03 - Deutsches Historisches Museum

Werbung
Raum 3
03label.doc
03 3839
Sockel der Figur "Friedrich der Große in jugendlichem Alter"
Plinth for the figure of "Frederick the Great as a Young Man"
Joseph Uphues (1850–1911)
Berlin 1898
Berlin, Berlinische Galerie
Das Ende des Staates Preußen, auf dessen militärische Tradition sich die
Nationalsozialisten beriefen, ist ein Symbol für den politischen Neubeginn nach 1945. Das
Standbild des preußischen Königs war Teil der sogenannten ”Siegesallee” im Berliner
Tiergarten. Die von Wilhelm II. in Auftrag gegebene Reihe von 32 Denkmälern wurde im
Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigt. Als Denkmal des Militärs mußte die ”Siegesallee”
1948 abgebaut werden. Der Landeskonservator Hinnerk verhinderte die Zerstörung und ließ
die Skulpturen im Garten des Schlosses Bellevue vergraben. 1978 beschloß die
Denkmalbehörde, die Figuren zu bergen und im Lapidarium auszustellen.
03
4275
Programmheft des Berliner Rundfunks
Radio program of the Berliner Rundfunk
Berlin 1947
Berlin, Deutsches Rundfunkmuseum
Der Berliner Rundfunk war das Zentrum des neuen Rundfunkssystems in der sowjetisch
besetzten Zone. Im Mai 1945 hatten sowjetische Truppen das Haus des Rundfunks in der
Masurenallee besetzt. Das Gebäude blieb bis 1952 Sitz des Senders, obwohl es nach der
Teilung der Stadt im britischen Sektor lag. Der Berliner Rundfunk wurde dem
Zentralsekretariat der SED unterstellt. Die Landessender waren, teilweise mit eigenen
Programmen, angeschlossen.
03
4276
”Deutsche Volkszeitung", Erstausgabe
First edition of the "Deutsche Volkszeitung"
Berlin, 13. Juni 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Schon im Mai 1945 erging die ”Nachrichtenkontrollvorschrift Nr. 1” der sowjetischen
Militärregierung, die es jeder Partei erlaubte, eine Zeitung herauszugeben. Das Blatt der
KPD wurde von den kommunistischen Besatzern bevorzugt. Die ”Deutsche Volkszeitung”
erhielt großzügige Papierzuteilungen und konnte eine relativ wenig zerstörte Druckerei
übernehmen, in der zuvor der ”Völkische Beobachter” gedruckt worden war.
03
4277
"Neues Deutschland", Erstausgabe
First edition of "Neues Deutschland"
Berlin, 23. April 1946
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Am Tag nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED erschien erstmals das
”Neue Deutschland”. Gab es in den Anfangsjahren noch streitbare Artikel und kontroverse
Debatten, entwickelte sich die Zeitung später zum Verlautbarungsorgan der Partei.
03
4278
"Wiederaufbauspende” für das Deutsche Nationaltheater in Weimar
"Rebuilding donations" for the German National Theater in Weimar
Weimar 1946
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Das Weimarer Nationaltheater war das erste Theater, das nach dem Krieg wiederaufgebaut
wurde. Damit wurde unterstrichen, daß im kulturellen Leben an die Traditionen der Klassik
angeknüpft werden sollte. Das Haus, 1919 Sitz der Weimarer Nationalversammlung, galt
gleichzeitig als ein Symbol für einen demokratischen Neubeginn.
[[03
4413
”Manifest des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands”
"Manifesto of the Cultural Society for Germany's Democratic Renewal"
Berlin: Aufbau-Verlag GmbH 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
4280
”Ausgewählte Dichtung aus der Zeit der Verbannung 1933 – 1945”
"Selected Poetry During the Banned Period of 1933–1945"
Johannes R. Becher
Berlin: Aufbau-Verlag 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
4279
”Stalingrad”
"Stalingrad"
Theodor Plievier
Berlin: Aufbau-Verlag 1946
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Der erste Verlag, den die sowjetische Militärregierung genehmigte, war der Aufbau-Verlag.
Einer der Lizenznehmer, der Schriftsteller Johannes R. Becher, war kurz zuvor aus dem
Moskauer Exil zurückgekehrt. Becher war auch Gründungsmitglieder des ”Kulturbundes zur
demokratischen Erneuerung Deutschlands”, eines Zusammenschlusses von Künstlern und
Intellektuellen. Das bereits im August 1945 erschienene Buch ”Stalingrad” gehörte zu den
wichtigsten und auflagenstärksten Titeln der ersten Nachkriegsjahre. Nach der Flucht des
Autors in den Westen wurde es verboten.]]
[[03
4281
”J. Stalin. Kurze Lebensbeschreibung”
Berlin 1945
Berlin: SWA Verlag 1946
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03 4282
”Gedichte”
"Poetry"
W. Majakowski
Berlin: SWA Verlag 1946
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Der SWA-Verlag wurde 1945 als Verlag der Sowjetischen Militäradministration gegründet.
Aufgabe war die Vermittlung sowjetischer Literatur und Propaganda sowie die Herstellung
von Büchern, die zur ”Wiedergutmachung” der zerstörten Literaturbestände in die
Sowjetunion geliefert wurden.]]
03 4283
"Allgemeine Deutsche Kunstausstellung Dresden 1946"
"General German Art Exhibition – Dresden 1946"
Dresden 1946
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Neben Berlin wurde die alte Kunststadt Dresden zu einem Zentrum der bildenden Kunst in
der sowjetischen Zone ausgebaut. Die erste ”Allgemeine Deutsche Kunstaussstellung”
empfanden die aus dem Exil oder der inneren Emigration zurückkehrenden Künstler als
Auftakt zu einer neuen, demokratischen Kulturpolitik. Viele der bei den Nationalsozialisten
als ”entartet” geltenden Künstler aus allen Zonen Deutschlands stellten aus. Doch schon
kurze Zeit später zeichnete sich ein Ende der liberalen Kulturpolitik der SED ab. In den
folgenden Jahren wurde abstrakte Kunst als ”formalistisch” abgelehnt. ”Sozialistischer
Realismus” beherrschte die zentralen Kunstausstellungen der DDR.
03
3152
"Quinzaine Artistique Constance"
"Constance Fortnight of Art"
Konstanz 1946
Konstanz, Stadtarchiv
Die Konstanzer Kunstwochen sind ein Beispiel für aktive französische Kulturpolitik. Die in
den Jahren des Nationalsozialismus verfehmte Moderne stand im Mittelpunkt des
Angebotes: zeitgenössische Musik, modernes französisches Theater, Literatur, Kunst und
Architektur.
03
4265
Mikrophon "SWF Studio Freiburg"
Microphone of the "SWF Studio Freiburg"
1946–1948
Freiburg i.Br., Südwestrundfunk (SWR), Studio Freiburg
Im Nationalsozialismus war der staatliche Rundfunk eines der mächtigsten Instrumente der
politischen Propaganda gewesen. Vor diesem Hintergrund favorisierten die westlichen
Besatzungsmächte ein dezentrales, öffentlich kontrolliertes Rundfunksystem. Am 31. März
1946 ging der ”Südwestfunk” auf Sendung. In jedem Land der französischen
Besatzungszone wurde ein Studio eingerichtet.
[[03
4267
"Frankfurter Rundschau", Erstausgabe
First edition of the "Frankfurter Rundschau"
Frankfurt am Main, 31. Juli 1945
Gründau-Breitenborn, Ulrich Schönborn
03
4266
"Süddeutsche Zeitung", Erstausgabe
First edition of the "Süddeutsche Zeitung"
München, 6. Oktober 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Der Presse kam bei der politischen Umerziehung der deutschen Bevölkerung eine wichtige
Rolle zu. In den ersten Monaten nach dem Krieg brachten die Besatzungsmächte zunächst
eigene Zeitungen heraus. Dann gingen sie dazu über, Lizenzen an deutsche Herausgeber
zu vergeben. Die amerikanische Militärregierung vergab die Genehmigungen nicht an
einzelne Personen, sondern an mehrere Lizenznehmer, die verschiedenen politischen
Richtungen angehören mußten. Die Presse sollte nicht unter dem Einfluß von Parteien
stehen. Vor dem Krieg war Berlin Pressezentrum. Nun konnten sich in vielen Großstädten im
Westen Deutschlands wichtige, überregionale Blätter etablieren.]]
