INHALTSVERZEICHNIS Zeittafel Seite 2 Personal Seite 3 Studienberatung, Anmeldung Seite 4 Besondere Mitteilungen Seite 6 Sprechstunden Seite 7 Vorlesungen Seite 8 Proseminare Seite 8 Hauptseminare Seite 14 Oberseminare Seite 19 Übung Seite 19 Kolloquium Seite 19 2 ZEITTAFEL VORLESUNGSZEIT: Beginn: Ende: Montag, 25. Oktober 2004 Samstag, 19. Februar 2005 EINFÜHRUNGSWOCHE DER UNIVERSITÄT MAINZ STUDIENANFÄNGER, FACH- UND HOCHSCHULWECHSLER: FÜR Montag, 18. Oktober 2004, bis Freitag, 22. Oktober 2004 EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG FÜR ALLGEMEINE VERGLEICHENDE LITERATURWISSENSCHAFT: Mittwoch, 20. Oktober 2004, 14 – 16 Uhr, P 6 (00-411) VORLESUNGSFREIE ZEIT: Allerheiligen: Montag, 1. November 2004 Weihnachtsferien: Montag, 20. Dezember 2004 bis Samstag, 1. Januar 2005 Rosenmontag: Montag, 7. Februar 2005 UND 3 PERSONAL Leiter: Professoren: Wiss. Mitarbeiter(innen): Lehrbeauftragte: Universitätsprofessor Dr. Dieter Lamping 03-912, Tel. 39-23906 [email protected] Universitätsprofessor Dr. Horst Fritz (pensioniert) Universitätsprofessor Dr. Franz Norbert Mennemeier (emeritiert) HD Dr. Axel Dunker 03-936, Tel. 39-25143 [email protected] Dr. Helmut Pillau 02-512, Tel. 39-25144 [email protected] Dr. Frank Zipfel 03-936, Tel. 39-25143 [email protected] PD Dr. Bettina Kümmerling-Meibauer 03-934, Tel. 39-23904 Miriam Nebo M.A. Pfeifferweg 12: 01-123, Tel. 39-26445 [email protected] Karolina Rakoczy M.A. 03-918, Tel. 39-25228 Sascha Seiler M.A. Pfeifferweg 12: 01-123, Tel. 39-26445 Dr. Armin v. Ungern-Sternberg 03-934, Tel. 39-23904 Dr. Peter Waldmann 03-918, Tel. 39-25228 ______________ Geschäftszimmer: Besucheranschrift: Postanschrift: Öffnungszeiten: Sekretärin: Bibliothek: Bibliotheksaufsicht: Öffnungszeiten: Zimmer 03-914, Tel. 39-22543, Fax 39-23064 E-Mail: [email protected] Welderweg 18 (Philosophicum) 55128 Mainz Postfach 3980 55099 Mainz Mo – Do, 9.30 – 11.30 Uhr Gabriella Zavar (Vertretung: Karolina Rakoczy M.A., Stefan Schnack) Zimmer 03-916, Tel. 39-25228 Karina Lasonczyk M.A. Mo – Do: 10.00 – 13.00 Uhr 13.45 – 17.00 Uhr Fr: 10.00 – 12.50 Uhr 4 ______________ Studienberatung: Allgemeine Studienberatung: Dr. Helmut Pillau, 02-512, Tel. 39-25144 in der vorlesungsfreien Zeit (1.8. – 24.10.2004): in der Einführungswoche (18.10. – 22.10.2004): in der Vorlesungszeit (25.10.2004 – 19.2.2005): Di, 11 – 12 Uhr Mo – Do, 11 – 12 Uhr Di, 12 – 13.45 Uhr Vertrauensdozent für ausländische Studierende: Dr. Helmut Pillau, 02-512, Tel. 39-25144 Sprechstunden im Semester: Di, 12 – 13.45 Uhr Auslandsaufenthalte im Rahmen des Sokrates-/Erasmus-Programms: Dr. Frank Zipfel (kommissarisch), 03-936, Tel. 39-25143 Sprechstunden im Semester: Do, 12 – 13 Uhr Dijon-Beauftragter: Dr. Frank Zipfel (kommissarisch), 03-936, Tel. 39-25143 Sprechstunden im Semester: Do, 12 – 13 Uhr ______________ Institutsanmeldung: Studienanfänger melden sich beim Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an, indem sie im Geschäftszimmer unter Vorlage ihres Studienbuches und Abgabe eines Passfotos eine Seminarkarte erwerben (Montag, 18. Oktober 2004, bis Donnerstag, 21. Oktober 2004, jeweils 9.30 bis 11.30 Uhr). Seminarkartenverlängerung: Die Seminarkarten können von Montag, 18. Oktober, bis Donnerstag, 11. November 2004 verlängert werden; Nachzüglertermine für die Seminarkartenverlängerung sind Mittwoch, der 17. November 2004, und Donnerstag, der 25. November 2004, im Geschäftszimmer jeweils 9.30 bis 11.30 Uhr. WICHTIG: Bitte halten Sie die angegebenen Termine unbedingt ein! 5 Seminaranmeldung: Um Pro-, Haupt- und Oberseminare sowie Übungen besuchen zu können, müssen sich die Studierenden zu den betreffenden Lehrveranstaltungen anmelden. Die Anmeldelisten für die Proseminare und Übungen liegen im Geschäftszimmer in der Einführungswoche von Montag, 18. Oktober 2004, bis Donnerstag, 21. Oktober 2004, aus. Die Anmeldung für die Hauptseminare findet vom 26. bis 29. Juli 2004 im Geschäftszimmer statt. Studienortwechsler können sich auch noch am Mittwoch, 20. Oktober 2004, in die Listen eintragen. Seminarbesuch: Auf keinen Fall sollte die erste Stunde versäumt werden, da in ihr Ziel und Aufbau der Lehrveranstaltung erläutert und praktische Hinweise wie Literaturempfehlungen gegeben werden. In den Seminaren herrscht Präsenzpflicht, die ggf. durch Anwesenheitslisten überprüft wird. ______________ Fachschaft Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft Kontakt und Information: http://www.uni-mainz.de/FB/Philologie-I/germanistik/fachschaft/ und Aushang am Schwarzen Brett des Instituts ______________ Dekanat des Fachbereiches 13 (Philologie I) Sekretariat: Jacqueline Loder (Vertretung: Isolde Franz) 02-513, Tel. 39-22819 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Bitte achten Sie auf den Aushang beim Dekanat! ______________ Die Studienordnung für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie die Zwischenprüfungsordnung sind online verfügbar: http://www.verwaltung.uni-mainz.de/studlehr/Ordnungen/fach/avlw.htm Die Prüfungsordnungen für Magister Artium und Promotion sind online verfügbar: http://www.verwaltung.uni-mainz.de/studlehr/Ordnungen/prueford.htm ______________ 6 Besondere Mitteilungen: Prof. Dr. Matías Martínez hat einen Ruf auf eine Professur an die Bergische Universität Wuppertal erhalten und angenommen. Prof. Dr. Horst Fritz geht zum Wintersemester 2004/ 2005 nach 25 Jahren Lehre in Pension. Das Institut dankt beiden Professoren für ihre Arbeit. Prof. Dr. Andreas Solbach und Prof. Dr. Bernhard Spies vom Deutschen Institut bieten in diesem Semester jeweils eine Lehrveranstaltung mit komparatistisch ausgerichteter Fragestellung an. Bitte beachten Sie die Modalitäten der Anmeldung zu diesen Seminaren im Kommentar. Die Sprechstunden von Prof. Solbach und Prof. Spies entnehmen Sie bitte dem Uni-Net oder den Aushängen am Schwarzen Brett des Deutschen Instituts. Als neue Lehrbeauftragte werden im Wintersemester am Institut tätig sein: Frau Privatdozentin Dr. Bettina Kümmerling-Meibauer, bekannt vor allem durch ihre Forschung zur Kinder- und Jugendliteratur, Herr Dr. Armin von Ungern-Sternberg, der besonders als Fachmann für baltische Literatur hervorgetreten ist, und Frau Karolina Rakoczy M.A. Schwerpunktthema dieses Semesters ist die Narrativik; Veranstaltungen sind mit einem Asteriskus gekennzeichnet. entsprechende Die Homepage des Instituts wird zum Ende des Sommersemesters aktualisiert sein. Bitte achten Sie auch online auf aktuelle Informationen. Das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis steht als Download im PDF-Format zur Verfügung. 7 Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit vom 1. August bis 24. Oktober 2004 Di, 25.8.2004, 9.30 – 10.30 Uhr Mi, 15.9.2004, 11 – 13 Uhr Mi, 6.10.2004, 11 – 13 Uhr Professor Dr. Matías Martínez nach Vereinbarung Professor Dr. Franz Norbert Mennemeier nach Vereinbarung (emeritiert) HD Dr. Axel Dunker Mi, 25.8.2004, 11 – 12 Uhr Mi, 22.9.2004, 11 – 12 Uhr Mi, 20.10.2004, 11 – 12 Uhr Miriam Nebo M.A. Di, 24.08.2004, 10 – 11 Uhr Di, 28.09.2004, 10 – 11 Uhr Dr. Helmut Pillau Di, 11 – 12 Uhr Sandra Poppe M.A. nach Vereinbarung Dr. Peter Waldmann nach Vereinbarung Dr. Frank Zipfel Do, 5.8.2004, 12 – 13 Uhr Do, 26.8.2004, 12 – 13 Uhr Do, 16.9.2004, 12 – 13 Uhr Do, 21.10.2004, 12 – 13 Uhr und nach Vereinbarung Professor Dr. Horst Fritz Professor Dr. Dieter Lamping ______________ Sprechstunden im Wintersemester 2004/ 2005 Professor Dr. Horst Fritz (pensioniert) Professor Dr. Dieter Lamping Professor Dr. Franz Norbert Mennemeier (emeritiert) HD Dr. Axel Dunker PD Dr. Bettina Kümmerling-Meibauer Dr. Helmut Pillau Miriam Nebo M.A. Karolina Rakoczy M.A. Sascha Seiler M.A. Dr. Armin v. Ungern-Sternberg Dr. Peter Waldmann Dr. Frank Zipfel nach Vereinbarung Di, 12 – 13 Uhr nach Vereinbarung Di, 14 – 15 Uhr Fr, 11 – 12 Uhr Di, 12.00 – 13.45 Uhr nach dem Seminar u. nach Vereinbarung Mo, 16 – 17 Uhr wird per Aushang bekannt gegeben nach dem Seminar u. nach Vereinbarung nach Vereinbarung Do, 12 – 13 Uhr 8 LEHRVERANSTALTUNGEN VORLESUNGEN 201 V Intertextualität A. Dunker 2-std., Do 14.00 – 16.00, P 5 Beginn: 28. Oktober 2004 Die Intertextualität – der Transfer von Bestandteilen eines Textes in einen anderen, die Transformation der Gegebenheiten eines Textes in einen anderen, was zu dialogischen Beziehungen zwischen Texten und intratextueller Vielstimmigkeit führt – ist eines der wichtigsten Verfahren der modernen und postmodernen Literatur. In dieser Vorlesung sollen verschiedene Theorien der Intertextualität (Kristeva, Barthes, Bachtin, Genette, Lachmann u.a.) vorgestellt und an Texten erörtert werden, bei denen die Intertextualität auf unterschiedliche Weise eine wichtige Rolle spielt: von Joyces Ulysses bis zu Ecos Der Name der Rose. 202 V Weltliteratur D. Lamping 2-std., Di 10.00 – 12.00, P 207 Beginn: 26. Oktober 2004 Der Begriff der Weltliteratur ist von zentraler Bedeutung für die Komparatistik: Er bezeichnet nicht nur ihren Gegenstand, sondern gibt – aufgrund der mit ihm verbundenen wissenschaftlichen Konzeptionen - meist auch bestimmte komparatistische Fragestellungen vor. In der Vorlesung soll im ersten Teil die Geschichte des Begriffs und der Diskussionen um ihn nachgezeichnet und die wichtigsten Konzepte von Goethe über Erich Auerbach bis zu Edward Said vorgestellt werden. Im zweiten Teil sollen dann anhand dreier Beispiele (Dante, Shakespeare und Kafka) weltliterarische Prozesse in ihrer Komplexität dargestellt werden. 