TEIL1: EINLEITUNG Dieser Analysearbeit habe ich den Titel „Die EU Missionen – Eine Chance für Österreich gegeben. Der Untertitel: „Kann sich Österreich im Zuge der EU Missionen als zuverlässiger Partner in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik Europas als fixe Größe etablieren?“ gibt bereits Aufschluss über die folgende Problemstellung. Mit der Definition des Helsinki Headline Goals hat sich die EU die Aufgabe auferlegt, bis zum Jahr 2003 in der Lage zu sein, alle Petersberger Aufgaben in vollem Rahmen zu erfüllen. Diese Agenden wurden in den Vertrag über eine Verfassung für Europa aufgenommen und um einige Punkte erweitert. Die geografische Beschränkung auf den europäischen Raum wurde durch ein globales Einsatzgebiet für Operationen Missionen im zivilen und militärischen Ausmaß zur Friedenssicherung, Konfliktverhütung und Stärkung der internationalen Sicherheit ersetzt. Durch diese Reglementierung in der europäischen Verfassung, wird es für alle EUMitgliedsstaaten nötig sein, den Petersberger Aufgaben so umfassend wie möglich nachkommen zu können. Wenn man sich diese Aufgaben genauer ansieht, wird die Diskrepanz zwischen Neutralität und EU-Missionen für Österreich ersichtlich. Erweiterte Petersberger Aufgaben in der EUV: - gemeinsame Abrüstungsmaßnahmen - humanitäre Aufgaben und Rettungseinsätze - Aufgaben der militärischen Beratung und Unterstützung - Aufgaben der Konfliktverhütung und der Erhaltung des Friedens - Kampfeinsätze im Rahmen der Krisenbewältigung einschließlich Friedensschaffender Maßnahmen und Operationen zur Stabilisierung der Lage nach Konflikten Gerade die Aufgaben der militärischen Beratung und die Kampfeinsätze im Rahmen der Krisenbewältigung kann für Österreich aufgrund der geltenden Neutralität aus dem Jahre 1955 eine große Hürde innerhalb der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik darstellen. Ich werde in meiner Analysearbeit, vor allem durch einen hermeneutischen Zugang, die Frage klären, ob und wie Österreich bisher trotz der geltenden Neutralität an internationalen militärischen Einsätzen beteiligt war. Weiters werde ich aber auch die Möglichkeiten für Österreich herausarbeiten, sich mittels der EU Missionen als zuverlässiger und anerkannter Partner innerhalb der EU zu etablieren. Ebenso werde ich vor allem die innenpolitischen Schwierigkeiten für Österreich in diesem Zusammenhang aufzeigen, aber auch zeitgleich einen möglichen Lösungsansatz ausarbeiten. TEIL 2: HISTORISCHE ANALYSE/DATEN Die Neutralität Einer der wichtigsten Faktoren für das von mir gewählte Thema ist die Neutralität Österreichs. Die Republik Österreich hat im Jahre 1955 als eines der ersten Gesetze nach der Unterzeichnung des Staatsvertrags am 15.Mai 1955 das Gesetz zur Neutralität verabschiedet. Diese Neutralitätsgesetzt ist bis heute in kraft. Das Gesetz wurde aber nicht auf Wunsch der noch jungen zweiten Republik verabschiedet, sondern es galt vorwiegend als Bedingung der ehemaligen Besatzungsmacht Russland, für die Wiedererlangung der Souveränität. Ziel Russlands war es einen neutralen Keil in die westliche Flanke der Nato Mitgliedsstaaten in Europa zu treiben. Österreichische Truppen durften an keinerlei militärischen Einsätzen und Kampfhandlungen im Ausland teilnehmen, genauso wenig wie fremde Truppen österreichisches Hoheitsgebiet betraten durften. Eine Ausnahme stellen hier die bisherigen Einsätze österreichischer Soldaten im Rahmen von friedenssichernden Missionen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen (Stichwort: UNO Mandat) dar. Allerdings hat Österreich in der Vergangenheit