ohne Zeitung.
Dienstag, den 16. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Das GDP (Bruttosozialprodukt) im zweiten Quartal zeigt eine auf das Jahr
umgerechnete Abnahme um 1,3% an“ (Die Abnahme wird auf die Unterbrechung von
Lieferketten zurückgeführt. Die Aussichten für die Zukunft stehen besser da); „Spalten im
Meeresboden vor der Küste von Sanriku gefunden“ (Das Tiefseetauchboot Shinkai 6500,
das bis zu 6500m Meerestiefe tauchen kann, hat die japanische Küste in der Gegend des
Erdbebens und der Flutwelle untersucht und Aufnahmen von Rissen im Meeresboden in
6500m Tiefe gemacht).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 5: „Hacker versammeln sich in Deutschland zum Woodstock für Computer“ (Der
Chaos Computer Club veranstaltet alle vier Jahre ein Treffen der Hacker. Dieses Mal kamen
besonders viele. Es geht um Probleme wie WikiLeaks, die sowohl vom technischen als auch
vom ethischen Standpunkt behandelt werden. Wie viel Information darf der Staat aus
Sicherheitsgründen verheimlichen, was darf er nicht verheimlichen?). Seite 6: „Fremde
Autohersteller nehmen den brasilianischen Markt ins Visier“ (Der brasilianische Markt
ist z.Zt. der fünftgrößte. Ausländer wie Chinesen und der Luxushersteller BMW aus
Deutschland planen dort Montagewerke zu bauen).
Mittwoch, den 17. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Google will Motorola-Einheit für 12,5 Milliarden US-Dollar kaufen“ (Es geht um
Patentrechte. Motorola hat die mobilen Telefone erfunden und hält ein Archiv von Patenten,
auf das Google zugreifen kann. Der Kauf hat globale Auswirkungen. Insbesondere die
Auswirkungen auf die japanische Industrie werden beschrieben); „Gespräche zwischen MHI
und Avrea beendet“ (Mitsubishi heavy industries Ltd., der größte Hersteller von AKW`s in
Japan, und Avrea SA in Frankreich haben Gespräche über Zusammenarbeit vorläufig beendet,
weil die politische Situation bezüglich des Baus von AKW`s unklar ist und weil CEO Ann
Lauvergeon, die die Zusammenarbeit unterstützte, entlassen wurde. Eine Wiederaufnahme der
Gespräche wurde nicht vereinbart).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „Deutschlands Wirtschaft wächst um 0,1% im zweiten Quartal“ (Das geringe
Wachstum wird als schlimmes Zeichen für die Weltwirtschaft gesehen, weil es nach ähnlich
mageren Zahlen aus den USA und Frankreich bekannt wurde); „Die Marken GM und
Toyota stehen an der Spitze der Kundenzufriedenheit in USA“ (Toyota steht als einzige
Billigmarke in der Gruppe der fünf Luxusmarken. BMW war Nr. 11 und hat seit dem letzten
Jahr drei Punkte in der Skala verloren); „ECB kauft 22 Milliarden Euro an
Schuldverschreibungen“ (Das ist ein Rekord und hat den Druck auf Spanien und Italien
verringert); Seite 7: „Lagarde warnt vor einem Niedergang der globalen Erholung durch
41
Kürzung von Ausgaben“ (Die neue Chefin des IMF hat am Montag davor gewarnt, dass
insbesondere die USA und die führenden Wirtschaften in Europa den flauen Aufschwung seit
2008 durch Ausgabekürzungen zum Stillstand bringen).
Donnerstag, den 18. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„EU-Gespräche bringen kein Ergebnis, um Aufschwung auszulösen. Deutschfranzösisches Krisentreffen sucht nur fiscalische Disziplin“ (Das Treffen zwischen Frau
Merkel und Herrn Sarkozy hat nicht gebracht, was von vielen erwartet wurde, nämlich eine
Stärkung des Vertrauens in die Wirtschaft der EU); „Die Regierung plant die Einrichtung
eines Schiedszentrums für Nuklear-Schäden“ (Bei Streitigkeiten zwischen der
Betreiberfirma TEPCO und Nukleargeschädigten soll eine außergerichtliche Schiedsstelle
entscheiden).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 6: „Rohöl: Preise fallen wegen der Nachricht von Deutschlands schwindendem
Wirtschaftswachstums im zweiten Quartal“ (Die europäische Schuldenkrise zeigt auch ihre
Wirkung in Deutschland in der Form von sinkendem Ölverbrauch, was Auswirkungen auf die
Gesamtwirtschaft der EU und andere hat Das Vertrauen in Besserung sinkt); „Das Verbot,
Samsung´s Galaxy-Tablet in Europa zu vertreiben, ist auf Deutschland eingeschränkt
worden.“ (Es geht um einen Patentstreit zwischen Apple und Samsung. Die neue
Entscheidung basiert auf einer rechtlichen Unsicherheit. Dürfen deutsche Gerichte für alle
Euro-Länder entscheiden? Das ist fraglich); Seite 12: „Reiseveranstalter: Fürchterliche
Urlaubszeit“ (Bericht über Reiseveranstalter, hauptsächlich TUI, dem größten in Europa. Seit
vier Jahren geht das Geschäft wegen Rezession, isländischen Vulkanausbrüchen, Unruhen in
islamischen Urlaubsgebieten, Ölpreisen und dem niedrigem Dollar schlecht. Die Leute wollen
zwar raus aus der Unruhe, aber sie haben kein Geld, es sich zu leisten).
