Biographie GAVIN JAMES Album: „Bitter Pill” Gavin James‘ Erinnerungen an das ereignisreiche Jahr 2015 drohen langsam zu verschwimmen. Irgendwann hat er aufgehört zu zählen, wie viele Gigs er gespielt, wie viele Länder er besucht und wie viele freie Tage er hatte. Die Höhepunkte haben sich jedoch unauslöschlich in sein Hirn eingebrannt. Zunächst die Unterschrift unter seinem ersten Majorlabel-Vertrag im Januar. Dann die Tatsache, dass das LiveAlbum, das er für einen Appel und ein Ei in seinem Pub um die Ecke namens Whelan’s aufgenommen hatte, überall auf der Welt zum Erfolg wurde. Dann der Support-Auftritt für seinen Freund und Fan Ed Sheeran an zwei Abenden im 75.000 Zuschauer fassenden Croke Park-Stadion in seiner Heimatstadt Dublin. Eine US-Tour im Sommer im Vorprogramm von Sam Smith. Support für Taylor Swift im Londoner Hyde Park. Oder die brodelnde Stimmung auf der Bühne beim Konzert an den sonnenüberfluteten Red Rocks bei einem Konzert, bei dem ihm die schiere Größe des Publikums fast schon Angst einzuflößen drohte. Oder sein erster Aufritt in New York in der dortigen Mercury Lounge, der komplett ausverkauft war. Kein Zweifel: das vergangene Jahr war für Gavin der absolute Wahnsinn, doch es war lediglich der Anfang für den hoch aufgeschossenen und sehr bodenständigen Dubliner, dessen Engelsstimme, seine herzerwärmenden, Gänsehaut verursachenden Songs und seine Angewohnheit, höchstpersönlich ins Publikum zu gehen, um die Leute zum Mitsingen anzustiften, eine treue Schar an Fans überall auf der Welt einbrachte. Und der Kalender für 2016 ist bereits pickepackevoll. Eine Konzertreise mit ausverkauften Shows – diesmal als Headliner – hat bereits begonnen, inklusive dreier Abende im Olympia Theatre in Dublin. Im März erscheint nun „Bitter Pill“, Gavins mit Spannung erwartetes Debütalbum. Einige seiner Songs werden „Live At Whelan“-Fans bereits bekannt vorkommen. Der Sänger und Songwriter hatte das intime Live-Album Anfang letzten Jahres lediglich als eine Art „musikalische Visitenkarte“ veröffentlicht, jedoch nicht damit gerechnet, dass es außerhalb seines Heimatlandes auf so große Gegenliebe stoßen würde. Auf „Bitter Pill“ erhalten die Songs nun jene großen Arrangements und all die Liebe, die sie verdient haben. Gavins ungeschliffene Stimme bleibt jedoch bestehen, ebenso sein kraftvoller Falsett-Gesang, nun jedoch unterstützt von Streichern, Chor-artigem Backgroundgesang sowie elektrischen Instrumenten, die die Uptempo-Tracks mit einem neuen Level an Dramatik bereichern. Es gibt allerdings auch neue Lieder, darunter der wunderschöne Titelsong, den er zusammen mit Sasha Skarbek und Jamie Scott schrieb – es ist eines von gerade mal zwei Stücken auf dem Album, die er nicht alleine komponierte. Ein bedrohlicher, langsamer Marsch als Beat, sehnsuchtsvoller Gesang, der sich immer weiter steigert, gipfelt in einem Refrain, der lange Zeit nachwirkt. Es ist ein Song, das die Themen des Albums auf beeindruckende Art und Weise vorgibt – Liebe und Verlust, Schuld und Reue, Aufwachsen und Weiterentwicklung. Der Mann, der sein Handwerk bei unzähligen Auftritten in lauten Pubs schulte, hat seine Wurzeln nie vergessen. Der Song „Remember Me“ beginnt sehr zart mit der Erinnerung an eine Teenager-Romanze, bevor er in ein mitreißendes Rockstück übergeht, das einen auffordert, das