Wintersemester 07/08 - Johannes Gutenberg

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Filmwissenschaft / Mediendramaturgie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Seminar für Filmwissenschaft
Wallstr. 11
55122 Mainz
Tel.: 06131 / 39-31720/21
Fax: 06131 / 39-31719
Homepage: http://www.uni-mainz.de/film
http://www.uni-mainz.de/FB/02/Mediendramaturgie
Personalteil
Professor:
Universitätsprofessor Dr. Norbert Grob
(Leiter des Studiengangs Mediendramaturgie /
Kommissarischer Leiter der Filmwissenschaft)
Sprechstunden im Semester Do 12-14
e-mail: [email protected]
Akademischer Rat:
Dr. habil. Bernd Kiefer
Sprechstunden: Do 10-12
e-mail: [email protected]
Sekretariat:
Medienhaus, Wallstr. 11
Evelyn Ickstadt, Ria Kern-Martin
Öffnungszeiten: Mo-Mi 9-12
Hochschuldozenten:
HD Dr. Susanne Marschall (Akad. Rätin)
Sprechstunden: Do 16-17.30
e-mail: [email protected]
Tel. 39-31724
Tel. 39-31726
Tel. 39-31720
Tel. 39-31721
Fax: 39-31719
Tel. 39-31729
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Wissenschaftliche Mitarbeiter:
PD Dr. habil. Marcus Stiglegger
Sprechstunden: Mo 12-13
e-mail: [email protected]
Dr. Thomas Klein
Sprechstunden: Mo 13-14
e-mail: [email protected]
Lehrbeauftragte:
Dr. des. Rada Bieberstein
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Tel. 39-31730
Tel. 39-31727
Tel. 39-31720
Vera Cuntz M.A.
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Tel. 39-31720
Dr. Jürgen Felix
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Tel. 39-31720
Dr. Oliver Keutzer
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Tel. 39-31720
Dr. Roman Mauer
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Tel. 39-31720
Peter Moormann M.A.
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Tel. 39-31720
Dr. Andreas Rauscher
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Tel. 39-31720
Peter Schulze M.A.
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Tel. 39-31720
Dr. Irene Schütze
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Harald Steinwender M.A.
Sprechstunde n.V., Raum 00-266
Tel. 39-31720
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Tel. 39-31720
Studienfachberatung Filmwissenschaft
und Vertrauensdozent für ausländische Studierende:
Dr. habil. Bernd Kiefer (Akad. Rat)
Tel. 39-31726
Sprechstunden: Do 10-12
e-mail: [email protected]
Studienfachberatung Mediendramaturgie
Dr. Thomas Klein
Sprechstunden: Mo 13-14
e-mail: [email protected]
Tel. 39-31727
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ACHTUNG
Im Wintersemester 2007/08 wird erstmals das vierstündige Proseminar
„Einführung in die Analyse von Fernsehproduktionen“ ersetzt durch den
von allen Hauptfachstudierenden im Grundstudium zu absolvierenden
vierstündigen Grundkurs in zwei Semestern „Einführung in die Filmgeschichte“.
Nur in diesem Semester besteht die Veranstaltung AUSNAHMSWEISE (da
einige KommilitonInnen davon ausgingen, der Schein sei in EINEM Semester zu erarbeiten) aus der Vorlesung „Einführung in die Filmgeschichte“ (2std., Di 14 -16, N. Grob) und aus dem Proseminar „Einführung in die Filmtheorie“ (2-std., Mo 10-12, B. Kiefer). Die Hauptfachstudierenden, die einen
Schein erwerben wollen, müssen an beiden Lehrveranstaltungen regelmäßig teilnehmen. Der Leistungsnachweis erfolgt durch eine Klausur am Ende
des Semesters über den Stoff der Vorlesung und des Proseminars. Wir weisen darauf hin, dass der Leistungsnachweis in diesem Grundkurs zwischenprüfungsrelevant ist, d. h. die Note geht – wie die Note aus der „Einführung
in die Filmanalyse“ – in die Zwischenprüfung ein.
Beide Lehrveranstaltungen sind (wahlweise) selbstverständlich auch offen
für Nebenfachstudierende und für Hauptfachstudierende, die die „Einführung in die Analyse von Fernsehproduktionen“ bereits erfolgreich absolviert
haben. Im Proseminar „Einführung in die Filmtheorie“ kann ein Schein für
ein thematisches Proseminar erworben werden.
Zwischenprüfung
Alle Hauptfach-Studierenden der Filmwissenschaft müssen zum Ende des
4., spätestens zum Ende des 5. Fachsemesters die Zwischenprüfung ablegen. Voraussetzung zur Anmeldung für die Prüfung ist die Vorlage von
vier benoteten Scheinen aus den beiden Einführungen und zwei thematischen Proseminaren. Der unbenotete Schein aus dem „Filmischen Modellversuch“ kann auch im Hauptstudium erworben werden.
Die Zwischenprüfung im Wintersemester 2007/08 findet statt am
Montag, 29.10.2007, von 12 bis 15 Uhr (Prüfer: Kiefer/Marschall)
Dienstag, 30.10.2007, von 12 bis 15 Uhr (Kiefer/Stiglegger)
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Die Anmeldung zu der Prüfung hat zu erfolgen bis spätestens
Freitag, 14. September 2007,
in den Sprechstunden der Zwischenprüfungs-Beauftragten Dr. habil. Bernd
Kiefer, Dr. habil. Susanne Marschall und Dr. habil. Marcus Stiglegger unter
Vorlage aller Scheine.
Anmeldeformulare erhalten Sie im Sekretariat!
Achtung
Zur Festlegung der Vornote werden nur die Noten aus den beiden Einführungskursen berücksichtigt.
Das Thema der mündlichen Prüfung von der Dauer einer Viertelstunde darf
nicht identisch sein mit einem Thema, das bereits in einer Hausarbeit behandelt wurde.
Die genaue Terminabsprache erfolgt bei der Anmeldung!
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Anmeldung
Studienanfänger und Studienortwechsler müssen sich im Sekretariat der
Filmwissenschaft anmelden (zusätzlich zur Einschreibung im Studierendensekretariat). Bringen Sie hierzu bitte ein Passfoto, das Stammdatenblatt
und das Studienbuch mit.
Anmeldung: zu Sekretariatsöffnungszeiten in den beiden ersten Wochen
des Wintersemesters 2007/08.
Einführungsveranstaltungen für Erstsemester
Filmwissenschaft: Montag, 15. 10.07, 12 Uhr s.t., Seminarraum
Mediendramaturgie: Montag, 15. 10.07, 13 Uhr s.t., Seminarraum
Bibliothek
Die Bibliothek der Filmwissenschaft/Mediendramaturgie (Raum 01002) befindet sich im Medienhaus, Wallstr. 11, Eingang rechts, im 1. Stock,
Eingangsbereich von K3.
Öffnungszeiten: Mo 11-15 Uhr, Di 10.30-14.30 Uhr, Mi 12-16 Uhr, Do 13-17
Uhr Fr 10-14 Uhr. In der vorlesungsfreien Zeit: s. Aushang
Die Bibliothek ist grundsätzlich eine Präsenzbibliothek, d.h. Bücher können
zu den Öffnungszeiten eingesehen, aber nicht ausgeliehen werden. Ausleihe
aus der Bibliothek ist nur über das Wochenende möglich oder kurzfristig
zum Kopieren. Voraussetzung für die Ausleihe ist die Vorlage einer gültigen
UB-Karte.
Für Studierende der Mediendramaturgie: Die Bibliothek der Theaterwissenschaft befindet sich im Philosophicum, Raum 02-812. Voraussetzung
für die Ausleihe ist die Vorlage einer gültigen Seminarkarte.
Videotheken
Filmwissenschaft/Mediendramaturgie (Raum 00-222, Tel.: 31722):
Öffnungszeiten:
- dienstags von 11-13 Uhr zur Ausleihe
- freitags von 11-13 Uhr zur Rückgabe UND Ausleihe
- montags von 11-13 Uhr zur Rückgabe.
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In der vorlesungsfreien Zeit: s. Aushang & Homepage
Voraussetzung für die Ausleihe ist die Vorlage einer gültigen Seminarkarte.
Wer Videos mehr als zweimal mit Verspätung abgibt, riskiert eine Sperrung
der Seminarkarte und damit einen Ausschluss von der Ausleihe für das laufende Semester. Auf jeden Fall wird eine Säumnisgebühr von 1,50 Euro pro
angebrochenem Tag und Film erhoben.
Der Sichtraum der Filmwissenschaft befindet sich im Fachschaftsraum
(00–125). Die Anmeldeliste für Sichttermine liegt in der Videothek aus, wo
auch der Schlüssel für den Fachschaftsraum erhältlich ist.
Für Studierende der Mediendramaturgie:
Videothek der Theaterwissenschaft (Philosophicum, Raum 03-524):
Öffnungszeit: Mi 12-14 Uhr & ggf. nach Vereinbarung.
Es dürfen maximal zwei Medien ausgeliehen werden.
Voraussetzung für die Ausleihe ist die Vorlage einer gültigen Seminarkarte
bzw. Studentenausweises.
Die Dauer der Ausleihe beträgt eine Woche.
Das Schwarze Brett
Die aktuellste Informationsquelle der Filmwissenschaft/Mediendramaturgie ist das Schwarze Brett (im Foyer des Medienhauses). Dort werden z. B.
Änderungen gegenüber dem Vorlesungsverzeichnis, geänderte Sprechzeiten, besondere Veranstaltungen und andere wichtige Informationen ausgehängt.
Seminarbesuch
Die Anmeldung zu den Veranstaltungen (gemeint sind Seminare und
Übungen; Vorlesungen sind öffentlich) erfolgt – wenn nicht ausdrücklich
anders vermerkt – in der ersten Seminarsitzung des Semesters.
Um Pro-, Haupt-, Oberseminare und Übungen aus dem Bereich Theaterwissenschaft besuchen zu können, müssen sich die Studierenden der Mediendramaturgie zu den betreffenden Lehrveranstaltungen allerdings vorher
anmelden. Die Listen für die Anmeldung hängen zwei Wochen vor Semesterbeginn im Institut für Theaterwissenschaft aus.
Für alle Seminare besteht Anwesenheitspflicht, d. h., um einen Leistungsnachweis (= Schein) zu erwerben, dürfen nicht mehr als zwei Sitzungen
versäumt werden.
Falls nicht anders angegeben, beginnen die Veranstaltungen c.t. (d.h. mit
akademischem Viertel); es sei denn, der Beginn ist ausdrücklich auf s.t.
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(d.h. ohne akademisches Viertel) oder auf 30 Minuten nach der vollen
Stunde (z.B. 9.30 - 11 Uhr) festgelegt.
Seminarkarten
Zu Semesterbeginn müssen die Seminarkarten verlängert werden. Bitte halten Sie hierfür ihren Studienausweis mit der aktuellen Semesterbescheinigung bereit.
Die gültige Seminarkarte ist Voraussetzung für die Ausleihe von DVDs, Videokassetten und Büchern.
Ausstellung und Verlängerung der Seminarkarten: Nur im Sekretariat werden zu Beginn des Semesters die Seminarkarten verlängert. Dafür wird ab
sofort, wie in anderen Instituten üblich, eine Gebühr in Höhe von 3 € erhoben (bei Verlust: 5 €). Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben
(NUR an diesen Terminen ist dann die Verlängerung möglich!!!).
Fachschaftsrat
Adresse: Raum 00-125 im Eingangsbereich des Medienhauses, Wallstraße
11, Tel. 39-31762, fax: 39-25502. Alle Studierende der Filmwissenschaft und
Mediendramaturgie bilden zusammen die Fachschaft und wählen auf einer
jährlichen Vollversammlung die Mitglieder des Fachschaftsrats. Dieser vertritt die Interessen der Studierenden gegenüber dem Institut, innerhalb der
Universität und nach außen. Er bemüht sich um eine Verbesserung der
Studienbedingungen. Zu seinen Aufgaben gehören u.a. die Betreuung von
Studienanfängern und die Organisation von Erstsemester-Wochenenden
und FiWi-Parties.
Im Fachschaftsraum stehen allen Studierenden eine Kaffeemaschine, ein
DVD-Player, zwei Videorecorder sowie ein Grundstock wichtiger Filme zur
Verfügung. Hier lassen sich auch Klausuren aus vergangenen Semestern
einsehen.
Die Treffen des Fachschaftsrats finden während des Semesters jede Woche
statt und sind öffentlich. Ideen und Mithilfe sind jederzeit willkommen.
Weitere Informationen im Internet: www.filmfachschaft-mainz.de.
