Wilhelm Hauff "Der junge Engländer" Grünwiesel ist ein Städtchen in Süddeutschland. Es ist ein Städtchen wie viele andere. In der Mitte befindet sich ein Marktplatz mit einem Brunnen. Am Marktplatz stehen ein kleines, altes Rathaus, die Häuser einiger Kaufleute und der wichtigsten Bürger. In ein paar engen Straßen wohnen die übrigen Menschen. Alle Einwohner kennen sich sehr gut. Jeder weiß, was der Nachbar macht, wie es ihm geht. Wenn zum Bürgermeister oder zum Arzt einmal ein Gast zum Mittagessen kommt, weiß es am nächsten Tag schon die ganze Stadt. Die Frauen besprechen dieses große Ereignis bei Kaffee und Kuchen. Man ist dann gewöhnlich der Meinung (1), dass der Bürgermeister in der Lotterie viel Geld gewonnen hat oder sich bestechen lässt (2). Der Arzt bekommt wahrscheinlich Geld vom Apotheker, damit er teure Rezepte schreibt. Eines Tages kam ein fremder Mann in dieses Städtchen. Niemand wusste, woher er gekommen war, was er wollte, wovon er lebte. Nur der Bürgermeister hatte den Pass des Fremden gesehen. Der Pass hatte die nötigen Stempel und war in Ordnung. Trotzdem war der Fremde dem Bürgermeister etwas verdächtig. 1.man ist ... der Meinung - jest się zdania, sądzi się 2.dass (er) ... sich bestechen lässt - że bierze łapówki Da der Bürgermeister eine große Autorität genoss, war der Mann bald allen Stadtbewohnern eine verdächtige Person. Daran konnte auch seine Lebensweise nichts ändern. Der fremde Mann mietete ein ganzes Haus, das bisher leer gestanden hatte. Er ließ einen ganzen Wagen mit Möbeln und Hausgerät bringen (2) und lebte ganz allein. Er kochte sogar selbst. Nur ein alter Mann kam ab und zu (3) zu ihm und brachte ihm Brot, Fleisch und Gemüse. Er trat aber niemals ins Zimmer; deshalb konnte er den neugierigen Leuten nichts Neues sagen. Der Fremde verursachte Unruhe im Städtchen. Er kam nachmittags nicht wie andere Männer auf die Kegelhahn (4), saß abends nicht im Wirtshaus, wo man bei Bier über Politik sprach. Vergeblich luden ihn der Bürgermeister und der Arzt zum Kaffee ein. Er hatte immer eine Entschuldigung. Einige Leute hielten ihn deshalb für verrückt (5), andere für einen Zauberer. Noch etwa zehn Jahre nach seiner Ankunft in diesem Städtchen wurde dieser Mann immer noch "der fremde Herr" genannt (6) . Eines Tages kam eine Wandertruppe mit fremden Tieren in die Stadt. Da war ein Kamel, das sich verbeugen konnte, ein Bär, einige Hunde und Affen, die in menschlichen Kleidern sehr komisch aussahen und verschiedene Kunststücke zeigten. 1.da (er) eine große Autoritat genoss - ponieważ cieszył się dużym autorytetem 2.Er ließ einen ganzen Wagen .... bringen ... - Sprowadził pełen wóz... 3.ab und zu - czasami, od czasu do czasu 4.auf die Kegelbahn - do kręgielni 5.Einige Leute hielten ihn ... für verrückt. - Niektórzy uważali go za zwariowanego. 6.(er) wurde ... genannt - nazywano go ... Auch einige Musikanten und Tänzer gehörten dazu. Solche Truppen zogen von Stadt zu Stadt und gaben auf dem Marktplatz Vorstellungen. Die Truppe aber, die jetzt nach Grünwiesel kam, besaß außerdem noch einen ungeheuren Orang-Utan, der fast so groß wie ein Mensch war. Er ging auf zwei Beinen und zeigte verschiedene Kunststücke. Nach ein paar Tagen zog die Wandertruppe weiter. Das Kamel musste viele Körbe tragen, darin saßen die Hunde und Affen ganz bequem. Der große Affe aber musste hinter dem Kamel zu Fuß gehen. Bald nachdem sie die Stadt verlassen hatten (1), bestellte der fremde Herr beim Postmeister einen Postwagen mit zwei Pferden und verließ schnell die Stadt. Das ganze Städtchen ärgerte sich, dass niemand wusste, wohin er gefahren war. Es war schon Nacht, als der fremde Herr im Wagen wieder das Stadttor erreichte (2). Im Wagen saß aber noch eine zweite Person. Sie hatte einen breiten Hut tief im Gesicht (3), so dass man sie nicht gut sehen konnte. Der Torschreiber bat den anderen Fremden um den Pass, dieser antwortete aber etwas in einer fremden Sprache. 