Hamburg - REFERATLAR.Uz

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Hamburg
Die Freie und Hansestadt Hamburg (niederdeutsch Hamborg [ˈhambɔːχ]) ist als
Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland, zweitgrößte Stadt
Deutschlands, siebtgrößte der Europäischen Union sowie die größte Stadt in der
Europäischen Union, die nicht die Hauptstadt eines Mitgliedsstaates ist. Im Jahr
2008 wurden in Hamburg 1.773.218 Einwohner gezählt.
Nach der ersten urkundlichen Erwähnung im 7. Jahrhundert war Hamburg einer
der Geburtsorte der Hanse, durch seinen Vertrag mit Lübeck im Jahr 1241. Die
wirtschaftliche Bedeutung Hamburgs zeigt sich in der Metropolregion Hamburg,
eine der insgesamt elf europäischen Metropolregionen in Deutschland, der Stellung
des Hafen, als der zweitgrößte in Europa und achtgrößte weltweit, und als einer der
wichtigsten Medienstandorte in Deutschland.
Mit mehr als drei Millionen Besuchern 2007 war Hamburg eine der größten
Tourismusmagnete in Deutschland.[4] Zu den Zielen gehörten die Reeperbahn, St.
Pauli-Landungsbrücken oder der Hamburger Dom, aber auch international
bekannte Museen und Galerien wie die Hamburger Kunsthalle und das Bucerius
Kunst Forum oder eines der über 40 Theater der Stadt. Auch in den letzten Jahren
geschaffene Attraktionen, wie das Miniatur-Wunderland, finden ihre Liebhaber.
Messen, wie hanseboot oder INTERNORGA zogen Besucher ebenso an wie die
Fußballspiele des Hamburger SV, eine der vielen Bundesligamannschaften in
Hamburg. Hamburg gilt auch als Sportstadt, weil neben den Radrennen der
Vattenfall Cyclassics, den internationalen deutschen Meisterschaften im Tennis
auch das deutsche Spring Derby ausgetragen werden, und Hamburg
Olympiastützpunkt für Rudern, Schwimmen und Segeln ist, sondern auch weil in
über 780 Sportvereinen mehr als 500.000 Mitglieder organisiert sind.[5]
Hamburg liegt in Norddeutschland an der Mündung der Alster und der Bille in die
Elbe, die 110 km weiter nordwestlich in die Nordsee fließt. An der Elbe erstreckt
sich der Tidehafen etwa von der Veddel bis Finkenwerder, hauptsächlich auf dem
Südufer der Norderelbe, gegenüber den Stadtteilen St. Pauli und Altona. Die
beiden Ufer sind durch die Elbbrücken im Osten sowie durch den Alten und Neuen
Elbtunnel verbunden. Das Land südlich und nördlich des Flusses ist Geest, höher
gelegene Flächen, die durch die Sand- und Geröllablagerungen der Gletscher
während der Eiszeiten entstanden sind. Die unmittelbar am Fluss liegenden
Marschen wurden auf beiden Seiten der Elbe über Jahrhunderte von Nebenarmen
der Elbe durchzogen und vom Flutwasser der Nordsee überschwemmt, wobei sich
Sand und Schlick abgelagert haben. Inzwischen ist die Elbe beidseitig eingedeicht,
Nebenarme wurde trockengelegt, umgeleitet, kanalisiert oder abgedeicht. Alte
Deichanlagen erinnern in den Außenorten noch an die Zeit, als bei Hochwasser
ganze Viertel unter Wasser standen. Höchste Erhebung ist mit 116,2 m ü. NN der
Hasselbrack in einem Nordausläufer der Harburger Berge.
Die Alster wird im Stadtzentrum zu einem künstlichen See aufgestaut. Dieser teilt
sich in die größere Außenalster und die kleinere, vom historischen Kern der Stadt
umschlossene Binnenalster. Die Zuflüsse zur Alster wie die Alster selbst sind im
Stadtgebiet zum Teil kanalisiert. Sie sind zumeist von ausgedehnten öffentlichen
Parkanlagen gesäumt. Die zahlreichen Fleete, Flüsschen und Kanäle der Stadt
werden von mehr als 2500 Brücken überspannt.[6] Diese Zahl enthält auch
Bauwerke wie Lichtzeichenanlagen oder Gleis überspannende
Oberleitungen.[7][8] Hamburg ist damit die brückenreichste Stadt Europas und hat
mehr Brücken als Venedig (400), Amsterdam (1200) und London zusammen.