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Veranstaltungen im Wintersemester 2007/08
Vorlesungen
Einführung in die Filmgeschichte
[2-std.], Di 14-16, c.t., Hörsaal
Klassische Filmtheorien
[2-std.], Mi 13-15, c.t., Hörsaal
Geschichte und Ästhetik des japanischen Kinos
[2-std.], Mo 13-15, c.t., Hörsaal
Aisthesis – Ästhetik:
Bildgestaltung und Wahrnehmung im Kino
[2-std.], Do 13-15, c.t., Hörsaal
Proseminare
Einführung in die Filmanalyse
[4-std.], Fr 10-14, c.t., Hörsaal
+ Tutorium
[2-std.], Di 18-20, c.t., Seminarraum
Einführung in die Filmtheorie
[2-std.], Mo 10-12, c.t., Hörsaal
Filmmusik: John Williams
[2-std.], Mo 15-17, c.t., Seminarraum fällt aus!
Hollywood Mavericks –
Samuel Fuller, Robert Aldrich und Sam Peckinpah
[2-std.], Di 10-12, c.t., Seminarraum
Malerei und Film
[2-std.], Mi 10-12, c.t., Seminarraum
Indiens Filmkulturen:
Geschichte, Dramaturgie, Ästhetik
[2-std.], Mi 15-17, c.t., Hörsaal
Norbert Grob
Norbert Grob/
Bernd Kiefer/
Josef Rauscher u.a.
Marcus Stiglegger
Susanne Marschall
Andreas Rauscher
René Ruppert
Bernd Kiefer
Peter Moormann
Harald Steinwender
Irene Schütze
Susanne Marschall
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Neues italienisches Kino
[2-std.], Do 10-12, c.t., Seminarraum
Zeit im Film
[2-std.], Do 15-17, c.t., Hörsaal
Pedro Almodóvar
[2-std.], Fr 10-12, c.t., Seminarraum
Rada Bieberstein
Roman Mauer
Peter Schulze
Pop ’n’ Post. Von Godard zu Tarantino
[2-std.], Blockseminar,
Termine:
11./25.01.08, 08./15.02.08 15-18h
26.01.08 10-14h
09.02.08 10-14h
Jürgen Felix
Einführung in die Mediendramaturgie
[4-std.], Di 10-14, c.t., Hörsaal
+ Tutorium
[2-std.], Mo 17-19, c.t., Seminarraum
(Kernbereich Mediendramaturgie)
Thomas Klein
Hauptseminare
Brecht – intermedial
[3-std.], Mo 10-13, c.t., Seminarraum
Alla Soumm
Thomas Klein
Fassbinder. Berlin Alexanderplatz
[4-std.], Mo 15-19, c.t., Hörsaal
Bernd Kiefer
Erzählerische Standards im Film
Augenblicke – Motive – Situationen
[2-std.], Di 17-19, c.t., Hörsaal
Norbert Grob
Werner Herzog
[3-std.], Mi 16-19, c.t., Seminarraum
Marcus Stiglegger
Kino des Episodischen
[2-std.], Do 15-17, c.t., Seminarraum
Norbert Grob
Die Fernsehserie
[3-std.], Fr 14-17, c.t., Hörsaal
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Susanne Marschall
Colloquium
Examenscolloquium
[2-std.], 14-tägig, Do 18-20, c.t., Seminarraum
Norbert Grob
HÖRFUNK
Hauptseminar
Dramaturgie der Radioformen: Feature
[2-std.], Blockseminar, 16. November ab 12.00 s.t.
und17. November ab 11.00 s.t.
(nur für Studierende der Mediendramaturgie)
Manuela Reichart
NEUE MEDIEN
Proseminare
Theorien der Neuen Medien
Oliver Keutzer
[3-std.], D0 17-20, c.t., Hörsaal
(für Filmwissenschaftler und Mediendramaturgen im Hauptstudium)
Das Seminar ist nicht identisch mit dem Proseminar aus dem WS 2006/07!
Kreativität in den Neuen Medien am Beispiel des Web 2.0
[2-std.], Di 16-18, c.t., Seminarraum
(für Filmwissenschaftler und Mediendramaturgen)
Vera Cuntz
THEATERWISSENSCHAFT
Die folgende Auswahl an Lehrveranstaltungen des Faches Theaterwissenschaft richtet sich an Studierende der Mediendramaturgie. Weitere Veranstaltungen der Theaterwissenschaft entnehmen Sie deren Kommentiertem
Vorlesungsverzeichnis.
Vorlesungen
Theatergeschichte als Mediengeschichte I:
Theatralität und Schriftkultur in Mittelalter
und Früher Neuzeit
[2-std.], Mi, 10-12, c.t., P 5
Friedemann Kreuder
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Proseminare
Einführung in die Analysemethoden der
Theaterwissenschaft
[4-std.],
Plenum: Mi, 14-16, c.t., P 11 (Beginn: 24. Okt.)
Kurs I:
Mo, 16-18, c.t., P 102 (Beginn: 29. Okt.)
Kurs II:
Di, 14-16, c.t., P 105 (Beginn: 30. Okt.)
Hauptseminare
Theatergeschichte: Italienischer Theaterbau
der Renaissance (mit Exkursion)
[2-std.], Mo, 14-16, c.t., P 3
Theorie und Ästhetik:
Performativität
[2-std.], Di, 12-14, c.t., P 5
Shakespeare in der Populärkultur
[2-std.], Fr, 12-14, c.t., P 13
Übungen
Dramaturgische Übung:
Neue britische Stücke im deutschen Theater:
Probleme kulturellen Transfers
[2-std.], Blockseminar, Z.u.O.n.V.
Dramaturgische Übung:
Dramaturgisches und Szenisches Doppelprojekt zum
Thema “Die 68er”
Das Doppelprojekt findet über die Länge von zwei
Semestern statt.
[2-std.], Z.u.O.n.V.
Constanze Schuler
Friedemann Kreuder
Friedemann Kreuder
Peter Marx
Michael Raab
Heike Wintz
Theaterpädagogik und Theaterreformer:
Heike Mayer-Netscher
Stanislawski, Brecht, Grotowski und Boal
[2-std.], Blockseminar:
Fr, 11.01.08, 16-21 Uhr, Sa, 12.01.08, 8-16 Uhr, P 207
Fr, 18.01.08, 16-21 Uhr, Sa, 19.01.08, 8-16 Uhr, P 207
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Vorlesungen
Einführung in die Filmgeschichte
[2-std.], Di 14-16, c.t., Hörsaal
Norbert Grob
Filmgeschichte in unserem Verständnis sucht nicht der Kontinuität einzelner Ereignisse zu folgen (als Serie einzelner Filme), sondern die einzelnen
Filme in ihrem ästhetischen und historischen Kontext zu begreifen (als
Elemente epochaler Stile oder ästhetischer Bewegungen). In diesem Sinne
denken wir, wer Filme nur sieht wie Perlen an einer Schnur, der wird lediglich an Oberflächen kratzen.
Diese Vorlesung bildet gemeinsam mit dem PS „Einführung in die Filmtheorie“ den Kurs, der in diesem Semester die bisherige „Einführung in die
Analyse von Fernsehproduktionen“ ersetzt. In der letzten Sitzung ist deshalb von allen, die diesen Schein erwerben wollen, eine Klausur zu schreiben.
23.10.2007
Einführung: Was ist Filmgeschichte? /
Früheste Filme: Louis Lumière, Georges Méliès & Edwin S. Porter
30.10.2007:
Frühe Hollywood-Filme: David W. Griffith & Erich von Stroheim
06.11.2007
Deutscher Expressionismus: Die dämonische Leinwand
13.11.2007
Das deutsche Kino der 1920er Jahre: Fritz Lang, Friedrich Wilhelm
Murnau, G.W. Pabst
20.11.2007 (mit Bernd Kiefer):
Sowjetische Stummfilme: Eisenstein, Dovshenko, Vertov
27.11.2007:
Höhepunkte des US-Stummfilms: Chaplin & Keaton, Ford, King & Vidor
Diese Sitzung fällt aus! Das Programm verschiebt sich nach hinten. Welches
Thema ausfällt, ist noch nicht bekannt.
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04.12.2007:
Frühe Deutsche Tonfilme: Fritz Lang & Robert Siodmak,
DER BLAUE ENGEL & DER KONGRESS TANZT
11.12.2007:
Frühe Tonfilme aus Hollywood:
Edmund Goulding, Rouben Mamoulian, Victor Fleming, Howard Hawks
18.12.2007:
Das europäische Kino der 1930er Jahre: der Poetische Realismus
René Clair, Marcel Carné & Jean Renoir
08.01.2008:
Das klassische Hollywood der 1930er Jahre:
Ernst Lubitsch & Josef von Sternberg & GONE WITH THE WIND
15.01.2008:
Das Nazi-Kino: Veit Harlan, Leni Riefenstahl, Karl Ritter
22.01.2008:
Europa am Ende des Krieges: Marcel Carné & Helmut Käutner,
David Lean & Carol Reed
29.01.2008:
Das klassische Hollywood der 1940er Jahre:
Michael Curtiz & Otto Preminger, Orson Welles & William Wyler
06.02.2008:
Der US-amerikanische Film noir: John Huston & Frank Tuttle,
Jacques Tourneur & Robert Siodmak, Raoul Walsh & Orson Welles
13.02.2008: Klausur
Klassische Filmtheorien
[2-std.], Mi 13-15, c.t., Hörsaal
Norbert Grob/
Bernd Kiefer/
Josef Rauscher u.a.
Filmtheorie ist – neben Filmgeschichte und exemplarischer Filmanalyse –
der dritte Bereich filmwissenschaftlicher Tätigkeit, wobei filmtheoretische
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Konzepte die Filmgeschichtsschreibung und die Filmanalyse immer beeinflussen. Filmtheorie ist zugleich ein Feld der allgemeinen Kunsttheorie. Sie
entwickelt sich historisch zeitgleich mit der theoretischen Erfassung und
Bestimmung des Modernismus in Malerei, Literatur und Theater und teilt
oft auch deren Begrifflichkeit, wie Realismus und Klassizität, Tradition und
Avantgarde, Gattung, Genre und Autorschaft. Sie teilt auch die Inspiration
durch Disziplinen wir Philosophie, Psychologie und Kunstgeschichte. Im
Rahmen dieser Ringvorlesung sollen die klassischen Konzepte der Filmtheorie dargestellt werden, von den Anfängen bis zu André Bazin.
24.10. 2007: Norbert Grob
Frühe Filmtheorien (I) : Herbert Tannenbaum, Egon Friedell,
Walter Serner, Georg Lukács
31.10. 2007: Grob/Kiefer
Frühe Filmtheorien (II): Hugo Münsterberg
07.11. 2007: Norbert Grob
Kino-Theorie: Edgar Morin
14.11. 2007: Thomas Meder
Formästhetische Theorien (I): Film als Kunst: Rudolf Arnheim
21.11. 2007: Bernd Kiefer
Montagetheorien: Vertov, Pudovkin, Eisenstein
28.11. 2007: (Abendveranstaltung, 18 Uhr)
Jürgen Felix
Formästhetische Theorien (II): Erwin Panofsky
05.12. 2007: Bernd Kiefer
Realismus-Theorien (I): Siegfried Kracauer
12.12. 2007: Norbert Grob
Realismus-Theorien (II) André Bazin
19.12. 2007: Josef Rauscher
Phänomenologie des Films: Henri Agel & Allan Casebier
09. 01. 2008: Thomas Klein
Schauspiel-Theorien fürs Kino
16.01. 2008: (Abendveranstaltung: 18 Uhr)
Elisabeth Bronfen
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Film und Psychoanalyse
23.01. 2008: Thomas Koebner
Formästhetische Theorien (III): Béla Balázs
30.01. 2008: (Abendveranstaltung: 18 Uhr)
Martin Seel
Adorno und das Kino
07.02. 2008: Conclusio – Filmtheorie heute
Geschichte und Ästhetik des
japanischen Kinos
[2-std.], Mo 13-15, c.t., Hörsaal
Marcus Stiglegger
Das japanische Kino nimmt in der internationalen Filmproduktion noch
heute einen Ausnahmestatus ein: eine eigene Genrestruktur (Yakuza-Film,
Samurai-Filme, J-Horror, Pink Filme), die traditionelle Unterscheidung
zwischen jidei-geki (Vergangenheitsthemen) und gendei-geki (Gegenwartsthemen), ein spezieller Begriff des Unernsten auch in drastischen Momenten (asobi) – all diese Elemente schufen seit der Einführung des Mediums
in Japan 1897 eine eigene Ästhetik, die weltweit mit Befremden und Bewunderung wahrgenommen wird. Die Ablösung des Stummfilms durch den
Tonfilm ging hier langsamer vor sich – durch die Popularität des benshi
(Kinoerzählers). Erst mit dem großen Festival-Erfolg von Akira Kurosawas
RASHOMON (1948) wurde das japanische Kino auch im Westen wahrgenommen, wurden seine Meister Kurosawa, Ozu, Mizoguchi und Naruse
weltweit gefeiert. Analog zur Nouvelle vague und anderen Erneuerungen
sorgte Japan mit seinen ,jungen Wilden' für Furore: Die Filme von Oshima,
Imamura, Fukasaku u.a. erregten durch politische und tabubrechende Sujets Aufsehen. Daran knüpfte eine zweite Generation der Erneuerer an
(Ishii, Tsukamoto, Miike, Takeshi) an, die mit unterschiedlicher wie radikaler Bildsprache den Status des japanischen Kinos sicherten. Mehr denn je
wird seit Einführung der DVD auch der japanische Genrefilm im Westen
wahrgenommen. All diese Tendenzen sollen in dieser Vorlesung erläutert
und an seltenen Beispielen dokumentiert werden.