Bierglas in die Höhe zu recken. „Two Hearts“ ist nun eine triumphale, von Drums und Gitarren angetriebene Hymne. „Es war verdammt cool, auf dem Album endlich elektrische Gitarre spielen zu können”, sagt Gavin, der „Bitter Pill“ im vergangenen Jahr zusammen mit den Produzenten Fraser T. Smith (Adele, Sam Smith) und Cam Blackwood (George Ezra, Florence + The Machine) aufnahm. „Ich wollte immer wissen, wie meine Songs klingen, wenn man sie richtig produziert, aber ich wollte gleichzeitig auch, dass sie nichts von der Kantigkeit der Live-Situation einbüßen. Also nahmen wir zunächst den Song ‚Bitter Pill‘ auf und als wir den richtigen Sound gefunden hatten, war der Rest ziemlich einfach. Die Vocals haben sich nicht großartig verändert, die Songs wurden einfach nur ‚größer‘. Wir holten uns Streicher dazu und jemanden, der Klavier spielt. Damit meine ich: richtig spielt, nicht so wie ich. Ich habe trotzdem darauf bestanden, bei einigen Songs ein wenig selbst zu spielen.“ Meistens blieb Gavin aber bei der Gitarre - akustische, elektrische und Bass – und steuerte die vielschichtigen Background-Vocals auf Songs wie dem majestätischen „I Don’t Know Why” und dem epischen „Coming Home“ bei. Bei letzteren übrigens unter Mithilfe seiner großen Schwester Emma. „Ich habe ein paar Leute ins Studio eingeladen, um mir beim Backgroundgesang von ‚Coming Home‘ zu helfen, darunter meine Schwester, die eine großartige Sängerin ist“, sagt Gavin. „Ich wies alle Sänger an, sich überall im Raum zu verteilen, damit es wie ein Chor klingt. Wir haben den Gesang dann etwa fünfzig Mal übereinander aufgenommen. Es war toll, Emma dort zu haben. Als Kind spielte sie mir oft neue Musik vor. Sie war es auch, die mich darauf hinwies, dass der erste Song, den ich jemals schrieb, bei Green Days ‚Good Riddance‘ abgekupfert war. Bis dahin war ich sehr stolz darauf gewesen“, erinnert Gavin sich. Als Sohn des bekanntesten Postboten Dublins („Kein Scherz, jeder in Dublin kennt meinen Vater“) und einer Mutter, die als Tagesmutter tätig war, wuchs Gavin in einem Haushalt auf, in dem er stets von Musik umgeben war. Nicht alles davon war nach seinem Geschmack. Sein Vater legte Cat Stevens, Sam Cooke und Bob Dylan auf, sein zehn Jahre älterer Bruder, mit dem er sich ein Zimmer teilte, beschallte ihn unerbittlich mit RaveMusik. Es sah alles danach aus, dass Emma, die mit einer Musical-Truppe durch Irland zog und sang, das „Bühnen-Gen“ der Familie geerbt hatte – Gavins Ur-Großeltern waren Opernsänger und sein Großvater Stand-Up Comedian und Pfeifer, der im irischen Fernsehen auftrat. Mit dreizehn widmete sich Gavin der Gitarre, brachte sich Led Zeppelin-Coverversionen bei und gründete ein Rock-Trio (ohne Bassist), mit dem er in Skate-Parks auftrat. „Einer von uns musste singen und ich zog den kürzesten Strohhalm“, erinnert sich Gavin. „Ich war immer am Schreien und anschließend war meine Stimme weg.