9 PROSEMINARE 203/ PrS Einführung in die Allgemeine und Vergleichende 204 Literaturwissenschaft 2-std.; 2 Kurse! H. Pillau 1. Kurs: Di 10.00 – 12.00, P 101 Beginn: 26. Oktober 2004 2. Kurs: Mi 14.00 – 16.00, P 110 Beginn: 27. Oktober 2004 Ziel des Seminars ist es, ausgehend von konkreten Textbeispielen, in grundlegende Fragestellungen und Themenbereiche der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft einzuführen. Hierzu gehören insbesondere literaturwissenschaftliche Verfahren und Methoden der Analyse von Texten, Probleme der Gattungstheorie, das Phänomen der Intertextualität und Fragen literaturwissenschaftlicher Periodisierung. Unter diesen Aspekten sollen als Textbeispiele Shakespeares Hamlet und Texte zur Wirkungsgeschichte dieses Dramas (Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre, Ophelia-Gedichte) behandelt werden. Im Besonderen können dabei auch spezifisch komparatistische Fragestellungen wie die Stoff- und Motivgeschichte, das Verhältnis der Literatur zu anderen Künsten und die Übersetzungstheorie zur Sprache kommen. Daneben werden Grundkenntnisse im „Handwerkszeug“ der Literaturwissenschaft vermittelt (Umgang mit Bibliographien und Handbüchern, korrektes Zitieren, Hausarbeiten etc.). *205 PrS Der jüdische Familienroman M. Nebo 2-std., Blockseminar (7 Sitzungen) Mo 10.00 – 13.30 (Pause: 11.30 – 12.00) Raum 01-222 im Gebäude 2413/ Neubau Physik, Staudinger Weg 9 Beginn: 25. Oktober 2004 Vorbesprechung: Di, 20. Juli, 18.00 Uhr, Institutsbibliothek, 03-916 Seminartermine: 25.10., 8.11., 15.11., 22.11., 29.11., 6.12., 13.12.2004 Anhand der im Seminar vorgestellten Texte sollen grundlegende Strukturen des Familienromans und deren Erzählstrategien analysiert werden. Daneben vermitteln die im 20. Jahrhundert entstandenen Familienromane der jüdischen Literatur umfassende Einblicke in die kulturellen Kontexte der jüdischen Gemeinschaften Deutschlands, Osteuropas, der Vereinigten Staaten und Israels. In Sammy Gronemanns Thohuwabohu, einem Erfolgsroman aus den Zwanziger Jahren, wird u.a. die Situation des assimilierten Judentums im Deutschland der damaligen Zeit thematisiert. Der Wandel der 10 osteuropäisch-jüdischen Kultur, der durch das Zerbrechen der ShtetlStruktur, durch Pogrome, durch die jüdische Emigration in die Vereinigten Staaten sowie durch die revolutionäre Bewegung im damaligen Russland bewirkt wurde, ist ein weiterer thematischer Schwerpunkt, zu dem folgende Texte untersucht werden: P. Kahanovitsh gen. Der Nister Die Brüder Mashber, I.I. Singer Die Familie Karnovski und Die Brüder Ashkenasi sowie der Roman des Nobelpreisträgers I. Bashevis Singer Die Familie Moshkat. Schließlich bietet der Roman Esaus Kuß von dem israelischen Autor Meir Shalev Einblick in ein sfardisches Kulturfeld. Die fremdsprachigen Romane werden in deutscher Übersetzung gelesen. Teilnahmevoraussetzung: Der umfangreiche Roman Die Brüder Mashber muß bis zur ersten Seminarsitzung sehr gründlich gelesen sein! Der Roman wird zu Beginn der Sommersemesterferien in einer Kopiervorlage bereitgestellt. 206 PrS Literarische Mehrsprachigkeit – exemplarisch anhand der Literatur des Elsass H. Pillau 2-std., Do 16.00 – 18.00, P 103 Beginn: 28. Oktober 2004 Dass Mehr- bzw. Vielsprachigkeit heutzutage, unter den Bedingungen der Globalisierung, sehr passend ist, kann als Gemeinplatz gelten. Gerade als Komparatist dürfte man dazu neigen, eine solche positive Einschätzung von Mehrsprachigkeit auch im Hinblick auf die Literatur vorzunehmen. Von vornherein in kritischer Distanz zu Kategorien wie Nationalliteratur und Nationalsprache stehend, begrüßt man Tendenzen in der Literatur, die mit der üblichen Hegemonie einer Sprache brechen. Dieser disziplinär begründete Optimismus des Komparatisten erhält aber einen Dämpfer, wenn er etwa auf eine Äußerung wie diejenige von Paul Celan stößt: „An Zweisprachigkeit in der Dichtung glaube ich nicht. (...) Dichtung – das ist das schicksalshaft Einmalige der Sprache (...) also nicht das Zweimalige.