03
4268
”In einem andern Land"
"A Farewell to Arms"
Ernest Hemingway
Hamburg/Stuttgart: Rowohlt 1946
Reinbek, Rowohlt Verlag GmbH
Der Verleger Ernst Rowohlt, der in den Jahren des Nationalsozialismus Berufsverbot hatte,
konnte seinen Verlag nach dem Ende des Krieges wieder eröffnen. Der große Mangel an
Papier brachte ihn auf die Idee, auf Zeitungspapier zu drucken. Die Rotations-Romane
erschienen in einer Auflage von 100 000 Exemplaren und konnten ein Massenpublikum mit
wichtigen deutschen, aber auch fremdsprachigen Autoren bekanntmachen.
03
4269
”Vom kommenden Sieg der Demokratie”
"Democracy's Imminent Victory"
Thomas Mann
Berlin: Suhrkamp Verlag 1946
Frankfurt am Main, S. Fischer Verlag
Peter Suhrkamp hatte in den Jahren des Nationalsozialismus den S. Fischer Verlag Berlin
geführt, dessen jüdische Besitzer emigrieren mußten. Nach Kriegsende erhielt Suhrkamp als
erster Lizenznehmer die Arbeitserlaubnis für einen belletristischen Verlag in der britischen
Besatzungszone. Der Vortrag von Thomas Mann erschien in der Reihe ”Beiträge zur
Humanität”.
03
4270
”Rede an die deutsche Jugend”
"Address to the German Youth"
Ernst Wiechert
München: Zinnen-Verlag Kurt Desch 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Kurt Desch erhielt im November 1945 als erster Verleger in Bayern von der amerikanischen
Militärregierung eine Lizenz zur Herstellung und Verbreitung von Büchern und Zeitschriften.
Bei der Auswahl der Texte, die der Verlag veröffentlichte, spielte der Gedanke der
”politischen Umerziehung” eine wichtige Rolle. Die Rede, die der Schriftsteller Ernst
Wiechert im Herbst 1945 an den Münchner Kammerspielen gehalten hatte, erreichte eine
Auflage von fast 100 000 Exemplaren. Wiechert, in den Jahren des Nationalsozialismus
politisch verfolgt, verurteilte die ”Geschichte dieser zwölfjährigen Schande” und appellierte
an eine neue Humanität jenseits politischer Parteilichkeit.
03
4271
Programmheft des Hebbel-Theater Berlin: "Wir sind noch einmal davongekommen"
Program of Berlin's Hebbel Theater: The Skin of Our Teeth
1946
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Die Kulturpolitik der Westmächte setzte auf zeitgenössisches Theater. Das Drama des
amerikanischen Schriftstellers Thorton Wilder konnte vom deutschen Publikum als Gleichnis
für die eigene Situation verstanden werden: Eine Familie geht durch alle Weltkatastrophen,
durch die Sintflut, die Eiszeit und den Krieg. Der Vater behauptet seine von Gottvertrauen
und Idealismus geprägte Weltsicht.
03
4272
Programmheft der Hamburger Kammerspiele: "Draußen vor der Tür"
Program of the Hamburg Studio Theater: "Out in the Cold"
1947
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Wolfgang Borcherts Stück erzählt die tragische Geschichte eines Kriegsheimkehrers, dem
es nicht gelingt, im Nachkriegsalltag wieder Fuß zu fassen. Im November 1947 kam das
Stück in Hamburg unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner zur Uraufführung.
03
4274
"Deutsche Kunst unserer Zeit"
"Contemporary German Art"
Überlingen 1945
Friedrichshafen, Landratsamt Bodenseekreis
Der Kulturbund Überlingen veranstaltete im Herbst 1945 die ersten Nachkriegsausstellung
moderner Kunst im Südwesten Deutschlands. Berühmte Künstler der Moderne, die in den
Jahren des Nationalsozialismus als ”entartet” galten, wie Max Beckmann, Lyonel Feininger,
August Macke, Oskar Schlemmer oder Erich Heckel, der für den Titel des Kataloges einen
Holzschnitt schuf, gehörten zu den Künstlern der Ausstellung.
03
4273
"Expressionismus in Malerei und Plastik"
"Expressionism in Painting and Sculpture"
Krefeld 1946/47
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Ein typisches Beispiel für frühe Kunstausstellungen der Nachkriegsjahre ist diese
Ausstellung des Krefelder Museums-Vereines.
03
1478
Karl Steinhoff (1892–1981), Ministerpräsident von Brandenburg 1945–1949
Karl Steinhoff (1892–1981), Prime Minister of Brandenburg 1945–1949
Paul Gruson (geb. 1895)
1946
Potsdam, Potsdam-Museum
Karl Steinhoff stammte aus Westfalen, hatte Rechtswissenschaften studiert und eine
Beamtenkarriere in Berlin und Ostpreußen durchlaufen. Seit 1923 SPD-Mitglied, wurde er
1933 aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen und arbeitete als Kaufmann.
1945 ernannte ihn die sowjetische Militärregierung zum Präsidenten der Mark Brandenburg.
1949 wurde er der erste Innenminister der DDR und Kandidat des Politbüros, aus dem er
schon 1950 wieder entfernt wurde. Da er gegen die repressive Innenpolitik der SED
Bedenken äußerte, wurde er 1952 aus der Regierung herausgedrängt.
03
3840
Rudi Jahn (1906–1990), Ministerpräsident von Brandenburg 1949–1952
Rudi Jahn (1906–1990), Prime Minister of Brandenburg 1949–1952
Potsdam 1949
Koblenz, Bundesarchiv
Rudi Jahn stammte aus Leipzig und war Tischler von Beruf. Seit 1928 in der KPD, wurde er
in Moskau geschult und war bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1933 für die KPD Sachsen
tätig. 1933–35 Haft in Waldheim, 1939–45 im KZ Buchenwald. 1949 wurde er zum
Ministerpräsidenten gewählt. Nach 1952 war er Volkskammermitglied, Botschafter in
Bulgarien und im Außenministerium tätig.
03
3841
Wilhelm Höcker (1886–1955), Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern
1945–1951
Wilhelm Höcker (1886–1955), Prime Minister of Mecklenburg-Western Pomerania
1945–1951
Um 1950
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Wilhelm Höcker stammte aus dem Kreis Prenzlau und war Kaufmann von Beruf. Seit 1911
in der SPD, war er in den 20er Jahren Mitglied, später Präsident des Schweriner Landtages.
1933 wurde er aus politischen Gründen entlassen und war bis 1945 als Tabakwarenhändler
in Güstrow tätig. 1944 wurde er kurzzeitig im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler
inhaftiert. 1945 ernannte ihn die sowjetische Militärregierung zum Präsidenten des Landes
Mecklenburg-Vorpommern. Er legte sein Amt 1951 aus gesundheitlichen Gründen nieder.
03
3842
Kurt Bürger (1894–1951), Ministerpräsident von Mecklenburg 1951
Kurt Bürger (1894–1951), Prime Minister of Mecklenburg 1951
Um 1950
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Kurt Bürger stammte aus München und war Schlosser von Beruf. 1919 gehörte er zu den
Gründern der KPD in Bayern. Nach der Niederschlagung der Bayerischen Räterepublik war
er bis 1923 im Zuchthaus in Haft. Danach wurde er hauptamtlicher KPD-Funktionär, ab 1929
in Berlin. 1933 emigrierte er nach Moskau, nahm später am Spanischen Bürgerkrieg teil. Im
Mai 1945 kehrte er nach Deutschland zurück. In der KPD Mecklenburg-Vorpommern war er
für die Durchführung der Bodenreform zuständig. 1951 wurde er zum Ministerpräsidenten
gewählt.
