Raum 3 03label.doc 03 3839 Sockel der Figur "Friedrich der Große in jugendlichem Alter" Plinth for the figure of "Frederick the Great as a Young Man" Joseph Uphues (1850–1911) Berlin 1898 Berlin, Berlinische Galerie Das Ende des Staates Preußen, auf dessen militärische Tradition sich die Nationalsozialisten beriefen, ist ein Symbol für den politischen Neubeginn nach 1945. Das Standbild des preußischen Königs war Teil der sogenannten ”Siegesallee” im Berliner Tiergarten. Die von Wilhelm II. in Auftrag gegebene Reihe von 32 Denkmälern wurde im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigt. Als Denkmal des Militärs mußte die ”Siegesallee” 1948 abgebaut werden. Der Landeskonservator Hinnerk verhinderte die Zerstörung und ließ die Skulpturen im Garten des Schlosses Bellevue vergraben. 1978 beschloß die Denkmalbehörde, die Figuren zu bergen und im Lapidarium auszustellen. 03 4275 Programmheft des Berliner Rundfunks Radio program of the Berliner Rundfunk Berlin 1947 Berlin, Deutsches Rundfunkmuseum Der Berliner Rundfunk war das Zentrum des neuen Rundfunkssystems in der sowjetisch besetzten Zone. Im Mai 1945 hatten sowjetische Truppen das Haus des Rundfunks in der Masurenallee besetzt. Das Gebäude blieb bis 1952 Sitz des Senders, obwohl es nach der Teilung der Stadt im britischen Sektor lag. Der Berliner Rundfunk wurde dem Zentralsekretariat der SED unterstellt. Die Landessender waren, teilweise mit eigenen Programmen, angeschlossen. 03 4276 ”Deutsche Volkszeitung", Erstausgabe First edition of the "Deutsche Volkszeitung" Berlin, 13. Juni 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum Schon im Mai 1945 erging die ”Nachrichtenkontrollvorschrift Nr. 1” der sowjetischen Militärregierung, die es jeder Partei erlaubte, eine Zeitung herauszugeben. Das Blatt der KPD wurde von den kommunistischen Besatzern bevorzugt. Die ”Deutsche Volkszeitung” erhielt großzügige Papierzuteilungen und konnte eine relativ wenig zerstörte Druckerei übernehmen, in der zuvor der ”Völkische Beobachter” gedruckt worden war. 03 4277 "Neues Deutschland", Erstausgabe First edition of "Neues Deutschland" Berlin, 23. April 1946 Berlin, Deutsches Historisches Museum Am Tag nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED erschien erstmals das ”Neue Deutschland”. Gab es in den Anfangsjahren noch streitbare Artikel und kontroverse Debatten, entwickelte sich die Zeitung später zum Verlautbarungsorgan der Partei. 03 4278 "Wiederaufbauspende” für das Deutsche Nationaltheater in Weimar "Rebuilding donations" for the German National Theater in Weimar Weimar 1946 Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Das Weimarer Nationaltheater war das erste Theater, das nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde. Damit wurde unterstrichen, daß im kulturellen Leben an die Traditionen der Klassik angeknüpft werden sollte. Das Haus, 1919 Sitz der Weimarer Nationalversammlung, galt gleichzeitig als ein Symbol für einen demokratischen Neubeginn. [[03 4413 ”Manifest des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands” "Manifesto of the Cultural Society for Germany's Democratic Renewal" Berlin: Aufbau-Verlag GmbH 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 4280 ”Ausgewählte Dichtung aus der Zeit der Verbannung 1933 – 1945” "Selected Poetry During the Banned Period of 1933–1945" Johannes R. Becher Berlin: Aufbau-Verlag 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 4279 ”Stalingrad” "Stalingrad" Theodor Plievier Berlin: Aufbau-Verlag 1946 Berlin, Deutsches Historisches Museum Der erste Verlag, den die sowjetische Militärregierung genehmigte, war der Aufbau-Verlag. Einer der Lizenznehmer, der Schriftsteller Johannes R. Becher, war kurz zuvor aus dem Moskauer Exil zurückgekehrt. Becher war auch Gründungsmitglieder des ”Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands”, eines Zusammenschlusses von Künstlern und Intellektuellen. Das bereits im August 1945 erschienene Buch ”Stalingrad” gehörte zu den wichtigsten und auflagenstärksten Titeln der ersten Nachkriegsjahre. Nach der Flucht des Autors in den Westen wurde es verboten.]] [[03 4281 ”J. Stalin. Kurze Lebensbeschreibung” Berlin 1945 Berlin: SWA Verlag 1946 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 4282 ”Gedichte” "Poetry" W. Majakowski Berlin: SWA Verlag 1946 Berlin, Deutsches Historisches Museum Der SWA-Verlag wurde 1945 als Verlag der Sowjetischen Militäradministration gegründet. Aufgabe war die Vermittlung sowjetischer Literatur und Propaganda sowie die Herstellung von Büchern, die zur ”Wiedergutmachung” der zerstörten Literaturbestände in die Sowjetunion geliefert wurden.]] 03 4283 "Allgemeine Deutsche Kunstausstellung Dresden 1946" "General German Art Exhibition – Dresden 1946" Dresden 1946 Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Neben Berlin wurde die alte Kunststadt Dresden zu einem Zentrum der bildenden Kunst in der sowjetischen Zone ausgebaut. Die erste ”Allgemeine Deutsche Kunstaussstellung” empfanden die aus dem Exil oder der inneren Emigration zurückkehrenden Künstler als Auftakt zu einer neuen, demokratischen Kulturpolitik. Viele der bei den Nationalsozialisten als ”entartet” geltenden Künstler aus allen Zonen Deutschlands stellten aus. Doch schon kurze Zeit später zeichnete sich ein Ende der liberalen Kulturpolitik der SED ab. In den folgenden Jahren wurde abstrakte Kunst als ”formalistisch” abgelehnt. ”Sozialistischer Realismus” beherrschte die zentralen Kunstausstellungen der DDR. 03 3152 "Quinzaine Artistique Constance" "Constance Fortnight of Art" Konstanz 1946 Konstanz, Stadtarchiv Die Konstanzer Kunstwochen sind ein Beispiel für aktive französische Kulturpolitik. Die in den Jahren des Nationalsozialismus verfehmte Moderne stand im Mittelpunkt des Angebotes: zeitgenössische Musik, modernes französisches Theater, Literatur, Kunst und Architektur. 03 4265 Mikrophon "SWF Studio Freiburg" Microphone of the "SWF Studio Freiburg" 1946–1948 Freiburg i.Br., Südwestrundfunk (SWR), Studio Freiburg Im Nationalsozialismus war der staatliche Rundfunk eines der mächtigsten Instrumente der politischen Propaganda gewesen. Vor diesem Hintergrund favorisierten die westlichen Besatzungsmächte ein dezentrales, öffentlich kontrolliertes Rundfunksystem. Am 31. März 1946 ging der ”Südwestfunk” auf Sendung. In jedem Land der französischen Besatzungszone wurde ein Studio eingerichtet. [[03 4267 "Frankfurter Rundschau", Erstausgabe First edition of the "Frankfurter Rundschau" Frankfurt am Main, 31. Juli 1945 Gründau-Breitenborn, Ulrich Schönborn 03 4266 "Süddeutsche Zeitung", Erstausgabe First edition of the "Süddeutsche Zeitung" München, 6. Oktober 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum Der Presse kam bei der politischen Umerziehung der deutschen Bevölkerung eine wichtige Rolle zu. In den ersten Monaten nach dem Krieg brachten die Besatzungsmächte zunächst eigene Zeitungen heraus. Dann gingen sie dazu über, Lizenzen an deutsche Herausgeber zu vergeben. Die amerikanische Militärregierung vergab die Genehmigungen nicht an einzelne Personen, sondern an mehrere Lizenznehmer, die verschiedenen politischen Richtungen angehören mußten. Die Presse sollte nicht unter dem Einfluß von Parteien stehen. Vor dem Krieg war Berlin Pressezentrum. Nun konnten sich in vielen Großstädten im Westen Deutschlands wichtige, überregionale Blätter etablieren.]] 