fremden Truppen den Transport durch österreichisches Hoheitsgebiet erlaubt, wie zum Beispiel Überflugsgenehmigungen für NATO Kampfjets während des Krieges am Balkan in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts. (Zusammenarbeit mit der NATO – Partnerschaft für den Frieden). Bereits die Aufnahme Österreichs in die UNO im Jahr 1955 galt, streng genommen, aufgrund der Charta der Vereinten Nationen und aufgrund von internationalem Recht bereits als Widerspruch zur Neutralität. Aber nicht nur in diesem Zusammenhang wurde die Neutralität immer wieder auf die Probe gestellt, auch der Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 1995 hat das Neutralitätsgesetz in Frage gestellt. In Österreich haben es die politisch führenden Akteure in den letzten Jahren bewusst vermieden, über die Neutralität zu diskutieren, da es sich um ein Thema handelt, mit dem sich politisch nicht punkten lässt. Im Zuge dieser Diskussion würde werden, dass die Neutralität aufgrund oben genannter historischer Ereignisse nur mehr ein vertragliches Gerüst ist, das bereits von innen her ausgehöhlt wurde, wie zum Beispiel durch die europäische Beistands- und die Solidaritätsklausel. Österreich darf also an Einsätzen für die ein UNO-Mandat vorhanden ist und an humanitären Einsätzen ohne Anwendung von Waffengewalt teilnehmen. Aufgrund einiger Novellierungen des Bundes Verfassungs Gesetzes wurde die Neutralität immer wieder gelockert, und man kann mittlerweile nur mehr von einer Kern- oder Restneutralität Österreichs sprechen. Bisherige Einsätze mit österreichische Beteiligung Seit 1955 waren Österreichische Truppen immer wieder an internationalen und vor allem friedenserhaltenden Einsätzen als Militärische Beobachter beteiligt. Alle diese Einsätze waren immer durch ein UNO-Mandat legitimiert, bzw. wurden die österreichischen Truppen direkt der UNO (bzw. deren führender Nation im Einsatz) unterstellt. Seit dem EU-Beitritt beteiligt sich Österreich auch zusätzlich zu den UNO Einsätzen auch an zivilen und militärischen Missionen der EU. Insgesamt befinden sich momentan 1254 Österreicher, im Auftrag des Bundesministeriums für Landesverteidigung, auf Einsätzen im Ausland. (Stand März 2005; www.bmlv.gv.at). Verweis: Siehe Anhang 2 – Abbildung 1 „Einsätze (13) März 2005“ Siehe Anhang 2 – Abbildung 2 „Österreichische StbEt bzw. Beob“ Also UNO-Mitgliedsstaat war es für Österreich immer wichtig im Rahmen von internationalen Einsätzen seinen Beitrag zu leisten. Egal, welche innenpolitischen Akteure an der Macht waren, diese Linie wurde weitgehend weiterverfolgt. Dieser Beitrag war, und ist es immer noch, vor allem für das außenpolitische Ansehen Österreichs wichtig. Die Stärken der heimischen Truppen waren nie in der Quantität, dafür aber in der Qualität zu finden. Qualität auf die sich andere Staaten bzw. Organisationen verlassen konnten. Militärisch gesehen, liegt die Stärke der heimischen Truppen vor allem in der Versorgung der Einheiten. Die neuen Missionen, durch den Einsatz von EU-Truppen im Rahmen der Erfüllung der Petersberger Aufgaben, machen es für Österreich schwierig, logistisch und politisch mitzuhalten. Gründe hierfür sind einerseits die fehlenden militärischen Ressourcen um mit 1500 Mann (battle group) und eigenem Material in den Einsatz zu gehen innerhalb kürzester Zeit, andererseits die politischen Abläufe Österreich und letzten Endes sieht sich die EU nicht verpflichtet ausschließlich durch die Legitimierung ines UNO-Mandates zu handeln. Somit wird auch die künftige Form einer Beteiligung Österreichs an internationalen Einsätzen nur