Literatur:
David Desser: Eros Plus Massacre. An Introduction to the Japanese New
Wave Cinema. Indianapolis 1988. – Mark Shilling: Contemporary Japanese
Film. New York 2000. – Donald Richie: A Hundred Years of Japanese Film.
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New York 2001. – Tom Mes/Jasper Sharp: The Midnight Eye Guide to New
Japanese Film. Berkeley 2005.
Aisthesis – Ästhetik:
Bildgestaltung und Wahrnehmung im Kino
[2-std.], Do 13-15, c.t., Hörsaal
Susanne Marschall
Die Vorlesung Aisthesis – Ästhetik untersucht herausragende Film- und
Bildbeispiele unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse der
Filmwissenschaft, der Kunstwissenschaft, der Bildwissenschaft sowie der
Wahrnehmungspsychologie, der Kognitionswissenschaft und der Neurowissenschaft. Im Zentrum stehen vor allem die großen Themen der Bildgestaltung Licht und Farbe, Bewegung und Bildkomposition. Deren Wirkung
auf die menschliche Wahrnehmung, aber auch die akustische Ebene der
filmischen Inszenierung werden Beachtung finden.
Literatur:
John Alton: Painting with Light. Berkeley/ Los Angeles/London 1995. –
Gilles Deleuze: Das Bewegungs-Bild. Kino 1. Frankfurt a. M. 1997. – ders.:
Das Zeit-Bild. Kino 2. Frankfurt a. M. 1997. – Rudolf Arnheim: Kunst und
Sehen. Eine Psychologie des schöpferischen Auges. Berlin 2000. – ders.:
Anschauliches Denken. Zur Einheit von Bild und Begriff. Köln 2001. –
ders.: Film als Kunst. Frankfurt a. M. 2002. –David Bordwell: Visual Style
in Cinema. Vier Kapitel Filmgeschichte. Frankfurt a. M. 2001. – Susanne
Marschall: Farbe im Kino. Marburg 2005 (vergriffen, 2. erw. Aufl. in Vorbereitung).
Proseminare
Einführung in die Filmanalyse
[4-st.], Fr 10-14, c.t., Hörsaal
+ Tutorium
[2-std.], Di 18-20, c.t., Seminarraum
Andreas Rauscher
René Ruppert
Das Proseminar Einführung in die Filmanalyse behandelt als verpflichtender Kurs für Studierende der Filmwissenschaft und Mediendramaturgie im Grundstudium die wesentlichen Elemente filmwissenschaftlichen Arbeitens und die Grundlagen der Filmanalyse. Das Seminar richtet
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sich an Erstsemesterstudierende und Studierende, die den Kurs noch nicht
besucht haben, sowie Studienortwechsler, denen kein adäquater Leistungsnachweis anerkannt werden konnte. In Zweifelsfällen sei den Studierenden
geraten, vor Beginn des Semesters die Studienfachberatung aufzusuchen.
Das Themenspektrum des Seminars beinhaltet zentrale filmische Gestaltungsmittel wie Kameraarbeit, Einstellungsgrößen, Schnitt, Montage, Ton,
Soundtrack, Architektur, die Konstruktion filmischer Räume und Schauspielkunst. Darauf aufbauend werden dramaturgische Konzepte und narrative Strategien des filmischen Erzählens sowie wesentliche Ansätze zu Stilformen und zur Genrediskussion behandelt. Zusätzlich zum Seminar wird
ein Tutorium angeboten, in dem neben einer Intensivierung der im Seminar behandelten Themen auch die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens
sowie die Konzeption von Referaten und Hausarbeiten geübt werden. Der
Besuch des Tutoriums wird dringend empfohlen. Voraussetzung für den
benoteten Leistungsnachweis im Seminar ist das Bestehen einer dreistündigen Klausur und das Verfertigen einer schriftlichen Hausarbeit, die vier
Wochen nach dem Ende des Semesters abzugeben ist.
Literatur:
Als Basistexte zur Anschaffung dringend empfohlen sind Knut Hickethier:
Film- und Fernsehanalyse, Stuttgart/Weimar 2007, und James Monaco:
Film verstehen, Reinbek bei Hamburg 2000. Außerdem: die drei von
Thomas Koebner herausgegebenen Bände Filmklassiker, Stuttgart 2006;
Filmregisseure, Stuttgart 1999, und Reclams Sachlexikon des Films (2. Auflage), Stuttgart 2007.
Als studienbegleitende Bücher werden außerdem empfohlen: Franz-Josef
Albersmeier (Hg.): Texte zur Theorie des Films, Stuttgart 1998; David
Bordwell: Film Art – An Introduction, Columbus, 2007; Jürgen Felix (Hg.):
Moderne Film Theorie, Mainz 2002 und Geoffrey Nowell-Smith (Hg.): Geschichte des internationalen Films, Stuttgart/Weimar 1998.
Einführung in die Filmtheorie
[2-std.], Mo 10-12, c.t., Hörsaal
Bernd Kiefer
Das Seminar bildet mit der Vorlesung „Filmgeschichte“ von Norbert Grob
einen Grundkurs „Einführung in die Filmgeschichte“, der als Proseminar
für alle Hauptfachstudierenden im Grundstudium verpflichtend und zwischenprüfungsrelevant ist. Im Seminar sollen relevante Positionen der
Filmtheorie anhand ausgewählter Texte in Referaten vorgestellt und diskutiert werden. Es geht darum, die Studierenden mit der historisch-kritischen
20
Reflexion des Mediums Film vertraut zu machen, also mit Entwürfen zur
Ästhetik und zur Wirkungsweise des Films und zur Methode der Filminterpretation. Die Auswahl umfasst Autoren wie Dziga Vertov, Sergej Eisenstein, Béla Balázs, Rudolf Arnheim, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin,
Theodor W. Adorno, André Bazin, Laura Mulvey, Gilles Deleuze, David
Bordwell, Kristin Thompson u. a. – Studierende, die den Grundkurs absolvieren müssen, schließen ab mit einer Klausur über den Stoff beider Lehrveranstaltungen. Haupt- und Nebenfachstudierende, die das Seminar als
thematisches Proseminar besuchen, erwerben einen Schein durch Kurzreferat und schriftliche Ausarbeitung oder durch Hausarbeit.
Literatur:
Verbindliche Textgrundlage ist die von Franz-Josef Albersmeier bei Reclam
herausgegebene Sammlung „Texte zur Theorie des Films“, 5. Aufl., Stuttgart 2003. Sie wird ergänzt durch weitere Texte, die als Kopien zur Verfügung gestellt werden. Zur Einführung wird empfohlen: Bernd Kiefer: „Filmtheorie“, in: Thomas Koebner (Hg.): Reclams Sachlexikon des Films, 2.
Aufl., Stuttgart 2007. Als Gesamtdarstellung der Filmtheorie sei (auch zur
Anschaffung) empfohlen von Robert Stam: Film Theory. An Introduction,
Malden/Oxford 2000. Neuere und neueste Positionen (von der AutorenTheorie bis zur Theorie der Intermedialität) werden dargestellt in: Jürgen
Felix (Hg.): Moderne Film Theorie, Mainz 2002. Auch dieser Band ist unerlässlich zum Studium der theoretischen Grundlagen der Filmwissenschaft.
Hollywood Mavericks –
Samuel Fuller, Robert Aldrich und
Sam Peckinpah
[2-std.], Di 10-12, c.t., Seminarraum
Harald Steinwender
Fuller, Aldrich, Peckinpah, drei Regisseure, die ihr Nonkonformismus
ebenso wie ihr Streben nach Unabhängigkeit auszeichnet. Sie gelten als
Mavericks [= Außenseiter, Einzelgänger], als exemplarisch unangepasste
Filmemacher bzw. als "Insider/Outsider in Hollywoods Mainstream" (Peter
Bogdanovich). Dies spiegelt sich auch thematisch in ihren Werken wieder,
die häufig von Individualisten im Dauerkonflikt mit ihrer Umwelt erzählen.
Gemein ist ihnen zudem die Vorliebe für das Genrekino, insbesondere für
Western, Kriegsfilm und Kriminalfilm und ihr dezidiert persönlicher Stil
(Fuller und Aldrich wurden bereits in den 50er Jahren als auteurs erkannt).
Wir werden im Seminar Gemeinsamkeiten und Gegensätze im jeweiligen
21
Individualstil herausarbeiten, speziell im Umgang mit den Genreregeln.
Kritisch hinterfragt werden soll zudem ihre Inszenierung von Gewalt.
Zur Vorbereitung wird empfohlen, die angegebene Filmauswahl zu sichten.
Ein genauer Seminarplan und eine ausführliche Literaturliste werden in der
ersten Sitzung vorgestellt.
Literatur:
Einen ersten Überblick bieten die entsprechenden Einträge in Thomas
Koebner (Hg.): Filmregisseure. Stuttgart 1999. Des Weiteren: Ulrich von
Berg/Norbert Grob (Hg.): Fuller. Berlin 1984. – Tony Williams: Body and
Soul. The Cinematic Vision of Robert Aldrich. Lanham u.a. 2004. – Frank
Arnold/Ulrich von Berg: Sam Peckinpah. Frankfurt a. M. /Berlin 1987.
Filmauswahl: Fuller: THE STEEL HELMET (1950), PICKUP ON SOUTH STREET
(1953), RUN OF THE ARROW (1957), FORTY GUNS (1957), SHOCK CORRIDOR
(1963), THE NAKED KISS (1964), THE BIG RED ONE (1980). Aldrich: VERA
CRUZ (1954), KISS ME DEADLY (1955), THE BIG KNIFE (1955), ATTACK (1956),
WHAT EVER HAPPENED TO BABY JANE? (1962), THE DIRTY DOZEN (1967),
ULZANA’S RAID (1972). Peckinpah: RIDE THE HIGH COUNTRY (1962), THE
WILD BUNCH (1969), STRAW DOGS (1971), JUNIOR BONNER (1972), THE
GETAWAY (1972), CROSS OF IRON (1977).
Malerei und Film
[2-std.], Mi 10-12, c.t., Seminarraum
Irene Schütze
Das Seminar behandelt die medialen Besonderheiten von Malerei und Film
und ihr Verhältnis zueinander. Die Ästhetik des Films hat sich, geschichtlich betrachtet, u.a. an der Ästhetik der Malerei orientiert. Heute haben sich
die Parameter verschoben: Die Malerei orientiert sich mitunter stark am
populäreren Medium des Films.
Dennoch erscheinen Gemälde als wirkungsmächtige Metaphern in aktuellen Filmen: z.B. in Sanjay Leela Bhansalis Film BLACK (2005), der die Geschichte eines blinden und tauben Mädchens erzählt. Bevor das Mädchen
die Kommunikation mit anderen Menschen erlernen kann, entfernt der
Hauslehrer alle Bilder aus dem großbürgerlichen Elternhaus. Regisseure
wie Bhansali spielen mit den medialen Besonderheiten von Malerei und
Film, indem sie beide Medien kunstvoll verknüpfen. Das Seminar beleuchtet theoretische Fragen der Intermedialität. Dabei finden einzelne Regisseure, die intermedial arbeiten, wie etwa Peter Greenaway, besondere Be-
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rücksichtigung. Die Darstellung von Malerei im Film ist auch Thema vieler
Künstlerfilme – eines Genres, das ebenfalls im Mittelpunkt stehen soll.