1.nachdem sie die Stadt verlassen hatten - gdy opuścili miasto 2.als ..... das Stadttor wieder erreichte - gdy znów zajechał przed bramę miejską 3.Sie hatte einen breiten Hut tief im Gesicht - miała szeroki kapelusz nasunięty na oczy. "Es ist mein Neffe", sagte der fremde Herr freundlich zum Torschreiber und drückte ihm einige Silbermünzen in die Hand (1). ,,Es ist mein Neffe. Er versteht leider noch wenig Deutsch". ,,Wenn es Ihr Neffe ist", antwortete der Torschreiber, ,,so kann er ohne Pass in die Stadt fahren. Wird er bei Ihnen wohnen?" "Natürlich", sagte der Fremde, "er bleibt längere Zeit bei mir". Der Torschreiber hatte keine Fragen mehr (2), und der fremde Herr und sein Neffe fuhren ins Städtchen. Der Bürgermeister und die ganze Stadt waren übrigens nicht sehr zufrieden mit dem Torschreiber. Schade, dass er sich mit dem Neffen nicht länger unterhalten hatte. Die Leute wollten wissen, ob er vielleicht französisch oder italienisch gesprochen hatte. Der Torschreiber konnte sich nur erinnern, dass es so undeutlich wie englisch geklungen hatte. Auf diese Weise erhielt der Neffe seinen Namen. Man sprach jetzt nur von dem jungen Engländer im Städtchen. Aber auch der junge Engländer zeigte sich nicht in der Stadt. Er kam nicht auf die Kegelbahn, auch nicht ins Wirtshaus. Nur ab und zu hörte man in dem sonst stillen Haus (4) des Fremden ein Geschrei, dass die Leute vor dem Haus stehen blieben. Man konnte dann sehen, wie der junge Engländer im roten Frack mit schrecklicher Miene durch alle Zimmer hin und her (5) lief. Hinter ihm war der alte Herr mit einem Stock in der Hand zu sehen. Dann hörte man wieder ein Geschrei. Die Frauen des Städtchens hatten Mitleid mit dem jungen Engländer. Sie gingen zum Bürgermeister und baten ihn, etwas in dieser Sache zu tun. 1.(er) drückte ihm ... in die Hand - wcisnął mu ... do ręki 2.(er) hatte keine Fragen mehr - nie miał już żadnych pytań 3.schade dass ... - szkoda, że ... 4.in dem sonst stillen Haus - w zazwyczaj cichym domu 5.hin und her - tam i z powrotem Der Bürgermeister schrieb schließlich einen kurzen Brief an den Fremden. Er bat ihn darin, den Neffen etwas milder zu behandeln. Solche Szenen sollten sich nicht mehr wiederholen. Der Bürgermeister war sehr erstaunt, als der Fremde dann persönlich zu ihm nach Hause kam. Es war das erste Mal seit zehn Jahren. "Entschuldigen Sie, bitte, Herr Bürgermeister, wenn ich durch meine Erziehungsmethoden die Ruhe in der Stadt gestört habe. Vor den Eltern bin ich aber für die entsprechende Erziehung des Neffen verantwortlich. Es ist sonst ein kluger Junge, aber die Fremdsprachen erlernt er sehr schwer. Ein paar Schläge ab und zu helfen ihm beim Unterricht. Ich möchte, dass mein Neffe bei mir gut Deutsch lernt. Dann will ich ihn in die Gesellschaft von Grünwiesel einführen." Der Bürgermeister war mit dieser Erklärung des Fremden zufrieden und verabschiedete sich freundlich von ihm. Im Wirtshaus erzählte er dann, dass er selten einen so netten Mann wie den Fremden gesehen hatte. "Es ist nur schade", sagte der Bürgermeister, "dass er so wenig in Gesellschaft kommt (2). Ich denke aber, dass sich alles ändert, wenn der Neffe schon ein wenig Deutsch spricht." Man hielt den Fremden jetzt für einen netten Mann und viele wollten ihn näher kennen lernen. Es war ganz in Ordnung, wenn man in seinem Haus ab und zu ein Geschrei hörte. 1.