Katalog von Allem Objekttyp: Group Zeitschrift: Du : die Zeitschrift der Kultur Band (Jahr): 60 (2000) Heft 708: Fotografie : der lange Weg zur Farbe PDF erstellt am: 02.11.2017 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch phie ab, erhöht die Potenz um eins und macht aus a2+b2=c2 a3+b3=c3. Der Fürst der Amateure, wie man ihn später nennen wird, denn eigentlich ist er Richter, verurteilt Menschen zum Tod, setzt statt a, b, c Zah¬ len ein, kommt zu keinem Er¬ gebnis, verallgemeinert die For¬ mel dann in an+bn=c", räumt ein, dass n eine ganze Zahl grösser als 2 sein soll, und krit¬ zelt, Weinglas umstossend, an den Rand der Seite, dass dieser Satz keine Lösung habe, der Beweis sei zwar geführt, hier Platzmangel, nicht niederschreibbar. Der Monsieur aber, ob begutachtet glasigen Auges sein Werk, stösst auf, bettet sein dickes Haupt auf die noch feuchte Tinte und schläft ein. Am nächsten Morgen wird er ins Bad wanken, will sich rasie¬ ren, sieht im Spiegel die Formel auf der Backe und erinnert sich, trotz gewaltigen Katers, pro¬ blemlos an den Beweis, ohne jede Anstrengung, der Fürst der Amateure. Gut. Wir überspringen eine Handvoll Jahrhunderte, in de¬ nen Mathematiker verschie¬ denster Provenienz versucht ha¬ ben, den Beweis für Fermats grossen Satz zu finden. Vergeb¬ lich übrigens. Viele dieser Den¬ ker sind dabei vergreist, wahn¬ sinnig geworden, gaben sich die Kugel oder zogen sich in die Karibik zurück. Man dachte schon, es gäbe keinen Beweis und Fermât habe geblufft, sei betrunken gewesen (Beaujolais Nouveau). Mathematiker sind ein Völkchen eigenartiges (Frauen finden sich scheinbar selten darunter, eine, Sophie Germain, musste sich, wie im Lustspiel, Hosen anziehen, um die Zahlen studieren zu dür¬ fen), sie werden auch alt gebo¬ ren und verjüngen sich dann zu¬ sehends (mit einem runzligen Analytiker kann man prächtig Sandkuchen backen), wahr¬ scheinlich weil sie dem zweiten KATALOG VON ALLEM NUMMER 407. Das Irisieren, dieses uner¬ klärliche Irisieren, das selbst den Gefestigsten zu verunsi¬ chern vermag, dieses Irisieren, das wohl nur deshalb ein im¬ Thema merwährendes von Kunst ist, weil Kunst ein Aggre¬ Leben ist, und gatzustand von die Tatsache, dass sich beide, Künstlichkeit und Natürlichkeit, erst in der Erfahrung des erle¬ benden Menschen zum Ganzen vereinen, 407a und die Vermutung, dass sich Felix Mettlers Feststellung: «Eine rote Rose ist nicht rot, so¬ lange sie niemand sieht», in der Kunst so bestätigen musste, dass ein Kunstwerk lediglich ein Bild ist, wenn es niemand an¬ schaut. 408. Die Vorlage. Die Vermu¬ tung, dass Abbildungen tatsäch¬ lich das Gegenstück des Abge¬ bildeten sind und dass beide zusammen erst das Ganze erge¬ ben, diese Vermutung, die mir klar macht, dass mir eigentlich nur jene Abbildungen keine Ruhe lassen, die etwas anderes zeigen als ihre Vorlage. PETER K. WEHRLI, «KATALOG VON ALLEM: 1111 NUMMERN AUS 31 JAHREN», AL¬ BRECHT KNAUS VERLAG, MÜNCHEN. Satz der Thermodynamik ge¬ horchen, der sich mit der En¬ tropie beschäftigt und der, wenn er fertiggedacht wird, zum Schluss führt, dass die Zeit nach dem Urknall erst rück¬ wärts lief, bevor sie dann ent¬ stand. Interessant. verkrachten englischen Klein¬ stadt stösst er zufällig auf den Fermatschen Satz (das Buch Mathematik für Anfänger steht genau neben Mathias undBubus lernen lesen) und ist seitdem be¬ sessen von ihm. Statt im Win¬ netou