“ Ein solches Urteil könnte den Komparatisten zumindest dazu bringen, das Vorkommen von Mehrsprachigkeit in der Literatur ohne (zeitgemäße) Vorurteile, mit Problembewusstsein und individuell differenzierend zu untersuchen. Beim Elsass handelt es sich nun bekanntermaßen um eine europäische Region, die im besonderen Maße über Erfahrungen der Mehrsprachigkeit verfügt: Der relativ häufige Wechsel der Nationalität ging mit der politischen Diskreditierung der ursprünglichen Sprache, dem angestrengten Versuch einer sprachlichen Umstellung und günstigstenfalls auch mit dem literarischen Ausprobieren eines produktiven Miteinanders der verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten: Hochdeutsch, Dialekt und Französisch, einher. Bevor wir uns darauf einlassen, wollen wir uns zunächst mit dem aktuellen Stand der theoretischen Diskussion über Mehr- bzw. Vielsprachigkeit vertraut machen. Danach wollen wir uns anhand ausgewählter Texte mit den Fällen von Dichtern wie Hans-Jean Arp, René Schickele, Maxime 11 Alexandre, Ivan Goll, André Weckmann und Adrien Finck auseinandersetzen. Literaturhinweise: Schmitz-Emans, Monika (Hg.): Literatur und Vielsprachigkeit. Heidelberg: Synchron, 2004; Strutz, Johann/ Zima, Peter (Hg.): Literarische Polyphonie. Übersetzung und Mehrsprachigkeit in der Literatur. Tübingen: Narr, 1996; Forster, Leonard: Dichten in fremden Sprachen: Vielsprachigkeit in der Literatur. München: Francke, 1974; Finck, Adrien/ Staiber, Maryse: Histoire de la littérature européenne d’Alsace (XXe siècle). Strasbourg: Presses Universitaires de Strasbourg, 2004. 207 PrS Zäsuren des 20. Jahrhunderts in lyrischen Texten K. Rakoczy 2-std., Di 16.00 – 18.00, P 104 Beginn: 26. Oktober 2004 Besondere Ereignisse und Daten spielen in der Geschichtsschreibung eine wesentliche Rolle. Sie können das Selbstverständnis einer Nation oder eines Kulturkreises prägen und mitunter von internationaler und auch politischer Bedeutung sein. Im Seminar wird es um die Frage gehen, ob und in welcher Weise Lyrik auf geschichtliche Einschnitte reagiert. Neben einer Einführung in die Gedächtnisforschung soll anhand ausgewählter Gedichte des 20. Jahrhunderts im Seminar diskutiert werden, welche Besonderheit Lyrik als Erinnerungsträger gegenüber den narrativen und dramatischen Formen auszeichnet. Welchen Kriterien müssen Gedichte genügen, um als Erinnerungsträger einer Zäsur bezeichnet zu werden? Einen Schwerpunkt wird die lyrische Darstellung des Holocaust neben dem 1. und dem 2. Weltkrieg bilden. In der ersten Sitzung wird gemeinsam mit den SeminarteilnehmerInnen eine weitere Zäsur des 20. Jahrhunderts als Untersuchungsgegenstand festgelegt. Eine Auseinandersetzung mit Nine Eleven wird das Seminar abschließen. Ein einführender Reader mit einer Text- und Gedichtauswahl wird in der Einführungswoche des Wintersemesters 2004/ 05 bei der Bibliotheksaufsicht vorliegen. *208 PrS Borges und die Weltliteratur S. Seiler 2-std., Blockseminar; Zeit und Raum werden per Aushang bekannt gegeben Das Werk des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges mutet wie ein Mikrokosmos der Kulturgeschichte an. Borges langes Leben war fast ausnahmslos dem Lesen und Studieren von Büchern gewidmet, und seine Erzählungen, Essays und Gedichte sind meist als Metatexte angelegt, die sich mit wissenschaftlicher Akribie auf teils reale, sehr oft aber auch fiktive Schriften berufen. Das Universum versteht Borges hierbei als ein großes zyklisches Buch, aus dem ein 12 Autor sich lediglich bedienen muss, um Literatur zu erschaffen – eine Literatur, die im Grunde längst geschrieben wurde. Das Proseminar soll einen Einblick in das Schaffen von Jorge Luis Borges geben, indem sein Konzept von Weltliteratur erörtert wird und seine literarischen Vorbilder, vor allem Franz Kafka, aber auch Autoren, die er unmittelbar beeinflusst hat, im Kontext seiner Erzählungen thematisiert werden. Da die Veranstaltung als Blockseminar gehalten wird, müssen zur ersten Sitzung Borges’ Erzählbände Universalgeschichte der Niedertracht, Fiktionen, Das Aleph und Das Sandbuch gelesen sein. Eine Vorbesprechung wird in der Einführungswoche stattfinden (Termin siehe Schwarzes Brett). 