03 4268 ”In einem andern Land" "A Farewell to Arms" Ernest Hemingway Hamburg/Stuttgart: Rowohlt 1946 Reinbek, Rowohlt Verlag GmbH Der Verleger Ernst Rowohlt, der in den Jahren des Nationalsozialismus Berufsverbot hatte, konnte seinen Verlag nach dem Ende des Krieges wieder eröffnen. Der große Mangel an Papier brachte ihn auf die Idee, auf Zeitungspapier zu drucken. Die Rotations-Romane erschienen in einer Auflage von 100 000 Exemplaren und konnten ein Massenpublikum mit wichtigen deutschen, aber auch fremdsprachigen Autoren bekanntmachen. 03 4269 ”Vom kommenden Sieg der Demokratie” "Democracy's Imminent Victory" Thomas Mann Berlin: Suhrkamp Verlag 1946 Frankfurt am Main, S. Fischer Verlag Peter Suhrkamp hatte in den Jahren des Nationalsozialismus den S. Fischer Verlag Berlin geführt, dessen jüdische Besitzer emigrieren mußten. Nach Kriegsende erhielt Suhrkamp als erster Lizenznehmer die Arbeitserlaubnis für einen belletristischen Verlag in der britischen Besatzungszone. Der Vortrag von Thomas Mann erschien in der Reihe ”Beiträge zur Humanität”. 03 4270 ”Rede an die deutsche Jugend” "Address to the German Youth" Ernst Wiechert München: Zinnen-Verlag Kurt Desch 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum Kurt Desch erhielt im November 1945 als erster Verleger in Bayern von der amerikanischen Militärregierung eine Lizenz zur Herstellung und Verbreitung von Büchern und Zeitschriften. Bei der Auswahl der Texte, die der Verlag veröffentlichte, spielte der Gedanke der ”politischen Umerziehung” eine wichtige Rolle. Die Rede, die der Schriftsteller Ernst Wiechert im Herbst 1945 an den Münchner Kammerspielen gehalten hatte, erreichte eine Auflage von fast 100 000 Exemplaren. Wiechert, in den Jahren des Nationalsozialismus politisch verfolgt, verurteilte die ”Geschichte dieser zwölfjährigen Schande” und appellierte an eine neue Humanität jenseits politischer Parteilichkeit. 03 4271 Programmheft des Hebbel-Theater Berlin: "Wir sind noch einmal davongekommen" Program of Berlin's Hebbel Theater: The Skin of Our Teeth 1946 Berlin, Deutsches Historisches Museum Die Kulturpolitik der Westmächte setzte auf zeitgenössisches Theater. Das Drama des amerikanischen Schriftstellers Thorton Wilder konnte vom deutschen Publikum als Gleichnis für die eigene Situation verstanden werden: Eine Familie geht durch alle Weltkatastrophen, durch die Sintflut, die Eiszeit und den Krieg. Der Vater behauptet seine von Gottvertrauen und Idealismus geprägte Weltsicht. 03 4272 Programmheft der Hamburger Kammerspiele: "Draußen vor der Tür" Program of the Hamburg Studio Theater: "Out in the Cold" 1947 Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Wolfgang Borcherts Stück erzählt die tragische Geschichte eines Kriegsheimkehrers, dem es nicht gelingt, im Nachkriegsalltag wieder Fuß zu fassen. Im November 1947 kam das Stück in Hamburg unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner zur Uraufführung. 03 4274 "Deutsche Kunst unserer Zeit" "Contemporary German Art" Überlingen 1945 Friedrichshafen, Landratsamt Bodenseekreis Der Kulturbund Überlingen veranstaltete im Herbst 1945 die ersten Nachkriegsausstellung moderner Kunst im Südwesten Deutschlands. Berühmte Künstler der Moderne, die in den Jahren des Nationalsozialismus als ”entartet” galten, wie Max Beckmann, Lyonel Feininger, August Macke, Oskar Schlemmer oder Erich Heckel, der für den Titel des Kataloges einen Holzschnitt schuf, gehörten zu den Künstlern der Ausstellung. 03 4273 "Expressionismus in Malerei und Plastik" "Expressionism in Painting and Sculpture" Krefeld 1946/47 Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Ein typisches Beispiel für frühe Kunstausstellungen der Nachkriegsjahre ist diese Ausstellung des Krefelder Museums-Vereines. 03 1478 Karl Steinhoff (1892–1981), Ministerpräsident von Brandenburg 1945–1949 Karl Steinhoff (1892–1981), Prime Minister of Brandenburg 1945–1949 Paul Gruson (geb. 1895) 1946 Potsdam, Potsdam-Museum Karl Steinhoff stammte aus Westfalen, hatte Rechtswissenschaften studiert und eine Beamtenkarriere in Berlin und Ostpreußen durchlaufen. Seit 1923 SPD-Mitglied, wurde er 1933 aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen und arbeitete als Kaufmann. 1945 ernannte ihn die sowjetische Militärregierung zum Präsidenten der Mark Brandenburg. 1949 wurde er der erste Innenminister der DDR und Kandidat des Politbüros, aus dem er schon 1950 wieder entfernt wurde. Da er gegen die repressive Innenpolitik der SED Bedenken äußerte, wurde er 1952 aus der Regierung herausgedrängt. 03 3840 Rudi Jahn (1906–1990), Ministerpräsident von Brandenburg 1949–1952 Rudi Jahn (1906–1990), Prime Minister of Brandenburg 1949–1952 Potsdam 1949 Koblenz, Bundesarchiv Rudi Jahn stammte aus Leipzig und war Tischler von Beruf. Seit 1928 in der KPD, wurde er in Moskau geschult und war bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1933 für die KPD Sachsen tätig. 1933–35 Haft in Waldheim, 1939–45 im KZ Buchenwald. 1949 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Nach 1952 war er Volkskammermitglied, Botschafter in Bulgarien und im Außenministerium tätig. 03 3841 Wilhelm Höcker (1886–1955), Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern 1945–1951 Wilhelm Höcker (1886–1955), Prime Minister of Mecklenburg-Western Pomerania 1945–1951 Um 1950 Berlin, Deutsches Historisches Museum Wilhelm Höcker stammte aus dem Kreis Prenzlau und war Kaufmann von Beruf. Seit 1911 in der SPD, war er in den 20er Jahren Mitglied, später Präsident des Schweriner Landtages. 1933 wurde er aus politischen Gründen entlassen und war bis 1945 als Tabakwarenhändler in Güstrow tätig. 1944 wurde er kurzzeitig im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler inhaftiert. 1945 ernannte ihn die sowjetische Militärregierung zum Präsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er legte sein Amt 1951 aus gesundheitlichen Gründen nieder. 03 3842 Kurt Bürger (1894–1951), Ministerpräsident von Mecklenburg 1951 Kurt Bürger (1894–1951), Prime Minister of Mecklenburg 1951 Um 1950 Berlin, Deutsches Historisches Museum Kurt Bürger stammte aus München und war Schlosser von Beruf. 1919 gehörte er zu den Gründern der KPD in Bayern. Nach der Niederschlagung der Bayerischen Räterepublik war er bis 1923 im Zuchthaus in Haft. Danach wurde er hauptamtlicher KPD-Funktionär, ab 1929 in Berlin. 