Literatur:
Joachim Paech: Film, Fernsehen, Video und die Künste: Strategien der Intermedialität. Stuttgart 1994. – Nicola Kearton: Art and Film. London 1996.
– Helmut Korte/Johannes Zahlten (Hg.): Kunst und Künstler im Film.
Hameln 1990. - John Albert Walker: Art and Artists on Screen, Manchester
University Press, Manchester und New York 1993. – Angela Dalle Vacche:
Cinema and Painting. How Art is used in Film. Austin 1996. – Michael
Schuster: Malerei im Film: Peter Greenaway. Hildesheim 1998. – Yvonne
Spielmann: Intermedialität. Das System Peter Greenaway. München 1998.
– Jürgen Felix (Hg.): Genie und Leidenschaft. Künstlerleben im Film. St.
Augustin 2000. – Richard Schönenbach: Bildende Kunst im Spielfilm: zur
Präsentation von Kunst in einem Massenmedium des 20. Jahrhunderts.
München 2000. – Heinz Peter Schwerfel: Kino und Kunst. Eine Liebesgeschichte. Köln 2003. - Stefanie Maly: Malerei im Film. Bad Frankenhausen
2004. – Steven Dillon: The Solaris Effect: Art and Artifice in Contemporary
American Film. Austin 2006.
Indiens Filmkulturen:
Geschichte, Dramaturgie, Ästhetik
[2-std.], Mi 15-17, c.t., Hörsaal
Susanne Marschall
Das Proseminar zum indischen Kino bietet eine systematische Einführung
in die Geschichte, Dramaturgie und Ästhetik der unterschiedlichen Filmkulturen Indiens unter Berücksichtigung der komplexen politischen, religiösen, kulturellen und künstlerischen Geschichte des Subkontinents. Mittlerweile in Europa – wenn auch nur oberflächlich – bekannt, ist lediglich
das aktuelle kommerzielle Hindi-Kino, das überwiegend im sogenannten
»Bollywood-Stil« mit Gesang- und Tanzszenen und starken Anleihen bei
der indischen Mythologie inszeniert wird. Daneben existieren in Indien das
tamilische und das kanaresische Kino, der Malayalam- und Telugu-Film
sowie in den unterschiedlichen Regionen verschiedene Bewegungen des
New Indian Cinema, für das Künstler wie Rituparno Gosh, Manish Jha und
andere stehen. Das New Indian Cinema führt die Traditionen des indischen
Autorenfilms weiter und knüpft somit an das Werk der bengalischen Regisseure Ritwik Ghatak, Satyajit Ray oder Bimal Roy an. Parallel zu den kommerziellen Produktionen aus Mumbai („Bollywood“) bilden derzeit die Filme der indischen Diaspora einen festen Bestandteil des westlichen Kino23
programms, vertreten durch die Regisseurinnen Mira Nair, Deepa Mehta
und Gurinder Chadha. Diese verschiedenen Verzweigungen des indischen
Filmschaffens werden exemplarisch im Seminar untersucht. Eine umfangreiche Materialsammlung (Filme und Forschungsliteratur) ist vorhanden,
so dass im Anschluss an das Seminar in den Hausarbeiten einzelne Themen
aufgegriffen und weiter vertieft werden können. Eine Liste der wichtigsten
Filme sowie eine umfangreiche Literaturliste finden sich ab Semesterbeginn
im Materialordner des Seminars.
Literatur:
Geeti Sen: Feminine Fables: Imaging Woman in Painting, Photography,
and Cinema. Ahmedabad 2002. – Alexandra Schneider: Bollywood – Das
indische Kino und die Schweiz. Zürich 2002. – Lalitha Goplan: Cinema of
Interruptions – Action Genres in Contemporary Indian Xinema. London
2002. – Brigitte Schulze: Humanist and Emotional Beginnings of a Nationalist Indian Cinema in Bombay. With Kracauer in the Footsteps of Phalke.
Berlin 2003. – Myriam Alexowitz: Traumfabrik Bollywood – Indisches
Mainstreamkino. Bad Honnef 2003. – Matthias Uhl/Keval J. Kumar.: Indischer Film – Eine Einführung. Bielefeld 2004. – Dinesh Raheja/Jitendra
Kothari: Indian Cinema. The Bollywood Saga. London 2004. – Derek Bose:
Bollywood uncensored. What you don´t see and why. New Dehli 2005. –
Susanne Marschall (Hg.): Indien. Filmkonzepte 4. München 2006. –
Susanne Marschall: Bollywood. In: Thomas Koebner (Hg.): Reclams Sachlexikon des Films. Stuttgart 2007.
Neues italienisches Kino
[2-std.], Do 10-12, c.t., Seminarraum
Rada Bieberstein
NUOVO CINEMA PARADISO (Tornatore, 1988), LA VITA E’ BELLA (Benigni, 1998),
PANE E TULIPANI (Soldini, 1999) sind nur einige Filme die seit den 1980er
Jahren unter der Bezeichnung „neues italienisches Kino“ der über zwanzig
Jahre andauernden Krise des italienischen Kinos ein Ende bereitet haben.
Das Seminar führt ein in die Entwicklung des neuen italienischen Kinos,
stellt seine Hauptakteure vor, untersucht filmästhetische und thematische
Schwerpunkte, erläutert Zusammenhänge zwischen der nationalen Medienwirtschaft und gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, die im
Kontext der italienischen Filmgeschichte analysiert werden. Anhand ausgewählter Filmbeispiele wird auf folgende Schwerpunkte eingegangen: Regisseure (z.B. Gabriele Muccino, Ferzan Ozpetek, Mario Martone), Schauspieler/Innen (z.B. Stefano Accorsi, Silvio Orlando, Margherita Buy, Valeria
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Golino), Produzenten (z.B. Domenico Procacci, Tilde Corsi); Genre (z.B.
Komödie und Film Noir/Detektivfilm); die Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Geschichte; weibliche Perspektiven; die Bedeutung von
Landschaft und urbanem Raum.
Die Analyse der Charakteristika des „neuen italienischen Kinos“ soll seine
Besonderheiten herausstellen und seine Fortführung der nationalen Filmtradition als gesellschaftlich engagiertes Kino durch die Herausarbeitung
der Bezüge zur italienischen Kinogeschichte zeigen.
Literatur:
Manuela Gieri: Contemporary Italian Filmmaking: Strategies of Subversion. Toronto 1995. – Pierre Sorlin: Italian National Cinema. London 1996.
– Paul Ginsborg: Italy and Its Discontents 1980-2001. London 2001. – William Hope (Hg.): Italian Cinema: New Directions. Bern 2005. – Mary P.
Wood: Italian Cinema. Oxford 2005.
Zeit im Film
[2-std.], Do 15-17, c.t., Hörsaal
Roman Mauer
„Ein Bild kann nicht konjugiert werden wie ein Zeitwort. Es hat nur Gegenwart.“ (Béla Balázs) Jede Filmszene ist ein „Jetzt“ für den Zuschauer.
Und doch stimmen erzählte Zeit und Erzählzeit im Kino selten überein. Ellipsen, Pausen, Raffungen und Dehnungen strecken, stauchen oder zerstückeln den Erzählstrang. Filme greifen zurück, tauchen ab in die Erinnerungen der Figuren, reichen über Rückblenden traumatische Erfahrungen oder
ganze Lebensgeschichten nach, blättern auch mal vorwitzig in die Zukunft,
oder sie verflechten in einer Parallelmontage eine Vielzahl simultaner
Handlungsstränge zu einem multiplen Erzählgewebe – und können dabei
auf das Zeitbewusstsein (und die zunehmende Medienkompetenz) der Zuschauer vertrauen. Denn, wie Henri Bergson schon 1888 in „Zeit und Freiheit“ feststellte, die subjektive Gegenwart ist eine Ganzheit, in die Zukunft
und Vergangenheit gleichermaßen hinein tönen, eine Zeitblase, in der Erwartungen und Erinnerungen präsent sind, so dass der Zuschauer fortwährend die Zeitgestalt des Films in einen Zusammenhang bringt und zugleich
mit seinen eigenen „inneren“ Bildern zwischen Erfahrung und Vermutung
verbindet.
Das Seminar ist eine Fortsetzung des im Sommersemester 2006 stattgefunden habenden Proseminars zur Simultaneität und erweitert nun den
Rahmen auf alle Zeitphänomene im Film. Die Psychologie der Zeiterfahrung, die Dramaturgie der Zeitgestaltung und die Philosophie von „Bewe25
gungsbild“ und „Zeitbild“ (Gilles Deleuze) werden zentrale Zugänge zum
Thema öffnen. Es geht um Dauer und Flüchtigkeit, dichte und leere Zeit,
traumatisierte und vergessene Zeit, isolierte und vernetzte Zeiträume, chaotische Zeit im stream-of-consciousness, Figuren in den Kreisläufen der
Städte oder der Natur. Ungewöhnliche Narrations-Modelle, wie bei rückwärts, zirkulär, parallel, achsensymmetrisch, im Zeitraffer oder auf mehreren Zeitebenen erzählten Filmen, bieten sich für die Analyse an. Aber auch
die Rhythmisierung innerhalb chronologischer Filmerzählungen, nicht nur
bezogen auf die Montage, sondern auch auf die Wirkung von Einstellungsgrößen sollen untersucht werden.
Für die Vorbereitung seien die Einträge „Zeit im Film“ und „Simultaneität“
in Reclams Sachlexikon (2. Aufl.) und „Film-Philosophie“ in Moderne Film
Theorie (hrsg. von Jürgen Felix, Bender-Verlag 2002) empfohlen.
Eine Auswahl an Filmen, die exemplarisch für die jeweiligen Themen in Betracht kommen, werden in der ersten Sitzung gemeinsam mit dem Seminar
besprochen.
Literatur: Michail M. Bachtin: Formen der Zeit im Roman. Untersuchungen zur historischen Poetik. Frankfurt a.M. 1989. – Henri Bergson: Zeit und
Freiheit. Hamburg 1994. – Gilles Deleuze: Das Zeit-Bild. Kino 2. Frankfurt
a.M. 1997. – Gérard Genette: Die Erzählung. München 1994. - Martinez,
Matias/Michael Scheffel : Einführung in die Erzähltheorie. München 1999.
- Paul Ricoeur: Zeit und Erzählung, Bd. 2: Zeit und literarische Erzählung.
München 1989. – Christine Rüffert/Irmbert Schenk (u.a.) (Hg.): Zeitsprünge. Wie Filme Geschichte(n) erzählen. Berlin 2001. – Rudolf Wendorff: Der
Mensch und die Zeit. Opladen 1988.
Pedro Almodóvar
[2-std.], Fr 10-12, c.t., Seminarraum
Peter Schulze
Grelle Farben, schrille Figuren und absonderliche Situationen, die sich häufen in aberwitzig verschlungenen Handlungssträngen. Und dabei immer
wieder: neu variierte Geschichten von geschlechtlicher Entgrenzung in einer medialisierten Welt, changierend im Ton zwischen Pathos und Pastiche,
voller Tragik und Komik zugleich. Vom trashigen Frühwerk aus dem Geist
der movida madrileña, der subkulturellen Madrider Bewegung nach dem
Tod Francos, bis hin zu den geschliffenen Filmen der letzten Jahre: Pedro
Almodóvar erweist sich stets als eigenwilliger Autorenfilmer, der das Abseitige ins Zentrum seines Werkes stellt. Mag es Schock oder auch Charme
26
sein, die den Zuschauer in Atem halten – die Filme Almodóvars zeugen
stets von einer großen Lust des Zeigens.
Das Seminar will dem Almodóvar-Touch filmästhetisch auf die Spur kommen. Dabei gilt es, den (spielerischen) Umgang mit Genremustern und Erzählkonventionen zu untersuchen sowie Medienreflexionen und die spezifische Verwendung von Musik und Filmzitaten zu thematisieren. Ferner sollen kulturwissenschaftliche Streiflichter auf das Werk des Filmemachers
geworfen werden. Neben einer Bestimmung der Stellung Almodóvars in der
jüngeren spanischen Filmgeschichte wird auch der kultur- bzw. zeitgeschichtliche Kontext seiner Filme beleuchtet. Schließlich wird im Seminar
ein Augenmerk gelegt auf psychoanalytische Aspekte sowie auf die Dekonstruktion kultureller und sexueller Identität im Werk von Pedro Almodóvar.