Freitag, den 19. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Der Handelsüberschuss hält sich trotz Rückgang im Export“ (Bekanntgabe der neuen
statistischen Daten. Die Situation nach dem Erdbeben im März war gekennzeichnet durch die
Unterbrechung von Lieferketten. Die Daten der letzten beiden Monate deuten die
Überwindung der Schwierigkeiten an. Nun wird der Zustand der Weltwirtschaft als mögliche
Quelle von Schwierigkeiten betrachtet); „Solidarität ist der Schlüssel“ (Foto von der
Übergabe der „Ehrenplakette des Volkes“ an das Team des Frauenfußballs, das die
Weltmeisterschaft in Deutschland gewonnen hat. Die Auszeichnung wurde 1977 geschaffen
und ist bisher nur an 18 Personen verliehen worden, jetzt erstmals an ein Team).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 15: „Kann die Sonne Griechenland retten?“ (Wolfgang Schäuble hat den Griechen
empfohlen, ihre Sonneneinstrahlung in Elektrizität umzuwandeln und diese an Deutschland zu
verkaufen, damit sie ihre Schulden bezahlen können. Der Artikel von Georg Zachmann
untersucht die Realisierbarkeit. Es wäre sinnvoll daran zu arbeiten, aber viel verdienen
würden die Griechen damit nicht, weil die Konkurrenz nicht schlafen würde. Es gibt viele
Länder mit starker Sonneneinstrahlung); Seite 20: „Bayern verschwenderisch, aber
erfolgreich“ (Bericht über Bayern München in einem Fußballspiel gegen FC Zürich. Das
Hinspiel haben die Bayern gewonnen, nun geht es um das Rückspiel).
Samstag, den 20. 8. 2011 The Daily Yomiuri
Themen der ersten Seite:
„Das Verbot, Rindfleisch aus Fukushima zu verkaufen, bleibt bestehen“ (Nachdem eine
weitere mit Cäsium versäuchte Kuh gefunden wurde); „HP will PC-Geschäft abstoßen“ (HP
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wurde 1939 als innovative Ingenieursfirma gegründet. In das PC-Geschäft ist man erst in den
1990er Jahren eingestiegen. Heute ist das ein Verbrauchsgutgeschäft, in dem nur Apple mit
ihrem iPhone und iPad etwas verdient. Deshalb will sich HP auf seine Wurzeln besinnen und
aus dem PC-Geschäft aussteigen).
Deutschland betreffende Meldungen:
Seite 7: „ECB Chefökonom spricht gegen die Einführung von Eurobonds“ (Jürgen Stark
wird zitiert. Er hält die Einführung von Eurobonds ohne weiterreichende politische
Integration der EU für Herumdoktern an Symptomen, nicht für die Beseitigung von Ursachen
für die Krise); „Europäische Aktien sahen den größten Verfall seit 2½ Jahren“ (In
Deutschland fielen die Aktienkurse am Donnerstag um 5,8%. Der Grund sind schlechte
Wirtschaftsnachrichten aus den USA, das enttäuschende Wachstum in Deutschland und
halbherzige Maßnahmen zur Lösung der Schuldenkrise); Seite 11: „Die
Schuldverschreibungen, die binden oder trennen“ (Es geht um das Treffen von Sarkozy
und Merkel am Donnerstag. Immer das gleiche Lied. Die Finanzmärkte spielen verrückt. Die
Staatsführer halten Krisensitzungen ab und verkünden die Lösung der Probleme. Die
Finanzmärkte erkennen inzwischen schon nach wenigen Stunden, dass die versprochene
Lösung keine war und spielen verrückt. Besonders Frau Merkel wird kritisiert. Sie stemmt
sich gegen eine Lösung, weil die in ihrem Land unpopulär wäre. Doch Ehrlichkeit ist die
beste Politik. Die europäischen Führer umgehen die notwendige politische Integration, weil
sie von ihren Völkern nicht gewollt wird und fördern damit genau ein Ergebnis, das sie hätten
vermeiden sollen ); Seite 18: „Kölner Fans bekommen Bundesligaverbot für drei Jahre“
(Bei einem Spiel gegen Schalke sind drei Fans aufgefallen, die Unrat auf die Spieler geworfen
haben. Auch in Hoffenheim gab es Ärger, jemand hat Störlautsprecher neben einer
Fangruppe, die ihre Mannschaft durch Gesang animiert hat, aufgebaut).
Mitteilungen
Treffen beim Stammtisch 常連会(jōrenkai)
Unser Stammtisch findet regelmäßig am ersten werktäglichen Dienstag eines Monats statt.
Das Lokal ist der Ratskeller Stuttgart, Rathausplatz 1.
Das Treffen beginnt jeweils um 19 Uhr. Unser nächstes Treffen findet am Di. 9. Oktober
2011 statt, an einem Tisch, der uns jeweils vor der Veranstaltung zugewiesen wird.
Treffen der IGV
Die „Initiativgruppe Veranstaltungen“ (IGV) trifft sich jeweils am gleichen Tag im Lokal des
Stammtischs vor dem Stammtischtreffen um 18 Uhr. Wir bitten alle Mitglieder und Freunde
der DJG-BW, sich eingeladen zu fühlen, an der Arbeit der IGV teilzunehmen.
Impressum
Verantwortlich für diese
Ausgabe:
Lektorat & Layout
Gottfried W. Wollboldt
Tel.: 0711 – 65 83 223 E-Mail: [email protected]
Alexander Jatscha
Tel.: 07071 – 146 23 29 E-Mail: [email protected]
Ihr Kontakt zur DJG- BW:
Leitung:
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Dr. Hans-Dieter Laumeyer (Präsident),
Tel.: 0711 – 2 26 02 02 E-Mail: [email protected]
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