03
3843
Bernhard Quandt (geb. 1903), Ministerpräsident von Mecklenburg 1951–1952
Bernhard Quandt (born 1903), Prime Minster of Mecklenburg 1951–1952
Berlin 1949
Koblenz, Bundesarchiv
Bernhard Quandt stammt aus Mecklenburg und war Eisendreher von Beruf. Seit 1920 war er
Mitglied der SPD, ab 1923 in der KPD. Er wurde hauptamtlicher Parteifunktionär, war
1932–33 Langtagsabgeordneter in Mecklenburg. 1933–36 war er wegen ”Hochverrats”
inhaftiert, 1939–45 in den KZs Sachsenhausen und Dachau. Nach 1945 wurde er
Landtagsabgeordneter, 1948–51 Landwirtschaftsminister in Mecklenburg. 1951 wurde er
zum Ministerpräsidenten gewählt. Ab 1958 war er Mitglied im ZK der SED.
03
3844
Rudolf Friedrichs (1892–1947), Ministerpräsident von Sachsen 1945–1947
Rudolf Friedrichs (1892–1947), Prime Minister of Saxony 1945–1947
1949
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Rudolf Friedrichs stammte aus Plauen und studierte Jura und Volkswirtschaftslehre. 1922
trat er in die SPD ein. Im sächsischen Staatsdienst tätig, 1933 aus politischen Gründen
entlassen und kurzzeitig inhaftiert. Von 1933 bis 1945 war er als Lebenmittelhändler und
juristischer Berater tätig. 1945 wurde er von der sowjetischen Militärregierung zunächst zum
Oberbürgermeister von Dresden, dann zum Ministerpräsidenten Sachsens ernannt. Seit
1946 war er im Landesvorstand der SED Sachsen.
03
3845
Max Seydewitz (1892–1987), Ministerpräsident von Sachsen 1947–1952
Max Seydewitz (1892–1987), Prime Minister of Saxony 1947–1952
1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Max Seydewitz stammte aus der Lausitz und war gelernter Buchdrucker. Seit 1910
SPD-Mitglied, war er ab 1918 als Redakteur sozialdemokratischer Zeitungen tätig. 1931 trat
er aus der SPD aus und war Mitbegründer der SAP. 1933 emigrierte er in die
Tschechoslowakei, später nach Norwegen und Schweden. Er arbeitet als Schriftsteller. 1945
kehrte er nach Sachsen zurück, wurde erst KPD-, dann SED-Mitglied. Ab 1946 war er
Intendant des Berliner Rundfunks und Chefredakteur der SED-Zeitschrift ”Einheit”. 1947
wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Ab 1949 saß er in der Volkskammer, 1955–67
war er Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden.
03
3846
Erhard Hübener (1881–1958), Ministerpäsident von Sachsen-Anhalt 1945–1949
Erhard Hübener (1881–1958), Prime Minister of Saxony-Anhalt 1945–1949
Um 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Erhard Hübener stammte aus der Prignitz und hatte Geschichte und Volkswirtschaftslehre
studiert. Zunächst arbeitete er als Beamter im preußischen Handelsministerium, ab 1922 in
sächsischem Staatsdienst. Er war Mitglied der DDP bzw. Deutschen Staatspartei. 1933
wurde er zwangspensioniert und zog sich in eine wissenschaftliche Tätigkeit in Jena und
Wernigerode zurück. 1945 war er Mitbegründer der LDPD in Halle. 1945 ernannte ihn
zunächst die amerikanische Militärregierung, nach deren Abzug die sowjetische
Militärregierung zum Ministerpräsidenten. 1949 trat er aus Altergründen von seinem Amt
zurück.
03
3847
Werner Bruschke (1898–1995), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt 1949–1952
Werner Bruschke (1898–1995), Prime Minister of Saxony-Anhalt 1949–1952
1949
Magdeburg, Landesarchiv Magdeburg – Landeshauptarchiv
Werner Bruschke stammte aus Magdeburg und war Schlosser von Beruf. Seit 1916 war er
SPD-Mitglied, ab 1927 hauptamtlich Parteifunktionär. 1933–38 arbeitete er als
Tabakwarenhändler in Magdeburg. 1939–42 wurde er von den Nationalsozialisten in
”Schutzhaft” genommen, 1942–45 war er in den KZs Sachsenhausen und Dachau inhaftiert.
Nach 1945 war er in der Provinzialverwaltung und Parteileitung der SPD, ab 1946 in der
SED Sachsen-Anhalts tätig. 1949 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Ab 1949 war
er Mitglied der Volkskammer, 1950–54 des ZK der SED. Mitte der 50er Jahre zog er sich
aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurück.
03
3848
Hermann Brill (1895–1959), Ministerpräsident von Thüringen 1945
Hermann Brill (1895–1959), Prime Minister of Thuringia 1945
Um 1945
Koblenz, Bundesarchiv
Hermann Brill stammte aus Gräfenroda, besuchte das Lehrer-Seminar, studierte
anschließend Jura und arbeitete im thüringischen Staatsdienst. Seit 1922 war er Mitglied der
SPD, 1919–33 Abgeordneter im thüringischen Landtag, 1932 im Reichstag. 1933 wurde er
aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen und kurzzeitig in Schutzhaft
genommen. Er arbeitete im politischen Widerstand und wurde 1939 zu zwölf Jahren
Zuchthaus verurteilt. Ab 1943 war er im KZ Buchenwald inhaftiert. 1945 ernannte ihn
zunächst die amerikanische Militärregierung, nach deren Abzug die sowjetische
Militärregierung zum Regierungspräsidenten. Noch im Sommer 1945 siedelte Brill nach
Hessen über. Dort wurde er Chef der Staatskanzlei, Mitglied des Bundestages,
Hochschullehrer.
03
3849
Rudolf Paul (1893–1978), Ministerpräsident von Thüringen 1945–1947
Rudolf Paul (1893–1978), Prime Minister of Thuringia 1945–1947
Um 1946
Weimar, Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar
Rudolf Paul stammte aus Gera und studierte Rechts- und Staatswissenschaften. Er war
Mitglied der Demokratischen Partei und arbeitete als Staatsanwalt und Rechtsanwalt. 1933
erhielt er Berufsverbot, sein Vermögen wurde beschlagnahmt. Er zog sich auf einen
Bauernhof zunächst. 1945 wurde er zunächst Bürgermeister von Gera. Die sowjetische
Militärregierung ernannte ihn dann zum Präsidenten des Landes Thüringen. 1946 trat Paul in
die SED ein. Im September 1947 flüchtete er in den Westen. Seit 1949 war er als
Rechtsanwalt und Notar in Frankfurt am Main tätig.
03
3850
Werner Eggerath (1900–1977), Ministerpräsident von Thüringen 1947–1952
Werner Eggerath (1900–1977), Prime Minister of Thuringia 1947–1952
Um 1950
Koblenz, Bundesarchiv
Werner Eggerath stammte aus Wuppertal und war Schlosser von Beruf. Seit 1924 Mitglied
der KPD, war er politisch tätig, u. a. als ”Arbeiterkorrespondent”. Nach 1933 war er führend
im politischen Widerstand aktiv. 1935 wurde er verhaftet und wegen ”Hochverrates” zu 15
Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Befreiung 1945 nahm er eine journalistische Tätigkeit
auf. Er wurde Bezirksleiter der KPD in Thüringen, ab 1946 Landesvorsitzender der SED,
1947 Innenminister Thüringens. 1947 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Nach 1952
arbeitete er u. a. als Botschafter in Rumänien, später als Staatssekretär für Kirchenfragen.