Literatur:
P. Almodóvar: Filmen am Rande des Nervenzusammenbruchs. Gespräche
mit Frédéric Strauss. Frankfurt/M. 1998. – B. Jordan/R. MorganTamosunas (Hg.): Contemporary Spanish cultural studies. London 2000. –
M. Allinson: A Spanish Labyrinth. The Films of Pedro Almodóvar. London;
New York 2001. – M. Riepe: Intensivstation Sehnsucht. Blühende Geheimnisse im Kino Pedro Almodóvars. Bielefeld 2004. – B. Jordan/M. Allinson:
Spanish cinema. London 2005.
Pop ’n’ Post. Von Godard zu Tarantino
[2-std.], Blockseminar, Seminarraum
Termine:
11./25.01.08, 08./15.02.08 15-18h
26.01.08 10-14h
09.02.08 10-14h
Jürgen Felix
Vom ‚Anbruch einer neuen Epoche’ war seinerzeit die Rede, damals in den
1980er Jahren, in der so genannten ‚Re-Dekade’ der Postmoderne, die das
viel zitierte Anything goes in Theorie und Praxis, Kunst und Lifestyle zur
programmatischen Losung erhob. Mit Filmen wie DIVA, RAIDERS OF THE
LOST ARC, THE DRAUGHTSMAN’S CONTRACT, BLADE RUNNER, DIE SEHNSUCHT
DER VERONIKA VOSS (um nur einige wenige zu nennen) begann um 1981/82
auch im Kino eine neue Ära, in die sich die Postmoderne als ‚kulturelle Dominante’ einschrieb. Ob diese Ära des postmodernen Kinos, die auch eine
Hochzeit des Autorenfilms war, um 1995 zu Ende ging, sagen wir, im
Dunstkreis von Tarantinos PULP FICTION, oder mit den Filmen der Coen27
Brüder, mit Finchers SE7EN und FIGHT CLUB und zahllosen Genrefilmen aus
den USA, Europa und Hongkong fortgeschrieben oder sogar auf ein neues
Niveau gehoben wurde, ist eine Frage, deren Beantwortung noch aus steht.
Außer Frage steht allerdings, dass diese Postmoderne ihre Vorläufer in den
1960er und 1970er Jahren hatte, in der Literatur, Architektur und im Kino,
und dass die Postmoderne als ‚kulturelle Internationale’, seit ihren Anfängen, mit dem Aufstieg der Popkultur zum internationalen Mainstream verknüpft war, vielleicht sogar ursächlich ist. In der Annahme, dass eine Traditionslinie von Godards À BOUT DE SOUFFLE zu Tarantinos KILL BILL führt,
wollen wir im Seminar Streifzüge durch die Höhen und Niederungen der
popkulturellen Postmoderne unternehmen, dabei durchaus der von Steven
Shaviro formulierten Überzeugung folgend: „Postmoderne ist keine theoretische Option oder eine Frage des Stils; sie ist schlicht die Luft, die wir atmen.“
P.S.: Ein detailliertes Semesterprogramm wird rechtzeitig bekannt gegeben;
daher möchte ich um eine frühzeitige Anmeldung bitten, gerne per Email
an [email protected] . Vielen Dank.
Texte, die man sich bereits in den Ferien anschauen könnte: Andreas
Huyssen/Klaus R. Scherpe (Hg.): Postmoderne. Zeichen eines kulturellen
Wandels. Reinbek 1986. – Wolfgang Welsch (Hg.): Wege aus der Moderne.
Schlüsseltexte der Postmoderne-Diskussion. Weinheim 1988. – Andreas
Rost/Mike Sandbothe (Hg.): Die Filmgespenster der Postmoderne. Frankfurt/M. 1998. – Jens Eder (Hg.): Oberflächenrausch. Postmoderne und
Postklassik im Kino der 90er Jahre. Münster 2002. – Jürgen Felix (Hg.):
Die Postmoderne im Kino. Marburg 2002.
Filme, die man schon vor Semesterbeginn gesehen haben sollte: Á BOUT DE
SOUFFLE (1960), PIERROT LE FOU (1965), PERFORMANCE (1970), THE MAN WHO
FELL TO EARTH (1976), DIVA (1981), DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS
(1982), THE DRAUGHTSMAN’S CONTRACT (1982), BLADE RUNNER (1982),
SUBWAY (1985), BLUE VELVET (1986), DOWN BY LAW (1986), LENINGRAD
COWBOYS GO AMERICA (1989), WILD AT HEART (1990), LES AMANTS DU PONTNEUF (1991), PULP FICTION (1994), SE7EN (1995), THE FIFTH ELEMENT (1997),
THE BIG LEBOWSKI (1998), FIGHT CLUB (1999), GHOST DOG (2000), 8 MILE
(2003), KILL BILL VOL. 1 & 2 (2003/2004).
28
Einführung in die Mediendramaturgie
[4-std.], Di 10-14, c.t., Hörsaal
+ Tutorium
[2-std.], Mo 17-19, c.t., Seminarraum
(für Studierende der Mediendramaturgie)
Thomas Klein
Alla Soumm
In diesem für Studienanfänger der Mediendramaturgie verpflichtenden
Seminar werden Grundkenntnisse der Dramaturgie und Intermedialität
von Film, Fernsehen, Theater, Hörfunk und Neuen Medien vermittelt.
Themen: Dramaturgie der geschlossenen Form: Aristoteles: Poetik, Gustav
Freytag: Technik des Dramas / Dramaturgie der offenen Form, z.B. Brecht /
Theater und Film / Filmdramaturgien: Genre-Dramaturgie, geschlossene
und offene Formen / Fernsehdramaturgien, Serielles Erzählen / Hörfunk:
Rundfunktheorie, Feature und Hörspiel / Neue Medien: Internettheorie,
Webdesign, digitaler Film, Videospiele
Den Seminarteilnehmern wird zur frühzeitigen Lektüre insbesondere der
Texte von Aristoteles (Reclam Bändchen) und Gustav Freytag (Berlin: Autorenhaus Verlag 2003) geraten. Für den Scheinerwerb werden ein Kurzreferat sowie eine schriftliche Ausarbeitung gefordert.
Literatur:
Jörg Helbig (Hg.): Intermedialität. Theorie und Praxis eines interdisziplinären Forschungsgebiets. Berlin 1998. – Ralf Schnell: Medienästhetik. Zur
Geschichte und Theorie audiovisueller Wahrnehmungsformen. Stuttgart/Weimar 2000. – Knut Hickethier: Einführung in die Medienwissenschaft. Stuttgart/Weimar 2003. – Michaela Krützen: Dramaturgie des
Films. Wie Hollywood erzählt. Frankfurt/Main 2004. – Knut Hickethier:
Film- und Fernsehanalyse. Stuttgart/Weimar 2007 (vor allem Kapitel VI:
Zur Analyse des Narrativen).
Hauptseminare
Brecht – intermedial
[3-std.], Mo 10-13, c.t., Seminarraum
Thomas Klein
„Die Formen des epischen Theaters entsprechen den neuen technischen
Formen, dem Kino sowie dem Rundfunk“, schrieb Walter Benjamin 1931.
Das Hauptinteresse Bertolt Brechts galt zweifellos der Literatur, dem Theater und der Lyrik. Sein episches Theater entsprach aber nicht nur den neuen technischen Medien, Brecht arbeitete auch über und für sie. Seine weni29
gen und kurzen Texte zum Radio haben den Status einer wichtigen Rundfunktheorie. Mehrere Hörspiele hat er verfasst. Den Filmen, die unter seiner Mitwirkung, vor allem als Drehbuchautor, entstanden sind, kommt, so
wenige es auch sein mögen, filmhistorische Bedeutung zu. Am wichtigsten
ist gewiss Slatan Dudows KUHLE WAMPE, hier war Brechts Anteil am größten; kurios gewiss Erich ENGELS MYSTERIEN EINES FRISIERSALONS mit Karl
Valentin, der Brechts Faible für das Komödiantische bewies; später, im
amerikanischen Exil, folgte dann Fritz Langs HANGMEN ALSO DIE, womit Erfahrungen negativer Art verbunden waren, die Brechts Meinung von Hollywood als „Markt, wo Lügen gekauft werden“, kaum zu korrigieren geeignet
waren. Über diese Filme hinaus hat Brecht mehrere Drehbücher und, zumal
in Hollywood, zahlreiche Szenarios für nicht realisierte Filme geschrieben,
die in der Werkausgabe bei Suhrkamp vorliegen.
Jan Knopf hat darauf hingewiesen, dass Brechts Werk intertextuell zu erschließen sich anbietet. Darin besteht auch der Ansatz dieses Seminars. Indem wir uns mit Brechts Theatertheorie, einer Auswahl seiner Stücke, seinen Arbeiten über und für das Radio, seinen Drehbüchern und den dazugehörigen Verfilmungen, den von ihm verfassten Szenarien sowie späteren
Verfilmungen und Inszenierungen seiner Stücke und schließlich den Auswirkungen, die das epische Theater auf das Kino und bestimmte Filmemacher (wie Godard, Fassbinder, Rocha) hatte, beschäftigen, soll ein intermediales Bild eines der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts vermittelt
werden.
Folgende Texte Brechts sollten vor Beginn des Seminars gelesen werden:
Theaterstücke: „Baal“, „Die Dreigroschenoper“, „Leben des Galilei“, „Mutter Courage und ihre Kinder“
Hörspiele: „Flug der Lindberghs“
Theoretische Texte: Die Straßenszene, Kleines Organon für das Theater,
Der Rundfunk als Kommunikationsapparat
Die oben genannten Filme sollten bekannt sein und auch die beiden Verfilmungen der „Dreigroschenoper“ von G.W. Pabst (1931) und Wolfgang
Staudte (1962)
Literatur:
Allgemein: Jan Knopf: Bertolt Brecht. Stuttgart. Reclam 2000. (zur Anschaffung empfohlen!)
Brecht und Film: Robert Stam: The Presence of Brecht. In ders.: Film Theory. An Introduction. Malden/Oxford/Victoria 2000. – Bernard Dort: Towards a Brechtian Criticism of Cinema. In: Jim Hollier (Hg.): Cahiers du
Cinéma. Vol. 2, The 60s. New Wave, New Cinema, Re-evaluating Holly30
wood. London 1986. – Wolfgang Gersch: Film bei Brecht. Bertolt Brechts
praktische und theoretische Auseinandersetzung mit dem Film. Berlin 1975.
Weitere Texte werden im Reader Plus bereitgestellt.
Fassbinder: Berlin Alexanderplatz
[4-std.], Mo 15-19, c.t., Hörsaal
Bernd Kiefer
Rainer Werner Fassbinders BERLIN ALEXANDERPLATZ (1980) gilt vielfach als
„Kulminationspunkt einer fortgesetzten filmischen Autobiographie“
(Thomas Elsaesser). Fassbinder (1945 - 1982) hat sich vom Beginn seiner
Karriere an immer wieder höchst subjektiv und ästhetisch radikal mit
Deutschland, mit deutscher Geschichte und Gegenwart, mit deutschen
Träumen und Albträumen, mit der Geschichte der Körper in Deutschland
auseinandergesetzt. Seine Bearbeitung von Alfred Döblins epochalem Montage- und Collage-Roman „Berlin Alexanderplatz“ (1929) zu einer 15stündigen, in 13 Teilen und einem Epilog gestalteten Fernseh-Serie kann
deshalb tatsächlich als Summe seines Werkes angesehen werden: thematisch, ästhetisch und existenziell. Döblins Held Franz Biberkopf verlangt
vom Leben „mehr als das Butterbrot“; und so wird vom Leben, wird von der
Gesellschaft „eine Gewaltkur“ (Döblin) an ihm vollzogen. Diese Gewaltkur
hat Fassbinder derart provozierend gestaltet, dass die Düsternis des Films
(nicht allein die der tragischen Geschichte, sondern auch die der Licht- und
Farbdramaturgie) bei der Erstausstrahlung des Films Skandal machte.