1933 emigrierte er nach Moskau, nahm später am Spanischen Bürgerkrieg teil. Im Mai 1945 kehrte er nach Deutschland zurück. In der KPD Mecklenburg-Vorpommern war er für die Durchführung der Bodenreform zuständig. 1951 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. 03 3843 Bernhard Quandt (geb. 1903), Ministerpräsident von Mecklenburg 1951–1952 Bernhard Quandt (born 1903), Prime Minster of Mecklenburg 1951–1952 Berlin 1949 Koblenz, Bundesarchiv Bernhard Quandt stammt aus Mecklenburg und war Eisendreher von Beruf. Seit 1920 war er Mitglied der SPD, ab 1923 in der KPD. Er wurde hauptamtlicher Parteifunktionär, war 1932–33 Langtagsabgeordneter in Mecklenburg. 1933–36 war er wegen ”Hochverrats” inhaftiert, 1939–45 in den KZs Sachsenhausen und Dachau. Nach 1945 wurde er Landtagsabgeordneter, 1948–51 Landwirtschaftsminister in Mecklenburg. 1951 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Ab 1958 war er Mitglied im ZK der SED. 03 3844 Rudolf Friedrichs (1892–1947), Ministerpräsident von Sachsen 1945–1947 Rudolf Friedrichs (1892–1947), Prime Minister of Saxony 1945–1947 1949 Berlin, Deutsches Historisches Museum Rudolf Friedrichs stammte aus Plauen und studierte Jura und Volkswirtschaftslehre. 1922 trat er in die SPD ein. Im sächsischen Staatsdienst tätig, 1933 aus politischen Gründen entlassen und kurzzeitig inhaftiert. Von 1933 bis 1945 war er als Lebenmittelhändler und juristischer Berater tätig. 1945 wurde er von der sowjetischen Militärregierung zunächst zum Oberbürgermeister von Dresden, dann zum Ministerpräsidenten Sachsens ernannt. Seit 1946 war er im Landesvorstand der SED Sachsen. 03 3845 Max Seydewitz (1892–1987), Ministerpräsident von Sachsen 1947–1952 Max Seydewitz (1892–1987), Prime Minister of Saxony 1947–1952 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum Max Seydewitz stammte aus der Lausitz und war gelernter Buchdrucker. Seit 1910 SPD-Mitglied, war er ab 1918 als Redakteur sozialdemokratischer Zeitungen tätig. 1931 trat er aus der SPD aus und war Mitbegründer der SAP. 1933 emigrierte er in die Tschechoslowakei, später nach Norwegen und Schweden. Er arbeitet als Schriftsteller. 1945 kehrte er nach Sachsen zurück, wurde erst KPD-, dann SED-Mitglied. Ab 1946 war er Intendant des Berliner Rundfunks und Chefredakteur der SED-Zeitschrift ”Einheit”. 1947 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Ab 1949 saß er in der Volkskammer, 1955–67 war er Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden. 03 3846 Erhard Hübener (1881–1958), Ministerpäsident von Sachsen-Anhalt 1945–1949 Erhard Hübener (1881–1958), Prime Minister of Saxony-Anhalt 1945–1949 Um 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum Erhard Hübener stammte aus der Prignitz und hatte Geschichte und Volkswirtschaftslehre studiert. Zunächst arbeitete er als Beamter im preußischen Handelsministerium, ab 1922 in sächsischem Staatsdienst. Er war Mitglied der DDP bzw. Deutschen Staatspartei. 1933 wurde er zwangspensioniert und zog sich in eine wissenschaftliche Tätigkeit in Jena und Wernigerode zurück. 1945 war er Mitbegründer der LDPD in Halle. 1945 ernannte ihn zunächst die amerikanische Militärregierung, nach deren Abzug die sowjetische Militärregierung zum Ministerpräsidenten. 1949 trat er aus Altergründen von seinem Amt zurück. 03 3847 Werner Bruschke (1898–1995), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt 1949–1952 Werner Bruschke (1898–1995), Prime Minister of Saxony-Anhalt 1949–1952 1949 Magdeburg, Landesarchiv Magdeburg – Landeshauptarchiv Werner Bruschke stammte aus Magdeburg und war Schlosser von Beruf. Seit 1916 war er SPD-Mitglied, ab 1927 hauptamtlich Parteifunktionär. 1933–38 arbeitete er als Tabakwarenhändler in Magdeburg. 1939–42 wurde er von den Nationalsozialisten in ”Schutzhaft” genommen, 1942–45 war er in den KZs Sachsenhausen und Dachau inhaftiert. Nach 1945 war er in der Provinzialverwaltung und Parteileitung der SPD, ab 1946 in der SED Sachsen-Anhalts tätig. 1949 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Ab 1949 war er Mitglied der Volkskammer, 1950–54 des ZK der SED. Mitte der 50er Jahre zog er sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurück. 03 3848 Hermann Brill (1895–1959), Ministerpräsident von Thüringen 1945 Hermann Brill (1895–1959), Prime Minister of Thuringia 1945 Um 1945 Koblenz, Bundesarchiv Hermann Brill stammte aus Gräfenroda, besuchte das Lehrer-Seminar, studierte anschließend Jura und arbeitete im thüringischen Staatsdienst. Seit 1922 war er Mitglied der SPD, 1919–33 Abgeordneter im thüringischen Landtag, 1932 im Reichstag. 1933 wurde er aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen und kurzzeitig in Schutzhaft genommen. Er arbeitete im politischen Widerstand und wurde 1939 zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Ab 1943 war er im KZ Buchenwald inhaftiert. 1945 ernannte ihn zunächst die amerikanische Militärregierung, nach deren Abzug die sowjetische Militärregierung zum Regierungspräsidenten. Noch im Sommer 1945 siedelte Brill nach Hessen über. Dort wurde er Chef der Staatskanzlei, Mitglied des Bundestages, Hochschullehrer. 03 3849 Rudolf Paul (1893–1978), Ministerpräsident von Thüringen 1945–1947 Rudolf Paul (1893–1978), Prime Minister of Thuringia 1945–1947 Um 1946 Weimar, Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar Rudolf Paul stammte aus Gera und studierte Rechts- und Staatswissenschaften. Er war Mitglied der Demokratischen Partei und arbeitete als Staatsanwalt und Rechtsanwalt. 1933 erhielt er Berufsverbot, sein Vermögen wurde beschlagnahmt. Er zog sich auf einen Bauernhof zunächst. 1945 wurde er zunächst Bürgermeister von Gera. Die sowjetische Militärregierung ernannte ihn dann zum Präsidenten des Landes Thüringen. 1946 trat Paul in die SED ein. Im September 1947 flüchtete er in den Westen. Seit 1949 war er als Rechtsanwalt und Notar in Frankfurt am Main tätig. 03 3850 Werner Eggerath (1900–1977), Ministerpräsident von Thüringen 1947–1952 Werner Eggerath (1900–1977), Prime Minister of Thuringia 1947–1952 Um 1950 Koblenz, Bundesarchiv Werner Eggerath stammte aus Wuppertal und war Schlosser von Beruf. Seit 1924 Mitglied der KPD, war er politisch tätig, u. a. als ”Arbeiterkorrespondent”. Nach 1933 war er führend im politischen Widerstand aktiv. 1935 wurde er verhaftet und wegen ”Hochverrates” zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Befreiung 1945 nahm er eine journalistische Tätigkeit auf. Er wurde Bezirksleiter der KPD in Thüringen, ab 1946 Landesvorsitzender der SED, 1947 Innenminister Thüringens. 1947 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Nach 1952 arbeitete er u. a. als Botschafter in Rumänien, später als Staatssekretär für Kirchenfragen. 03 3855 Leo Wohleb (1888–1955), Ministerpräsident von Baden 1947–1952 Leo Wohleb (1888–1955), Prime Minister of Baden 1947–1952 Um 1950 Stuttgart, Landesbildstelle Württemberg Leo Wohleb stammte aus Freiburg, studierte klassische Philologie und arbeitete als Lehrer. 