in der Zusammenarbeit mit anderen Nationen möglich sein. TEIL 3: KONSTELLATIONSANALYSE Somit komme ich nur zur Hauptfrage meiner Analysearbeit, ob es Österreich möglich ist sich im Rahmen der EU-Missionen als respektierter und anerkannter Partner zu etablieren, zu den beteiligten Akteuren und deren Interessen und Motive.. Österreichische Akteure und deren Interessen Nun stellt sich somit die Frage nach den Akteuren. Innenpolitisch ist die Richtungsweisung sehr stark von den regierenden Parteien abhängig. Während die momentane ÖVP/FPÖ/BZÖ Regierung einen Kurs in die Richtung der EU-Missionen, um die Neutralitätsdiskussion herum, eingeschlagen hat, sind die Oppositionsparteien, SPÖ und Grüne, traditionsgemäß anderer Ansicht. Gerade die nicht geführte Diskussion um die Neutralität verärgert die Oppositionsparteien. Trotz allem lässt sich sagen, dass Österreich quer durch die politischen Lager an der Pro-EU Richtung festhält. Als weiterer und einer der wichtigsten Akteure gilt das österreichische Bundesheer. Selbstverständlich gilt der Bundespräsident als Oberbefehlshaber der Streitkräfte, und der Verteidigungsminister sitzt dem entsprechenden Ministerium vor, allerdings haben wohl eher die Akteure in der zweiten Reihe die Zügel in der Hand. Zwar wird das Bundesheer vom tagespolitischen Geschehen beeinflusst, aber die Linie die verfolgt wird ändert sich aufgrund des starren Beamtenapparats, selbst bei Regierungswechseln, kaum. Für das Bundesheer liegen die Interessen wohl einerseits darin, mit den eigenen Truppen und dem eigenen Material in den Einsatz gehen zu können, um das gelernte und Trainierte umsetzen zu können, allerdings ist man sich auch hier der politischen Tragweite sehr wohl bewusst, international an Friedenssicherung und an Prävention beteiligt zu sein. Vor allem das sicherheitspolitische Bewusstsein, Konflikte global zu bekämpfen und präventiv zu agieren, um Europa und somit auch Österreich in Zukunft zu entlasten, kommt als langfristiges Motiv zu tragen. Trotz aller Eigenständigkeit des Bundesheers gilt der Bundesminister für Landesverteidigung als Richtungsweisender und einflussreicher Akteur im sicherheitspolitischen internationalen und nationalen Umfeld. Günter Platter hat im Jahr 2004 die Bundesheerreformkommission ins Leben gerufen, um das österreichische Bundesheer für die Zukunft in Europa und somit auch für internationale Einsätze vorzubereiten und umzustrukturieren. Im außenpolitischen Interesse des Bundesministers ist es, die heimischen Truppen so umzuformen, dass es möglich ist die sicherheits- und verteidigungspolitische Zielsetzung der EU (Missionen der EU) unter Berücksichtigung der heimischen Möglichkeiten und Ressourcen international agieren zu können. Um es mit einer Metapher zu beschreiben:“ Eine Hand wäscht die andere“. Österreich kann nicht erwarten die GASP und die ESVP nach eigenem Ermessen mitgestalten zu können, ohne auf der anderen Seite seinen Beitrag zu leisten. Dieser Beitrag mag zwar in anderem Bereich auch finanziell (Österreich als Nettozahler innerhalb der EU) erfolgen, nicht aber wenn es um die Frage der europäischen Sicherheit geht. Somit sind auch die Beweggründe des Bundesministers für Landesverteidigung, aufgrund seiner Ministerkollegen, als Gratwanderung zwischen europaweitem „Geben & Nehmen“ zu verstehen. Wenn man den afrikanischen Kontinent als Beispiel nimmt, wird es noch Jahre dauern, bis afrikanische Streitkräfte am eigenen Kontinent friedenssichernde Einsätze durchführen können ohne fremde Unterstützung. Diese Unterstützung durch Europa ist aber unbedingt nötig, um