(sie) baten ihn etwas in dieser Sache zu tun - prosili go, aby uczynił coś w tej sprawie 2.dass er so wenig in Gesellschaft kommt - że tak mało obraca się w towarzystwie "Er gibt dem Neffen Unterricht in der deutschen Sprache" (1), sagten die Einwohner von Grünwiesel und blieben nicht mehr vor dem Haus stehen. Nach etwa drei Monaten war der Deutschunterricht wahrscheinlich zu Ende (2) , denn es begann eine neue Etappe in der Erziehung. Im Städtchen lebte ein alter Franzose, der den jungen Leuten Unterricht im Tanzen gab. Der Fremde bat ihn, seinem Neffen Tanzunterricht zu geben. Der Neffe hatte schon früher bei einem anderen Meister tanzen gelernt. Es war aber nach einer ganz anderen Methode (3) gewesen. Jetzt sollte er die Tänze kennen lernen, die man in Deutschland tanzt, zum Beispiel den Walzer. Der Neffe hielt sich für einen großen Tänzer und war wirklich begabt. Der Fremde versprach dem Tanzmeister einen Taler für die Stunde. So begann der Tanzunterricht. Diese Tanzstunden waren, wie der Franzose in der Stadt erzählte, ziemlich sonderbar. Der Neffe, ein ziemlich großer schlanker junger Mann, der nur etwas zu kurze Beine hatte, erschien in einem roten Frack, grüner Hose und weißen Handschuhen. Er sprach wenig und mit einem fremden Akzent. Am Anfang war er immer ruhig und befolgte die Anweisungen des Tanzmeisters (4). 1.Er gibt dem Neffen Unterricht in der deutschen Sprache. - Udziela bratankowi lekcji języka niemieckiego. 2.war der Deutschunterricht ... zu Ende - lekcje niemieckicgo się skończyły 3.nach einer ganz anderen Methode - według zupełnie innej metody 4.(er) befolgte die Anweisungen des Tanzmeisters - stosował się do wskazówek nauczyciela tańca. Es passierte aber auch, dass er verschiedene Sprünge machte, die mit Tanzen nichts zu tun hatten (1). Wenn der Tanzmeister ihn zurechtweisen wollte, zog der Schüler die Tanzschuhe von den Füßen, warf sie dem Franzosen an den Kopf und sprang auf allen Vieren (2) im Zimmer umher. Der Tanzmeister war ratlos. Da erschien gewöhnlich der alte Herr mit dem Stock in der Hand. Der Neffe begann zu heulen, sprang auf Tische und hohe Kommoden und sprach eine fremde, seltsame Sprache. Der alte Herr verlor aber die Ruhe nicht. Er zog den Neffen am Bein hinunter und gab ihm ein paar Schläge. Das half gewöhnlich immer und die Tanzstunde konnte ohne Störung weitergehen. Der Neffe machte Fortschritte im Tanzunterricht. Als man schon Musik zu der Stunde nehmen konnte, war er wie verändert. Der alte Herr mietete den Stadtmusikanten, der während der Stunde im großen Zimmer des Hauses auf dem Tisch saß. Der Tanzmeister erschien in einem Frauenkleid aus Seide und spielte die Rolle der Dame. Der Neffe bat ihn zum Tanz und begann dann mit ihm zu tanzen. Er war aber ein unermüdlicher Tänzer. Er ließ den Meister nicht zur Ruhe kommen (3). Der Meister musste tanzen, bis er völlig erschöpft war, oder bis der Stadtmusikant nicht mehr spielen konnte. Der Tanzmeister wollte auf diese Stunden verzichten, aber der Taler, den er jedesmal bekam, und der gute Wein des alten Herrn machten, dass er immer wiederkam. 1.die mit Tanzen nichts zu tun hatten - które z tańcem nie miały nic wspólnego 2.auf allen Vieren - na czworakach 3.Er ließ den Meister nicht zur Ruhe kommen. - Nie pozwalał mistrzowi odetchnąć. Die Leute in Grünwiesel sahen die Sache aber ganz anders als der Franzose. Sie waren der Meinung, dass der junge Herr gesellschaftliches Talent hat. Die Mädchen im Städtchen freuten sich darauf, dass sie für den nächsten Winter einen so guten Tänzer bekommen. Eines Morgens ereignete sich etwas Neues. Vor dem Haus, in dem der alte Herr mit seinem Neffen wohnte, hielt ein prächtiger Wagen