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Kommentiertes
Vorlesungsverzeichnis
Wintersemester
2005/2006
Historisches Seminar
und
Institut für Alte Geschichte
1
Inhalt
Inhalt
Begrüßung________________________________________________________ 2
1.
Zeittafel_______________________________________________________ 3
2.
Studienanforderungen und Studienberatung ________________________ 3
2.1.
Studienfachberatung durch Dozenten _________________________________________ 3
2.2.
Beratung durch Studierende (Fachschaft Geschichte) ____________________________ 4
3.
Anmeldung ____________________________________________________ 4
4.
Orientierungshilfen _____________________________________________ 4
5.
Internationales _________________________________________________ 5
6.
Lehrveranstaltungen ____________________________________________ 6
7.
8.
9.
6.1.
Vorlesungen _____________________________________________________________ 6
6.2.
Proseminare ____________________________________________________________ 15
6.3.
Hauptseminare __________________________________________________________ 23
6.4.
Übungen _______________________________________________________________ 32
6.5.
Fremdsprachen und Quellenlektüre __________________________________________ 43
6.6.
Fachdidaktik ____________________________________________________________ 47
6.7.
Kolloquien und Arbeitskreise _______________________________________________ 49
6.8.
Tagesexkursionen _______________________________________________________ 52
Bibliotheken __________________________________________________ 53
7.1.
Fachbibliotheken ________________________________________________________ 53
7.2.
Benutzerordnung für die Fachbereichsteilbibliothek des Historischen Seminars _______ 53
Prüfungsangelegenheiten ______________________________________ 55
8.1.
Zwischenprüfungsbeauftragte ______________________________________________ 55
8.2.
Prüfungsberechtigte Professoren und Dozenten im Fach Geschichte _______________ 55
Personenverzeichnis___________________________________________ 56
9.1.
Fachbereich 07: Dekanat __________________________________________________ 56
9.2.
Institut für Alte Geschichte _________________________________________________ 56
9.3.
Historisches Seminar (Abteilungen und Sekretariate) ____________________________ 56
9.4.
Lehrende und Mitglieder des Instituts für Alte Geschichte und des Historischen Seminars 57
Begrüßung
Liebe Studierende,
Ihnen und allen übrigen Benutzern präsentiert sich
das kommentierte Vorlesungsverzeichnis des Historischen Seminars in einem neuen Gewand: Das deutet
auf Veränderung und so ist es gewollt. Der Veränderungsprozess ist allerdings noch "in progress", also
noch nicht abgeschlossen. Wir wollen mit der neuen
grafischen Gestaltung, einem veränderten Layout und
mit einigen weiteren Veränderungen das Verzeichnis für
Sie vor allem übersichtlicher und ansprechender gestalten. Ob es uns gelingt, wird sich weisen. Schon jetzt
aber gilt: Anregungen für Verbesserungen nehmen wir
jederzeit gern entgegen!
Das vorliegende Programm soll Ihnen helfen, sich im
Lehrangebot zu orientieren. Es will Sie aber auch
dazu anregen, mit uns entweder zu neuen, Ihnen bisher
unbekannten intellektuellen Horizonten aufzubrechen
oder auch einfach nur Vertrautes und (scheinbar) schon
gut Bekanntes zu vertiefen. Wie auch immer: Lassen
Sie sich von Ihrer Neugier leiten, anfangs vielleicht
auch einfach nur treiben..., um sich schließlich an bestimmten Stellen fest in das Programm "einzuklinken." Jedenfalls wünschen wir Ihnen seitens aller Lehrenden ein interessantes neues (oder auch Erst-) Semester!
Günter Prinzing
Geschäftsführender Leiter des Historischen Seminars
2
1. Zeittafel / 2. Studienanforderungen und Studienberatung
1. Zeittafel
Wintersemester 2005/06
Studieneinführungswoche
24.10. - 29.10.2005
Vorlesungszeit
31.10.2005 - 25.2.2006
Vorlesungsfreie Zeit
1.11.2005 (Allerheiligen)
27.12.2005 - 01.01.2006 (Weihnachtsferien)
27.2.2006 (Rosenmontag)
2. Studienanforderungen und Studienberatung

Die gültige Studien- und Prüfungsordnungen sowie die Zwischenprüfungsordnung für die Historischen Fächer finden Sie unter
http://www.verwaltung.uni-mainz.de/studlehr/ordnungen/ordnungen.htm.
2.1. Studienfachberatung durch Dozenten
Insbesondere für Studienanfänger und Studienortwechsler bieten die Lehrenden des
Historischen Seminars umfängliche Beratungs- und Orientierungsmöglichkeiten an:

In der Zeit vom 1.8. bis zum 21.10.2005 können Sie montags, 11-12 Uhr
eine Studienfachberatung in Anspruch nehmen (zum Ort vgl. Aushang Zimmer
U 1-597).
Die zentrale Einführungsveranstaltung in das Studium der Geschichte
findet am Montag, 24. Oktober 2005 14-16 Uhr (d.h. 14.15-15.45) Uhr, P 1,
statt.
Der Besuch der Veranstaltung ist für Studierende im 1. Fachsemester
verpflichtend und wird auch Studienortwechslern dringend empfohlen.
Studierende erhalten in dieser Veranstaltung einen Überblick über
Studienmöglichkeiten und Studienbedingungen und bekommen Hinweise zur
Organisation des Grundstudiums.

In der Einführungswoche vom 24.-29.10.2005 bieten die Lehrenden des
Historischen Seminars täglich von 10 bis 12 Uhr Studienfachberatung an.
(Zum Ort vgl. Aushang Zimmer U 1-597).

Während der Vorlesungszeit berät Sie bei Fragen zum Studiengang
Lehramt Geschichte: Frau Dr. M. Hensel-Grobe,
Magister Mittlere und Neuere Geschichte: Frau Heidrun Ochs.
3
3. Anmeldung / 4. Orientierungshilfen
2.2. Beratung durch Studierende (Fachschaft Geschichte)
Auch die Fachschaft Geschichte, die Vertretung der Studierenden, berät
Studienanfänger, Uniwechsler und Studierende in der Einführungswoche vom 24.28.10.2005 täglich von 10 bis 16 Uhr (Raum 00-547, gegenüber der Cafeteria). Die
Fachschaft berät bei allgemeinen Fragen zum Studium, hilft beim Zusammenstellen
des Stundenplans und hält Probeklausuren für die Sprachprüfungen bereit. Man
kann dort "Leidensgenossen" treffen und selbst in höherem Semester noch manch
wertvollen Hinweis bekommen.
Daneben lädt die Fachschaft ein
 zum Erstsemesterfrühstück am 26.10.2005
 zum Kneipenbummel am 31.10.2005
 zum Erstsemesterwochenende vom 11.10. bis zum 13.10.2005
 zur Vollversammlung der Studierendenschaft der Geschichtswissenschaft:
16.10.2005 (voraussichtlich)
 zum Historikerstammtisch (19 Uhr, voraussichtlich in der „Taberna“):
8.11.2005, 13.12.2005, 10.1.2006, 14.2.2006
Kontakt: Fachschaft Geschichte, Jakob-Welder-Weg, 55059 Mainz
Telefon: 06131/ 39 23 16 5, [email protected], Raum R 00-547
3. Anmeldung
Alle Studierende (auch Examenskandidaten und Doktoranden) des Historischen
Seminars, die die Seminarbibliothek benutzen und Lehrveranstaltungen besuchen,
benötigen Seminarkarten. Sie werden in der Zeit vom 24.10. bis 11.11.2005 im
Sekretariat der Geschäftsleitung (Zi. U1-597, 10 - 12 Uhr) ausgestellt und müssen
jedes Semester verlängert werden.
Das Institut für Alte Geschichte teilt eigene Seminarkarten aus. Diese sind im
Sekretariat des Instituts für Alte Geschichte (Zi. 03-597, Mo-Fr, 9-12 Uhr) erhältlich.
4. Orientierungshilfen
Die nachfolgenden Informationen sollen Ihnen die Orientierung im Studium
erleichtern. Für weitere Fragen und für alle Probleme Ihres Studiums stehen Ihnen
die Lehrenden des Historischen Seminars in ihren Sprechstunden zur Verfügung.
Immatrikulation oder
Rückmeldung
Vorlesungsverzeichnis
Studienberatung für
allgemeine und
fächerübergreifende Fragen
„Schwarzes Brett“
(schon vor Semesterbeginn) im
Studierendensekretariat (Forum - Eingang 3)
Im Buchhandel oder im Internet unter
http://univis.uni-mainz.de/
Zentrale Studienberatung, Forum 1
Bekanntgabe der Lehrveranstaltungen, Beginn,
4
5. Internationales
„Grünes Heft“
Äquivalenz-Bescheinigungen
Information für
Bafögempfänger
Homepage:
www.unimainz.de/FB/Geschichte
kurzfristige Änderungen der Lehrveranstaltungen,
Anmeldungen, Klausuren
Broschüre „Geschichtsstudium in Mainz.
Information für Studienanfänger und Uniwechsler“,
erhältlich im „Roten Kasten“ vor Raum U1-597.
Werden von den Fachstudienberatern ausgestellt.
Ein unbegründeter Fachrichtungswechsel nach
dem 2. Semester kann zur Streichung des Bafögs
führen.
Allgemeine und aktuelle Informationen zum Institut
für Alte Geschichte und zum Historischen Seminar.
Links zu den einzelnen Abteilungen.
5. Internationales
Wenn Sie in Mainz als ausländische(r) Student(in) studieren, stehen Ihnen
folgende Ansprechpartner zur Verfügung
Alte Geschichte
Univ.-Prof. Dr. L. Schumacher
Byzantinistik (Abt. V)
Univ.-Prof. Dr. G. Prinzing
Osteuropäische Geschichte (Abt. VI) Univ.-Prof. Dr. J. Kusber
Geschichte, bzw. Mittlere/Neuere Geschichte (Abt. I-IV, VII) Dr. Pia Nordblom
Wenn Sie sich für ein Austauschstudium an einer Partner-Universität interessieren,
berät Sie als Vertrauensdozent für die Universität(en)
Dijon (Deutsch-franz. Doppelstudiengang), Tours, Clermont-Ferrand, Pamplona
(Universidad de Navarra), Madrid (Complutense), Siena, Florenz, Lissabon,
Budapest, Thorn (Polen), Antwerpen HD Dr. L. Pelizaeus;
Zürich
Dr. M. Hensel-Grobe
Glasgow
Prof. Dr. S. Neitzel
Riga und Liepaja
Univ.-Prof. Dr. J. Kusber
Posen
Univ.-Prof. Dr. L. Schumacher
ECTS-Punkte (Credits)
Mit dem Punkte-System ECTS (European Credits Transfer System) sollen
Studienleistungen europaweit vergleichbar gemacht werden. Vorläufig sind die
ECTS-Punkte (Credits) nur für Studierende interessant, die einzelne Studienleistungen in einem anderen europäischen Land als dem, in dem sie ihren Abschluss
machen möchten, erbringen. Die Lehrenden bieten für ECTS-Studierende zu allen
Vorlesungen Prüfungen zum Erwerb von Credits an. Ein Punkt entspricht einer
Arbeitszeit von ca. 25-30 Arbeitsstunden (inkl. Präsenz bei Lehrveranstaltungen, Vorund Nachbereitung).
Es werden folgende Credits vergeben: Hauptseminar 10 Credits, Proseminar 8
Credits, Übung (auch Quellenlektüre und „Deutsche Fremdsprache für ausländische
Studierende“ 7 Credits, Vorlesung mit mündlicher Prüfung 5 Credits, Exkursion 1-3
Credits.
5
6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen
6. Lehrveranstaltungen
Proseminare sind für Studenten im Grundstudium geeignet, Hauptseminare für
Studenten im Hauptstudium. Vorlesungen sind für Studierende aller Semester
geeignet, Übungen und Quellenlektüren sind in aller Regel entsprechend
ausgewiesen (G = Veranstaltung geeignet für Studierende im Grundstudium;
H = Veranstaltung geeignet für Studierende im Hauptstudium).
Um die Lehrveranstaltungen in die von den Prüfungs- und Studienordnungen
vorgegebenen Kategorien zu einzuordnen, können Sie sich an folgender Einteilung
orientieren:
Alte Geschichte
bis ca. 500 n. Chr.
Mittelalterliche Geschichte
ca. 500 n. Chr. bis ca. 1500
(inkl. Byzantinistik)
Neuere Geschichte
ab ca. 1500 n. Chr.
Osteuropäische Geschichte
ab ca. 988 n. Chr.
6.1. Vorlesungen
Einführung in die Geschichtswissenschaft
M. Kißener
2-std., Mo 14-16, P 2
Beginn: 31.10.2005
Geschichte als Wissenschaft ist weit mehr als die Anhäufung von vergangenem
Geschehen, erschöpft sich nicht in der Freude des Antiquitätenhändlers am
Sammeln vergangener Lebenswelten. Geschichtswissenschaft hat Methode(n), hat
wissenschaftliche Fragen und Erkenntnisziele. Was dies für die Arbeit des Historikers
bedeutet, welche erkenntnistheoretischen Folgen ein solcher Anspruch hat, wird die
Vorlesung im ersten Teil versuchen möglichst anschaulich zu verdeutlichen. Der
zweite Teil der Vorlesung wird sich - wie es mittlerweile gute Tradition ist - auf die
Vorstellung der historischen Teildisziplinen erstrecken, die in Mainz gelehrt werden.
Lit.:
Carr, Edward, Was ist Geschichte?, 6.Aufl., Stuttgart 1981.
Sellin, Volker, Einführung in die Geschichtswissenschaft, München 2001.
Das Archaische Zeitalter der Griechen:
Expansion - Krise - Innovation
F. Bernstein
2-std., Do 12-14, P 3
Beginn: 3.11.2005
Drei Begriffe kennzeichnen vielleicht am besten jene Periode vom 8.–6. Jh. v. Chr.,
die man das Archaische Zeitalter der Griechen nennt und über die die Vorlesung
einen problemorientierten Überblick bietet. Expansion steht für die sog. Große
Kolonisation wie für die Entstehung der Polis zugleich, zwei für die Europäische
Geschichte folgenreiche Prozesse, deren Dynamik sich vor allem einem verdankt:
der Krise, deren politische und soziale Erscheinungsformen, etwa die Tyrannis und
6
6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen
die Emanzipation breiter Schichten, so vielfältig wie verwickelt ist. Innovation
schließlich beschreibt sowohl die findigen Antworten der Griechen auf die
Herausforderungen ihrer Zeit, z.B. die Mediation widerstreitender Interessen, als
auch die Anverwandlung mächtiger Ideen und Techniken in der Begegnung mit
fremden Kulturen, nicht zuletzt die Entwicklung der Alphabetschrift und das Wagnis
philosophischen Denkens.
Einführende Literatur:
M. STAHL, Gesellschaft und Staat bei den Griechen: Archaische Zeit, (UniTaschenbücher; 2430) Paderborn / München / Wien / Zürich 2003;
K.-W. W ELWEI, Die griechische Frühzeit. 2000 bis 500 v. Chr., (Wissen in der
Beck’schen Reihe; 2185) München 2002.
Der Aufstieg Makedoniens zur Macht
L. Schumacher
2-std., Di 10-12, P 3
Beginn: 8.11.2005
Philipp II. (359-336) hat die Hegemonie Makedoniens in Griechenland begründet,
sein Sohn Alexander III. (336-323) ein Weltreich geschaffen und damit eine Epoche
eingeleitet, die wir als Hellenismus bezeichnen. Im Rahmen der Vorlesungen werden
zunächst die Voraussetzungen dieser Entwicklung von den Anfängen des
Makedonischen Königreiches an beleuchtet, um auf dieser Grundlage den Weg
dieser beiden faszinierenden Herrschergestalten zu verfolgen unter Einbeziehung
der politischen, sozialen und ideologischen Rahmenbedingungen. Wichtige Etappen
bilden etwa der Königsfriede (386), der Friede des Philokrates (346), die Gründung
des Korinthischen Bundes (338/37), die Zerstörung von Persepolis (330) und die
Hochzeit von Susa (324). Gleichermaßen sollen aber auch Widerstände gegen die
politische Konzeption und die Ambitionen der beiden Herrscher thematisiert werden
(Demosthenes, Parmenio, Kallisthenes).
Literatur: M. Errington, Geschichte Makedoniens (München 1986)
G. Wirth, Philipp II. (Stuttgart 1985)
W. Will, Alexander der Große (Stuttgart 1986)
Die Gesellschaftsordnung der römischen Kaiserzeit.
Ein Überblick
G. Horsmann
2-std., Do 8-10, P 3
Beginn: 3.11.2005
Im 20. Jahrhundert hat unter den Aspekten der Geschichtsbetrachtung der
gesellschaftliche für alle Epochen der Geschichte eine zentrale, teilweise sehr
dominante Bedeutung gewonnen – insbesondere für die römische Kaiserzeit aber
nicht ohne gute Gründe. Denn die im Zuge des Prinzipats aus den gesellschaftlichen
Trümmern der Späten Republik entwickelten typischen sozialen Strukturen
versprechen aufgrund ihrer ausgeprägten Hierarchie, ihrer Eigenart und politischen
Relevanz wertvolle Beiträge für das historische Verständnis dieser Zeit. Bezogen auf
den politisch und gesellschaftlich relativ stabilen Zeitraum des 1. und 2. Jahrhunderts
7
6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen
n. Chr. behandelt die Vorlesung vornehmlich die Stände und Schichten dieses
Gesellschaftssystems, vom Kaiserhaus, den Senatoren und Rittern, über die
Mittelschicht, bis hin zu benachteiligten Randgruppen, zuletzt Freigelassenen und
Sklaven. Dabei werden auch wesentliche Fragen, Methoden, Ergebnisse und
Probleme der Forschung vorgestellt.
Einführende Literatur: F. Vittinghoff, Gesellschaft, in: ders. (Hg.), Europäische
Wirtschafts- und Sozialgeschichte in der römischen Kaiserzeit, Stuttgart 1990, 161369; G. Alföldy, Römische Sozialgeschichte, Wiesbaden 31984.
Mönchtum und Klöster im byzantinischen Reich
K.-P. Todt
Mo 12-14, Physik, Gebäude 2413, Raum 01/222
Beginn: 8.11.2005
In den ersten Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts n. Chr. entwickelte sich in den
südöstlichen Provinzen des römischen Reiches (Ägypten, Syrien und Palästina) eine
neue christliche Lebensform, das Mönchtum. Anknüpfend an bestimmte Aussagen
und Erzählungen des Neuen Testaments sowie an ältere asketische Traditionen
entwickelten die Ägypter Antonios (ca. 251-356), Pachomios (ca. 290-346/347) und
ihre Schüler am Rande der Wüste radikale Formen der Nachfolge Christi, die
bestimmt waren vom regelmäßigen Gebet der Psalmen, der Vertiefung in die Bibel,
harter körperlicher Arbeit sowie vom Verzicht auf Besitz und Ehe. In Kleinasien gab
Basileios, Erzbischof von Kaisareia (ca. 329/330-379), dem byzantinischen
Mönchtum durch seine Regeln eine Form, die bis heute Vorbildcharakter hat. Bald
fand das Mönchtum in allen Schichten der byzantinischen Gesellschaft Anhänger
und Förderer.
In den nächsten Jahrhunderten wurden in der Tradition des Basileios und Theodors,
des Abtes des Klosters tu Studiu in Konstantinopel (759-826), in allen Teilen des
byzantinischen Reiches, vor allem auf der Halbinsel Athos in Griechenland, Klöster
gegründet, die bis heute existieren, ja gerade in den letzten vier Jahrzehnten wieder
großen Zulauf erleben. Mit der Christianisierung Georgiens, Bulgariens, Serbiens
und Rußlands gelangte das Mönchtum byzantinischer Prägung bis nach Karelien.
Das Mönchtum hat sich so als die byzantinische Lebensform erwiesen, die bis in die
unmittelbare Gegenwart stärksten Einfluß auf die Entwicklung des gesellschaftlichen,
literarischen und kirchlichen Lebens in den orthodoxen Ländern Südost- und
Osteuropas sowie des Kaukasus ausübt.
LIT.: Juan Maria Laboa (Hrsg.), Mönchtum in Ost und West. Historischer Atlas.
Regensburg 2002; - Isnard W. Frank, Lexikon des Mönchtums und der Orden.
Stuttgart 2005; - Andreas Müller, Berg Athos. Geschichte einer Mönchsrepublik.
München 2005.
Moderne Mediävistik und Hilfswissenschaften
S. Scholz
2-std., Di 16-18, P 205
Beginn: 8.11.2005
Brauchen
wir
heute
noch
historische
Hilfswissenschaften?
Welchen
Erkenntnisgewinn können sie in der modernen Mediävistik vermitteln? Um diese
8
6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen
Fragen zu beantworten, soll die Vorlesung zeigen, wie die verschiedenen Disziplinen
der Hilfswissenschaften (also etwa Paläographie, Diplomatik, Epigraphik, Heraldik
usw.) zur Klärung so wichtiger Fragen der mittelalterlichen und auch der
frühneuzeitlichen Geschichte beitragen wie: Wer war Pseudoisidor? Welches
Selbstverständnis vermitteln die Urkunden und Siegel der ottonischen Herrscher?
Wie verstand Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt seine Stellung in der Kirche?
Lit.:
Wird in der Vorlesung bekannt gegeben.
Byzanz und die „Gentes“ der Steppe II (7.- 11. Jh.)