03
3855
Leo Wohleb (1888–1955), Ministerpräsident von Baden 1947–1952
Leo Wohleb (1888–1955), Prime Minister of Baden 1947–1952
Um 1950
Stuttgart, Landesbildstelle Württemberg
Leo Wohleb stammte aus Freiburg, studierte klassische Philologie und arbeitete als Lehrer.
1931–34 war er Mitglied des badischen Staatsrats. 1934–45 leitete er ein Gymnasium in
Baden-Baden. 1945 wurde er zum Vorsitzenden der CDU Süd-Baden gewählt. Wohleb
wehrte sich entschieden gegen einen Zusammenschluß der südwestdeutschen Länder zu
einem Land Baden-Württemberg. 1952 trat er in den diplomatischen Dienst ein und ging
nach Portugal.
03 3856
Reinhold Maier (1889–1971), Ministerpräsident von Württemberg-Baden 1945–1952
Reinhold Maier (1889–1971), Prime Minister of Württemberg-Baden 1945–1952
Um 1950
Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Reinhold Maier stammte aus Schorndorf, studierte Jura und Volkswirtschaftslehre und
arbeitete als Rechtsanwalt. 1924 wurde er Vorsitzender der DDP Württembergs, 1932/33
war er im Vorstand der Deutschen Staatspartei, 1929–33 Württembergischer
Wirtschaftsminister und Mitglied des Reichsrates. 1933 wurde er aus allen politischen
Ämtern entlassen und arbeitete bis 1945 als Rechtsanwalt. Nach dem Attentat auf Hitler im
Jahre 1944 tauchte er unter. 1945 ernannte ihn die amerikanische Militärregierung zum
Ministerpräsidenten. Maier war Mitglied der DVP, ab 1948 der FDP. 1952 wurde Maier der
erste Ministerpräsident des neu geschaffenen Landes Baden-Württemberg.
03
4284
Carlo Schmid (1896–1979), Präsident des Staatssekretariats von
Württemberg-Hohenzollern 1946–1947
Carlo Schmid (1896–1979), Minister of State of Württemberg-Hohenzollern 1946–1947
Um 1950
Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Carlo Schmid wurde in Frankreich geboren, studierte Jura und arbeitete als Rechtsanwalt
und Richter, später als Hochschullehrer. 1945 wurde er Landesdirektor für Kultus, Unterricht
und Kunst in Württemberg-Baden und Landesvorsitzender der SPD. Er war Mitglied des
Verfassungskonventes auf Herrenchiemsee und des Parlamentarischen Rates. 1949–72 war
er Bundestagsabgeordneter, 1966–69 Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates
und der Länder.
03
3858
Lorenz Bock (1883–1948), Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern 1947–1948
Lorenz Bock (1883–1948), President of Württemberg-Hohenzollern 1947–1948
1948
Koblenz, Bundesarchiv
Lorenz Bock stammte aus dem Kreis Horb, studierte Jura und arbeitete als Rechtsanwalt.
1919–33 war er Abgeordneter, seit 1924 Fraktionsvorsitzender des Zentrums im
württembergischen Landtag. 1933–45 arbeitete er als Rechtsanwalt. 1944 wurde er
kurzzeitig im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler inhaftiert. Nach 1945 war er
Mitbegründer der CDU im Kreis Rottweil und Mitglied der Beratenden Landesversammlung.
1947/48 war er Ministerpräsident und Finanzminister des Landes
Württemberg-Hohenzollern.
03
3857
Gebhard Müller (1900–1990), Ministerpräsident von Württemberg-Hohenzollern
1948–1952
Gebhard Müller (1900–1990), Prime Minister of Württemberg-Hohenzollern 1948–1952
Um 1950
Stuttgart, Landesbildstelle Württemberg
Gebhard Müller stammte aus dem Kreis Biberach, studierte Geschichte, Philosophie,
Theologie, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und arbeitete zunächst in der
Kirchenverwaltung, später als Richter. 1931–33 war er Vorsitzender der Zentrumspartei in
Rottenburg. 1945 setzte ihn die Militärregierung als Oberstaatsanwalt, dann beim Aufbau der
Justizverwaltung in Württemberg-Hohenzollern ein. 1947 wurde er Landesvorsitzender der
CDU, 1948 Ministerpräsident. Müller trat entschieden für den Zusammenschluß der
südwestdeutschen Länder ein. 1953-58 war er Ministerpräsident Baden-Württembergs,
1958–71 Präsident des Bundesverfassungsgerichtes.
03
3859
Fritz Schäffer (1888–1967), Ministerpräsident von Bayern 1945
Fritz Schäffer (1888–1967), Prime Minister of Bavaria 1945
Um 1950
Koblenz, Bundesarchiv
Fritz Schäffer stammte aus München, studierte Jura und trat in den bayerischen
Staatsdienst ein. Seit 1920 Landtagsabgeordneter der Bayerischen Volkspartei, wurde er
1929 deren Vorsitzender. 1933 wurde er aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst
entlassen und kurzzeitig inhaftiert. 1933–45 arbeitete er als Rechtsanwalt in München. Im
Mai 1945 ernannte ihn die amerikanische Militärregierung zum vorläufigen
Ministerpräsidenten. Im September wurde er wieder seines Amtes enthoben, weil er sich
gegen die strengen Entnazifizierungsmethoden der Amerikaner gewandt hatte. Schäffer war
Mitbegründer der CSU, von 1949–57 Bundestagsabgeordneter und Bundesfinanzminister.
03
3860
Wilhelm Hoegner (1887–1980), Ministerpräsident von Bayern 1945–1946
Wilhelm Hoegner (1887–1980), Prime Minister of Bavaria 1945–1946
Fritz Koelle (1895–1953)
1949
München, Harald Hoegner
Wilhelm Hoegner stammte aus München, studierte Jura und arbeitete als Staatsanwalt und
Rechtsanwalt. Von 1924–32 saß er für die SPD im Bayerischen Landtag, 1930–33 im
Reichstag. Als scharfer Gegner des Nationalsozialismus floh Hoegner 1933 nach Österreich,
1934 in die Schweiz. Bis 1945 lebte er dort als Schriftsteller und Übersetzer. Im September
1945 ernannte ihn die amerikanische Militärregierung zum Ministerpräsidenten. 1946 wurde
er Landesvorsitzender der SPD in Bayern. An der Ausarbeitung der bayerischen
Verfassung, für die er im Exil bereits einen Entwurf erarbeitet hatte, war er maßgeblich
beteiligt. 1954–57 war er erneut Ministerpräsident Bayerns.
03
828
Hans Ehard (1887–1980), Ministerpräsident von Bayern 1946–1954
Hans Ehard (1887–1980), Prime Minister of Bavaria 1946–1954
1947
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Hans Ehard stammte aus Bamberg und studierte Jura. Nach dem Hitlerputsch des Jahres
1923 leitete er als Staatsanwalt die Untersuchung und vertrat die Anklage. Ehard war
Mitglied der Bayerischen Volkspartei. Später arbeitete er im Reichsjustizministerium und im
bayerischen Justizministerium. 1933–45 arbeitete er als Senatspräsident am
Oberlandesgericht München. 1945 kehrte er ins Ministerium zurück, wurde als Mitglied der
CSU in den Landtag gewählt. Als Ministerpräsident nahm er an den Beratungen des
Parlamentarischen Rates teil. 1960–62 war er erneut Ministerpräsident, 1962–66
Justizminister Bayerns.
03
3851
Arthur Werner (1877–1967), Oberbürgermeister des Berliner Magistrats 1945–1946
Arthur Werner (1877–1967), Mayor of the Berlin City Council 1945–1946
1945
Berlin, Landesbildstelle Berlin. Zentrum für audiovisuelle Medien
Arthur Werner stammte aus Berlin und hatte ein Ingenieurstudium absolviert. Ab 1912 leitete
er eine Ingenieurschule. 1945 wurde der parteilose Werner vom sowjetischen
Stadtkommandanten Berlins zum Oberbürgermeister ernannt. 1946 gab er sein Amt aus
Altergründen auf.