“ Mit vierzehn schrieb er seine eigenen Rocksongs, die er dann musikalisch abspeckte und zusammen mit einem Kumpel auf akustischen Gitarren spielte. Noch während ihrer Schulzeit begannen die beiden, ihre ersten bezahlten Pub-Gigs zu spielen. Nach Beendigung der Schule erhielten sie mehr Bookings, als sie bewältigen konnten, also teilten sie sich auf, um solo aufzutreten. Vier Jahre lange spielte Gavin nonstop, bis die jeweils 600 Zuschauer jeden seiner Songs mitsangen - anstatt die Coverversionen bekannter Hits. „Es war ziemlich verrückt, aber gutes Geld und eine fantastische Übung“, sagt er. Ich habe gelernt, meine Stimme richtig einzusetzen und vor schwierigem Publikum aufzutreten. Die Leute waren extrem rowdyhaft, durchgeknallt und betrunken - sie stürmten die Bühne, versuchten, das Mikro zu schnappen oder auf meinem Schoß zu sitzen. Ich fing an, mit meiner Gitarre ins Publikum zu gehen und sie ruhig zu stellen. Wäre ich nicht so groß, hätte ich mich das aber nicht getraut.“ Eines Abends kam ein Mann Mitte sechzig zu mir, um mir ein Kompliment über meine Stimme zu machen. „Er sagte, er habe früher auch Falsett gesungen, aber könnte das heute nicht mehr“, erinnert sich Gavin. „Es stellte sich heraus, dass er in meinem Alter damit angefangen hatte, in Pubs aufzutreten und dies immer noch tat. Ich stellte mir vor, dass mir das gleiche Schicksal widerfahren könnte und hörte in der darauf folgenden Woche damit auf, in Pubs zu spielen.“ Im Folgejahr konzentrierte er sich auf Songwriting und Auftritte bei Open-Mic-Abenden. 2013, mit 21, wurde seine independent veröffentlichte Single mit dem „Meteor Choice Award“ als „Song des Jahres“ ausgezeichnet. Einige Titel einer EP wurden in der Folge zu Radiohits, doch sein Erfolg in Irland setzte sich nicht sofort außerhalb der Landesgrenzen fort. Im Sommer 2014 führte ein zufälliges Treffen mit Ed Sheeran in einem Pub zu einer gemeinsamen Session. Die beiden jammten und tranken die ganze Nacht Whisky und Sheeran twitterte schließlich, dass die Plattenlabels eine Chance verpassten, wenn sie seinen neuen Kumpel nicht sofort unter Vertrag nähmen. Schon bald unterschrieb Gavin einen Publishingdeal, dann nahm er „Live At Whelan’s“ auf. Als das Album im Januar erschien, hatte er bereits Plattenverträge mit Sony Music (für Europa) und Capitol Records (in den Vereinigten Staaten) in der Tasche. Was niemand erwartet hatte: das Live-Album, auf dem sich mit dem Magnetic Fields-Song „The Book Of Love“ lediglich eine Coverversion befand, wurde in den USA zum Erfolg, der Song zum Radiohit. Plötzlich fand sich Gavin in US-TV-Shows wie „Jimmy Kimmel“, „Dancing With Stars“ und zweimal in der Sendung seines Superfans James Cordon wieder. Sam Smith bekam seine Musik zu Ohren und nahm ihn mit auf Tour. Plötzlich hatte Gavin jede Menge prominenter Fans, von One Direction bis Ryan Tedder. „Das Verrückte war, dass ‚Book Of Love‘ gar nicht auf dem Album sein sollte“, erklärt Gavin. „Es war eigentlich nur mein Warm-Up-Song. Aber als ich meinen Zugabenteil beendet hatte und die Zuschauer schon das Venue verließen, eilte ich aus irgendeinen Grund wieder zurück auf die Bühne, rief die Leute zurück und fügte den Song noch in mein Set ein.“ „Es war ein wirklicher Schicksals-Moment. Und auch kurios – denn ich hatte mir ja eigentlich vorgenommen, dass ich keine Coverversionen mehr mache. Und dann wird meine einzige Coverversion zum Hit.“ Doch man wird von Gavin kein Sterbenswörtchen der Beschwerde hören. „Niemals“, sagt er. „Ich liebe jede Minute. Es ist alles, was ich jemals wollte und ich kann kaum erwarten, was als nächstes kommt.” Presse Kontakt: Presse Peter Peter Goebel Telefon: +49 40 3170-7526 M: [email protected] W: http://www.presse-peter.de