schmökert er bei Euklid, seinen Vater nennt er Jl, er beginnt vor lauter Zahlen erst mit 13 zu masturbieren, ver¬ passt seine Pubertät und be¬ weist schliesslich, im Alter von 40 Jahren, Fermats grossen Satz, unter primärer Benüt¬ zung der Kolywagin-Flachaber auch jedes mathematischen In¬ struments, das die denkende Methode, anderen unum BEIM SCHNEIDER MIT BUZZATI, DANTE UND GADAMER der Suche nach einem AufSchneider fand ich zufällig eine kleine Werkstatt in der Via Ripagrande. Ich fragte den Schneider, ob er an meiner Jacke eine kleine Reparatur vor¬ nehmen könne. Während er mit seiner Arbeit sofort begann, schaute ich mich in der Werk¬ statt um. Ich erblickte vor allem unendlich viele Kassetten. Der Schneider schien beinahe in diesem Kassettenmeer zu er¬ trinken. Bis hoch an die Decke ^£ l' ten seien, wollte ich von ihm wissen. Natürlich würde er auch Musik hören. Bach, nicht Verdi, sei für ihn das Grösste. Wenn Fournier die CelloFugen spiele, sei ihm der Him¬ mel nahe. Aber bei der Mehr¬ auf, als mmmmm*m*i&2!.r. Manzoni, jjgÊÊfrM Ellery Eskelin Ramifications i These seven compositions are my first for a five piece band. Some of them are episodic (overall balance being the key issue} others are cut whole from the same cloth {wherein the cyclical structure becomes obscured as to just where it begins or ends). I'm interested in the effect that each new section of music (or new piece in the overall order} has on the previous one and how it affects perceptions of the upcoming one Bttery Eskelin if this disc establishes a new incident of history, influenced by lines of inspiration drifting together from the past, it also effects our perspective of that past as an agent of discovery in the present. What they have discovered on this particular occasion is an area of engagement free as the breeze that momentarily - or perhaps three breezes meet, tangle, blend, and dissolve, warm and invisible, in their own sweet way. Sciascia. fiât UBS irnon. So Calvino, Scheinbar alle grossen Klassiker der italienischen Literatur wa¬ ren hier vertreten. Am meisten aber liebe er Schnitzler. Casano- \ A - gut geordnet nach dem Alphabet. Ob dies alles Musikkasset¬ faltenüberworfener Bub, in der Leihbücherei einer schon zahl der Kassetten würde es sich um gesprochene Texte handeln. Und tatsächlich fielen mir erst jetzt die Namen auf den Rück¬ seiten der Kassetten auf: Dante, Petrarca, Boccaccio, Leopardi, stapelten sie sich, In unserem Film jedenfalls tritt jetzt Andrew Wiles Menschheit seit ihrer Entste¬ hung erfunden hat. Die Schrift fasst hundert Seiten und ist, fürs Anfängerauge, unlesbar. [Memo des Produzenten: Ganz hübsch, Verschwörungs¬ theorie, unlösbares Rätsel, ge¬ fällt den Leuten. Held bleibt farblos (Brille!), allerdings Identifikation schwer möglich, besser wäre: fieser Fermât erfin¬ det Formel für Weltuntergang, Wettlauf mit Zeit, Ex-Cop, Alkoholiker maybe, StalloneTyp, von mir aus mit Brille (ausser in action scene), denkt erst, dann drischt Lösung aus ihm raus. Beim Höhepunkt. JÖRG KALTB CXE.D.] I XVIII w I Nabatov is not only a pianist, as the pieces on this CD show. Thus, one is tempted to speak about crossing the borders between genres. But one must also ask, which borders are these, because Simon Nabatov has grown up with several different musical forms; he experienced classical music and jazz at the same time, and has come to love both.