1931–34 war er Mitglied des badischen Staatsrats. 1934–45 leitete er ein Gymnasium in Baden-Baden. 1945 wurde er zum Vorsitzenden der CDU Süd-Baden gewählt. Wohleb wehrte sich entschieden gegen einen Zusammenschluß der südwestdeutschen Länder zu einem Land Baden-Württemberg. 1952 trat er in den diplomatischen Dienst ein und ging nach Portugal. 03 3856 Reinhold Maier (1889–1971), Ministerpräsident von Württemberg-Baden 1945–1952 Reinhold Maier (1889–1971), Prime Minister of Württemberg-Baden 1945–1952 Um 1950 Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Reinhold Maier stammte aus Schorndorf, studierte Jura und Volkswirtschaftslehre und arbeitete als Rechtsanwalt. 1924 wurde er Vorsitzender der DDP Württembergs, 1932/33 war er im Vorstand der Deutschen Staatspartei, 1929–33 Württembergischer Wirtschaftsminister und Mitglied des Reichsrates. 1933 wurde er aus allen politischen Ämtern entlassen und arbeitete bis 1945 als Rechtsanwalt. Nach dem Attentat auf Hitler im Jahre 1944 tauchte er unter. 1945 ernannte ihn die amerikanische Militärregierung zum Ministerpräsidenten. Maier war Mitglied der DVP, ab 1948 der FDP. 1952 wurde Maier der erste Ministerpräsident des neu geschaffenen Landes Baden-Württemberg. 03 4284 Carlo Schmid (1896–1979), Präsident des Staatssekretariats von Württemberg-Hohenzollern 1946–1947 Carlo Schmid (1896–1979), Minister of State of Württemberg-Hohenzollern 1946–1947 Um 1950 Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Carlo Schmid wurde in Frankreich geboren, studierte Jura und arbeitete als Rechtsanwalt und Richter, später als Hochschullehrer. 1945 wurde er Landesdirektor für Kultus, Unterricht und Kunst in Württemberg-Baden und Landesvorsitzender der SPD. Er war Mitglied des Verfassungskonventes auf Herrenchiemsee und des Parlamentarischen Rates. 1949–72 war er Bundestagsabgeordneter, 1966–69 Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates und der Länder. 03 3858 Lorenz Bock (1883–1948), Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern 1947–1948 Lorenz Bock (1883–1948), President of Württemberg-Hohenzollern 1947–1948 1948 Koblenz, Bundesarchiv Lorenz Bock stammte aus dem Kreis Horb, studierte Jura und arbeitete als Rechtsanwalt. 1919–33 war er Abgeordneter, seit 1924 Fraktionsvorsitzender des Zentrums im württembergischen Landtag. 1933–45 arbeitete er als Rechtsanwalt. 1944 wurde er kurzzeitig im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler inhaftiert. Nach 1945 war er Mitbegründer der CDU im Kreis Rottweil und Mitglied der Beratenden Landesversammlung. 1947/48 war er Ministerpräsident und Finanzminister des Landes Württemberg-Hohenzollern. 03 3857 Gebhard Müller (1900–1990), Ministerpräsident von Württemberg-Hohenzollern 1948–1952 Gebhard Müller (1900–1990), Prime Minister of Württemberg-Hohenzollern 1948–1952 Um 1950 Stuttgart, Landesbildstelle Württemberg Gebhard Müller stammte aus dem Kreis Biberach, studierte Geschichte, Philosophie, Theologie, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und arbeitete zunächst in der Kirchenverwaltung, später als Richter. 1931–33 war er Vorsitzender der Zentrumspartei in Rottenburg. 1945 setzte ihn die Militärregierung als Oberstaatsanwalt, dann beim Aufbau der Justizverwaltung in Württemberg-Hohenzollern ein. 1947 wurde er Landesvorsitzender der CDU, 1948 Ministerpräsident. Müller trat entschieden für den Zusammenschluß der südwestdeutschen Länder ein. 1953-58 war er Ministerpräsident Baden-Württembergs, 1958–71 Präsident des Bundesverfassungsgerichtes. 03 3859 Fritz Schäffer (1888–1967), Ministerpräsident von Bayern 1945 Fritz Schäffer (1888–1967), Prime Minister of Bavaria 1945 Um 1950 Koblenz, Bundesarchiv Fritz Schäffer stammte aus München, studierte Jura und trat in den bayerischen Staatsdienst ein. Seit 1920 Landtagsabgeordneter der Bayerischen Volkspartei, wurde er 1929 deren Vorsitzender. 1933 wurde er aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen und kurzzeitig inhaftiert. 1933–45 arbeitete er als Rechtsanwalt in München. Im Mai 1945 ernannte ihn die amerikanische Militärregierung zum vorläufigen Ministerpräsidenten. Im September wurde er wieder seines Amtes enthoben, weil er sich gegen die strengen Entnazifizierungsmethoden der Amerikaner gewandt hatte. Schäffer war Mitbegründer der CSU, von 1949–57 Bundestagsabgeordneter und Bundesfinanzminister. 03 3860 Wilhelm Hoegner (1887–1980), Ministerpräsident von Bayern 1945–1946 Wilhelm Hoegner (1887–1980), Prime Minister of Bavaria 1945–1946 Fritz Koelle (1895–1953) 1949 München, Harald Hoegner Wilhelm Hoegner stammte aus München, studierte Jura und arbeitete als Staatsanwalt und Rechtsanwalt. Von 1924–32 saß er für die SPD im Bayerischen Landtag, 1930–33 im Reichstag. Als scharfer Gegner des Nationalsozialismus floh Hoegner 1933 nach Österreich, 1934 in die Schweiz. Bis 1945 lebte er dort als Schriftsteller und Übersetzer. Im September 1945 ernannte ihn die amerikanische Militärregierung zum Ministerpräsidenten. 1946 wurde er Landesvorsitzender der SPD in Bayern. An der Ausarbeitung der bayerischen Verfassung, für die er im Exil bereits einen Entwurf erarbeitet hatte, war er maßgeblich beteiligt. 1954–57 war er erneut Ministerpräsident Bayerns. 03 828 Hans Ehard (1887–1980), Ministerpräsident von Bayern 1946–1954 Hans Ehard (1887–1980), Prime Minister of Bavaria 1946–1954 1947 Berlin, Deutsches Historisches Museum Hans Ehard stammte aus Bamberg und studierte Jura. Nach dem Hitlerputsch des Jahres 1923 leitete er als Staatsanwalt die Untersuchung und vertrat die Anklage. Ehard war Mitglied der Bayerischen Volkspartei. Später arbeitete er im Reichsjustizministerium und im bayerischen Justizministerium. 1933–45 arbeitete er als Senatspräsident am Oberlandesgericht München. 1945 kehrte er ins Ministerium zurück, wurde als Mitglied der CSU in den Landtag gewählt. Als Ministerpräsident nahm er an den Beratungen des Parlamentarischen Rates teil. 1960–62 war er erneut Ministerpräsident, 1962–66 Justizminister Bayerns. 03 3851 Arthur Werner (1877–1967), Oberbürgermeister des Berliner Magistrats 1945–1946 Arthur Werner (1877–1967), Mayor of the Berlin City Council 1945–1946 1945 Berlin, Landesbildstelle Berlin. Zentrum für audiovisuelle Medien Arthur Werner stammte aus Berlin und hatte ein Ingenieurstudium absolviert. Ab 1912 leitete er eine Ingenieurschule. 1945 wurde der parteilose Werner vom sowjetischen Stadtkommandanten Berlins zum Oberbürgermeister ernannt. 1946 gab er sein Amt aus Altergründen auf. 03 3852 Otto Ostrowski (1946–1947), Oberbürgermeister des Berliner Magistrats 1946–1947 Otto Ostrowski (1946–1947), Mayor of the Berlin City Council 1946–1947 1946 Berlin, Landesbildstelle Berlin. Zentrum für audiovisuelle Medien Otto Ostrowski stammte aus der Lausitz und studierte Soziologie und Philologie. Als SPD-Mitglied erhielt er keine Anstellung als Lehrer und arbeitete als Privatlehrer und in England. 