Fassbinders anarchische Film-Fantasie hatte offenbar einen deutschen
Nerv getroffen – und trifft ihn heute noch. Im Seminar soll zunächst Döblins Roman, einer der bedeutendsten Romane des 20. Jahrhunderts, in seiner Form analysiert und interpretiert werden. Auch die erste Verfilmung
BERLIN ALEXANDER-PLATZ (1931) von Phil Jutzi mit Heinrich George in der
Rolle des Franz Biberkopf und mit Döblin als Mitarbeiter am Drehbuch ist
zu Beginn einzubeziehen. Die exzeptionelle Länge des Fassbinder-Films
legt es nahe, ihn an 4 bis 5 Abenden in der Frühphase des Seminars halbwegs kompakt vorzuführen. Dann sollen in den Sitzungen die einzelnen
Teile interpretiert werden, ein- und angeleitet von Kurzreferaten (Gruppenreferate von 3 bis 4 ReferentInnen). Dabei soll der Blick stets auch auf den
Roman gerichtet sein und auf einige andere ausgewählte Filme von Fassbinder. Für Fassbinder war der Roman „echte, nackte, konkrete Lebenshilfe“ und seine Dramaturgie stets ein Vorbild: „Denn der Mann, von dem ich
berichte, ist zwar kein gewöhnlicher Mann, aber doch insofern ein gewöhnlicher Mann, als wir ihn genau verstehen und manchmal sagen: wir könn-
31
ten Schritt um Schritt dasselbe getan haben wie er und dasselbe erlebt haben wie er.“ (Döblin)
Literatur:
Als Einführung in das Werk von Fassbinder und in den Film seien empfohlen: Jürgen Felix: „Rainer Werner Fassbinder“, in: Thomas Koebner (Hg.):
Filmregisseure, Stuttgart 1999, und: Jan Berg: „Berlin Alexanderplatz“, in:
Thomas Koebner (Hg.): Filmklassiker, Band 1, 5. Aufl., Stuttgart 2006. Zur
Anschaffung empfehle ich die von Michael Töteberg verfasste Monografie
„Rainer Werner Fassbinder“, Reinbek bei Hamburg 2002 (Rowohlts Monographien 50458), und den von Peter W. Jansen und Wolfram Schütte herausgegebenen Band: „Rainer Werner Fassbinder“, Frankfurt am Main 1992.
Unerlässlich für die Beschäftigung mit Fassbinders Werk ist Thomas Elsaessers Buch „Fassbinder’s Germany“ (1996), deutsch als: „Rainer Werner
Fassbinder“, Berlin 2001. Alle genannten Texte enthalten Bibliografien.
Döblins Roman ist in einer von Werner Stauffacher herausgegebenen und
kommentierten Taschenbuchausgabe bei dtv erschienen. Diese Ausgabe
sollte angeschafft werden. Fassbinders BERLIN ALEXANDERPLATZ ist kürzlich
auf DVD erschienen in der Reihe „Cinemathek“ der „Süddeutschen Zeitung“.
Erzählerische Standards im Film:
Augenblicke – Motive – Situationen
[2-std.], Di 17-19, c.t., Seminarraum
Norbert Grob
Über hundert Jahre ist das Kino inzwischen alt. Und sehr häufig ging sein
Glanz von kurzen, geheimnisvollen Situationen aus. Wenn Asta Nielsen etwa vorm Spiegel ihr altes, bleiches, zerfurchtes Gesicht wieder und wieder
zu schminken versucht (in Wolffs DER ABSTURZ). Oder wenn in einem frühen Visconti-Film Bäume, Häuser und ein Stück Himmel sich in einer
schmutzigen Pfütze spiegeln – und dann der Wind alles ins Schwanken
bringt. Oder wenn eine Verfolgung (zu Fuß, im Auto oder zu Pferde) durch
die halbe Welt führt – und dann listig endet (in einer verborgenen Ecke).
Oder wenn Charlie am Ende so vieler Abenteuer in die Weite humpelt, zerschunden, aber ungebrochen.
Diese kurzen, „ganz unglaublich schönen Momente“ (Wenders), an bestimmte Filmkulturen oder -stile, an bestimmte Filmtypen oder -genres
sind sie nicht gebunden. Es sind Augenblicke, Motive, Situationen, die allein das Kino bieten kann, ganz konkret, ganz präsent. Ein Gang, eine Geste, ein Blick, ein Ton. Und die Kamera – so genau, so aufmerksam, dass ei32
nem die Augen übergehen. Wodurch, wie Wenders einst schrieb, „etwas
unbeschreiblich wird.“ Und dann die Variation: ein übliches, typisches Bild,
oft gesehen und oft gewürdigt, plötzlich aber verwandelt es sich, nimmt einfach kein Ende oder verschiebt sich auf eine ganz unerwartete Weise. So
sieht man im Beiläufigen: das Wichtige; im Nebensächlichen: das Zentrale;
im Entlegenen: das Eigentliche.
Es gibt im filmischen Erzählen Konventionen, Regeln, Standards, die immer gleich eingesetzt, nur immer wieder anders inszeniert werden, bestimmte narrative Muster, bestimmte rhetorische Figuren, bestimmte visuelle Arrangements, die immer wieder auftauchen, nur immer anders geschaut, anders montiert, anders stilisiert werden – immer wiederkehrende
Augenblicke, immer neu belebte Motive, immer anders variierte Situationen.
Das Seminar wird sich mit 11 unterschiedlichen erzählerischen Standards
im Film beschäftigen – quer durch die nationalen Kinematographien, quer
durch die Genres, quer durch die Zeiten:
Abschied / Aufbruch / Auf Treppen / In der Bar / Heimkehr / Erste Begegnung / Last second rescue / Show down / Verfolgungsjagd / Verführung /
Vorm Spiegel.
Literatur:
Thomas Koebner: Dramaturgie. In Th.K.: Sachwörterbuch des Films. Stuttgart 2006 (2.Aufl.)
Werner Herzog
[3-std.], Mi 16-19, c.t., Seminarraum
Marcus Stiglegger
In Les Blanks THE BURDEN OF DREAMS erzählt der deutsche Filmemacher
Werner Herzog von einem Opfer, das er für seinen neuen Film
FITZCARRALDO bringen muss: Ein komplettes Schiff soll mit menschlicher
Kraft über einen Urwaldberg gezogen werden. Seine Vision verlangt das offenbar Unmögliche. Herzog glaubt fest an jenen rituellen Charakter der
Kunst, an die Effektivität des Opfers. Als die Filmwissenschaftlerin Lotte H.
Eisner in Paris im Sterben lag, wollte Herzog sie ebenfalls durch ein Opfer
retten: Zu Fuß pilgerte er von München nach Paris. "Vom Gehen im Eis"
hieß das Buch, das er über dieses Erlebnis verfasste. Tatsächlich lebte Lotte
Eisner danach noch acht Jahre lang... Vielleicht ist es die letztliche Vergeblichkeit solcher Opfergänge, die Herzogs Werk so einzigartig macht. Auch
wenn der obsessive Abenteurer Fitzcarraldo (Klaus Kinski) am Ende seine
Ziel teilweise erreicht hat: die Oper in den Dschungel zu bringen – so bleibt
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der Moment des Triumphes ein flüchtiger. Wie in Aguirres Suche nach El
Dorado bleibt nur die Entdeckung des Vergeblichen, eine – so Herzog selbst
– „Eroberung des Nutzlosen“.
Will man Werner Herzogs Oeuvre in zwei Grundströmungen einteilen, wird
man einerseits seine romantisch-pathetischen Eroberungsphantasien finden (FITZCARRALDO, AGUIRRE, SCHREI AUS STEIN u.a.), auf der anderen Seite
jedoch einen Kult des Naiven: STROSZEK, INVINCIBLE, HERZ AUS GLAS,
WOYZECK und auch JEDER FÜR SICH UND GOTT GEGEN ALLE fallen in diese Kategorie, in denen die Welt durch die Augen der einfältigen und gepeinigten
Kreaturen betrachtet wird. Um diesen Blick möglichst unverstellt einnehmen zu können, lässt er die Darsteller gleichsam als Projektionsflächen
agieren: in HERZ AUS GLAS waren die Schauspieler unter Hypnose, in
STROSZEK und JEDER FÜR SICH UND GOTT GEGEN ALLE setzte er den Laien
Bruno S. ein, der wie der Findling Kaspar Hauser selbst "ein noch unbearbeitetes Stück Mensch, ein Rohling" (Herzog) ist.
Heute erscheint Werner Herzogs Beitrag zum Neuen Deutschen Film einzigartig, etwas verschroben, nah am Wahnsinn, zugleich aber immer von
kinematographischer Größe. Und während er selbst sich in Hollywood etabliert hat (RESCUE DAWN, 2007), wird dieses Seminar einen intensiven Blick
auf seine großen Klassiker – vor allem der 1970er Jahre – werfen.
Literatur:
Peter W. Jansen/Wolfram Schütte: Werner Herzog. München/Wien 1979. –
Timothy Corrigan: The Films of Werner Herzog. Between Mirage and History. London 1987. – Thomas Elsaesser: Der neue deutsche Film. München
1994. - Hans Helmut Prinzler: Chronik des deutschen Film. Stuttgart 1995.
– Paul Cronin (Hg.): Herzog on Herzog. London 2003. – Werner Herzog:
Eroberung des Nutzlosen. München 2004. – Brad Prager: The Cinema of
Werner Herzog: Aesthetic Ecstasy and Truth. London 2007.
Kino des Episodischen
[2-std.], Do 15-17, c.t., Seminarraum
Norbert Grob
Im Kino des Episodischen ist zu differenzieren zwischen dem episodisch
erzählten Film um einen Protagonisten und dem episodisch montierten
Film um eine Reihe von Protagonisten: Auf der einen Seite gibt es also die
in einzelne Augenblicke und Situationen, in Bruchstücke und Fragmente
aufgesplitterte Erzählung (wie in so vielen Road Movies: von Hoppers EASY
RIDER [1969] bis zu Wenders’ IM LAUF DER ZEIT [1975]), auf der anderen
Seite den in zahlreichen Erzählsträngen arrangierten Ensemble-Film.
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Das Seminar wird sich allein mit dem episodischen Ensemble-Film beschäftigen. Diese besondere Erzählweise des Kinos hat eine lange Tradition in
vielen nationalen Kinematographien, bei vielen Autoren des Kinos, auch in
einigen Genres (wie dem Katastrophen- und Kriegsfilm). Oft sind diese
Filme geprägt von einem bestimmten Ort – einem Bahnhof (wie in Vittorio
De Sicas STAZIONE TERMINI [1953] oder Walter Salles’ CENTRAL DO BRASIL
[1998]), einem Flughafen (wie in George Seatons AIRPORT [1970]), einem
Hotel (wie in Edmund Gouldings GRAND HOTEL [1931] oder Jim Jarmuschs
MYSTERY TRAIN [1989]), einem Schiff (wie in Stanley Kramers SHIP OF FOOLS
[1965] oder einem Festplatz (wie in Johannes Brunners OKTOBERFEST
[2006]). Häufig geht es auch um vielfältige Ereignisse in einem Haus (wie
in Cameron Crowes SINGELS [1992]), einem Laden (wie in Wayne Wangs
SMOKE [1995]), einem Tal (wie dem San Fernando Valley in Paul Thomas
Andersons MAGNOLIA [1999]) oder einer ganzen Stadt (wie Paris in Jacques
Rivettes OUT ONE: SPECTRE [1971], Nashville in Robert Altmans NASHVILLE
[1975], Berlin in Wim Wenders’ DER HIMMEL ÜBER BERLIN [1986] und Andreas Dresens NACHTGESTALTEN [1998], Los Angeles in Altmans SHORT CUTS
[1993]). Manchmal steht ein einfacher Gegenstand im Zentrum, der von
Hand zu Hand gereicht wird (wie das Auto in Helmut Käutners IN JENEN
TAGEN [1946]), manchmal eine bestimmte Zeitspanne (wie die Nacht in
Chantal Akermans TOUTE UNE NUIT [1982]), manchmal ein Liebesreigen
(wie in Max Ophüls’ LA RONDE [1950]), manchmal eine Gruppe, die sich in
immer anderen Konstellationen zusammen findet (wie in Luis Buñuels LE
CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE [1972]).
In neueren Filmen wird der episodische Ensemble-Film auch genutzt, um
ökonomische, gesellschaftliche oder politische Ereignisse in größere Zusammenhänge zu stellen (wie in Steven Soderberghs TRAFFIC [2000], Christian Schmids LICHTER [2002] oder Alejandro González Iñárritus BABEL
[2006]).
Literatur:
Eberhard Lämmert: Bauformen des Erzählens. Stuttgart 1955. – Christian
Metz: Semiologie des Films. München 1972. – Karsten Treber: Auf Abwegen. Episodisches Erzählen im Film. St. Augustin 2005. – Thomas
Klein/Thomas Koebner (Hg.): Robert Altman. Mainz 2005. – Thomas
Koebner: Dramaturgie. In Th.K.: Sachwörterbuch des Films. Stuttgart 2006
(2.Aufl.)