Weithin unbekannt ist dagegen, dass sich auf Hamburger Stadtgebiet die größte
Flussinsel – der Stadtteil Wilhelmsburg – sowie einer der letzten Tideauenwälder
Europas befindet.
Hamburg grenzt im Norden an Schleswig-Holstein und im Süden an
Niedersachsen. Bis auf einige kleinere „Gebietsbereinigungen“, wie den Erwerb
der Insel Neuwerk und Flurstücke beim Stauwerk Geesthacht,[9][10] bestehen die
heutigen Grenzen der Stadt Hamburg seit dem Groß-Hamburg-Gesetz, das am 1.
April 1937 in Kraft trat. Die Stadt ist nach Berlin sowohl von ihrer Einwohnerzahl
wie auch von ihrer Fläche her die zweitgrößte Stadt Deutschlands.
Hamburg ist das Zentrum der Metropolregion Hamburg, der dritt- bis viertgrößten
der elf Metropolregionen in Deutschland. Zu ihr zählen neben der Stadt selbst die
niedersächsischen Landkreise Cuxhaven, Harburg, Lüchow-Dannenberg,
Lüneburg, Rotenburg, Soltau-Fallingbostel, Stade und Uelzen und die schleswigholsteinischen Kreise Herzogtum Lauenburg, Segeberg, Steinburg, Stormarn,
Pinneberg und Dithmarschen.
Zu Hamburg gehören die Nordseeinseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn sowie
der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. Sie unterstehen administrativ dem
Bezirk Hamburg-Mitte.
Liste der Wasserwege in Hamburg
Elbe, Unterelbe (Norder-, Süderelbe, Köhlbrand, Reiherstieg, Rethe), Dove Elbe,
Gose Elbe
Alster, Nebenflüsse: Eilbek (Wandse), Osterbek, Goldbek, Isebek, Tarpenbek,
Saselbek, Rodenbek, Bredenbek, Ammersbek
Bille
→ Hauptartikel: Geschichte Hamburgs
Die keiserliche freye Reichs und Ansee Stadt Hamburg 1600
Jungfernstieg um 1895
Die ältesten festen Behausungen datieren auf das 4. Jahrhundert v. Chr.. Vom 4.
bis ins 6. Jahrhundert erfolgte ein Zustrom von Sachsen in den nordelbischen
Raum.
Im Jahre 810 ließ Karl der Große eine Taufkirche errichten, um den heidnischen
Norden zu missionieren. Zu ihrer Sicherung wurde das Kastell Hammaburg
gebaut. 831 begründete Ludwig der Fromme hier ein Bistum, das kurze Zeit später
zum Erzbistum wurde. Doch schon kurz nach der Reichsteilung von Verdun
überfielen Wikinger die Region, später die slawischen Abodriten, der Erzbischof
verlegte seinen Amtssitz nach Bremen.
Graf Adolf III. von Schauenburg und Holstein war im 12. Jahrhundert der Gründer
einer Handels- und Marktsiedlung am westlichen Alsterufer. Maßgeblich durch das
von Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1189 verliehene Hafenrecht an diese
Siedlung[15] und die Handelsprivilegien für die ganze Unterelbe entwickelte sich
die Stadt im Mittelalter zu einem florierenden Handelszentrum und galt mit seinen
zeitweilig 600 Brauereien als Brauhaus der Hanse. Im 14. Jahrhundert entwickelte
sich Hamburg als eines der ersten Mitglieder des Kaufmannsbundes Hanse zum
wichtigsten deutschen Umschlag- und Stapelplatz zwischen Nord- und Ostsee. Ab
1510 galt Hamburg endgültig als Reichsstadt. 1558 wurde die Hamburger Börse
als eine der ersten Deutschlands eröffnet, im Jahre 1678 unter dem Namen OpernTheatrum die erste deutsche Oper am Gänsemarkt. Zur Reformationszeit wurde der
Stadtstaat ohne Blutvergießen evangelisch. 1619 war Hamburg die größte Stadt
Deutschlands. Ihre kulturelle Blüte erlebte die Stadt vor allem im 17. und 18.
Jahrhundert unter anderem mit der Gründung des Hamburgischen Nationaltheaters
Auch nach dem Niedergang der Hanse und während der Aufklärung und der
Industrialisierung blieb die Stadt das bedeutendste Wirtschaftszentrum
Norddeutschlands (neben Berlin). In seiner wechselvollen Geschichte unterstand
die Stadt der dänischen Königskrone (aber nie von Hamburg formal anerkannt),
war Teil des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation und Hauptstadt des
Departments Elbmündung („Département des Bouches de l'Elbe“) im
französischen Kaiserreich (Hamburger Franzosenzeit). 1813–14 wurde Hamburg
vom russischen General Bennigsen belagert. Als Freie Stadt trat es 1815 nach dem
Wiener Kongress dem Deutschen Bund bei. 1867 wurde es Mitglied des von Otto
von Bismarck initiierten Norddeutschen Bundes und blieb 1871 Gliedstaat des nun
in Deutsches Reich umbenannten Bundesstaates.