1918 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Bürgermeister, zuletzt in Berlin-Prenzlauer Berg. 1933 wurde er aus politischen Gründen entlassen und hielt sich bis 1945 als Buchhändler und Schlosser über Wasser. 1945 war er zunächst Bürgermeister von Wilmersdorf, 1946 der gesamten Stadt. 1947 wurde ihm von der eigenen Partei das Vertrauen entzogen, weil er mit der SED Vereinbarungen über eine Zusammenarbeit getroffen hatte. 03 3853 Ernst Reuter (1889–1953), Oberbürgermeister von Berlin (West) 1948–1953 Ernst Reuter (1889–1953), Mayor of West-Berlin 1948–1953 Hanns Schrott-Fiechtl (geb. 1896) Um 1950? Berlin, Landesarchiv Ernst Reuter stammte aus Schleswig-Holstein und studierte Volkswirtschaft. 1912 trat er in die SPD ein. Als Kriegsteilnehmer geriet er in russische Gefangenschaft und schloß sich in den Revolutionswirren den Bolschewisten an. Zurück in Deutschland, war er kurze Zeit Generalsekretär der KPD. 1921 wandte er sich wieder der SPD zu, wurde Redakteur des ”Vorwärts”. 1926 übernahm er in Berlin das Dezernat für Verkehrs- und Versorgungsbetriebe, 1931 wurde er Oberbürgermeister Magdeburgs, 1932 Reichstagsabgeordneter. 1933 wurde er aus politischen Gründen abgesetzt und mehrfach inhaftiert. Er emigrierte in die Türkei, arbeitete für die dortige Regierung und als Hochschullehrer. 1946 kam er nach Berlin zurück. Seine Wahl zum Oberbürgermeister im Jahre 1947 erkannte die sowjetische Besatzungsmacht wegen seiner Tätigkeit in der ”profaschistischen” Türkei nicht an. Nach der Teilung der Stadt wurde er 1948 Oberbürgermeister des Westteils Berlins. 03 3854 Louise Schroeder (1887–1957), kommissarische Oberbürgermeisterin des Berliner Magistrats 1947–1948 Louise Schroeder (1887–1957), provisional mayor of the Berlin City Council 1947 Berlin, Landesarchiv Louise Schroeder stammte aus Hamburg und absolvierte eine kaufmännische Ausbildung. Seit 1910 SPD-Mitglied, wurde sie 1919 Stadtverordnete in Hamburg-Altona und war Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. 1920–31 leitete sie die Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holsteins, 1920–33 war sie Reichstagsabgeordnete. Zwischen 1933 und 1945 stand sie unter Polizeiaufsicht und hielt sich mit verschiedenen Tätigkeiten über Wasser. Da Ernst Reuter auf sowjetischen Einspruch sein Amt als Oberbürgermeister nicht ausüben durfte, übernahm Louise Schroeder diese Aufgabe. Nach 1948 war sie Stadtverordnete, dann Bundestagsabgeordnete. 03 4285 Erich Vagts (geb. 1896), Regierender Bürgermeister von Bremen 1945 Erich Vagts (born 1896), Mayor of Bremen 1945 Um 1945? Reproduktion aus: Wolfgang Benz, Das Grundgesetz, München 1989 Erich Vagts stammte aus Cuxhaven, studierte Rechts- und Staatswissenschaften. Seit 1928 war er Abgeordneter in der Bremischen Bürgerschaft, 1933 Senator für das Gesundheitsamt. 1933–45 war er Präsident der Gemeindeaufsichtsbehörde, Vertreter Oldenburgs und Bremens in Berlin. Im Juni 1945 ernannte ihn die britische Militärregierung zum Bürgermeister. 03 3861 Wilhelm Kaisen (1887–1979), Senatspräsident der Freien und Hansestadt Bremen 1945–1965 Wilhelm Kaisen (1887–1979), President of the Senate of the Free-City of Bremen 1945–1965 1948 Berlin, Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz Wilhelm Kaisen stammte aus Hamburg und war Stukkateur von Beruf. Seit 1905 Mitglied der SPD, besuchte er die Parteischule in Berlin und arbeitete 1919–26 als Journalist, u. a. bei der Volkszeitung in Bremen. 1921 wurde er in die Bremer Bürgerschaft gewählt, 1927–33 war er Senator für Wohlfahrt. Die Jahre des NS-Regimes verbrachte er als Kleinbauer in der Nähe von Bremen. 1933 und 1944 war er kurzzeitig inhaftiert. 1945 kehrte er auf seinen Posten als Senator zurück, bis er im August 1945 von der britischen Militärregierung zum Regierenden Bürgermeister ernannt wurde. 03 3862 Rudolf H. Petersen (1878–1962), Senatspräsident der Freien und Hansestadt Hamburg 1945–1946 Rudolf H. Petersen (1878–1962), President of the Senate of the Free-City of Hamburg 1945–1946 1946 Fritz Kempe Hamburg, Landesmedienzentrum Rudolf H. Petersen stammte aus Hamburg und war Kaufmann von Beruf. 1928 wurde er Vorsitzender im Verein Hamburger Exporteure. Im 1945 berief die britische Militärregierung den parteilosen Petersen zum Ersten Bürgermeister. 1946 zog er sich aus dem politischen Leben zurück. 03 3863 Max Brauer (1887–1973), Senatspräsident der Freien und Hansestadt Hamburg 1946–1953 Max Brauer (1887–1973), President of the Senate of the Free-City of Hamburg 1946–1953 1952 Fritz Kempe Hamburg, Landesmedienzentrum Max Brauer stammte aus Hamburg, hatte den Beruf des Glasbläsers gelernt und arbeitete als kaufmännischer Angestellter. Seit 1903 SPD-Mitglied, wurde er 1916 Stadtverordneter, 1919 Zweiter Bürgermeister und Kämmerer in Altona. 1924–33 war er Oberbürgermeister von Altona und Mitglied des Preußischen Staatsrates. 1933 aus politischen Gründen abgesetzt und kurzzeitig inhaftiert, emigrierte Brauer über die Schweiz, China und Frankreich in die USA, wo er als Hochschullehrer arbeitete. 1946 traf er als Bevollmächtigter eines US-Gewerkschaftsbundes in Hamburg ein. Die Bürgerschaft wählte ihn zum Ersten Bürgermeister. 1953 abgewählt, war er 1957–60 erneut Senatspräsident, 1961–65 Bundestagsabgeordneter. 03 3864 Karl Geiler (1878–1953), Ministerpräsident von Hessen 1945–1947 Karl Geiler (1878–1953), Prime Minister of Hesse 1945–1947 Um 1946 Frankfurt am Main, Deutsche Presse-Agentur GmbH - Bildarchiv Frankfurt Karl Geiler stammte aus Baden, studierte Jura und arbeitete als Rechtsanwalt. Ab 1909 war er Hochschullehrer in Mannheim und Heidelberg. 1939 wurde er aus dem Professorenamt entlassen, weil seine zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbene Ehefrau jüdische Vorfahren gehabt hatte. 1945 berief ihn die amerikanische Militärregierung zum Ministerpräsidenten. 1947/48 war er Rektor der Universität Heidelberg. 03 1481 Christian Stock (1864–1967), Ministerpräsident von Hessen 1946–1950 Christian Stock (1864–1967), Prime Minister of Hesse 1946–1950 Friedrich Wilhelm Watzka Wiesbaden 1949 Wiesbaden, Hessischer Landtag Christian Stock stammte aus Darmstadt und arbeitete zunächst als Zigarrenarbeiter. Seit 1902 in der SPD, wurde er 1910 Bezirkssekretär der Tabakarbeitergewerkschaft. 1919/20 gehörte er der Weimarer Nationalversammlung an. 1926–32 war er Stadtrat für Sozialwesen in Heidelberg und Direktor der AOK in Frankfurt am Main. 1933 wurde er aus politischen Gründen entlassen und kurzzeitig inhaftiert. Bis 1945 arbeitete er als Vertreter und betrieb einen Tabakwarenladen. 1946 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. 1950 gab er sein Amt aus Altersgründen auf. 03 3865 Gerhard Marquordt (1881–1950), Ministerpräsident von Braunschweig 1945 Gerhard Marquordt (1881–1950), Prime Minister of Braunschweig 1945 Karl-Joachim Krause Braunschweig, Karl-Joachim Krause Gerhard Marquordt stammte aus Wierthe, studierte Jura und trat in den Staatsdienst Braunschweigs ein. Seit 1924 war er Mitglied der DVP, 1924–27 Minister für Justiz und Volksbildung in Braunschweig. 