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Die Fernsehserie
[3-std.], Fr 14-17, c.t., Hörsaal
Susanne Marschall
Das Hauptseminar zur Fernsehserie führt die Auseinandersetzung der Vorlesung des Sommersemesters systematisch fort. Im Zentrum werden Beispiele der US-amerikanischen, aber auch der internationalen Serienproduktion stehen, die kulturwissenschaftlich, dramaturgisch, inszenatorisch, dialog- oder bildgestalterisch herausragend und außergewöhnlich sind. Die
methoden-plurale Auseinandersetzung mit seriellen Formaten auf hohem
Niveau reflektiert die Gesetze der seriellen Erzählkunst ebenso wie die des
Marktes. In den Lehrplan des Seminars werden einzelne praktische,
»handwerkliche« Übungen integriert, zum Beispiel die Entwicklung eines
Plots, einer Figur, einer Figurenkonstellation oder eines Dialogs. Diese
Übungen sind, zusammen mit Referat und/oder einer thematischen Hausarbeit, Bestandteile des Leistungsnachweises.
Literatur:
Knut Hickethier: Die Fernsehserie und das Serielle des Fernsehens. Lüneburg 1991. – Günter Giesenfeld (Hg.): Endlose Geschichten. Serialität in
den Medien. Hildesheim 1994. – Irmela Schneider: Serien-Welten. Strukturen US-amerikanischer Serien aus vier Jahrzehnten. Opladen 1995. – Jürgen Felix (Hg.): Die weiße Serie: Arzt- und Krankenhausserien. AugenBlick, Marburger Hefte zur Medienwissenschaft, Nr. 28. Marburg 1998. –
Harald Keller: Kultserien und ihre Stars. Bd. 1-3. Berlin 1998. – Robert
Giddings/Keith Selby: The classic serial on television and radio. Basingstoke 2001. – Winfried Gerhards: Handbuch der phantastischen Fernsehserien. Hamburg 2001. – Christina Neidert: Imagearbeit in Fernsehserien –
kontrastiv: Vergleich der Muster und Sequenzen in amerikanischen und
deutschen Seriendialogen. Frankfurt am Main/Berlin 2001. – Christine
Form: Pädagogische Fernsehserien für Kinder und ihre Bedeutung. 2002. –
Glen Creeber: Serial Television. Big Drama on the Small Screen. London
2004. – Gaby Allrath: Narrative strategies in television series. Basingstoke
2005. – Michael Hammond: The contemporary television series. Edinburgh
2005. – Lauri Mullens: Get a life? Fan culture and contemporary television.
Los Angeles 2005. – Christine Mielke: Zyklisch-serielle Narration: erzähltes
Erzählen von 1001 Nacht bis zur TV-Serie. Berlin 2006. – Manon Spierenburg: Soap-Fabrik. Stuttgart/Leipzig 2006. – Patricia Fritzsche: USamerikanische Fernsehserien und das deutsche USA-Bild. 2006. – Elwood
Watson: Searching the soul of Ally McBeal. Jefferson 2006. – Silke Günther: Serienheldinnen multimedial: Content-Universen zu nordamerikanischen Fernsehserien. Frankfurt am Main/Berlin/New York/Wien 2007. –
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Karin Knop: Comedy in Serie: Medienwissenschaftliche Perspektive auf ein
TV-Format. Bielefeld 2007.
Colloquium
Examenscolloquium
[2-Std.], 14-tägig, Do 18-20, c.t., Seminarraum
Norbert Grob
Allen Magister-Kandidaten, allen Diplomanden und Doktoranden soll hier
ein Forum geboten werden, die eigene Arbeit zur Diskussion zu stellen und
anfallende Fragen oder Probleme zu klären. Zu Beginn jeder Sitzung werden die jeweils drängenden Formfragen erörtert (Aufbau und Gliederung,
Analyse/Beschreibung, Druckform, Seitenzahl, Zitierweise usw.)
Für alle Studierenden, die bei mir abschließen werden (oder wollen), ist
dies eine Pflicht-Veranstaltung.
HÖRFUNK
Hauptseminar
Dramaturgie der Radioformen: Feature
[2-std.], 16./17. November,
16. November ab 12.00 s.t. und
17. November ab 11.00 s.t.
Manuela Reichart
„Turn your radio on“ – Radio hören und gehört werden.
Welche Featureformen gibt es?
Die Dramaturgie von Manuskript und Original-Tönen.
Analyse von diversen Hörfunk-Features als Vorbereitung zur Erstellung einer eigenen Sendung. Es wird gehen um den Umgang mit Original-Tönen,
die Sprecheraufteilung, Manuskriptformen und Texterstellung.
In diesen beiden Sitzungen stehen die eigenen Features im Zentrum.
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NEUE MEDIEN
Proseminare
Theorien der Neuen Medien
[3-std.], D0 17-20, c.t., Hörsaal
Oliver Keutzer
Die sogenannten „Neuen Medien“ – deren Neuheit mittlerweile bezweifelt
werden darf – prägen in vielerlei Hinsicht unseren Alltag, so z.B. als Nachrichten-, Film- und Musikkanäle oder als populäre Unterhaltungs- und
Kommunikationswege. Ihre zentralen Charakteristika, so ist immer wieder
zu lesen, sind Virtualität, Interaktivität und Hypertextstruktur. Doch sind
die medienästhetische Struktur und medienhistorische Relevanz jener digitalen Bildwelten damit schon ausreichend beschrieben?
Meint z.B. das Phänomen „Second Life“, in dem sich nicht nur individuelle
Freizeit- und Konsumaktivitäten ausleben lassen, sondern mittlerweile
auch komplexe gesellschaftliche und politische Prozesse abbilden, lediglich
eine plumpe Verdopplung von Wirklichkeit oder vielleicht doch eine autonome Realitätsebene? Inwiefern führen das Handy als Kamera und Distributionsplattformen wie „Youtube“ gängige filmgeschichtliche Traditionen
fort oder ad absurdum? Hat uns z.B. „Google Earth“ lediglich mit einer effizienten Seh-Verstärkung (im Sinne McLuhans) gesegnet oder vielleicht
doch eher einer optisch perfiden Sezierung (im Sinne Virilios) unterworfen?
Bestätigen Portale wie „MySpace“ o.ä. tatsächlich die Öffentlichkeitsfunktion Neuer Medien und tun sie dies vielleicht nur, weil sie elementare Bestandteile von Privatheit unterminieren?
Das dreistündige Seminar versteht sich über die Klärung notwendiger Bergrifflichkeiten und mediengeschichtlicher Kontexte hinaus als Diskussionsforum ausgewählter theoretischer Ansätze (z.B. Flusser, Baudrillard, Kittler, Virilio). Ferner sollen aber auch aktuelle Aspekte unserer „Schönen
Neuen (Online-)Welten“ ausführlich dargestellt und kritisch untersucht
werden. Die Lehrveranstaltung richtet sich dabei sowohl an Studierende
der Mediendramaturgie als auch an die der Filmwissenschaft.
Literatur:
Florian Rötzer (Hg.): Digitaler Schein. Ästhetik der elektronischen Medien.
Frankfurt/Main 1991. – Stefan Münker/Alexander Roesler: Mythos Internet. Frankfurt/Main 1997. – Sybille Krämer (Hg.): Medien Computer Realität. Wirklichkeitsvorstellungen und Neue Medien. Frankfurt/Main 1998. –
James Monaco: Multimedia. In ders.: Film verstehen. Kunst, Technik,
Sprache, Geschichte und Theorie des Films und der Neuen Medien. Rein-
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bek bei Hamburg 2001. – Knut Hickethier: Einführung in die Medienwissenschaft. Stuttgart 2003.
Kreativität in den Neuen Medien
am Beispiel des Web 2.0
[2-std.], Di 16-18, c.t., Seminarraum
Vera Cuntz
„Web 2.0“ lässt sich technologisch nicht vom „Worldwide Web“ abgrenzen,
beschreibt aber ein anderes Verständnis von und einen anderen Umgang
mit dem Medium – und ist nebenbei eines der umstrittensten Schlagworte
der letzten Jahre. Medieninhalte werden im „Web 2.0“ nicht mehr zentralisiert von kommerziellen Anbietern bereitgestellt, sondern spontan von Privatleuten, die sich untereinander vernetzen und mit Informationen versorgen. Die Intention eines globalen Netzwerkes wird konsequent weiterentwickelt und vorangetrieben. Durch die „Architektur des Mitwirkens“ bietet
das „Web 2.0“ eine Plattform, in der neue Kulturgüter geschaffen, bereitgestellt, getauscht und auch nach einem Prinzip des „Open Source“ weiterentwickelt werden.
Das Web wird im Rahmen dieses Proseminars auf sein kreatives Potential
untersucht; Schwerpunkte werden Weblogs und Wikis, sowie Fanfiction,
Fanart und -filme, „Youtube“, Social Software wie „last.fm“ und „MySpace“,
Podcasts, Online-Rollenspiele und Tauschbörsen wie „BitTorrent“ oder
„eMule“ sein.
Im Rahmen des Projektes „Medienintelligenz“ wird ein seminarbegleitendes Weblog eingerichtet, in dem die Ergebnisse des Seminars vorgestellt,
diskutiert und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und die Verwendung unterschiedlichster Medien (z.B. Foto, Video, Podcast) ist für die Umsetzung
ausdrücklich erwünscht.
Literatur:
Timothy Berners-Lee/Michael L. Dertouzos/Mark Fischetti: Weaving the
Web. The Original Design and Ultimate Destiny of the World Wide Web.
New York 2000. – Kristina Busse/Karen Hellekson (Hg.): Fan Fiction and
Fan Communities in the Age of the Internet. Jefferson 2006. – Tom Alby:
Web 2.0. Konzepte, Anwendungen, Technologien. München 2007. – Spiegel
Special: Leben 2.0. Wir sind das Netz. Wie das neue Internet die Gesellschaft verändert. Nr. 3/2007. Hamburg 2007.
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THEATERWISSENSCHAFT
Die folgende Auswahl an Lehrveranstaltungen des Faches Theaterwissenschaft richtet sich an Studierende der Mediendramaturgie. Weitere Veranstaltungen der Theaterwissenschaft entnehmen Sie deren Kommentiertem
Vorlesungsverzeichnis.
Vorlesung
Theatergeschichte als
Mediengeschichte I:
Theatralität und Schriftkultur in
Mittelalter und Früher Neuzeit
[2-std.], Mi 10-12, c.t., P 5
Beginn: 24.10.2007
Friedemann Kreuder
Als ausdifferenzierte kulturelle Produktion hat Theater in den historischen
Prozessen seiner Entstehung, Modifikation und des Verlustes seiner je diskreten Formen einen geschichtlichen Eigensinn. Entscheidend aber verlaufen diese historischen Bewegungen in je konkreter gesellschaftlicher Kontextualisierung und damit auch kurz- oder langfristiger historischer Konditionierung. In dieser Hinsicht spielen die Geschichten sozialer Kommunikationsweisen und historisch spezifischer hegemonialer Mentalitäten, Sehweisen, Weltanschauungen eine herausragende Rolle für Haltungen und
Diskurse zum Theatralen, für die Ausprägung bestimmter Formen ausdifferenzierten Theaters und ihr jeweiliges Bedeutungssystem. Somit können
Bewegungen und Umbrüche dominanter gesellschaftlicher Kommunikationsweisen ein integratives Modell der Historiographie theatraler Formen
und Prozesse sein. Der erste Teil der zyklisch angelegten Vorlesung umfasst
zunächst den Zeitraum oraler Kommunikation einschließlich Schriftkultur
als Manuskriptkultur etwa bis zum Ende des europäischen 15. Jahrhunderts, i.e. der Beginn hegemonialer Buchdruckkulturen. Behandelt werden
die theatralen Praktiken dominant oraler Gesellschaften des 8. bis 12. Jahrhunderts: die oralen Performances von Heldenepik als affirmative politisch-ästhetische Praxis der säkularen Herrscher; nomadisierende professionelle Histriones, Minstrels, Ioculatores als Musikanten, Mimen und Akrobaten der Höfe; die Ausbildung religiöser Darstellungen im frühen Theater
der Kleriker von der Osterfeier bis zum Adamsspiel sowie die dominante
Oralität sozialer, politischer und kultureller Kommunikation in der instrumentell-symbolischen, theatralen Praxis der Formierung von Herrschaftsverhältnissen und das Verhältnis dieser Oralität zu der beschränkten, im
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Wesentlichen lateinischen Manuskriptkultur. Ferner werden für den Zeitraum des 13. bis 15. Jahrhunderts die Geistlichen Spiele untersucht unter
besonderer Berücksichtigung ihrer Interdependenz mit Formen karnevalesker Verkehrungs-Theatralität und der Tendenz ihrer Verschriftlichung
zum Zweck der Durchsetzung und Vertiefung des christlichen Weltbilds
und der kirchlichen wie städtebürgerlichen Macht. Die Schriftkultur der
bürgerlichen Eliten im Italien der Renaissance wird dann abschließend zum
Ausgangspunkt der Analyse der Herausbildung der professionellen und
kommerziell betriebenen Theaterkunst der Commedia dell’Arte als nichtdramentextgestütztes Improvisationstheater in dezidierter Gegenbewegung
zur Commedia erudita.
Proseminare
Einführung in die Analysemethoden der
Constanze Schuler
Theaterwissenschaft
[4-std.]
Plenum: Mi 14-16, c.t., P 11 (Beginn: 24. Okt.)
Kurs I: Mo 16-18, c.t., P 102 (Beginn: 29. Okt.)
Kurs II: Di 14-16, c.t., P 105 (Beginn: 30. Okt.)
Die Einführung ist verpflichtend für alle Studierenden der Mediendramaturgie und macht mit Grundbegriffen und Analysemethoden der Theaterwissenschaft vertraut. Angesichts vielfältiger Theater- und Dramenformen
– die einen Hauptgegenstand und zentralen Untersuchungsbereich theaterwissenschaftlicher Forschung markieren – sollen Modelle und Methoden
der Aufführungs- sowie der Dramenanalyse vorgestellt, eingeübt und angewendet werden. Es soll ein Vokabular entwickelt werden, das für die Beschreibung und Analyse von Theateraufführungen anwendbar ist und es
möglich macht, sich intersubjektiv über „Theater” zu verständigen. Der
analytische Blick wird anhand von Aufführungsbesuchen und Videoaufzeichnungen geschult.
Der Einführungskurs ist vierstündig konzipiert: Im gemeinsamen Plenum
werden die (begriffs-) theoretischen Grundlagen gelegt sowie Texte zu verschiedenen aufführungs- und dramenanalytischen Modellen diskutiert. Die
Plenumsveranstaltung wird von zwei parallelen Kursen flankiert (hier ist
aus den beiden angebotenen Kursen einer zu wählen), in dem der Umgang
mit dem analytischen „Handwerkszeug” an konkreten Beispielen vertieft
und geübt werden soll.
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Die erfolgreiche Absolvierung dieses Einführungskurses ist Voraussetzung
für die Teilnahme an weiterführenden thematischen Proseminaren.
Hauptseminare
Theatergeschichte: Italienischer
Theaterbau der Renaissance
(mit Exkursion)
[2-std.], Mo 14-16, c.t., P 3
Beginn: 22.10.2007
Friedemann Kreuder
Gegenstand des Seminars sind die frühen italienischen Saaltheater – das
Teatro Olimpico in Vicenza, das Teatro Olimpico in Sabbioneta und das
Teatro Farnese in Parma. Sie werden zu Ausgangspunkten eines historiographischen Fragens, das sich auf diese Räume als Orte der Repräsentation
von Hof bzw. bürgerlichen Eliten bezieht. Eng verknüpft sind die genannten
Theaterbauten aber auch kunstgeschichtlich etwa mit der Erfindung der
Perspektive, den zeitgenössischen Rekonstruktionsversuchen des Vitruvianischen Theaters und der Konzeption der idealen Stadt, musikgeschichtlich
mit der Entstehung der Oper, kulturgeschichtlich mit der zeitgenössischen
Memorialkultur. Die vielfältigen ideologischen und ästhetischen „Achsen“,
welche durch die genannten Theaterräume verlaufen, legen einerseits Fragen nach der Struktur und Funktion der Architektur von Palladio, Scamozzi
und Aleotti und der von ihr ermöglichten Theaterereignisse, andererseits
aber auch nach der zeittypischen ambivalenten Theater-Begrifflichkeit nahe, welche in ihren Räumen gleichsam „gerinnt“.
Die Teilnahme an der im Zuge des Hauptseminars angebotene Exkursion
steht allen Studierenden der Theaterwissenschaft offen. Genauere Informationen zu den Exkursionsmodalitäten werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Theorie und Ästhetik:
Performativität
[2-std.], Di 12-14, c.t., P 5
Beginn: 23.10.2007
Friedemann Kreuder
Der Begriff des Performativen (von engl. performance: Aufführung, Leistung – to perform: vollziehen, handeln, tun – performativity/performative) bezieht sich auf 1. das wirksame Ausführen von Sprechakten, 2. das materiale Verkörpern von Bedeutungen und 3. das inszenierende
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Aufführen von theatralen, rituellen und anderen Handlungen. Er bezeichnet die Eigenschaft kultureller Handlungen, selbstreferentiell und wirklichkeitskonstituierend zu sein. In der Theaterwissenschaft machten die Entwicklung der Performance-Kunst und des postdramatischen Theaters die
Begriffsprägung notwendig. Sie schließt hier als heuristischer Suchbegriff
insbesondere die Aufmerksamkeit für das Performative als die wesentliche
Bedingung der Möglichkeit von Bedeutungserzeugung in einer Aufführung
sowie die Wahrnehmung der sinnlichen Qualitäten des Wahrgenommenen
ein: der besonderen Gestalt eines Körpers und seiner Ausstrahlung, der Art
und Weise, wie eine Bewegung ausgeführt, und der Energie, mit der sie
vollzogen wird, des Timbres und des Volumens der Stimme, des Rhythmus
von Lauten oder Bewegungen, der Farbe und Intensität des Lichts, der Eigenart des Raumes und seiner Atmosphäre, des spezifischen Modus, in dem
Zeit erfahren wird, der Präsenz eines Schauspielers und ihrer Wirkung auf
den Betrachter. Das Seminar gibt einen Überblick über die theaterwissenschaftlich relevanten europäischen und amerikanischen Schulen der Performativitätstheorie und ihre unterschiedlichen fachspezifischen Ansätze
(u.a. Austin, Butler, Turner, Schechner, Fischer-Lichte, Krämer, Phelan,
Auslander, Conquergood, McKenzie).
Shakespeare in der Populärkultur
[2-std.], Fr 12-14, c.t., P 13
Beginn: 26.10.2007
Peter Marx
“You haven't experienced Shakespeare until you've read it in the original
Klingon." (Chancellor Gorkon in STAR TREK VI)
William Shakespeare, dessen Werke ohne jeden Zweifel zum Kernbestand
des europäischen Kanons gerechnet werden können, hat über den Rahmen
‚anspruchsvoller’ Kultur hinaus eine ansehnliche Karriere im Bereich der
Unterhaltungs- und Populärkultur vorzuweisen. Seit dem 19. Jahrhundert
mit seiner florierenden Melodrama-Kultur über den Film bis hin zu neuesten Formen der TV-Serien unterschiedlichster Genres, Comics und Internetseiten – Shakespeare und seine Figuren lassen sich immer wieder finden.
Das Seminar versucht, die Spuren dieser weitreichenden Rezeption nachzuzeichnen und ihren jeweiligen Kontext zu beleuchten. Dabei werden sowohl
Fragen der Medialität wie der interkulturellen Begegnung von entscheidender Bedeutung sein.
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Da das Seminar eine profunde Kenntnis verschiedenster Quellen voraussetzt, müssen die Teilnehmer bereit sein, gegebenenfalls auch über die Seminarzeit hinaus an Sichtterminen teilzunehmen.
Eine Bibliographie von Quellen und einführender Forschungsliteratur wird
zum Semesterbeginn verfügbar sein.
Übungen:
Dramaturgische Übung:
Neue britische Stücke im deutschen Theater:
Probleme kulturellen Transfers
[2-std.], Blockseminar, Z.u.O.n.V.
Markus Raab
Martin Crimp und Simon Stephens verdienen einen Großteil ihres Lebensunterhalts mit Tantiemen aus Deutschland, wo sie einen weitaus höheren
Bekanntheitsgrad besitzen als im eigenen Land. Tom Stoppard und Alan
Bennett sind dagegen zu Hause als moderne Klassiker unumstritten, werden jedoch bei uns kaum gespielt. Stoppards in London mehrfach preisgekröntes Stück „Rock’n’Roll“ kam zwar im Mai am Berliner Renaissance
Theater zur Deutschen Erstaufführung, wurde allerdings überwiegend negativ aufgenommen. Bennetts gleichfalls mit Auszeichnungen überhäufte
„History Boys“ liegen nicht einmal in deutscher Übersetzung vor, waren
aber in Nicholas Hytners Filmfassung 2007 auch hierzulande in den Kinos
zu sehen.
Die Übung sucht nach Erklärungen für diese Beispiele geglückten bzw.
misslungenen kulturellen Transfers. Teilnahmevoraussetzung ist die Lektüre folgender Dramen:
- Martin Crimp: „Angriffe auf Anne“, in: Nils Tabert: Playspotting,
Rowohlt Taschenbuch Verlag.
- Simon Stephens: „Motortown“ in: Theater heute 1/2007.
- Tom Stoppard: „Rock’n’Roll”, Verlag Jussenhoven & Fischer.
- Alan Bennett: „The History Boys”, Faber and Faber-Verlag.
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Dramaturgische Übung:
Dramaturgisches und Szenisches Doppelprojekt
zum Thema “Die 68er”
Das Doppelprojekt findet über die Länge von
zwei Semestern statt.
[2-std.], Z.u.O.n.V.
Heike Wintz
Das Doppelprojekt findet über die Länge von zwei Semestern statt. Es richtet sich an Studierende, die interessiert sind, durch die Praxis einen Einblick in den gesamten Entstehungsprozess einer Inszenierung zu gewinnen
und die Lust haben, sich sowohl an der Entwicklung des Stoffes/Theatertextes zu beteiligen als auch als Schauspieler, Regie-, Bühnenund Kostümassistent oder bei den anfallenden Arbeiten der Dramaturgie
und Öffentlichkeitsarbeit an der Inszenierung zu beteiligen.
Theaterpädagogik und
Heike Mayer-Netscher
Theaterreformer:
Stanislawski, Brecht, Grotowski und Boal
[2-std.], Blockseminar:
Fr 11.01.08, 16-21 Uhr, Sa, 12.01.08, 8-16 Uhr, P 207
Fr 18.01.08, 16-21 Uhr, Sa, 19.01.08, 8-16 Uhr, P 207
In der heutigen theaterpädagogischen Praxis lassen sich viele Spuren der
Theaterreformer des 20. Jahrhunderts finden. Die für das Seminar ausgewählten Reformer/Theatermacher haben mit ihren unterschiedlichen Theorien und Praxisanleitungen die Theaterpädagogik geprägt und weiterentwickelt und sie haben alle theaterpädagogisch gearbeitet: Brecht und Boal
entwickelten spezielle Methoden der Theaterarbeit mit Laien, Stanislawski
und Grotowski gründeten Schauspielstudios.
Die bereits in den 1920ern von Brecht entwickelten Lehrstücke wurden in
den 1970ern als Methode politischer Arbeit mit Jugendlichen/Lehrlingen
wiederentdeckt. In der Folge entstand eine rege Spielpraxis der Lehrstücke
in der außerschulischen Jugendarbeit – der Grundstein moderner Theaterpädagogik wurde gelegt. Augusto Boal ist in der Tradition Brechts zu sehen,
seine Methoden des Theater der Unterdrückten sind aus der heutigen theaterpädagogischen Praxis nicht mehr wegzudenken.
Stanislawskis System stellt den Schauspieler und sein Erleben in den Mittelpunkt. In unzähligen Praxisanleitungen verschiedenster Schauspiellehrer
und Theaterpädagogen finden sich Übungen, die auf Stanislawskis Arbeit
zurückgehen. Sein Ansatz, von den persönlichen Erfahrungen des Schauspielers auszugehen, findet sich auch in Grotowskis Theaterarbeit (Für ein
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armes Theater) wieder, wenn auch in veränderter, zugespitzter Form. Grotowskis Bedeutung für die Theaterpädagogik liegt in seinem Verständnis
der Ganzheitlichkeit des Spielers, also Körper, Seele und Geist des Spielers
werden in den Theaterprozess eingebracht.
In diesem Seminar wird, neben der theoretischen Auseinandersetzung mit
den Reformern, die „Praxistauglichkeit“ erprobt und die Wirkung speziell in
der Theaterpädagogik untersucht.
Block 1: „Damit nichts als unveränderlich gelte.“ Bertolt Brecht und
Augusto Boal – Theater als politisches Ausdrucksmittel
Block 2: „Die Arbeit an sich selbst.“ Konstantin S. Stanislawski und
Jerzy Grotowski – Theater als Selbsterfahrungsmedium
Mitbringen: Schreibmaterial, Sportkleidung/-schuhe/rutschfeste Socken,
ausreichend Verpflegung/ Getränke und jede Menge Spielfreude!!!
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