Besondere Ereignisse der Neuzeit waren der große Hamburger Brand 1842, die
Choleraepidemie 1892, die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg 1943 und die
Sturmflut 1962. Im Nationalsozialismus wurde die jüdische Gemeinde zerstört;
jüdische Einwohner wurden verfolgt, deportiert und ermordet. Auch Roma, Sinti
und Jenische, Oppositionelle, Homosexuelle und Behinderte wurden verfolgt und
ermordet. Auf Hamburger Stadtgebiet befand sich das KZ Neuengamme,
ursprünglich ein Außenlager des KZ Sachsenhausen, ab 1940 ein selbständiges
Konzentrationslager.
Hamburgs Politik war immer auf größtmögliche Freiheit ihres Handels und
politische Unabhängigkeit ausgerichtet. Auch heute noch ist Hamburg als
Stadtstaat weitgehend selbstständig und bietet dem Handel mit seinem Freihafen
gute Voraussetzungen.
Bevölkerung [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Hamburg
Einwohnerentwicklung
Hamburg war im 17. Jahrhundert die größte Stadt Deutschlands, da sie vom
Dreißigjährigen Krieg verschont geblieben war.
Den bislang höchsten Einwohnerstand mit 1,9 Millionen erreichte Hamburg im
Jahre 1964. Stadtflucht und Suburbanisierung führten anschließend zu einem
Bevölkerungsrückgang bis 1986 auf rund 1,6 Millionen Einwohner. Seitdem ist die
Bevölkerungszahl auf 1.766.156 (30. September 2007) angestiegen. Für die
kommenden 10 Jahre wird für Hamburg ein weiterer Bevölkerungsanstieg
vorausgesagt, in der mittleren Projektion auf etwa 1,79 Millionen Einwohner.
Ende Dezember 2007 hatten 257.825 Einwohner ausschließlich eine ausländische
Staatsangehörigkeit. Sie stellten damit einen Anteil von rund 15 Prozent an der
Gesamtbevölkerung; vertreten waren 183 verschiedene Staatsangehörigkeiten.
Wie das Statistikamt Nord mitteilt, hatte gut ein Fünftel (57 220 Personen) von
ihnen ausschließlich einen türkischen Pass. 21 455 Personen (acht Prozent) waren
ausschließlich polnische Staatsangehörige, 15 666 (sechs Prozent) waren
ausschließlich serbisch-montenegrinischer und 12 694 (fünf Prozent)
ausschließlich afghanischer Staatsangehörigkeit.
Aus Mitgliedsländern der Europäischen Union kamen mehr als ein Viertel aller in
Hamburg gemeldeten Ausländer.
Religionen [Bearbeiten]
→ Hauptartikel: Religion und Weltanschauung in Hamburg
Hauptkirche St. Michaelis („Michel“)
Hamburgist seit der Reformation eine evangelisch-lutherisch geprägte Stadt. In den
vergangenen Jahren verlor jedoch die evangelische Kirche kontinuierlich
Mitglieder, während die katholische Kirche ihre Mitgliederzahlen halten konnte.
41,5 % der Bevölkerung gehören den beiden christlichen Religionsgemeinschaften
an (lt. Statistik der EKD, Stand Dezember 2006).[16] Durch seine Stellung als
wichtige Hafenstadt war es aber schon lange offen für andere Konfessionen. So
entstand hier zum Beispiel 1834 die erste deutsche Baptistengemeinde. In Altona
wurde bereits 1601 die heute noch bestehende Hamburger Mennonitengemeinde
gegründet. Auch für die Apostolischen Gemeinschaften ist die Hansestadt ein
wichtiger Ort. Von hier aus erfolgte die Trennung der Allgemeinen Christlichen
Apostolischen Mission von den katholisch-apostolischen Gemeinden und die
Entwicklung zur Neuapostolischen Kirche. Heute gibt es 29 Neuapostolische
Kirchen in Hamburg, ebenso ist in Hamburg der Sitz, der Neuapostolischen Kirche
Norddeutschland. Hamburg ist außerdem seit 1995 Sitz des römisch-katholischen
Erzbistums Hamburg mit seinem Zentrum im Neuen Mariendom. Ende 2004 lag
der Anteil der römisch-katholischen Bürger bei 10,1 %[16]. Hamburg ist auch der
Geburtsort der Jesus Freaks und der Flussschifferkirche, einem Kirchenschiff im
Binnenhafen. Darüber hinaus gibt es seit den 1960er-Jahren einen bedeutenden
Anteil an muslimischer Bevölkerung, sowie eine aufblühende jüdische Gemeinde.
Am 22. Juni 1957 wurde in Stellingen die erste Moschee Deutschlands nach dem
Zweiten Weltkrieg von der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde eröffnet. Auch
asiatische Religionen sind in Hamburg in zunehmendem Maße vertreten. Die
Anhängerschaft des Buddhismus besteht einerseits aus asiatischen Einwanderern
und andererseits aus deutschstämmigen Konvertiten. Insbesondere die
buddhistischen Richtungen Zen und tibetischer Buddhismus genießen eine gewisse
Popularität.
Bis weit ins 19. Jahrhundert war Niederdeutsch die allgemeine Umgangssprache in
der Stadt. Dann wurde es vom Hochdeutschen, das schon seit dem 16. Jahrhundert
zunehmend als Schriftsprache Verwendung fand, immer stärker zurückgedrängt
und verschwand um die Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich weitgehend aus dem
öffentlichen Gebrauch. Gegen diesen Trend veröffentlichte die Pressestelle der
Bürgerschaft 1980 eine plattdeutsche Fassung der Hamburgischen Verfassung.
Das Hamburger Platt wird aber noch von vielen Hamburgern verstanden und
gesprochen sowie in Literatur, Zeitungskolumnen usw. gepflegt (siehe zum
Beispiel Hamburgisches Wörterbuch).
Allerdings unterscheidet sich der Hamburger Dialekt zum Beispiel vom Bremer
Dialekt oder von dem Plattdeutsch anderer norddeutscher Regionen. Der
niederdeutsche Einfluss bleibt im Hochdeutschen allgegenwärtig und manifestiert
sich besonders im „Missingsch“.
Der bekannteste Ort der Mundartpflege in Hamburg ist das Ohnsorg-Theater, das
Aufführungen in niederdeutscher Sprache anbietet.
Infolge der starken Einwanderung seit den 1960er Jahren sind in einigen
Stadtteilen neben der deutschen Sprache auch andere Sprachen im öffentlichen
Raum gegenwärtig (Portugiesisch im Hafenviertel („Portugiesenviertel“),
Türkisch, Afghanisch und Kurdisch in Altona, St. Georg, Harburg, Veddel und
Wilhelmsburg) oder vor allem durch Teile der deutschstämmigen Aussiedler bzw.
Spätaussiedler auch Russisch und Polnisch.
Persönlichkeiten
Der Senat würdigt seit 1813 wichtige Persönlichkeiten als Ehrenbürger, dieses ist
die wichtigste Auszeichnung, die Hamburg vergibt.[17]
Siehe auch: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Hamburg
→ Hauptartikel: Politik in Hamburg
Hamburg hat eine Besonderheit darin, dass es sich beim Stadtstaat, die Freie und
Hansestadt Hamburg, sowohl um eine Gemeinde als auch um ein Land handelt.
Hamburger Politik dreht sich dementsprechend von Details der Kommunalpolitik
bis hin zum bundespolitischen Einfluss des Landes durch den Bundesrat.
Bürgerschaftswahl 2008 [Bearbeiten]
Hamburger Rathaus
→ Hauptartikel: Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008
Die letzten Wahlen zur Bürgerschaft fanden am 24. Februar 2008 statt, ohne dass
es eine absolute Mehrheit oder eine Mehrheit für eine Koalition innerhalb der
klassischen Lager gegeben hätte. Nach der Zustimmung der Gremien beider
Parteien ist damit die Bildung der ersten schwarz-grünen Koalition auf
Länderebene in Kraft getreten.
Am Mittwoch, 5. März 2008, stellte der Landeswahlausschuss in einer öffentlichen
Sitzung das endgültige amtliche Endergebnis der Bürgerschaftswahl 2008 fest, das
für die Mehrheitsverhältnisse in der neuen Hamburgischen Bürgerschaft
maßgeblich ist. Für die in der Bürgerschaft vertretenen Parteien stellt es sich wie
folgt dar:
Ausländische Vertretungen in Hamburg [Bearbeiten]
Die wirtschaftliche Bedeutung Hamburgs für den Außenhandel der
Bundesrepublik Deutschland („Hamburg, das Tor zur Welt“) hat dazu geführt, dass
sich zahlreiche konsularische Vertretungen in der Hansestadt niedergelassen
haben. Hamburg ist deshalb mit 104 Konsulaten (August 2007) nach New York
und Hongkong der drittgrößte Konsularstandort der Welt. Hierzu zählen
insbesondere die skandinavischen Länder sowie die Länder, zu denen bereits seit
frühester Zeit Handelsbeziehungen über den Hafen bestanden.