Europa langfristig politisch zu entlasten. Somit hat auch das Bundesheer Interesse an internationalen Einsätzen zur Friedenssicherung. In wieweit die heimische Wirtschaft eine Rolle in der genannten Thematik spielt, kann von mir nicht beantwortet werden, da mir der nötige tiefe Einblick nicht möglich ist. Ich stelle aber die Vermutung an, dass Österreichische Truppen im Auslandseinsatz nicht genügend Material verbrauchen werden, um damit die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Vor allem auch in Hinblick auf die Menge der Truppen die sich im Ausland befinden, wird der Materialverbrauch sicherlich in kleinerem Rahmen bleiben. Ausgenommen ist hier natürlich der enorme logistische Aufwand den es bereits bei kleineren Truppenverlegungen zu bewerkstelligen gibt. Internationale Akteure und deren Interessen International, durch die EU Mitgliedsstaaten, wird das weitere Vorgehen Österreichs vorerst wohl noch unbeachtet bleiben. Zu langwierig mahlen die politischen Mühlen in Österreich um schnelle Entscheidungen in Sachen EU-Missionen oder gar in der Neutralitätsfrage herbei zu führen. Weiters erwartet sich die Europäische Union aber auch die Mitarbeit jedes Mitgliedstaates. Auch hier muss man einerseits von „Geben & Nehmen“ sprechen, und andererseits auch die langfristige Zielsetzung zur Erreichung eines sicheren Europas als wichtigste Motivation in Betracht ziehen. Gerade Österreich ist für die EU aufgrund seiner traditionell regen gepflegten Kontakte am Balkan und im Osten Europas ein wichtiger Gesprächspartner für die Zukunft. Deutschland hat Interesse an den heimischen Entwicklungen, da man eine „battle group“ in Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik und Österreich plant. Im Zuge dieser Zusammenarbeit sollen bis 2009 cirka 150 bis 200 Mann (Pioniere, ABC-Abwehr, InfantrieElemente) bereitgestellt werden können. Zeitlicher Rahmen und Machtverhältnisse Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahre 1995 ist für die von mir behandelte Fragestellung der Beginn des entsprechenden Zeitrahmens, der sich bis zum Jahr 2009 erstrecken wird. In dieser Zeit werden die von mir beschriebenen Prozesse einsetzen und vor allem durch die Machtverhältnisse zwischen der EU, anderen Mitgliedsstaaten und dem regionalen Einfluss Österreichs bestimmt werden. Den Begriff der Macht ziehe ich in meiner Aussage für alle Bereich der Europäischen Gemeinschaft heran, da es nur dann eine gleichberechtigte Partnerschaft geben kann, wenn alle Seiten Ihren Beitrag gleichermaßen leisten. Nationale Machtverhältnisse spielen in der Beantwortung meiner Aufgabenstellung nur eine geringe Rolle, da sich Österreich in seit dem EU Beitritt, nach langwierigen innenpolitischen Debatten, über lange Strecken hinweg außenpolitisch als homogenes Land präsentiert hat. (Ausnahme: Antritt der Regierung Wolfgang Schüssel I und den darauf folgenden Sanktionen gegen Österreich). Wie bereits erwähnt ist der PRO-Europa Kurs in allen heimischen politischen Lagern zu finden und wir auch in Zukunft (im Falle eines Regierungswechsels) fortgesetzt werden. Teil 4: Theorie und Konzept Anhand der folgenden Theorien und Konzepten werde ich in diesem Abschnitt aufzeigen, dass es für Österreich möglich sein wird als anerkannter Partner innerhalb der EU, im Zuge der Missionen, zu etablieren Nationales Konzept & Theorie Die größten innenpolitischen Hürden für Österreich auf dem Weg zu einer positiven EU Partnerschaft, unter anderem aufgrund des heimischen Beitrages innerhalb der EU Missionen, sehe ich vor allem in den nicht öffentlich diskutierten Themenbereich der Neutralität, der fehlenden Information über mögliche militärische Einsätze und der langsamen nationalen Entscheidungsprozesse innerhalb des heimischen Verwaltungsapparates. Aus den genannten und zusammenfassenden Punkten habe ich aufgrund der mir bekannten recherchierten Daten und Informationen folgendes Konzept zusammengestellt. Konzept Der erste Schritt muss eine offen geführte Diskussion über die Notwendigkeit der Neutralität sein. Wie schon zuvor beschrieben, ist die österreichische Neutralität in der politischen Realität spätestens seit dem EU-Beitritt Österreichs nicht mehr existent. Allerdings wurde die in der Vergangenheit, vor allem durch den gekonnten Umgang der Thematik des ehemaligen Bundeskanzlers Kreisky, die Neutralität zu einer Art gelebtem Mythos. Es gilt, von diesem Mythos Abschied zu nehmen. Das kann aber nur dann realisiert, wenn die Nation informiert wird, wenn es eine offene und ehrliche Diskussion quer durch alle Parteien und Interessensvertretungen gibt und vor allem wenn die Neutralität nicht mehr als politisches Druckmittel missbraucht wird. Allerdings handelt es sich um einen Prozess der sich über Jahre erstrecken wird und der vor allem überparteilich geregelt sein muss, um erfolgreich zu sein. Die Entscheidung, ob Österreich weiterhin an der Neutralität festhalten oder sich davon verabschieden soll, kann nur durch eine Abstimmung des Volkes erfolgen, nicht nur im rechtlichen, auch im demokratischen Sinn. Egal ob sich das Volk für oder gegen die Weiterführung des neutralen Status aussprechen würde, könnte sich Österreich an den Missionen der EU beteiligen. Der Unterschied würde in der Zusammensetzung der zu entsenden heimischen Truppen, der Unterstützung Truppen anderer Nationen und der Zusammenarbeit mit der NATO niederschlagen. Mehr Möglichkeiten gibt es für Österreich aber in jedem Fall, wenn man sich von der Neutralität auch offiziell verabschieden würde. Die Interessen der EU liegen aber auf jeden Fall in der Entsendung und Unterstützung durch Kampfverbände und gleichartige Einheiten aller Nationen. Vor allem diese Gleichheit würde die Missionen und internationalen Einsätze einfacher Gestalten. Parallel zu den oben genannten Prozessen muss für die österreichischen Bürger klargestellt werden, was es heißt wenn Österreichische Soldaten im Zuge der Petersberger Aufgaben aktiv werden. Hier ist es vor allem die Aufklärung über die langfristigen Vor- und Nachteile durch eine umfassende Beteiligung an den Missionen, unumgänglich. Die dritte große Hürde für einen raschen internationalen Einsatz von heimischen Verbänden stellt vor allem der österreichische Verwaltungsapparat dar. Die Entsendung von Truppen muss im Moment, nach der Entscheidung innerhalb der EU Gremien, innerhalb kürzester Zeit auch in Österreich veranlasst oder verweigert werden. In jedem Fall muss eine Entscheidung getroffen werden. Bei den derzeitigen vorherrschenden Strukturen in Österreich wird es vermutlich zu lange dauern, bis diese Entscheidung getroffen ist. Gerade die Zeit ist es aber, die im Falle von (militärischer) Konflikt- und Krisenbewältigung nicht ausreichend vorhanden ist. Deshalb muss die nationale Entscheidung innerhalb von fünf Tagen herbeigeführt werden. Auf einen Partner der zuerst über nationale Prozesse und in weiterer Folge über einen möglichen innenpolitischen Diskurs zwischen Regierung und Opposition stolpert, kann man gut und gerne verzichten. Theorie Den Theorie-Politischen Ansatz meiner Analyse sehe ich ganz klar in den Grundlagen der Disziplin. Während die USA nach wie vor dem Realismus