Protokoll vom 09.01.2012: Buen Vivir – Recht auf „gutes Leben“ in Ecuador und Bolivien TOP 1: Präsentation: Buen vivir- Recht auf „gutes Leben“ TOP 2: Gruppenarbeiten TOP 3: Diskussion Anwesende: Daniel, Anette, Evelyn, Mitja, Niklas, Katharina, Ann-Kathrin, Lea, Alexandra, Hannah, Verena, Adriana, Felix, Max, Danial, Sophie, Jakob, Chris TOP 1: PowerPoint Präsentation Ergänzungen: „neuer Konstitutionalismus“ bedeutet die Implementierung von Menschenrechten Plurinationalität zielt darauf ab, die Rechte der Indigenen zu stärken, den Bruch mit der kolonialen Vergangenheit betonen Verfassungslyrik kritisch: Vermischung von guten Wünschen und Gesetzen Bolivien kritisch: die moralische Führungsstärke im Umweltschutz, die von Bolivien ausgeht, steht im Widerspruch zu bspw. starkem Lithium-Abbau, der stark gefördert wird. Steht auch im Widerspruch zu „buen vivir“ Agrar-Umwelt-Gerichtshof gibt der Umwelt die Möglichkeit zur Regeneration, in dem „sie“ Rechte einklagen kann Stellenwert der Natur: Ihr sollen Rechte zukommen bzw. sollen ihr zugeschrieben werden Frage: Wie ist es in Venezuela? buen vivir ist nicht implementiert Linksruck vorhanden, durch bspw. Verstaatlichung von Ölkonzernen fraglich ist, ob das Konzept buen vivir sich aus indigenen Gruppen etabliert hat oder aufgedrückt wird (Verweis auf die Gruppenarbeit im Anschluss) Frage: Gibt es Verfassungsgerichtshöfe, bei denen die Rechte der Natur eingeklagt werden können? lässt sich noch nicht sagen, da die Verfassung noch nicht lange besteht Verfassungslyrik hört sich gut an hat aber keine direkte Durchsetzbarkeit vieles steht in der Verfassung kann aber nicht angeklagt werden (Gast aus Ecuador) Frage: Wie hoch ist die Rolle des Staates / Staatsquote? Richtung soziale Marktwirtschaft, Orientierung an europäischem / westlichem Modell 1 Verfassung soll nicht sozialistisch gemeint sein TOP 2: Ergebnisse der Gruppenarbeiten „Entwicklung“ Die Gruppe kam zu folgenden Ergebnissen, die aus dem vorliegenden Text herausgelesen werden konnten: Kapitalismuskritik; Kapitalismus verfehlt sein Ziel bei buen vivir geht es nicht um die Vermehrung der Güter, sondern um die Erweiterung von Kapazitäten (Bildung, Kommunikation,...) Differenzierung von buen vivir – Nachhaltigkeit die Nachhaltigkeit wird als Stufe auf dem Weg zu einem ganz anderem Konzept gesehen buen vivir geht, anders als die Nachhaltigkeit, davon aus nicht noch mehr zu produzieren Glück, Harmonie sollen als Maß gelten, allerdings sind Indikatoren schwer zu finden (so etwas wie eine Glücklichkeitsmessung); es gibt keine konkreten Konzepte zur Bemessung, keine Messmaßstäbe neue Herleitung: Natur und Mensch werden unter gleichen Aspekten betrachtet, auf eine gleiche Ebene gestellt der theoretische Unterbau des buen vivir ist weitgehender als bei der Nachhaltigkeit kein großer Unterschied zur Nachhaltigkeit buen vivir wird mit Sklaverei verglichen; Menschen waren Sklaven und mussten sich ihrer rechte bewusst werden, die Sklaverei wird versklavt und braucht Rechte Text ist offen gehalten, Grundgedanke einer Harmonie zwischen Mensch, Pflanze und Tier, Subjektivierung der Natur Kritik: schwere Messbarkeit (Glücklichkeitsgefühl eines Baumes...?) „Pachamama“ Lateinamerikansiche Gottheit, der geopfert wird Begriffe sind im Wandel: bewahrendes, zurückschauende Begriffe können sich in Zukunft ändern politische Ziele von „PM“ sind unter anderem keine Erze abzubauen, Naturgleichgewicht bewahren, Nationalisierung (Nutzen der Natur von vielen, nicht einer Elite) „PM“ hat viele Ziele, Differenzen zwischen Untergruppen Rolle der Indigenen? Wozu ist die Bewegung gut? Schlechtes Image der Indigenen wird aufgewertet Artikulation wird möglich unterdrückte Völker können sich besser damit indentifizieren Kritik: „PM“ wir dzu sehr aufgeputscht und Indigene bleiben trotzdem unter sich und beschränken sich auf ihr „Indigen-Sein“ 2 „Yasuni“ Ausgleichszahlung wird verlangt für eine Nicht-Förderung von Öl Vereinbar mit buen vivir? Nein, da der Eigenwert der Natur nicht beachtet wird, eine Abhängigkeit von Geberländern besteht (Kolonialismus) und die Indigene Bevölkerung nicht im Fokus der Interessen steht Schutz des Regenwaldes? TOP 3: Diskussion: Kann die ITT-Initiative im Yasuní Nationalpark als eine Umsetzung des buen vivir gesehen werden? der Schutz des Nationalparks ist der Willkür des Staates ausgesetzt, Umweltschutz wird durch finanzielle Anreize ersetzt Präsident legt mehr Wert auf steigende Preise für Öl, als die Interessen der Umwelt nach buen vivir durchzusetzten aber: Präsident geht offen mit seiner Meinung zur Ökonomie um es geht nicht um buen vivir, weil durch die Ausgleichszahlung der Natur ein Geldwert zugewiesen wird vielleicht ist Geld nötig zur Etablierung von Umweltschutz ist es ein einklagbares recht? Wer kann klagen? Recht muss etabliert werden, um Natur einklagen zu können umgesetzt wird es aber nicht, es steht zwar in der Verfassung kann aber auch nur ein Beschwichtigungsinstrument sein, damit es weniger Demos deswegen gibt in Ecuador haben sich eine grüne Bewegung gebildet und über die Natur wird viel diskutiert, es gibt mehr grüne Gruppen und Demos für die Natur; Hoffnung auf eine große Welle, um den Amazonas zu retten Dominikanische Republik hat starke Gesetze für den Umweltschutz, ohne dirkete Umsetzung, zeigt aber dennoch große Wirkung Unternehmungen Ecuadors agieren auf moralischer Ebene, Profit verständlich stellt aber die gesamte Idee in Frage Investitionen (durch die Ausgleichszahlungen) sollen in den Umweltsektor fließen. Sollte dieser Sektor nicht monetarisiert werden? Vergleich mit Green Economy, Geldscheffelei, sichere Geldanlagen es gibt Grenzen der monetären Bewertung von Umweltgütern. Der Natur einen Geldwert zuzuschreiben sind durchaus menschliche Vorstellungen Ecuador hat einen langen Plan entwickelt, auch mit zuständigen Kontrollinstanzen im Endeffekt kein neues Konzept. Im Ansatz interessant aber die Umsetzung ist nicht möglich, Bewusstseinsschaffung ist aber gut. Entwicklungskonzept ist sinnvoll und es ist wünschenswert, dass der Prozess vorangetrieben wird 3 es ist ein anknüpfen an eigenen Traditionen, auch wenn es nicht neu ist bietet es ein Mehr an Identifizierung mit eigen entwickelten Werten Protokoll: Niklas Liedke 4