209 PrS Der Mythos in der postmodernen Literatur S. Seiler 2-std., Mi 18.00 – 20.00, P 6 Beginn: 27. Oktober 2004 „Wir erleben derzeit eine Rennaisance des Mythischen“ bemerkte der deutsche Schriftsteller Helmut Krausser vor ein paar Jahren in seinen Tagebüchern. Inwieweit aber ist das Aufgreifen von Motiven aus der antiken Mythologie ein wichtiges Element postmoderner Erzählweisen? Oder ist es vielleicht doch nur ein ästhetisches Randphänomen? Anhand von Texten aus verschiedenen Kulturkreisen sollen mehrere Varianten der Rezeption von Motiven der antiken Mythologie untersucht werden. Unter anderem werden Kraussers Thanatos, Christoph Ransmaiers Die letzte Welt, Salman Rushdies The Ground Beneath Her Feet und ausgewählte Erzählungen von Jorge Luis Borges gelesen. Desweiteren soll mit Werner Herzogs Film Fitzcarraldo eine filmische Annäherung an einen antiken Mythos besprochen werden. Am Ende des Seminars wird außerdem die Frage stehen, inwieweit der Mythos in der heutigen populären Kultur seine Spuren hinterlässt. Die Werke Rushdies und Kraussers sollten zum Beginn des Semesters gelesen sein. 210 PrS Nationalliteraturen? 2-std., Mo 19.00 – 20.30, P 101 Beginn: 25. Oktober 2004 A. v. UngernSternberg Keine einfache Frage: Was ist eigentlich die ‚deutsche’, die ‚englische’ oder die ‚französische’ Literatur? Und was ist gemeint, wenn man von einer österreichischen oder australischen Literatur spricht? Welche Unterscheidungen treffen Anglistik und Amerikanistik, weshalb werden bayerische Literaturgeschichten geschrieben? Gibt es so etwas wie das ‚Deutsche’ in der deutschen Literatur? Es gab Zeiten, da hätte man das bejaht, und wir denken nicht gern an sie zurück. Wenn man es aber verneint – was folgt daraus z.B. für Begriff und Aufgaben einer ‚Neueren deutschen Literaturwissenschaft’? In unserem Seminar wollen wir solchen Fragen im interdisziplinären Rahmen nachgehen, sie 13 in ihre argumentativen Bestandteile zerlegen und dabei unsere eigene Fragestellung und Methodik schärfen. Wir beschäftigen uns nicht nur mit literarischen Texten, sondern auch mit Literaturgeschichten, literaturwissenschaftlichen Positionen und betreiben ein Stück Wissenschaftsgeschichte. Zur Einführung in die Problematik empfehle ich eine aufmerksame Lektüre von: Heinz Schlaffer: Die kurze Geschichte der deutschen Literatur. München: Hanser, 2002. (158 S.) *211 PrS Poetik des Kriminalromans P. Waldmann 2-std., Do 12.00 – 14.00, P 204 Beginn: 28. Oktober 2004 Das Seminar, das sich mit dem Kriminalroman beschäftigt, trägt der Forderung Jakobsons Rechnung, literarische Phänomene innerhalb des dynamischen Prozesses einer literarischen Reihe darzustellen. Das Seminar wird so mit dem Ursprung des Kriminalromans aus dem Geist der Schauerromantik beginnen. Dabei soll vor allem die Ambivalenz des Phantastischen als einer Kombination aus dem Wunderbaren und dem Rationalismus in den Vordergrund gerückt werden. Die Gefahr, in den Mythos zurückzufallen, fordert den Detektiv als Protagonist der Rationalität. Die Ungewißheit, die aus der Ambivalenz des Phantastischen erwächst, führt zum einen zu einer Erzählstrategie, die aus der passiven Rolle des Lesers eine aktive macht und damit die offene Form etabliert. Zum anderen knüpfen sich an diese Ungewißheit soziologische und semiologische Untersuchungen an, die in dem Kriminalroman ein mögliches Medium sehen, um die Urgeschichte des 19. Jahrhunderts zu schreiben. Im 20. Jahrhundert wird die Schreibweise des Detektivromans selbst zum Gegenstand immanenter Kritik. Seit der „Schwarzen Serie“ entsteht als Ausdruck der Dynamik innerhalb einer literarischen Reihe eine Realismusdiskussion, in der die Schreibweise als ein Akt erkannt wird, mit dem der Autor eine Entscheidung über politische wie weltanschauliche Fragen trifft. Die Veränderungen innerhalb der literarischen Reihe können Ausgangspunkt einer Diskussion über subkulturelle Phänomene werden und die Frage aufwerfen, ob Adorno und Horkheimer ihre Dynamik in ihrer Kritik an der Kulturindustrie richtig erfaßt haben. Denn die Dynamik der literarischen Reihe wird wichtig sein, um die Rolle des Kriminalromans in der Postmoderne, die die Kluft zwischen „hoher“ und „niederer“ Kunst schließen will, richtig einschätzen zu können. Die Autoren, die in diesem Seminar behandelt werden sollen, sind: Walpole, Hoffmann, Poe, Doyle, Chesterton, Hammett, Chandler, Simenon, Dürenmatt, Calvino, Kracauer, Benjamin, Alewyn, Iser, Todorov, Sebeok/ Sebeok, Kittler, Foucault, Adorno/ Horkheimer und Fiedler. Zur Vorbereitung empfehle ich: Jochen Vogt: Der Kriminalroman. Poetik, Theorie, Geschichte. München: Fink, 1998. 14 *212 PrS Einführung in die Erzähltheorie F. Zipfel 2-std., Do 16.00 – 18.00, P 108 Beginn: 28. Oktober 2004 Erzählen ist „ein Phänomen, dessen Bedeutung weit über den Bereich der Literatur hinausgeht, es bildet ein wesentliches Element für unser Verständnis der Wirklichkeit. Von dem Zeitpunkt an, da wir in der Lage sind, Wörter zu verstehen, bis zu unserem Tod sind wir beständig von Erzählungen umgeben, zunächst in der Familie, dann in der Schule, dann bei der Begegnung mit anderen Menschen und schließlich durch unsere Lektüre“ (Michel Butor). Die literaturwissenschaftliche Erzähltheorie hat in den letzten 50 Jahren unterschiedliche Modelle zur systematischen Beschreibung des Phänomens Erzählen, insbesondere des literarischen Erzählens entwickelt. Im Seminar werden die grundlegenden Beschreibungskategorien für die Analyse erzählender Texte erarbeitet: Unterschied zwischen Erzählung und Geschichte, Erzählen und Beschreiben, Formen der Darstellung zeitlicher Abläufe, Erzählperspektive, Fokalisierung, Erzähler, Ebenen des Erzählens usw. Zum vertiefenden Verständnis wird das erzähltheoretische Beschreibungsinventar an einem komplexen Erzähltext der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts, William Faulkners The Sound and the Fury, erprobt. Zur Einführung: Matías Martínez/ Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. 4. Auflage München 2003. Eine gründliche Lektüre von Faulkners The Sound und the Fury (Schall und Wahn) vor Beginn des Seminars wird vorausgesetzt. HAUPTSEMINARE Wichtiger Hinweis: Voraussetzung für die Teilnahme an Hauptseminaren ist ein abgeschlossenes Grundstudium in der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft (inklusive Nachweis über Lektürefähigkeit in zwei Fremdsprachen). *213 HS Ekphrasis und Narration A. Dunker 2-std., Di 16.00 – 18.00, P 102 Beginn: 26. Oktober 2004 Die Ekphrasis, die detaillierte Beschreibung von Kunstgegenständen und Bildern, ist ein alter Topos der Literatur und traditioneller Untersuchungsgegenstand der Komparatistik. Dabei müssen mediale Codierungen aus dem Medium Bild in das Medium Text übertragen werden. In diesem Seminar soll es um Bücher gehen, in denen die Bildbetrachtung und -beschreibung Gegenstand der Handlung, die 15 Ekphrasis also Teil der Narration wird, was die Probleme der transmedialen Umcodierung noch einmal verstärkt. Untersucht werden soll das u.a. an folgenden Texten: Achim von Arnim: Raphael und seine Nachbarinnen; Oscar Wilde: The Picture of Dorian Gray; Jorge Semprun: La deuxième mort de Ramón Mercader; La Montagne blanche; Peter Weiss: Die Ästhetik des Widerstands (in Auszügen); Arno Schmidt: Abend mit Goldrand (in Auszügen). *214 HS Literarische Südsee-Bilder A. Dunker 2-std., Fr 12.00 – 14.00, P 206 Beginn: 29. Oktober 2004 Die großen Entdeckungsreisen des 18. Jahrhunderts präsentieren die Südsee in Bildern der Utopie: „Gute Wilde“ leben auf Inseln, auf denen man nicht zu arbeiten braucht und ‚freie Liebe‘ für alle zur Verfügung steht. Der Diskurs der Aufklärung setzt diese Bilder im Kontext Rousseaus entweder zur Kritik an der verderbten Zivilisation Europas ein oder als Fluchtraum aus den Zwängen der Gesellschaft. Die dabei entworfene Ikonographie der glückseligen Inseln wirkt bis in die Alltagskultur der Gegenwart und in die Sprache der Werbung fort, obwohl die beschriebenen Qualitäten durch die christliche Missionierung, Seuchen etc. schon im 19. Jahrhundert längst verschwunden waren – falls es sie jemals so gegeben hat und es nicht von Anfang an Projektionen der Europäer waren. Im Seminar sollen zunächst die entsprechenden Bilder aus den großen Reiseberichten von Bougainville, Captain Cook und Georg Forster analysiert und dann mit den literarischen Verarbeitungen konfrontiert werden. Dabei werden u.a. folgende Texte im Zentrum stehen: Diderot: Supplément au voyage de Bougainville; Saint-Pierre: Paul et Virginie; Hoffmann: Haimatochare; Chamisso: Peter Schlemihls wundersame Geschichte; Salas y Gomez; Eichendorff: Eine Meerfahrt; Melville: Typee; Encantadas or Enchanted Isles; Stevenson: The South Seas; Brecht: Gespräch über die Südsee. Daneben werden uns auch Beispiele aus anderen Künsten beschäftigen, vor allem die Tahiti-Bilder Paul Gauguins und Friedrich Wilhelm Murnaus Südsee-Film Tabu. Literatur zum historischen Hintergrund: Urs Bitterli: Die ‚Wilden‘ und die ‚Zivilisierten‘. Grundzüge einer Geistes- und Kulturgeschichte der europäisch-überseeischen Begegnung. München 1976. . *215 HS Jüdische Kinderliteratur 2-std., Blockseminar (5 Sitzungen) 11. – 15.10.04, 9.00 – 15.00 (Pause: 12 – 13) Raum wird per Aushang bekannt gegeben B. KümmerlingMeibauer Im Zentrum dieses Seminars steht die deutsch-jüdische Kinderliteratur des 20. Jahrhunderts, wobei auch die in englischer Sprache verfasste Kinderliteratur emigrierter deutsch-jüdischer Autorinnen und Autoren einbezogen wird. Der Einfluss der Jugendschriftenbewegung und der 16 jüdischen Reformpädagogik wird dabei ebenso zur Sprache kommen wie die Gegenströmung der Neo-Orthodoxie und das Eindringen zionistischer Ideen. Weitere Fragestellungen, die in diesem Seminar behandelt werden, beziehen sich auf die Darstellung jüdischer Kindheit und Kultur sowie das Zusammenspiel von Erinnerung und Identität in der jüdischen Kinderliteratur nach 1945. Folgende Werke werden dabei u.a. der Seminararbeit zugrunde gelegt: Siegfried Abeles: Tams Reise durch die jüdische Märchenwelt (1922); Else Ury: Nesthäkchen und der Weltkrieg (1922); Felix Salten: Bambi (1923); Auguste Lazar: Sally Bleistift in Amerika (1935); Mirjam Singer: Benni fliegt ins gelobte Land (1936); Ludwig Strauß: Die Zauberdrachenschnur (1936); Anna Maria Jokl: Die Perlmutterfarbe (1948); Mira Lobe: Insu-Pu (1951); Doris Orgel: The Devil in Vienna (1978); Holly-Jane Rahlens: Prinz William, Maximilian Minsky und ich (2002). Das Seminar ist auf 40 Teilnehmer beschränkt. Eine Vorbesprechung mit Vergabe der Referatsthemen findet am 23. Juli um 14 Uhr in der Institutsbibliothek statt. Literaturhinweis: Annegret Völpel/ Zohar Shavit: Deutsch-jüdische Kinder- und Jugendliteratur. Stuttgart/ Weimar 2002. *216 HS Romantik – narrativ 2-std., Fr 12.00 – 14.00, P 108 Beginn: 29. Oktober 2004 B. KümmerlingMeibauer Multiperspektivität, Verschachtelung mehrerer Erzählebenen, Spiel mit der Herausgeberfiktion, Bewusstseinsbericht und unzuverlässiges Erzählen sind narratologische Phänomene, die sich bereits in Erzählungen und Romanen der Romantik nachweisen lassen. Das Seminar dient dazu, sich in aktuelle erzähltheoretische Ansätze einzuarbeiten und diese bei der Analyse ausgewählter Werke aus vier Ländern (Deutschland, England, Frankreich, USA) anzuwenden. Dabei soll auch der bei einigen Werken zu beobachtende Übergang vom romantischen zum realistischen Erzählen untersucht werden. Folgende Werke werden u.a. behandelt: Friedrich Schlegel: Lucinde (1799); Heinrich von Kleist: Die Marquise von O... (1808); E.T.A. Hoffmann: Nußknacker und Mausekönig (1816); Jane Austen: Emma (1816); Mary Shelley: Frankenstein (1818); Stendhal: Le Rouge et le Noir (1830); Charles Nodier: La Fée aux miettes (1832); Emily Brontë: Wuthering Heights (1847); Nathaniel Hawthorne: The Scarlet Letter (1850). Das Seminar ist auf 40 Teilnehmer beschränkt. Eine Vorbesprechung mit Vergabe der Referatsthemen findet am 23. Juli um 13 Uhr in der Institutsbibliothek statt. Literaturhinweis: Matías Martínez/ Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. 4. Auflage München 2003. 17 *217 HS Autobiographisches Erzählen D. Lamping 2-std., Mi 14.00 – 15.30, P 206 Beginn: 27. Oktober 2004 Die Bedeutung der Autobiographie, etwa in kultur- und mentalitätsgeschichtlicher, auch in psychologischer Hinsicht, ist heute unbestritten. Für die Literaturwissenschaft ist sie als Modellfall faktualen Erzählens – und damit auch in Abgrenzung zu autobiographischen Romanen und fiktiven Autobiographien – besonders aufschlußreich. Im ersten Teil des Seminars sollen zunächst einige der klassischen Autobiographien der europäischen Literatur analysiert werden, zumal die von Augustinus, Rousseau und Goethe. Im zweiten Teil sollen dann neue Formen autobiographischen Erzählens anhand von Texten vor allem J.-P. Sartres, A. Anderschs, R. Brautigans und J. Updikes analysiert werden. Eine Vorbesprechung für Referentinnen und Referenten findet am Dienstag, den 27.7., um 14.00 Uhr in meinem Büro statt. Zu Vorbereitung empfohlen: P. Lejeune: Der autobiographische Pakt. Frankfurt a.M. 1994. 218 HS Italien in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts 2-std., Do 10.00 – 12.00, P 206 Beginn: 28. Oktober 2004 D. Lamping Italien, italienische Literatur und Kultur sind seit dem 18. Jahrhundert ein wichtiger Bezug und ein wichtiges Thema der deutschen Literatur. Diese Beziehung hat – nicht zuletzt durch historische Umstände, aber auch durch literarische Rezeptionen und kulturelle Annäherungen – im 20. Jahrhundert eine besondere Bedeutung erlangt. Im Seminar sollen die wichtigsten literarischen Auseinandersetzungen mit Italien ungefähr seit 1900 untersucht werden. Im Mittelpunkt stehen dabei Texte von R.M. Rilke, H.v. Hofmannsthal, R. Borchardt, K. Edschmid, R. Hagelstange, A. Andersch, M.L. Kaschnitz, P. Schneider, R.D. Brinkmann und H.M. Enzensberger. Eine Vorbesprechung für Referentinnen und Referenten findet am Dienstag, den 27.7., um 13.30 Uhr in meinem Büro statt. Zu Vorbereitung empfohlen: G.E. Grimm u.a.: „Ein Gefühl von freierem Leben“. Deutsche Dichter in Italien. Stuttgart 1990. 18 219 HS Der Kommerz in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts 2-std., Mi 12.00 – 14.00, Raum n.V. Beginn: 27. Oktober 2004 B. Spies Anmeldung: Mittwoch, 28. Juli, 9.30 Uhr, Zi. 02-922. Geschäftstätigkeit zum Zwecke der Geldvermehrung ist ein Sujet, das von der Literatur häufiger bearbeitet wird als gemeinhin angenommen wird. Die Fragestellung des Seminars zielt vor allem auf die spezifischen Leistungen der Literatur bei der Darstellung des homo oeconomicus, der Sphäre seiner Tätigkeit und der Konsequenzen seiner Erfolge wie Mißerfolge. Das Programm des Seminars soll bei der Anmeldung festgelegt werden. Denkbar ist die Besprechung von Texten wie: Gustav Freytag: Soll und Haben. Friedrich Spielhagen: Sturmflut. Thomas Mann: Die Buddenbrooks. Heinrich Mann: Inflationsnovellen. Erik Reger: Union der festen Hand (im Vergleich zu populären Unternehmer-Darstellungen der 20er Jahre). Bertolt Brecht: Julius Caesar; Dreigroschenroman. F. C. Delius: Die Siemens-Familie u.a. Romane. Dieter Wellershoff: Der Sieger nimmt alles. Uwe Timm: Der Kopfjäger. Ergänzungen aus anderen Nationalliteraturen sind leicht möglich (z.B. Balzac: Das Haus Nucingen; Upton Sinclair: Oil). Zur einführenden Lektüre: Der Kommerz in der Literatur, literatur für leser 1/ 1992 (Themenheft). 220 HS Tragikomödie F. Zipfel 2-std., Mi 16.00 – 18.00, P 207 Beginn: 27. Oktober 2004 Die Tragikomödie ist eine problematische Gattung, da in ihr zwei auf den ersten Blick unvereinbare Elemente – das Tragische und das Komische – auf die ein oder andere Weise miteinander verbunden werden. Insbesondere stellt sich die Frage, wie die für Tragik charakteristische emotionale Beteiligung und die für Komik notwendige emotionale Distanzierung der Rezipienten miteinander kombiniert werden können. So wurde die Tragikomödie aufgrund der strikten Trennung von Komödie und Tragödie in den klassischen Poetiken hauptsächlich negativ bewertet – G.E. Lessing z.B. bezeichnet sie als „dramatische Mißgeburt.“ Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts jedoch wird die Verbindung von Tragik und Komik als eine Möglichkeit adäquater Darstellung der Grundprobleme menschlicher Existenz sowie sozialer, kultureller und gesellschaftlicher Entwicklungen aufgewertet. Dürrenmatt z.B. geht davon aus, daß „das Tragische nur noch aus der Komödie heraus erzielt werden kann.“ Im Seminar sollen unterschiedliche Formen der Kombination von Tragik und Komik in Dramen von Kleist, Büchner, Musset, Čechov, Ibsen, Hauptmann, 19 Schnitzler, Beckett, Dürrenmatt, Pinter und Stoppard untersucht werden. Zur Einführung: Jürgen Landwehr: „Tragikomödie“, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, hrsg. v. Jan-Dirk Müller u.a. Band III. Berlin – New York 2003, 663-666; Karl S. Guthke: Die moderne Tragikomödie. Göttingen 1968. OBERSEMINAR 221 OS Neuere komparatistische Forschung 2-std., Do 14.00 – 16.00, P 201 Beginn: 28. Oktober 2004 D. Lamping Das Oberseminar wendet sich ausschließlich an Studierende, die an einer Dissertation arbeiten. Neben jeweils eigenen Projekten sollen neue komparatistische Doktorarbeiten diskutiert werden. Eine Teilnahme ist nur aufgrund einer persönlichen Einladung möglich. ÜBUNG *222 Ü Einführung in die Narratologie A. Solbach 2-std., Mi 14.00 – 16.00, P 208 Beginn: 27. Oktober 2004 Der Kurs versucht, anhand von konkreten Textpassagen Problemfelder der Narratologie zu erarbeiten. Grundvoraussetzung zur Teilnahme ist die Übernahme/ Teilnahme an einer Seminarpräsentation. Die TeilnehmerInnen sollten Freude an z.T. sprachlich-pedantischer Formalanalyse haben. Einführend siehe: Jost Schneider: Einführung in die Romananalyse. Darmstadt: WBG, 2003. Matías Martínez/ Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. München: Beck, 1999. KOLLOQUIUM 223 Kolloquium für Doktoranden und Examenskandidaten 2-std., Z.u.O.n.V. Teilnahme nur nach persönlicher Anmeldung oder Einladung. A. Dunker