G. Prinzing
2-std, Fr 11-12.45, P 15
Beginn: 4.11.2005
In Anknüpfung an die gleichnamige Vorlesung des SoSem. 2005 behandelt dieser
Abschnitt diejenigen Reiternomaden-Völker, mit deren Einfällen und Angriffen in bzw.
auf das Reich die Byzantiner ab dem 6.Jh. zu tun hatten: hauptsächlich also Awaren,
(Proto-)Bulgaren, Ungarn, Petschenegen und Kumanen. Die Vorlesung gilt damit
auch dem Untergang des Awarenreiches (durch Karl den Großen), der Bildung
Donaubulgariens (Gründung des Staates um 681), der ungarischen Landnahme und
der Begründung Ungarns im pannonischen Becken. Es geht also auch um die
Bedeutung der Frühgeschichte dieser Staaten im Kontext der europäischen
Geschichte bis ca. 1100. Der Informationsdichte der byzantinischen Quellen
entsprechend, wird der Zugang zum Thema weiterhin von Byzanz aus gesucht, so
daß zugleich damit der byzantinisch-oströmischen Reichsgeschichte besondere
Aufmerksamkeit zuteil wird.
Lit. zur Einführung: P. Schreiner, Byzanz (Oldenbourg Grundriß der Geschichte 22),
München 1994.- W. Pohl, Die Awaren. Ein Steppenvolk in Mitteleuropa, 567-822 n.
Chr. München 1981. V. Beschevliev, Die protobulgarische Periode der bulgarischen
Geschichte, Amsterdam 1981. Gy. Kristó, Hungarian History in the Ninth Century.
1996.
Europa im 9. Jahrhundert (ca. 814–ca. 911)
S. Haarländer
2–std., Mo 10–12, P 5
Beginn: 31.10.2005
Die Vorlesung ist eine Fortsetzung der im Wintersemester 2004/05 angebotenen
Vorlesung über "Europa im Frühmittelalter", setzt aber deren Besuch nicht voraus.
Nach einem Rückblick auf die Regierungszeit Karls des Großen, vor allem auf die
späten Jahre, werden wir uns mit der "Verfallsepoche" des Frankenreichs
beschäftigen – und zwar nicht nur mit der Entwicklung der beiden größten Teile,
Deutschland und Frankreich, sondern auch mit "Ländern" am Rande, z.B. Friaul und
Burgund, sowie mit der Entstehung des Kirchenstaates. Dabei wird ein Abriß der
Faktengeschichte geboten, aber auch auf Kultur-, Verfassungs-, Wirtschafts- und
Sozialgeschichte dieser Zeit eingegangen. Es sollen gleichermaßen Studienanfänger
und "alte Hasen" angesprochen werden. (Eine Vertiefung in der von 16–18 Uhr in P
106 stattfindenden Übung wird empfohlen!)
9
6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen
Ein Blatt mit Gliederung, Quellenstellen und (spezielleren) Literaturangaben zur
Nachbereitung wird in jeder Vorlesungsstunde ausgegeben.
Lit. zur Einführung und als Grundlage:
Rudolf Schieffer, Die Karolinger (Urban–Taschenbücher 411), Stuttgart [u.a.] :
Kohlhammer 1992 (die jeweils neueste Ausgabe enthält eine aktualisierte
Bibliographie); ders., Die Zeit des karolingischen Großreichs 714–887 (Gebhardt
Handbuch der deutschen Geschichte 2), 10. völlig neubearb. Auflage, Stuttgart 2005;
Karl Ferdinand Werner: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000, Stuttgart
1989, als dtv–TB 4653, München 1995.
Europa im Aufbruch (10.-13. Jh.). II. Lebensformen der Menschen und
politische Ereignisse
F. J. Felten
Do 10 –12, P 2
In Fortsetzung der Vorlesung im SS werden im Winter die sozialen und politischen
Formen betrachtet, in denen die Menschen ihr Leben organisieren, so daß auch die
sog. 'politische Ereignisgeschichte' zu Wort kommt. Geographisch stehen
Deutschland und seine Nachbarn im Mittelpunkt.
Einf. Lit. The New Cambridge Medieval History, IV.1, c.1024-c.1198, 2004; A.
Haverkamp, 12. Jh. (= Gebhardt, 10. Aufl. Handbuch der Deutschen Geschichte,
Bd.5) 2003; M. Borgolte, Europa entdeckt seine Vielfalt, 1050-1250 (= HGE 3) 2003;
H. Keller, Zwischen regionaler Begrenzung und universalem Horizont. Deutschland
im Imperium der Salier und Staufer 1024-1250 (= Propyläen Gesch. Deutschlands,
1990 – als Paperback für 2-3 Euro im mod. Antiquariat, in 2004); Hdb. der europ.
Geschichte, hg. v. Th. Schieder 2, 1987; H. Jakobs, Kirchenreform und
Hochmittelalter 1046-1215 (= Oldenbourg Grundriß 7) 4. Aufl. 1999; Le Moyen Age,
ed. R. Fossier, Bd. 2, 1983. Immer noch: J. Le Goff, Das Hochmittelalter (= Fischer
Weltgeschichte 11) zuerst 1965.
Von Saladin zur Sizilianischen Vesper. Der Mittelmeerraum im 13. Jahrhundert
E.-D. Hehl
2-std., Fr 10-12, P 4
Beginn: 4.11.2005
Läßt sich das Mittelalter insgesamt gegenüber der Antike als Verlagerung des
historischen Schwerpunkts vom Mittelmeerraum nach Norden beschreiben, so
konzentriert sich das politische Geschehen im 13. Jahrhundert noch einmal um das
Mittelmeer. Die Eroberung Jerusalems durch Saladin 1187, die Eroberung
Konstantinopels 1204 durch die Kreuzfahrer und die Errichtung eines lateinischen
Kaiserreichs (bis 1261), die endgültige Sicherung der Ergebnisse der Reconquista
auf der Iberischen Halbinsel, der Vorstoß der Mongolen in das östliche Europa und in
den Nahen Osten und dort ihre Abwehr durch die ägyptischen Mamluken, das Ende
der Kreuzfahrerstaaten 1291 und im frühen 14. Jahrhundert die Vernichtung der
Templer durch das französische Königtum als eine der Konsequenzen daraus, die
staufische Herrschaft im Königreich Sizilien, ihr Ende und die folgenden durch die
10
6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen
Sizilianischen Vesper (1282) symbolisierte Auseinandersetzungen zwischen den
Anjous und Aragon sind Stichworte für die Geschichte eines Jahrhunderts, in dem
die mittelalterliche Geschichte in Europa stärker von „zwischenstaatlichen“
Vorgängen geprägt ist und sich enger mit „außereuropäischen“ Prozessen verbindet
als in den Jahrhunderten zuvor.
Städte im deutschen Reich des Hoch- und Spätmittelalters
J. Rogge
2-std., Mi 10-12, P 13
Beginn: 2.11.2005
In der Vorlesung wird die Urbanisierung des römisch-deutschen Reiches im
Überblick dargestellt. Behandelt werden die verschiedenen Formen der
Stadtgründungen, die Entstehung von Bürgergemeinden sowie die Entwicklung der
Städte im späteren Mittelalter. Dabei stehen die Problemfelder „Verteidigung der
städtischen Autonomie“ sowie die Organisation des politischen und
gesellschaftlichen Lebens im Zentrum der Betrachtung.
Literatur zur Einführung:
Eberhard Isenmann, Die deutsche Stadt im Spätmittelalter: 1250-1500, Stuttgart
1988
Geschichte Englands/Großbritanniens 1500-1800
H. Schmahl
2-std., Mi 14-16, P 1
Beginn: 2.11.2005
Die Vorlesung bietet einen Überblick über die tiefgreifenden politischen,
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umwälzungen, die die britischen Inseln seit
dem 16. Jahrhundert erlebten. Hierzu gehören bspw. die Einführung der
Reformation, der Abwehrkampf gegen Spanien unter Elisabeth I., der
Zusammenbruch der Monarchie in den 1640er Jahren ebenso wie der Aufstieg zur
europäischen Großmacht nach der Glorious Revolution von 1688/89 und die
Friedensverträge seit 1713. Weiterhin werden wir uns mit dem Ausgreifen des
frühneuzeitlichen Englands nach Übersee beschäftigen.
Literatur:
Heiner Haan und Gottfried Niedhart, Geschichte Englands vom 16. bis zum 18.
Jahrhundert, München 1993 (Geschichte Englands, 2).
Peter Wende: Großbritannien 1500-2000, München 2001 (Oldenbourg Grundriß der
Geschichte, 32).
11
6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen
Die Kampf um die Hegemonie im Orient: Das Osmanische Reich und Persien
L. Pelizaeus
2-std., Mi 10-12, P 7
Beginn: 2.11.2005
Der Aufstieg des Osmanischen Reiches und die Geschichte von Europa sind eng
verbunden und es gab vielfältige Beziehungen. Vom Osmanischen Reich wurden
seine militärische Stärke, seine politische Effizienz, genauso wie seine religiöse
Toleranz wahr genommen, auf der anderen Seite sein unaufhaltsames Vordringen
mit großer Sorge beobachtet. So sahen viele Menschen in der Frühen Neuzeit im
Osmanischen Reich eine Strafe Gottes, mit welcher die sündige Christenheit gestraft
werden sollte. Auf der anderen Seite war aber das Osmanische Reich, genauso wie
sein großer und mächtiger Gegenspieler, das aufsteigende safavidische Persien, ein
gesuchter Bündnispartner. Nach dem Motto „Meines Feindes Feind ist mein Freund“
schlossen sich Frankreich und das Osmanische Reich einerseits und die
Habsburgermonarchie und Persien andererseits enger zusammen.
In der Vorlesung werden einmal die inneren Verhältnisse des Osmanischen Reiches
und Persiens bis in das frühe 19. Jahrhundert beleuchtet, dann ein Blick auf die
Expansion und die Außenpolitik geworfen und in diesem Zusammenhang auch die
Gegner des Osmanischen Reiches mit einbezogen. Ein Einblick in die Geschichte
dieser beiden Reiche ist unabdingbar für das Verständnis der europäischen und der
weltpolitischen Zusammenhänge, die teilweise die politische Landschaft bis heute
prägen.
Literatur: Matuz, Josef: Das osmanische Reich: Grundlinien seiner Geschichte.
Darmstadt, Prismus, 31996.
Vom Moskauer Reich zum Petersburger Imperium
J. Kusber
2-std., Mi 12-14, P 5
Beginn: siehe Aushang
Das Moskauer Zartum im 17. Jahrhundert war bereits eine europäische Großmacht,
die sich freilich erst über das Jahrhundert hinweg in das europäische Staatensystem,
insbesondere über die Auseinandersetzung mit Polen-Litauen, integrierte. In vielem
jedoch, insbesondere in seinen gesellschaftlichen sozialen Bezügen, wie seiner
staatlichen Gestalt unterschied sich das Moskauer Reich von seinen Nachbarn.
Peter der Große versuchte am Beginn des 18. Jahrhunderts sein Land gleichsam
aus dem Stand in all den genannten Bereichen zu modernisieren. Ob er damit
durchschlagenden Erfolg hatte, ist eine in der Forschung offene Frage, seine
Regierung mit der Gründung der neuen Hauptstadt Sankt Petersburg gab jedoch der
folgenden Epoche ihren Namen. Die Vorlesung gibt mithin einen Überblick über die
russische Geschichte des 17. und des 18. Jahrhunderts.
Literaturhinweis:
Hosking, Geoffrey A., Russland : Nation und Imperium 1552 – 1917, Berlin 2003.
12
6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen
Die Habsburgermonarchie und ihre Grenzregionen (18./19. Jh.)
H.-C. Maner
2-std., Mo 18.15 – 19.45, P 208
Beginn: 31.10.2005
Die Geschichte der Habsburgermonarchie genießt nicht zuletzt durch die
Ausdehnung der EU eine verstärkte Aufmerksamkeit. Im Fokus stehen nicht nur die
konkurrierenden Bilder von der Monarchie als "Völkerkerker" und das Modell von
einer supranationalen Staatengemeinschaft, sondern auch verstärkt (Grenz-)
Regionen, und deren Entwicklung im Rahmen des Gesamtstaates. Von der These
ausgehend, dass Grenzregionen gemeinhin als Seismographen für die von der
Zentrale betriebene Politik gelten, soll das Zentrum-Peripherie-Modell als
Ausgangspunkt dienen. In der Vorlesung wird es darum gehen, die Geschichte der
Monarchie im 18. und 19. Jahrhundert – dem Übergang vom frühneuzeitlichen
Reichsverband zum modernen einheitlichen Territorialstaat – am Beispiel von
verschiedenen Grenzregionen näher zu beleuchten (Banat, Siebenbürgen, Tirol,
Lombardo-Venetien, Österreichisch-Schlesien, Galizien, Bukowina, Dalmatien,
Bosnien-Herzegowina).
Literatur:
Vocelka, Karl: Österreichische Geschichte 1699–1815. Glanz und Untergang der
höfischen Welt. Repräsentation, Reform und Reaktion im Habsburgischen
Vielvölkerstaat. Wien 2001; Rumpler, Helmut: Österreichische Geschichte 1804–
1914. Eine Chance für Mitteleuropa. Bürgerliche Emanzipation und Staatsverfall in
der Habsburgermonarchie. Wien 1997¸Metropolen und Provinzen in Altösterreich
(1880–1918). Hg. v. Andrei Corbea-Hoisie / Jacques Le Rider, Wien u. a. 1996;
Habsburg postcolonial. Machtstrukturen und kollektives Gedächtnis. Hg. v. Johannes
Feichtinger / Ursula Prutsch / Moritz Csáky, Innsbruck u. a. 2003.
Europäische Geschichte zwischen Revolution und Restauration (1806-1832)
M. Stickler
2-std., Fr 10 – 12, P 2
Beginn: 11.11.2005
Im Mittelpunkt der Vorlesung stehen die Neugestaltung des europäischen
Staatensystems zwischen 1806 und 1815 und dessen weitere Entwicklung,
Entstehung und Funktionsweise der deutschen Bundesverfassung, die
Verfassungsfrage in den deutschen Bundesstaaten sowie die innenpolitische
Entwicklung der außerdeutschen Großmächte Großbritannien, Frankreich und
Rußland. Behandelt werden soll ferner der Übergang von der ständischen zur
bürgerlichen Gesellschaft im europäischen Vergleich.
Wichtige Lit.:
Brandt, Hartwig: Europa 1815-1850. Reaktion – Konstitution – Revolution, Stuttgart
2002; Bussmann, Walter: Europa von der französischen Revolution zu den
nationalstaatlichen Bewegungen des 19. Jahrhunderts (= Handbuch der
europäischen Geschichte, Bd. 5), Stuttgart 1981; Fehrenbach, Elisabeth: Vom
Ancien Régime zum Wiener Kongreß (= Oldenbourg Grundriß der Geschichte, 12),
München 42001; Langewiesche, Dieter: Europa zwischen Restauration und
Revolution (= Oldenbourg Grundriß der Geschichte, 13), München 42002
13
6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen
Neue Forschungen zum Ersten Weltkrieg
S. Neitzel
2-std., Mo 12 – 14, P 5
90 Jahre nach seinem Ausbruch zog der Erste Weltkrieg ein bislang nicht gekanntes
Interesse auf sich. Zahlreiche Publikationen, Ausstellungen und Tagungen befaßten
sich im Jubiläumsjahr 2004 mit der „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts. Auf der
Grundlage der älteren Forschung über den Ersten Weltkrieg stellt die Vorlesung die
neuen Erkenntnisse insbesondere aus dem Bereich der Mentalitäts- und
Kulturgeschichte vor und fragt nach zukünftigen Perspektiven der Forschung.
Einf. Literatur: Roger Chickering, Imperial Germany and the Great War, Cambridge
22004
Wirtschaft und Gesellschaft 1945-1980
C. Kleinschmidt
Do 12 s.t.-13.30 Uhr, Hörsaal VI, Jacob-Welder-Weg 4
Die Vorlesung wird, neben der überblicksartigen Darstellung der wirtschaftlichen
Entwicklung von der Rekonstruktionsphase bis zur Wirtschaftskrise der 70er Jahre schwerpunktmäßig anhand der Entwicklung der Bundesrepublik, aber auch mit Blick
auf die DDR - zugleich auf den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel (Jugend,
Familie, Freizeit, Konsum, „Amerikanisierung“, Soziale Bewegungen etc.) eingehen
und dies an ausgewählten Beispielen vertiefen. Die Geschichte der Bundesrepublik
ist vor allem durch ihre Wirtschaftsgeschichte geprägt. Währungsreform,
„Wirtschaftswunder“, Soziale Marktwirtschaft und Konsumgesellschaft sind gängige
Schlagworte zur Charakterisierung der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft bis in
die 70er Jahre hinein. Die Planwirtschaft der DDR steht demgegenüber für ein von
der Politik dominiertes Gesellschaftssystem.
Einführende Literatur:
Abelshauser, Werner: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945, München 2004.
Kaelble, Hartmut (Hg.): Der Boom 1948-1973. Gesellschaftliche und wirtschaftliche
Folgen in der Bundesrepublik Deutschland und Europa, Opladen 1992.
Schildt, Axel; Sywottek, Arnold (Hg.): Modernisierung im Wiederaufbau. Die
westdeutsche Gesellschaft der 50er Jahre, Bonn 1988.
Steiner, André: Von Plan zu Plan. Eine Wirtschaftsgeschichte der DDR, München
2004
Internationale Geschichte im Zeitalter des Ost-West-Konflikts 1947-1991 (I)
A. Rödder
2-std., Do 14-16 HS 7 im Forum 1
Beginn: 1. Semesterwoche
Die Vorlesung überblickt das Zeitalter des Ost-West-Konflikts, der die Welt weit über
die Ebene des Politischen hinaus dominierte. Sie thematisiert
 die Grundlagen der Staatenordnung und der internationalen Beziehungen
zwischen Machtpolitik und Ideologie,
14
6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare

die einzelnen Phasenverläufe zwischen krisenhaften Zuspitzungen und
Entspannung, Zusammenbruch und Behauptung,
 Probleme der atomaren Abschreckung zwischen existentieller
Vernichtungsdrohung und stabiler Friedensordnung,
 die weltwirtschaftliche Entwicklung zwischen Boom und Schocks,
 die deutsche Frage zwischen Teilung und Wiedervereinigung,
 Probleme der internationalen Umweltgeschichte sowie
 das Phänomen der entstehenden „Globalisierung“.
Die Vorlesung ist auf zwei Semester angelegt, kann aber in jedem einzelnen
Semester als abgeschlossene Lehrveranstaltung besucht werden.
Literatur:
Gregor SCHÖLLGEN, Geschichte der Weltpolitik von Hitler bis Gorbatschow 19411991. München 1996
G.-H. SOUTOU, La guerre de Cinquante Ans. Les relations Est-Ouest 1943-1990.
Paris 2001
Odd A. W ESTAD (Hrsg.), Reviewing the Cold War. Approaches, Interpretations,
Theory. London 2000
Harold JAMES, Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. Fall und Aufstieg 1914-2001.
München 2004
6.2. Proseminare
Griechische Geschichte zur Zeit des Perikles
W. Hoben
3-std., Mo 10-12, Mi 9-10, P 208
Beginn: 31.10.2005
Anmeldung: in der Einführungswoche 24.- 28.10.2005 zwischen 9 und 12 Uhr im
Geschäftszimmer (Zi. 03-597) des Instituts für Alte Geschichte
Perikles gehörte zu den markantesten Politikern in der klassischen Zeit
Griechenlands. Eng mit ihm verbunden sind die innere Entwicklung Athens zur
Demokratie, die äußere Machtentfaltung im Rahmen des delisch-attischen
Seebundes, aber auch die imperiale Nutzung der Vormachtstellung gegenüber den
Bundesgenossen. Nicht unbeeinflusst davon verschärfte sich die Rivalität zu dem
konkurrierenden Peloponnesischen Bund mit Sparta an der Spitze bis hin zu der
Katastrophe des Peloponnesischen Krieges.
Lit.: E. Bayer/J. Heideking: Die Chronologie des Perikleischen Zeitalters, Darmstadt
1975
K.-W. Welwei, Das klassische Athen. Demokratie und Machtpolitik im 5. und 4.
Jh. v. Chr., Darmstadt 1999
Die Krise der römischen Republik: Caesar und Pompeius
W. Hoben
3-std., Do 8-11, P 208
Beginn: 3.11. 2005
Anmeldung: in der Einführungswoche 24.-28.10.2005 zwischen 9 und 12 Uhr im
Geschäftszimmer (Zi. 03-597) des Instituts für Alte Geschichte
15
6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare
Zu den prägenden Personen der römischen Revolutionszeit im Übergang von der
Republik zum Kaiserreich gehören Caesar und Pompeius. Ihr Aufstieg, ihre politische
und militärische Handlungsweise ermöglichen es, die nach damaligem Maßstab
weltbeherrschende Stellung des Imperium Romanum, aber auch die vielfältigen
Hintergründe der krisenhaften Entwicklung herauszuarbeiten.
Lit.: K. Christ: Krise und Untergang der römischen Republik, 3. Aufl. Darmstadt 1993
E. Baltrusch, Caesar und Pompeius, Darmstadt 2004
Augustus
G. Horsmann
3-std., Mo 9-10 und Mi 14-16, P 208
Beginn: 31.10.2005
Anmeldung: in der Einführungswoche 24.-28.10.2005 zwischen 9 und 12 Uhr im
Geschäftszimmer (Zi. 03-597) des Instituts für Alte Geschichte
Blutiger Bürgerkrieg und Beendigung der jahrhundertealten Republik, dann
Begründung einer Rom stabilisierenden, latent monarchischen und die folgenden
Jahrhunderte tragenden Staatsform – als Gestalter dieser weltgeschichtlich
bedeutsamen Nahtstelle der römischen Geschichte tritt uns die dann auch
janusköpfige Person des Oktavian/Augustus entgegen. Die spannende Thematik
eignet sich zudem ausgezeichnet für die Aufgabe des Proseminars, an Gegenstand,
Grundlagen, Methoden und Fragestellungen der Alten Geschichte heranzuführen.
Denn für die Zeit besitzen wir eine vergleichsweise reichhaltige, insbesondere
literarische, epigraphische und numismatische Überlieferung, deren Auswertung
(denken wir nur an den Tatenbericht des Augustus) allerdings sprachliche und
kritisch-analytische Fähigkeiten sowie ein solides historisches Grundwissen
voraussetzt. Diese notwendige Basis für die Referate und Hausarbeiten versucht das
Proseminar durch einen einführenden propädeutischen Teil und das begleitende
Tutorium zu vervollständigen.
Einführende Literatur:
D. Kienast, Augustus: Prinzeps und Monarch, Darmstadt 31999.
Topographie Konstantinopels in byzantinischer Zeit (zugl. Einführung in die
mittelalterliche Geschichte)
L. Hoffmann
3-std., Do 15-18 (ECTS: 8), Raum 03-636 (Bibliothek Byzantinistik)
Beginn: 27.10.2005
Anmeldung: per e-mail ([email protected]) und in der ersten Stunde
Kaiser Konstantin der Große ließ die nach ihm benannte byzantinische Hauptstadt
Konstantinopel mit ihrer exponierten Lage am Bosporos nach römischem Vorbild umund ausbauen. Nach einer entscheidenden Vergrößerung der Stadt im 5.
Jahrhundert war dann das engere Siedlungsgebiet bis zu ihrem Fall im Jahr 1453
fest umgrenzt. Die Lehrveranstaltung soll diese Entwicklung der Stadt mit ihren
Palästen, Kirchen und zeremonialen Zentren nachzeichnen, dabei aber auch auf
Naturkatastrophen oder Brände verweisen, die immer wieder Anlässe für die
16
6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare
architektonische und topographische Umgestaltungen abgaben. Auf diese Weise
wird ein Einblick in die Gestalt und in das Leben einer mittelalterlichen Stadt
vermittelt.
Für eine sinnvolle Mitarbeit werden die von der Studienordnung des Historischen
Seminars vorgeschriebenen Sprachkenntnisse vorausgesetzt.
Lit.: Hans-Georg Beck, Studien zur Frühgeschichte Konstantinopels, München 1973;
Marcell Restle, Art. Konstantinopel, in: Reallexikon z. byzantin. Kunst, Bd. 4, Sp.
366-737.
Das Werden Osteuropas
S. Albrecht
3-std., Mi. 10-12 (Proseminar) u. Do. 17-18 (Tutorium), R 01-718
Beginn: 2.11.2005
Anmeldung im Sekretariat bei Frau Kopaliani-Schmunk (00-555)
Wenige Epochen in der Geschichte Osteuropas entwickelten eine solche Tragweite
für die folgenden Jahrhunderte, wie die Zeit des Entstehens der vier großen Reiche
Kiever Rus’, Polen, Böhmen und Ungarn vom 9. bis ins 11. Jh. In dieser Periode
wurden weit reichende strukturelle Entscheidungen getroffen, deren Auswirkungen
bis ins 20. Jh. hinein zu spüren waren, wie die Wahl zwischen Islam, byzantinischer
oder römischer Kirche oder der Herrschaftsinstrumente. Zugleich gibt es über wenige
Epochen der Geschichte Osteuropas so wenig konkretes oder auch nur populäres
Wissen, wie über die Zeit des Werdens Osteuropas.
Im Proseminar soll versucht werden, sich anhand von ausgewählten (übersetzten)
lateinischen, slawischen, griechischen und arabischen Quellen mit dieser Region und
dieser Epoche vertraut zu machen.
Slawische oder gar ungarische Sprachkenntnisse sind sehr willkommen, aber nicht
Voraussetzung für den Besuch der Lehrveranstaltung.
Lit.
Lübke, Christian: Das östliche Europa. Berlin 2004. (Die Deutschen und das
europäische Mittelalter)
Franklin, Simon – Shepard, Jonathan: The emergence of Rus: 750 – 1200. London
1996. (Longman history of Russia)
Europa in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts
S. Haarländer
3–std., Di 16–19, P 107
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung bitte durch Listeneintrag im Sekretariat bei Frau Tönges, Zi. 00–568,
Mo–Fr 9–12, nicht per E–Mail (ab sofort – nach Erscheinen des Kommentierten
Vorlesungsverzeichnisses – möglich, vor allem für diejenigen, die im
Sommersemester in kein Proseminar mehr hineingekommen sind; 5 Plätze werden
für "Spätanmelder", etwa Studienortwechsler freigehalten!)
Die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts ist eine Zeit der Weichenstellungen, nicht nur
im "Regnum Teutonicum", mit dem wir uns freilich schwerpunktmäßig beschäftigen
wollen (nicht ganz ohne den Blick auf die europäischen Nachbarn). Im
17
6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare
Investiturstreit, dessen entscheidende Endphase in unsere Epoche hineinreicht,
mußte das "Verhältnis von Staat und Kirche" neu bestimmt werden; nach dem
Aussterben der Salier kommt es zu Konflikten zwischen den führenden Familien, zu
einer Umverteilung der Macht, die auf lange Sicht zum Entstehen der großen
Territorien führt, während bei den Nachbarn England und Frankreich die
Zentralgewalt erstarkt.
Die Kirchengeschichte dieser Zeit ist geprägt von den neuen religiösen Bewegungen,
vor allem den beiden bedeutenden Orden der Zisterzienser und der
Prämonstratenser.
Ausgangspunkt für die Proseminararbeiten sind ausgewählte Quellentexte, an denen
die Studierenden die in einem vorausgehenden propädeutischen Teil des Seminars
erworbenen Kenntnisse anwenden sollen.
Lit. zur Einführung:
Egon Boshof, Die Salier (Urban–Taschenbücher 387) Stuttgart–Berlin–Köln 1987
(inzwischen neuere Auflage); Alfred Haverkamp, 12. Jahrhundert 1125–1198
(Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte 5), 10. völlig neubearb. Auflage,
Stuttgart 2003; Jean Favier, Frankreich im Zeitalter der Lehnsherrschaft 1000–1515
(Geschichte Frankreichs 2), Stuttgart (DVA) 1989 (frz. Le temps des principautés de
l'an mil à 1515)
Kaiser und Papst im 12. Jahrhundert
C. Kleinjung
3-std., Mi 16-19, Raum 00-518 (davon verpflichtendes Tutorium 18-19)
Beginn: 2.11.2005
Anmeldung: Persönlich in meinen Sprechstunden (mittwochs 11-12, für die
vorlesungsfreie Zeit s. Aushang) oder per Email an [email protected].
Folgende Angaben sind für die Anmeldung unerläßlich: Name, Adresse, Semesterzahl, Nachweis der Lateinkenntnisse
Nach dem sogenannten "Investiturstreit" wurde das Verhältnis von Kaiser und Papst
neu geregelt. Das Wormser Konkordat 1122 stellte allerdings keinen Schlußstrich,
sondern nur eine Etappe dar - die Ordnung der Welt und die Rolle der obersten
Gewalten Papst- und Kaisertum wurden von den Zeitgenossen weiter diskutiert. In
der Praxis dehnten beide Parteien ihre Machtansprüche aus und der Konflikt spitzte
sich im Streit zwischen Friedrich Barbarossa und Alexander III. zu. Anhand der
Berichte über die Papst-Kaiser-Treffen im 12. Jahrhundert sowie der wichtigsten
programmatischen Schriften soll das Thema in dem Seminar bearbeitet werden. Am
Beispiel dieser Thematik wird gleichzeitig in die wichtigsten Arbeitsgebiete und
Methoden der Mediävistik eingeführt.
Als Einführung in das historische Arbeiten:
Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 2000 (= UTB
1719); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2004 (=
UTB 2575 basics).
Empfohlene Literatur:
Bernhard Schimmelpfennig, Könige und Fürsten, Kaiser und Papst nach dem
Wormser Konkordat, München 1996 (= EDG 37); Franz J. Felten, Kaisertum und
Papsttum im 12. Jahrhundert, in: Das Papsttum in der Welt des 12. Jahrhunderts, hg.
v. Ernst-Dieter Hehl/Ingrid Heike Ringel/Hubertus Seibert, Stuttgart 2002 (=
18
6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare
Mittelalter-Forschungen 6), S. 101-125; Ferdinand Opll, Friedrich Barbarossa, 3.,
bibliogr. erg. Aufl. Darmstadt 1998 (= Gestalten des Mittelalters und der
Renaissance)
Religiosität im Spätmittelalter
A. Sauerbrey
3-std., Do 10 -13, R 00-518
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung: in den Sprechstunden oder per Email ([email protected])
Im Mittelalter spielten Kirche und Religion eine in unserer heutigen säkularen Zeit
kaum mehr vorstellbare Rolle. In diesem Proseminar soll ein Einblick in diese für das
Verständnis der Zeit so wichtige Thematik vermittelt werden. Dabei soll anhand von
Quellen
die
religiöse
Vorstellungswelt
der
Menschen
(Gottesbild,
Jenseitsvorstellungen, Teufel und Dämonen etc.) ebenso untersucht werden wie die
Ausdrucksformen von Frömmigkeit (Stiftungen, religiöse Lebensformen, Kunst,
Schriften, Feste etc.). Neben den von der Kirche erwünschten und geförderten
Formen der Religiosität sollen aber auch die Vorstellungen von Gruppen untersucht
werden, die von der Kirche als Häretiker oder Ketzer verfolgt wurden. Der zeitliche
Schwerpunkt liegt dabei auf dem Spätmittelalter (ca. 1250-1500). Neben der
Beschäftigung mit dem Thema werden die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens
vermittelt.
Einführende Literatur:
GOETZ, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter. Stuttgart 22000
ANGENENDT, Arnold: Geschichte der Religiosität im Mittelalter. Darmstadt 1997
DINZELBACHER, Peter (Hrsg.): Handbuch der Religionsgeschichte im
deutschsprachigen Raum. Bd. 2: Hoch- und Spätmittelalter. Paderborn 2000
Städte im Europa des ausgehenden Mittelalters
S. Albrecht, H. Ochs
3-std., Di 13-14, 16-18, Raum 00-518
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung: in den Sprechstunden oder per Mail ([email protected];
[email protected])
Die Entstehung der mittelalterlichen Stadtgemeinde gehört zu den faszinierendsten
und dynamischsten Entwicklungen des Mittelalters, die sich in ganz verschiedenen
Regionen Europas beobachten lässt. Die Stadt wird zu einem Ort ausgeprägter
wirtschaftlicher Rationalität, einer spezifischen Lebensqualität und Kultur. In der
Veranstaltung richtet sich der Blick besonders auf die Gemeinsamkeiten und
Unterschiede des Städtewesens in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Vor allem Fragen
der Wirtschafts-, Sozial- und Rechtsgeschichte werden anhand verschiedener
europäischer Städte untersucht. Gleichzeitig soll die Veranstaltung in die wichtigsten
Methoden und Arbeitsgebiete der Mediävistik einführen.
Lit.: Edith Ennen, Die europäische Stadt des Mittelalters, 4. verb. Auf., Göttingen
1987. Leonardo Benevolo, Die Stadt in der europäischen Geschichte, München
1999. Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 1993. Ahasver
19
6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare
von Brandt, Werkzeug des Historikers, 15. Aufl., Stuttgart 1998. Martina Hartmann,
Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2004.
England im elisabethanischen Zeitalter
L. Pelizaeus
3-std., Do 14-17, P 103
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung: in den Sprechstunden zu Semesterende und in der vorlesungsfreien Zeit
Erläuterung: Am 17. November 1558 übernahm Elisabeth I., die Tochter von Anne
Boleyn und Heinrich VIII. den englischen Thron. Ihre Nachfolge war zunächst
gefährdet, hatte doch ihr Vater sie enterbt und war ihre Vorgängerin als Katholikin
Zeit ihres Lebens bemüht gewesen mit der Hilfe Spaniens, ihre Nachfolge zu
verhindern. So ergaben sich schon bei ihrem Regierungsantritt eine Reihe von
Problemen: Die Sicherung des Thrones, die Klärung des Verhältnisses zu Spanien
und die Lösung der Religionsfrage. Neben diesen politischen Fragen, die Elisabeth
ihr ganzes Leben begleiten sollten, wurde ihr Hof durch die Förderung von Musik,
Tanz und Literatur berühmt.
Diese vielen Facetten des elisabethanischen Zeitalters sollen im Proseminar
exemplarisch beleuchtet werden. Die Teilnahme an dem Blockseminar „Guerre et
Paix en France et en Allemagne“ in Dijon mit der Université de Bourgogne vom 6.11.2. ist zudem möglich.
Literatur:
Kleine Geschichte Englands. Hg. v. Michael Maurer. Durchges.,
aktualisierte und bibliogr. erg. Ausg. Stuttgart, Reclam, 2002, S. 127-154, Suerbaum,
Ulrich: Das elisabethanische Zeitalter. Stuttgart, Reclam, 1989.
Zwischen Aufklärung und Terror: Die revolutionäre Bewegung im Zarenreich
H.-C. Petersen
3-std., Di 10-12 (Proseminar), Mi 17-18 (Tutorium), Raum: 01-718
ECTS: 8
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung: im Sekretariat der Abteilung für Osteuropäische Geschichte (00-555)
Im März 1881 endete abrupt die Regentschaft des russischen Zaren Alexander II. –
er fiel zwei Sprengsätzen zum Opfer, die von Mitgliedern der revolutionären
Organisation „Narodnaja volja“ (Volkswille) entlang der Reiseroute des Herrschers
platziert worden waren. Dieser Anschlag, der ausgerechnet dem Reformer unter den
russischen Autokraten gegolten hatte, stellte den vorläufigen Höhepunkt des
individuellen Terrors gegen führende Repräsentanten des Staates dar und markierte
zugleich das Scheitern dieser Strategie – die erhoffte landesweite Revolution blieb
aus, die folgenden Jahre wurden von einer konservativen Gegenoffensive des
Staates dominiert. Bis zur Oktoberrevolution sollten noch über 35 Jahre vergehen.
Der Kampf zwischen selbstherrschaftlichem Staat und revolutionärer Bewegung wird
Thema des Proseminars sein, wobei das Hauptaugenmerk auf den verschiedenen
Strömungen des Untergrunds liegen soll. Der Zeitraum wird sich hierbei vom
Dekabristenaufstand 1825 bis zur Machtergreifung der Bolschewiki unter Lenin im
„roten Oktober“ 1917 erstrecken. Gleichzeitig sollen die Grundlagen des
geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden, weshalb ein einstündiges
20
6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare
Tutorium obligatorischer Bestandteil des Proseminars ist. Kenntnisse
Russischen sind willkommen, aber keine Voraussetzung für die Teilnahme.
des
Literatur:
- Häfner, Lutz, Die Partei der linken Sozialrevolutionäre in der russischen Revolution
von 1917/18, Köln 1994;
- Hildermeier, Manfred, Die sozialrevolutionäre Partei Russlands: Agrarsozialismus
und Modernisierung im Zarenreich (1900-1914), Köln, Wien 1978;
- Ders., Die revolutionäre Bewegung, in: Handbuch der Geschichte Russlands, Bd. 3,
Stuttgart 1983, S. 145-169;
- Kappeler, Andreas, Zur Charakteristik russischer Terroristen (1878-1887), in:
Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 27 (1979), H. 4, S. 520-548;
- Löwe, Heinz-Dietrich, Die gesellschaftliche und revolutionäre Bewegung: Politische
Grundströmungen und Bildung von Parteien, in: Handbuch der Geschichte
Russlands, Bd. 3, Stuttgart 1983, S. 278-315.
Politische Prozesse im 20. Jahrhundert
F. Gausmann
3-std., Di 10-11.30; Tutorium 11.30-12.15, P 205
Beginn der Veranstaltung: 8.11.2005
Persönliche Anmeldung im Sekretariat bei Frau Pietsch/Höchstteilnehmerzahl: 25
Seit jeher haben große politische Prozesse ihre Spuren in der Geschichte
hinterlassen. Immer sind sie zugleich Produkt und Fanal der Zeiten, denen sie
entsprungen
sind.
Anhand
verschiedener
Beispiele
(Dreyfus-Prozess,
Reichstagsbrandprozess, Moskauer Prozesse, Nürnberger Prozesse, Waldheimer
Prozesse,...) sollen im Verlauf des Proseminars einerseits die jeweils engeren
„Verlaufsgeschichten“
der
Prozesse
nachgezeichnet,
andererseits
die
gesellschaftliche Einordnung der entsprechenden Verfahren sowie deren Relevanz
für die Geschichtsschreibung untersucht werden.
Das Proseminar soll über die Vermittlung inhaltlichen Wissens hinaus in die
wissenschaftliche Arbeitsmethodik einführen und findet seine propädeutische
Ergänzung in dem anschließenden, verpflichtenden Tutorium.
Empfohlene Einstiegsliteratur:
Alexander Demandt (Hrsg.): Macht und Recht. Große Prozesse in der Geschichte,
München 1990.
Curt Riess: Prozesse, die unserer Welt bewegten, Düsseldorf 1992.
Uwe Schultz (Hrsg.): Große Prozesse: Recht und Gerechtigkeit in der Geschichte, 3.
Aufl., München 2001.
Separatismus- und Autonomiebestrebungen im 20. Jahrhundert
P. Nordblom
3-std., Do 16-17.30, P 12; Do 18.30-19.15, P 10
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung im Sekretariat der Abt. VII bei Fr. Pietsch (Zi 00-621). Begrenzte
Teilnehmerzahl.
21
6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare
In diesem Proseminar wollen wir ausgewählte Regional-, Autonomie- separatistische
und sezessionistische Bewegungen des 20. Jahrhunderts hinsichtlich ihrer Auslöser,
Ziele, ihrer Verläufe, ihrer Folgen und Nachwirkungen vor dem Spannungshintergrund von Ethnizität und Staatlichkeit, von Peripherie und Zentrum untersuchen.
Ausgehend von der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg (z.B. Oberschlesien, Pfalz,
Elsaß) behandeln wir diese Fragen bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts u.a. an
Fallstudien zur Bretagne, zu Irland, dem Baskenland, zu Südafrika und zu Quebec.
Das Proseminar dient gleichzeitig der Einübung wissenschaftlicher und fachwissenschaftlicher Arbeitstechniken. Es wird von einem Tutorium ergänzt.
Literatur: Christopher Hewitt/Tom Cheetham, Encyclopedia of Modern Separatist
Movements, Santa Barbara, Calif. [u.a.] 2000.
Debatten und Kontroversen zum Kriegsende 1945
S. Neitzel
3-std., Di 16.30 – 18, P 101; 18 – 19, P 15 (Tutorium)
Anmeldung: im Sekretariat der Abteilung IV (Frau Görg)
2005 ist auf vielfältiger Weise dem Ende des Zweiten Weltkrieges gedacht worden.
In diesem Proseminar werden ausgewählte Beispiele von wissenschaftlichen
Publikationen, Gedenkreden und Fernsehdokumentationen behandelt. Ziel des
Seminars ist es, Inhalte und Formen der kollektiven Erinnerungen an das Kriegsende
herauszuarbeiten und nach möglichen Wechselwirkungen zwischen historischer
Forschung und öffentlichen Debatten zu fragen.
Einf. Literatur: Rolf-Dieter Müller, Der Zweite Weltkrieg 1939-1945, Stuttgart 2004
(Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte, Band 21), S. 298 – 388.
Weinbau in Rheinland-Pfalz nach 1945
A. Wagner
3-std., Mo 14-16, Tutorium 16-17, jeweils R 01-222 (Staudinger Weg 9, Gebäude
2413, Neubau Physik)
Beginn: 31.10.2005
Persönliche Anmeldung im Sekretariat der Abt. VII bei Frau Pietsch (Zi 00-621).
Begrenzte Teilnehmerzahl.
Das 1947 neugegründete Land Rheinland-Pfalz umfasst in seinen Grenzen sechs
von 11 deutschen Weinanbaugebieten. Mit Rheinhessen und der Pfalz liegen die
beiden hinsichtlich ihrer Fläche größten Weinbaugebiete in dem neuen Land, das
noch sehr stark von der Landwirtschaft geprägt war.
Im Seminar sollen zunächst die Strukturen des rheinland-pfälzischen Weinbaus nach
1945 herausgearbeitet werden, um danach die Bemühungen der Landesregierung
nach einer Förderung dieses wichtigen Wirtschaftszweiges in den Blick zu nehmen.
Das Proseminar wird durch ein einstündiges Tutorium ergänzt, in dem
wissenschaftliche und fachwissenschaftliche Arbeitstechniken vermittelt werden.
Lit.:
Alois Gerlich (Hg.), Weinbau, Weinhandel, Weinkultur. Sechstes Alzeyer Kolloquium
(Geschichtliche Landeskunde, 40), Stuttgart 1993.
22
6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare
Helmut Hahn, Die deutschen Weinbaugebiete (Bonner geographische
Abhandlungen, 18), Bonn 1956.