folgen, steht die Europäische Union vor allem hinter ihrem idealistischen Ansatz, der unter anderem durch die Theorien von Kant geprägt ist. Der präventive Charakter der internationalen Einsätze birgt für mich auch Ansätze des Institutionalismus. Inhaltlich bezieht sich der Institutionalismus in dem von mir genannten Zusammenhang auf die Vermehrung des Wohlstandes der beiden Partner aufgrund des Einsparens gebundener militärischer Ressourcen. Allerdings muss für die jeweiligen Partner ein Eigennutzen in der Kooperation entstehen der unter anderem auch internationale Sicherheit zu Folge hat. Weniger der genannte Wohlstand, als die internationale Sicherheit haben mich auf das aufgezeigten Konzept gebracht. Abschließende Analyse Meine Fragestellung „Kann sich Österreich im Zuge der EU Missionen als zuverlässiger Partner in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik Europas als fixe Größe etablieren?“ beantworte ich aufgrund der angeführten Argumente, Daten und Fakten mit: Ja. Es ist sogar wichtig für Österreich sich an den internationalen Missionen zu beteiligen, wenn man auch weiterhin innerhalb der EU anerkannt, respektiert und gehört werden will. Die Hard- sowie die Softpower ist in Österreich auf jeden Fall vorhanden international, in Zusammenarbeit mit anderen Nationen, im Sinne der erweiterten Petersberger Aufgaben in den Einsatz zu gehen. Aber die Umsetzung fällt aufgrund innenpolitischer Abläufe, historischen Hindernissen (Neutralität) und einer kaum existenten Aufklärung für die Bürgerinnen und Bürger schwer. Daher ist es nötig, das fehlende Bewusstsein durch Information bis vor die „Wohnungstüre“ zu erschaffen. Kleinere europäische Staaten wie Österreich können und müssen im Rahmen ihrer Möglichkeiten international agieren und können gerade in ihren vorhanden Kernkompetenzen durch das Ausspielen Ihrer stärken zu fixen und anerkannten Partner innerhalb der Europäischen Union werde. Anhang 1 Quellenangaben Bundeskanzleramt Österreich: Die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), 10.05.2005: http://www.europa.gv.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4682&Alias=bkaeuropa Etschmann, Wolfgang: „Sieben Tage im Mai…“; in: Truppendienst 2/2005 Europa – The European Union On-Line, 04.05.2005: http://www.eu.int/scadplus/glossary/petersberg_tasks_de.htm Europäische Gemeinschaften: Vertrag über eine Verfassung für Europa; Luxemburg 2005: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften Geiderer, Daniela und Moser Ursula: Battlegroups – Die superschnelle Einsatztruppe der EU; Handout zum Referat; Wien, 2004: C-4 Grundkurs Internationale Politik SS2005 Gnesotto, Nicole (Hg): Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU; Die ersten fünf Jahre (1999-2004); Paris 2004: Institut für Sicherheitsstudien der Europäischen Union Günther, Platter: Österreichische Verteidigungspolitik für europäische Sicherheit; in: ÖMZ, Nummer 6/004 Mäder, Horst: Die Europäische Union, die Sicherheit und wir Österreicher; in: Truppendienst 3/2004 Österreichisches Bundesheer – Auslandseinstäze, 03.05.2005: http://www.bmlv.gv.at/ausle/missionen/mission.shtml Österreichisches Bundesheer – ÖMZ Weltkarten, 10.05.2005: http://www.bmlv.gv.at/omz/galerie.php?id=19 Anhang 2 Abbildungen Abbildung 1 - Titel: Übersicht – Auslandseinsätze des österreichischen Bundesheers - Stand März 2005 Quelle: vgl. http://www.bmlv.gv.at/ausle/missionen/mission.shtml Abbildung 2 - Titel: Übersicht – Beobachtermissionen des österreichischen Bundesheers - Stand März 2005 Quelle: vgl. http://www.bmlv.gv.at/ausle/missionen/mission.shtml