1929–33 war er Mitglied des Landtages, 1930–45 im Staatsministrium tätig. Am 16. April 1945 ernannte ihn die britische Militärregierung zum Ministerpräsidenten. Wenige Tage später wurde er von den Amerikanern verhaftet und ein Jahr lang in Staumühle interniert. Die genauen Umstände sind nicht geklärt, die Familie vermutete eine Denunziation. 03 3866 Hubert Schlebusch (1893–1955), Ministerpräsident von Braunschweig 1945–1946 Hubert Schlebusch (1893–1955), Prime Minster of Braunschweig 1945–1946 Karl-Joachim Krause Braunschweig, Karl-Joachim Krause Hubert Schlebusch stammte aus Mönchengladbach und war Lehrer von Beruf. Seit 1919 SPD-Mitglied, wurde er in den 20er Jahren Reichstagsabgeordneter. 1933 wurde er aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen und kurzzeitig inhaftiert. 1933–45 arbeitete er als Versicherungsvertreter in Braunschweig. 1935 und 1939 wurde er wegen illegaler politischer Tätigkeit erneut kurzzeitig inhaftiert, u. a. im KZ Dachau. Am 24. April 1945 ernannte ihn die britische Militärregierung zum Ministerpräsidenten. Nach der Bildung des Landes Niedersachsen wurde er Präsident des Verwaltungsbezirks Braunschweig. 03 3867 Alfred Kubel (geb. 1909), Ministerpräsident von Braunschweig 1946 Alfred Kubel (born 1909), Prime Minister of Braunschweig 1946 Dezember 1946 Hannover, Niedersächsischer Landtag Alfred Kubel stammt aus Braunschweig und war Kaufmann von Beruf. Seit 1924 war er in der sozialistischen Gewerkschaftsbewegung aktiv. 1933 ging er nach Berlin und arbeitete sich bis zum Prokuristen einer Gummifabrik hoch. Wegen illegaler politischer Tätigkeit wurde er 1947 wegen ”Vorbereitung zum Hochverrat” zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Anfang 1945 konnte er sich einer erneuten Verhaftung entziehen, indem er untertauchte. Nach Kriegsende leitete er die Braunschweig GmbH und die Deutsche Asphalt GmbH. 1946 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. Im Land Niedersachsen hatte er verschiedene Ministerämter inne, 1970–76 war er Ministerpräsident des Landes. 03 ohne Reg Theodor Tantzen (1877–1947), Ministerpräsident von Oldenburg 1945–1946 Theodor Tantzen (1877–1947), Prime Minister of Oldenburg 1945–1946 1946 Sage, Eilert Tantzen Theodor Tantzen stammte aus Heering und war Bauer von Beruf. Seit 1897 war er Mitglied der Freisinnigen Volkspartei, seit 1911 gehörte er dem Vorstand der Partei in Oldenburg an. 1919 war er für die DDP Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, 1919–23 oldenburgischer Ministerpräsident. Bis 1930 war er Reichstagsabgeordneter. 1933 mußte Tantzen jede politische Tätigkeit aufgeben und wurde mehrfach inhaftiert. 1945 wurde er von der britischen Militärregierung zum Ministerpräsidenten Oldenburgs ernannt. Nach der Auflösung des Landes war Tantzen stellvertretender Ministerpräsidenten und Verkehrsminister des neu geschaffenen Landes Niedersachsen. 03 3868 Hinrich-Wilhelm Kopf (1893–1961), Ministerpräsident von Niedersachsen 1946–1955 Hinrich-Wilhelm Kopf (1893–1961), Prime Minister of Lower Saxony 1946–1955 1946 Hannover, Historisches Museum am Hohen Ufer Hinrich-Wilhelm Kopf stammte aus dem Kreis Hadeln und studierte Rechts- und Staatswissenschaften. Seit 1919 Mitglied der SPD, wurde er 1920 persönlicher Referent des Reichsinnenministers, im gleichen Jahr Regierungsrat in Weimar. 1923 absolvierte er eine Banklehre und verbrachte die Jahre 1924–28 als Makler und Versicherungskaufmann in Berlin und Hamburg. 1928 wurde er Landrat von Hadeln, 1932 nach Oberschlesien versetzt. 1934 wurde er zwangspensioniert. 1934–43 arbeitete er als Makler, in den letzten Kriegsjahren zog er sich auf sein Gut in Oberschlesien zurück. Im März 1945 flüchtete er nach Niedersachsen. Die britische Besatzungsmacht ernannte ihn zum Oberpräsidenten der Provinz Hannover, 1946 zum Ministerpräsidenten des neu geschaffenen Landes Niedersachsen. 1957–59 war er Innenminister, 1959–61 erneut Ministerpräsident des Landes. 03 3869 Rudolf Amelunxen (1888–1969), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen 1946–1947 Rudolf Amelunxen (1888–1969), Prime Minister of North Rhine/Westphalia 1946–1947 Theo Akkermann 1947 Düsseldorf, Staatskanzlei Düsseldorf Rudolf Amelunxen stammte aus Köln, studierte Jura und arbeitete 1919–26 im preußischen Wohlfahrtsministerium. 1926–32 war er Regierungspräsident in Münster. 1932 wurde Amelunxen, der dem linken Flügel der Zentrumspartei angehörte, im Zuge des ”Preußenschlages” – der Absetzung der reußischen Landesregierung durch den Reichskanzler von Papen – seines Amtes enthoben. 1945 ernannte ihn die britische Militärregierung zum Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, 1946 zum Ministerpräsidenten des neu gebildeten Landes Nordrhein-Westfalen. 1947–50 war er für die Zentrumspartei als Sozialminister in der Regierung des Landes, 1950–58 als Justizminister. 03 3870 Robert Lehr (1883–1956), Oberpräsident der Nordrhein-Provinz 1945–1946 Robert Lehr (1883–1956), President of the North Rhine Province 1945–1946 Um 1950 Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Robert Lehr stammte aus Celle, studierte Jura und trat in den preußischen Staatsdienst ein. 1914–24 leitete er in Düsseldorf zunächst das Polizei-, dann das Finanzdezernat. 1924 trat er in die Deutschnationale Volkspartei ein und wurde Oberbürgermeister von Düsseldorf. 1933 wurde er entlassen und war ab 1935 im politischen Widerstand aktiv. 1945 gehörte er zu den Mitbegründern der CDU. Die britische Militärregierung ernannte ihn zum Oberpräsidenten der Nordrhein-Provinz. 1946/47 war er Landtagspräsident in Nordrhein-Westfalen. Als Delegierter des Landes nahm er an den Beratungen des Parlamentarischen Rates teil. 1949–53 war er Bundestagsabgeordneter, 1950–53 Bundesinnenminister. 03 3871 Heinrich Drake (1881–1970), Landespräsident des Landes Lippe 1945–1947 Heinrich Drake (1881–1970), State President of Lippe 1945–1947 1945/46 Detmold, Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv Detmold Heinrich Drake stammte aus Lemgo und war Buchhändler von Beruf. Er arbeitete als Leiter einer Druckerei und als Publizist. Seit 1919 war er für die SPD im Landtag von Lippe, 1920–33 Präsident der Lippischen Landesregierung. Nach 1933 wurde er mehrfach aus politischen Gründen inhaftiert. Die britische Militärregierung setzte ihn als Landespräsidenten des Landes Lippe ein, das 1947 in dem neu geschaffenen Land Nordrhein-Westfalen aufging. 03 3872 Karl Arnold (1901–1958), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen 1947–1946 Karl Arnold (1901–1958), Prime Minister of North Rhine/Westphalia 1947–1946 Um 1950 Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Karl Arnold stammte aus Württemberg und war Schumacher von Beruf. Seit 1920 Funktionär der christlichen Arbeiterbewegung, besuchte 1920/21 die Soziale Hochschule in München. 