03
3852
Otto Ostrowski (1946–1947), Oberbürgermeister des Berliner Magistrats 1946–1947
Otto Ostrowski (1946–1947), Mayor of the Berlin City Council 1946–1947
1946
Berlin, Landesbildstelle Berlin. Zentrum für audiovisuelle Medien
Otto Ostrowski stammte aus der Lausitz und studierte Soziologie und Philologie. Als
SPD-Mitglied erhielt er keine Anstellung als Lehrer und arbeitete als Privatlehrer und in
England. 1918 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Bürgermeister, zuletzt in
Berlin-Prenzlauer Berg. 1933 wurde er aus politischen Gründen entlassen und hielt sich bis
1945 als Buchhändler und Schlosser über Wasser. 1945 war er zunächst Bürgermeister von
Wilmersdorf, 1946 der gesamten Stadt. 1947 wurde ihm von der eigenen Partei das
Vertrauen entzogen, weil er mit der SED Vereinbarungen über eine Zusammenarbeit
getroffen hatte.
03
3853
Ernst Reuter (1889–1953), Oberbürgermeister von Berlin (West) 1948–1953
Ernst Reuter (1889–1953), Mayor of West-Berlin 1948–1953
Hanns Schrott-Fiechtl (geb. 1896)
Um 1950?
Berlin, Landesarchiv
Ernst Reuter stammte aus Schleswig-Holstein und studierte Volkswirtschaft. 1912 trat er in
die SPD ein. Als Kriegsteilnehmer geriet er in russische Gefangenschaft und schloß sich in
den Revolutionswirren den Bolschewisten an. Zurück in Deutschland, war er kurze Zeit
Generalsekretär der KPD. 1921 wandte er sich wieder der SPD zu, wurde Redakteur des
”Vorwärts”. 1926 übernahm er in Berlin das Dezernat für Verkehrs- und
Versorgungsbetriebe, 1931 wurde er Oberbürgermeister Magdeburgs, 1932
Reichstagsabgeordneter. 1933 wurde er aus politischen Gründen abgesetzt und mehrfach
inhaftiert. Er emigrierte in die Türkei, arbeitete für die dortige Regierung und als
Hochschullehrer. 1946 kam er nach Berlin zurück. Seine Wahl zum Oberbürgermeister im
Jahre 1947 erkannte die sowjetische Besatzungsmacht wegen seiner Tätigkeit in der
”profaschistischen” Türkei nicht an. Nach der Teilung der Stadt wurde er 1948
Oberbürgermeister des Westteils Berlins.
03
3854
Louise Schroeder (1887–1957), kommissarische Oberbürgermeisterin des Berliner
Magistrats 1947–1948
Louise Schroeder (1887–1957), provisional mayor of the Berlin City Council
1947
Berlin, Landesarchiv
Louise Schroeder stammte aus Hamburg und absolvierte eine kaufmännische Ausbildung.
Seit 1910 SPD-Mitglied, wurde sie 1919 Stadtverordnete in Hamburg-Altona und war
Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. 1920–31 leitete sie die Arbeiterwohlfahrt
Schleswig-Holsteins, 1920–33 war sie Reichstagsabgeordnete. Zwischen 1933 und 1945
stand sie unter Polizeiaufsicht und hielt sich mit verschiedenen Tätigkeiten über Wasser. Da
Ernst Reuter auf sowjetischen Einspruch sein Amt als Oberbürgermeister nicht ausüben
durfte, übernahm Louise Schroeder diese Aufgabe. Nach 1948 war sie Stadtverordnete,
dann Bundestagsabgeordnete.
03
4285
Erich Vagts (geb. 1896), Regierender Bürgermeister von Bremen 1945
Erich Vagts (born 1896), Mayor of Bremen 1945
Um 1945?
Reproduktion aus: Wolfgang Benz, Das Grundgesetz, München 1989
Erich Vagts stammte aus Cuxhaven, studierte Rechts- und Staatswissenschaften. Seit 1928
war er Abgeordneter in der Bremischen Bürgerschaft, 1933 Senator für das
Gesundheitsamt. 1933–45 war er Präsident der Gemeindeaufsichtsbehörde, Vertreter
Oldenburgs und Bremens in Berlin. Im Juni 1945 ernannte ihn die britische Militärregierung
zum Bürgermeister.
03
3861
Wilhelm Kaisen (1887–1979), Senatspräsident der Freien und Hansestadt Bremen
1945–1965
Wilhelm Kaisen (1887–1979), President of the Senate of the Free-City of Bremen
1945–1965
1948
Berlin, Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz
Wilhelm Kaisen stammte aus Hamburg und war Stukkateur von Beruf. Seit 1905 Mitglied der
SPD, besuchte er die Parteischule in Berlin und arbeitete 1919–26 als Journalist, u. a. bei
der Volkszeitung in Bremen. 1921 wurde er in die Bremer Bürgerschaft gewählt, 1927–33
war er Senator für Wohlfahrt. Die Jahre des NS-Regimes verbrachte er als Kleinbauer in der
Nähe von Bremen. 1933 und 1944 war er kurzzeitig inhaftiert. 1945 kehrte er auf seinen
Posten als Senator zurück, bis er im August 1945 von der britischen Militärregierung zum
Regierenden Bürgermeister ernannt wurde.
03
3862
Rudolf H. Petersen (1878–1962), Senatspräsident der Freien und Hansestadt Hamburg
1945–1946
Rudolf H. Petersen (1878–1962), President of the Senate of the Free-City of Hamburg
1945–1946
1946
Fritz Kempe
Hamburg, Landesmedienzentrum
Rudolf H. Petersen stammte aus Hamburg und war Kaufmann von Beruf. 1928 wurde er
Vorsitzender im Verein Hamburger Exporteure. Im 1945 berief die britische Militärregierung
den parteilosen Petersen zum Ersten Bürgermeister. 1946 zog er sich aus dem politischen
Leben zurück.
03
3863
Max Brauer (1887–1973), Senatspräsident der Freien und Hansestadt Hamburg
1946–1953
Max Brauer (1887–1973), President of the Senate of the Free-City of Hamburg
1946–1953
1952
Fritz Kempe
Hamburg, Landesmedienzentrum
Max Brauer stammte aus Hamburg, hatte den Beruf des Glasbläsers gelernt und arbeitete
als kaufmännischer Angestellter. Seit 1903 SPD-Mitglied, wurde er 1916 Stadtverordneter,
1919 Zweiter Bürgermeister und Kämmerer in Altona. 1924–33 war er Oberbürgermeister
von Altona und Mitglied des Preußischen Staatsrates. 1933 aus politischen Gründen
abgesetzt und kurzzeitig inhaftiert, emigrierte Brauer über die Schweiz, China und
Frankreich in die USA, wo er als Hochschullehrer arbeitete. 1946 traf er als Bevollmächtigter
eines US-Gewerkschaftsbundes in Hamburg ein. Die Bürgerschaft wählte ihn zum Ersten
Bürgermeister. 1953 abgewählt, war er 1957–60 erneut Senatspräsident, 1961–65
Bundestagsabgeordneter.
03
3864
Karl Geiler (1878–1953), Ministerpräsident von Hessen 1945–1947
Karl Geiler (1878–1953), Prime Minister of Hesse 1945–1947
Um 1946
Frankfurt am Main, Deutsche Presse-Agentur GmbH - Bildarchiv Frankfurt
Karl Geiler stammte aus Baden, studierte Jura und arbeitete als Rechtsanwalt. Ab 1909 war
er Hochschullehrer in Mannheim und Heidelberg. 1939 wurde er aus dem Professorenamt
entlassen, weil seine zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbene Ehefrau jüdische Vorfahren
gehabt hatte. 1945 berief ihn die amerikanische Militärregierung zum Ministerpräsidenten.
1947/48 war er Rektor der Universität Heidelberg.
03
1481
Christian Stock (1864–1967), Ministerpräsident von Hessen 1946–1950
Christian Stock (1864–1967), Prime Minister of Hesse 1946–1950
Friedrich Wilhelm Watzka
Wiesbaden 1949
Wiesbaden, Hessischer Landtag
Christian Stock stammte aus Darmstadt und arbeitete zunächst als Zigarrenarbeiter. Seit
1902 in der SPD, wurde er 1910 Bezirkssekretär der Tabakarbeitergewerkschaft. 1919/20
gehörte er der Weimarer Nationalversammlung an. 1926–32 war er Stadtrat für Sozialwesen
in Heidelberg und Direktor der AOK in Frankfurt am Main. 1933 wurde er aus politischen
Gründen entlassen und kurzzeitig inhaftiert. Bis 1945 arbeitete er als Vertreter und betrieb
einen Tabakwarenladen. 1946 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. 1950 gab er sein
Amt aus Altersgründen auf.
03
3865
Gerhard Marquordt (1881–1950), Ministerpräsident von Braunschweig 1945
Gerhard Marquordt (1881–1950), Prime Minister of Braunschweig 1945
Karl-Joachim Krause
Braunschweig, Karl-Joachim Krause
Gerhard Marquordt stammte aus Wierthe, studierte Jura und trat in den Staatsdienst
Braunschweigs ein. Seit 1924 war er Mitglied der DVP, 1924–27 Minister für Justiz und
Volksbildung in Braunschweig. 1929–33 war er Mitglied des Landtages, 1930–45 im
Staatsministrium tätig. Am 16. April 1945 ernannte ihn die britische Militärregierung zum
Ministerpräsidenten. Wenige Tage später wurde er von den Amerikanern verhaftet und ein
Jahr lang in Staumühle interniert. Die genauen Umstände sind nicht geklärt, die Familie
vermutete eine Denunziation.
03
3866
Hubert Schlebusch (1893–1955), Ministerpräsident von Braunschweig 1945–1946
Hubert Schlebusch (1893–1955), Prime Minster of Braunschweig 1945–1946
Karl-Joachim Krause
Braunschweig, Karl-Joachim Krause
Hubert Schlebusch stammte aus Mönchengladbach und war Lehrer von Beruf. Seit 1919
SPD-Mitglied, wurde er in den 20er Jahren Reichstagsabgeordneter. 1933 wurde er aus
politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen und kurzzeitig inhaftiert. 1933–45
arbeitete er als Versicherungsvertreter in Braunschweig. 1935 und 1939 wurde er wegen
illegaler politischer Tätigkeit erneut kurzzeitig inhaftiert, u. a. im KZ Dachau. Am 24. April
1945 ernannte ihn die britische Militärregierung zum Ministerpräsidenten. Nach der Bildung
des Landes Niedersachsen wurde er Präsident des Verwaltungsbezirks Braunschweig.
03 3867
Alfred Kubel (geb. 1909), Ministerpräsident von Braunschweig 1946
Alfred Kubel (born 1909), Prime Minister of Braunschweig 1946
Dezember 1946
Hannover, Niedersächsischer Landtag
Alfred Kubel stammt aus Braunschweig und war Kaufmann von Beruf. Seit 1924 war er in
der sozialistischen Gewerkschaftsbewegung aktiv. 1933 ging er nach Berlin und arbeitete
sich bis zum Prokuristen einer Gummifabrik hoch. Wegen illegaler politischer Tätigkeit
wurde er 1947 wegen ”Vorbereitung zum Hochverrat” zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Anfang 1945 konnte er sich einer erneuten Verhaftung entziehen, indem er untertauchte.
Nach Kriegsende leitete er die Braunschweig GmbH und die Deutsche Asphalt GmbH. 1946
wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Im Land Niedersachsen hatte er verschiedene
Ministerämter inne, 1970–76 war er Ministerpräsident des Landes.
03
ohne Reg
Theodor Tantzen (1877–1947), Ministerpräsident von Oldenburg 1945–1946
Theodor Tantzen (1877–1947), Prime Minister of Oldenburg 1945–1946
1946
Sage, Eilert Tantzen
Theodor Tantzen stammte aus Heering und war Bauer von Beruf. Seit 1897 war er Mitglied
der Freisinnigen Volkspartei, seit 1911 gehörte er dem Vorstand der Partei in Oldenburg an.
1919 war er für die DDP Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, 1919–23
oldenburgischer Ministerpräsident. Bis 1930 war er Reichstagsabgeordneter. 1933 mußte
Tantzen jede politische Tätigkeit aufgeben und wurde mehrfach inhaftiert. 1945 wurde er
von der britischen Militärregierung zum Ministerpräsidenten Oldenburgs ernannt. Nach der
Auflösung des Landes war Tantzen stellvertretender Ministerpräsidenten und
Verkehrsminister des neu geschaffenen Landes Niedersachsen.
03
3868
Hinrich-Wilhelm Kopf (1893–1961), Ministerpräsident von Niedersachsen 1946–1955
Hinrich-Wilhelm Kopf (1893–1961), Prime Minister of Lower Saxony 1946–1955
1946
Hannover, Historisches Museum am Hohen Ufer
Hinrich-Wilhelm Kopf stammte aus dem Kreis Hadeln und studierte Rechts- und
Staatswissenschaften. Seit 1919 Mitglied der SPD, wurde er 1920 persönlicher Referent des
Reichsinnenministers, im gleichen Jahr Regierungsrat in Weimar. 1923 absolvierte er eine
Banklehre und verbrachte die Jahre 1924–28 als Makler und Versicherungskaufmann in
Berlin und Hamburg. 1928 wurde er Landrat von Hadeln, 1932 nach Oberschlesien versetzt.
1934 wurde er zwangspensioniert. 1934–43 arbeitete er als Makler, in den letzten
Kriegsjahren zog er sich auf sein Gut in Oberschlesien zurück. Im März 1945 flüchtete er
nach Niedersachsen. Die britische Besatzungsmacht ernannte ihn zum Oberpräsidenten der
Provinz Hannover, 1946 zum Ministerpräsidenten des neu geschaffenen Landes
Niedersachsen. 1957–59 war er Innenminister, 1959–61 erneut Ministerpräsident des
Landes.
03
3869
Rudolf Amelunxen (1888–1969), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen 1946–1947
Rudolf Amelunxen (1888–1969), Prime Minister of North Rhine/Westphalia 1946–1947
Theo Akkermann
1947
Düsseldorf, Staatskanzlei Düsseldorf
Rudolf Amelunxen stammte aus Köln, studierte Jura und arbeitete 1919–26 im preußischen
Wohlfahrtsministerium. 1926–32 war er Regierungspräsident in Münster. 1932 wurde
Amelunxen, der dem linken Flügel der Zentrumspartei angehörte, im Zuge des
”Preußenschlages” – der Absetzung der reußischen Landesregierung durch den
Reichskanzler von Papen – seines Amtes enthoben. 1945 ernannte ihn die britische
Militärregierung zum Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, 1946 zum Ministerpräsidenten
des neu gebildeten Landes Nordrhein-Westfalen. 1947–50 war er für die Zentrumspartei als
Sozialminister in der Regierung des Landes, 1950–58 als Justizminister.
03
3870
Robert Lehr (1883–1956), Oberpräsident der Nordrhein-Provinz 1945–1946
Robert Lehr (1883–1956), President of the North Rhine Province 1945–1946
Um 1950
Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Robert Lehr stammte aus Celle, studierte Jura und trat in den preußischen Staatsdienst ein.
1914–24 leitete er in Düsseldorf zunächst das Polizei-, dann das Finanzdezernat. 1924 trat
er in die Deutschnationale Volkspartei ein und wurde Oberbürgermeister von Düsseldorf.
1933 wurde er entlassen und war ab 1935 im politischen Widerstand aktiv. 1945 gehörte er
zu den Mitbegründern der CDU. Die britische Militärregierung ernannte ihn zum
Oberpräsidenten der Nordrhein-Provinz. 1946/47 war er Landtagspräsident in
Nordrhein-Westfalen. Als Delegierter des Landes nahm er an den Beratungen des
Parlamentarischen Rates teil. 1949–53 war er Bundestagsabgeordneter, 1950–53
Bundesinnenminister.
03
3871
Heinrich Drake (1881–1970), Landespräsident des Landes Lippe 1945–1947
Heinrich Drake (1881–1970), State President of Lippe 1945–1947
1945/46
Detmold, Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv Detmold
Heinrich Drake stammte aus Lemgo und war Buchhändler von Beruf. Er arbeitete als Leiter
einer Druckerei und als Publizist. Seit 1919 war er für die SPD im Landtag von Lippe,
1920–33 Präsident der Lippischen Landesregierung. Nach 1933 wurde er mehrfach aus
politischen Gründen inhaftiert. Die britische Militärregierung setzte ihn als
Landespräsidenten des Landes Lippe ein, das 1947 in dem neu geschaffenen Land
Nordrhein-Westfalen aufging.
03
3872
Karl Arnold (1901–1958), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen 1947–1946
Karl Arnold (1901–1958), Prime Minister of North Rhine/Westphalia 1947–1946
Um 1950
Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Karl Arnold stammte aus Württemberg und war Schumacher von Beruf. Seit 1920
Funktionär der christlichen Arbeiterbewegung, besuchte 1920/21 die Soziale Hochschule in
München. 1924 wurde er in Düsseldorf Sekretär der Christlichen Gewerkschaften, 1929
Stadtverordneter für die Zentrumspartei. 1933–45 war er Mitinhaber eines
Installationsgeschäfts und im politischen Widerstand aktiv. 1944 wurde er im
Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler inhaftiert. 1945 gehörte er zu den Mitbegründern
der CDU und der Düsseldorfer Einheitsgewerkschaft, deren Vorsitzender er wurde. 1946
wurde er Oberbürgermeister von Düsseldorf, 1947 Ministerpräsident.
03
3873
Wilhelm Boden (1890–1961), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz 1946–1947
Wilhelm Boden (1890–1961), Prime Minister of the Rhineland-Palatinate 1946–1947
Um 1950
Koblenz, Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz
Wilhelm Boden stammte aus Grumbach, studierte Jura und trat in den preußischen
Staatsdienst ein. 1919–33 war er Landrat in Altenkirchen/Kreis Koblenz. Seit 1929 war er für
die Zentrumspartei im Rheinischen Provinziallandtag, ab 1931 im Preußischen Staatsrat.
1933 wurde er aus politischen Gründen entlassen und für einige Monate inhaftiert. 1933–45
arbeitete er in der freien Wirtschaft. 1945 ernannte ihn die französische Militärregierung zum
Regierungspräsidenten von Koblenz, 1946 zum Oberpräsidenten von
Rheinland-Hessen-Naussau. 1946 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. 1947–59 war
er Präsident der Landes-Zentralbank.
03
3874
Peter Altmeier (1899–1977), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz 1947–1969
Peter Altmeir (1899–1977), Prime Minister of the Rhineland-Palatinate 1947–1969
Um 1950
Koblenz, Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz
Peter Altmeier stammte aus Saarbrücken und war Kaufmann von Beruf. Ab 1927 gehörte er
für das Zentrum der Stadtverordnetenversammlung Koblenz an. 1933–45 war er in den
Lebensmittelbranche, zuletzt als Teilhaber eines Großbetriebes tätig. 1945 war er
Mitbegründer der CDU in Koblenz und wurde 1946 Landesvorsitzender der Partei. Die
französische Militärregierung ernannte ihn 1946 zum Regierungspräsidenten von
Montabaur. 1947 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt.
03
3875
Johannes Hoffmann (1890–1967), Ministerpräsident des Saarlandes (1947–1955)
Johannes Hoffmann (1890–1967), Prime Minister of the Saar 1947–1955
1952
Berlin, Ullstein Bilderdienst
Johannes Hoffmann stammte aus Landsweiler-Reden, studierte Philosophie und
Nationalökonomie und arbeitete als Journalist. Als Leiter des ”Christlichen Volksbundes des
Saargebiets” befürwortete er den Erhalt des Status quo des Saarlandes, das als Folge des
Ersten Weltkrieges vom Völkerbund verwaltet wurde. Nach der Saarabstimmung im Jahre
1935, bei der rund 90 % der Bevölkerung für den Anschluß an das Deutsche Reich
stimmten, mußte Hoffmann flüchten. Bis 1940 war er in Luxemburg als Journalist tätig, 1941
flüchtete er aus einem südfranzösischen Internierungslager über Spanien und Portugal nach
Brasilien. 1945 kehrte er nach Saarbrücken zurück, wurde Herausgeber der ”Saarländischen
Volkszeitung”, gründete die Christliche Volkspartei. 1947 wählte ihn der Landtag zum
Ministerpräsidenten. Hoffmann, der sich für den wirtschaftlichen Anschluß des Saarlandes
an Frankreich und für die politische Autonomie des Landes einsetzte, war heftig umstritten.
1955 stimmte die Bevölkerung des Saarlandes ín einer Volksabstimmung gegen das
Saar-Statut. Hoffmann zog sich aus dem politischen Leben zurück.
03
3876
Theodor Steltzer (1885–1967), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein 1946–1947
Theodor Steltzer (1885–1967), Prime Minister of Schleswig-Holstein 1946–1947
Um 1946
Schleswig, Landesarchiv Schleswig-Holstein
Theodor Steltzer stammte aus Trittau/Holstein, studierte Nationalökonomie und trat 1905
eine Offizierslaufbahn an. Nach dem Ersten Weltkrieg ging er in den Staatsdienst, wurde
Landrat des Kreises Rendsburg. Steltzer war parteilos und aktiver Gegner des
Nationalsozialismus. 1933 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen und wegen
”Hochverrats” angeklagt und 1934 für einige Monate inhaftiert. Das Verfahren endete mit
einem Freispruch. Steltzer arbeitete als Sekretär der evangelischen Michaels-Bruderschaft
und trat in Kontakt zum Kreisauer Kreis. 1944 wurde er im Zusammenhang mit dem Attentat
auf Hitler erneut verhaftet und zum Tode verurteilt. Im April 1945 wurde er von alliierten
Truppen befreit. Bis Oktober 1945 arbeitete er als Leiter des Ernährungsamtes in Berlin,
dann wurde er zum Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein, im August 1946 zum
Ministerpräsidenten ernannt. Steltzer gehörte zu den Mitbegründern der CDU in
Schleswig-Holstein.
03
3877
Hermann Lüdemann (1880–1959), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein
1947–1949
Hermann Lüdemann (1880–1959), Prime Minister of Schleswig-Holstein 1947–1949
1948
Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Hermann Lüdemann stammte aus Lübeck und war Ingenieur von Beruf. Er engagierte sich
gewerkschaftlich und war Mitglied der SPD. 1912–15 lebte er als freier politischer
Schriftsteller in Berlin, danach arbeitete er in einer Reichseinkaufsgesellschaft. 1915–22 war
er Stadtverordneter in Berlin, 1919 wurde er Mitglied der verfassungsgebenden
Landesversammlung Preußens, 1920/21 war er preußischer Staats- und Finanzminister,
1921–29 Mitglied des preußischen Landtages. 1927 wurde er Regierungspräsident in
Lüneburg, 1928–32 war er Oberpräsident in Schlesien. 1932 wurde er aus politischen
Gründen entlassen und bis 1935 inhaftiert. Später war er bis 1944 Geschäftsführer eines
Berliner Kinos. Im Zusammenhang mit dem Attentat auf Adolf Hitler im Jahre 1944 wurde er
angeklagt, freigesprochen und dennoch im KZ Sachsenhausen inhaftiert. 1945 baute er die
SPD in Mecklenburg auf. Nach der Gründung der SED im Jahre 1946 setzte er sich in den
Westen ab.