Siehe auch: Liste der Konsulate und Handelsvertretungen in Hamburg
Städtepartnerschaften [Bearbeiten]Die Hamburger Städtepartnerschaften:
Hamburg unterhält Partnerschaften mit acht Städten,[18] vor allem mit
anderen Hafenstädten.
Der erste – mündliche – Partnerschaftsvertrag wurde 1957 mit Leningrad, dem
heutigen Sankt Petersburg, Russland, geschlossen. Der Hamburger Senat war
gegen den Willen des Auswärtigen Amtes einer Einladung in die Sowjetunion
gefolgt. Die Partnerschaft ist die älteste zwischen einer deutschen und einer damals
sowjetischen Stadt und umfasst seit 1990 auch finanzielle Unterstützung in
sozialen Angelegenheiten. Die im Rahmen der deutsch-französischen Aussöhnung
1958 geschlossene Partnerschaft mit Marseille ist geprägt durch starken Austausch
auf wirtschaftlicher Ebene. Hamburg hat ähnliche Problemstellungen wie die
Partnerstadt Marseille beim Hafenausbau, bei der Entwicklung von alten
Hafenflächen und Altbauvierteln sowie bei der Integration von Zuwanderern.[19]
Die 1986 begonnene Partnerschaft mit Shanghai, Volksrepublik China, wurde
1989 nach den Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens eingefroren, der
Austausch in kulturellen und wirtschaftlichen Bereichen besteht jedoch weiter.
Jeden Sommer findet in Hamburg die Veranstaltungsreihe „China Time“ statt.
1987 wurde die Partnerschaft mit der Elbstadt Dresden, damals Deutsche
Demokratische Republik, im Rahmen des deutsch-deutschen Austausches
geschlossen. Hamburg und Dresden führen beide seit den frühen Nachkriegsjahren
eine Partnerschaft mit Sankt Petersburg. Die Partnerschaft mit Osaka, Japan, wurde
1989 geschlossen, nachdem der Senat seine bisherige außenpolitische Haltung
aufgegeben und eine Orientierung in so genannten Schwerpunktregionen
beschlossen hatte. Höhepunkt der Partnerschaft war die Eröffnung des japanischen
Gartens in Planten un Blomen. Zu León in Nicaragua besteht seit 1990 eine
Partnerschaft, die hauptsächlich von Hamburger Entwicklungshilfe geprägt ist.
1990 wurde im Rahmen der Ost-West-Annäherung eine Partnerschaft mit der
tschechischen Hauptstadt Prag geschlossen. Auf Initiative Chicagos besteht seit
1994 die jüngste der hamburgischen Städtepartnerschaften. Gründe waren die
große Zahl von in Chicago lebenden Nachfahren deutscher Auswanderer des
neunzehnten Jahrhunderts und ein großes Interesse Hamburger Schulen an einer
deutsch-amerikanischen Partnerschaft.
Weitere Verträge oder Partnerschaften
Der Hamburger Hafen nimmt in Bezug auf Partnerschaften eine Sonderstellung
ein: Es bestehen Hafenpartnerschaften zwischen Hamburg und Kaohsiung in
Taiwan, Yokohama und seit 2004 auch mit dem Hafen der Partnerstadt Shanghai.
Da die Freie und Hansestadt Hamburg ein Stadtstaat ist, der in sieben Bezirke
untergliedert ist, existieren (wie im Stadtstaat Berlin) zusätzlich
Bezirkspatenschaften. So unterhält der Bezirk Hamburg-Mitte offizielle
Beziehungen zu Shanghai-Hongkuo (seit 2007), der Bezirk Hamburg-Eimsbüttel
zu Warna (Bulgarien; seit 2003) sowie der Bezirk Hamburg-Wandsbek mit dem
Bezirk Waltham Forest (früher Leyton) der Stadt London (seit 1949).[20] Bereits
aus dem Jahr 1281 stammt ein Beistands- und Partnerschaftsabkommen mit
Wöhrden im heutigen Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Dieses wurde
vom Hamburger Senat im Juli 2007 offiziell erneuert, zählt aber nicht zu den
Städtepartnerschaften im modernen Sinne.
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