1924 wurde er in Düsseldorf Sekretär der Christlichen Gewerkschaften, 1929 Stadtverordneter für die Zentrumspartei. 1933–45 war er Mitinhaber eines Installationsgeschäfts und im politischen Widerstand aktiv. 1944 wurde er im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler inhaftiert. 1945 gehörte er zu den Mitbegründern der CDU und der Düsseldorfer Einheitsgewerkschaft, deren Vorsitzender er wurde. 1946 wurde er Oberbürgermeister von Düsseldorf, 1947 Ministerpräsident. 03 3873 Wilhelm Boden (1890–1961), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz 1946–1947 Wilhelm Boden (1890–1961), Prime Minister of the Rhineland-Palatinate 1946–1947 Um 1950 Koblenz, Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz Wilhelm Boden stammte aus Grumbach, studierte Jura und trat in den preußischen Staatsdienst ein. 1919–33 war er Landrat in Altenkirchen/Kreis Koblenz. Seit 1929 war er für die Zentrumspartei im Rheinischen Provinziallandtag, ab 1931 im Preußischen Staatsrat. 1933 wurde er aus politischen Gründen entlassen und für einige Monate inhaftiert. 1933–45 arbeitete er in der freien Wirtschaft. 1945 ernannte ihn die französische Militärregierung zum Regierungspräsidenten von Koblenz, 1946 zum Oberpräsidenten von Rheinland-Hessen-Naussau. 1946 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. 1947–59 war er Präsident der Landes-Zentralbank. 03 3874 Peter Altmeier (1899–1977), Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz 1947–1969 Peter Altmeir (1899–1977), Prime Minister of the Rhineland-Palatinate 1947–1969 Um 1950 Koblenz, Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz Peter Altmeier stammte aus Saarbrücken und war Kaufmann von Beruf. Ab 1927 gehörte er für das Zentrum der Stadtverordnetenversammlung Koblenz an. 1933–45 war er in den Lebensmittelbranche, zuletzt als Teilhaber eines Großbetriebes tätig. 1945 war er Mitbegründer der CDU in Koblenz und wurde 1946 Landesvorsitzender der Partei. Die französische Militärregierung ernannte ihn 1946 zum Regierungspräsidenten von Montabaur. 1947 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt. 03 3875 Johannes Hoffmann (1890–1967), Ministerpräsident des Saarlandes (1947–1955) Johannes Hoffmann (1890–1967), Prime Minister of the Saar 1947–1955 1952 Berlin, Ullstein Bilderdienst Johannes Hoffmann stammte aus Landsweiler-Reden, studierte Philosophie und Nationalökonomie und arbeitete als Journalist. Als Leiter des ”Christlichen Volksbundes des Saargebiets” befürwortete er den Erhalt des Status quo des Saarlandes, das als Folge des Ersten Weltkrieges vom Völkerbund verwaltet wurde. Nach der Saarabstimmung im Jahre 1935, bei der rund 90 % der Bevölkerung für den Anschluß an das Deutsche Reich stimmten, mußte Hoffmann flüchten. Bis 1940 war er in Luxemburg als Journalist tätig, 1941 flüchtete er aus einem südfranzösischen Internierungslager über Spanien und Portugal nach Brasilien. 1945 kehrte er nach Saarbrücken zurück, wurde Herausgeber der ”Saarländischen Volkszeitung”, gründete die Christliche Volkspartei. 1947 wählte ihn der Landtag zum Ministerpräsidenten. Hoffmann, der sich für den wirtschaftlichen Anschluß des Saarlandes an Frankreich und für die politische Autonomie des Landes einsetzte, war heftig umstritten. 1955 stimmte die Bevölkerung des Saarlandes ín einer Volksabstimmung gegen das Saar-Statut. Hoffmann zog sich aus dem politischen Leben zurück. 03 3876 Theodor Steltzer (1885–1967), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein 1946–1947 Theodor Steltzer (1885–1967), Prime Minister of Schleswig-Holstein 1946–1947 Um 1946 Schleswig, Landesarchiv Schleswig-Holstein Theodor Steltzer stammte aus Trittau/Holstein, studierte Nationalökonomie und trat 1905 eine Offizierslaufbahn an. Nach dem Ersten Weltkrieg ging er in den Staatsdienst, wurde Landrat des Kreises Rendsburg. Steltzer war parteilos und aktiver Gegner des Nationalsozialismus. 1933 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen und wegen ”Hochverrats” angeklagt und 1934 für einige Monate inhaftiert. Das Verfahren endete mit einem Freispruch. Steltzer arbeitete als Sekretär der evangelischen Michaels-Bruderschaft und trat in Kontakt zum Kreisauer Kreis. 1944 wurde er im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler erneut verhaftet und zum Tode verurteilt. Im April 1945 wurde er von alliierten Truppen befreit. Bis Oktober 1945 arbeitete er als Leiter des Ernährungsamtes in Berlin, dann wurde er zum Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein, im August 1946 zum Ministerpräsidenten ernannt. Steltzer gehörte zu den Mitbegründern der CDU in Schleswig-Holstein. 03 3877 Hermann Lüdemann (1880–1959), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein 1947–1949 Hermann Lüdemann (1880–1959), Prime Minister of Schleswig-Holstein 1947–1949 1948 Bonn, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Hermann Lüdemann stammte aus Lübeck und war Ingenieur von Beruf. Er engagierte sich gewerkschaftlich und war Mitglied der SPD. 1912–15 lebte er als freier politischer Schriftsteller in Berlin, danach arbeitete er in einer Reichseinkaufsgesellschaft. 1915–22 war er Stadtverordneter in Berlin, 1919 wurde er Mitglied der verfassungsgebenden Landesversammlung Preußens, 1920/21 war er preußischer Staats- und Finanzminister, 1921–29 Mitglied des preußischen Landtages. 1927 wurde er Regierungspräsident in Lüneburg, 1928–32 war er Oberpräsident in Schlesien. 1932 wurde er aus politischen Gründen entlassen und bis 1935 inhaftiert. Später war er bis 1944 Geschäftsführer eines Berliner Kinos. Im Zusammenhang mit dem Attentat auf Adolf Hitler im Jahre 1944 wurde er angeklagt, freigesprochen und dennoch im KZ Sachsenhausen inhaftiert. 1945 baute er die SPD in Mecklenburg auf. Nach der Gründung der SED im Jahre 1946 setzte er sich in den Westen ab. 03 1494 "Sozialisten der Welt / wir rufen und grüssen euch aus den Ruinen" "Socialists of the World / We Greet You from the Ruins" Nach 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 1517 "CDU / Christentum Demokratie Sozialismus" "CDU / Christianity – Democracy – Socialism" Berlin (Sowjetische Besatzungszone Deutschlands) 1946 Sankt Augustin, Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung 03 1862 "Einheit bedeutet Aufstieg / Föderalismus bedeutet Niedergang" "Unity Means Progress / Federalism Means Decline" Berlin, August 1946 Schwerin, Stadtgeschichtsmuseum 03 2690 "Gegenseitige Bauernhilfe!" "Mutual Farm Aid" Sowjetische Besatzungszone Deutschlands1946 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 2691 "FDGB / der Träger des Aufbaus" Free Federation of German Trade Unions / The Agent of Rebuilding" Berlin (Sowjetische Besatzungszone Deutschlands) 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 