03
1494
"Sozialisten der Welt / wir rufen und grüssen euch aus den Ruinen"
"Socialists of the World / We Greet You from the Ruins"
Nach 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
1517
"CDU / Christentum Demokratie Sozialismus"
"CDU / Christianity – Democracy – Socialism"
Berlin (Sowjetische Besatzungszone Deutschlands) 1946
Sankt Augustin, Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung
03
1862
"Einheit bedeutet Aufstieg / Föderalismus bedeutet Niedergang"
"Unity Means Progress / Federalism Means Decline"
Berlin, August 1946
Schwerin, Stadtgeschichtsmuseum
03
2690
"Gegenseitige Bauernhilfe!"
"Mutual Farm Aid"
Sowjetische Besatzungszone Deutschlands1946
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
2691
"FDGB / der Träger des Aufbaus"
Free Federation of German Trade Unions / The Agent of Rebuilding"
Berlin (Sowjetische Besatzungszone Deutschlands) 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
2692
"Arbeite mit im Kulturbund"
"Work in and with the Cultural Federation"
Dresden, März 1948
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
2694
"KPD / Die Partei des Volkes"
"The German Communist Party / The People's Party"
Dresden, nach 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
2700
"Werdet Mitglied der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands"
"Join the Democratic Farmers Party of Germany"
Dresden 1948
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
2702
"Dem Sozialismus gehört die Zukunft"
"The Future Belongs to Socialism"
Zwickau 1946
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
2703
"Deinen Kindern eine bessere Zukunft"
"Secure a Better Future for Your Children"
Sowjetische Besatzungszone Deutschlands, nach 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
2704
"FDJ / Gesunde Jugend schafft ein neues Deutschland!”
"Free German Youth / Healthy Youth Will Help Create a New Germany!"
Sowjetische Besatzungszone Deutschlands 1946
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
2706
"DFD in jedem Ort"
"DFD in Every Town"
Berlin (Sowjetische Besatzungszone Deutschlands), nach 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
3410
”Was wollen wir Nationaldemokraten?”
"What Do We National Democrats Demand?"
Leipzig 1948
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
672
"Arbeit und Heimat für den Neubürger - Christlich Soziale Union"
"A Job and a Home for Our New Citizens – Christian Social Union"
1946?
Sankt Augustin, Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung
03
1497
"Die SPD baut ein neues Deutschland"
"The SPD Will Build a New Germany"
Hannover 1945
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
03
1515
"Heimatvertriebener – Dein Recht durch die CDU"
"German Refugees – Secure Your Rights with the Christian Democratic Union"
Darmstadt 1948
Sankt Augustin, Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung
03
1520
"Nur freie Wirtschaft bricht Not! Wählt FDP"
"Only a Free Market Can Relieve Economic Plight! Vote the Liberal Democratic
Party"
März 1947
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
03
1537
'"Einigkeit / Aufbau / KPD"
"Unity / Reconstruction / The German Communist Party
Hamburg 1946
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
03
2697
"Recht auf Freiheit / Recht auf Heimat / Recht auf Eigentum / wählt Zentrum"
"Freedom and Justice / Right to a Home / Right to Property / Vote the Center Party
Nach 1945
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
3895
"CVP für Arbeit, Ordnung u. Wiederaufbau unserer Heimat"
"CVP for Work, Order, and the Rebuilding of our Homeland"
Mettlach 1949
Saarbrücken, Stadtarchiv
03
3896
"SPS / Wählt Sozialdemokraten!"
"SPS / Vote Social Democrat!"
Mettlach 1947
Saarbrücken, Stadtarchiv
03
3897
"Die Schwerindustrie in die Hand des Volkes / Deine Stimme den Kommunisten"
"Heavy Industry in the Hands of the People / Your Vote for the Communists"
Saarlouis 1947
Saarbrücken, Stadtarchiv
03
3898
"Wählt Liste 4 / Demokratische Partei"
"Vote List 4 / Democratic Party"
Saarlouis 1947
Saarbrücken, Stadtarchiv
03
3899
"Bayernpartei"
"Bavarian Party"
München 1946?
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
03
3900
"Wiederaufbau / Wählt die Badische Christl.-Soziale Volkspartei"
"Reconstruction / Vote the Christian-Socialist People's Party of Baden"
St. Göppert, Waldkirch/Breisgau 1946
Freiburg/Breisgau, Staatsarchiv
03
3901
"Arbeit und Wiederaufbau / Wählt B·D·V"
"Work and Reconstruction / Vote BDV"
Plakat der Bremer Demokratischen Volkspartei
Bremen 1946
Bremen, Staatsarchiv Bremen
03
3902
"Wählt die Heimatpartei SSW"
"Vote for the Party of Homeland – SSW
Plakat des Süd-Schleswigschen Wählerverbands
Schleswig 1947–51
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
03
3903
"NLP / eine starke Partei hilft Dir"
"NLP / A Strong Party Wants to Help You"
Hannover 1947
Hannover, Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv
03
3904
"Hände weg! Schützt Euer Eigentum u. Eure Freiheit! Stärkt die Mitte / Wählt DVP"
"Hands off! Protect Your Property and Your Freedom! Strengthen the Middle / Vote
DVP"
Plakat der Demokratischen Volkspartei
Reutlingen 1947
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
03
3905
"Du bist nicht allein, die LDP hilft mit"
"You Are Not Alone – the LDP Is Behind You"
Hessen 1946
Darmstadt, Stadtarchiv
03
3890
Verfassung für die Mark Brandenburg
Constitution for the Brandenburg Marches
Potsdam 1947
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
3891
Verfassung des Landes Mecklenburg
Constitution of the federal state of Mecklenburg
Schwerin 1948
Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
03
3892
Verfassung des Landes Sachsen
Constitution of the federal state of Saxony
Dresden 1947
Berlin, Deutsches Historisches Museum
03
3893
Verfassung der Provinz Sachsen-Anhalt
Constitution of the province of Saxony-Anhalt
Magdeburg 1947
Magdeburg, Landesarchiv Magdeburg – Landeshauptarchiv
03
3894
Die Verfassung des Landes Thüringen
Constitution of the federal state of Thuringia
Weimar 1946
Weimar, Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar
03
3878
Die Verfassung des Landes Baden-Württemberg
Constitution of the federal state of Baden-Württemberg
Bühl/Baden 1953
Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek
03
3879
Verfassung des Freistaates Bayern
Constitution of the Free State of Bavaria
München 1946
Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
03
3880
Verfassung von Berlin
Constitution of Berlin
Berlin 1950
Berlin, Zentral- und Landesbibliothek Berlin/Zentrum für Berlin-Studien
03
3882
Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen
Constitution of the free-city of Bremen
Bremen 1947
Bremen, Staatsarchiv Bremen
03
3883
Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg
Constitution of the free-city of Hamburg
Hamburg 1952
Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
03
3884
Die hessische Verfassung
The Hessian constitution
Offenbach-Main 1947
Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
03
3885
Vorläufige Niedersächsische Verfassung
Provisional constitution of Lower Saxony
Hannover 1951
Hannover, Niedersächsischer Landtag
03
3886
Die Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen
Constitution of the Federal State of North Rhine/Westphalia
Stuttgart und Köln 1950
Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
03
3887
Verfassung für Rheinland-Pfalz
Constitution of the Rhineland-Palatinate
Koblenz 1947
Koblenz, Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz
03
3888
Die Verfassung des Saarlandes
Constitution of the Saar
Saarbrücken 1947
Saarbrücken, Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
03
3889
Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein
Legal Decree for Schleswig-Holstein
mit Landessatzung
Kiel 1950
Kiel, Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek
Herunterladen