Georg Schreiber, Deutsche Weingeschichte. Der Wein in Volksleben, Kult und
Wirtschaft, Köln 1980.
6.3. Hauptseminare
Griechen in Bewegung: Mobilität und Migration in
archaischer und klassischer Zeit
F. Bernstein
2-std., Di 14-16, P 208
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung: in der vorlesungsfreien Zeit persönlich während der Sprechstunden
Sesshaftigkeit, so scheint es, war (und ist) die Regel, Wanderung die Ausnahme
menschlicher Existenz. Ideologiekritik hat die Intentionalität solcher Ansicht zwar
längst entlarvt, die buchstäbliche Statik von Gesellschaften dominiert aber nach wie
vor die Geschichtsbilder – zumal die der Vormoderne, obwohl sogar Wanderungen
ganzer Völker die Antike umrahmen bzw. das Mittelalter einleiten sollen. Stets in
Bewegung waren jedoch bereits die Griechen der archaischen und klassischen Zeit
(8.–4. Jh. v. Chr.). Handel, Handwerk und Söldnertum, um nur einige Beispiele zu
nennen, schufen hochmobile Binnenräume sowie regelrechte Waren-, Ideen- und
Dienstleistungsströme, die schon bald geographische, politische und kulturelle
Grenzen überschritten und den Charakter von Migrationen annahmen. Im Zuge der
sog. Großen, dann der sog. Imperialen Kolonisation besiedelten die Griechen
weiträumig das Mittelmeer- und Schwarzmeergebiet, schließlich selbst den Mittleren
Osten. Davon kaum zu trennen und nicht zu vergessen sind Flucht, Verschleppung,
ja Versklavung, die zahlreiche Menschen in die Fremde trieben. Wie aber sind diese
individuellen und kollektiven Wanderungsbewegungen im einzelnen zu verstehen?
Und in welchem Verhältnis stehen die politischen wie sozialen Rahmenbedingungen
zu (räumlicher) Mobilität wie Migration?
Da keine übergreifenden monographischen Darstellungen oder gar Untersuchungen
vorliegen, empfehle ich zur Vorbereitung die gründliche Lektüre folgender Aufsätze
(und zwar in der angegebenen Reihenfolge):
U. Walter, Paradigmen für fast alle Typen: Migration in der Antike, GPD 32, 2004,
62–74;
N. Purcell, Mobility and the Polis, in: O. Murray / S. Price (Eds.), The Greek City:
from Homer to Alexander, Oxford 1990, 29–58.
Römische Bürgerrechtspolitik
L. Schumacher
2-std., Do 16-18, P 208
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung: persönliche Anmeldung in der Einführungswoche (24.-28.10.05)
Entscheidend für den Aufstieg Roms zur Weltmacht erwies sich seine Fähigkeit zur
Integration. Die zeitweise hohen Verluste an „manpower“ konnten durch die
Aufnahme fremder Ethnien in den Bürgerverband weitgehend kompensiert werden.
23
6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare
Ein fein abgestuftes Herrschaftssystem eröffnete auch den unterworfenen Völkern
die Aussicht auf politische Beteiligung an der Macht. Instrument war die
Bürgerrechtspolitik. Ihre Entwicklung von der klassischen Republik des 3. Jhs. v. Chr.
(Kolonisation, Freilassung mit Bürgerrechtserwerb) über sukzessive und erzwungene
Integrationsmaßnahmen (Latinisches Recht, Bundesgenossenkrieg) bis zu
Viritanverleihungen der civitas Romana und der rechtlichen Aufwertung von Städten
und Regionen in der ausgehenden Republik und Kaiserzeit soll als Phänomen des
Integrationsprozesses mit seinen gesellschaftlichen Folgen im Rahmen des
Seminars untersucht werden. Dabei sind auch restriktive Praktiken (ius honorum und
der Sonderstatus Ägyptens) angemessen zu berücksichtigen. Als Endpunkt der
Entwicklung soll die Constitutio Antoniniana zu Beginn des 3. Jhs. n. Chr. behandelt
werden. Persönliche Anmeldung in der Einführungswoche vor Beginn der
Vorlesungszeit ist erforderlich.
Literatur:
H. Bellen, Grundzüge der römische Geschichte.
I. Von der Königszeit bis zum Übergang von der Republik in den Prinzipat
(Darmstadt ²1995);
II. Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian (Darmstadt 1998)
A. N. Sherwin-White, The Roman Citizanship (Oxford ²1973)
P. A. Brunt, Italian Manpower: 225 B.C. to A.D. 14 (Oxford 1971, ND 1987)
David gegen Goliath: Widerstand gegen Rom. Die Anatomie des ersten
Jüdischen Krieges 66-74 n. Chr.
O. Stoll
2-std., Do 12 s.t. – 13.30, P 208
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung: in der Einführungswoche 24.-28.10.2005 zwischen 9 und 12 Uhr im
Geschäftszimmer (Zi. 03-597) des Instituts für Alte Geschichte
Im Jahr 66 n. Chr. bricht sich in Judaea ein seit Jahrzehnten schwelender Hass
gegen Rom Bahn: ein Hass auf die Römerherrschaft aus religiöser Motivation,
geschürt durch überzogene Steuerforderungen und die Willkür der Prokuratoren. Der
nur schwer einzudämmende Ausbruch des Widerstandes, der massives militärisches
Eingreifen Roms erforderte und zur Eroberung Jerusalems und der Zerstörung des
Tempels führte, endete mit der Eroberung der Festung Masada und dem heroischen
Freitod ihrer letzten Verteidiger - ein Identitätssymbol Israels bis auf den heutigen
Tag. Zudem verschränken sich diese Ereignisse in Iudaea mit den für die römische
Kaisergeschichte bedeutsamen Entwicklungen nach dem Tod Neros, dem
Vierkaiserjahr, der Etablierung der flavischen Dynastie und der Reorganisation des
Reiches durch den Sieger Vespasian. Das Seminar will die Voraussetzungen und
Anfänge des Konfliktes untersuchen, seinen Verlauf und sein Ende sowie seine
Folgen, dazu auch die Vernetzungen und Wechselwirkungen des Zentrums Rom mit
der iudäischen Peripherie. Mit der Schilderung des ‘Jüdischen Krieges’ durch Flavius
Josephus und andere Historiker sowie durch epigraphische, papyrologische,
numismatische und archäologische Zeugnisse stehen Quellen zur Verfügung, die es
uns erlauben, uns einer ‘Anatomie’ dieses todesmutigen Aufstandes und seiner
Zusammenhänge anzunähern.
24
6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare
Lit.: E. Baltrusch, Die Juden und das Römische Reich. Geschichte einer
konfliktreichen Beziehung (Darmstadt 2002); A.M. Berlin/J. Overman/ J. Andrew
(Hrsg.), The first Jewish revolt. Archaeology, history, and ideology (London / New
York 2002); M. Konradt/ U. Steinert (Hrsg.), Ethos und Identität. Einheit und Vielfalt
des Judentums in hellenistisch-römischer Zeit (Paderborn 2002); S. Panzram, Der
Jerusalemer Tempel und das Rom der Flavier. In: Zerstörungen des Jerusalemer
Tempels. Geschehen - Wahrnehmung - Bewältigung. Hrsg. von Johannes Hahn
(Tübingen 2002) 166-182; A.J. Boyle/ W.J. Dominik (Hrsg.), Flavian Rome. Culture,
Image, Text (Leiden, Boston 2003).
Byzantiner und „Byzantinisches“ in Deutschland
G. Prinzing
2-std., Di 16-18, Raum P 03-636 (Bibliothek Byzantinistik)
Beginn: 8.11.2005
Die Byzantiner haben im mittelalterlichen Deutschland, das nicht mehr zu ihrem
Machtbereich gehörte, dennoch mannigfache Spuren hinterlassen und hatten mit
dem Frankenreich und dem deutschen Reich vielfältige staatliche, kirchliche und
auch wirtschaftliche Kontakte. Wenn uns auch vor allem schriftliche Quellen sowie
Siegelfunde darüber informieren, so haben sich diese Kontakte doch u.a. im
intensiven Austausch von Sachquellen (bes. Kunstwerken, wie zumeist profanen
Geschenken und Reliquien, wie u.a. Schmuck, und Elfenbeinen) niedergeschlagen.
Das Seminar geht daher zum einen den wichtigsten erhaltenen Zeugnissen dafür
nach. Es soll also zeigen, daß uns in Deutschland die zahlreichen Zeugnisse der
Byzantiner danach fragen lassen, welche Bedeutung Byzanz und die byzantinische
Kultur für „unseren“ Raum im sog. Mittelalter besaß. Zudem gilt das Seminar auch
anderen Formen, in denen sich Byzantinisches in Deutschland zeigt, wie z.B.
Handschriften. Eine zumindest kleinere Exkursion soll das Seminar abschließen und
zu wichtigen byzantinischen Sachquellen bzw. Kunstwerken (in Kirchen, Museen
oder Bibliotheken) Deutschlands führen.
Der HS-Schein Mediävistik setzt eine Seminararbeit und die Arbeit mit lateinischen
Quellen voraus. Eine Liste mit Literaturangaben und Referatthemen wird im
September ausgehängt.
Kanoniker und Kanonissen im Mittelalter
S. Schmitt
Di 14-16, P 103
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung: verbindliche Anmeldung erforderlich im Sekretariat bei Frau Dörr (Zi. 00577)
Das Seminar beschäftigt sich mit der zwischen Mönchtum und Weltgeistlichkeit
stehenden Lebensform der Kanoniker und Kanonissen. Insbesondere die
Säkularkanoniker wurden in der Geschichtswissenschaft lange Zeit als
„degenerierte“ Mönche diskreditiert, bis die jüngere Forschung die vielfältigen und
überaus wichtigen Funktionen dieser geistlichen Lebensform im Kontext der
mittelalterlichen Kirche, Gesellschaft und Politik erkannte. Mit noch größerem
Unverständnis begegnete man lange Zeit den Damenstiften, die als reine
25
6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare
Versorgungsanstalten für unverheiratete
Adelstöchter mit
zweifelhaftem
Lebenswandel verachtet wurden.
Im Seminar sollen die neuesten Ergebnisse der Stiftskirchenforschung diskutiert und
u.a. auch in genderspezifischem Vergleich dargestellt werden. Im Mittelpunkt werden
dabei insbesondere die Stiftskirchen in den rheinischen Bischofsstädten stehen.
Einführende Lit.:
Irene Crusius (Hg.): Studien zum weltlichen Kollegiatstift in Deutschland
(Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 114), Göttingen 1995.
Peter Moraw: Über Typologie, Chronologie und Geographie der Stiftskirche im
deutschen Mittelalter, in: Untersuchungen zu Kloster und Stift, hg. v. Max-PlanckInstitut für Geschichte (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte
68), Göttingen 1980, S.9-37.
Irene Crusius (Hg.): Studien zum Kanonissenstift (Veröffentlichungen des MaxPlanck-Instituts für Geschichte 167), Göttingen 2001.
Religiöse und soziale Bewegungen im hohen Mittelalter 11. – 13. Jh.
F. J. Felten
Do 16-18, P 103
Frühzeitige Anmeldung erwünscht: in der Sprechstunde oder per email [email protected] mit Angabe von Studienfächern, Semesterzahl, Interessen.
Nachdem wir im SS die Frauen in den religiösen Bewegungen des 12. Jh.s studiert
haben, liegt der Schwerpunkt des HS nun im 13. Jh. Die 'Abwehrpolitik' der
Zisterzienser und Prämonstratenser, die Haltung der Bettelorden und die neuartige
Bewegung der Beginen stehen im Mittelpunkt; auch die Rolle der Frauen bei den
Ketzern kann bearbeitet werden. Ein Besuch des HS im SS 2005 ist nützlich, aber
nicht notwendig, denn Kenntnisse können auch durch Lektüre erworben werden...
Einf. Lit. Zum Gesamtrahmen die einschlägigen Kapitel in den Handbüchern, z.B. der
neue Gebhardt, 10. Aufl. Handbuch der Deutschen Geschichte, Bd.5. A. Haverkamp,
12. Jh.; H. Jakobs, Kirchenreform und Hochmittelalter 1046-1215 (=Oldenbourg
Grundriß 7) 4. Aufl. 1999; A. Angenendt, Gesch. der Religiosität im Mittelalter, 1997;
dort, wie auch in den einschlägigen Artikeln des Lex. des Mittelalters oder Lexikon
für Theologie und Kirche 3. Aufl) jeweils weiterführende Literatur. Von den Klassikern
insbes. H.Grundmann, Religiöse Bewegungen im Mittelalter, 4. Aufl. 1970; E.Werner,
Pauperes Christi, Leipzig 1956. G. Constable, The Reformation of the Twelfth
Century, 1996; Als Beispiel für einen Überblicksaufsatz: B. Degler-Spengler, Die
relig. Frauenbewegung des Mittelalters, in: Rottenburger Jahrbuch f. Kirchengesch. 3
1984 75-88; vgl. auch Homepage der Abt. II des Hist. Sem.
Mainz und Erfurt im Mittelalter
J. Rogge
2-std., Do 16-18, P 205
Beginn 3.11.2005
Anmeldung: Während der Sprechstunden des Veranstalters (Zimmer: 00 558)
Mainz und Erfurt unterstanden der Stadtherrschaft des Erzbischofs von Mainz. In
dem Seminar geht es darum, weitere Gemeinsamkeiten der beiden Städte
26
6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare
herauszuarbeiten, aber auch darum, die Unterschiede festzustellen. Die
wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung der beiden Städte im späteren
Mittelalter wird dazu genauer untersucht.
Literatur zu Einführung:
Franz Dumont u. a. (Hg.), Mainz. Die Geschichte der Stadt, Mainz 1998;Willibald
Gutsche (Hg.), Geschichte der Stadt Erfurt, Weimar 1986
Die Reformation in Deutschland 1517-1555
H. Schmahl
2-std., Di 12-14, P 204
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung: in den Sprechstunden
Die Reformation ist eine Bewegung im europäischen Christentums des 16.
Jahrhunderts, die ihren Ursprung in Deutschland hatte. In ihrem Verlauf kam es in
vielen Gebieten Mitteleuropas zur Trennung von der römisch-katholischen Kirche
und Entstehung der lutherischen, reformierten (calvinistischen) Kirchen sowie einiger
Freikirchen. Im Seminar beschäftigen wir uns mit den Faktoren, die den Nährboden
für die Reformation boten, reformatorischen Grundgedanken und Bekenntnisschriften
und den unterschiedlich akzentuierten Ansätzen Martin Luthers auf der einen Seite
und Ulrich Zwinglis sowie Jean Calvins andererseits. Weiter zu untersuchen sind die
politische Entwicklung sowie die verfassungsrechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen,
kulturellen und mentalitätsgeschichtlichen Auswirkungen dieser Epoche, die der
deutschen Geschichte der Neuzeit ihre Prägung gab.
Literatur:
Peter Blickle, Die Reformation im Reich, 3., überarb. u. erg. Aufl. Stuttgart 2000
(UTB, 1181).
Heinrich Lutz: Reformation und Gegenreformation, 5., von Alfred Kohler durchges. u.
ergänzte Auflage, München 2002 (Oldenbourg Grundriß der Geschichte, 10).
Christine Roll (Hrsg.): Recht und Reich im Zeitalter der Reformation. Festschrift für
Horst Rabe, Frankfurt/a.M. (u.a.) 1996.
Kulturbegegnung oder Kulturschock? Übersee-Erfahrungen deutscher
Jesuitenmissionare anhand ihrer Missionsberichte im 17./18. Jh.
M. Müller
Zeit und Ort: werden noch bekannt gegeben (2-3 Blocktermine nach Absprache)
Anmeldung in den Sprechstunden Fr 14-15 in Raum 00-631, Tel. 39-22612 oder
unter E-Mail: [email protected]
Im 17./18. Jh. gingen über 700 Jesuiten aus dem Hl. Römischen Reich nach
Übersee und haben dort als Glaubensboten, aber auch als Forscher, Entdecker,
Anthropologen, Ethnologen, Linguisten, Geographen, Kartographen, Historiker,
Mediziner, Pharmazeuten, Mathematiker, Astronomen, Botaniker, Zoologen und
Ökonomen gewirkt. Sie haben damit Bedeutendes für die interkulturelle und
interreligiöse Begegnung sowie für den europäisch-überseeischen Wissens- und
Kulturtransfer geleistet. Was die Missionare erlebten, gehört zu den historisch ersten
Kontakten von Mitteleuropäern mit der „Neuen Welt“. Viele haben literarische
27
6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare
Zeugnisse von hohem wissenschaftlichem Rang hinterlassen. Ihre Missionsberichte
haben das Überseewissen in Europa beträchtlich erweitert. Diese Texte über neue
Länder und Kulturen offenbaren ein sehr vielfältiges Bild: die Übersee-Erfahrungen
reichen von „Kulturbegegnung“ bis zu „Kulturschock“. Ziel des Hauptseminars ist,
anhand von ausgewählten unterschiedlichen Beispielen die – individuell sehr
verschiedene - literarische Verarbeitung von Fremdheitserfahrungen zu illustrieren.
Literatur zur Einführung:
- Hartmann, Peter Claus: Der "Jesuitenstaat" in Südamerika 1609-1768. Eine
christliche Alternative zu Kolonialismus und Marxismus. Weissenhorn 1994.
- Hausberger, Bernd: Für Gott und König. Die Mission der Jesuiten im
kolonialen Mexiko. Wien 2000.
- Meier, Johannes: Die Missionen der Jesuiten bei den Guaraní-Völkern in
Paraguay - eine unterdrückte Alternative im Kolonialsystem. In: Wem gehört
Lateinamerika? Die Antwort der Opfer. Hg. v. Johannes Meier. München,
Zürich 1990, S. 59-79.
Ludwig XIV.
A. Hartmann
Blockseminar
Montag, 6.3.2006 – Donnerstag, 9.3.2006, 10-15, P 20
Vorbesprechung: Fr, 18.11.2005, 9 Uhr, R 00-518
Bis heute ist der „Sonnenkönig“ der Ludwig XIV. der Inbegriff des europäischen
Monarchen der Frühen Neuzeit. An seiner Person und an seiner Epoche machen
sich u. a. Diskussionen über die absolutistische Monarchie, die Geburt des
Modernen Staats, die Anfänge des europäischen Staatensystems und die
europäischen Hofkultur fest. In seine Regierungszeit fallen wichtige europäischen
Staatensystems (z. B. der „Pfälzische Erbfolgekrieg) und Friedenskongresse (z.B.
Rijsiwjk, Nimwegen), einschneidende Ereignisse wie die Aufhebung des Edikts von
Nantes und großartige kulturelle Leistungen wie der Bau des Schlosses von
Versailles. Im Seminar sollen diese und andere zentralen Entwicklungen im
frühneuzeitlichen Europa ausgehend von Leben und Leistung Ludwigs XIV, diskutiert
werden. Französischkenntnisse sind zur Teilnahme am Seminar sind sehr hilfreich,
aber nicht unabdingbar.
Literaturhinweise: Ein guter Überblick über Frankreich im 17. und 18. Jahrhundert
findet sich bei Jean Meyer, Frankreich im Zeitalter des Absolutismus, 1515-1789,
Stuttgart 1990; einen biographischen Überblick gibt Klaus Malettke, Ludwig XIV. von
Frankreich, Göttingen 1986. Der Klassiker zur Hofkultur: Peter Burke, Ludwig XIV.
Die Inszenierung des Sonnenkönigs, Berlin 1993 (auch als Taschenbuch Frankfurt
1995).
Der Militärstaat: Preußen unter Friedrich dem Großen
L. Pelizaeus
2-std., Do 10-12, P 103, Do 16-17 Uhr, R 00-518
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung: In den Sprechstunden zu Semesterende und in der vorlesungsfreien
Zeit
28
6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare
Im Absolutismus war das stehende Heer von zentraler Bedeutung für Staat und
Gesellschaft. Mit diesem Instrument konnten sich die nach unumschränkter
Herrschaft strebenden Landesfürsten weitgehend unabhängig von den Ständen
machen, ihre Untertanen beherrschen und sich in internationalen Verhandlungen mit
einem gewissen Gewicht einbringen. Freilich vermochten nur jene Staaten, die eine
größere Armee vorzuweisen hatten, im europäischen Konzert eine Rolle zu spielen.
Besonders Preußen gilt immer wieder als Musterbeispiel für europäische
Militarisierung.
In dem Hauptseminar soll die Militarisierung der Gesellschaft von Preußen im
Vergleich mit anderen deutschen und europäischen Staaten, besonders auch
Frankreich, untersucht werden. Es sollen die wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen
Auswirkungen beleuchtet werden. Daher werden Manufakturwesen und
Handelsverbindungen genauso Berücksichtigung finden wie Rekrutierung,
Waisenkinder, Soldatenfrauen und Militärstrafen. Anfang November ist eine
Tagesexkursion in Deutschland geplant, vom 6-11. Februar ein Blockseminar in
Dijon mit der Université de Bourgogne.
Literatur: Groehler, Olaf: Das Heerwesen. Berlin 2001. (Das Heerwesen in
Brandenburg und Preussen von 1640 bis 1806, Bd. 1); Kunisch, Johannes:
Absolutismus. Europäische Geschichte vom Westfälischen Frieden bis zur Krise des
Ancien Régime. Göttingen 1986, S. 84-97.
Der Freiherr vom Stein
H. Duchhardt
2-std., Mo 18-20 Uhr, P 107
Anmeldung: in der ersten Sitzung
In dem Hauptseminar sollen – insbesondere auf der Grundlage der zehnbändigen
Edition der "Briefe und anderen Schriften" – wichtige Wendepunkte, Schriften und
Aktivitäten des bedeutenden Staatsmanns und preußischen Reformers des frühen
19. Jahrhunderts behandelt werden. In der zweiten Semesterhälfte soll zudem nach
den weiteren Formen und Gründen der Stein-Verehrung im 19. und im frühen 20.
Jahrhunderts gefragt werden.
Die Themenliste wird im August ausgehängt.
Grundlegende Literatur:
Gerhard Ritter, Stein. Eine politische Biographie, 2 Bde, 1931
Heinz Duchhardt/Karl Teppe (Hrsg.) Karl vom und zum Stein, 2003
Land des Aufbruchs, Land der Lager. Sibirien und der russische Ferne Osten,
1850-1950.
J. Kusber
2-std., Di 16-18, Raum 01-718
Beginn: siehe Aushang
Anmeldung im Sekretariat bei Frau Kopaliani-Schmunk (00-555)
Um das Jahr 1850 wurde Sibirien zunehmend als „Zukunftsland“ entdeckt,
gleichzeitig begann mit der Annexion der Amurprovinz eine neue Phase der
Expansion in Fernost. Dieser Zeitpunkt soll als Ausgangspunkt genommen werden,
29
6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare
um sich unter verschiedenen Aspekten mit der Geschichte dieses Raums zu
beschäftigen: Das System von Verbannung und Lagerhaft in zarischer wie in
russischer Zeit, die industrielle Erschließung und der Eisenbahnbau durch Zarenreich
und Sowjetstaat, das geplante informal empire in der Mandschurei und der Russischjapanische Krieg, Sibirien und der Ferne Osten als strategisches Glacis werden
Themen sein, um abschließend eine Antwort auf die Bedeutung dieses Raum für das
Zarenreich bzw. die Sowjetunion als Großmacht zu suchen.
Literaturhinweis:
Kaczynska, Elzbieta, Das größte Gefängnis der Welt : Sibirien als Strafkolonie zur
Zarenzeit. Frankfurt/Main u.a. 1994; Alan Wood (Hrsg.) The History of Siberia. From
Russian Conquest to Revolution. London u.a. 1991.
Werte und Wertewandel im Zeitalter der Hochindustrialisierung (1880-1920)
A. Rödder zusammen mit S. Daniel
3-std., Mi. 18-20 – 01-718 (Philosophicum) + dreitägiges Blockseminar am Ende des
Semesters
Beginn: 1. Semesterwoche
Höchstteilnehmerzahl 25 – Teilnahmevoraussetzung ist die verbindliche persönliche
Anmeldung im Sekretariat für Neueste Geschichte
„Wertewandel“ ist ein in der gegenwärtigen gesellschaftlich-politischen Diskussion
beinahe überstrapaziertes Schlagwort geworden. Seit den siebziger Jahren haben
die gegenwartsorientierten Sozialwissenschaften den Gegenstandsbereich zur
Analyse der zeitgenössischen sozialkulturellen Entwicklungen aufgegriffen. In
historischer Perspektive hingegen sind „Werte und Wertewandel“ als kohärenter
Zusammenhang bislang kaum thematisiert worden.
Ziel dieses Seminars ist es, die Beschaffenheit und die Entwicklung des Gefüges
gesamtgesellschaftlich akzeptierter Normen und Werten – von Ehe und Familie über
Geschlechterbeziehungen und Sexualität, Arbeit und Freizeit, Religion und Kirche,
Staat und Individuum bis zu Krieg und Frieden – in der Zeit der
Hochindustrialisierung herauszuarbeiten.
Dabei sind zu Beginn des Seminars überhaupt erst Konzepte, Fragestellungen und
Methoden für den geschichtswissenschaftlichen Zugang zu diskutieren. Danach wird
sich das Seminar in Arbeitsgruppen aufteilen, um – begleitet von Zusammenkünften
im Plenum – eine Tagung vorzubereiten, auf der am Ende des Semesters die
erarbeiteten Ergebnisse vorgetragen und diskutiert werden.
Literatur: Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1866-1918. Bd. I: Arbeitswelt
und Bürgergeist. München 1990; Manfred Hettling/ Stefan L. Hoffmann (Hrsg.), Der
bürgerliche Wertehimmel. Innenansichten des 19. Jahrhunderts. Göttingen 2000
Sowjetische Außenpolitik in den dreißiger Jahren
R. Tosstorff
Mo 11-13, 01-718
Beginn: 31.10.2005
Anmeldung im Sekretariat bei Frau Kopaliani-Schmunk (00-555)
30
6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare
Die sowjetische Außenpolitik in den zwanziger Jahren beruhte wesentlich auf den
privilegierten Beziehungen zur Weimarer Republik. Diese wurden nach der
Machtübernahme durch Hitler aufgekündigt. Das von der UdSSR bis dahin
bekämpfte „Versailler System“ wurde daraufhin nach einiger Verzögerung als
Stabilitätsfaktor entdeckt (Folge: Mitgliedschaft im Völkerbund). Parallel zur
Außenpolitik der „kollektiven Sicherheit“ strebten die Kommunisten die Bildung von
Volksfronten an, um so auf einer weiteren Ebene eine Barriere gegen die NaziExpansion zu schaffen. Eckpunkt war zunächst Frankreich; Spanien trat, von der
UdSSR unbeabsichtigt, durch den Bürgerkrieg hinzu. Doch parallel bot Stalin
insgeheim Hitler eine zumindest kurzfristige Verständigung an, die aber zunächst
ignoriert wurde. Zugleich schien sich im Fernen Osten die Gefahr einer „zweiten
Front“ durch die japanische Expansion aufzutun.
Das Seminar soll für diesen Zeitraum das Spannungsverhältnis der sowjetischen
Außenpolitik zwischen weltrevolutionärer Proklamation und staatlichen Interessen
und die sich dabei entwickelnden Widersprüche und Rückschläge für die sowjetische
Position beleuchten, die schließlich zur grundlegenden Wendung im August 1939,
zum „Hitler-Stalin-Pakt“, führten.
Lit.: Osteuropa-Handbuch: Sowjetunion. Außenpolitik, Bd. 1 1917 – 1955, hrsg. von
Dietrich Geyer 1972
Weingartner, Thomas: Stalin und der Aufstieg Hitlers: die Deutschlandpolitik der
Sowjetunion und der Kommunistischen Internationale, 1929-1934, Berlin 1970;
Haslam, Jonathan: Soviet foreign policy : the impact of the depression, London 1983;
Haslam, Jonathan: The Soviet Union and the struggle for collective security in
Europe: 1933 – 39, London 1984; Besymenski, Lew: Stalin und Hitler : das
Pokerspiel der Diktatoren, Berlin 2002.
Die Entstehung des Landes Rheinland-Pfalz
M. Kißener
2-std., Do 08.00 – 10.00 Uhr, P 7
Beginn: 31.10.2005
Anmeldung im Sekretariat bei Frau Pietsch (00-621).
Als am 30. August 1946 die Ordonnance No. 57 der französischen Besatzungsmacht
die Entstehung eines neuen Landes „Rheinland-Pfalz“ dekretierte, glaubte kaum
jemand daran, dass dieses äußerst künstliche Gebilde eine sonderlich lange
Lebensdauer haben werde. Doch was als „Land aus der Retorte“ begann, hat
nunmehr rund 60 Jahre Bestand, hat die Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland maßgeblich mitgestaltet. Das Hauptseminar wird versuchen, die
Entstehungsbedingungen von Rheinland-Pfalz nachzuzeichnen und die Wege zur
Integration eines neuen Landes unter den Bedingungen der frühen Bundesrepublik
zu analysieren. Dabei werden neben der Besatzungspolitik vor allem auch
sozialgeschichtlich relevante Themen berücksichtigt, die ein alltagsnahes Bild der
Zeit von 1945 bis ca. 1965 vermitteln.
Lit.:
Borck, Heinz-Günther (Hrsg.), Beiträge zu 50 Jahren Geschichte des Landes
Rheinland-Pfalz, Koblenz 1997.
Ziegler, Hannes (Hrsg.), Politiker in Rheinland-Pfalz: Unsere Ministerpräsidenten,
Annweiler 2002.
31
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Das „Modell Deutschland“ in den 1970er Jahren. Wirtschaft und Politik
zwischen Ölpreisschock, Strukturwandel und gesellschaftlichen Reformen
Chr. Kleinschmidt
Do 14 s.t.-15.30
Hörsaal I, Jacob-Welder-Weg 4
Während „1968“ als ein Mythos gilt und als Chiffre für studentische Proteste,
Aufbruch, Reformen und Demokratisierung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, im
Umweltschutz, im Bildungsbereich ebenso wie in der Familienpolitik steht, sind die
70er Jahre dagegen häufig mit negativen Attributen behaftet, angefangen von der
„Ölkrise“ zu Beginn des Jahrzehnts über den Terrorismus bis hin zum Scheitern
keynesianischer Wirtschaftspolitik der sozialliberalen Koalition und der Stagnation
des „Modell Deutschland“. Das Hauptseminar ist der Versuch zur Charakterisierung
eines Jahrzehnts in Form einer Gegenüberstellung von Reformansprüchen und
wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wirklichkeit.
Einführende Literatur:
Harald Scherf: Enttäuschte Hoffnungen – vergebene Chancen. Die Wirtschaftspolitik
der Sozial-Liberalen Koalition 1969-1982.
Fritz W. Scharpf: Sozialdemokratische Krisenpolitik in Europa. Das „Modell
Deutschland im Vergleich“, Frankfurt, New York 1987.
Andreas Rödder: Die Bundesrepublik Deutschland 1969-1990, München 2003.
6.4. Übungen
Einführung in das Studium der Alten Geschichte [G]
W. Hoben
2-std., Kurs A: Di 10-12, P 208, Beginn: 8.11.2005
Kurs B: Fr 10-12, P 208, Beginn: 4.11.2005
Anmeldung: in der ersten Sitzung
Erläuterung: Die Übung soll den Übergang vom Schulunterricht zum akademischen
Studium erleichtern. Sie bietet eine Einführung in Gegenstand und Arbeitsweise der
Alten Geschichte. Als wichtige Grundlage wissenschaftlicher Forschung werden
darüber hinaus die verschiedenen Quellengattungen, antike Zeitrechnungssysteme
sowie die modernen Hilfsmittel zur Erschließung althistorischer Themenbereiche
vorgestellt.
Literatur: W. Schuller, Einführung in die Geschichte des Altertums, Stuttgart 1994
(UTB11794)
R. Günther, Einführung in das Studium der Alten Geschichte, Paderborn
u.a. 2001
Einführung in die römische Numismatik [G/H]
L. Schumacher
2-std., Do 10-12, P 207
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung: in der ersten Sitzung
32
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Erläuterung: Gerade die Münzprägung der Römer bietet dem Historiker eine Fülle
von Informationen zum wirtschaftlichen, religiösen und politischen Leben in der
Antike. Die Übung setzt sich zum Ziel, Studierende im Umgang mit dieser wichtigen
Quellengattung vertraut zu machen. Anhand von Lichtbildern sollen übergreifende
Themen aus den Epochen der Republik und der Kaiserzeit (Entwicklung des
Münzwesens, Familienpropaganda, Kaiserideologie usw.) behandelt werden.
Mündliche Referate im Anschluss an eine allgemeine Einführung in Terminologie,
Literatur und Bedeutung der Numismatik sind Voraussetzung für die Diskussion.
Soweit möglich sollen Originale bestimmt und historisch interpretiert werden.
Literatur: M. R.-Alföldi, Antike Numismatik. Theorie, Praxis, Bibliographie,
2 Bde. (Mainz 1978)
Ch. Howgego, Geld in der antiken Welt (Darmstadt 2000)
Repetitorium: Die römische Republik [G/H]
W. Hoben
2-std., Mi 10-12, P 208
Beginn: 2.11.2005
Anmeldung: in der ersten Sitzung
Erläuterung: Ausgehend
von
der
Ereignisgeschichte
sollen
wesentliche
Problemkreise aus der sozialen und machtpolitischen Entwicklung der römischen
Republik von ihren Anfängen bis zum Tode Caesars (44 v. Chr.) vorgestellt werden.
Das Repetitorium beabsichtigt, zu vertieften Grundkenntnissen eines größeren
Abschnitts der römischen Geschichte zu verhelfen und ggf. den Zugang zu einem
Spezialthema zu erleichtern. Der Besuch des Repetitoriums dürfte hilfreich sein vor
allem für Lehramtskandidaten im Fach Geschichte und für alle Studierenden der
Alten Geschichte.
Literatur: H. Bellen: Grundzüge der römischen Geschichte. Von den Anfängen bis
zum Übergang der Republik in den Prinzipat, Darmstadt ²1995
Textkritik für Historiker [G/H]
L. Schumacher
2-std., Di 16-18, P 208
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung: in der ersten Sitzung
Erläuterung: Grundlage unserer Kenntnis von der Antike bildet die schriftliche
Überlieferung, insbesondere auch die der literarischen Texte. Für die
wissenschaftliche
Auseinandersetzung
mit
dieser
Quellengattung
sind
Grundkenntnisse der Textüberlieferung und der Edition dieser Zeugnisse notwendig,
um die Herstellung sog. ’maßgeblicher’ Ausgaben der antiken Autoren
nachvollziehen zu können, die sich etwa im textkritischen Apparat und in der
praefatio der jeweiligen Ausgabe niedergeschlagen hat. Ziel dieser Übung ist
demnach die Vermittlung dieser Kenntnisse für Historiker an ausgewählten
Beispielen vornehmlich lateinischer Autoren: die Benutzung des textkritischen
Apparats, die Beurteilung der Überlieferung in der praefatio, die Bewertung formaler
und inhaltlicher Emendationen, ihre Nutzung für das Textverständnis usw.
33
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Naturgemäß sind zu diesem Zweck solide Kenntnisse der lateinischen Sprache
notwendig. Insgesamt steht indessen nicht der philologische Aspekt im Vordergrund,
sondern der historische Erkenntnisgewinn. Erwartet wird die Bereitschaft zu
Kurzreferaten.
Literatur: P. Maas: Textkritik (Leipzig ³1957)
M. L. West: Textual Criticism and Editorial Technique (Stuttgart 1973)
J. Willis: Latin Textual Criticism (Chicago/London 1972)
Nordafrika in römischer Zeit
J. Beyer
2-std., Di 10-12, SB II 03-134
Beginn: 8. November 2005
Anmeldung: in der ersten Sitzung
Die römische Geschichte Nordafrikas umfasst die Zeitspanne vom Ende der
Auseinandersetzungen zwischen Karthago und Rom bis zur Eroberung durch die
Vandalen im 5. Jh. n. Chr. Diese beiden Ereignisse bilden den Rahmen für eine nicht
allzu kriegerische Periode, die eine rasche Einbindung der Region am südlichen
Rande des Mittelmeers in die römische Lebenswelt ermöglichte. Sichtbare Zeugen
dieser Vergangenheit sind die zahlreichen Ruinenstädte wie Sabratha, Leptis Magna,
Sufetula, Thugga, Thamugadi, Lambaesis, Cuicul oder Volubilis, die sich in den
heutigen Staaten Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko aus dem Boden erheben.
Sie belegen den sprichwörtlichen Reichtum der Region, der v. a. allem auf
landwirtschaftlichen Ressourcen, Bodenschätzen und dem Handel basierte.
Im Zentrum dieser Übung stehen die Organisation und Struktur der römischen
Provinzen auf afrikanischem Boden, ihre wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung
sowie der Prozess der „Romanisierung“, alles Bereiche, die sich v. a. aus den
epigraphischen und archäologischen Zeugnissen ergründen lassen.
Literatur: B. D. Shaw, Environment and Society in Roman North Africa. Studies in
History and Archaeology, 1995;
C. Lepelley (Hrsg.), Rom und das Reich in der Hohen Kaiserzeit. 44 v. Chr.
– 260 n. Chr., Bd. II (Die Regionen des Reiches, München/Leipzig
2001, 79-120.
Übung mit Exkursion [H]
Die Stadt Rom in Antike und Mittelalter: Kontinuitäten und
Diskontinuitäten (gemeinsame Lehrveranstaltung des Instituts für Alte Geschichte
und des Historischen Seminars)
F. Bernstein / S. Schmitt
2-std., Mo 14-16, P 103
Beginn: 7.11.2005
Anmeldung: in den Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit
Erläuterung: Die Stadt Rom spielt in allen Epochen der Europäischen Geschichte
eine herausragende Rolle. Die Urbs war nicht nur stets besiedelt, sondern immer
wieder auch politisches, religiöses, ja kulturelles Zentrum. Die Übung fragt, wie sich
Roms Bedeutung im antiken und mittelalterlichen Stadtbild topographisch und
architektonisch niedergeschlagen hat und legt dabei den Akzent auf Kontinuität und
34
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Diskontinuität im Epochenvergleich. — Die Übernahme eines Referats in der Übung
ist Voraussetzung für die Teilnahme an der anschließenden Exkursion nach Rom
(1.–13. März 2006). Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine persönliche und
verbindliche Anmeldung in den Sprechstunden der vorlesungsfreien Zeit erforderlich.
Einführende Literatur: F. Kolb, Rom. Die Geschichte der Stadt in der Antike, (Beck’s
Historische Bibliothek) München 22002;
M. Sanfilippo, Rom. Vom 11. bis zum 15. Jahrhundert, in:
Lexikon des Mittelalters 7, 1995, Sp. 972-978;
A. Pinelli (Hg.), Storia di Roma dall’antichità a oggi: Roma nel
Rinascimento, Rom, Bari 2001.
Übung zur Vorlesung/Quellenlektüreübung
Europa im 9. Jahrhundert – Ausgewählte Quellen und Literatur [G/H]
S. Haarländer
2–std., Mo 16–18, P 104
Beginn: 31.10.2005
Anmeldung in der ersten Sitzung (dabei auch Klärung von Vorstellungen–
Erwartungen–Voraussetzungen Ihrerseits!)
Die Übung ist vor allem für Studierende gedacht, die den Stoff der Vorlesung
"Europa im 9. Jahrhundert" (siehe dort) anhand von gemeinsamer Lektüre von
Quellen und ausgewählten Aufsätzen vertiefen wollen.
Mit der Übung sollen mehrere Zielgruppen angesprochen werden: Studienanfänger
haben die Möglichkeit, hier auf das Proseminar, das sie besuchen werden, neugierig
zu werden oder bereits im Proseminar erworbene Fertigkeiten einzusetzen. Einen
Quellenlektüreschein erhält, wer den Stoff insbesondere der "Quellenstunden"
mitvorbereitet und eine Abschlußklausur besteht. Studierenden, die eine Prüfung
über den Stoff ablegen wollen (Abschlußprüfung oder auch "nur" Vorlesungsprüfung), wird diese Übung besonders empfohlen.
Die gemeinsame "Stoffaneignung" (die natürlich eigene Lektüre nicht ersetzt,
sondern voraussetzt) über ein ganzes Semester bietet jedenfalls mehr als ein
einsames Lernen in konzentrierter Zeit, mit dem meist ohnehin nur das
Kurzzeitgedächtnis gefüttert wird.
Lit. zur Einführung:
wie unter Vorlesung; spezielle Literatur wird in den einzelnen Sitzungen verwendet.
Lateinische Quellenlektüre/ Übung zur Vorlesung [G/H]
F. J. Felten
Di 9-11, P 00-518
Beginn: 8.11.2005
In der Übung werden wir lateinische Quellen zur Geschichte des hohen Mittelalters –
passend zum Vorlesungsstoff - lesen, übersetzen, sprachlich und inhaltlich
analysieren. Als Abschluss kann ein normaler Übungsschein oder ein
Quellenlektüreschein durch eine Klausur erworben werden.
35
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Übung zur Vorlesung: Städte im deutschen Reich des Hoch- und
Spätmittelalters [G/H]
J. Rogge
2 std., Do. 12-13.30, P 103
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung während der Sprechstunden des Veranstalters (Zimmer 00 558)
In der Übung werden Quellen und Forschungspositionen zu ausgewählten
Problemen der Städte im Mittelalter behandelt. Der Besuch der Vorlesung ist zu
empfehlen, aber keine Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung.
Lit.: Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.
Kulturbegegnung im Spätmittelalter [G/H]
D. Bartoschek
Montag, 14-16, Raum: 00-518
Beginn der Veranstaltung: 31.10.2005
Anmeldung: In den Sprechstunden oder per E-Mail ([email protected])
Auch wenn die Begegnung mit fremden Kulturen für den modernen Menschen eine
Selbstverständlichkeit geworden ist, ist das Zusammentreffen verschiedener
Nationalitäten, Religionen und Mentalitäten noch immer begleitet von Befangenheit
und Ressentiments. Im mittelalterlichen Europa war dies nicht anders, zumal vieles
Fremde, das uns heute als alltäglich erscheint, häufig noch den Stellenwert des
Phantastischen besaß.
Die Übung möchte anhand ausgesuchter Quellentexte aus europäischer Perspektive
zeigen, aus welchen Gründen es zu Kulturbegegnungen kommen konnte und wie
diese im Einzelfall verliefen. Zur Sprache kommen werden beispielsweise die
Eindrücke von Jerusalempilgern, die Situation italienischer Geldverleiher in den
Rheinlanden, oder die phantastischen (?) Berichte des Marco Polo.
Literatur zur Einführung: Reichert, Folker: Erfahrung der Welt. Reisen und
Kulturbegegnung im späten Mittelalter. Stuttgart 2001.
Recht und Unrecht im Mittelalter [G/H]
S. Klapp
2-std., Do 13-15, R 00-518
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung: verbindliche Anmeldung in meinen Sprechstunden oder per Email
([email protected])
Folter, Fehde, Henker oder Blutrache – diese zum Teil schillernden Begriffe werden
häufig mit der mittelalterlichen Rechtspraxis in Verbindung gebracht. In der Übung
wollen wir uns mit dem Themenkomplex Recht und Unrecht im Mittelalter auf
mehreren Ebenen auseinander setzen. Zum einen soll ein Überblick über die
verschiedenen Rechtskreise des Mittelalters gegeben werden, wobei wir auch die
Amts- und Funktionsträger vom Richter bis zum Urteilsvollstrecker in den Blick
nehmen wollen. Zum anderen werden wir uns ein Bild von Rechtsfindung,
Rechtsnormen und deren Umsetzung und der mittelalterlichen Strafpraxis machen.
36
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Anhand ausgewählter Quellen zu kleineren Delikten bis hin zu Mord oder
Kindesentführung soll dabei dem Phänomen Kriminalität nachgegangen und Fragen
nach dem Unrechtsbewusstsein und Gerechtigkeitsempfinden der mittelalterlichen
Gesellschaft gestellt werden.
Einführende Literatur:
Mitteis, Heinrich: Deutsche Rechtsgeschichte. Ein Studienbuch. Neubearbeitet von
Heinz Lieberich. 19., ergänzte Auflage. München 1992; Unrecht und Recht.
Kriminalität und Gesellschaft im Wandel von 1500 bis 2000. Gemeinsame
Landesausstellung der rheinland-pfälzischen und saarländischen Archive.
Ausstellungskatalog und wissenschaftlicher Begleitband. Koblenz 2002
(Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz. 98 und 99).
Deutsche in Rom [G/H]
H. Ochs
2-std., Mo 12-14, Raum 00-518
Beginn: 31.10.2005
Anmeldung: In den Sprechstunden oder per Mail ([email protected])
Direkt neben dem Petersdom befindet sich der Campo Santo Teutonico, der
„deutsche Friedhof“ im Vatikan. Er dokumentiert die Anwesenheit von Deutschen in
der Heiligen Stadt spätestens seit dem späten Mittelalter. Deutsche sind aus
unterschiedlichsten Gründen nach Rom gereist: als Pilger, als Bittsteller an der Kurie
und in Einzelfällen waren sie als Funktionsträger der Kirche in Rom. Die Übung
möchte sich mit diesen Menschen beschäftigen, wobei vor allem diejenigen in den
Blick genommen werden sollen, welche sich mit konkreten Anliegen, zum Beispiel
mit der Bitte um die Legitimierung unehelicher Kinder oder der Bitte um ein
kirchliches Amt, an die päpstliche Kurie in Rom wandten.
Lit: Christiane Schuchard: Die Deutschen an der päpstlichen Kurie im späten
Mittelalter (1378-1447) (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 65),
Tübingen 1987. Brigide Schwartz: Römische Kurie und Pfründenmarkt im
Spätmittelalter, in: Zeitschrift für Historische Forschungen 20, 1993, S. 129-152.
Paläographische Übung: „Denn in Deutschland ist ja kein Glück mehr zu
hoffen“ – Auswandererbriefe des 18. und 19. Jahrhunderts [G/H]
H. Schmahl
2-std. Mi 10-12, R. 00-518
Beginn: 2.11.2005
Anmeldung: in den Sprechstunden
Über vier Millionen Deutsche wanderten zwischen 1683 und 1900 nach Nordamerika
aus. In ihren Briefen an Verwandte und Freunde schilderten sie ausführlich, welche
Schwierigkeiten sie bei der Anpassung und Integration überwinden mußten und
welche Chancen sich ihnen boten. Vorrangiges Ziel der Übung ist es, anhand von
Auswandererbriefen Grundkenntnisse der alten deutschen Schrift zu vermitteln.
Weiterhin wollen wir durch Heranziehung anderer zeitgenössischer Berichte den
Quellenwert (insbesondere den Wahrheitsgehalt) solcher Schreiben beurteilen.
37
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Lit.: W. Helbich, W. D. Kamphoefner, U. Sommer (Hrsg.): Briefe aus Amerika –
Deutsche Auswanderer schreiben aus der Neuen Welt, München 1988
H. Schmahl: Verpflanzt, aber nicht entwurzelt: Die Auswanderung aus HessenDarmstadt (Provinz Rheinhessen) nach Wisconsin im 19. Jahrhundert, Frankfurt a.
M. (u. a.) 2000 (Mainzer Studien zur Neueren Geschichte, 1).
Das Leben in den britischen Kolonien Nordamerikas [G/H]
A. Reese
2-std., Mi, 10-12 am 4.1.2006 (Vorbesprechung), danach als Blockseminar
2.-4.3.2006, P 205
Anmeldung: in meinen Sprechstunden sowie bis 31. Oktober 2005 im Sekretariat bei
Frau Huber (Zi. 00-631)
Im Jahr 1783 erkannte England im Frieden von Paris die Unabhängigkeit der
Vereinigten Staaten von Amerika an. Zu dieser Zeit lebten über 2 Millionen
Menschen mit europäischen Wurzeln auf dem Gebiet der ehemaligen britischen
Kolonien. Seit der Gründung Jamestowns im Jahr 1607 waren hunderttausende
Europäer nach Nordamerika gezogen. Die Übung will die Lebensbedingungen dieser
Siedler in der Neuen Welt betrachten.
Dabei sind die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Kolonien,
der Handel zwischen Amerika und Europa und die Beziehungen zu den
Ureinwohnern zu behandeln, aber auch die Haltung der Siedler aus den
verschiedenen europäischen Ländern zueinander soll Thema sein. Weiterhin soll auf
die politisch-administrativen Verhältnisse sowie auf die Ausbreitung und den Einfluss
der verschiedenen Glaubensgemeinschaften eingegangen werden. Neben der
Betrachtung des alltäglichen Lebens (Essen, Wohnen, Kleiden) werden die
Entwicklung von Literatur, Musik und Theater im kolonialen Nordamerika
thematisiert.
Einführende Literatur:
Cooke, Jacob Ernest (Hg.): Encyclopedia of the North American colonies. 3 Bde.
New York [u.a.] 1993; Hawke, David Freeman: Everyday life in early America. New
York [u. a.] 81992. (The everyday in America Series); Middleton, Richard: Colonial
America: A history, 1585 - 1776. Oxford [u. a.] 21996.
Einführung in die Osteuropäische Geschichte [G/H]
A. Frings
2-std., Di 14-16, P 01-718
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung im Sekretariat bei Frau Kopaliani-Schmunk (00-555)
Die „Einführung in die Osteuropäische Geschichte“ soll Studierende mit Problemen
der Disziplin „Osteuropäische Geschichte“ vertraut machen. Dabei geht es nicht um
einen Überblick über Ereignisse, Prozesse und Strukturen der osteuropäischen
Geschichte, sondern beispielsweise um die problematische Geschichte der Disziplin,
die Großräume der osteuropäischen Geschichte, verschiedene Aspekte des
Umgangs mit der eigenen Vergangenheit in osteuropäischen Ländern selbst und die
Frage, wie „Osteuropäische Geschichte“ wissenschaftlich betrieben werden kann: in
vergleichender Absicht, als Ergänzung zur „allgemeinen“ („europäischen“)
38
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Geschichte oder als eine Variante der „area studies“. Die Übung wird mit einem
Essay zu einer der Fragen aus dem Bereich der Übung abgeschlossen.
Literatur:
Kappeler, A.: Osteuropäische Geschichte. In: Aufriß der Historischen
Wissenschaften. Band 2: Räume. Hg. v. M. Maurer. Stuttgart 2001 (RECLAM), S.
198-265.
Oberländer, E. (Hg.): Geschichte Osteuropas. Zur Entwicklung einer historischen
Disziplin in Deutschland, Österreich und der Schweiz 1945-1990. Stuttgart 1992.
Schulze-Wessel, M./ Adanir, F./ Lübke, C./ Müller, M. G.: Traditionen und
Perspektiven vergleichender Forschung über die historischen Regionen Osteuropas.
In: Berliner Jahrbuch für osteuropäische Geschichte 1996/1, S. 11-44.
Grundzüge der Geschichte des Baltikums [G/H]
S. Skilters
2-std., Do 12-14, R 01-718
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung im Sekretariat bei Frau Kopaliani-Schmunk (00-555)
Unter dem „Baltikum" werden heute, anders als noch vor hundert Jahren, gemeinhin
die drei Ostseeanrainer Estland, Lettland und Litauen verstanden. Ausgehend vom
Raumbegriff des 20. Jahrhunderts sollen in der Veranstaltung die Grundzüge der
historischen Entwicklung im Baltikum vom Mittelalter bis in die jüngste Zeit
gemeinsam erarbeitet werden. Ziel der Veranstaltung ist es, Studierenden anhand
ausgewählter Quellen und kürzerer Themenreferate einen ersten Einblick in die
wechselvolle Geschichte der Region zu geben und mit den grundlegenden
geographischen, ethnisch-sprachlichen, sozialgeschichtlichen und religiöskonfessionellen Gegebenheiten vertraut zu machen. Kenntnisse des Estnischen,
Lettischen oder Litauischen sind nicht vonnöten, aber selbstverständlich sehr
willkommen!
Einführende Literatur
Hellman, Manfred: Grundzüge der Geschichte Litauens und des litauischen Volkes.
Darmstadt 1990; O'Connor, Kevin: The history of the Baltic States. Westport, Con.
u.a. 2003; Pistohlkors, Gert von (Hrsg.): Baltische Länder. Berlin 1994 [Deutsche
Geschichte im Osten Europas]; Roth, H. (Hg.): Studienhandbuch Östliches Europa.
Bd. 1. Köln u.a. 1999; Schmidt, A.: Geschichte des Baltikums. Von den alten Göttern
bis zur Gegenwart. München ²1999; Smith, David J. (u.a.): The Baltic States:
Estonia, Latvia and Lithuania. London u.a. 2002; Tobies, Harry Herbert: Das
Baltikum. Siebenhundert Jahre Geschehen an der Ostsee. Leipzig 1994; Wittram,
Reinhard: Baltische Geschichte. Die Ostseelande Livland, Estland, Kurland 11801918. Grundzüge und Durchblicke. München 1954.
Die “ukrainische Frage” im Russländischen Reich der Neuzeit [G/H]
A. Kaplunovski
2-std., Mo 15-17, Raum 01-718
Beginn: 31.10.2005
Anmeldung im Sekretariat bei Frau Kopaliani-Schmunk (00-555)
39
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Die Optik der sogenannten “ukrainischen Frage” im späten Zarenreich, die seit der
ersten Hälfte des 19. Jhs. und vermehrt seit den 1860er Jahren auf der politischen
Tagesordnung des Russländischen Reichs stand, ermöglicht uns einen Einblick in
die unterschiedlichen Welten der multikonfessionellen und multikulturellen imperialen
Gesellschaft Russlands seit dem ausgehenden 17. Jh. und besonders in der Zeit des
modernen Nationalismus.
Einführende Literatur:
Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. Ausg., 2., aktualisierte Aufl. München: Beck, 2000. - 298 S.; Alexei Miller: The Ukrainian Question: The Russian
Empire and Nationalism in the Nineteenth Century. Budapest, New York: Central
European University Press 2003.
Russische Intelligenz und die Juden im 19. Jahrhundert [G/H]
S. Bogojavlenska
2 std., Di 12-14, R 01-718
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung im Sekretariat bei Frau Kopaliani-Schmunk (00-555)
Im 19. beginnenden 20. Jahrhundert wurde die sogenannte Judenfrage in Russland
zu einem der Hauptprobleme der Innenpolitik. Daher ist es nicht verwunderlich, dass
auch bekannte russische Intellektuelle wie Dostojevskij oder Tolstoj sich zu dieser
Frage geäußert haben. Die Übung will sich mit unterschiedlichen Meinungen der
russischen Intelligenz bezüglich der Juden auseinandersetzen, wobei wir uns auch
mit den innen- und außenpolitischen Hintergründen der russischen Geschichte
beschäftigen werden.
Urburschenschaftlicher und nationaler Gedanke im 19. und 20. Jahrhundert
[G/H]
H. Brunck
2-std., Mi 13-15, R 01-718
Anmeldung: bei Frau Görg, Zi. 00-621
In dieser Übung sollen vor allem Aspekte behandelt werden, die zum Teil auf
urburschenschaftliches Gedankengut – seit der Gründungsphase 1815–1817 –
zurückgehen, wie z. B. unsere heute noch aktuellen Staatssymbole (die deutschen
Farben, das Deutschlandlied usw.) sowie ansatzweise heute noch geltende
Grundrechte im GG. Die weitere Entwicklung im 19. Jahrhundert, vor allem seit der
Reichsgründung 1871, sowie deren Überleben trotz der dunkelsten Kapitel des 20.
Jahrhunderts sollen danach vertieft werden.
Empfohlene Literatur: E.M.Arndt: Geist der Zeit (1806 – 1818); J.G. Fichte: Reden an
die deutsche Nation (1807/1808), eingel. v. Rudolf Eucken, Leipzig 1909; Hans
Hattenhauer: Geschichte der deutschen Nationalsymbole. Zeichen und Bedeutung,
München 21990, Helma Brunck: Die Deutsche Burschenschaft in der Weimarer
Republik und im Nationalsozialismus, München 1999.
40
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
Der alternde Mensch im 19. und 20. Jahrhundert [G/H]
P. Nordblom
2-std., Do 10-12, R 01/222 (Staudinger Weg 9, Gebäude 2413, Neubau Physik)
Beginn: 3.11.2005
Anmeldung im Sekretariat der Abt. VII bei Frau Pietsch (R 00-621).
In der Übung werden wir untersuchen, wie sich vom 19. Jahrhundert bis in die
Gegenwart
die
Lebensbedingungen,
das
Selbstverständnis
und
die
Fremdwahrnehmung alternder und alter Menschen in Europa (vornehmlich in
Deutschland) verändert haben. Ausgehend von demographischen Analysen werden
wir uns dabei z.B. mit der Stellung von alten Menschen in Familien, in der
Gesellschaft und in der Öffentlichkeit befassen, aber u.a. auch mit Fragen einer
staatlichen Alterspolitik, der Herausbildung des Ruhestandes oder dem Ende des
Alterns: dem Sterben. Die Veranstaltung wendet sich an Studenten aller Semester.
Literatur: jeweils zu den Sitzungen.
Erinnerungsorte in Mitteleuropa [G/H]
S. Zwicker
2-std., Mi 15-17, Raum 01-718
Beginn: 2.11.2005
Anmeldung im Sekretariat bei Frau Kopaliani-Schmunk (00-555)
Einer der fruchtbarsten geschichtswissenschaftlichen Ansätze der letzten Jahrzehnte
dürfte die Forschung zu den Erinnerungs- oder Gedächtnisorten sein. Dieser Begriff,
etabliert auch durch das von Pierre Nora für Frankreich herausgegebene Werk, dem
entsprechende Projekte für andere Länder folgten, bezeichnet nicht allein
geographische Plätze wie etwa Schlachtfelder, Krönungs- und Denkmalsorte,
sondern auch im kollektiven Gedächtnis besonders gespeicherte Ereignisse,
Personen oder Kulturphänomene.
In der Übung wollen wir uns mit solchen Orten und den Hintergründen ihrer
besonderen Stellung befassen. Dabei soll es auch um die Fragen von „Konjunktur“
und Vergänglichkeit ihres Ruhmes und der nach Nation oder politisch/ideologischer
Einstellung möglichen unterschiedlichen Besetzung dieser Orte gehen. Den
geographischen Raum bilden das Deutsche Reich und die Donaumonarchie bzw.
ihre Nachfolgestaaten, dazu gibt es Ausblicke nach Frankreich und Polen.
Literatur:
ASSMANN, Aleida: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen
Gedächtnisses. München 2003.
CORBEA-HOISIE, Andrei/ JAWORSKI, Rudolf/ SOMMER, Monika (Hrsg.): Umbruch
im östlichen Europa. Die nationale Wende und das kollektive Gedächtnis. Innsbruck
u.a. 2004.
CORNELIßEN, Christoph/ HOLEC, Roman/ PEŠEK, Jiři (Hrsg.): Diktatur – Krieg –
Vertreibung. Erinnerungskulturen in Tschechien, der Slowakei und Deutschland seit
1945. Essen 2005.
FRANÇOIS, Etienne/ SCHULZE, Hagen (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte. Drei
Bände. München 2001.
JAWORSKI, Rudolf/ KUSBER, Jan/ STEINDORF, Ludwig (Hrsg.): Gedächtnisorte in
Osteuropa. Vergangenheit auf dem Prüfstand. Frankfurt a.M. 2003.
NORA, Pierre (ed.) Les Lieux de mémoire. Sieben Bände. Paris 1984-1992.
41
6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen
„Der Betroffene wird gem. Art. 12 in die Gruppe der Mitläufer eingereiht …“ –
Paläographische Übungen an Texten des 20. Jahrhunderts“ [G/H]
D. Degreif
2-std, Fr 15-17, Raum 00-518
Beginn: 11.11.2005
Anmeldung: im Sekretariat Abt. IV (Frau Goerg) und in der ersten Stunde
Gemäß Artikel 1 des „Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und
Militarismus“ vom 5. März 1946 sollten alle Personen, welche die
nationalsozialistische Gewaltherrschaft aktiv unterstützt hatten, von der
Einflussnahme auf das öffentliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben
ausgeschlossen und zugleich zur Wiedergutmachung verpflichtet werden. Instrument
für die Feststellung der Verstrickung in das NS-System waren in der amerikanischen
Besatzungszone die sogenannten „Spruchkammern“. In der Übung wird es vorrangig
um den Erwerb der Lesefähigkeit von deutscher Kurrent-/Sütterlinschrift anhand von
entsprechenden Schriftstücken gehen, die sich in Spruchkammerakten finden.
Daneben wird es unumgänglich sein, auch auf die Arbeit der Spruchkammern, ihre
Vorgehensweisen, Einstufungen und Urteile einzugehen.
Vorbereitende und begleitende Literatur:
Harald Süß, Deutsche Schreibschrift. Lesen und Schreiben lernen. Augsburg 1992.
Entnazifizierung. Politische Säuberung und Rehabilitierung in den vier
Besatzungszonen 1945-1949. Hrsg. v. Clemens Vollnhals. (München) (1991). (dtv
dokumente. 2962).
Armin Schuster, Die Entnazifizierung in Hessen 1945-1954. Vergangenheitspolitik in
der Nachkriegszeit. Wiesbaden 1999. (Vorgeschichte und Geschichte des
Parlamentarismus in Hessen. Bd. 29).
Oral History [G/H]
M. Kißener
2-std., Mo 10-12, P 103, 2. Hälfte als Blockseminar
Beginn: 3.11.2005
Alltagsgeschichte als Disziplin und Oral History als Methode galten vielen
progressiven Historikern in den 1970er und 1980er Jahre als ein neuer Königsweg
der Geschichtswissenschaft. Dagegen hat sich vielfältiger Widerspruch erhoben und
manche Polemik entwickelt. Mittlerweile haben sich die „Wogen“ der
Auseinandersetzung weitgehend geglättet und „oral history“ ist, trotz bleibender
methodischer Vorbehalte, zu einer fast selbstverständlichen Methode
zeitgeschichtlicher Forschung geworden. Die Übung wird sowohl in die theoretische
Diskussion einführen, wie auch die Praxis des Zeitzeugengesprächs erklären. In
einem zweiten Abschnitt, der in Form eines Studientages (Blockseminar) stattfinden
soll, werden ein abgeschlossenes Zeitzeugenbefragungsprojekt vorgestellt und
praktische Befragungsübungen durchgeführt.
Lit.:
Vorländer, Herwart (Hrsg.), Oral History. Mündlich erfragte Geschichte. Göttingen
1990.
Geppert, Alexander C.T. Forschungstechnik oder historische Disziplin? Methodische
Probleme der Oral History, in: GWU 45 (1994), S. 303-321.
42
6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre
„Die zweite Schuld“? Beschäftigung mit dem Holocaust in der Bundesrepublik
Deutschland [G/H]
H. Stunz
2-std., Fr 16-18, R 00-518
Anmeldung per Liste bei Frau Dörr, Sekretariat Historisches Seminar Abt. III, Zimmer
00-577.
Eine Sitzung wird nach Absprache im Fritz-Bauer-Institut in Frankfurt a.M.
stattfinden.
Der Publizist Ralph Giordano fand mit seiner These von einer zweiten Schuld des
Beschweigens
und
der
Nicht-Aufarbeitung
breite
Resonanz.
Die
Geschichtswissenschaft versuchte, den Gegenbeweis anzutreten und zeigte anhand
von Prozessakten, der Zeitungsberichterstattung und anderen Beispielen, dass von
einer Ignoranz der Nachkriegsgesellschaft gegenüber den Verbrechen des Zweiten
Weltkriegs nicht uneingeschränkt gesprochen werden darf. Ausgehend von dieser
Kontoverse soll die Übung eine Einführung in die Debatten über den Holocaust
geben, welche die frühe Bundesrepublik prägten. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer sollen in Lektüreberichten zentrale Publikationen vorstellen:
Horkheimer/Adornos „Dialektik der Aufklärung“, Hannah Arendts „Die Banalität des
Bösen“, Arnold Gehlen „Die Seele im technischen Zeitalter, Margarete und Alexander
Mitscherlich „Die Unfähigkeit zu Trauern“. Neben der literarischen Repräsentation, zu
der auch Bücher wie Eugen Kogons „Der SS-Staat“ hinzugezogen werden sollen,
wollen wir uns mit den Frankfurter Kriegsverbrecherprozessen und deren jüngsten
Aufarbeitung beschäftigen und zu diesem Zweck das Fritz-Bauer-Institut besuchen.
Ziel der Übung ist es, gemeinsam ein historisch-kritisches Überblickswissen zum
Thema der „Vergangenheitsbewältigung“ zu erarbeiten, das von jedem Zeithistoriker
gerade im internationalen Austausch erwartet wird. Die Übung soll gleichzeitig den
im Sommersemester begonnen Dialog mit dem Historischen Seminar der Universität
Haifa fortsetzen und zum deutsch-israelischen Austausch beitragen.
Empfohlene Literatur:
Ralph GIORDANO: „Die zweite Schuld“ oder Von der Last ein Deutscher zu sein. Köln
1987. Diverse Neuauflagen, zuletzt im Taschenbuch Köln 2000.
MANFRED KITTEL: Die Legende von der „zweiten Schuld“. Vergangenheitsbewältigung
in der Ära Adenauer. Berlin 1993.
6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre
Französisch für Historiker (Kurs für Anfänger)
C. Dietz-Charritat
4-std., Mo 8-9.30, P 103, Mi 8-9.30, P 205
Beginn: 31.10.05
Anmeldung in der ersten Sitzung
Im Wintersemester wird ein Anfängerkurs angeboten, der im darauf folgenden
Semester mit einem Kurs für Fortgeschrittene fortgesetzt wird.
Dieser Kurs ist für Studienanfänger bestimmt, die keine oder nur geringe
Französischkenntnisse haben. Das Leseverstehen in der Fremdsprache wird anhand
von Beispielen aus Quellen und Sekundärliteratur geübt. Grammatik,
43
6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre
Wortschatzarbeit, Strategien des Leseverstehens und des Übersetzens sind die
Hauptbestandteile des Kurses.
Querverbindungen zum Lateinischen und zum Englischen erleichtern das Erfassen
der französischen Texte.
Der Kurs für Fortgeschrittene (im Sommersemester) schließt mit einer Klausur ab,
die als Sprachnachweis gilt. Diese Klausur, in der ein französischer Text mit Hilfe
eines Wörterbuches ins Deutsche zu übersetzen ist, können alle Studierenden
unabhängig von der Teilnahme an den Sprachkursen mitschreiben. Eine
Nachklausur findet jeweils in der Einführungswoche des folgenden Semesters statt.
Einschreibelisten hängen am schwarzen Brett.
Quellenlektüre-Kurs: Griechische Texte zur Vorlesung [G/H]
G. Prinzing
2-std, Mi 10.15-11.45, Raum 03-636 (Bibliothek Byzantinistik), ECTS: 7
Beginn 2.11.2005
Die Übung ist - wie immer - ein Trainingskurs für das Lesen und Verstehen
byzantinisch-griechischer Texte. Voraussetzung für die Teilnahme sind
Grundkenntnisse des Alt-Griechischen. Dem Thema entsprechend wird kein
bestimmter Autor gelesen, sondern Texte verschiedener Autoren.
Übung zur Vorlesung/Quellenlektüreübung
Europa im 9. Jahrhundert – Ausgewählte Quellen und Literatur [G/H]
S. Haarländer
2–std., Mo 16–18, P 106
Beginn: 31.10.2005 – Anmeldung in der ersten Sitzung (dabei auch Klärung von
Vorstellungen–Erwartungen–Voraussetzungen Ihrerseits!)
Die Übung ist vor allem für Studierende gedacht, die den Stoff der Vorlesung
"Europa im 9. Jahrhundert" (siehe dort) anhand von gemeinsamer Lektüre von
Quellen und ausgewählten Aufsätzen vertiefen wollen.
Mit der Übung sollen mehrere Zielgruppen angesprochen werden: Studienanfänger
haben die Möglichkeit, hier auf das Proseminar, das sie besuchen werden, neugierig
zu werden oder bereits im Proseminar erworbene Fertigkeiten einzusetzen. Einen
Quellenlektüreschein erhält, wer den Stoff insbesondere der "Quellenstunden"
mitvorbereitet und eine Abschlußklausur besteht. Studierenden, die eine Prüfung
über den Stoff ablegen wollen (Abschlußprüfung oder auch "nur"
Vorlesungsprüfung), wird diese Übung besonders empfohlen.
Die gemeinsame "Stoffaneignung" (die natürlich eigene Lektüre nicht ersetzt,
sondern voraussetzt) über ein ganzes Semester bietet jedenfalls mehr als ein
einsames Lernen in konzentrierter Zeit, mit dem meist ohnehin nur das
Kurzzeitgedächtnis gefüttert wird.
Lit. zur Einführung:
wie unter Vorlesung; spezielle Literatur wird in den einzelnen Sitzungen verwendet.
44
6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre
Lateinische Quellenlektüre/ Übung zur Vorlesung [G/H]
F. J. Felten
Di 10-12, P 103
Beginn: 8.11.2004
In der Übung werden wir lateinische Quellen zur Geschichte des hohen Mittelalters –
passend zum Vorlesungsstoff - lesen, übersetzen, sprachlich und inhaltlich
analysieren. Als Abschluss kann ein normaler Übungsschein oder ein
Quellenlektüreschein durch eine Klausur erworben werden.
Französische Reisende im Osmanischen Reich [G/H]
L. Hoffmann
2-std., Di 10-12, Raum 00-518, ECTS: 7
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung: per e-mail ([email protected])
Historische griechische und byzantinische Stätten waren häufig Ziele französischer
Reisender des 17. bis 19. Jahrhunderts, die ihre Erfahrungen in einer Vielzahl von
Reiseberichten zusammengestellt haben. Im Rahmen der Quellenlektüre soll eine
Auswahl solcher Reiseberichte vorgestellt und gemeinsam gelesen werden, die nicht
nur Auskunft über Monumente geben, sondern mitunter auch ein sehr plastisches
Bild vom Alltagsleben im Osmanischen Reich vermitteln.
Die Übung schließt mit einer Klausur ab, die dem Nachweis der französischen
Sprachkenntnisse sowie dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient.
Lit.: Hervé Duchêne, Le voyage en Grèce. Anthologie du Moyen Âge à l’époque
contemporaine. Paris 2003.
Französische Quellenlektüre: La Fronde – Une révolution échouée? [G/H]
A. Wilhelm
2-std., Mo 18-19.30, R 00-518
Beginn: 7.11.2005
Während der Minderjährigkeit Ludwigs XIV. geriet Frankreich unter der
Regentenschaft Annas von Österreich zwischen 1648 und 1653 in eine schwere
innere Krise. Indirekt eine Folge des außenpolitischen Engagements der
französischen Krone, richtete sich die Fronde als eine im wesentlichen von den
Parlamenten und dem französischen Hochadel getragene Aufstandsbewegung
primär gegen den von Kardinal Richelieu eingeleiteten und von Kardinal Mazarin
weiter vorangetriebenen Zentralisierungsprozess der absoluten Monarchie. In der
Übung wollen wir den perepetienreichen Geschichte dieser Oppositionsbewegung
anhand der Memoiren zweier herausragender Frondeure, des Cardinal de Retz
sowie des Duc de La Rochefoucauld nachgehen. Die gemeinsame Übersetzung,
Analyse und quellenkritische Auswertung dieser Texte soll dabei im Vordergrund
stehen. Die Übung schließt mit einer Klausur ab, die dem Nachweis der
französischen Sprachkenntnisse sowie dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient.
Die Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt.
45
6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre
Lit.: Bély, L.: Fronde, dans: Dictionnaire de l’Histoire de France, Paris 1999, Hinrichs,
E.: Renaissance, Religionskriege und Begründung der absoluten Monarchie (14981661), in: Kleine Geschichte Frankreichs, Stuttgart 1994 (bes. S. 164-182).
Quellenlektüre zur englischen Geschichte im Spätmittelalter [G]
S. Schmitt
Mo 10-12, P 109a
Beginn: 31.10.2005
Anmeldung: verbindliche Anmeldung erforderlich im Sekretariat bei Frau Dörr (Zi. 00577)
In der Übung werden englische Texte und Quellen zur Geschichte des
Spätmittelalters gelesen, übersetzt, sprachlich und inhaltlich interpretiert. Die Übung
schließt mit einer Klausur ab, die dem Nachweis der englischen Sprachkenntnisse
und dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient.
Englische Quellenlektüre: Das Tagebuch des Samuel Pepys [G/H]
B. Blisch
2-std. Mo 15-17, R 0518
Beginn: 31.10.2005
Anmeldung: Liste im Sekretariat der Abt. I (R 00-631)
Das Tagebuch des Samuel Pepys, geschrieben zwischen 1660 und 1669, ist die
beste Quelle zum Londoner Leben der Restaurationszeit. Haupt- und Staatsaktionen,
wie z.B. die Rückkehr und Krönung Karls II. oder der große Brand der City finden
ebenso wie die kleinen Dinge des Lebens ihren Niederschlag in diesen tagtäglichen
Notizen des Beamten der königlichen Admiralität.
Die Übung schließt mit einer Klausur ab, die dem Nachweis der englischen
Sprachkenntnisse und dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient.
Empfohlene Lit.: The Diary of Samuel Pepys, a new and complete transcription. Ed.
By R. Latham and W. Matthews. Vol. I-XI. London 1970-1983.
Englische Quellenlektüre, Übung: England und der Mahdi-Aufstand im Sudan
1884/85 [G]
W. Elz
Kurs A: 2-std., Di. 18–20 Uhr, P 205
Kurs B: 2-std., Mi. 12–14 Uhr, P 205
Beginn: 08.11. (Kurs A) bzw. 03.11.2005 (Kurs B)
Anmeldung (persönlich erforderlich!): bis 27. Oktober in den Sprechstunden, Zi. U1596
Ein arabisch-fundamentalistischer Aufstand bedrohte 1884 die ägyptische
Oberhoheit über den Sudan und damit indirekt die britische Herrschaft in Ägypten.
Die Prozesse der Entscheidung in London über die britische Reaktion sowie Verlauf
und Folgen der Entsendung General Gordons nach Khartoum sollen anhand
englischsprachiger Quellen erarbeitet werden. – Die Übung schließt mit einer Klau-
46
6. Lehrveranstaltungen / 6.6. Fachdidaktik
sur ab, die dem Nachweis der englischen Sprachkenntnisse sowie dem Erwerb des
Quellenlektürescheins dient.
Englische Quellenlektüre: Internationale Politik im Zeitalter des Ost-WestKonflikts [G/H]
A. Rödder
2-stg., Fr 8-10, P 105
Beginn: 1. Semesterwoche
Höchstteilnehmerzahl: 25 – Teilnahmevoraussetzung ist die verbindliche schriftliche
Anmeldung im Sekretariat für Neueste Geschichte
Begleitend zur Vorlesung dient dieser Kurs der ergänzenden und vertiefenden
Lektüre von Quellen, er kann aber auch unabhängig von der Vorlesung absolviert
werden. Behandelt werden vor allem Schlüsseltexte der internationalen Politik im
Zeitalter des Ost-West-Konflikts. Die Übung schließt mit einer Klausur ab, die dem
Nachweis der englischen Sprachkenntnisse sowie dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient.
6.6. Fachdidaktik
Betreutes schulisches Fachpraktikum [G/H]
Die Lehramtskandidaten müssen im Laufe ihres Studiums ein zweiwöchiges und ein
vierwöchiges Schulpraktikum absolvieren. Die Praktika können, nach Rücksprache
mit Herrn Fege oder Frau Hornickel vom Landesprüfungsamt, Johann-Friedrich-vonPfeiffer-Weg 3, an beliebigen Gymnasien geleistet werden.
Das zweiwöchige Praktikum wird auch als betreutes schulisches Fachpraktikum
während der vorlesungsfreien Zeit angeboten. Die Teilnahme wird nachdrücklich
empfohlen! Die Leitung erfolgt in Bad Kreuznach durch den dortigen Fachleiter,
Herrn Dr. Erbar, in Mainz durch die Fachleiterin, Frau Dr. SchnorrenbergerSalmanzig, und in Speyer durch den Fachleiter, Herrn Endres.
Die Praktikanten erhalten zwei Wochen lang eine intensive Betreuung durch die
Fachleiter. Dadurch wird eine hervorragende Einführung in die spätere
Referendarzeit und die Berufspraxis gewährleistet.
Zu folgenden Terminen finden die nächsten betreuten Fachpraktika statt:
Mainz:
Rabanus-Maurus-Gymnasium, Am 117er Ehrenhof, 55122 Mainz
Termin: 06.02.-20.02.2006
Anmeldung: Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien in Mainz,
Tel. 06131/968124
Bad Kreuznach:
Hildegardis-Gymnasium, Bingen
Termin: März 2006
Anmeldung: Dr. Ralph Erbar, Am Obstmarkt 49 b, 55126 Mainz,
Mail: [email protected]
Speyer:
Hans-Purrmann-Gymnasium, Speyer
47
6. Lehrveranstaltungen / 6.6. Fachdidaktik
Termin: Aushang an Raum 01-536 beachten
Anmeldung durch E-Mail: [email protected]
Einführung in die Fachdidaktik
M. Hensel-Grobe
2-std., Mi 14 – 16, R 00-518 und Projekttermin nach Vereinbarung
Beginn: 02.11.2005
Anmeldung: Nach Erscheinen des Studienführers in den Sprechstunden
Diese Veranstaltung wendet sich an Lehramtsstudierende, die in besonderem Maße
an einer Praxisorientierung während des Studiums interessiert sind. In der ersten
Phase der Veranstaltung soll ein Projekt zur Mainzer Geschichte konzipiert und
vorbereitet werden. Dieses Projekt soll dann in der zweiten Phase mit einer
Schulklasse des Rabanus-Maurus-Gymnasiums durchgeführt werden. Eine
gemeinsame Auswertung und Dokumentation des Projektes soll den Abschluss
bilden.
Es besteht die Möglichkeit, einen benoteten Übungsschein zu erwerben.
Voraussetzung ist dafür - neben der aktiven Mitarbeit am Projekt - die Erstellung
eines Stundenentwurfes.
Fachdidaktik im Grundstudium (G)
N.N.
2-std., Zeit und Ort n.V. (s. Aushang, Zi. 01-536)
Fachdidaktik im Hauptstudium (H)
M. Hensel-Grobe (Kurs A, B); N.N. (Kurs C)
2-std., Kurs A: Di 8-10 Uhr, P103
Kurs B: Di 14.00-15.30 Uhr, R 00-518
Beginn: 8.11.2005
Anmeldung: Per E-Mail: hensel@uni-mainz
Kurs C: Zeit und Ort n. V. (s. Aushang 01-536)
Beginn: s. Aushang (01-536)
Bilingualer Geschichtsunterricht Englisch Kurs I (H)
B. Keil
Anmeldung: Geschäftszimmer, Frau Axt, U 1-597
Beginn: Einführungswoche: 24.10-26.10.2005 P 207, Blockseminar
Der bilinguale Geschichtsunterricht wird (nur) an Schulen durchgeführt, die Englisch
als erste Fremdsprache anbieten. Über den lehrplanmäßigen Englischunterricht
hinaus werden die Schüler bereits ab Klasse 5 durch Zusatzunterricht auf das ab
Klasse 7 notwendige gelenkte und freie Sprechen in der Fremdsprache im Rahmen
eines „Sachfachs“ (hier: Geschichte!) vorbereitet. Ein wichtiges Erziehungsbild des
bilingualen Geschichtsunterrichts ist das interkulturelle Lernen jenseits des
„deutschen“ Blickwinkels. Die Didaktik des bilingualen Unterrichts orientiert sich stets
an den Zielen (Lehrplans) des Sachfachs, sie kann aber nicht einfach mit der des
Fremdsprachenunterrichts „kombiniert“ werden, sondern ist eigenen Prinzipien
48
6. Lehrveranstaltungen / 6.7. Kolloquien und Arbeitskreise
verpflichtet, welche dem Lehramtskandidaten/ der Lehramtskandidatin in dieser
Veranstaltung deutlich werden sollen – anhand fachspezifischer Literatur, praktischer
Unterrichtsentwürfe und bilingualem Lehrmaterial.
Diese Übung bietet eine Zusatzausbildung für Lehramtsstudierende mit
Fächerkombination G/E, die sich über zwei Semester erstreckt und mit einem
Zertifikat abschließt. Die Veranstaltung beinhaltet wesentliche Grundlagen für die
spätere bilinguale Referendarausbildung an Schulen!
Bilingualer Geschichtsunterricht Französisch Kurs I (H)
C. Dietz-Charritat
2-std., Mo 09.45-11.15 Uhr, R 00-518 des Hist. Sem.
Anmeldung: In der ersten Sitzung
Beginn: 31.10.05
Der bilinguale Unterricht Französisch wird an Schulen durchgeführt, die Französisch
als erste Fremdsprache anbieten. Den Schülern wird ab Klasse 7 ein Sachfach
(Geschichte, Erdkunde, Sozialkunde) in der Fremdsprache unterrichtet. Dafür
braucht man für diese Schüler eigens zugeschnittene pädagogische Materialien und
Arbeitsweisen. Mit dieser Übung wird den Lehramtskandidaten der Fächer
Geschichte und Französisch eine Zusatzausbildung angeboten, die sich über zwei
Semester erstreckt und mit einem Zertifikat abschließt.
6.7. Kolloquien und Arbeitskreise
Germanistisch-historischer Arbeitskreis
S. Schmitt, K. Riedel
Freitag 13-15, 14-täg., R 00-518, Beginn: 4. 11. 2005
persönliche Anmeldung in den Sprechstunden
Im germanistisch-historischen Arbeitskreis, der Studierenden der Geschichte und der
Germanistik offensteht, werden deutschsprachige Handschriften des Spätmittelalters
und der frühen Neuzeit gelesen und besprochen. Dabei geht es zunächst um die
Vermittlung paläographischer Fähigkeiten, daneben werden die Quellen aus
historischer und germanistischer Sicht im gemeinsamen Gespräch interpretiert.
Interessenten – auch Studienanfänger – melden sich bitte in den Sprechstunden von
S. Schmitt oder K. Riedel an.
Hexenprozesse in Kurmainz
L. Pelizaeus
CIP-Pool
Beginn: 15.11.05, Di 15-17, weitere Termine n. V.
Anmeldung: In den Sprechstunden im Semester und in der vorlesungsfreien Zeit
Auch für die Geschichtswissenschaften sind die neuen Medien Internet und CD
mittlerweile unverzichtbar. Dies gilt einmal für die Präsentation von Ergebnissen,
gleichzeitig aber auch für die Vermittlung von Inhalten in der Lehre, die gerade auch
praktische Kenntnisse im Umgang mit Internet, Graphik- und Webdesignprogrammen
vermitteln sollten, ohne dabei einen konkreten historischen Bezug aus den Augen zu
49
6. Lehrveranstaltungen / 6.7. Kolloquien und Arbeitskreise
verlieren. Der Arbeitskreis widmet sich v. a. der Umsetzung der medialen
Präsentation des Umganges mit Hexenprozessen in der Frühen Neuzeit. Im WS soll
der Schwerpunkt auf dem Film liegen.
Literatur: http://www.staff.uni-mainz.de/pelizaeu/hexpro.htm (hier weitere Informationen und Literatur).
Arbeitskreis Historische Migrationsforschung
H. Schmahl
(Zeit und Ort nach Absprache)
Kolloquium
G. Prinzing
2-std., Mo 18-20 Bibliothek Byzantinistik,
Beginn: Mo 24.10.2005 (Vorbesprechung)
Neuere Forschungs-Literatur zum Thema Byzanz und die Steppenvölker.
Es geht darum ausgewählte der neueren Forschung aus Frankreich, Russland,
Österreich, Ungarn, Bulgarien und Rumänien vorzustellen, ihre Methodik zu
analysieren und
ihre wesentlichen Ergebnisse zusammenzufassen und zu
diskutieren. Die Teilnahme ist offen für alle Interessenten, die sich im Hauptstudium
befinden.
Kolloquium für Doktoranden/Examenskandidaten
F.J. Felten
Do 18-20, P 00-518
persönliche Anmeldung in den Sprechstunden erbeten
Examens- und Doktorandenkolloquium
S. Schmitt
Di 18-20, P 101
Aktuelle Fragen der Osteuropaforschung
J. Kusber
2-std., Di 18-20 Raum: 01-718 Beginn: siehe Homepage
In dem Kolloquium werden laufende Forschungen zur Geschichte Osteuropas von
Mainzer Examenskandidaten und Wissenschaftlern sowie auswärtigen Gästen
vorgestellt und diskutiert. Studierende im Hauptstudium und überhaupt Interessierte
sind herzlich willkommen. Die einzelnen Termine sind der Homepage der Abteilung
für Osteuropäischen Geschichte zu entnehmen
Kolloquium für Doktoranden und Examenskandidaten
L. Pelizaeus
Di 16-18 u. n. V., U 596
Beginn: 8.11.2005
50
6. Lehrveranstaltungen / 6.7. Kolloquien und Arbeitskreise
Kolloquium für Doktoranden, Magistranden und Staatsexamenskandidaten,
H. Schmahl
Di 16-18 u. n. V., R. 00-635
Beginn: 8.11.2005
Kolloquium für Doktoranden
W. Baumgart
Fr 17-19 Uhr, U 1-596
Beginn: 04.11.2005
Oberseminar – Kolloquium für Fortgeschrittene
Probleme und Fragen historischer Forschung
A. Rödder
2-stg, Do 18-20 – P6
Unabhängig von einem festgelegten Seminarthema sollen in diesem Kolloquium
inhaltliche ebenso wie methodisch-theoretische Fragen und Probleme historischer
Forschung, Forschungsansätze und Kontroversen diskutiert sowie wichtige
historische Neuerscheinungen und auch historiographische Klassiker (insbesondere
solche, die man immer schon mal gelesen haben wollte, aber nie dazu kam)
gemeinsam gelesen und besprochen werden. Das Seminar ist offen für Interessen
und Wünsche der Teilnehmer, von denen in erster Linie Interesse,
Aufgeschlossenheit und Freude am (gern kontroversen) Meinungsaustausch
erwartet wird. Das Kolloquium richtet sich an Interessierte aller Semester, bevorzugt
aber an Fortgeschrittene. Den konkreten Arbeitsplan legen wir gemeinsam in der
ersten Sitzung fest.
Kolloquium für Doktoranden und Examenskandidaten
S. Neitzel
Di 18.30 – 20.00, R 00-518
Doktorandenkolleg
M. Kißener
28.-30. Oktober 2005, Tagungshaus Eifel
Blockseminar in Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen für Zeitgeschichte der
Universitäten Bonn und Würzburg
51
6. Lehrveranstaltungen / 6.8. Tagesexkursionen
6.8. Tagesexkursionen
G. Prinzing
Programm und Termin werden am Anfang des Semesters bekannt gegeben. Nähere
Hinweise erfolgen per Aushang am Schwarzen Brett des Historischen Seminars.
L. Pelizaeus
Exkursion nach Landau, Germersheim und Heidelberg in thematischem
Zusammenhang mit dem Hauptseminar.
Termin: Anfang November
Informationen per Aushang und auf der Homepage der Abt. I. Verbindliche
Anmeldung bei Bezahlung im Sekretariat, Abt. I bei Frau Huber.
M. Kißener
Exkursion nach Heidelberg (Reichspräsident Friedrich-Ebert-Gedenkstätte und
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)
Termin: 16. November 2005.
Ab 1. Oktober 2005: Nähere Informationen per Aushang und auf der homepage der
Abt. VII. Verbindliche Anmeldung bei Bezahlung im Sekretariat, Abt. VII bei Frau
Pietsch.
52
7. Bibliotheken
7. Bibliotheken
7.1. Fachbibliotheken
Neben der Universitätsbibliothek, der zentralen Bibliothek der Universität, sind
folgende Fachbibliotheken für Studierende der historischen Fächer besonders
wichtig:
 Seminarbibliothek des Historischen Seminars im Philosophicum, Erdgeschoß,
Zi. 00-612
 Bibliothek Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars,
Erdgeschoß, Zi. 00-718 und I. Obergeschoß, Zi. 01-714
 Bibliothek Byzantinistik des Historischen Seminars, III. OG, Zi. 03-636
 Bibliothek des Instituts für Alte Geschichte im Philosophicum, III. OG, Zi. 03632
7.2. Benutzerordnung für die Fachbereichsteilbibliothek des
Historischen Seminars
I. Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten der Bibliothek werden durch Aushang bekannt gegeben.
II. Benutzung
1. Alle Studierenden des Historischen Seminars, welche dessen Bibliothek benutzen wollen, müssen im Besitz einer gültigen Seminarkarte des Historischen
Seminars sein. (Die Seminarkarten sind im Geschäftszimmer zu erhalten.).
Das Benutzungsrecht im Rahmen dieser Ordnung kommt auch den übrigen Mitgliedern der Universität nach Maßgabe der vorhandenen Kapazität zu.
2. Auf Verlangen ist der Studentenausweis, die Seminarkarte oder ein anderer amtlicher Ausweis vorzulegen.
3. Mäntel, Jacken, Taschen und Rucksäcke sind im Vorraum abzulegen, und
zwar Taschen und Rucksäcke grundsätzlich in den dafür vorgesehenen Fächern.
4. Die Bücher sollen pfleglich behandelt werden. Randnotizen und Unterstreichungen sind nicht zulässig.
5. Essen, Trinken und Rauchen in der Bibliothek ist grundsätzlich nicht gestattet.
6. Im Interesse aller Benutzer wird um Ruhe in den Bibliotheksräumen gebeten.
7. Nach Gebrauch sind die Bücher wieder an den Standort zurückzustellen. Auf
die richtige Einordnung ist dabei unbedingt zu achten. Es ist nicht gestattet, Bücher
über Nacht am Arbeitsplatz liegen zulassen.
8. Bücher, die mitgeführt werden, sind unaufgefordert der Aufsicht vorzuzeigen.
9. Die PCs stehen ausschließlich für wissenschaftliches Arbeiten zur Verfügung.
Im Übrigen gelten die Regelungen für die Nutzung von Computerarbeitsplätzen der
Universitätsbibliothek (www.ub.uni-mainz.de/134.php).
III.
Ausleihe
1. Die Ausleihe von Büchern ist nur über das Wochenende und über Feiertage hinweg möglich.
Termin: Ausleihe freitags ab 11.00 Uhr, Rückgabe montags bzw. an dem auf
einen Feiertag folgenden Öffnungstag bis 12.00 Uhr.
53
7. Bibliotheken
2. Nichtausleihbare Bücher: Zeitschriftenbände und Bücher mit einem "roten
Punkt" sind nicht ausleihbar.
3. Ausleihvoraussetzungen und -vorgang:
Der oder die Ausleihende muss im Besitz einer gültigen Seminarkarte des Historischen Seminars sein, die beim Ausleihen zusammen mit dem ausgefüllten Leihschein hinterlegt wird. Bedienstete der Universität, die nicht zum Historischen Seminar gehören, müssen ebenfalls bei der Aufsicht einen Leihschein ausfüllen.
4. Kurzausleihe zum Fotokopieren:
Wer ein Buch zum Fotokopieren für kurze Zeit (nicht über eine Stunde) entnehmen
möchte, muss die Signatur des Buches und seinen Namen von der Aufsicht in das
dafür vorgesehene Heft eintragen lassen und seine Seminarkarte hinterlegen.
Aus Zeitschriften und aus Büchern, die älter als 100 Jahre sind, darf nur nach Rücksprache mit dem Bibliothekspersonal kopiert werden.
5. Ausnahmegenehmigungen für ansonsten nicht ausleihbare Bücher, abweichende
Leihfristen etc. können vom bediensteten Lehrpersonal oder dem Bibliothekspersonal erteilt werden. Diese Regelung gilt nicht nur während der Vorlesungszeit, sondern auch während der Semesterferien.
6. Bedienstete des Historischen Seminars sind gehalten, bei der Ausleihe "Stellvertreter" einzustellen.
IV.
Handapparate
In begründeten Ausnahmefällen können Handapparate im Umfang von zehn Bänden
für maximal sechs Monte nach Rücksprache mit den Bibliothekar(innen) bei der Aufsicht angemeldet werden.
Die Apparate dürfen nur an den dafür vorgesehenen Arbeitsplätzen eingerichtet werden.
Eine Liste der im Handapparat aufgestellten Bücher (mit Angabe der voraussichtlichen Benutzungsdauer) ist bei der Aufsicht zu hinterlegen.
Am Standort sind "Stellvertreter" einzustellen.
V.
Sanktionen
Wer trotz einer ersten Ermahnung erneut vorsätzlich gegen die Bestimmungen verstößt, muss mit Ausschluss von der Benutzung rechnen.
Mainz, 30. Juni 2005
Prof. Dr. G. Prinzing
(Geschäftsführender Leiter)
54
8. Prüfungsangelegenheiten
8. Prüfungsangelegenheiten

Gültige Studien- und Prüfungsordnungen sowie die Zwischenprüfungsordnung
für
die
Historischen
Fächer
finden
Sie
unter
http://www.verwaltung.uni-mainz.de/studlehr/ordnungen/ordnungen.htm.
8.1. Zwischenprüfungsbeauftragte
für den Studiengang



Geschichte bzw. Mittlere/Neuere Geschichte: Dr. W. Elz
Alte Geschichte: Univ.-Prof. Dr. L. Schumacher
Osteuropäische Geschichte: Univ.-Prof. Dr. J. Kusber
8.2. Prüfungsberechtigte Professoren und Dozenten im Fach
Geschichte
Abschluß Staatsexamen
im Fach Alte Geschichte:
HD Dr. phil. habil. F. Bernstein
PD Dr. phil. habil. G. Horsmann
Univ.-Prof. Dr. L. Schumacher
im Fach Mittelalterliche Geschichte:
Univ.-Prof. Dr. F. J. Felten
HD Dr. phil. habil. St. Haarländer
apl. Prof. Dr. E.-D. Hehl
Univ.-Prof. Dr. M. Matheus (beurlaubt)
HD Dr. phil. habil. J. Rogge
PD Dr. phil. habil. S. Schmitt
im Fach Neuere / Neueste Geschichte:
Prof. Dr. K. Amann
Univ.-Prof. Dr. Dr. P. C. Hartmann
Univ.-Prof. Dr. M. Kißener
Univ.-Prof. Dr. J. Kusber
PD Dr. phil. habil. H.-Chr. Maner
apl. Prof. Dr. S. Neitzel
HD Dr. phil. habil. L. Pelizaeus
Prof. Dr. W.G. Rödel
Univ.-Prof. Dr. A. Rödder
HD Dr. phil. habil. H. Schmahl
Abschluß Magister, Promotion
Prüfungsberechtigt für den Abschluss Magister / Promotion im Fach Alte Geschichte,
Mittlere und Neuere Geschichte und Osteuropäische Geschichte sind alle
Professoren und Habilitierten (s. Personenverzeichnis, Vorlesungsverzeichnis oder
http://univis.uni-mainz.de) sowie die Herren Professoren Duchhardt und Hentschel
für das Fach Mittlere und Neuere Geschichte.
55
9. Personenverzeichnis
9.1. Fachbereich 07: Dekanat
Dekan: Univ.-Prof. Dr. Kusber
Sekretariat
Raum
Sprechzeiten Tel. / Fax
E-Mail
Frau Schulz
01-545
Mo-Fr 10-12
[email protected]
Frau Schmiel
00-217
Mo-Do 10-12
Sekretariat
Frau Caps
Raum
03-597
Sprechzeiten
39 2 28 14
Fax 3924748
39 2 33 46
Fax 3924619
[email protected]
9.2. Institut für Alte Geschichte
Univ.-Prof. Dr. Schumacher
Tel. / Fax
39 2 27 52
Fax 3923823
E-Mail
[email protected]
9.3. Historisches Seminar (Abteilungen und Sekretariate)
Abteilung
Geschäftsleitung:
Univ.-Prof. Dr. Prinzing
Abt. I: Allgemeine und Neuere Geschichte:
HD Dr. Pelizaeus
Abt. II: Mittelalterliche Geschichte:
Univ.-Prof. Dr. Felten
Abt. III: Mittlere und Neuere Geschichte und
Vergleichende Landesgeschichte:
Univ.-Prof. Dr. Mathaeus (beurl.),
PD Dr. Schmitt
Abt. IV: Neueste Geschichte:
Univ.-Prof. Dr. Rödder
Abt. V: Byzantinistik:
Univ.-Prof. Dr. Prinzing
Sekretariat
Frau Axt
Raum
U 1-597
Sprechzeiten
Mo-Fr 10-12
Frau Huber
00-631
Mo-Do 10-12
Frau Tönges
00-568
Mo-Fr 10-12
Frau Dörr
00-577
Mo-Do 10-13
Frau Görg
00-621
Mi, Do 9-16; Fr
9-11
z. H. Herrn
Hoffmann
03-583
56
Tel. / Fax
39 2 44 55
Fax 3925480
39 2 26 12
Fax 3920887
39 2 27 75
Fax 3924829
39 2 44 62
Fax 3923984
E-Mail
[email protected]
39 2 44 65
Fax 3925480
39 2 49 29
Fax 3926043
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Abt VI: Osteuropäische Geschichte:
Univ.-Prof. Dr. Kusber
Abt. VII: Zeitgeschichte:
Univ.-Prof. Dr. Kißener
Frau KopalianiSchmunk
Frau BaumgartPietsch
00-555
Mo-Fr 10-14
00-621
39 2 28 12
Fax 3923281
39 2 62 16
Fax 3925480
[email protected]
[email protected]
9.4. Lehrende und Mitglieder des Instituts für Alte Geschichte und des Historischen Seminars
Legende
AG: Alte Geschichte
I-VII: Historisches Seminar, Abt. I-VII
FD: Hist. Sem., Fachdidaktik
GL: Hist. Sem., Geschäftsleitung
WSG: Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Fachbereich 03
Name
Abt.
Albrecht, Stefan, Dr. phil.
Amann, Konrad, apl. Prof. Dr.
Bartoschek, Dominik, M.A.
Baumgart, Winfried, Univ.-Prof. Dr.,
(em.)
Becker, Alfons, Univ.-Prof. Dr. (em.)
Bernstein, Frank, HD Dr. phil. habil.
Beyer, Jeorjos M., Dr. phil.
Blisch, Bernd Dr. phil.
Blum, Peter, Dr. phil.
Bogojavlenska, Svetlana, M.A.
Brüchert, Hedwig, Dr. phil.
Brunck, Helma, Dr. phil. (LA)
Daniel, Silvia, M.A.
Degreif, Diether, Dr. phil. (LA)
Dietz-Charritat, C., Dipl.-Päd., M.A.
Dotzauer, Winfried, Univ.-Prof., Dr.
(pens.)
LB: Lehrbeauftragte/r
EG: Institut für europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19, 55116 Mainz
n. d. V.: nach der Veranstaltung
n. V.: nach Vereinbarung
s. A.: siehe Aushang
Zimmernummer
Telefonnummer E-Mail
VI
I
III
IV
Sprechstd.
(Vorl.zeit)
n. d. V.
s. A.
Do 10-11
n. V.
00-716
39 2 47 56
39 2 26 12
39 2 27 74
39 2 26 69
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
II
AG
AG (LB)
I (LB)
IV
VI
III
n. d. V.
Mi 10-11
n. V.
n. V.
n. V.
n. V
n. d. V.; n. V.
01-536
03-584
03-588
00-631
00-621
39 2 44 59
39 2 33 98
39 2 51 10
39 226 12
06221/5819810
06131/8387142
39 2 47 79
[email protected]
[email protected]
IV
IV
IV
GL
III
n. V.
n.V.
39 2 44 56
39 2 44 56
0611/881125
83 21 49
39 2 44 62
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
00-567
U1-596
Pfeifferweg 3
R 02-144
00-621
00-621
Mi n. V.
n. V.
57
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Duchhardt, Heinz, Univ.-Prof. Dr.
EG
Elz, Wolfgang, Dr. phil.
Felten, Franz J., Univ.-Prof. Dr.
Frings, Andreas, M.A.
Fuchs, Konrad, Univ.-Prof. Dr. (pens.)
Fuchs, Rüdiger, Dr. phil.
Gausmann, Frank, M. A.
Gerlich, Alois, Univ.-Prof. Dr. (em.)
Haarländer, Stephanie, HD Dr. phil.
habil.
Hartmann, Anja V., PD Dr. phil. habil.
Hartmann, Peter Claus, Univ.-Prof., Dr.
Dr. (pens.)
Haustein, Ulrich, Prof. Dr. (pens.)
Hehl, Ernst-Dieter, apl. Prof. Dr.
Hensel-Grobe, Meike, Dr. phil.
Hoben, Wolfgang, Dr. phil.
IV
II
VI
IV
II
VII
III
II
Mi 10-11
s. A.
n. V.
n. V.
n. V.
n. V.
n. V.
s. A.
U1-596
00-572
00-716
01-516
00-566
39 3 93 60
39 3 93 65
39 2 02 41
39 2 26 64
39 2 47 56
39 2 44 65
57 72 20
39 2 62 28
39 2 44 62
39 2 44 60
I
I
n. V.
s. A.
00-631
00-596
39 2 26 12
39 2 26 63
[email protected]
[email protected]
VI
II
FD
AG
00-716
00-566
01-536
03-596
38 2 78 53
06131 577 - 107
39 2 44 56
39 2 33 56
[email protected]
Hoffmann, Lars, M. A.
Horsmann, Gerh., PD Dr. phil. habil.
Kaplunovski, Alexander, Dr. phil.
Keil, Bärbel, M.A.
Keller, Volker, Dr. phil.
Kißener, Michael, Univ.-Prof. Dr.
Klapp, Sabine, M.A.
Kleinjung, Christine, M.A.
Kleinschmidt, Christian, PD Dr. phil.
habil.
Kusber, Jan, Univ.-Prof. Dr.
Maner, Hans-Christian, PD Dr. phil.
Matheus, Michael, Univ.-Prof. Dr.
(beurlaubt)
Mathy, Helmut, Prof. Dr.
Menzel, Josef J., Univ.-Prof. Dr. (pens.)
V
AG
VI (LB)
GL
VI
VII
III
II
WSG
n. V.
s. A.
Di 11-13
Mo 12-13, Do
11-12
Mo 10-12
Mo 11-12
n. V.
n. V.
n. V.
Mo 11.30-12.30
s. A.
Mi 11-12
s. A.
03-583
03-598
00-554
00-716
00-615
00-611
00-576
00-142 (ReWi)
39 2 42 92
39 2 33 55
39 2 47 39
06764/ 90 81 80
39 2 47 56
39 2 56 43
39 2 44 61
39 2 54 05
39 2 21 36
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
VI
VI
III
Di 10-11.30
Do 12-13
n. V.
00-553
01-714
00-571
39 2 28 11
39 2 21 13
39 2 22 65
[email protected]
[email protected]
[email protected]
III
VI
n. V.
n. V.
00-621
Großgewann 18,
39 2 44 58
[email protected]
00-617
58
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Müller, Michael, PD Dr. phil. habil.
Neitzel, Sönke, apl. Prof. Dr.
Nordblom, Pia, Dr. phil.
Oberländer, Erwin, Univ.-Prof. Dr.
(pens.)
Ochs, Heidrun, M. A.
Pelizaeus, Ludolf, HD Dr. phil. habil.
I (LB)
IV
VII
VI
Petersen, Hans-Christian, M.A.
Prinzing, Günter, Univ.-Prof. Dr.
Reese, Annette, M.A.
Ringel, Ingrid, Dr. phil.
Rödder, Andreas, Univ-Prof. Dr.
Rödel, Walter G., apl. Prof. Dr. (pens.)
Rogge, Jörg, HD Dr. phil. habil.
Sauerbrey, Anna, M. A.
Schäfer, Regina, Dr. phil.
Schmahl, Helmut, HD Dr. phil. habil.
VI
V
I
II
IV
I
II
III
III
I
Schmid, J. Josef, PD Dr. phil. habil.
Schmitt, Sigrid, PD Dr. phil. habil.
Scholz, Sebastian, Dr. phil. habil.
Schumacher, Leonhard, Univ.-Prof. Dr.
Skilters, Silke, M.A.
Stickler, Matthias, PD Dr. phil. habil.
I (LB)
III
II (LB)
AG
VI
VII (LB)
Stoll, Oliver, PD Dr. phil. habil.
Todt, Klaus-Peter, PD Dr. phil. habil.
Tosstorff, Reiner, PD Dr. phil. habil.
Volkert, Natalia, M.A.
Wagner, Andreas, Dr. phil.
Weber, Hermann, Univ.-Prof. Dr. (em.)
Wilhelm, Andreas, Dr. phil.
Zwicker, Stefan, Dr. phil.
AG
VI
V
VI
VII (LB)
I
I
VI
III
I
55129 Mz
00-631
00-627
00-617
00-554
39 2 26 12
39 2 27 76
39 2 62 28
39 2 47 39
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Mo 11-12
Di 14-15,
Mi 9-10
Di 15-16
n. tel. V.
n. V.
Di 10-11 u. n.V.
s. A.
s. A.
s. A.
Mo 14-16
n. V.
Mo 11-12,
Di 14-15
Mi 13-14
Mo 14-15
n. V.
Di u. Do 12-13
n. V.
n. V.
00-611
00-594
39 2 44 58
39 2 41 14
[email protected]
[email protected]
00-554
03-579
00-597
00-566
00-625
00-635
00-558
00-567
39 2 47 39
39 2 27 82
39 2 54 04
39 2 44 60
39 2 56 80
39 2 44 57
39 2 24 33
39 2 27 74
39 2 27 74
39 2 44 57
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
n. V.
n. V.
n. V.
Di 14-16
n. V.
03-588
03-583
00-538
00-728
00-617
00-631
00-631
00-716
39 2 26 12
39 2 22 65
5 77 223
39 2 27 51
39 2 28 12
0931/888 55 37;
888 55 29
39 2 51 10
0611/84 66 88
39 2 28 10
39 2 41 01
39 2 62 28
39 2 26 12
39 2 26 12
39 2 47 56
Mo 11-12
Do 14-15
n. V.
n. V.
n. V.
00-635
00-631
00-571
00-568
03-635
00-555
00-621
59
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Herausgeber: Prof. Dr. Prinzing, Geschäftsführender Leiter des Historischen Seminars
Redaktion: Dr. Pia Nordblom
Team: Corinna Axt, Silvia Keiser, Stefanie Keller
Layout: Silvia Keiser
Redaktionsschluß: 30.6.2005
http://www.uni-mainz.de/FB/Geschichte
Anregungen, Änderungswünsche, Kritik bitte an60
[email protected]
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