2692 "Arbeite mit im Kulturbund" "Work in and with the Cultural Federation" Dresden, März 1948 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 2694 "KPD / Die Partei des Volkes" "The German Communist Party / The People's Party" Dresden, nach 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 2700 "Werdet Mitglied der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands" "Join the Democratic Farmers Party of Germany" Dresden 1948 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 2702 "Dem Sozialismus gehört die Zukunft" "The Future Belongs to Socialism" Zwickau 1946 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 2703 "Deinen Kindern eine bessere Zukunft" "Secure a Better Future for Your Children" Sowjetische Besatzungszone Deutschlands, nach 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 2704 "FDJ / Gesunde Jugend schafft ein neues Deutschland!” "Free German Youth / Healthy Youth Will Help Create a New Germany!" Sowjetische Besatzungszone Deutschlands 1946 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 2706 "DFD in jedem Ort" "DFD in Every Town" Berlin (Sowjetische Besatzungszone Deutschlands), nach 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 3410 ”Was wollen wir Nationaldemokraten?” "What Do We National Democrats Demand?" Leipzig 1948 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 672 "Arbeit und Heimat für den Neubürger - Christlich Soziale Union" "A Job and a Home for Our New Citizens – Christian Social Union" 1946? Sankt Augustin, Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung 03 1497 "Die SPD baut ein neues Deutschland" "The SPD Will Build a New Germany" Hannover 1945 Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 03 1515 "Heimatvertriebener – Dein Recht durch die CDU" "German Refugees – Secure Your Rights with the Christian Democratic Union" Darmstadt 1948 Sankt Augustin, Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung 03 1520 "Nur freie Wirtschaft bricht Not! Wählt FDP" "Only a Free Market Can Relieve Economic Plight! Vote the Liberal Democratic Party" März 1947 Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 03 1537 '"Einigkeit / Aufbau / KPD" "Unity / Reconstruction / The German Communist Party Hamburg 1946 Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 03 2697 "Recht auf Freiheit / Recht auf Heimat / Recht auf Eigentum / wählt Zentrum" "Freedom and Justice / Right to a Home / Right to Property / Vote the Center Party Nach 1945 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 3895 "CVP für Arbeit, Ordnung u. Wiederaufbau unserer Heimat" "CVP for Work, Order, and the Rebuilding of our Homeland" Mettlach 1949 Saarbrücken, Stadtarchiv 03 3896 "SPS / Wählt Sozialdemokraten!" "SPS / Vote Social Democrat!" Mettlach 1947 Saarbrücken, Stadtarchiv 03 3897 "Die Schwerindustrie in die Hand des Volkes / Deine Stimme den Kommunisten" "Heavy Industry in the Hands of the People / Your Vote for the Communists" Saarlouis 1947 Saarbrücken, Stadtarchiv 03 3898 "Wählt Liste 4 / Demokratische Partei" "Vote List 4 / Democratic Party" Saarlouis 1947 Saarbrücken, Stadtarchiv 03 3899 "Bayernpartei" "Bavarian Party" München 1946? Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 03 3900 "Wiederaufbau / Wählt die Badische Christl.-Soziale Volkspartei" "Reconstruction / Vote the Christian-Socialist People's Party of Baden" St. Göppert, Waldkirch/Breisgau 1946 Freiburg/Breisgau, Staatsarchiv 03 3901 "Arbeit und Wiederaufbau / Wählt B·D·V" "Work and Reconstruction / Vote BDV" Plakat der Bremer Demokratischen Volkspartei Bremen 1946 Bremen, Staatsarchiv Bremen 03 3902 "Wählt die Heimatpartei SSW" "Vote for the Party of Homeland – SSW Plakat des Süd-Schleswigschen Wählerverbands Schleswig 1947–51 Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 03 3903 "NLP / eine starke Partei hilft Dir" "NLP / A Strong Party Wants to Help You" Hannover 1947 Hannover, Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv 03 3904 "Hände weg! Schützt Euer Eigentum u. Eure Freiheit! Stärkt die Mitte / Wählt DVP" "Hands off! Protect Your Property and Your Freedom! Strengthen the Middle / Vote DVP" Plakat der Demokratischen Volkspartei Reutlingen 1947 Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung 03 3905 "Du bist nicht allein, die LDP hilft mit" "You Are Not Alone – the LDP Is Behind You" Hessen 1946 Darmstadt, Stadtarchiv 03 3890 Verfassung für die Mark Brandenburg Constitution for the Brandenburg Marches Potsdam 1947 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 3891 Verfassung des Landes Mecklenburg Constitution of the federal state of Mecklenburg Schwerin 1948 Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz 03 3892 Verfassung des Landes Sachsen Constitution of the federal state of Saxony Dresden 1947 Berlin, Deutsches Historisches Museum 03 3893 Verfassung der Provinz Sachsen-Anhalt Constitution of the province of Saxony-Anhalt Magdeburg 1947 Magdeburg, Landesarchiv Magdeburg – Landeshauptarchiv 03 3894 Die Verfassung des Landes Thüringen Constitution of the federal state of Thuringia Weimar 1946 Weimar, Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar 03 3878 Die Verfassung des Landes Baden-Württemberg Constitution of the federal state of Baden-Württemberg Bühl/Baden 1953 Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek 03 3879 Verfassung des Freistaates Bayern Constitution of the Free State of Bavaria München 1946 Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz 03 3880 Verfassung von Berlin Constitution of Berlin Berlin 1950 Berlin, Zentral- und Landesbibliothek Berlin/Zentrum für Berlin-Studien 03 3882 Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen Constitution of the free-city of Bremen Bremen 1947 Bremen, Staatsarchiv Bremen 03 3883 Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg Constitution of the free-city of Hamburg Hamburg 1952 Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz 03 3884 Die hessische Verfassung The Hessian constitution Offenbach-Main 1947 Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz 03 3885 Vorläufige Niedersächsische Verfassung Provisional constitution of Lower Saxony Hannover 1951 Hannover, Niedersächsischer Landtag 03 3886 Die Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen Constitution of the Federal State of North Rhine/Westphalia Stuttgart und Köln 1950 Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz 03 3887 Verfassung für Rheinland-Pfalz Constitution of the Rhineland-Palatinate Koblenz 1947 Koblenz, Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz 03 3888 Die Verfassung des Saarlandes Constitution of the Saar Saarbrücken 1947 Saarbrücken, Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek 03 3889 Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein Legal Decree for Schleswig-Holstein mit Landessatzung Kiel 1950 Kiel, Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek