Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2006 Historisches Seminar und Institut für Alte Geschichte Inhalt Inhalt Begrüßung_________________________________________________________3 1. Zeittafel_______________________________________________________ 4 2. Studienanforderungen und Studienberatung ________________________ 4 2.1. Studienfachberatung durch Dozenten _________________________________________ 4 2.2. Beratung durch Studierende (Fachschaft Geschichte) ____________________________ 5 3. Anmeldung ____________________________________________________ 5 4. Orientierungshilfen _____________________________________________ 5 5. Internationales _________________________________________________ 6 6. Lehrveranstaltungen ____________________________________________ 6 7. 8. 9. 6.1. Vorlesungen _____________________________________________________________ 7 6.2. Proseminare ____________________________________________________________ 14 6.3. Hauptseminare __________________________________________________________ 24 6.4. Übungen _______________________________________________________________ 35 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre __________________________________________ 49 6.6. Fachdidaktik ____________________________________________________________ 56 6.7. Kolloquien und Arbeitskreise _______________________________________________ 57 6.8. Exkursionen ____________________________________________________________ 60 Bibliotheken __________________________________________________ 61 7.1. Fachbibliotheken ________________________________________________________ 61 7.2. Benutzerordnung für die Fachbereichsteilbibliothek des Historischen Seminars _______ 61 Prüfungsangelegenheiten ______________________________________ 62 8.1. Zwischenprüfungsbeauftragte ______________________________________________ 62 8.2. Prüfungsberechtigte Professoren und Dozenten im Fach Geschichte _______________ 63 Personenverzeichnis___________________________________________ 64 9.1. Fachbereich 07: Dekanat __________________________________________________ 64 9.2. Institut für Alte Geschichte _________________________________________________ 64 9.3. Historisches Seminar (Abteilungen und Sekretariate) ____________________________ 64 9.4. Lehrende und Mitglieder des Instituts für Alte Geschichte und des Historischen Seminars 65 2 Liebe Studierende, seien Sie herzlich willkommen zum Sommersemester am Historischen Seminar der JOGU! In diesem Verzeichnis finden Sie die Fülle der Lehrveranstaltungen, die Ihnen zur Auswahl stehen. Wenn ich mir alles anschaue, dann beneide ich Sie darum, weil ich selbst nur meine eigenen Lehrveranstaltungen besuchen kann. Bei alledem geht es uns anhand der Inhalte um Grundsätzliches, um eine intellektuelle Grundhaltung: um Interesse am Neuen und Anderen und um die Offenheit dafür, daß alles auch ganz anders sein kann, als man gedacht hatte. Es geht um Erkenntnis, die Vorurteile überwindet. Und es ist die Fähigkeit zu differenzierender Abwägung und zum eigenständigen Urteil, in der ein wesentliches Ziel Ihres Studiums liegt – Ihre persönlichen Qualifikation zum Nutzen der Allgemeinheit. Denn gerade das selbständige und unabhängige, kritische Urteilsvermögen ist angesichts des Veränderungsdrucks im Zeichen der „Globalisierung“ und einer Ökonomisierung zunehmender Lebensbereiche von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung – auch wenn und gerade weil es oftmals unbequem ist. Wissenschaft und Bildung sind sowohl ein Privileg im Denken als auch eine gesellschaftliche Verpflichtung. Ich freue mich wie alle Mitglieder des Lehrkörpers auf die gemeinsame Arbeit in der Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden. Ich wünsche Ihnen und uns allen viel intellektuelle Neugier, Begeisterung für die Sache, engagierte Lehrveranstaltungen und „Nie-mehrzweite-Liga“ – kurzum: ein erfolgreiches Sommersemester im schönen Mainz! Prof. Dr. Andreas Rödder Geschäftsführender Leiter des Historischen Seminars 1. Zeittafel / 2. Studienanforderungen und Studienberatung 1. Zeittafel Sommersemester 2006 Studieneinführungswoche 18.04. - 21.04.2006 Vorlesungszeit 24.04. - 29.07.2006 Vorlesungsfreie Zeit 01.05.2006 Maifeiertag 25.05.2006 Himmelfahrt 05.06.-10.06.2006 Pfingstferien 15.06.2006 Fronleichnam 2. Studienanforderungen und Studienberatung Die gültigen Studien- und Prüfungsordnungen sowie die Zwischenprüfungsordnung für die Historischen Fächer finden Sie unter: http://www.verwaltung.uni-mainz.de/studlehr/Ordnungen/prueford.htm. 2.1. Studienfachberatung durch Dozenten Insbesondere für Studienanfänger und Studienortwechsler bieten die Lehrenden des Historischen Seminars umfängliche Beratungs- und Orientierungsmöglichkeiten an: In der Zeit vom 27.02. bis zum 14.04.2006 können Sie montags, 11-12 Uhr, eine Studienfachberatung in Anspruch nehmen (zum Ort vgl. Aushang Zimmer U 1-597). Die zentrale Einführungsveranstaltung in das Studium der Geschichte findet am Dienstag, 18. April 2006, 14-16 Uhr (d.h. 14.15-15.45) Uhr, P 1, statt. Der Besuch der Veranstaltung ist für Studierende im 1. Fachsemester verpflichtend und wird auch Studienortwechslern dringend empfohlen. Studierende erhalten in dieser Veranstaltung einen Überblick über Studienmöglichkeiten und Studienbedingungen und bekommen Hinweise zur Organisation des Grundstudiums. In der Einführungswoche vom 18. bis 21.04.2006 bieten die Lehrenden des Historischen Seminars täglich von 10 bis 12 Uhr Studienfachberatung an. (Zum Ort vgl. Aushang Zimmer U 1-597). Während der Vorlesungszeit berät Sie bei Fragen zum Studiengang Lehramt Geschichte: Frau Dr. M. Hensel-Grobe, Magister Mittlere und Neuere Geschichte: Frau Heidrun Ochs. 3. Anmeldung / 4. Orientierungshilfen 2.2. Beratung durch Studierende (Fachschaft Geschichte) Auch die Fachschaft Geschichte (Raum 00-547), die Vertretung der Studierenden, berät Studienanfänger, Uniwechsler und Studierende in der Einführungswoche. Die Fachschaft berät bei allgemeinen Fragen zum Studium, hilft beim Zusammenstellen des Stundenplans und hält Probeklausuren für die Sprachprüfungen bereit. Man kann dort "Leidensgenossen" treffen und selbst in höherem Semester noch manch wertvollen Hinweis bekommen. Daneben lädt die Fachschaft ein zum Erstsemesterfrühstück am 19.04.2006 zum Kneipenbummel am 24.04.2006 zum Erstsemesterwochenende vom 05.05. bis zum 07.05.2006 zur Vollversammlung der Studierendenschaft der Geschichtswissenschaft: (voraussichtlich) am 10.05.2006 zum Historikerstammtisch (19 Uhr, voraussichtlich in der „Taberna“): Kontakt: Fachschaft Geschichte, Jakob-Welder-Weg, 55099 Mainz Telefon: 06131/ 39 23 16 5, [email protected] 3. Anmeldung Alle Studierende (auch Examenskandidaten und Doktoranden) des Historischen Seminars, die die Seminarbibliothek benutzen und Lehrveranstaltungen besuchen, benötigen Seminarkarten. Sie werden in der Zeit vom 18.04 bis 05.05.2006 im Sekretariat der Geschäftsleitung (Zi. U1-597, 10-12 Uhr) ausgestellt und müssen jedes Semester verlängert werden. Das Institut für Alte Geschichte teilt eigene Seminarkarten aus. Diese sind im Sekretariat des Instituts für Alte Geschichte (Zi. 03-597, Mo-Fr, 9-12 Uhr) erhältlich. 4. Orientierungshilfen Die nachfolgenden Informationen sollen Ihnen die Orientierung im Studium erleichtern. Für weitere Fragen und für alle Probleme Ihres Studiums stehen Ihnen die Lehrenden des Historischen Seminars in ihren Sprechstunden zur Verfügung. Immatrikulation oder Rückmeldung Vorlesungsverzeichnis Studienberatung für allgemeine und fächerübergreifende Fragen „Schwarzes Brett“ „Grünes Heft“ Äquivalenz-Bescheinigungen (schon vor Semesterbeginn) im Studierendensekretariat (Forum - Eingang 3) Im Buchhandel oder im Internet unter http://univis.uni-mainz.de/ Zentrale Studienberatung, Forum 1 Bekanntgabe der Lehrveranstaltungen, Beginn, kurzfristige Änderungen der Lehrveranstaltungen, Anmeldungen, Klausuren Broschüre „Geschichtsstudium in Mainz. Information für Studienanfänger und Uniwechsler“, erhältlich im „Roten Kasten“ vor Raum U1-597. Werden von den Fachstudienberatern ausgestellt. 5 5. Internationales Information für Bafögempfänger Ein unbegründeter Fachrichtungswechsel nach dem 2. Semester kann zur Streichung des Bafögs führen. Homepage: http://www.unimainz.de/FB/Geschichte/histsem/ http://www.instag.geschichte.unimainz.de/ Allgemeine und aktuelle Informationen zum Institut für Alte Geschichte und zum Historischen Seminar. Links zu den einzelnen Abteilungen. 5. Internationales Wenn Sie in Mainz als ausländische(r) Student(in) studieren, stehen Ihnen folgende Ansprechpartner zur Verfügung Alte Geschichte Univ.-Prof. Dr. L. Schumacher Byzantinistik (Abt. V) Univ.-Prof. Dr. G. Prinzing Osteuropäische Geschichte (Abt. VI) Univ.-Prof. Dr. J. Kusber Geschichte, bzw. Mittlere/Neuere Geschichte (Abt. I-IV, VII) Dr. Pia Nordblom Wenn Sie sich für ein Austauschstudium an einer Partner-Universität interessieren, berät Sie als Vertrauensdozent für die Universität(en) Antwerpen, Budapest, Clermont-Ferrand, Dijon (Erasmus/Sokrates), Florenz, Lissabon, Madrid (Complutense), Pamplona (Universidad de Navarra), Siena, Tours, Torun/Thorn Dijon (Integrierter Studiengang) Glasgow Posen Riga und Liepaja Zürich Dr. Pia Nordblom, HD Dr. L. Pelizaeus (Vertretung) HD Dr. L. Pelizaeus Prof. Dr. S. Neitzel Univ.-Prof. Dr. L. Schumacher Univ.-Prof. Dr. J. Kusber Dr. Pia Nordblom ECTS-Punkte (Credits) Mit dem Punkte-System ECTS (European Credits Transfer System) sollen Studienleistungen europaweit vergleichbar gemacht werden. Vorläufig sind die ECTS-Punkte (Credits) nur für Studierende interessant, die einzelne Studienleistungen in einem anderen europäischen Land als dem, in dem sie ihren Abschluss machen möchten, erbringen. Die Lehrenden bieten für ECTS-Studierende zu allen Vorlesungen Prüfungen zum Erwerb von Credits an. Ein Punkt entspricht einer Arbeitszeit von ca. 2530 Arbeitsstunden (inkl. Präsenz bei Lehrveranstaltungen, Vor- und Nachbereitung). Es werden folgende Credits vergeben: Hauptseminar 10 Credits, Proseminar 8 Credits, Übung (auch Quellenlektüre und „Deutsche Fremdsprache für ausländische Studierende“ 7 Credits, Vorlesung mit mündlicher Prüfung 5 Credits, Exkursion 1-3 Credits. 6. Lehrveranstaltungen Proseminare sind für Studierende im Grundstudium geeignet, Hauptseminare für Studierende im Hauptstudium. Vorlesungen sind für Studierende aller Semester ge6 6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen eignet, Übungen und Quellenlektüren sind in aller Regel entsprechend ausgewiesen (G = Veranstaltung geeignet für Studierende im Grundstudium; H = Veranstaltung geeignet für Studierende im Hauptstudium). Um die Lehrveranstaltungen in die von den Prüfungs- und Studienordnungen vorgegebenen Kategorien zu einzuordnen, können Sie sich an folgender Einteilung orientieren: Alte Geschichte bis ca. 500 n. Chr. Mittelalterliche Geschichte ca. 500 n. Chr. bis ca. 1500 (inkl. Byzantinistik) Neuere Geschichte ab ca. 1500 n. Chr. Osteuropäische Geschichte ab ca. 988 n. Chr. 6.1. Vorlesungen Einführung in die Geschichtswissenschaft H. Schmahl Mi 14-16, P 1 Beginn: 26.04.2006 Die Vorlesung will alle, die mit dem Studium der Geschichte beginnen, mit dem notwendigen Handwerkszeug vertraut machen. Sie führt in die grundlegenden Methoden des Faches ein und bietet Übersichten über einzelne Epochen und Untersuchungsräume, die an unserem Fachbereich gelehrt werden. Weiterhin werden u. a. die Kriterien bei der Anfertigung schriftlicher Hausarbeiten ausführlich erörtert. Literatur: Volker Sellin: Einführung in die Geschichtswissenschaft. Göttingen 2005. Das Archaische Zeitalter der Griechen: Expansion – Krise – Innovation F. Bernstein 2-std., Do 8-10, P 3 Beginn: 27. April 2006 Erläuterung: Drei Begriffe kennzeichnen vielleicht am besten jene Periode vom 8.-6. Jh. v. Chr., die man das Archaische Zeitalter der Griechen nennt und über die die Vorlesung einen problemorientierten Überblick bietet. Expansion steht für die sog. Große Kolonisation wie für die Entstehung der Polis zugleich, zwei für die Europäische Geschichte folgenreiche Prozesse, deren Dynamik sich vor allem einem verdankt: der Krise, deren politische und soziale Erscheinungsformen, etwa die Tyrannis und die Emanzipation breiter Schichten, so vielfältig wie verwickelt ist. Innovation schließlich beschreit sowohl die findigen Antworten der Griechen auf die Herausforderungen ihrer Zeit, z.B. die Mediation widerstreitender Interessen, als auch die Anverwandlung mächtiger Ideen und Techniken in der Begegnung mit fremden Kulturen, nicht zuletzt die Entwicklung der Alphabetschrift und das Wagnis philosophischen Denkens. Literatur: 7 6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen M. Stahl, Gesellschaft und Staat bei den Griechen: Archaische Zeit, (UniTaschenbücher; 2430), Paderborn/München/Wien/Zürich 2003;K.-W. Welwei, Die griechische Frühzeit. 2000 bis 500 v. Chr., (Wissen in der Beck’schen Reihe; 2185) München 2002 Griechische Geschichte im Zeitalter der Perserkriege (499-449 v. Chr.) G. Horsmann 2-std., Do 12-14, P 3 Beginn: 27. April 2006 Erläuterung: Die Abwehr der persischen Angriffe durch die vereinigten Griechen in den ersten zwei Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts v. Chr. brachte eine Entscheidung, der weit über die griechische Geschichte hinaus, nämlich für die gesamte folgende Geschichte Europas richtungsweisende Bedeutung zukam. Ebenso gravierend waren die Auswirkungen dieser Erfolge auf das Verhältnis der führenden griechischen Poleis, Athen und Sparta, zueinander sowie auf ihre innere Entwicklung. Literatur: H.-J. Gehrke / H. Schneider (Hg.), Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, Stuttgart-Weimar 2000,97-120. 499. Die Severische Dynastie L. Schumacher 2-std., Di 10-12, P 3 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: In der ersten Sitzung Erläuterung: Mit Septimius Servius begann 193 n. Chr. ein neuer Abschnitt des Prinzipats, der mit der Ermordung des Kaisers Severus Alexander 235 n. Chr. in die Reichskrise des 3. Jhs. mündete. Die Beurteilung dieser Epoche, die der Historiker Cassius Dio als Zeitgenosse erlebte, bleibt von der Antike bis zur Gegenwart kontrovers. Glänzende militärische Erfolge, eine zentralisierte Reichsverwaltung, die Blüte der römischen Rechtswissenschaft – diese Aspekte wurden überlagert von moralischen und politischen Entartungserscheinungen (orgiastischen Kulten, ’Kinderkaisern’, wirtschaftlicher Dekadenz usw.), die man den Repräsentanten der Herrschaft anlastete. Afrikaner und Orientalen hätten ein despotisches Regiment geführt, römische Wertvorstellungen und römisches Wesen zugrunde gerichtet, fremde Kulte aus Ägypten und Syrien bevorzugt. Ausgehend vom Vier-Kaiser-Jahr 193 n. Chr. sollen im Rahmen der Vorlesung politische und militärische, soziale und religiöse, dynastische und kulturelle Aspekte dieser Epoche des Umbruchs dargestellt werden. Literatur: G. Walser, Die Severer in der Forschung 1960-1972, ANRW II 2 (1975) 614-656; A. R. Birley, The African Emperor: Septimius Severus (London² 1988) Byzanz im „Frühmittelalter“ 8 6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen G. Prinzing 2-std., Fr 11-13, P 15 Beginn: 28. April 2006 Erläuterung: Behandelt wird die frühmittelbyzantinische Zeit ab 641 (Ende der Herrschaftszeit Ks. Herakleios’) bis zum Ende Ks. Michaels III.(842-867), d.h. die Epoche, in der sich das Byzantinische Reich in seiner schwersten Krise befand: Die vom Islam beflügelte Expansion der Araber seit 634 brachte schwere territoriale Verluste mit sich und führte zweimal zur Belagerung der Hauptstadt Konstantinopel. Dazu kam die Einwanderung von Slaven und Bulgaren, die zur Entstehung Bulgariens (681) an der Unteren Donau und südslavischer Herrschaftsgebiete auf dem Westbalkan führte. In den Beziehungen zum Westen markiert die Krönung Karls des Großen (800) durch den Papst einen epochalen Einschnitt, der den Blick auf die veränderte Lage in Italien und auf die dadurch erzwungene Neupositionierung des byzantinischen Kaisertums lenkt. Neben dem Überblick über die politischen und militärischen Ereignisse behandelt die Vorlesung auch kirchen- und kulturgeschichtliche Aspekte (u.a. den Bilderstreit und die Bedeutung der Umstellung der Kopisten auf die neue erfundene griechische Minuskelschrift). Literatur: P. Schreiner, Byzanz. (Oldenbourgs Grundriss der Geschichte 22).München 1994.J. Haldon, Das Byzantinische Reich. Geschichte und Kultur eines Jahrtausends. Düsseldorf 2002.- R.-J.Lilie, Byzanz. Das zweite Rom. Berlin 2003. Geschichte des Papsttums im frühen und hohen Mittelalter F.-J. Felten 2-std., Do 10-12, P 2 Die Vorlesung will, in Anlehnung an Worte W. Ullmanns, das Werden, den Fortschritt und die Blüte einer auf universaler Ebene sich entfaltenden Institution – also nicht: Geschichte der Päpste! – vor Augen führen, einer Institution, die auf kühne Weise geschichtliche und außergeschichtliche, menschliche und göttliche Normen auf sich anzuwenden verstand und unbeirrbar Herrschaftsgrundsätzen folgte, die aus einem Guss waren, und ohne sichtbare Nahtstellen religiöse, juristische und theologische Elemente in sich vereinigte. Lit. als "text-books" empfohlen: B.Schimmelpfennig, Das Papsttum 1984 und öfter; W.Ullmann, Kurze Gesch. des Papsttums im Ma 1978 (engl. 1972). Dazu G.Barraclough, The Medieval Papacy 1968 (Nd Pb 1992) mit sehr schönen Abbildungen; H.Fuhrmann, von Petrus zu Johannes Paul II. Das Papsttum: Gestalt und Gestalten 1980 2. A. 1984 (Essays zu versch. Sachthemen, zur Hälfte für die Zeit der V einschlägig); H.Zimmermann, Das Papsttum im Mittelalter. Eine Papstgeschichte im Spiegel der Historiographie 1981. Europa in der Zeit Friedrich Barbarossas S. Schmitt 2-std., Mo 10-12 Uhr, P 5 Bitte beachten Sie den Aushang!! 9 6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen Innere Entwicklung der Habsburgermonarchie 1526-1848: Staatsbildungsprozesse und Verfassungsentwicklung M. Stickler 2-std., Fr 10 - 12 Uhr, Raum P 11 Beginn: 28.4.2006 Inhaltsübersicht: Der Schwerpunkt der Vorlesung liegt auf den verfassungsgeschichtlich wichtigen Konflikten zwischen Krone und Ständen im 16. und 17. Jahrhundert (v.a. deutsche Erbländer, Böhmen und Ungarn) sowie den für die weitere Geschichte Österreich(Ungarn)s im 19. und frühen 20. Jahrhundert grundlegenden Entwicklungen im „langen 18. Jahrhundert“ der Habsburgermonarchie, also der Pragmatischen Sanktion von 1713, den theresianisch-josephinischen Reformen, Vorgeschichte, Bedeutung und Konsequenzen der Annahme des österreichischen Kaisertitels 1804, den innenpolitischen Folgen der napoleonischen Herrschaft und des Wiener Kongresses sowie den beginnenden Nationalitätenkonflikten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wichtige Literatur: Erbe, Michael: Die Habsburger 1493-1918. Eine Dynastie im Reich und in Europa, Stuttgart [u. a.] 2000; Hamann, Brigitte (Hg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon, Wien 1990; Kann, Robert A.: Geschichte des Habsburgerreiches 15261918, (= Forschungen zur Geschichte des Donauraumes, Bd. 4), Wien 21982; Rumpler, Helmut: Österreichische Geschichte 1804-1914. Eine Chance für Mitteleuropa. Bürgerliche Emanzipation und Staatsverfall in der Habsburgermonarchie, Wien 1997; Schindling, Anton und Walter Ziegler (Hg.): Die Kaiser der Neuzeit 1519-1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland, München 1990; Vocelka, Karl: Österreichische Geschichte 1699-1815. Glanz und Untergang der höfischen Welt. Repräsentation, Reform und Reaktion im habsburgischen Vielvölkerstaat, Wien 2001; Winkelbauer, Thomas: Österreichische Geschichte 1522-1699. Ständefreiheit und Fürstenmacht. Länder und Untertanen des Hauses Habsburg im Konfessionellen Zeitalter. 2 Teile, Wien 2003; Zöllner, Erich: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Wien/München 81990 Zeitalter des Barock: Europa 1648-1721 L. Pelizaeus 2-std., Mi 10-12, P2 Beginn: 26. April 2006 Erläuterung: Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 hofften die Menschen auf einen lange dauernden Frieden. Doch die dynastische Konkurrenz der regierenden Häuser brachte schon wenige Jahre später wieder Krieg über Europa, der mit Unterbrechungen bis 1714/1721 dauerte und ganz Europa, ja durch die kolonialen Bindungen jetzt auch die ganze Welt, betraf. Auf der einen Seite sollen in dieser Vorlesung aus dem europäischen Blickwinkel die wichtigsten politischen Entwicklungslinien nachgezeichnet werden. Doch diese Zeit wird nicht nur vom Krieg, sondern auch von bedeutenden künstlerischen Schöpfungen geprägt. Es soll daher gerade auch auf kulturelle Entwicklungen in der Musik und der Kunst, sowie auf die gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit 10 6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen zwischen Westfälischem Frieden und Nordischem Krieg eingegangen werden. Literatur: Duchhardt, Heinz: Balance of power und Pentarchie: internationale Beziehungen 1700 - 1785. Paderborn, Schöningh, 1997.; Kunisch, Johannes: Absolutismus. Göttingen, Vandenboeck, 1986., Vogler, Günter: Absolutistische Herrschaft und ständische Gesellschaft. Stuttgart, Ulmer, 1996. Aufklärung und Reaktion. Russische Geschichte 1740 -1855 J. Kusber 2-std., Mi 12- 14, P 5 Beginn: 26.4.06 In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stieg das Zarenreich zur Kontinentalmacht auf; am Beginn des 19. Jahrhunderts avancierte Alexander I. zum „Retter Europas“ vor Napoleon. Die Expansion und internationale Geltung standen im Gegensatz zu den strukturellen Problemen des Reiches. Die starre Sozialverfassung in Form der Leibeigenschaft und Welt der Ränge waren für sich selbst als aufgeklärt empfindende Herrscher wie die große Katharina und Alexander I. eine Herausforderung, an der sie scheiterten, während Nikolaus I. gerade in dem Erhalt der Sozialverfassung die Stärke Russland sah und mit dieser Vision im Krimkrieg scheiterte. Die Vorlesung führt den Russlandzyklus des Wintersemesters weiter, ist aber in sich geschlossen. Literaturhinweis: Isabel de Madariaga, Russia in the Age of Catherine the Great. London 1981; Jan Kusber, Grenzen der Reform im Rußland Katharinas II. In: Zeitschrift für historische Forschung (1998) 4, S. 509-528; Alan Palmer, Alexander I. Tsar of War and Peace. London 1974; Simon Dixon, The Modernization of Russia, 1676-1825. Cambridge 1999. Deutsche Verfassungs- und Rechtsgeschichte 1803/06-1871 M. Kißener 2-std., Mo 14-16, P 2 Beginn: 24. April 2006 Erläuterung: Die Vorlesung wird einen Überblick über die wesentlichsten Entwicklungsschritte der deutschen Verfassungsgeschichte vom Ende des Alten Reiches bis zur Gründung des Deutschen Kaiserreiches bieten. Parallel dazu soll die Entfaltung wichtiger rechtsstaatlicher Prinzipien in Deutschland dargelegt werden. Die Darstellung ist eingebettet in die Ereignisgeschichte, richtet sich mithin an alle Historiker. Literatur: Botzenhart, Manfred: Deutsche Verfassungsgeschichte 1806-1949, Stuttgart u.a. 1993.; Huber, Ernst Rudolf, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Stuttgart u.a. 1957-82. 11 6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen Die Kommunistische Internationale 1919 – 1943 R. Tosstorff 2-std., Mi 14-16, P5, Beginn 26.04.06 Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs brach die (sozialdemokratische) II. Internationale auseinander. Aus der Anti-Kriegs-Linken entwickelte sich nach der Oktoberrevolution die III. (Kommunistische) Internationale. Doch die allgemeine Offensive des im Frühjahr 1919 gegründeten "Generalstabs der Weltrevolution" scheiterte sehr schnell in den ersten Nachkriegsjahren, was zu zahlreichen organisatorischen und taktischen Wendungen führten. Die Komintern wurde "Grenzwache der Sowjetunion" und schließlich 1943 von Stalin als überflüssig aufgelöst. Die Vorlesung wird die einzelnen Etappen ihrer Entwicklung mit Schwerpunkt auf den Wechselverbindungen zur sowjetischen Außenpolitik herausarbeiten und dabei insbesondere die neuen Erkenntnisse seit (Teil-)Öffnung der sowjetischen Archive berücksichtigen. Literatur: Kevin McDermott – Jeremy Agnew, The Comintern. Ahistory of international communism from Lenin to Stalin, Basingstoke 1996; Pierre Broué, Histoire de l'Internationale Communiste: 1919 – 1943, Paris 1997 Wirtschaftsordnung, Wirtschaftspolitik und wirtschaftliche Entwicklung in Westdeutschland (1945-1990) V. Hentschel 4-std., Di 14-16, N 3; Mi 14-16, N 1 Erläuterung: In der – ausnahmsweise – 4stündigen Vorlesung werden die konzeptionelle und die sukzessive institutionelle Begründung der westdeutschen Wirtschaftsordnung („Soziale Marktwirtschaft“) sowie deren praktische Weiterentwicklung behandelt. Im Anschluss daran geht es um die Bedingungen, Triebkräfte und Schwankungen wirtschaftlichen Wachstums in Westdeutschland. In Verbindung mit Wachstumsschwankungen (und anderen Problemen der wirtschaftlichen Entwicklung) werden außerdem Motive und Maßnahmen der staatlichen Wirtschaftspolitik sowie politische und öffentliche Auseinandersetzungen darüber besprochen. Internationale Geschichte im Zeitalter des Ost-West-Konflikts 1947-1991 (II) A. Rödder 2-std., Mi 10-12, Hs 7 (Forum) Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: -Erläuterung: Die Vorlesung überblickt das Zeitalter des Ost-West-Konflikts, der die Welt weit über die Ebene des Politischen hinaus dominierte. Sie thematisiert die Grundlagen der Staatenordnung und der internationalen Beziehungen zwischen Machtpolitik und Ideologie, die einzelnen Phasenverläufe zwischen krisenhaften Zuspitzungen und Entspannung, Zusammenbruch und Behauptung, Probleme der atomaren Abschreckung zwischen existentieller 12 6. Lehrveranstaltungen / 6.1. Vorlesungen Vernichtungsdrohung und stabiler Friedensordnung, die weltwirtschaftliche Entwicklung zwischen Boom und Schocks, die deutsche Frage zwischen Teilung und Wiedervereinigung, Probleme der internationalen Umweltgeschichte sowie das Phänomen der entstehenden „Globalisierung“. Die Vorlesung führt die Vorlesung des vergangenen Semesters fort, kann aber als abgeschlossene Lehrveranstaltung besucht werden. Literatur: Gregor SCHÖLLGEN, Geschichte der Weltpolitik von Hitler bis Gorbatschow 1941-1991. München 1996 G.-H. SOUTOU, La guerre de Cinquante Ans. Les relations Est-Ouest 1943-1990. Paris 2001 Odd A. W ESTAD (Hrsg.), Reviewing the Cold War. Approaches, Interpretations, Theory. London 2000 Fraser J. HARBUTT, The Cold War Era, Malden (Mass.) 2002 13 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare 6.2. Proseminare 6.2.1 Alte Geschichte Griechische Geschichte zur Zeit der Perserkriege W. Hoben 3-std., Mo 10-12 und Mi 9-10, P 208 Beginn: 24. April 2006 Anmeldung: In der Einführungswoche 18.-21.4.2006 im Geschäftszimmer des Instituts für Alte Geschichte (Raum 03-597) in der Zeit von 9-12 Uhr Erläuterung: Zu den erstaunlichsten Phänomenen der Weltgeschichte gehört die siegreiche Abwehr der scheinbar erdrückenden Militärmacht des persischen Weltreiches durch die Allianz weniger griechischer Stadtstaaten zu Beginn des 5. Jh. v. Chr. Manche moderne Historiker sahen darin die Verhinderung einer frühen Orientalisierung Europas. Das Proseminar wird sich jedoch weniger weltgeschichtlichen Betrachtungen widmen als vielmehr konkreten Entwicklungen im Verhältnis des Perserreiches zu führenden griechischen Poleis, den Beziehungen griechischer Staaten untereinander und Veränderungen innerhalb der Polis der Athener und der Spartaner zur Zeit der Perserkriege. Literatur: H.-J. Gehrke / H. Schneider (Hrsg.), Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, Stuttgart/Weimar 2000, S. 97-119; K.-W. Welwei, Das klassische Athen. Demokratie und Machtpolitik im 5. u. 4. Jh., Darmstadt 1999, S. 1-119 Die Krise der römischen Republik: Die Reformen der Gracchen (133-122 v. Chr.) W. Hoben 3-std., Di 10-12 und Do 9-10, P 208 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: In der Einführungswoche 18.-21.4.2006 im Geschäftszimmer des Instituts für Alte Geschichte (Raum 03-597) in der Zeit von 9-12 Uhr Erläuterung: Die letzte Phase der römischen Republik wird in der Forschung nicht selten als Revolutionszeit bezeichnet. Ihren Ausgangspunkt sieht man im Wirken der beiden Brüder Ti. und C. Gracchus. Als Volkstribune in den Jahren 133 und 123/22 v. Chr. versuchten sie, mit Reformen, deren Inhalt, noch mehr aber die Methoden zu deren Durchsetzung als revolutionär empfunden wurden, die Krise in Wirtschaft und Gesellschaft Roms zu überwinden. Literatur: K. Christ, Krise und Untergang der römischen Republik, 4. Aufl. Darmstadt 2000 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare Hadrian G. Horsmann 3-std., Mi 14-16 und Do 8-9, P 208 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: In der Einführungswoche 18.-21.4.2006 im Geschäftszimmer des Instituts für Alte Geschichte (Raum 03-597) in der Zeit von 9-12 Uhr Erläuterung: Die Beurteilung Hadrians und seines Prinzipats ist seit der Antike geprägt von der Kontrastierung zu seinem Vorgänger Trajan. Dieser erscheint vor allem als erfolgreicher Feldherr, Hadrian stattdessen als dem Militär eher distanziert gegenüberstehender Friedensfürst und Philhellene, der die Expansion des Imperium Romanum beendete. In diesem Bild kommt zu wenig zum Ausdruck, dass Hadrian zwar eine andere, aber durchaus tatkräftige und Konflikte nicht scheuende Reichspolitik betrieb, die gerade den Provinzen, Grenzen und Truppen des Imperium Romanum eine außerordentliche Fürsorge zukommen ließ. Ausdruck dieser cura sind die weitgespannten ’Inspektionsreisen’ des Kaisers, die große Teile seiner Regierungszeit in Anspruch nahmen und besonders in der inschriftlichen und numismatischen Überlieferung zu fassen sind. Das Proseminar betrachtet die besonderen Akzente der Herrschaft Hadrians und erarbeitet zuvor die dazu notwendigen Grundlagen der Alten Geschichte. Literatur: H. Bellen, Grundzüge der römischen Geschichte, Teil 2, Darmstadt 1998. A. R. Birley, Hadrian: the restless emperor, London 1997. 6.2.2 Mittelalter Historiographische Texte aus der byzantinischen Volksliteratur L. Hoffmann 3-std., Do 15-18 Uhr, R 03-636 (Bibliothek Byzantinistik) Beginn: 27. April 2006 ECTS: 8 Anmeldung: In der ersten Stunde sowie per E-Mail unter [email protected] Die byzantinische Volksliteratur unterscheidet sich wesentlich von der sog. hochsprachlichen Literatur, die in einem klassisch-antikisierenden, oft sogar gekünstelten Griechisch verfaßt ist. Auch wenn man davon ausgehen muß, daß es sich auch bei den literarischen Produkten der sog. Volkssprache um eine Kunstform handelt, steht sie doch dem gesprochenen Griechisch ihrer Zeit ungleich näher. Im Verlauf des Seminars soll eine bestimmte Textgruppe aus diesem Bereich näher vorgestellt werden, wobei auch grundlegende Methoden der byzantinistischen Philologie zur Sprache kommen sollen. Für eine erfolgreiche Teilnahme sind Griechischkenntnisse unerläßlich. Lit.: H.-G. Beck, Geschichte der byzantinischen Volkliteratur. München 1971, 155169. 15 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare Familie im Mittelalter H. Ochs 3-std., Di 15 -18, R 00-518 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: in den Sprechstunden Erläuterung: Familie und Haushalt sind Phänomene, in welche jeder Mensch eingebunden ist. Nicht anders als heute war im Mittelalter der Drei-Generationen-Haushalt eher die Ausnahme, vielmehr bildete die Kernfamilie mit einem Ehepaar und den Kindern den zentralen Bezugspunkt des täglichen Lebens. Darüber hinaus war man sich der weiteren Verwandtschaft aber bewusst, stellte sie doch einen wichtigen Ausgangspunkt für soziale, politische und wirtschaftliche Kontakte dar. Die Familie war somit einer der wichtigsten Faktoren in Wirtschaft und Gesellschaft des Mittelalters. In der Veranstaltung sollen Strukturen und Bedeutung der Familie im Mittelalter sowie die verschiedenen Lebensbereiche der mittelalterlichen Menschen – unter anderem Wirtschaft, Kirche – in den Blick genommen werden. Gleichzeitig soll die Veranstaltung in die wichtigsten Methoden und Arbeitsgebiete der Mediävistik einführen. Literatur: M. Mitterauer, Mittelalter, in: A. Gestrich u.a., Geschichte der Familie (Europäische Kulturgeschichte 1), Stuttgart 2003, S. 160-363; K.-H. Spieß, Familie und Verwandtschaft im deutschen Hochadel des Spätmittelalters (13. bis Anfang des 16. Jahrhunderts) (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beihefte 111), Stuttgart 1993; W. Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 1993; A. von Brandt, Werkzeug des Historikers, 15. Aufl., Stuttgart 1998; Heinrich der Löwe S. Haarländer 3-std., Mo 16-19, P 102 Beginn: 24. April 2006 Anmeldung: per Listeneintrag bei Frau Tönges (Zi 00-568), Mo-Fr 9-12 Erläuterung: Die Quellen- und Literatursituation zu Herzog Heinrich dem Löwen ist außerordentlich günstig. Seine Urkunden beispielsweise sind in einem Band der MGH Diplomata versammelt; die erzählende Geschichtsschreibung befaßt sich sehr ausführlich mit ihm. Die Erinnerung an sein Todesjahr 1195 regte zu Tagungen an, die in umfangreichen Publikationen ihren Niederschlag fanden, u.a. auch in einem mehrbändigen Katalog. Wir wollen uns in diesem Proseminar nicht nur mit seiner Rolle in der Reichspolitik befassen, sondern auch seine "Landesherrschaft" in Sachsen und Bayern sowie seine Familie, die Welfen, in den Blick nehmen. Ausgangspunkt für die Proseminararbeiten sind ausgewählte Quellentexte, an denen die Studierenden die in einem vorausgehenden propädeutischen Teil des Seminars erworbenen Kenntnisse anwenden sollen. Literatur: BERND SCHNEIDMÜLLER, Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (Urban-TB 465), Stuttgart-Berlin-Köln (Kohlhammer) 2000; JOACHIM EHLERS, Heinrich der Löwe. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter (Persönlichkeit und Geschichte 154/155), Göttingen (Musterschmidt) 1997 (Preis 12 €, zur Anschaffung empfohlen) 16 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare JOHANNES FRIED und OTTO GERHARD OEXLE (Hgg.), Heinrich der Löwe. Herrschaft und Repräsentation (Vorträge und Forschungen 57), Stuttgart (Thorbecke) 2003 Entstehung des Kirchenstaates S. Haarländer 3-std., Di 16-19, P 2 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: per Listeneintrag bei Frau Tönges (Zi 00-568), Mo-Fr 9-12 Erläuterung: Die Geschichte der Entstehung des Kirchenstaates ist alles andere als langweilig; man könnte sie geradezu als eine klassische David-gegen-Goliath-Geschichte bezeichnen, da die Existenz dieses kleinen Staatsgebildes mehrfach "auf der Kippe stand" und es beinahe von der Landkarte verschwunden wäre, noch bevor es sich als der später so vertraute "Querriegel" Italiens etablieren konnte. Interessant ist deshalb vor allem die Frage: wie konnte dieser ,,Querriegel“ unter diesen widrigen Umständen "überleben"? Selbstverständlich sind die Quellen in lateinischer Sprache überliefert; aber wir haben von den meisten, besonders auch von den Papstbiographien des Liber Pontificalis aus dieser frühen Zeit, englische Übersetzungen. In Englisch ist auch das Grundlagenwerk für unser Thema verfaßt, das die spannende Geschichte dieses kleinen Staates zwischen den Großmächten in allen Etappen nachzeichnet. Ausgangspunkt für die Proseminararbeiten sind ausgewählte Quellentexte, an denen die Studierenden die in einem vorausgehenden propädeutischen Teil des Seminars erworbenen Kenntnisse anwenden sollen. Literatur: HORST FUHRMANN (Hg.), Quellen zur Entstehung des Kirchenstaates (Historische Texte Mittelalter 7) Göttingen 1968; THOMAS F. X. NOBLE, The Republic of St. Peter. The Birth of the Papal State, 680-825, Philadelphia 1984 König und Reich im Spätmittelalter: Die Goldene Bulle von 1356 C. Kleinjung 3-std., Mi 16-19, PR 00-518 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: persönlich und verbindlich in meinen Sprechstunden, im Semester mittwochs 11-12, für die vorlesungsfreie Zeit s. Aushang. Anmeldung nur möglich bei Nachweis der Lateinkenntnisse Erläuterung: Die so genannte Goldene Bulle Kaiser Karls IV. von 1356 ist eines der zentralen Verfassungsdokumente des spätmittelalterlichen deutschen Reiches. Die darin festgelegten Modalitäten der Königwahl und die Beschlüsse über die ErbKurfürstentümer blieben bis zum Ende des Alten Reiches 1806 in Kraft. Am Beispiel der Goldenen Bulle und ihres Entstehungsumfelds erfolgt eine Einführung in zentrale Arbeitsgebiete und Methoden der Mediävistik, wobei ein Schwerpunkt auf der spätmittelalterlichen Reichs- und Verfassungsgeschichte liegen wird. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: regelmäßige, aktive Teilnahme an dem Seminar und an dem begleitenden Tutorium, Bereitschaft zur Übernahme eines 17 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare Kurzreferates, mündliche Prüfung und Seminararbeit. Literatur: Als Einführung in das historische Arbeiten: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 22000 (= UTB 1719); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2004 (= UTB 2575 basics). Empfohlene Literatur zur Vorbereitung: Ernst Schubert: Einführung in die Grundprobleme der deutschen Geschichte im Spätmittelalter, Darmstadt 1992 (= Grundprobleme der deutschen Geschichte); Karl-Friedrich Krieger: König, Reich und Reichsreform im Spätmittelalter, München 2005 (= Enzyklopädie deutscher Geschichte 14). Handel und Geldwirtschaft im Spätmittelalter D. Bartoschek 3-std., Dienstag 12-15 Uhr, PR 00-518 Beginn: 25.4.2006 Anmeldung: in den Sprechstunden oder per e-mail ([email protected]) Das spätmittelalterliche Wirtschaftsleben ist tief greifenden Veränderungen unterworfen, neue Wirtschaftsformen und technische Innovationen führen insgesamt – bei allen regionalen Unterschieden – zu einem Wirtschaftswachstum. Ein Bereich ist davon besonders betroffen: der Fernhandel. Diente dieser vorher überwiegend dem Transport von Luxusgütern, wurde er im Spätmittelalter auch verstärkt zum Transport von Massengütern genutzt. Parallel zum Anwachsen des Handels ist eine prosperierende Entwicklung von Geld- und Kreditwirtschaft zu konstatieren, entstehen neue Formen von Banken und Zahlungsverkehr. Das Proseminar möchte die Charakteristika und die Neuerungen untersuchen, die das spätmittelalterliche Wirtschaftsleben prägten. Daneben werden die wichtigsten Methoden wissenschaftlichen Arbeitens vorgestellt. Einführende Literatur: Kellenbenz, Hermann: Die Wiege der Moderne. Wirtschaft und Gesellschaft Europas 1350-1650. Stuttgart 1991. Weck, Worscht un Woi? Alltag im Südwesten des Reichs im späten Mittelalter S. Klapp 3-std., Mo 14-17, Raum 00-518 Beginn: 24. April 2006 Anmeldung: Verbindliche Anmeldung in meinen Sprechstunden Erläuterung: Das Alltagsleben mittelalterlicher Menschen hat Konjunktur. Zahlreiche MittelalterMärkte und nicht zuletzt TV-Produktionen wie „Abenteuer Mittelalter“ versuchen, einen Einblick in das tägliche Leben der Menschen zu geben und die Epoche für uns erlebbar zu machen. Doch stimmt das dort vermittelte Bild mit den Aussagen der Quellen überein? Im Rahmen des Proseminars wollen wir gemeinsam untersuchen, wie die Menschen im späten Mittelalter ihren Alltag gestalteten: Wie ernährten und kleideten sie sich, wie stand es um ihre medizinische Versorgung und ihre Wohnverhältnisse? Anhand von Beispielen aus südwestdeutschen Städten sollen zudem Aspekte des städtischen 18 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare Alltags wie Feiern und Feste, Kirche und Frömmigkeit, Krankheit und Tod in den Blick genommen werden. Die Veranstaltung möchte dabei einen Einblick in die Thematik geben und zugleich in die wichtigsten Arbeitsgebiete und Methoden der Mediävistik einführen. Literatur: Borst, Arno: Alltagsleben im Mittelalter. 13. Auflage Frankfurt am Main 2005.; Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter. Stuttgart 2000; Hartmann, Martina: Mittelalterliche Geschichte studieren. Konstanz 2004.; Kühnel, Harry (Hrsg.): Alltag im Spätmittelalter. 3. Auflage Graz 1986. 6.2.3 Neuere Geschichte Venedig, Florenz und Neapel in der Frühen Neuzeit A. Reese 3-std., Mi 10-12, P 205 / 13-14, P 2 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: in den Feriensprechstunden Erläuterung: Am Beispiel der Republik Venedig, des Großherzogtums Florenz und des Königreiches Neapel-Sizilien wollen wir uns einen Überblick sowohl in politischadministrativer als auch in kultureller Hinsicht über die italienische Staatenwelt in der Frühen Neuzeit verschaffen. Welche politische und wirtschaftliche Entwicklung nahmen diese drei Staaten im 17. und 18. Jahrhundert? Inwieweit hatten außeritalienische Mächte wie Spanien, Frankreich, Österreich und das Osmanische Reich Einfluss auf diese Entwicklung? Wie sah die politisch-administrative Struktur in Venedig, Florenz und Neapel aus? Wer waren die Entscheidungsträger? Inwieweit beeinflusste die katholische Kirche das politische und kulturelle Leben? Wie wirkten sich die Französischen Revolution und die Napoleonischen Kriege im Einzelnen aus? Neben der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung sollen außerdem kulturelle und künstlerische Aspekte des frühneuzeitlichen Lebens in Venedig, Florenz und Neapel-Sizilien betrachtet werden. Literatur: Altgeld, Wolfgang (Hg.): Kleine italienische Geschichte. Stuttgart 2002., Hersche, Peter: Italien im Barockzeitalter 1600 - 1750: eine Sozial- und Kulturgeschichte. Wien [u. a.] 1999., Cochrane, Eric: Florence in the forgotten centuries: 1527 - 1800; a history of Florence and the Florentines in the age of the grand dukes. Chicago [u. a.] 1974. ; Rösch, Gerhard: Venedig: Geschichte einer Seerepublik. Stuttgart [u. a.] 2000. Die Französische Revolution H. Schmahl 3-std., Mi 16-19, P 15 Beginn: 26.04.2006 Anmeldung: Nur persönlich in den Sprechstunden ab dem 14.02.2006 19 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare Das Proseminar bietet eine Einführung in die Arbeitsmethoden des Neuzeithistorikers. Hierzu zählen vor allem die spezifischen Hilfsmittel, Quellen und die Forschungsliteratur zu dieser Epoche. Die methodischen Fertigkeiten zur selbständigen Bearbeitung eines wissenschaftlichen Themas sollen anhand ausgewählter Aspekte zu der Französischen Revolution vermittelt und eingeübt werden. Einführende Literatur: Axel Kuhn: Die Französische Revolution. Stuttgart 1999; Michelle Vovelle: Die Französische Revolution. Soziale Bewegung und Umbruch der Mentalitäten, Frankfurt/M. 1993. 6.2.4 Neueste Geschichte Polen in der Zeit der Teilungen H.-Chr. Petersen 3-std., Di 10-13, R 01-178 (Bibl. Osteuropäische Geschichte) Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: Im Sekretariat der Abteilung für Osteuropäische Geschichte (00-555) ECTS: 8 123 Jahre – so lange dauerte die Zeit polnischer Staatenlosigkeit, ehe am Ende des Ersten Weltkriegs die Zweite Polnische Republik entstand. In der Zeit der Teilungen waren die Polen vordergründig Bewohner der Teilungsstaaten Preußen, Österreich und Russland, entwickelten sich aber zugleich über die Grenzen hinweg zu einer modernen Nation. In dem Proseminar sollen die Gründe für das Verschwinden des polnisch-litauischen Großreichs von der politischen Landkarte ebenso erörtert werden wie die Frage, was die polnische Bevölkerung trotz dieser Zäsur zusammenhielt. Zugleich soll nach den unterschiedlichen Strategien gefragt werden, mittels derer man versuchte, den polnischen Staat wieder zu errichten. Neben den inhaltlichen Fragen werden die Grundlagen des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittelt, weshalb ein einstündiges Tutorium obligatorischer Bestandteil des Proseminars ist. Literatur: - Alexander, Manfred, Kleine Geschichte Polens, Stuttgart 2003; - Jaworski, Rudolf/Lübke, Christian/Müller, Michael G., Eine kleine Geschichte Polens, Frankfurt/Main 2000; - Wandycz, Piotr, The Lands of Partioned Poland 1795-1918, Seattle 1974. Grundzüge der Internationalen Beziehungen 1871-1914 S. Neitzel 3-std., Di 16.30 – 18.00, Tutorium Fr 12 – 13 Uhr P 206 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: In den Anmeldewochen vom 20.-24. Februar und 19. -24. April im Sekretariat der Abt. IV, R 00-621 Erläuterung: Das Proseminar befasst sich anhand ausgewählter Quellen mit der Struktur und der Funktion des internationalen Systems der Großmächte in der Periode zwischen Einigungskriegen und Erstem Weltkrieg. Den Teilnehmern sollen dabei auch die 20 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare Grundlagen zum Verständnis des Hochimperialismus und des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges vermittelt werden. Literatur: Gregor Schöllgen, Das Zeitalter des Imperialismus, München 1994 [Oldenbourg Grund der Geschichte, Band 15]; Harald Kleinschmidt, Geschichte der internationalen Beziehungen, Stuttgart 1998, S. 283-318. Verfassungsgebung in Deutschland im 20. Jahrhundert P. Nordblom 3-std., Do 16-18.30, P 12 Beginn: 27.4.2006 Anmeldung vom 20.-24.02.;18.-25.04.2006, Zi. 00-621 (Sekreteriat). Begrenzte Teilnehmerzahl. In diesem zeitgeschichtlichen Proseminar werden wir die Verfassungsentwicklung in Deutschland im 20. Jahrhundert untersuchen. Ausgehend von einem knappen Rückblick auf die Anfänge der Verfassungsgebung im 19. Jahrhundert werden die Schwerpunkt des Seminars auf der Weimarer Verfassung, dem Verfassungsverständnis des NS-Staates, den Verfassungen der Bundesrepublik und der DDR sowie den Verfassungsdiskussion in der Zeit der Wiedervereinigung liegen. Das zweistündigen Proseminar dient gleichzeitig der Einübung wissenschaftlicher und fachwissenschaftlicher Arbeitstechniken. Dementsprechend wird es von einem einstündigen Tutorium ergänzt. Literatur Reinhold Zippelius, Kleine deutsche Verfassungsgeschichte. Vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, 6. neu bearb. Aufl., München 2002 (insbes. Kap. über Verfassungsentwicklungen seit dem Ersten Weltkrieg) Die Verträge von Locarno W. Elz 3-std., Di., 18 s.t. - 20.30, P 205 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: (persönlich erforderlich!): bis 20. April 2006 in den Sprechstunden, R U1-596. Das Tutorium Do 15-16 Uhr ist freiwillig, der Besuch wird aber dringend empfohlen! Erläuterung: Anhand ausgewählter Quellen wird das Vertragssystem von Locarno in seiner Vorgeschichte und konkreten Entstehung untersucht; zudem soll seine Bedeutung im Rahmen der internationalen Beziehungen der Zwischenkriegszeit, insbesondere der Stresemannschen Außenpolitik, erarbeitet werden. - Gleichzeitig wird eine allgemeine Einführung in die Hilfsmittel und die speziellen Hilfswissenschaften zum Studium der Neueren und Neuesten Geschichte geboten. - Voraussetzung für die Teilnahme: Sprachnachweis Englisch (und französische Lesekenntnisse erwünscht). Literatur: Kolb, Eberhard: Die Weimarer Republik. 6., überarb. u. erw. Aufl. München 2002 (Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 16), S. 57-74, 211-228. - Niedhart, Gottfried: Die Außenpolitik der Weimarer Republik. München 1999 (Enzyklopädie 21 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare deutscher Geschichte, Bd. 53). - Krüger, Peter: Die Außenpolitik der Republik von Weimar. Darmstadt 1985, S. 269-310 Der deutsche Widerstand gegen den Nationalsozialismus F. Gausmann 3-std., Di 10-11.30; anschl. Tut. 11.30-12.15, P 205 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: vom 20.-24.02.;18.-25.04.2006, Zi. 00-621 (Sekreteriat) Erläuterung: Die Erforschung des deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus hat in den letzten 60 Jahren mannigfache Richtungsänderungen genommen. Bis heute variieren die Bewertungen verschiedenster Widerstandsgruppierungen in manchen Fällen zwischen Glorifizierung und Herabwürdigung. Ziel des Seminars wird es sein, nach einer Klärung des „Widerstandsbegriffs“ einen Überblick über die gesamte Bandbreite des deutschen Widerstands sowie dessen historiographische (manchmal gar geschichtspolitische) Behandlung zu vermitteln. Das Proseminar soll zugleich in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens einführen und findet daher eine propädeutische Ergänzung in dem anschließenden obligatorischen Tutorium. Literatur: P. Steinbach/J. Tuchel (Hrsg.): Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933-1945, Bonn 2004 (erhältlich bei der BpB).; Klaus-Jürgen Müller (Hrsg.): Der deutsche Widerstand 1933-1945, Paderborn 1990. Die Nürnberger Prozesse F. Gausmann 3-std., Fr 12-13.30; anschl. Tut. 13.30-14.15, P 208 Beginn: 28. April 2006 Anmeldung: vom 20.-24.02.;18.-25.04.2006, Zi. 00-621 (Sekreteriat) Erläuterung: Siegerjustiz oder Jahrhundertprozesse? In 2006 jähren sich zum 60. Mal das Urteil in dem von den alliierten Siegermächten geführten Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess sowie der Beginn der alleine von den USAmerikanern initiierten sog. Nachfolgeprozesse. Ziel des Seminars wird es sein, Vorgeschichte, Verlauf und Folgen der Nürnberger Rechtsprechung quellennah zu untersuchen und dabei zu einer Antwort auf die eingangs gestellte Frage zu gelangen. Das Proseminar soll zugleich in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens einführen und findet daher eine propädeutische Ergänzung in dem anschließenden obligatorischen Tutorium. Literatur: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Der Nationalsozialismus vor Gericht. Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943-1952, Frankfurt/M. 1999. Bradley Smith: Der Jahrhundert-Prozess. Die Motive der Richter von Nürnberg. Anatomie einer Urteilsfindung, Frankfurt/M. 1977,1997. 22 6. Lehrveranstaltungen / 6.2. Proseminare Landeskunde des Baltikums L. Ģibiete 3-std., Di 10 – 12, P 101 Anmeldung: im SNEB – Sekretariat (Sprachen Nordosteuropas und des Baltikums) Raum 01-588 Dieses Proseminar bietet einen Überblick über die geographische Lage, Geschichte, Kunst und Literatur der drei Baltischen Ländern (Estland, Lettland, Litauen). Das Proseminar gliedert sich in zwei Teile: 1. geographische Lage, die Geschichte und die Entwicklung des Baltikums. Heutige Probleme. 2. Kultur und Literatur des Baltikums. Im Proseminar werden folgende Themen behandelt: Drei Baltische Länder - Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Die geographische Lage. Geschichte Estlands, Lettlands, Litauens. Das Baltikum heute - seine Entwicklung und Industrie. Heutige Probleme der Industrie und Wirtschaft. Die Ostsee Tourismus und die Erholungsmöglichkeiten. Berühmte Kurortstädte (Jūrmala, Pärnu, Niden). Lettland zwischen Litauen und Estland. "Die dritte Schwester". Die Sprachen des Baltikums. Zwei Sprachfamilien. Literatur und Kunst Estlands, Lettlands, Litauens. Dieses Proseminar eignet sich für alle Studierenden der SNEB sowie auch für diejenigen, die an den Sprachkursen von SNEB teilnehmen oder das Fach Osteuropäische Geschichte studieren. Vorkenntnisse der behandelten Sprachen sind jedoch nicht erforderlich. Leistungsnachweis: Abschlussklausur und Referat. 23 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare 6.3. Hauptseminare Alexander der Große L. Schumacher 2-std., Do 16-18, P 208 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: In der ersten Sitzung am 27.04.2006 Erläuterung: Zu allen Zeiten hat die Persönlichkeit Alexanders die Menschen in ihren Bann gezogen. Mit ihm endete das Zeitalter der griechischen Polis, es begann die Epoche des Hellenismus. Ausgehend von der literarischen Überlieferung (in Übersetzung) werden im Rahmen des Seminars ausgewählte Probleme dieser Periode des weltgeschichtlichen Umbruchs untersucht: die Stellung Alexanders als König der Makedonen, seine Beziehungen zu den griechischen Städten, die Auseinandersetzung zwischen Griechen und Persern, Alexanders Reichspolitik, die Opposition gegen seine Person und seine politischen Ambitionen. Neben der thematischen Zielsetzung sollen Kenntnisse und Methoden der Alten Geschichte am konkreten Fall vertieft und die Fähigkeit zur historischen Kritik gefördert werden. Literatur: J. Seibert, Alexander der Große (Darmstadt 1972); W. Will, Alexander der Große (Stuttgart 1986) Griechen in Bewegung: Mobilität und Migration in archaischer und klassischer Zeit F. Bernstein 2-std., Fr 10-12, P 203 Beginn: 28. April 2006 Anmeldung: In der vorlesungsfreien Zeit persönlich während der Sprechstunden Erläuterung: Sesshaftigkeit, so scheint es, war (und ist) die Regel, Wanderung die Ausnahme menschlicher Existenz. Ideologiekritik hat die Intentionalität solcher Ansicht zwar längst entlarvt, die buchstäbliche Statik von Gesellschaften dominiert aber nach wie vor die Geschichtsbilder – zumal die der Vormoderne, obwohl sogar Wanderungen ganzer Völker die Antike umrahmen bzw. das Mittelalter einleiten sollen. Stets in Bewegung waren jedoch bereits die Griechen der archaischen und klassischen Zeit (8.-4. Jh. v. Chr.). Handel, Handwerk und Söldnertum, um nur einige Beispiele zu nennen, schufen hochmobile Binnenräume sowie regelrechte Waren-, Ideen- und Dienstleistungsströme, die schon bald geographische, politische und kulturelle Grenzen überschritten und den Charakter von Migrationen annahmen. Im Zuge der sog. Großen, dann der sog. Imperialen Kolonisation besiedelten die Griechen weiträumig das Mittelmeer- und Schwarzmeergebiet, schließlich selbst den Mittleren Osten. Davon kaum zu trennen und nicht zu vergessen sind Flucht, Verschleppung, ja Versklavung, die zahlreichen Menschen in die Fremde trieben. Wie aber sind diese individuellen und kollektiven Wanderungsbewegungen im einzelnen zu verstehen? Und in welchem Verhältnis stehen die politischen wie sozialen Rahmenbedingungen zu (räumlicher) Mobilität wie Migration? – Da keine übergreifenden monographischen Darstellungen oder gar Untersuchungen 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare vorliegen, empfehle ich zur Vorbereitung die gründliche Lektüre folgender Aufsätze (und zwar in der angegebenen Reihenfolge): Literatur: U. Walter, Paradigmen für fast alle Typen: Migration in der Antike, GPD 32, 2004, 62-74;; N. Purcell, Mobility and the Polis, in: O. Murray / S. Price (Eds.), The Greek City: From Homer to Alexander, Oxford 1990, 29-58. Hauptseminar: Byzanz und die Araber G. Prinzing 2-std., Di 16-18, P 03-636 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: persönlich, in den Sprechstunden und n.V. Erläuterung: Anhand ausgewählter Quellen werden die Haupt-Probleme der arabischen Expansion im Zeitraum 630- ca. 1000 behandelt. Der geographische Rahmen erstreckt sich über das ganze Mittelmeergebiet, von Spanien (Kalifat v. Cordoba) bis nach Ägypten und Kleinasien. Die Interpretation und Diskussion der Ereignisse wird erleichtert durch eine reiche Forschungsliteratur in Deutsch, Englisch und Französisch. Die (lateinisch, griechisch und arabisch verfassten) Quellen liegen zumeist ebenfalls in deutscher, englischer, französischer (seltener in italienischer oder russischer) Übersetzung vor, so dass auch denjenigen, die keine GriechischKenntnisse mitbringen, die Teilnahme ermöglicht wird. Wer einen Mittelalter-Schein hierbei erwerben möchte, muss selbstverständlich die notwendigen Lateinkenntnisse mitbringen. Für den Schein ist ein Referat (mit Hausarbeit) anzufertigen, die Seminar-Sitzungen werden protokolliert. Eine Themenliste für die Referate hängt ab Mitte März aus (darauf bitte das Gewünschte Thema ankreuzen), die Literatur wird mit gesonderter Liste beigegeben. Literatur: s. Aushang ab Mitte März. Zur Einführung wird auf die Lit.-Angaben zur Vorlesung verwiesen, ergänzend auf R.-J. Lilie, Byzanz. Geschichte des oströmischen Reiches (= C.H. Beck Wissen in der Beck’schen Reihe, 2085). München 1999 und G. Krämer, Geschichte des Islams. München 2005. Ludwig der Fromme. Der „kleine“ Nachfolger Karls des Großen? S. Scholz Hauptseminar als Blockseminar, Fr. 12.05.2006 14.00-18.00 und 31.07.200604.08.2006, 10.00-14.00, P 201 Beginn: 12.05.2006 Anmeldung: per e-mail an [email protected] oder telefonisch unter 06131/577223 Erläuterung: Kein anderer karolingischer Herrscher hat schon bei den Zeitgenossen so unterschiedliche Beurteilungen erfahren wie Ludwig der Fromme (814-840). Seine Herrschaft wurde von einigen Zeitzeugen gewürdigt und verteidigt, von anderen jedoch scharf kritisiert. Wo liegen die Ursachen für diese unterschiedlichen Einschätzungen? War Ludwig wirklich der Ausübung des Königsamtes nicht gewachsen, wie man ihm vorgeworfen hat oder hatten sich die Kräfteverhältnisse im 25 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare Reich seit der Zeit Karls des Großen so verändert, daß eine angemessene Lenkung des karolingischen Großreiches durch ein Oberhaupt nicht mehr möglich war? Im Seminar soll versucht werden, anhand systematischer Quellenanalyse Antworten auf diese und andere Fragen zur Herrschaft Ludwigs zu finden. Literatur: Egon Boshof, Ludwig der Fromme, Darmstadt 1996. - Charlemagne’s Heir. New Perspectives on the Reign of Louis the Pious (814–840), hg. v. Peter Godman/Roger Collins, Oxford 1990. Kontinuität und Wandel des Königtums in der Salierzeit E.-D. Hehl 2-std., Mi 16-18, P 205 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: In den Sprechstunden bzw. über Mail an [email protected] (bitte Semesterzahl und Studienfächer außer Geschichte angeben) Erläuterung: Herrschaftsintensivierung, Ordnungskonfigurationen, Krise sind Stichwörter unter denen sich die Forschung dem salischen Königtum nähert. Vor allem die Ereignisse des Konfliktes mit dem Papsttum, des Investiturstreits sowie den damit verknüpften Auseinandersetzungen des Herrschers mit den Fürsten lassen sich unter diesen Gesichtspunkten erfassen. Zum Verständnis müssen gleichzeitig die Entwicklungen auf fürstlicher und (in europäischem Rahmen) kirchlicher Ebene berücksichtigt werden. Politische Geschichte, (kirchliche) Rechtsgeschichte, Geschichte politischer Ideen sind in dem Thema des Hauptseminars untrennbar miteinander verwoben, in den Referaten und späteren Hausarbeiten soll aus den Quellen (auch Bildquellen) vor allem die zeitgenössische Argumentationsweise ermittelt werden. Literatur: Stefan Weinfurter, Das Jahrhundert der Salier (1024-1125), Ostfildern 2004 (zuerst 1991 unter dem Titel: Herrschaft und Reich der Salier. Grundlinien einer Umbruchzeit); Ernst-Dieter Hehl, Maria und das ottonisch-salische Königtum. Urkunden - Liturgie - Bilder, in: HJb 117 (1997) S. 271-310; Monika Suchan, Königsherrschaft im Streit. Konfliktaustragung in der Regierungszeit Heinrichs IV. zwischen Gewalt, Gespräch und Schriftlichkeit, Stuttgart 1997; Jutta Schlick, König, Fürsten und Reich (1056-1159). Herrschaftsverständnis im Wandel, Stuttgart 2001. Byzanz und die frühen Staufer (1138-1197/1204) K.-P. Todt 2-std., Mo 14-16 Uhr, R 03-636 (Bibliothek Byzantinistik) Beginn: 24. April 2006 ECTS: 10 Anmeldung: In der ersten Stunde Das Bündnis zwischen Byzanz und dem römisch-deutschen Kaiserreich gegen die Normannen Unteritaliens ging bereits in die Zeit der Salier (1024-1125) zurück, erreichte aber erst unter dem ersten Staufer Konrad III. (1138-1152) seinen Höhepunkt. 1146 heiratete Kaiser Manuel I. von Byzanz die Schwägerin Konrads III., die in ihrer oberpfälzischen Heimat noch heute unvergessene Grafentochter Bertha 26 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare von Sulzbach (in Byzanz Eirene). Diese erwies sich in den Jahren 1147 und 1148, als Konrad III. und sein Neffe Friedrich (der spätere Kaiser) im Zuge des Zweiten Kreuzzuges das byzantinische Reich besuchten, als kompetente Vermittlerin zwischen ihren deutschen Verwandten und ihrem byzantinischen Gemahl. Während der Regierungszeit Friedrichs I. Barbarossa (1152-1190) und seines Sohnes Heinrich VI. (1190-1197) fiel die stets vom Zwei-Kaiser-Problem belastete Freundschaft Auseinandersetzungen zwischen den beiden Mächten in Italien und Ungarn zum Opfer. Aus der glücklichen Ehe zwischen Philipp von Schwaben (1198-1208) und Eirene/Maria Angelos resultierte die für Byzanz katastrophale Wendung des Vierten Kreuzzuges gegen Konstantinopel. Im Seminar soll auch die Präsenz von Deutschen in Byzanz als Soldaten und Kaufleute berücksichtigt werden. Lit.: K.-P. Todt, Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Byzanz, in: Hellenika. Jahrbuch für die Freunde Griechenlands 1993, S. 132-172; O. Engels, Die Staufer. 7. Aufl. Stuttgart 1998. Friedrich Barbarossa 1152-1190 F.-J. Felten 2-std., Do 16-18, PR 00-518 Barbarossa gehört zu den berühmtesten Kaisergestalten des deutschen Mittelalters, überhöht weit über das 19. Jh. hinaus und immer noch Gegenstand der Interpretationsbemühungen der Forschung, die ihm und den Problemen seiner Zeit mit neuen Fragestellungen nahe kommen will. Auszug aus einer jüngsten Bilanz: "Die im Vergleich zu den hochformulierten Zielen dieses Lebens banalen Umstände seines Ende zeigen das Unsichere personaler Herrschaft, selbst wenn diese sich an große Traditionen und geheiligte Institutionen bindet. ... Auf die Widersprüche zwischen pragmatischer Politik nach Art der westeuropäischen Könige und traditionaler Herrschaft über das römische Reich (Kaisertum, Fe.) haben auch die kommenden Generationen keine schlüssige Antwort gefunden". Probleme und Lösungsversuche auf ausgewählten Feldern der Politik sollen im HS durch Interpretation von (in der Regel mit Übersetzung vorgelegten) Quellen und Referate erarbeitet werden. Anmeldungen (auch per email) und Übernahme von Themen möglichst noch im WSem sind sehr erwünscht. Einführende Lit., die VOR Beginn des HS gelesen sein sollte: J.Ehlers, F. I., in: Schneidmüller/Weinfurter Hgg., Die dt. Herrscher des Mittelalters, 2003, 232-257; die einschlägigen Kapitel der Hdbücher., insbes.: A.Haverkamp, 12. Jh.(= neuer Gebhardt, Hdb. d. dt. Gesch 5) 2003 (aber auch noch Gebhardt I, 9.Aufl. 1969, auch als TB). Zur vertiefenden Vorbereitung: F. Opll, Friedrich Barbarossa 3. Aufl. 1998; a.Haverkamp Hg., Friedrich Barbarossa. Handlungsspielräume und Wirkungsweisen des staufischen Kaisers (Vortr u Frosch 40) 1992; S.Weinfurter Hg., Stauferreich im Wandel. Ordnungsvorstellungen und Politik in der Zeit Friedrich Barbarossas, 2002. Bürger gegen Bürger. Innerstädtische Konflikte im 14./15. Jahrhundert J. Rogge 2-std., Do 12-14, P 103 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: persönlich beim Veranstalter 27 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare Erläuterung: Die Ursachen, Anlässe und Verlaufsformen von Konflikten in deutschen Städten des späten Mittelalters stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. An konkreten Beispielen soll der Zusammenhang von gesellschaftlicher Entwicklung und Veränderungen der politischen Partizipationsformen (Verfassungsänderungen) untersucht werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Fähigkeit, frühneuhochdeutsche und/oder mittelniederdeutsche Texte lesen zu können bzw. die Bereitschaft, sich mit diesen Texten intensiv zu befassen. Literatur: Zur Einführung: Eberhard Isenmann, Die deutsche Stadt im Spätmittelalter, Stuttgart 1988 Adlige Frauen im Spätmittelalter S. Schmitt 2-std., Di 14-16, P 206 Bitte beachten Sie den Aushang!! Kindheit und Schulalltag in der Frühen Neuzeit L. Pelizaeus 2-std., Do 10-12, P 103 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: in den Sprechstunden Erläuterung: Die Vorstellung von Kindheit und Kindererziehung hat mittlerweile einen starken Bedeutungswandel erfahren. In der Frühen Neuzeit gab es zwar keinen einheitlichen Begriff und keine klare Auffassung von Kindheit, doch waren Kinder in allen Bereichen des Lebens präsent und wirkten auch im Arbeitsprozess schon sehr früh mit. Kinder und die Erziehungsberechtigten hatten besonders hart mit den Bedrohungen des Alltages zu kämpfen. Daher sollen in dem Hauptseminar nicht nur die Vorstellung von Kindheit, sondern auch verschiedene Lebenswirklichkeiten, wie "Kinderhexen", Soldatenkinder, "Bettlerkinder", aber auch der Schulalltag und die Kinder bei Hofe oder im Bürgertum behandelt werden. Literatur: Ariès, Philippe: Geschichte der Kindheit. 10. Aufl., München: dtv, 1992. Cross-Cultural Encounters in the Early Modern Period (in englischer Sprache) H. Schmahl 2-std., Di 12-14, P 204 Beginn: 25.04.2006 Anmeldung: Nur persönlich in den Sprechstunden ab dem 14.02.2006 Globalization is not an invention of our time. Many things that are taken to be so new can be traced directly to the Early Modern Period, the age of discovery, exploration and colonization. This seminar deals with the discovery tours of European voyagers between the 16th and 18th centuries and analyzes the descriptions of civilizations they encountered in various parts of the world. We will also take a closer look at the 28 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare development of international trade and examine the interaction between Europeans and the indigenous population in various colonies, especially in the Americas. Literature: Kamps, Ivo, and Jyotsna Singh (eds.). Travel Knowledge: European „Discoveries“ in the Early Modern Period. New York: Palgrave Macmillan, 2001; Philippe Despoix and Justus Fetscher (eds.), Cross-Cultural Encounters: Interkulturelle Begegnungen. Kassel: Kassel UP, 2004. Der protestantische Barock – ein vergessenes Erbe? J. J. Schmid 2-std. (Blockveranstaltung) im Raum P 207. Zeit: Do. 8. – Sa. 10. Juni 2006 (Pfingstwoche), jeweils 9-18h, Sa 9-12h, plus eine verpflichtende Vorbesprechung am Di., 2. Mai 2006, 11 s.t. im Fakultätssaal. Anmeldung: ab Anfang März im Sekretariat der Abt. I bei Frau Huber (Zi. 00-631). Erläuterung: Bis heute leidet die differenzierte Betrachtung des geistes- und kulturhistorischen Gesamtbegriffs „Barock“ unter dessen in Bewußtsein und Darstellung weitgehender Verknüpfung mit der katholischen Welt des romanisch-süddeutschen Raumes. Viele Argumente – vor allem im Hinblick auf die Ausprägung kultureller Identitäten – mögen dafür sprechen. Außerhalb dieser Sphäre werden selbst künstlerische Höchstleistungen, wie etwa die 2005 wiedererstandene Dresdner Frauenkirche, allzu oft als Einzelphänomene gewertet. Dabei übersieht man leicht das Band theologischer, philosophischer, musikalischer und künstlerischer Produktion von eigenständiger, wenngleich eindeutig „barocker“ Prägung, welches in den Jahren zwischen 1600 und 1780 den skandinavischen, niederländischen, nord- und mitteldeutschen, sowie den baltischen Raum überzog. Deren Wesen, Eigenheiten und Leistungen vor dem Hintergrund der politischen und territorialen Gegebenheiten herauszuarbeiten, ist Anliegen dieses Seminars. Literatur: Peter C. HARTMANN, Kulturgeschichte des Heiligen Römischen Reiches 1648-1806, Wien u.a. 2001; Christoph W OLFF, Johann Sebastian Bach (orig. JSB – A Learned Musician), ²Frankfurt/M. 2000; Henry A. MILLON (Hg.), The Triumph of the Baroque, London 1999; Von teutscher Not zu höfischer Pracht: 1648-1701 (AK Nürnberg 1998), Köln 1998; Karl KINDT, Klopstock, Berlin 1941; Hermann SCHMITZ, Kunst und Kultur des 18. Jahrhunderts in Deutschland, München 1922. Sachsen-Polen im Großen Nordischen Krieg K. Amann Blockveranstaltung nach Vereinbarung Beachten Sie bitte den Aushang (Abt. I). Deutsche Einwanderung nach Südamerika (19./20. Jahrhundert) M. Müller 2-std., Fr 14-16 Uhr, P 105 Beginn: Freitag, 28. April 2006 Anmeldung: in den Semestersprechstunden Freitags 13-14 Uhr in R. 00-631 (Termine der Feriensprechstunden siehe Aushang Ende Februar) sowie per E-Mail: 29 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare [email protected] Erläuterung: Die deutsche Auswanderung nach Übersee im Zeitalter der beginnenden Industrialisierung folgte den Verheißungen politischer und religiöser Freiheit, wirtschaftlicher Aufstiegschancen und der Hoffnung auf Wohlstand in der Fremde. Sie war oft auch Flucht vor der geistigen und kulturellen Enge des alten Kontinents insbesondere nach der gescheiterten Revolution von 1848, die viele bewegte, die Heimat zu verlassen und in der Ferne einen Neuanfang zu wagen. Der Großteil ging nach Nordamerika, während die Mitte und der Süden des Doppelkontinents deutlich geringere Zahlen aufwiesen. Die meisten der nach Südamerika auswandernden Deutschen kamen nach Südbrasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay und Chile. Sie ließen sich überwiegend in damals noch dünn besiedelten und unterentwickelten Regionen nieder, und die südamerikanischen Regierungen förderten die Ansiedlung zumeist durch großzügige Landzuweisungen, Steuerbefreiungen und Kredite – ein Beispiel staatlich forcierter Einwanderungspolitik im 19. Jh. Aufbauend auf dem in den letzten Jahren deutlich verbesserten Forschungsstand in der historischen Migrationsforschung wird das Hauptseminar vorab die Auswanderungsursachen (sog. „Push“- und „Pull“-Faktoren) beleuchten, d.h. die politische, ökonomische und soziale Situation der Auswandererfamilien in der Heimat, sodann die Formen der (staatlichen wie nicht-staatlichen) Auswandererwerbung und die Überfahrt nach Südamerika, die Organisations- und Siedlungsformen sowie das Verhältnis der Neubürger zu Staat und Gesellschaft in den Zielgebieten. Die Lehrveranstaltung endet mit einem Ausblick auf die heutige Situation der Nachkommen der Einwanderer und deren sprachliche und kulturelle Integration bzw. Assimilation in die lateinamerikanischen Gesellschaften. Literatur: Bernecker, Walther L.: Siedlungskolonien und Elitenwanderung. Deutsche in Lateinamerika: das 19. Jahrhundert. In: Matices. Zeitschrift zu Lateinamerika, Spanien und Portugal 15, 4. Jg. (Herbst 1997) S. 18-22.; Derselbe: Europäische Auswanderung nach Lateinamerika: das 19. und frühe 20. Jahrhundert. In: Arbeit als Machtinstrument in Lateinamerika. Hg. v. Ursula Prutsch. Frankfurt a.M., Wien 2000, S. 55-73.; Fröschle, Hartmut (Hg.): Die Deutschen in Lateinamerika. Schicksal und Leistung. Tübingen, Basel 1979.; Illi, Manfred: Die deutsche Auswanderung nach Lateinamerika. Eine Literaturübersicht. Frankfurt a.M. 1977. (= LateinamerikaStudien, Bd. 2).; Rosenberg, Peter: Deutsche Minderheiten in Lateinamerika. Online: Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder: http://www.kuwi.euv-frankfurto.de/~sw1www/publikation/lateinam.htm (15.11.2005). Zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und zur Wirtschaftsund Sozialpolitik im Deutschen Kaiserreich (1870 – 1918) V. Hentschel 2-std., Di 10-12, Hs V Die Gründung des deutschen Nationalstaats fiel mit dem Ende des deutschen „Take-off“ in die Industrialisierung zusammen. Beides zusammen veränderte die Bedingungen und Verläufe der gesellschaftsgeschichtlichen Entwicklung Deutschlands. Die Zeit des Deutschen Kaiserreichs ist auch eine Zeit starken wirtschaftlichen Wachstums und davon beeinflusster wirtschaftlicher und sozialer Wandlungs- und Neuformierungsprozesse. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik wird 30 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare von neuen Motiven bestimmt und kann sich neuartiger Möglichkeiten und Verfahren bedienen. Von diesen Prozessen und Maßnahmen handelt das Seminar. Dabei werden zu einem (kleineren) Teil Themen behandelt, die betont wirtschaftsgeschichtlich orientiert sind und einige wirtschaftswissenschaftliche Vorkenntnisse wünschenswert erscheinen lassen, zu einem anderen Teil sozial- und allgemeingeschichtliche Themen, die sich auch und insbesondere für Studierende der Geschichtswissenschaft eignen. Eine Themenliste wird vom 6. Februar 2006 an elektronisch unter www.wirtschaftsgeschichte.vwl.uni-mainz.de verfügbar sein. Danach können Themen per E-Mail ([email protected]), Telefon (3922136) oder persönlich bei Frau Stefanie Klossok, Haus Recht und Wirtschaft II, Raum 00 – 142 übernommen werden. Folgende Bücher sind zum Erwerb grundlegender Kenntnisse nützlich: Gordon A. Craig, Deutsche Geschichte (1866 – 1945). Vom Norddeutschen Bund bis zum Ende des Dritten Reiches, München 1980 Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte (1866 – 1918), Band I: Arbeitswelt und Bürgergeist, München 1990 Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte (1849 – 1914), München 1995 Der Kulturkampf M. Kißener 2-std., Do 8-10, P7 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: vom 20.-24.02.;18.-25.04.2006, Zi. 00-621 (Sekreteriat) Erläuterung: Der Kulturkampf gehört neben dem Sozialistengesetz zu den herausragenden innenpolitischen Ereignissen des jungen, 1871 gegründeten Kaiserreichs. Seine Folgen für das Verhältnis von Kirche und Staat im modernen Staat waren bedeutend, seine Auswirkungen auf die Haltung der katholischen Volksminderheit zur Nation waren weit reichend. Das Seminar wird versuchen, die Ursprünge des Kulturkampfes, seine Vielgestaltigkeit in den deutschen Ländern wie auch seine Beilegung zu beleuchten und zu analysieren. Literatur: Lill, Rudolf (Hrsg.), Der Kulturkampf, Paderborn 1997.; Kißener, Michael, „Preussisches Probierländle“? Über die Eigenart des badischen Kulturkampfes, in: Historisches Jahrbuch 122 (2002), S. 235-262. Geschichtsmythen. Europas Umgang mit dem Zweiten Weltkrieg S. Neitzel 2-std., Mo 18-20, P 207 Beginn: 24. April 2006 Anmeldung: In den Anmeldewochen vom 20.-24. Februar und 19. -24. April im Sekretariat der Abt. IV, R 00-621 31 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare Erläuterung: Die europäischen Länder sind ganz unterschiedlich mit der Erfahrung des Zweiten Weltkrieges umgegangen. Überall entstanden ganz spezifische Mythen, die das kollektive Gedächtnis der Nationen in besonderem Maße geformt haben. Die Kontroverse um die sog. „Wehrmachtausstellung“, die französischen Debatten um die Rolle Vichys zwischen 1940-1944 oder die polnischen Diskussionen um die Beteiligung am Holocaust sind aktuelle Beispiele hierfür. Die Auswahl der Fallbeispiele, möglichst viele europäische Länder sowie die USA und Japan sollen behandeln werden, richtet sich nach den Sprachkenntnissen der Teilnehmer. Studenten der osteuropäischen Geschichte werden ausdrücklich zur Teilnahme aufgefordert. Literatur: Peter Reichel, Vergangenheitsbewältigung in Deutschland: die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur von 1945 bis heute, München 2001 Von Kazan nach Moskau - Geschichtslandschaften entlang der Wolga J. Kusber, A. Kaplunovskiy 2-std., Di 16-18, Raum 01-718 Beginn: 25.4.05 Anmeldung: Im Sekretariat der Abteilung für osteuropäische Geschichte Mit verpflichtender 14-tägiger Exkursion Ende August/September nach Kazan und Moskau. Das Hauptseminar führt in die frühneuzeitliche und moderne Geschichte Moskaus und Kazan ein. Damit wird einerseits das Problem Metropole und Peripherie in den Blick genommen, andererseits beispielhaft die imperiale, multinationale Dimension der russländischen und der sowjetischen Geschichte in den Blick genommen. An Hand von ausgewählten Themen wird zugleich eine Exkursion vorbereitet, die Ende August/Anfang September den genius loci zum Ziel hat! Literaturhinweis: Jan Kusber, "Heiliges Rußland" und "Sowjetmacht". Moskau als Ensemble von Gedächtnisorten. In: Gedächtnisorte in Osteuropa. Vergangenheiten auf dem Prüfstand. Hg. v. Rudolf Jaworski u.a. Frankfurt usw. 2003 [Kieler Werkstücke. Reihe F. Band 6], S. 97-115; Andreas Kappeler, Russlands erste Nationalitäten. Das Zarenreich und die Völker der mittleren Wolga vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Köln, Wien 1982 (= Beiträge zur Geschichte Osteuropas). Werte und Wertewandel in der Bundesrepublik im Zeitalter der Postmoderne (1965-1990) A. Rödder mit S. Daniel 3-std., Mi. 18-20 – 01-718 (Philosophicum) + dreitägiges Blockseminar (12.-14. Juli) Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: nur persönlich im Sekretariat der Abt. IV vom 20.-24.2. und vom 19.-24.4. – Höchstteilnehmerzahl: 25 32 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare Erläuterung: „Wertewandel“ ist ein in der gegenwärtigen gesellschaftlich-politischen Diskussion beinahe überstrapaziertes Schlagwort geworden. Seit den siebziger Jahren haben die Sozialwissenschaften den Gegenstandsbereich zur Analyse der zeitgenössischen sozialkulturellen Entwicklungen aufgegriffen. In historischer Perspektive hingegen sind „Werte und Wertewandel“ als kohärenter Zusammenhang bislang kaum thematisiert worden. Ziel dieses Seminars ist es, die Beschaffenheit und die Entwicklung des Gefüges gesamtgesellschaftlich akzeptierter Normen und Werten vor allem in der Bundesrepublik seit den sechziger Jahren herauszuarbeiten: von Ehe und Familie über Geschlechterbeziehungen und Sexualität, Arbeit und Freizeit, Religion und Kirche, Staat und Individuum bis zu Krieg und Frieden. Dabei sind zu Beginn des Seminars zunächst Konzepte, Fragestellungen und Methoden für den geschichtswissenschaftlichen Zugang zu diskutieren. Danach wird sich das Seminar in Arbeitsgruppen aufteilen, um – begleitet von Zusammenkünften im Plenum – eine Tagung vorzubereiten, die vom 12.-14. Juli 2005 in Kloster Jakobsberg stattfinden wird und auf der die erarbeiteten Ergebnisse vorgetragen und diskutiert werden. Literatur: Ronald INGLEHART, The Silent Revolution. Changing Values and Political Styles Among Western Publics. Princeton 1977 Ronald INGLEHART, Kultureller Umbruch. Wertwandel in der westlichen Welt. Frankfurt a.M. 1989 Helmut KLAGES, Traditionsbruch als Herausforderung. Perspektiven der Wertewandelsgesellschaft. Frankfurt a.M. 1993 Heiner MEULEMANN, Werte und Wertewandel. Zur Identität einer geteilten und wieder vereinten Nation. Weinheim 1996 Georg W. OESTERDIEKHOFF/ Norbert JEGELKA (Hrsg.), Werte und Wertewandel in westlichen Gesellschaften. Resultate und Perspektiven der Sozialwissenschaften. Opladen 2001, v.a. S. 7-14 und 15-39 Andreas RÖDDER, Wertewandel und Postmoderne. Gesellschaft und Kultur in der Bundesrepublik Deutschland 1965-1990, Stiftung-BundespräsidentTheodor-Heuss-Haus, Kleine Reihe, Heft 12. Stuttgart 2004 Analytische Erzählungen - Zur Verbindung von narrativer und kausaler Erklärung J. Kusber, A. Frings, J. Marx 2-std., Di 14-16, P 01-718 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: im Sekretariat der Abteilung für Osteuropäische Geschichte (P 00-555) oder über die Zentrale Anmeldung des Instituts für Politikwissenschaft Erläuterung: Gegenstand dieses Hauptseminars ist die seit einigen Jahren an der Schnittstelle von Geschichts- und Sozialwissenschaften diskutierte Frage, wie theoriegeleitete Einzelfallstudien und somit deduktiv-nomologische, d.h. kausale Erklärungen historisch singulärer Sachverhalte möglich sind. Dabei geht es auch um den Charakter der deduktiv-nomologischen Erklärung selbst, die von Arthur C. Danto (einem Geschichtsphilosophen) zur narrativen Erklärung weiterentwickelt wurde. Die theoretischen und methodologischen Überlegungen sollen schließlich an konkreten 33 6. Lehrveranstaltungen / 6.3. Hauptseminare Fallbeispielen ausprobiert werden. Die Teilnahme an diesem Hauptseminar erfordert die Bereitschaft zu intensiven theoretischen Diskussionen. Literatur: Arthur C. Danto: Analytische Philosophie der Geschichte. Frankfurt/Main 1974; Edgar Kiser: The Revival of Narrative in Historical Sociology. What Rational Choice Theory Can Contribute. In: Politics and Society 22 (1994) 3, S. 249-271; Margaret Levi: Modeling Complex Historical Processes with Analytic Narratives. In: Renate Mayntz (Hg.): Akteure – Mechanismen – Modelle. Zur Theoriefähigkeit makrosozialer Analysen. Frankfurt/ New York 2002, S. 108-127; Robert Bates u.a.: Analytic Narratives. Princeton 1998. 34 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen 6.4. Übungen Einführung in das Studium der Alten Geschichte W. Hoben 2-std., Fr 10-12, P 208 Beginn: 28. April 2006 Anmeldung: In der ersten Sitzung Erläuterung: Die Übung soll den Übergang vom Schulunterricht zum akademischen Studium erleichtern. Sie bietet eine Einführung in Gegenstand und Arbeitweise der Alten Geschichte. Als wichtige Grundlage wissenschaftlicher Forschung werden darüber hinaus die verschiedenen Quellengattungen, antike Zeitrechnungssysteme sowie die Hilfsmittel zur Erschließung althistorischer Themenbereiche vorgestellt. Literatur: R. Günther, Einführung in das Studium der Alten Geschichte, Paderborn u. a. 2001 Herodot über Sparta und Athen vor den Perserkriegen F. Bernstein 2-std., Di 14-16, P 208 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: In der ersten Sitzung Erläuterung: Gewiss, die Perserkriege bilden den Höhepunkt im Geschichtswerk des Herodot (ca. 484-425 v. Chr.), doch der pater historiae (so später Cicero) greift weit über diesen Gegenstand hinaus aus. In breit angelegten Exkursen, in den sog. logoi, schildert er Sitten und Gebräuche der Alten Völker, schaltet immer wieder Novellen in seine Darstellung ein, die seine Lust am Erzählen spürbar machen. Für den Althistoriker unverzichtbar sind die eingestreuten Nachrichten über Sparta und Athen in archaischer Zeit. Hier frühe interne Konsolidierung, dort anhaltende innere Wirren und Kämpfe: Gerade antithetisch präsentiert Herodot die Frühgeschichte der beiden Poleis – und formt damit eine in Antike und Moderne einflussreiche Tradition, deren Interpretation längst nicht abgeschlossen ist. Literatur: Herodoti Historiae I-II, rec. Brevique adnotatione critica instr. K. Hude, Oxford ³1927; R. Bichler / R. Rollinger, Herodot, (Studienbücher Antike; 3) Hildesheim/Zürich/New York 2000. Repetitorium: Die römische Kaiserzeit W. Hoben 2-std., Mi 10-12, P 208 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: In der ersten Sitzung 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen Erläuterung: Ausgehend von der Ereignisgeschichte sollen anhand übergreifender Sachgebiete, z. B. die verfassungsrechtlichen und gesellschaftspolitischen Grundlagen der Prinzipatsordnung, die Organisation, Verwaltung, Wirtschafts- und Sozialstruktur des römischen Kaiserreiches erläutert werden. Das Repetitorium beabsichtigt, zu vertieften Grundkenntnissen eines größeren Abschnitts der römischen Geschichte zu verhelfen und ggf. den Zugang zu einem Spezialthema zu erleichtern. Die Münzprägung Alexandrias in der römischen Kaiserzeit L. Schumacher 2-std., Di 16-18, P 208 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: In der ersten Sitzung am 25.04.2006 Erläuterung: Alexandria galt mit Recht als eine der Metropolen der antiken Welt. Hier residierte, seitdem Ägypten römische Provinz geworden war, der Statthalter, einer der höchsten Beamten des Ritterstandes überhaupt. Von der hervorragenden Stellung der Stadt zeugen heute vor allem die ’alexandrinischen’ Prägungen, die aufgrund ihrer Datierung nach Herrscherjahren für die Reichsgeschichte, aufgrund ihrer Reverse für die Kultur- und Religionsgeschichte wichtige Quelle der althistorischen Forschung sind. Im Rahmen der Übung sollen Probleme dieser Prägungen behandelt und Originalmünzen bestimmt werden. Grundkenntnisse der griechischen Sprache sind erwünscht, aber nicht unbedingt Voraussetzung. Literatur: G. Förschner, Die Münzen der römischen Kaiser in Alexandrien (Frankfurt 1987) Römische Kulte in der inschriftlichen Überlieferung J. Beyer 2-std., Di 10-12, SB II 03-134 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: Erläuterung: Das religiöse Leben Roms setzt sich aus einer Vielzahl von Kulten zusammen, von den staatstragenden Kulten der offiziellen Götter und des Kaisers über die regionalen Religionsgemeinschaften bis hin zu dem großen Bereich der privaten Verehrung und der Mysterienkulte. Dabei sind deutliche regionale Unterschiede zu bemerken, selbst wenn die Römer immer wieder gerade die einheimischen Kulte aus den hinzugewonnenen Gebieten in ihr religiöses ’System’ zu integrieren suchten. Die Übung setzt sich vor allem zwei Ziele: Zunächst soll ein Überblick über die unterschiedlichen Typen und Spielarten römischer Kulte gegeben werden, zum anderen soll die Organisation der religiösen Betätigung im Imperium Romanum mit all ihren gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Implikationen anhand ausgewählter Beispiele thematisiert werden. Für beide Bereiche werden besonders Inschriften, aber auch archäologische Zeugnisse, wie Bauwerke und bildliche Darstellungen, als Quellen herangezogen werden. Literatur: H. Cançik / J. Rüpke (Hrsg.), Römische Reichsreligion und Provinzialreligion 36 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen (Tübingen 1997); J. Rüpke, Die Religion der Römer. Eine Einführung (München 2001) Ehe – Konkubinat – Prostitution Übungen zur Sozialgeschichte O. Stoll 2-std., Do 12-14, P 208 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: In der Einführungswoche 18.-21.4.2006 im Geschäftszimmer des Instituts für Alte Geschichte (Raum 03-597) in der Zeit von 9-12 Uhr Erläuterung: Kenntnis über den Status von Frauen erhalten wir weitgehend aus Texten juristischer Natur. Nichtjuristische, etwa inschriftlich überlieferte Texte, informieren über soziales Umfeld, Tätigkeit und Stellung der Frauen. Frauen in der Politik spielen bisweilen Schlüsselrollen in der römischen Literatur. Über die Lebensbedingungen der Frauen aus der Unterschicht, zumal auf dem Lande, sind wir am wenigsten informiert. Während die Ehe soziales Fundament der Gesellschaft ist, Legitimität der Nachkommen und sozialen Verbund sichert und in Form der kaiserlichen Ehepolitik auch als politisches Instrument dienen kann, ist der Konkubinat Ausdruck grundlegender Ungleichheiten in Staat und Gesellschaft sowie zwischen den Geschlechtern. Am ehesten nähern wir uns der ’unbekannten Frau’ der Unterschicht im Bereich der Prostitution; die soziale Herkunft und Lebenssituation dieser Damen darf als gründlich bearbeitet gelten. Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung sind epigraphische Grundkenntnisse. Die Teilnehme – ebenso wie der Erhalt eines Scheines – setzt das Übernehmen eines Referates in jedem Fall voraus. Am Ende der Übung steht zusätzlich eine Klausur. Literatur: Ph. Culham, Women in the Roman Republic, in: H. I. Flower (Hrsg.), The Cambridge Companion to the Roman Republic (Cambridge 2004) 139-159 S. Dixon, Reading Roman Women: Sources, Genres and Real Life (London 2001) R. Friedl, Der Konkubinat im kaiserzeitlichen Rom. Vom Augustus bis Septimius Severus. Historia-Einzelschr. 98 (Stuttgart 1998) J. Evan Grubbs, Women and the Law in the Roman Empire. A Sourcebook on Marriage, Divorce and Widowhood (London 2002) T. Späth & B. Wagner-Hasel (Hrsg.), Frauenwelten in der Antike, Geschlechterordnung und weibliche Lebenspraxis (Stuttgart 2000) B. E. Stumpp, Prostitution in der römischen Antike, 2. Auflage (Berlin 1998) Einführung in die griechische Paläographie [G/H] L. Hoffmann 2-std., Mi 16-18 Uhr (verlegbar), R 03-636 (Bibliothek Byzantinistik) Beginn: 26. April 2006 ECTS: 7 Anmeldung: In der ersten Stunde 37 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen Die Handschriftenkunde gehört zu den wichtigsten Grundwissenschaften der Gräzistik wie auch der Byzantinistik. Die Übung soll den praktischen Umgang mit griechischen Manuskripten vermitteln, einen Einblick in die wichtigsten Methoden der Paläographie geben und verschiedene Schrifttypen und -moden aus byzantinischer und nachbyzantinischer Zeit vorstellen. Für die erfolgreiche Teilnahme sind Mindestkenntnisse des Griechischen erforderlich. Lit.: H. Hunger, Schreiben und Lesen in Byzanz. München 1989. Byzantinische Epigraphik [G/H] G. Prinzing 2-std., Mo 16-18, Raum P 03-636 (Bibliothek Byzantinistik) Beginn: 24. April 2006 Anmeldung: nicht erforderlich Erläuterung: Die Übung führt in den Umgang mit einer wichtigen Quellengruppe ein: die der gemeißelten, geritzten oder gemalten byzantinischen Inschriften, die auf unterschiedlicher Materialbasis (Stein, Metall, Elfenbein, Holz) angebracht und uns noch überliefert sind. Außer an Studierende der Byzantinistik (u. sonstwie Interessierte) richtet sich die Übung besonders auch an Studierende der Christl. Archäologie u. Byzantin. Kunstgeschichte: Viele Gegenstände der Kleinkunst – aber auch Werke der Monumentalkunst - sind z.B. mit Stifterinschriften oder Inschriften zur Bezeichnung dessen, was dargestellt ist, versehen.- Die nötigen paläographischen Kenntnisse werden in der Übung mit vermittelt. Behandelt werden alle Arten von Inschriften (inkl. Graffiti) anhand von vorliegenden Texteditionen und Abbildungen.- Ein Lehrbuch der byzant. Epigraphik gibt es bislang nicht. Außer einem Minimum an griechischen Sprachkenntnissen werden keine Vorkenntnisse verlangt. Die Übung dient allein dem Training des Lesens und Übersetzens sowie der Vermittlung von Grund-Kenntnissen. Literatur: C. Mango, Art. Epigraphy, in: The Oxford Dict. of Byzantium, 1991, S. 711-713. Auf weitere Lit. wird im Verlauf der Übung hingewiesen. Zypern zwischen Byzanz und dem Westen (12.-15. Jahrhundert) J. Pahlitzsch Jeweils Mi 16-20 Uhr am 03.05, 17.05., 31.05., 28.06., 05.07., R 03-636 (Bibliothek Byzantinistik) ECTS: 7 Anmeldung: In der ersten Stunde In der Übung soll die wechselhafte Geschichte der Insel Zypern von der Zeit der Kreuzzüge bis zur osmanischen Eroberung behandelt werden. War Zypern Anfang des 12. Jahrhunderts noch Teil des byzantinischen Reiches, wurde es 1191 vom englischen König Richard Löwenherz zu Beginn seines Kreuzzugs erobert. Nach dem Ende der Kreuzfahrerstaaten in Syrien und Palästina blieb Zypern unter fränkischer Herrschaft und stellte den äußersten Vorposten lateinischer Herrschaft im östlichen Mittelmeerraum dar. Seine besondere Bedeutung erlangte Zypern als Schnittstelle zwischen Orient und Okzident, als Begegnungsraum von lateinischen und orthodoxen Christen sowie als Drehscheibe für den intensiven Handel der 38 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen italienischen Seestädte mit dem Reich der Mamluken in Ägypten und Syrien. Am Beispiel Zyperns läßt sich somit in besonderer Weise die Vielfältigkeit der Welt des östlichen Mittelmeers im ausgehenden Mittelalter zeigen. Lit.: P. W. Edbury, The Kingdom of Cyprus and the Crusades, 1191-1374. Cambridge 1991; Cyprus and the Crusades. Papers given at the International Conference “Cyprus and the Crusades”, Nicosia, 6-9 September, 1994, hrg. v. N. Coureas u. J. Riley-Smith. Nikosia 1995. Schreibwerkstatt: vom Exzerpt zum wissenschaftlichen Essay [G/H] J. Rogge 2-std., Do 16-18, P 205 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: verbindlich bis zum 20. April in der Sprechstunde des Veranstalters Erläuterung: Die Übung richtet sich vor allem an Studenten in den ersten beiden Semestern und ist für maximal 15 Teilnehmer konzipiert. In der Veranstaltung werden Techniken zur Bearbeitung verschiedener Texttypen (u. a. Lexikonartikel, wissenschaftlicher Aufsatz) vorgestellt. Die Informationen dieser Texte – aus dem Bereich der mittelalterlichen Stadtgeschichte – sollen in Form von Exzerpten gesichert werden. Es wird zudem darum gehen, die Argumentationsformen und -strategien der unterschiedlichen Texte zu erfassen. Die erarbeiteten Exzerpte dienen zur Vorbereitung der Abschlussklausur in Form eines wissenschaftlichen Essays. Mainz 1462 – Von der Freien zur kurfürstlichen Stadt W. Dobras 2-std., Fr 11-13, PR 00-518 Im Jahre 1462 eroberte der Mainzer Erzbischof Adolf II. von Nassau die Stadt Mainz. Damit verlor Mainz den Status als Freie Stadt, die sich bis dahin weitgehend autonom selbst regiert hatte. Fortan aber unterstand die Stadt der Herrschaft des Erzbischofs. Dementsprechend gilt 1462 als tiefe Zäsur der städtischen Geschichte. Aber wie tief greifend waren die Veränderungen im Leben der Stadt wirklich? Was bedeutete 1462 für die städtische Verfassung, die gesellschaftliche Struktur sowie für Wirtschaft und Handel? Diesen Fragen geht die Übung anhand der ganzen Bandbreite spätmittelalterlicher Quellen nach. Dabei sollen Originale im Mainzer Stadtarchiv vorgestellt werden, so dass die Übung außerdem paläographische Kenntnisse vermittelt. Da sich solche Kämpfe wie in Mainz auch andernorts abspielten, bietet die Veranstaltung zugleich eine allgemeine Einführung in die Verfassungs- und Sozialgeschichte der deutschen Stadt im Spätmittelalter. Leistungsanforderung: Kurzreferat. Europa in der Zeit Friedrich Barbarossas [G/H] S. Schmitt 2-std., Mo 14-16, P 103 Bitte beachten Sie den Aushang!! 39 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen Europäische Dynastien: die Jagiellonen als Fallbeispiel [G/H] M. Morawiec 2-std., Di 10-12, U1-914 In der Übung wird am Beispiel einer Königsdynastie der Versuch unternommen, Wesenszüge und Merkmale „europäischer“ Herrschaftsdynastien in der Frühen Neuzeit herauszuarbeiten. Anhand des schriftlichen und bildlichen Quellenmaterials soll Netzwerken und Strukturen nachgegangen werden, die eine europäische Verortung der Jagiellonen dokumentieren, oder aber ihre „Sonderstellung“ – den „Ausnahmefall Jagiellonen“ – belegen. Für die (Quellen-) Lektüre wären Polnisch-, Ungarisch- und Lateinkenntnisse von Vorteil. Die Lektüreliste wird in der ersten Sitzung genannt. Klöster in der Reformationszeit in Südwestdeutschland [G/H] A. Sauerbrey 2-std., Do 10-12, P 00-518 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: per Email an [email protected] Erläuterung: Luthers Ablehnung des Klosterlebens und des Zölibats, so der Kirchenhistoriker Bernd Möller, mache den Kern des Protestantismus aus: „Man kann den Protestantismus geradezu definieren als die Kirche ohne Mönche, ohne Nonnen und ohne Zölibatäre“. Folglich bedeutete die Einführung der Reformation in vielen Territorien und Städten das Ende einer Lebensform, die über Jahrhunderte hinweg einen festen Platz in der Gesellschaft eingenommen hatte. Einige Gemeinschaften lösten sich selbst auf, einige wurden gewaltsam aufgelöst, einige wenige schafften es auch, sich in protestantischen Herrschaftsgebieten bis in die Moderne zu behaupten. In dieser Übung sollen anhand von teilweise noch nicht edierten Quellen unterschiedliche Fallbeispiele aus dem südwestdeutschen Raum untersucht werden. Folgende Fragen stehen dabei im Vordergrund: Welche Strategien nutzten protestantischen Obrigkeiten um Klöster aufzulösen? Welche Widerstände gab es? Welche Faktoren bestimmten, ob ein Kloster aufgelöst wurde oder. weiter bestehen konnte? Was wurde aus den ausgetretenen Mönchen und Nonnen? Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Unterschiede zwischen Männer- und Frauenklöstern geworfen werden. Literatur: Lutz, Heinrich: Reformation und Gegenreformation. München 52002 Neue Medien am Beispiel des Themas „Hexenprozesse im Film“ [G/H] L. Pelizaeus 2-std., Do 14-16, ZDV Kursraum 3 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: in den Sprechstunden 40 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen Erläuterung: Die Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit hat gerade auch in Funk, Film und Fernsehen eine starke Aufmerksamkeit gefunden. Auf der anderen Seite wird die Einbeziehung von neuen Medien, wie dem Film in den Geschichtsunterricht, allgemein erwartet. Zunächst soll daher in der Übung abgesteckt werden, welche filmische Beschäftigung es mit dem Sujet gegeben hat und in welcher Weise dies für die Verwendung im Unterricht geeignet ist. Darauf aufbauend werden diese Filme, aber auch Fernsehdokumentationen, durchgesehen, um die Passagen auszuwählen, welche von großer Aussagekraft sind. Am Ende der Veranstaltung soll eine selbst produzierte DVD stehen, die das Thema mit kurzen Beispielfilmen behandelt. Im Rahmen der Veranstaltung sind Besuche bei der Filmwissenschaft, dem ZDF und SWR geplant. Die Zahl der Plätze ist auf 15 Personen begrenzt, um die technische Arbeit sinnvoll gestalten zu können. Literatur: Behringer, Wolfgang: Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung. München, Beck, 3. Aufl. 2002; CD-ROM: Hexenprozesse in Kurmainz. „bestraffung deß abscheulichen lasters der Zauberey“ Hg. von Ludolf Pelizaeus und dem AK Hexenforschung. Text, Archivalienpublikation, Sprach- und Musikeinspielungen. Mainz, Dieburg 2004. (Dieburger Kleine Schriften). Wittelsbach am Rhein II: Von Bonn bis Düsseldorf [G/H] J. J. Schmid 2-std. in Blockform, vor Ort, nur gekoppelt mit der gleichnamigen Exkursion, max. 15 Teilnehmer. Zeit: vom 5. – 7. Juni 2006 (Pfingstwoche), plus eine verpflichtende Vorbesprechung am Di., 2. Mai 2006, von 12h30-13h15 im Fakultätssaal. Anmeldung: ab Anfang März im Sekretariat der Abt. I bei Frau Huber (Zi. 00-631). Erläuterung: Mit dem Erwerb des Kölner Kurfürstenhutes durch Bayern, sowie durch den Erbfall der Teilherzogtümer Jülich und Berg an die Nebenlinie Pfalz-Neuburg hatte das Haus Wittelsbach seit der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert ein sicheres Standbein in den Rheinlanden erworben. Die lange Kontinuität (in Köln/Bonn bis 1761, in Jülich/Düsseldorf bis zum Ende des Reiches), vor allem aber die immense kulturelle und wirtschaftliche Blüte dieser Gebiete in jenem Zeitraum hinterließen ein Geflecht kultureller Spuren, Denkmäler und Zeugnisse, denen diese Übung – anknüpfend an die so erfreuliche Vorgängerveranstaltung vor einem Jahr – vor Ort nachgehen möchte. Es sind dies Spuren des Paradieses, heißt es im Rheinland doch bis heute von der Clemens-August-Zeit, welche diese Periode bekrönte: „…da trug man blau und weiß und lebte wie im Paradeis.“ Literatur: Frank G. Zehnder (Hg.), Der Riß im Himmel – Clemens August und seine Epoche, 7 Bde., Köln 2000; Roland GÜNTER, Kunstreiseführer Rheinland, Ndr. Herrsching 1988; Eduard HEGEL, Geschichte des Erzbistums Köln, Bd. IV: 1688-1814, Köln 1979; sowie die umfangreiche einschlägige Bibliographie von Max BRAUBACH. 41 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen „Die soziale Frage“ [G/H] K. Fuchs 2-std., Mo 12-14, P 5 Beginn: 24.04.2006 Anmeldung: In der ersten Sitzung Der Begriff „soziale Frage“ bezeichnet die Gesamtheit der sozialpolitischen Probleme des 19. und 20. Jahrhunderts, die aus dem Zusammenleben und Zusammenwirken der verschiedenen sozialen Schichten, Stände, Klassen und Berufsgruppen mit ihren häufig konträren Interessen und Auffassungen bzw. den hierher sich ergebenden gesellschaftlichen Spannungen resultiert. Ziel der Übung ist es nicht zuletzt, die Maßnahmen zur Bekämpfung der durch die „soziale Frage“ hervorgerufenen Probleme, die in engem Zusammenhang mit der Ersten Industriellen Revolution zu sehen sind, zu erörtern. Literatur: Gr. Brakelmann, Die soziale Frage des 19. Jahrhunderts (1979); O. Daun, Gleichheit und Gleichberechtigung. Das Gleichzeitspostulat in der alteuropäischen Tradition und in Deutschland bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert (1980); B. Kettern, Sozialethik und Gemeinwohl (1992). Nationalbolschewismus [G/H] S. Zwicker 2-std., Mi., 15-17, R 01-718 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: Im Sekretariat der Abteilung für osteuropäische Geschichte Erläuterung: Unter dem Begriff „Nationalbolschewismus“ versteht man in Bezug auf die Weimarer Republik Kontakte und Versuche der Verständigung zwischen den beiden politischen Extremen, der äußersten Rechten und Linken, die diesem Staat bekanntlich feindlich gegenüber standen. Auf nationalistischer Seite existierten derartige Bestrebungen besonders bei den Vertretern der sogenannten Konservativen Revolution, während es von Seiten der Kommunisten Bemühungen um eine solche Annäherung vor allem in den Krisenjahren 1923 und 1932 gab. Neben einer Analyse dieses zum Verständnis der ersten deutschen Republik sehr aufschlussreichen ideologischen und politischen Phänomens soll es in der Übung auch einen Ausblick auf andere Gebiete geben, wo „nationalbolschewistische“ Positionen eine Rolle spielten oder spielten, etwa Entwicklungsländer oder das heutige Russland. Literatur: BREUER, Stefan: Anatomie der Konservativen Revolution. Darmstadt 1993.; DUPEUX, Louis: „Nationalbolschewismus“ 1919-1933. Kommunistische Strategie und konservative Dynamik. München 1985.; PAETEL, Karl O.: Versuchung oder Chance? Zur Geschichte des deutschen Nationalbolschewismus. Göttingen 1965., SCHÜDDEKOPF, Otto-Ernst: Nationalbolschewismus in Deutschland 1918-1933. Frankfurt a.M./Berlin 1973. 42 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen Der Lettische Staat – von einer Idee bis zur sowjetischen Besatzung (19051940) [G/H] S. Bogojavlenska 2-std., Do 13-15, R 01-718 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: Im Sekretariat für osteuropäische Geschichte Erläuterung: Revolution 1905, Revolution 1917, Gründung des Lettischen Staates 1918, Unabhängigkeitskrieg, Konstituierung der demokratischen Ordnung, dann Autokratie und sowjetische Besatzung: Das Ziel der Übung ist es die Studierenden mit den wichtigsten historischen Prozessen Lettlands der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vertraut zu machen und die Entwicklung der Nationalstaatsidee zu verfolgen. Die Lehrveranstaltung ist für alle geeignet, die das Interesse an der Geschichte des Baltikums haben und ihre Auswirkung auf die Politik des modernen Lettlands verstehen wollen. Literatur: O’Connor, Kevin: The history of the Baltic States. Westport, Con. u.a. 2003; Roth, H. (Hg.): Studienhandbuch Östliches Europa. Bd.1. Köln u.a. 1999; Pistohlkors, Gert von (Hg.): Baltische Länder. Berlin 1994 [Deutsche Geschichte im Osten Europas]; Nollendorfs, V., Oberländer, E. (Hg.): The Hidden and Forbidden History of Latvia under Soviet and Nazi Occupations 1940-1991. Riga 2005. Der Kalte Krieg Übung [G/H] S. Albrecht 2-std., Mi 10-12, R 01-718 (Bibl. Osteuropäische Geschichte) Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: Im Sekretariat der Abteilung für osteuropäische Geschichte Erläuterung: Der bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ausbrechende Systemkonflikt zwischen dem von den USA angeführten „Westen“ und dem von der Sowjetunion geleiteten „Lager des Sozialismus“, prägte ein halbes Jahrhundert lang nicht nur Europa, sondern bezog nicht zuletzt durch die totale Bedrohung eines thermonuklear geführten Krieges die ganze Welt mit ein. In der Übung sollen einige Punkte exemplarisch besprochen werden, so die Atompolitik der Großmächte und ihr Widerhall, der technische Wettlauf zwischen Sowjetunion und den USA (Stichwort Sputnik-Schock), der Wettbewerb der Wirtschaftssysteme und der ideologische Kampf um die so genannte Dritte Welt. Literatur: Gaddis, John Lewis [Hrsg.]: Cold War statesmen confront the bomb: nuclear diplomacy since 1945. Oxford 2004.; Weststad, Odd A. (Hrsg.): Reviewing the Cold War. Approaches, Interpretations, Theory. London 2000.; Stöver, Bernd: Der Kalte Krieg. München 2003. 43 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen Zeitgeschichte in Museen und Ausstellungen [G/H] D. Preißler Fr/Sa 30.6/1.7.2006, 10-18 Uhr im Fakultätssaal Fr/Sa 14./15.7.2006, 10-18 Uhr im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn Anmeldung: vom 20.-24.02.;18.-25.04.2006, Zi. 00-621 (Sekretariat Abt. IV) Die Übung vermittelt die Funktion von zeithistorischen Museen und Ausstellungen für die Erinnerungskultur. Nachgegangen wird zunächst der Frage, wieso eine Gesellschaft Museen und Sammlungen benötigt. Weiterhin wird die Arbeit in modernen Geschichtsmuseen praxisorientiert vorgestellt: Was heißt es, Zeitgeschichte systematisch zu sammeln? Wie werden Ausstellungen nach modernen museumspädagogischen Gesichtspunkten aufgebaut. Schließlich verbindet die Übung Theorie und Praxis: Das Berufsbild des/der Historiker/in im Museum soll den Teilnehmern nahegebracht werden. Scheinvergabe ist an Teilnahme und die Erarbeitung eines kurzen Ausstellungskonzepts gebunden. Einführende Literatur: Korff, Gottfried, Roth, Martin (Hrsg.) Das historische Museum. Labor, Schaubühne, Identitätsfabrik, Frankfurt am Main 1990 Erinnerungskulturen in Europa 1500-1918 [G/H] H. Schmahl 2-std., Mi 10-12, R 00-518 Beginn: 26.04.2006 Anmeldung: Nur persönlich in den Sprechstunden ab dem 14.02.2006 Erinnerungskultur ist der Versuch, Teile der Vergangenheit im öffentlichen Bewußtsein zu halten und gezielt zu vergegenwärtigen. Sie ist in Deutschland und Österreich heute hauptsächlich ein Synonym für das Gedenken an den Holocaust und die Opfer des NS-Regimes. In der Übung wollen wir uns anhand von Beispielen aus Deutschland, anderen europäischen Staaten und den Vereinigten Staaten mit Inhalten und Formen kultureller Erinnerung von der Reformationszeit bis ins frühe 20. Jahrhundert beschäftigen. Einführende Literatur: Gerhard Kurz: Meditation und Erinnerung in der Frühen Neuzeit. Göttingen 2000 (Formen der Erinnerung, Bd. 2); http://www.unigiessen.de/erinnerungskulturen/home/Sfb-Konzept.php . Lektürekurs zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte V. Hentschel 2-std., Mi 12-14, Hs I Repetitorium, Geschichte der DDR M. Kißener 2-std., Mo 10-12, P 103 Beginn: 24. April 2006 44 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen Erläuterung: Das Repetitorium versucht, historisches Grundwissen zu diesem Zeitabschnitt zu vermitteln. Es stellt keinesfalls einen Ersatz für Vorlesungen oder gar Hauptseminare dar. Die Veranstaltung soll einerseits den Studienanfängern zum Schließen von Wissenslücken dienen, aber auch alle, die sich auf ein Examen vorbereiten, können hier ihren Wissensstand überprüfen. Literatur: Mählert, Ulrich, Kleine Geschichte der DDR, München ³2001; Schoetuseck, Joachim, Die Außenpolitik der DDR, München 2003 Historisches Praktikum [G/H] H. Ochs 2-std., Mo 12-14, R 00-518 Beginn: 24. April 2006 Anmeldung: in den Sprechstunden Erläuterung: Arbeit in Archiven und Museen, bei Zeitung, Rundfunk, Fernsehen, Volkshochschulen, Akademien, Verlagen und Kulturämtern: Diese und weitere Möglichkeiten stehen grundsätzlich jedem Historiker offen. Was fehlt, sind oft genauere Vorstellungen über den jeweiligen Beruf. Deshalb werden in dieser Übung verschiedene Tätigkeitsfelder für Historiker auf zwei Arten vorgestellt: Zum einen sollen Inhalte und Hintergrundinformationen in den Sitzungen behandelt werden, und zum anderen wollen wir uns vor Ort, d.h. in Museen, Archiven usw., mit Führungen ein Bild von der konkreten Arbeit bzw. Arbeitssituation machen. Für die Teilnehmer der Übung wird zudem die Möglichkeit geboten, bei verschiedenen Institutionen einen Praktikumsplatz zu vermitteln. Geschichte im Dokumentarfilm: Winifred Wagner als Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts [G/H] H. Stunz Blockveranstaltung: Freitag, 19. Mai 15-20 Uhr; Samstag, 20. Mai 10-16 Uhr; 23. Juni 15-20 Uhr; 24. Juni 10-16 Uhr. Anmeldung: Besprechungssitzung am Fr. 5. Mai 2006, 16-18 Uhr, R 00-518; Höchstteilnehmerzahl 20. Voranmeldung per Liste bei Frau Dörr, Sekretariat Historisches Seminar Abt. III, Zimmer 00-577. Sprechstunden: Vor und nach den jeweiligen Sitzungen. „Und wenn der Führer jetzt zur Tür hereinkäme, ich würde ihn erfreut begrüßen wie eh“. Winifred Wagner, die diesen Satz 1976 im hohen Alter äußerte, war ein britisches Waisenkind, bevor sie als Jugendliche nach Berlin kam und dann mit Siegfried Wagner, dem „Stammhalter der Wahnfried-Dynastie“, verheiratet wurde. Sie erlebte die Weimarer Republik als Phase des Niedergangs und bekannte sich bereits 1923 zu Adolf Hitler, der durch die Familie Wagner in die höchsten Kreise der deutschen Gesellschaft eingeführt wurde. Wie kaum eine andere Kulturinstitution wurden die Bayreuther Festspiele nach 1933 zur kulturpolitischen Visitenkarte des Nationalsozialismus. Winifred Wagners Nähe zu Adolf Hitler und der ganzen NSDAP-Führung macht die Geschichte der Festspielchefin so interessant. Nach 45 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen 1945 musste sie die Leitung der Festspiele aus der Hand geben und verklärte die NS-Zeit. Diese schillernde Lebensgeschichte hat der Filmemacher Hans-Jürgen Syberberg in einem viel beachteten Dokumentarfilm 1976 der Öffentlichkeit präsentiert, die über Winifred Wagners „Unverbesserlichkeit“ schockiert und über die beiläufigen Einblicke in eine der bekanntesten deutschen Familien fasziniert war. Der Film, ein fünfstündiges binnen vier Tagen aufgezeichnetes Interview, gilt heute noch als einzigartiges Zeugnis der „Selbstenthüllung einer Generation, einer Nation“ (Joachim Fest). In dieser Übung werden wir Syberbergs Dokumentarfilm einordnen, analysieren und kritisieren. Zunächst ist die Rolle der Familie Wagner in der deutschen Geistesgeschichte ideologisch zu verorten, dann die Lebensgeschichte der Winifred Wagner zu klären, noch bevor sie selbst zu Wort kommt. Anhand des Films „Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914-1975“ wollen wir uns den Aspekten der Zeitgenossenschaft, des Interviews, von Frage- und Montagetechniken stellen. Die Leitfragen sind: Taugen derlei Filmdokumente als Quelle? Welche Methoden der Filmanalyse gibt es für den Historiker? Welche Schlüsse kann man aus der einzelnen Lebenserzählung mit ihren Glättungen und Widersprüchlichkeiten für eine ganze Generation oder eine Gesellschaft ziehen? Um den Film in mehreren Durchgängen ausreichend würdigen zu können, ist eine Blockung der Veranstaltung 252vorgesehen. Studierende aus anderen Fächern und mit Erfahrungen im Bereich Medienanalyse sind willkommen! Empfohlene Literatur: BRIGITTE HAMANN: Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth. München 2002., HANS JÜRGEN SYBERBERG: Syberbergs Lesebuch. Frankfurt a. M. 1979. Zeitgeschichte im Fernsehen [G/H] Chr. Deick / F. Scherer 2-std., Di 18-20, P 104 Beginn: 25. April 2006 Auswahlverfahren: Max. 20 Teilnehmer. Bewerber bitte bis zum 15. April 2006 ein zweiseitiges Exposé für eine TV-Dokumentation aus dem Bereich Zeitgeschichte bei Frau Görg (R 00621) einreichen. Bewertet wird nach Originalität und Umsetzbarkeit. Erläuterung: Im theoretischen Teil der Übung werden Grundlagen, formale Möglichkeiten und inhaltliche Entwicklungen im deutschen und internationalen Geschichtsfernsehen behandelt. Im praktischen Teil wird die Entstehung einer ZDF-Geschichtssendung von der Idee bis zur Ausstrahlung begleitet. Geschichtswissenschaft zeitgemäß vermitteln (mit Videotraining) [G/H] P. Blum 2-std., ECTS-Credits: 7, Fr 12-14, P 108 Beginn: 28. April 2006 Anmeldung: bitte durch Listeneintrag im Sekretariat der Abt. IV (Zi. P00-621), per E-Mail ([email protected]) oder in der ersten Sitzung 46 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen Erläuterung: Anhand ausgewählter Beispiele aus den Bereichen Wirtschaft-, Technik- und Sozialgeschichte geht es um eine klare und prägnante Vermittlung der Arbeitsergebnisse des Historikers. Fundierte Arbeitsergebnisse sind einerseits formal korrekt aufzubereiten; andererseits sollten diese aber auch so präsentiert werden, dass sie – "ohne Substanzverlust" – nicht allein von Fachwissenschaftlern verstanden werden können. Damit geht es im weitesten Sinne um eine Verbesserung der persönlichen Arbeits- und (Selbst-)Darstellungsmethoden. Neben der Behandlung technik- und alltagsgeschichtlicher Aspekte steht die Kommunikation/Präsentation der ÜbungsteilnehmerInnen beim Vortrag, beim Statement etc. und in der Diskussion im Mittelpunkt. Die in ihrer Vortragszeit begrenzten Kurzreferate (nebst anschl. Diskussion) werden aufgezeichnet und anschließend gemeinsam besprochen. Dabei geht es darum, ob die jeweilige Thematik inhaltlich, didaktisch und persönlich sachgerecht wie überzeugend umgesetzt wurde. Zugleich sollen ein Gespür für situations- und zielgruppenbezogene Einflussfaktoren geweckt und der unterstützende Einsatz zeitgemäßer Vortragstechnik geübt werden. Das Videotraining ergänzen Übungen zu Sprech- und Atemtechnik, TimeManagement usw. – Das erfordert von den TeilnehmerInnen freilich etwas Mut zu Selbstkritik und aktivem Engagement. Jedoch richtet sich dieses Angebot weniger an "toughe Selbstdarsteller", sondern an jene, die selbstkritisch an sich und ihrer persönlichen Vortragspräsentation arbeiten möchten, um das eigene Auftreten und die Vermittlung historischer Inhalte zu professionalisieren. Bestandteil der Veranstaltung sind zudem kürzere, zeitlich an die Übung angelehnte Exkursionen (Exkursionsschein). Die Besuche, u.a. voraussichtlich der Hauptabteilung ABD des ZDF, bieten zugleich Gelegenheit, potenzielle berufliche Arbeitsfelder des/der Historikers/in kennen zu lernen und Kontakte mit Blick auf Studien begleitende Praktika zu knüpfen. Literatur: Wöss, Fleur: Der souveräne Vortrag. Informieren – überzeugen – begeistern. Wien 2004; Neumann, Reiner/Ross, Alexander: Der perfekte Auftritt. Hamburg 2004. Zusätzliche Blockveranstaltung im SS 2006 Übung: Interwar Britain: The Threat of Revolution, Ideological Conflict and the ‘Sense of Crisis’ Dr Alaric Searle (Gastdozent, University of Salford) Zeit: 8. – 19. Mai, 18.30 – 20.00 Uhr Ort: 03-636 (Bibliothek Byzantinistik) Anmeldung: Im Sekretariat der Abt. IV, R 00-621 in den Anmeldewochen vom 20.24. Februar 2006 und vom 18.-25. April 2006 Rückfragen beantwortet auch Prof. Dr. Sönke Neitzel 47 6. Lehrveranstaltungen / 6.4. Übungen The aim of this Übung is to provide an examination of Great Britain between the World Wars. Particular reference is given to the way in which a feeling of crisis permeated government decision-making, political culture, military and Empire policy, and political and social elites. How did British elites react to political turmoil in Europe, in Ireland, and in India and the Middle East? How did the ‘ruling elite’ react to the advent of far-right dictatorships in Europe? To what extent did Conservative circles feel threatened by the rise of the Labour Party and pacifism? Were political and social elites concerned more about the threat to Britain’s status in the world – or were they more concerned with their own political position at home? How well did political and other elites perform during the ‘twenty year crisis’? Taking account of some of the most recent research, this seminar will attempt to examine the way in which the threat of Bolshevism and revolution, and the attraction as well as the threat of Fascism, conditioned political thinking in Britain in the interwar period. Suggested reading: P. Catterall & C. J. Morris (eds.), Britain and the Threat to Stability in Europe, 19181945 (London & New York, 1993); Ross McKibbin, Classes and Cultures: England 1918-1951 (Oxford, 1998); Norman Rose, The Cliveden Set: Portrait of an Exclusive Fraternity (London, 2000); Markku Ruotsila, British and American Anticommunism before the Cold War (London, 2001); Martin Pugh, ‘Hurrah for the Blackshirts!’ Fascists and Fascism in Britain between the Wars (London, 2005). Dr Alaric Searle is currently Lecturer in the Department of Politics & Contemporary History, University of Salford, Greater Manchester, UK. He was most recently a postdoctoral research fellow at the University of Munich, where he also taught history 1998-2001. He has published numerous articles and reviews in journals such as War in History, Intelligence and National Security, German History, Canadian Journal of History and the International History Review. He is the author of the recent monograph, Wehrmacht Generals, West German Society, and the Debate on Rearmament, 1949-1959 (Westport, Conn., 2003), and co-editor of An AngloGerman Dialogue: The Munich Lectures on the History of International Relations (Munich, 2000). 48 6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre Französisch für Historiker (Kurs für Fortgeschrittene) C. Dietz-Charritat 4-std., Mo., Mi. 8.00-9.30, P 205 Dieser Kurs ist die Fortsetzung des Anfängerkurses, der jeweils im Wintersemester stattfindet. Ziel des Kurses ist es, Studenten mit geringen Kenntnissen der französischen Sprache zu befähigen, authentische Texte schnell zu verstehen. Dafür sind die Kenntnisse der Grammatik, der Schriftsprache und des fachspezifischen Wortschatzes wichtige Hilfen. Andererseits erleichtern Querverbindungen zu anderen Sprachen (Latein, andere romanische Sprachen, Englisch) das Leseverstehen. Der Kurs für Fortgeschrittene schließt mit einer Klausur ab, die als Sprachnachweis gilt. Diese Klausur, in der ein französischer Text mit Hilfe eines Wörterbuches ins Deutsche übersetzt wird, können Studierende unabhängig von der Teilnahme am Sprachkurs mitschreiben. Eine Nachklausur findet jeweils in der Einführungswoche des folgenden Semesters statt. Einschreibelisten hängen am schwarzen Brett. Bilingualer Geschichtsunterricht Englisch Kurs I [H] B. Keil Blockveranstaltung, 07.04. bis 24.04.2006, P 107 Der bilinguale Geschichtsunterricht wird nur an Schulen durchgeführt, die Englisch als erste Fremdsprache anbieten. Über den lehrplanmäßigen Englischunterricht hinaus werden die Schüler bereits ab Klasse 5 durch Zusatzunterricht auf das ab Klasse 7 notwendige gelenkte und freie Sprechen in der Fremdsprache im Rahmen eines „Sachfachs“ (hier: Geschichte!) vorbereitet. Ein wichtiges Erziehungsziel des bilingualen Geschichtsunterrichts ist das interkulturelle Lernen jenseits des „deutschen“ Blickwinkels! Die Didaktik des bilingualen Unterrichts orientiert sich stets an den Zielen (Lehrplan) des Sachfachs. Sie kann dabei nicht einfach mit der des Fremdsprachenunterrichts „kombiniert“ werden, sondern ist eigenen Prinzipien verpflichtet, welche dem Lehramtskandidaten/der Lehramtskandidatin in dieser Veranstaltung deutlich werden sollen – anhand fachspezifischer Literatur, praktischer Unterrichtsentwürfe und bilingualem Lehrmaterial. Diese Übung bietet eine Zusatzausbildung für Lehramtsstudierende mit Fächerkombination G/E, die sich über zwei Semester erstreckt und mit einem Zertifikat abschließt. Die Veranstaltung bietet wesentliche Grundlagen für die spätere bilinguale Referendarausbildung an Schulen. Bilingualer Geschichtsunterricht Französisch Kurs II [H] C. Dietz-Charritat 2-std. Mo 09.45 – 11.15, R 00-518 Historisches Seminar Anmeldung: In der ersten Sitzung Voraussetzung: Teilnahme am Kurs I im Wintersemester Der bilinguale Unterricht Französisch wird an Schulen durchgeführt, die Französisch als erste Fremdsprache anbieten. Den Schülern wird ab Klasse 7 ein Sachfach (Geschichte, Erdkunde, Sozialkunde) in der Fremdsprache unterrichtet. Dafür 6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre braucht man für diese Schüler eigens zugeschnittene pädagogische Materialien und Methoden. Nach einer Einführung in verschiedene Arbeitsmethoden und didaktische Ansätze (Kurs I) werden wir Material selbst erstellen und es auf seine Verwendbarkeit für diesen Unterricht prüfen. Die interkulturellen Unterschiede in Inhalten und Arbeitsweisen werden auch thematisiert. Mit dieser Übung wird den Lehramtskandidaten der Fächer Geschichte und Französisch eine Zusatzausbildung angeboten, die sich über zwei Semester erstreckt und mit einem Zertifikat abschließt. Lateinische Quellenlektüre: Sallust. Die Verschwörung des Catilina [G/H] W. Hoben 2-std., Mi 14-16, P 208 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: In der ersten Sitzung Erläuterung: Die Verschwörung des Catilina im Jahr 63 v. Chr. gehört zu den bekanntesten Episoden der römischen Geschichte. Das liegt nicht zuletzt an der sehr ausführlichen zeitgenössischen Überlieferung in den Reden des damaligen Konsuls Cicero und der Monographie des Geschichtsschreibers Sallust. Beide Autoren vermitteln über das punktuelle Ereignis der Verschwörung des Catilina hinaus tiefe Einblicke in die krisenhafte Entwicklung der römischen Gesellschaft in der späten Republik. Zudem sind ihre Schriften in besonderer Weise geeignet, lateinische Sprachkenntnisse aufzufrischen. Texte werden zur Verfügung gestellt. Literatur: R. Syme, Sallust, dt. Darmstadt 1975, bes. S. 58-80 W. Hoffmann, Catilina und die römische Revolution, Gymnasium 66, 1959, S. 459477 Griechische Quellenlektüre: Michael Psellos. [G/H] G. Prinzing 2-std., Mi 10-12, Bibliothek Byzantinistik P 03-636 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: nicht erforderlich Erläuterung: Von Michael Psellos (11. Jh.), der als Polyhistor und Mann größter Gelehrsamkeit, aber auch als Richter, Sekretär und „Minister“ d. Kaisers und Sekretär eine herausragende, teils aber auch nicht unumstrittene Figur seiner Zeit war, gibt es u.a. zwei Geschichtswerke: 1. seine „Chronographia“, die dem Zeitraum 976-1078 gilt und durch die auffallend psychologische Akzentuierung der Herrschergestalten zu einem neuen Stil fand. 2. Die erst 1990 edierte, in der Zuschreibung an P. nicht unumstrittene „Historia syntomos“, ein schlichter Abriß der römischen Herrschergeschichte von Romulus bis Kaiser Basileios II. Die vergleichende Lektüre ausgewählter Abschnitte aus beiden Werken ist wegen der offensichtlichen Diskrepanz beider Werke besonders lehrreich, insbesondere auch für Teilnehmer mit noch relativ schwachen Griechischkenntnissen. 50 6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre Literatur: E. Renauld (éd.), Michel Psellos. Chronographie ou histoire d’un siècle de Byzance (976-1077). Paris 1926/8 (mit franz. Übersetzung). - Michaelis Pselli Historia Syntomos. Editio princeps. Recensuit, Anglice vertit et commentario instruxit W.J. Aerts, Berlin, New York 1990. XXX, 235 S. (mit engl. Übersetzung). Quellenlektüreübung Italienisch: „Somiglia il buon‘ monarca“ – Opernlibretti des 17./18. Jahrhunderts als Fürstenspiegel und historische Quelle. [G/H] J. J. Schmid 2-std. in Blöcken, im Raum SB-2/03-153. Zeit: 16./17. Juni und 23./24. Juni 2006, jeweils Fr. von 14 s.t. – 20h, Sa. 9 s.t. – 12h, plus eine verpflichtende Vorbesprechung am Di., 2. Mai 2006, von 11h4512h30 im Fakultätssaal. Anmeldung: ab Anfang März im Sekretariat der Abt. I bei Frau Huber (Zi. 00-631 Erläuterung: Wenngleich die barocke Oper seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts eine stete Neubewertung erfuhr und Werke z.B. von Vivaldi, Handel und Telemann heute auf dem Spielplan fast aller großen Opernhäuser stehen, hat deren textliche Grundlage bislang allenfalls philologisches Interesse geweckt. Dabei stellen die Libretti der Opera Seria von Monteverdi bis hin zum jungen Mozart eine Fundgrube an symbolischer, allegorischer und philosophischer Illustration monarchischer Konzeptionen dar. Von Antikenrezeption bis hin zur zum Teil auch unmittelbar tagespolitischer fürstlicher Ambition und Reflexion reicht dieses Spektrum, dessen nähere historische Analyse hier erstmals in Seminarform erfolgen soll. Literatur: Pietro Metastasio – Opere (a cura di Mario Fubini), Verona 1968. – Lucien BELY, La société des princes, XVIe-XVIIIe siècle, Paris 1999; Hermann DECHANT, Arie und Ensemble – zur Entwicklungsgeschichte der Oper, I: 1600-1800, Darmstadt 1993; Fabrizio DELLA SETA, Il sistema produttivo e le sue competenze (= Storia dell’opera italiana 4), Torino 1987; Hélène LECLERC, Venise baroque et l’opéra, Paris 1987. Quellenlektüre Französisch F.-J. Felten 2-std., Di 9-11, PR 00-518 Anmeldung bitte per email Ziel ist die Verbesserung der Übersetzung von Quellen französischen Übersetzungen Probleme. Scheinanforderung: Klausur. Lesefähigkeit im Französischen durch Lektüre und zur Geschichte des Mittelalters in modernen mit Diskussion der sprachlichen und sachlichen regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung der Texte, 51 6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre Französische Quellenlektüre: Le règne de Louis XIV à travers les lettres de la princesse Palatine [G/H] A. Wilhelm 2-std., Mo 18-19.30, R 01-122 (Physikgebäude) Beginn: 24. 4. 2006 Anmeldung: im Sekretariat der Abt. I (max. 25 Teilnehmer) Neben den Memoiren des Herzogs von Saint-Simon zählen die Briefe der 1671 mit Philipp I. von Orléans, dem Bruder Ludwigs XIV., verheirateten Liselotte von der Pfalz zu den lebendigsten und unverhülltesten Zeugnissen vom Glanz und Elend des intrigenreichen Lebens am Hofe des Sonnenkönigs. In der Übung werden wir eine Auswahl dieser Briefe lesen, übersetzen, sprachlich wie inhaltlich analysieren und nicht zuletzt in ihren historischen Entstehungskontext einordnen. Die Übung schließt mit einer Klausur ab, die dem Nachweis der französischen Sprachkenntnisse sowie dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient. Die Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt. Lit.: Meyer, Jean: Frankreich im Zeitalter des Absolutismus 1515-1789, Stuttgart 1990; Burke, Peter: Ludwig XIV. Die Inszenierung des Sonnenkönigs, Berlin 1993. Quellenlektüre: Englische Chroniken des 13./14. Jahrhunderts [G/H] J. Rogge 2-std., Mi 10-12, P 13 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: verbindliche Anmeldung in der ersten Sitzung Erläuterung: Anhand der gemeinsamen Lektüre einer Chronik eines englischen Ritters, der an der englisch-schottischen Grenze Dienst hatte, und einer Chronik aus einem englischen Kloster, das von schottischen Angriffen betroffen war, soll der englischschottische Konflikt in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts behandelt werden. Geübt werden soll dabei die Lesefähigkeit englischer Quellen und deren Interpretation. Literatur: Ranald Nicholson, Scotland: The later Middle Ages, Edinburgh 1978 Englische Quellenlektüre: „The bubbles of the brunnens of Nassau“- engl. Reisebeschreibungen des frühen 19. Jhdts. [G] B. Blisch 2-std., Mi 14-16, R 00-518 Beginn: Mo 26. April 2006 Anmeldung: Sekretariat Abteilung 1 (Frau Huber) Erläuterung: Die Herzöge von Nassau begannen im frühen 19. Jahrhundert mit dem systematischen Ausbau ihrer Taunusbäder wie z.B. Wiesbaden, Schlangenbad, Langenschwalbach und Ems zu modernen und attraktiven Kurstädten. In diese Kurstädte reisten nach dem Ende der napoleonischen Kriege vermehrt auch englische Touristen, die eine Reise durch das von der Romantik entdeckte Rheintal verknüpften mit einem eleganten Kuraufenthalt. Sie waren angeregt worden durch 52 6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre eine Vielzahl von zeitgenössischen Reisebeschreibungen. Einige von ihnen werden in der Übung gemeinsam gelesen und übersetzt. Dabei erhalten die Teilnehmer der Übung auch vertiefte Einblicke in die Gesellschaftskur des frühen 19. Jahrhunderts. Literatur: Johann Isaac Gerning: A picturesque Tour along the Rhine. London 1820. Francis Head: The bubbles of the brunnens of Nassau. London 1834. Zur Einführung: Nassau und seine Bäder. Hg. von Gast Mannes. Wiesbaden 2005. Englische Quellenlektüre: The Scramble for Africa (Kurs A) [G] W. Elz 2-std., Di 14-16 Uhr, P 103 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: (persönlich erforderlich!) bis 20. April 2006 in den Sprechstunden, R U1-596 Erläuterung: Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden zwischen 1882 und 1914 die bis dahin noch nicht unterworfenen Gebiete Afrikas von den europäischen Großmächten kolonialisiert. Dieses „Gerangel um Afrika“ soll anhand einer Auswahl englischsprachiger Quellen nachvollzogen werden. - Die Übung schließt mit einer Klausur ab, die dem Nachweis der englischen Sprachkenntnisse sowie dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient. Literatur: Schöllgen, Gregor: Das Zeitalter des Imperialismus. 4. Aufl. München 2000 (Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 15), S. 67-83, 142-154 Englische Quellenlektüre: The Scramble for Africa (Kurs B) [G] W. Elz 2-std., Mi 12-14 Uhr, P 205 Beginn: 26. April 2006 Anmeldung: (persönlich erforderlich!) bis 20. April 2006 in den Sprechstunden, R U1-596 Erläuterung: Siehe Kurs A Englische Quellenlektüre: Winston Churchill [G/H] P. Nordblom 2-std., Do, 10-12, P 102 Beginn: 27.4.2006 Anmeldung vom 20.-24.02.;18.-25.04.2006, Zi. 00-621 (Sekreteriat) Churchill, so urteilte Thomas Mann 1948, sei „aesthetisch genommen ein wundervoller Kerl“. Daß Mann mit seinem Urteil nicht allein stand, bewies die Verleihung des Nobelpreises für Literatur an den britischen Politiker im Jahr 1953 für seine Memoiren „The Second World War“. Der Quellenlektürekurs wird sich – ausgehend von Churchills Memoiren - insbesondere mit dessen Selbstbild sowie mit 53 6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre seiner politischer Rolle für die britische und europäische Politik seit 1939 beschäftigen. Literatur: Martin Gilbert, Winston Churchills war leadership, New York 2004; The Churchill war papers, hrsg. v. Martin Gilbert, London 1993, 1994, 2000. Englische Quellenlektüre: Internationale Politik im Zeitalter des Ost-WestKonflikts [G/H] A. Rödder 2-std., Fr. 8-10, P105 Beginn: 28. April 2006 Anmeldung: nur persönlich im Sekretariat der Abt. IV vom 20.-24.2. und vom 19.-24.4. – Höchstteilnehmerzahl: 25 – Erstsemester werden gesondert berücksichtigt Erläuterung: Begleitend zur Vorlesung dient dieser Kurs der ergänzenden und vertiefenden Lektüre von Quellen, er kann aber auch unabhängig von der Vorlesung absolviert werden. Behandelt werden vor allem Schlüsseltexte der internationalen Politik im Zeitalter des Ost-West-Konflikts. Die Übung schließt mit einer Klausur ab, die dem Nachweis der englischen Sprachkenntnisse sowie dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient. Literatur: Gregor SCHÖLLGEN, Geschichte der Weltpolitik von Hitler bis Gorbatschow 1941-1991. München 1996 G.-H. SOUTOU, La guerre de Cinquante Ans. Les relations Est-Ouest 1943-1990. Paris 2001 Odd A. W ESTAD (Hrsg.), Reviewing the Cold War. Approaches, Interpretations, Theory. London 2000 Fraser J. HARBUTT, The Cold War Era, Malden (Mass.) 2002 Englische Quellenlektüre: „Manifest Destiny“ – Sendungsbewusstsein in der US-amerikanischen Außenpolitik von 1898 bis heute [G/H] S. Schüller 2-std., Mo 18-20, PR 00-518 Beginn: 24. April 2006 Anmeldung: ab sofort im Sekretariat Abt. 1, Frau Huber, Raum-Nr. 00-631 Erläuterung: Ausgehend vom Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 soll die ideologische Begründung der amerikanischen Außenpolitik bis heute verfolgt werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf dem militärischen Engagement der USA und dessen Rechtfertigung in der Öffentlichkeit liegen. Anhand ausgewählter Texte werden die zentralen Argumentationslinien des amerikanischen Sendungsbewusstseins im Laufe der Jahrzehnte untersucht, um so zu einem tieferen Verständnis der amerikanischen Außenpolitik zu gelangen. Literatur: Hans R. GUGGISBERG: Geschichte der USA. Stuttgart 4. Aufl. 2002. Thomas JÄGER: Außenpolitik der USA. Eine Einführung. Wiesbaden 2006. Götz-Dietrich 54 6. Lehrveranstaltungen / 6.5. Fremdsprachen und Quellenlektüre OPITZ: Manifest destiny im kalten Krieg: die Inaugurationsreden US-amerikanischer Präsidenten im Spiegel des rhetorischen Millennialismus. Frankfurt/Main 1993. Anders STEPHANSON: Manifest destiny: American expansionism and the empire of right. New York 4. Aufl. 1999. 55 6. Lehrveranstaltungen / 6.6. Fachdidaktik 6.6. Fachdidaktik Einführung in die Fachdidaktik Geschichte H.-C. Maner 2-std., Fr 10-12, P 12 Beginn: 28. April 2006 Erläuterung: Die Vorlesung wird eine Einführung bieten in Aufgabenfelder, Probleme und Grundbegriffe der Geschichtsdidaktik. Dabei wird es um die Verortung der Fachdidaktik zwischen Geschichtsforschung, Geschichtswissenschaftstheorie und Geschichtsunterricht gehen. Darauf aufbauend werden die verschiedenen Schulen und Positionen, sowie die theoretischen und unterrichtspraktischen Ansätze, die diese entwickelt haben, vorgestellt. In einem weiteren Schritt wird in die Grundlagen und Voraussetzungen des Lernens eingeführt und schließlich nach Entwicklungsmöglichkeiten der Geschichtsdidaktik gefragt. Literatur: Günther-Arndt, Hilke (Hg.): Geschichts-Didaktik. Berlin 2003; Rohlfes, Joachim: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 1997; Bergmann, Klaus u. a. (Hg.): Handbuch Geschichtsdidaktik. Seelze-Velber 51997. Fachdidaktik im Hauptstudium (H) Kurs A: 1848: Aufruhr in Europa H.-C. Maner 2-std., Mo 10-12, 01/222 (Physik 2413, Staudinger Weg 9) Beginn: 24. April 2006 Anmeldung: per e-mail ([email protected]), Teilnehmerzahl auf 25 begrenzt. Fachdidaktik im Hauptstudium (H) Kurs B: Eine europäische Nachbarschaft: Deutschland und Polen im 20. Jahrhundert H.-C. Maner 2-std., Mo 17:15-18:45, 01-718 Beginn: 24. April 2006 Anmeldung: per e-mail ([email protected]), Teilnehmerzahl auf 25 begrenzt. Fachdidaktik im Hauptstudium (H) Kurs C: Die geistige und politische Revolution - Europa im 16.-18. Jahrhundert M. Hensel-Grobe 2-std., Di 8-10, P 103 Beginn: 25. April 2006 Anmeldung: per e-mail ([email protected]) Teilnehmerzahl auf 25 begrenzt. Erläuterung: Auf der Basis der verschiedenen Rahmenlehrpläne sowie der modernen Anforderungen im Fach Geschichte werden grundlegende methodisch-didaktische Überlegungen in Bezug auf eine praktischen Umsetzung dieser Vorgaben in der Übung diskutiert, entwickelt und vorgestellt werden. Methoden, Medien und Prinzipien des Geschichtsunterrichts werden anhand der genannten Themen 6. Lehrveranstaltungen / 6.7. Kolloquien und Arbeitskreise exemplifiziert werden. Zudem werden die aktuellen geschichtsdidaktischen Positionen erörtert und diskutiert. Die Übung ist eine Pflichtveranstaltung für Lehramtskandidaten und dient auch der Vorbereitung auf die mündliche Prüfung in der Fachdidaktik (LVO §17,8: studienbegleitende Prüfungsleistung als Teil der Ersten Staatsprüfung). Voraussetzungen für einen qualifizierten Schein sind eine aktive Teilnahme sowie die schriftliche Ausarbeitung eines Unterrichtsentwurfs. Literatur: Sauer, Michael: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Seelze-Velber 2001; Meyer, Hilbert: Leitfaden der Unterrichtsvorbereitung. Königstein 122003; Pandel, Hans-Jürgen /Schneider, Gerhard (Hg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 1999; Mayer, Ulrich u.a. (Hg.): Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2004. 6.7. Kolloquien und Arbeitskreise 6.7.1 Arbeitskreise Arbeitskreis „Geschichte, Film und Medien“. J. J. Schmid Ort und Zeit: vgl. die persönlichen Einladungen, bzw. den Aushang am Sekretariat (R 00-631). Erläuterung: In einer zweiten Phase unseres Projekts wollen wir konkrete Richtlinien für die ab dem WS 2004 erarbeiteten Arbeitsziele erstellen, wobei nunmehr, nach Erscheinen des Standardwerkes von Klossner (s.u.), die Erweiterung von „Film“ auf „Medien“ allgemein vollzogen werden soll. Alle Teilnehmer der bisherigen Arbeitssitzungen, sowie interessierte Neueinsteiger mit entsprechenden Vorkenntnissen, bzw. Interessen sind dazu herzlich eingeladen. Literatur: Michael KLOSSNER, The Europe of 1500-1815 on Film and Television. A Worldwide Filmography of Over 2550 Works – 1895 through 2000, Jefferson, N.C. 2002. Arbeitskreis Historische Migrationsforschung H. Schmahl Zeit und Ort nach Vereinbarung Informationen zum Digitalisierungsprojekt „Über Mainz nach Amerika“ unter http://www.germanimmigrants.de/auswandererlisten.htm Arbeitskreis Hexenprozesse in Kurmainz L. Pelizaeus z. u. O. n. V. (siehe meine Starseite) Dieses Semester wird der Arbeitskreis in Zusammenarbeit mit der Übung „Hexenprozesse im Film“ stattfinden. 57 7. Bibliotheken 6.7.2 Kolloquien Kolloquium für Examenskandidatinnen und –kandidaten L. Schumacher 2-std., Do 10-12, Saal P 208 Beginn: 27. April 2006 Erläuterung: Angesichts der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei Abschlussprüfungen im Fach Alte Geschichte soll das Kolloquium Gelegenheit bieten, grundlegende Fragen auf breiter Basis zu diskutieren und damit den allgemeinen Kenntnisstand zu verbessern. Ausgangspunkt der Diskussion bilden Kurzreferate aus den für die Prüfung gewählten Spezialgebieten, ggf. auch eigene Forschungsergebnisse. Die regelmäßige und qualifizierte Teilnahme wird allen Prüfungskandidaten beiderlei Geschlechts dringend empfohlen. Ein Leistungsnachweis im Sinne der Studienordnung ist nicht vorgesehen. Literatur: H.-J. Gehrke, Kleine Geschichte der Antike (München 1999) Kolloquium für Fortgeschrittene und Doktoranden F.-J. Felten Zeit und Ort nach Vereinbarung. Persönliche Anmeldung erwünscht. Doktoranden- und Examenskolloquium S. Schmitt DI 18.00 – 20.00, P 101 Kolloquium für Doktoranden, Magistranden und Staatsexamenskandidaten H. Schmahl Di 16-18, R. 00-635 Oberseminar/Examenskolloquium für Magistranden und Doktoranden J. J. Schmid Ort und Zeit: s. persönliche Einladung, bzw. Aushang am Sekretariat (R 00-631). Anmeldung: ohne Anmeldung. Erläuterung: Diese Veranstaltung sollte den Studierenden der höheren Semester, vorrangig Magistranden und Doktoranden, die Möglichkeit geben, ihre Forschungsprojekte im kollegialen Gremium vorzustellen und zu diskutieren. Aktuelle Fragen der Osteuropaforschung J. Kusber Zeit und Ort: Di 18- 20, Raum 01-718 Beginn: siehe Aushang 58 7. Bibliotheken In dem Kolloquium werden laufende Forschungen zur Geschichte Osteuropas von Mainzer Examenskandidaten und Wissenschaftlern sowie auswärtigen Gästen vorgestellt und diskutiert. Studierende im Hauptstudium und überhaupt Interessierte sind herzlich willkommen. Die einzelnen Termine sind der Homepage der Abteilung für Osteuropäischen Geschichte zu entnehmen. Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen! Kolloquium für Doktoranden und Examenskandidaten L. Pelizaeus 1-std., Di 17-18 u.n.V., Saal R 00-596 Beginn: 9. Mai 2006 Oberseminar: Kandidatenseminar M. Kißener 2-std., Fr. 8-10 Beginn: 28. April 2006 Kolloquium für Doktoranden W. Baumgart Fr 17-19 Uhr, U 1-596 Beginn: 04.11.2005 Kolloquium für Doktoranden und Examenskandidaten S. Neitzel Di 18.30 – 20.00, R 00-518 Oberseminar – Kolloquium für Fortgeschrittene Probleme und Fragen historischer Forschung A. Rödder 2-stg., Do 18-20, P6 Beginn: 27. April 2006 Anmeldung: in der ersten Sitzung Erläuterung: Unabhängig von einem festgelegten Seminarthema sollen in diesem Kolloquium auch in diesem Semester inhaltliche ebenso wie methodisch-theoretische Fragen und Probleme historischer Forschung, Forschungsansätze und Kontroversen diskutiert sowie wichtige historische Neuerscheinungen und auch historiographische Klassiker (insbesondere solche, die man immer schon mal gelesen haben wollte, aber nie dazu kam) gemeinsam gelesen und besprochen werden. Das Seminar ist offen für Interessen und Wünsche der Teilnehmer, von denen in erster Linie Interesse, Aufgeschlossenheit und Freude am (gern kontroversen) Meinungsaustausch erwartet wird. Das Kolloquium richtet sich an Interessierte aller Semester, bevorzugt aber an Fortgeschrittene. Den konkreten Arbeitsplan legen wir gemeinsam in der ersten Sitzung fest. 59 7. Bibliotheken 6.8. Exkursionen Exkursion: Wittelsbach am Rhein II: Von Bonn bis Düsseldorf. J. J. Schmid 2-std. in Blockform, vor Ort, nur gekoppelt mit der gleichnamigen Übung, max. 15 Teilnehmer. Zeit: vom 5. – 7. Juni 2006 (Pfingstwoche), plus eine verpflichtende Vorbesprechung am Di., 2. Mai 2006, von 12h30-13h15 im Fakultätssaal. Anmeldung: ab Anfang März im Sekretariat der Abt. I bei Frau Huber (Zi. 00-631). Erläuterung: s. die gleichnamige Übung. Literatur: dto. Exkursion zum Obersalzberg und nach Nürnberg M. Kißener Anmeldung im Sekretariat bei Frau Pietsch nur bei Bezahlung verbindlich. Anmeldeschluss: 31.1.2006. - Begrenzte Teilnehmerzahl 24.-25.5.2006, Mittwoch u. Donnerstag 24.5. Anreise nach Berchtesgaden. Besichtigung mit Führung der Dokumentation Obersalzberg. Übernachtung bei Berchtesgaden. Der Obersalzberg war seit 1923 das Feriendomizil Hitlers, seit 1933 der zweite Regierungssitz neben Berlin. Die 1999 vom Institut für Zeitgeschichte konzipierte Ausstellung zeigt deshalb nicht nur die Geschichte des Obersalzbergs als einem zentralen Ort nationalsozialistischer Herrschaft , sondern sie verbindet die Ortsgeschichte mit einer Darstellung der zentralen Erscheinungsformen der nationalsozialistischen Diktatur. 25.5. Weiterfahrt nach Nürnberg. Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände (Geführte Geländebegehung, Ausstellung und Nachgespräch). Rückfahrt nach Mainz. In Nürnberg ließ Hitler 1927, 1929 und von 1933 bis 1938 regelmäßig die Parteitage der NSDAP mit großem Aufwand inszenieren. Albert Speer hatte den Auftrag, eine gewaltige Kultstätte und einen überdimensionale Aufmarschund Versammlungsplatz zu gestalten, Leni Riefenstahl vermittelte die Inszenierung von Herrschaft mit filmischen Mitteln. Die Monumentalbauten sollten auf ewige Zeiten Deutschlands Herrschaftsanspruch verkünden. Im Jahr 2001 hat die Stadt Nürnberg das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände eröffnet. Im Schwerpunkt steht dabei die Information über Propaganda und Inszenierung nationalsozialistischer Herrschaft. Kosten incl. Fahrt, Übernachtung, Eintrittsgelder, Abendessen am 24.5., Frühstück und Lunchpaket am 25.5: 70 € 60 7. Bibliotheken 7. Bibliotheken 7.1. Fachbibliotheken Neben der Universitätsbibliothek, der zentralen Bibliothek der Universität, sind folgende Fachbibliotheken für Studierende der historischen Fächer besonders wichtig: Seminarbibliothek des Historischen Seminars im Philosophicum, Erdgeschoß, Zi. 00-612 Bibliothek Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars, Erdgeschoß, Zi. 00-714 und I. Obergeschoß, Zi. 01-718 Bibliothek Byzantinistik des Historischen Seminars, III. OG, Zi. 03-636 Bibliothek des Instituts für Alte Geschichte im Philosophicum, III. OG, Zi. 03632 7.2. Benutzerordnung für die Fachbereichsteilbibliothek des Historischen Seminars I. Öffnungszeiten Die Öffnungszeiten der Bibliothek werden durch Aushang bekannt gegeben. II. Benutzung 1. Alle Studierenden des Historischen Seminars, welche dessen Bibliothek benutzen wollen, müssen im Besitz einer gültigen Seminarkarte des Historischen Seminars sein. (Die Seminarkarten sind im Geschäftszimmer zu erhalten.). Das Benutzungsrecht im Rahmen dieser Ordnung kommt auch den übrigen Mitgliedern der Universität nach Maßgabe der vorhandenen Kapazität zu. 2. Auf Verlangen ist der Studentenausweis, die Seminarkarte oder ein anderer amtlicher Ausweis vorzulegen. 3. Mäntel, Jacken, Taschen und Rucksäcke sind im Vorraum abzulegen, und zwar Taschen und Rucksäcke grundsätzlich in den dafür vorgesehenen Fächern. 4. Die Bücher sollen pfleglich behandelt werden. Randnotizen und Unterstreichungen sind nicht zulässig. 5. Essen, Trinken und Rauchen in der Bibliothek ist grundsätzlich nicht gestattet. 6. Im Interesse aller Benutzer wird um Ruhe in den Bibliotheksräumen gebeten. 7. Nach Gebrauch sind die Bücher wieder an den Standort zurückzustellen. Auf die richtige Einordnung ist dabei unbedingt zu achten. Es ist nicht gestattet, Bücher über Nacht am Arbeitsplatz liegen zulassen. 8. Bücher, die mitgeführt werden, sind unaufgefordert der Aufsicht vorzuzeigen. 9. Die PCs stehen ausschließlich für wissenschaftliches Arbeiten zur Verfügung. Im Übrigen gelten die Regelungen für die Nutzung von Computerarbeitsplätzen der Universitätsbibliothek (www.ub.uni-mainz.de/134.php). III. Ausleihe 1. Die Ausleihe von Büchern ist nur über das Wochenende und über Feiertage hinweg möglich. Termin: Ausleihe freitags ab 11.00 Uhr, Rückgabe montags bzw. an dem auf einen Feiertag folgenden Öffnungstag bis 12.00 Uhr. 8. Prüfungsangelegenheiten 2. Nichtausleihbare Bücher: Zeitschriftenbände und Bücher mit einem "roten Punkt" sind nicht ausleihbar. 3. Ausleihvoraussetzungen und -vorgang: Der oder die Ausleihende muss im Besitz einer gültigen Seminarkarte des Historischen Seminars sein, die beim Ausleihen zusammen mit dem ausgefüllten Leihschein hinterlegt wird. Bedienstete der Universität, die nicht zum Historischen Seminar gehören, müssen ebenfalls bei der Aufsicht einen Leihschein ausfüllen. 4. Kurzausleihe zum Fotokopieren: Wer ein Buch zum Fotokopieren für kurze Zeit (nicht über eine Stunde) entnehmen möchte, muss die Signatur des Buches und seinen Namen von der Aufsicht in das dafür vorgesehene Heft eintragen lassen und seine Seminarkarte hinterlegen. Aus Zeitschriften und aus Büchern, die älter als 100 Jahre sind, darf nur nach Rücksprache mit dem Bibliothekspersonal kopiert werden. 5. Ausnahmegenehmigungen für ansonsten nicht ausleihbare Bücher, abweichende Leihfristen etc. können vom bediensteten Lehrpersonal oder dem Bibliothekspersonal erteilt werden. Diese Regelung gilt nicht nur während der Vorlesungszeit, sondern auch während der Semesterferien. 6. Bedienstete des Historischen Seminars sind gehalten, bei der Ausleihe "Stellvertreter" einzustellen. IV. Handapparate In begründeten Ausnahmefällen können Handapparate im Umfang von zehn Bänden für maximal sechs Monte nach Rücksprache mit den Bibliothekar(innen) bei der Aufsicht angemeldet werden. Die Apparate dürfen nur an den dafür vorgesehenen Arbeitsplätzen eingerichtet werden. Eine Liste der im Handapparat aufgestellten Bücher (mit Angabe der voraussichtlichen Benutzungsdauer) ist bei der Aufsicht zu hinterlegen. Am Standort sind "Stellvertreter" einzustellen. V. Sanktionen Wer trotz einer ersten Ermahnung erneut vorsätzlich gegen die Bestimmungen verstößt, muss mit Ausschluss von der Benutzung rechnen. Mainz, 30. Juni 2005 Prof. Dr. G. Prinzing (Geschäftsführender Leiter) 8. Prüfungsangelegenheiten Gültige Studien- und Prüfungsordnungen sowie die Zwischenprüfungsordnung für die Historischen Fächer finden Sie unter: http://www.verwaltung.uni-mainz.de/studlehr/Ordnungen/prueford.htm. 8.1. Zwischenprüfungsbeauftragte für den Studiengang Geschichte bzw. Mittlere/Neuere Geschichte: Dr. W. Elz Alte Geschichte: Univ.-Prof. Dr. L. Schumacher Osteuropäische Geschichte: Univ.-Prof. Dr. J. Kusber Byzantinistik: Univ.-Prof. Dr. G. Prinzing 62 8. Prüfungsangelegenheiten 8.2. Prüfungsberechtigte Professoren und Dozenten im Fach Geschichte Abschluss Staatsexamen im Fach Alte Geschichte: HD Dr. phil. habil. F. Bernstein PD Dr. phil. habil. G. Horsmann Univ.-Prof. Dr. L. Schumacher im Fach Mittelalterliche Geschichte: Univ.-Prof. Dr. F. J. Felten HD Dr. phil. habil. St. Haarländer apl. Prof. Dr. E.-D. Hehl Univ.-Prof. Dr. M. Matheus (beurlaubt) HD Dr. phil. habil. J. Rogge PD Dr. phil. habil. S. Schmitt im Fach Neuere / Neueste Geschichte: Prof. Dr. K. Amann Univ.-Prof. Dr. Dr. P. C. Hartmann Univ.-Prof. Dr. M. Kißener Univ.-Prof. Dr. J. Kusber PD Dr. phil. habil. H.-Chr. Maner apl. Prof. Dr. S. Neitzel HD Dr. phil. habil. L. Pelizaeus Prof. Dr. W.G. Rödel Univ.-Prof. Dr. A. Rödder HD Dr. phil. habil. H. Schmahl Abschluss Magister, Promotion Prüfungsberechtigt für den Abschluss Magister / Promotion im Fach Alte Geschichte, Mittlere und Neuere Geschichte und Osteuropäische Geschichte sind alle Professoren und Habilitierten (s. Personenverzeichnis, Vorlesungsverzeichnis oder http://univis.uni-mainz.de) sowie die Herren Professoren Duchhardt und Hentschel für das Fach Mittlere und Neuere Geschichte. 63 9. Personenverzeichnis 9.1. Fachbereich 07: Dekanat Dekan: Univ.-Prof. Dr. Kusber Sekretariat Raum Sprechzeiten Tel. / Fax E-Mail Frau Schulz 00-217 Mo-Do 10-12 [email protected] Frau Schmiel 00-215 Mo-Do 10-12 Sekretariat Frau Caps Raum 03-597 Sprechzeiten 39 2 28 14 Fax 3924748 39 2 33 46 Fax 3924619 [email protected] 9.2. Institut für Alte Geschichte Univ.-Prof. Dr. Schumacher Tel. / Fax 39 2 27 52 Fax 3923823 E-Mail [email protected] 9.3. Historisches Seminar (Abteilungen und Sekretariate) Abteilung Geschäftsleitung: Univ.-Prof. Dr. Rödder Abt. I: Allgemeine und Neuere Geschichte: HD Dr. Schmahl Abt. II: Mittelalterliche Geschichte: Univ.-Prof. Dr. Felten Abt. III: Mittlere und Neuere Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte: Univ.-Prof. Dr. Mathaeus (beurl.), PD Dr. Schmitt Abt. IV: Neueste Geschichte: Univ.-Prof. Dr. Rödder Abt. V: Byzantinistik: Univ.-Prof. Dr. Prinzing Sekretariat Frau Axt Raum U 1-597 Sprechzeiten Mo-Fr 10-12 Frau Huber 00-631 Mo-Do 10-12 Frau Tönges 00-568 Mo-Fr 10-12 Frau Dörr 00-577 Mo-Do 10-13 Frau Görg 00-621 Mi, Do 9-16; Fr 9-11 z. H. Herrn Hoffmann 03-583 Tel. / Fax 39 2 44 55 Fax 3925480 39 2 26 12 Fax 3920887 39 2 27 75 Fax 3924829 39 2 44 62 Fax 3923984 E-Mail [email protected] 39 2 44 65 Fax 3925480 39 2 49 29 Fax 3926043 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Abt VI: Osteuropäische Geschichte: Univ.-Prof. Dr. Kusber Abt. VII: Zeitgeschichte: Univ.-Prof. Dr. Kißener Frau KopalianiSchmunk Frau BaumgartPietsch 00-555 Mo-Fr 10-14 00-621 39 2 28 12 Fax 3923281 39 2 62 16 Fax 3925480 [email protected] [email protected] 9.4. Lehrende und Mitglieder des Instituts für Alte Geschichte und des Historischen Seminars Legende AG: Alte Geschichte I-VII: Historisches Seminar, Abt. I-VII FD: Hist. Sem., Fachdidaktik GL: Hist. Sem., Geschäftsleitung WSG: Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Fachbereich 03 Name Abt. Albrecht, Stefan, Dr. phil. Amann, Konrad, apl. Prof. Dr. Bartoschek, Dominik, M.A. Baumgart, Winfried, Univ.-Prof. Dr., (em.) Becker, Alfons, Univ.-Prof. Dr. (em.) Bernstein, Frank, HD Dr. phil. habil. Beyer, Jeorjos M., Dr. phil. Blisch, Bernd Dr. phil. Blum, Peter, Dr. phil. Bogojavlenska, Svetlana, M.A. Brüchert, Hedwig, Dr. phil. Daniel, Silvia, M.A. Degreif, Diether, Dr. phil. Deick, Christian Dietz-Charritat, Claire, Dipl.-Päd., M.A. LB: Lehrbeauftragte/r EG: Institut für europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19, 55116 Mainz n. d. V.: nach der Veranstaltung n. V.: nach Vereinbarung s. A.: siehe Aushang Zimmernummer Telefonnummer E-Mail VI I III IV Sprechstd. (Vorl.zeit) n. d. V. s. A. Do 10-11 n. V. 00-716 39 2 47 56 39 2 26 12 39 2 27 74 39 2 02 41 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] II AG AG (LB) I (LB) IV (LB) VI III n. d. V. Mi 10-11 n. V. n. V. n. V. n. V n. d. V.; n. V. 01-536 03-584 03-588 00-631 00-621 39 2 44 59 39 2 33 98 39 2 51 10 39 226 12 06221/5819810 06131/8387142 39 2 47 79 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] IV IV (LB) IV (LB) GL n.V. 39 2 44 56 0611/881125 [email protected] [email protected] 83 21 49 [email protected] 00-567 U1-596 Pfeifferweg 3 R 02-144 00-621 Mi n. V. 65 Dobras, Wolfgang, Dr. phil. II (LB) Dotzauer, Winfried, Univ.-Prof., Dr. (pens.) Elz, Wolfgang, Dr. phil. Felten, Franz J., Univ.-Prof. Dr. Frings, Andreas, M.A. Fuchs, Konrad, Univ.-Prof. Dr. (pens.) Fuchs, Rüdiger, Dr. phil. Gausmann, Frank, Dr. phil. Gerlich, Alois, Univ.-Prof. Dr. (em.) Ģibiete, Lāsma Haarländer, Stephanie, HD Dr. phil. habil. Hartmann, Peter Claus, Univ.-Prof., Dr. Dr. (pens.) Haustein, Ulrich, Prof. Dr. (pens.) Hehl, Ernst-Dieter, apl. Prof. Dr. Hensel-Grobe, Meike, Dr. phil. Hentschel, Volker, Univ.-Prof. Dr. Hoben, Wolfgang, Dr. phil. III n. V. IV II VI IV II VII III VI (LB) II Mi 10-11 s. A. n. V. n. V. n. V. n. V. n. V. U1-596 00-572 00-716 01-516 s. A. I VI II FD WSG AG Hoffmann, Lars, M. A. Horsmann, Gerh., PD Dr. phil. habil. Kaplunovskiy, Alexander, Dr. phil. Keil, Bärbel, M.A. Kißener, Michael, Univ.-Prof. Dr. Klapp, Sabine, M.A. Kleinjung, Christine, M.A. Kleinschmidt, Christian, PD Dr. phil. habil. Kusber, Jan, Univ.-Prof. Dr. Maner, Hans-Christian, PD Dr. phil. Johannes Marx, M.A. V AG VI (LB) GL VII III II WSG VI GL Politikw. Stadtarchiv Rheinallee 3 B 55116 Mainz 06131/122656 [email protected] 39 2 44 62 [email protected] 39 2 02 41 39 2 26 64 39 2 47 56 39 2 44 65 57 72 20 39 2 62 28 39 2 44 62 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 00-566 39 2 44 60 [email protected] s. A. 00-596 39 2 26 63 [email protected] n. V. s. A. Di 11-13 Di 14-15 Mo 12-13, Do 11-12 Mo 10-12 Do 14-15 n. V. n. V. Mo 11.30-12.30 s. A. Mi 11-12 s. A. 00-716 00-566 01-545 01-112 (RW II) 03-596 38 2 78 53 06131 577 - 107 39 2 44 56 39 2 67 62 39 2 33 56 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 03-583 03-598 00-554 00-615 00-611 00-576 00-142 (ReWi) 39 2 42 92 39 2 33 55 39 2 47 39 06764/ 90 81 80 39 2 56 43 39 2 44 61 39 2 54 05 39 2 21 36 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Di 10-11.30 Do 12-13 00-553 01-545 05-453 (SB II) 39 2 28 11 39 2 21 13 39 2 55 41 [email protected] [email protected] [email protected] 00-617 66 Matheus, Michael, Univ.-Prof. Dr. III (beurlaubt) Mathy, Helmut, Prof. Dr. III Menzel, Josef J., Univ.-Prof. Dr. (pens.) VI Müller, Michael, PD Dr. phil. habil. Neitzel, Sönke, apl. Prof. Dr. Nordblom, Pia, Dr. phil. Oberländer, Erwin, Univ.-Prof. Dr. (pens.) Ochs, Heidrun, M. A. Pahlitzsch, J. Pelizaeus, Ludolf, HD Dr. phil. habil. I (LB) IV VII VI Petersen, Hans-Christian, M.A. Prinzing, Günter, Univ.-Prof. Dr. Preißler, Dietmar, Dr. phil. VI V VII (LB) Reese, Annette, M.A. Ringel, Ingrid, Dr. phil. Rödder, Andreas, Univ-Prof. Dr. Rödel, Walter G., apl. Prof. Dr. (pens.) Rogge, Jörg, HD Dr. phil. habil. Sauerbrey, Anna, M. A. Schäfer, Regina, Dr. phil. Scherer, Friedrich Schmahl, Helmut, HD Dr. phil. habil. I II IV I II III III IV (LB) I Schmid, J. Josef, PD Dr. phil. habil. Schmitt, Sigrid, PD Dr. phil. habil. Scholz, Sebastian, Dr. phil. habil. Schüller, Stephan I (LB) III II (LB) I (LB) III V (LB) I n. V. 00-571 39 2 22 65 [email protected] n. V. n. V. 39 2 44 58 [email protected] [email protected] Mo 11-12 Do 14-15 n. V. 00-621 Großgewann 18, 55129 Mz 00-631 00-627 00-617 00-554 39 2 26 12 39 2 27 76 39 2 62 28 39 2 47 39 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Mo 11-12 00-611 39 2 44 58 [email protected] Di 14-15, Mi 9-10 s.t. Di 15-16 n. tel. V. 00-594 39 2 41 14 [email protected] 00-554 03-579 c/o Haus der Geschichte der BRD, WillyBrandt-Allee 14, 53113 Bonn 00-597 00-566 00-625 00-635 00-558 00-567 39 2 47 39 39 2 27 82 02 28/91 65-106 [email protected] [email protected] [email protected] 39 2 54 04 39 2 44 60 39 2 56 80 39 2 44 57 39 2 24 33 39 2 27 74 39 2 27 74 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 00-635 39 2 44 57 [email protected] 00-631 00-571 00-568 39 2 26 12 39 2 22 65 5 77 223 [email protected] [email protected] [email protected] n. V. Di 10-11 u. n.V. s. A. s. A. s. A. Mo 14-16 n. V. Mo 11-12, Di 14-15 Mi 13-14 Mo 14-15 n. V. 67 Schumacher, Leonhard, Univ.-Prof. Dr. Stickler, Matthias, PD Dr. phil. habil. AG VII (LB) Di u. Do 12-13 n. V. 03-635 00-621 Stoll, Oliver, PD Dr. phil. habil. Todt, Klaus-Peter, PD Dr. phil. habil. Tosstorff, Reiner, PD Dr. phil. habil. Volkert, Natalia, M.A. Wagner, Andreas, Dr. phil. Weber, Hermann, Univ.-Prof. Dr. (em.) Wilhelm, Andreas, Dr. phil. Zwicker, Stefan, Dr. phil. AG VI V VI VII (LB) I I VI n. V. n. V. n. V. Di 14-16 n. V. 03-588 03-583 00-538 00-728 00-617 00-631 00-631 00-716 n. V. n. V. 68 39 2 27 51 0931/888 55 37; 888 55 29 39 2 51 10 0611/84 66 88 39 2 28 10 39 2 41 01 39 2 62 28 39 2 26 12 39 2 26 12 39 2 47 56 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Herausgeber: Prof. Dr. A. Rödder, Geschäftsführender Leiter des Historischen Seminars Redaktion: Dr. Pia Nordblom Team: Corinna Axt, Silvia Keiser Layout: Silvia Keiser Redaktionsschluß: 21.12.2005 http://www.uni-mainz.de/FB/Geschichte Anregungen, Änderungswünsche, Kritik bitte an [email protected]