mit zwei schönen Pferden. Aus dem Haus traten zwei vornehm gekleidete Herren. Beide Herren stiegen in den Wagen und fuhren zum Haus des Bürgermeisters. Bald wusste das ganze Städtchen, dass der fremde Herr seinen Neffen in die Gesellschaft von Grünwiesel einführt. Der alte Herr ist zwar etwas komisch, aber der Neffe soll ein ganz charmanter Mensch sein (1). Die Frauen begannen die Besuchszimmer aufzuräumen. Die Eltern ermahnten ihre Töchter und Söhne sich manierlich zu benehmen, wenn die beiden Herren sie besuchen. Die Kinder sollten sich gerade halten und sich besser als gewöhnlich ausdrücken. Man konnte den Besuch kaum erwarten. Der alte Herr besuchte mit seinem Neffen der Reihe nach (2) die Familien. Alle lobten die Manieren der Herren. Man bedauerte, dass man sie nicht schon eher kennen gelernt hatte. Der alte Herr zeigte sich als ein sehr vernünftiger Mann. Man konnte sich mit ihm ganz gut über das Wetter, die Stadt und die Politik unterhalten. Aber der Neffe! 1.der Neffe soll ... sein - bratanek jest podobno ... 2.der Reihe nach - po kolei 3.er zeigte sich als ein sehr vernünftiger Mann - okazał się bardzo rozsądnym człowiekiem Er bezauberte alle, er gewann alle Herzen für sich (1). Sein Gesicht war zwar nicht besonders schön, er machte manchmal sonderbare Grimassen, schloss die Augen und zeigte die Zähne, aber dennoch war er sehr interessant. Die Kleider hingen ihm zwar etwas sonderbar am Körper, aber das passte zu ihm. Er bewegte sich schnell im Zimmer, warf sich hier in ein Sofa, dort in einen Sessel und streckte die Beine aus, aber bei dem Neffen war das alles genial. "Er ist ein Engländer", sagte man, "so sind sie alle. Ein Engländer kann sich in einen Sessel setzen und einschlafen, auch wenn zehn Damen keinen Platz haben und stehen müssen. Einem Engländer kann man so etwas nicht übelnehmen." Übrigens war der junge Mann sehr gehorsam. Wenn er zum Beispiel die Füße auf den Sessel ziehen wollte, genügte ein Blick des alten Herrn, dass er sich wieder gerade setzte. In jedem Haus sagte der Onkel: "Mein Neffe ist noch etwas roh, aber ich bin überzeugt, dass er sich in Ihrer Gesellschaft bessert." Ganz Grünwiesel sprach an diesen Tagen nur von diesem Ereignis. Der alte Herr war damit aber noch nicht zufrieden. Man konnte ihn jetzt nicht wiedererkennen. Nachmittags kam er mit dem Neffen ins Wirtshaus, wo die vornehmen Herren von Grünwiesel Bier tranken und kegelten. Der Neffe war ein sehr guter Spieler, denn er warf niemals unter fünf oder sechs. Manchmal hatte er ziemlich sonderbare Einfälle, lief mit der Kugel hin und her, sprang auf einem Bein. Wenn ein Wagen vorbeifuhr, sprang er hinauf, machte Grimassen, fuhr ein Stückchen mit und kam dann wieder zur Gesellschaft zurück. 1.er gewann alle Herzen für sich - zjednał sobie serca wszystkich Der alte Herr bat dann den Bürgermeister und die anderen Herren um Entschuldigung. Sie aber lachten und sagten, dass die Jugend sich doch austoben muss. Sie behaupteten, dass sie es in ihrer Jugend auch so gemacht hatten. Sie hatten den jungen Herrn sehr gern (2). Es kam aber auch vor (3), dass sie sich über ihn ärgerten. Sie wagten aber nicht etwas zu sagen, weil der junge Engländer allgemein als ein Muster für Bildung und Verstand galt (4). Der alte Herr nahm nämlich seinen Neffen auch abends in den Bierkeller mit. Der Neffe war noch ein ganz junger Mensch; trotzdem benahm er sich wie ein erwachsener Mann. Er setzte sich hinter sein Glas Bier, setzte sich eine große Brille auf, zog eine Pfeife aus der Tasche, zündete sie an und rauchte am meisten von allen (5). Die Herren unterhielten sich über die Nachrichten in den Zeitungen, über Krieg und Frieden. Der Bürgermeister sagte seine Meinung dazu, der Arzt auch, und die anderen Herren bewunderten ihre politischen Kenntnisse. Da konnte es passieren, dass der Neffe plötzlich ganz anderer Meinung war. Er schlug dann mit der Hand, von der er niemals die Handschuhe zog, auf den Tisch und gab dem Bürgermeister und dem Arzt zu verstehen, dass sie darüber schlecht informiert sind. Er hatte diese Sachen ganz anders gehört. In einem sonderbar gebrochenen Deutsch sagte er dann seine Meinung. 1.der alte Herr bat .... um Entschuldigung - starszy pan przepraszał 2.hatten ... sehr gern - bardzo lubili 3.es kam aber auch vor - zdarzało się jednak również 4.weil (er) ... als Muster für Bildung und Verstand galt - ponieważ uchodził za wzór wykształcenia i rozumu 5.am meisten von allen - najwięcej ze wszystkich Zum großen Ärger des Bürgermeisters hielten die anderen diese Meinung für richtig, denn er musste als Engländer natürlich alles besser wissen. Wenn der Bürgermeister und der Arzt eine Partie Schach spielen wollten, erschien auch gleich der Neffe, schaute mit seiner großen Brille dem Bürgermeister über die Schulter und kritisierte diesen oder jenen Zug . Er schlug auch dem Arzt vor, wie er spielen sollte. Das machte beide Herren ärgerlich. (2) Man hatte bisher in Grünwiese] fast jeden Abend Karten gespielt, eine Partie um einen halben Kreuzer. Das fand der Neffe nicht elegant. Er behauptete, dass man um Taler spielen muss. Die Herren fühlten sich dadurch etwas beleidigt. Da aber der Neffe große Summen an sie verlor (3), hatten sie ein reines Gewissen. ,,Er ist ein Engländer, also von zu Hause aus reich (4)", sagten sie und steckten die Taler in die Tasche. So war der Neffe des fremden Herrn in kurzer Zeit in Grünwiesel und Umgebung sehr bekannt. Die Leute konnten sich nicht erinnern, dass sie einen so netten jungen Menschen wie den Neffen schon einmal gesehen hatten. Man konnte nicht sagen, dass er außer Tanzen etwas gelernt hatte. Von Latein und Griechisch hatte er keine Ahnung (5). 1.er kritisierte diesen oder jenen Zug - krytykował ten lub tamten ruch 2.das machte beide Herren ärgerlich - to irytowało obu panów 3.da aber der Neffe große Summen an sie verlor - ponieważ jednak bratanek przegrywał do nich wysokie sumy 4.von zu Hause aus reich - bogaty z domu 5.(er) hatte keine Ahnung von ... - nie miał pojęcia o ... Bei einem Gesellschaftsspiel im Hause des Bürgermeisters sollte er etwas schreiben. Da zeigte es sich, dass er nicht einmal (1) seinen Namen richtig schreiben konnte. In Geographie machte er die auffallendsten Irrtümer, er versetzte eine deutsche Stadt nach Frankreich oder eine dänische nach Polen. Er hatte nichts gelesen, nichts studiert, aber trotzdem fand man alles richtig, was er sagte oder tat. Er wollte immer Recht haben (2) , am Ende sagte er gewöhnlich: "Ich weiß das besser!" So kam der Winter heran, und jetzt hatte der Neffe noch größeren Erfolg. Man fand jede Gesellschaft langweilig, wo er nicht anwesend war. Man lachte, wenn ein vernünftiger Mann etwas sagte. Wenn aber der Neffe etwas in schlechtem Deutsch sagte, hörten alle zu. Es zeigte sich, dass der junge Mann auch ein Dichter war. Fast jeden Abend zog er ein Stück Papier aus der Tasche und las der Gesellschaft seine Gedichte vor (3). Einige Leute behaupteten zwar, dass diese Gedichte keinen Sinn haben oder dass sie sie schon irgendwo gelesen hatten, aber der Neffe las und las, machte dann auf die Schönheit seiner Gedichte aufmerksam (4) und erhielt immer Beifall. Sein Triumph waren aber die Bälle in Grünwiesel. Niemand tanzte besser und schneller als er. Niemand konnte solche Sprünge machen wie er. Dabei war er immer nach der neuesten Mode (5) gekleidet. Früher hatte immer der Bürgermeister persönlich den Ball eröffnet. 1.nicht einmal - nawet nie 2.er wollte immer Recht haben - chciał mieć zawsze rację 3.(er) las .... seine Gedichte vor - czytał swoje wiersze na głos 4.(er) machte auf die Schönheit seiner Gedichte aufmerksam - zwracał uwagę na piękno swoich wierszy 5.nach der neuesten Mode - według najnowszej mody Die jungen Leute hatten dann das Recht die übrigen Tänze zu führen. Jetzt war aber alles anders. Ohne viel zu fragen (1) nahm der fremde junge Herr die nächste Dame bei der Hand, stellte sich mit ihr an die Spitze (2). Er machte alles, wie es ihm gefiel, er war Tanzmeister und Ballkönig. Da aber den Frauen diese Manieren gefielen, konnten die Männer nichts dagegen machen. Auch der alte Herr war mit den Bällen sehr zufrieden. Er verlor seinen Neffen nicht aus dem Auge und freute sich, wenn alle Leute kamen und ihm gratulierten, dass er ihn so gut erzogen hatte. Ab und zu musste er aber mit ihm noch streng sprechen. Es konnte nämlich vorkommen (3), dass der junge Mann im Tanz plötzlich auf die Bühne sprang und den Musikanten die Instrumente aus den Händen riss. Fr versuchte auch selbst zu spielen. Manchmal begann er auf den Händen zu tanzen. Da erschien gewöhnlich der Onkel, nahm ihn zur Seite und machte ihm dort Vorwürfe (4). Danach benahm sich der junge Mann wieder manierlich. Es ist gewöhnlich so, dass sich die schlechten Sitten schneller verbreiten als die guten. Wenn eine neue, auffallende Mode auch lächerlich ist, so hat sie doch etwas Ansteckendes (5) für junge Leute, die das Leben noch nicht gut kennen. So war es auch in Grünwiesel mit dem Neffen und seinen sonderbaren Sitten. Als nämlich die Jugend sah, dass man ihr den Neffen als Muster hinstellte, dachte sie: ,,Es ist nicht schlecht auch so zu werden" 1.ohne viel zu fragen - nie pytając nikogo 2.(er) stellte sich ... in die Spitze - stawał na czele 3.es konnte nämlich vorkommen - mogło się mianowicie zdarzyć 4.(er) machte ihm Vorwürfe - czynił mu wyrzuty 5.etwas Ansteckendes - coś zaraźliwego Diese sonst fleißigen jungen Menschen ließen die Bücher liegen und trieben sich jetzt auf Plätzen und Straßen umher. Sonst waren sie allen gegenüber höflich gewesen (2), hatten gewartet, bis man sie fragte, und bescheiden geantwortet. Jetzt saßen sie unter den Männern (3) und hatten immer etwas zu sagen. Sie lachten sogar den Bürgermeister aus, wenn er etwas sagte und behaupteten, dass sie alles viel besser wissen. Jetzt sangen sie verschiedene schlechte Lieder, rauchten Tabak und saßen im Wirtshaus. Sie kauften sich große Brillen, setzten sie auf und glaubten, dass sie nun gebildete Leute sind. Sie sahen ja aus wie der berühmte Neffe. Zu Hause und bei Bekannten lagen sie mit den Schuhen auf dem Sofa, stützten die Ellbogen auf den Tisch. Wenn aber die Eltern sie belehren wollten, beriefen sie sich auf das Beispiel des Engländers. Aber folgendes Ereignis beendete bald die sonderbaren Sitten der jungen Leute in Grünwiesel. Zum Abschluss der Winterbälle sollte ein großes Konzert stattfinden. Daran sollten die Stadtmusikanten und die Musikfreunde von Grünwiesel teilnehmen (5). Der Bürgermeister spielte die Geige, der Apotheker die Flöte, einige Mädchen von Grünwiesel hatten Arien einstudiert. Alles war vorbereitet. 1.(sie) ließen die Bücher liegen - zostawiali książki 2.sonst waren sie allen gegenüber höflich gewesen - zazwyczaj byli (w przeszłości) w stosunku do wszystkich uprzejmi 3.unter den Männern - wśród mężczyzn 4.sie sahen ja aus wie ... - wyglądali przecież jak ... 5.daran sollten... teilnehmen - mieli wziąć w nim udział Da wollte der fremde Herr noch ein Duett organisieren, denn in einem richtigen Konzert musste man auch ein Duett singen. Über diese Meinung war man etwas überrascht. Die Tochter des Bürgermeisters sang zwar wie eine Nachtigall, aber es gab keinen Herrn, der mit ihr ein Duett singen konnte. Man wollte schließlich den alten Organisten engagieren, der früher einmal Bass gesungen hatte. Der Fremde schlug aber seinen Neffen vor, der angeblich auch ein sehr guter Sänger war. Man war erstaunt über die Vielseitigkeit des jungen Mannes. Er musste zur Probe etwas singen. Abgesehen von einigen Manieren (2), die man für englisch hielt, sang er wie ein Opernsänger. Die Tochter des Bürgermeisters musste also schnell das Duett einstudieren, denn man hatte nur noch zwei Tage Zeit. Der alte Fremde konnte leider den Triumph seines Neffen nicht sehen, weil er krank war. Er gab aber dem Bürgermeister, der ihn noch eine Stunde vor dem Konzert besuchte, einige Hinweise über den Neffen. ,,Mein Neffe ist ein guter Junge", sagte er, ,,aber ab und zu kommt er auf sonderbare Gedanken (3). Es tut mir sehr Leid (4), dass ich persönlich nicht kommen kann. Ich bin eine Autorität für ihn. Ich muss übrigens sagen, dass es nicht böser Wille ist, es liegt in seiner ganzen Natur. 1.aber es gab keinen Herrn, der ... - ale nie było pana, który ... 2.abgesehen von einigen Manieren - abstrahując od niektórych (złych) manier 3.aber ab und zu kommt er auf sonderbare Gedanken - ale czasami przychodzą mu dziwne pomysły do głowy 4.es tut mir Leid - przykro mi Wenn er sich nicht manierlich benimmt, so müssen Sie ihm die Halsbinde etwas lockern. Sie werden sehen, wie gut er sich dann benimmt (1)." Der Bürgermeister dankte dem Kranken für diese Hinweise. Er versprach alles zu tun, was der Herr ihm geraten hatte. Der Konzertsaal war voll von Menschen, denn ganz Grünwiesel und die Umgebung war gekommen. Alle Jäger, Beamten, Offiziere und Kaufleute waren mit ihren Familien erschienen, um das Konzert des Jahres zu hören. Die Stadtmusikanten spielten sehr schön, nach ihnen trat der Bürgermeister auf, der die Geige spielte (2). Ihn begleitete der Apotheker, der die Flöte blies. Nach ihnen sang der Organist eine schöne Arie aus einer bekannten Oper. Alle erhielten Beifall. Der Erste Teil des Konzertes war zu Ende. In der Pause unterhielt man sich über das schöne Konzert. Alle warteten gespannt auf den zweiten Teil, in dem der junge Fremde mit der Tochter des Bürgermeisters im Duett singen sollte. Der Neffe hatte einen glänzenden Anzug an und saß vorn in der ersten Reihe. Ohne viel zu fragen hatte er sich in einen bequemen Sessel gelegt, der für eine alte Dame bestimmt war. Der Neffe streckte die Beine weit vor sich, schaute jeden durch seine große Brille an und spielte mit einem großen Hund, den er in den Konzertsaal eingeführt hatte. Als die alte Dame kam, für die der Sessel bestimmt war (3), stand der junge Mann nicht auf. Im Gegenteil (4), er setzte sich noch bequemer und niemand wagte es ihm etwas zu sagen. Die alte Dame musste auf einem ganz gewöhnlichen Stuhl abseits Platz nehmen. 1.Sie werden sehen, wie gut er sich dann benimmt. - Zobaczy pan, jak dobrze będzie się wtedy zachowywał. 2.der die Geige spielte - który grał na skrzypcach 3.für die der Sessel bestimmt war - dla której był przeznaczony fotel 4.im Gegenteil - wprost przeciwnie Es begann der zweite Teil des Konzertes. Zuerst spielten die Stadtmusikanten ein heiteres Musikstück. Dann näherte sich der Bürgermeister mit seiner Tochter dem jungen Mann und gab ihm ein Notenblatt in die Hand. Das Duett sollte beginnen. Der Neffe lachte, zeigte die Zähne, sprang von seinem Sessel und begab sich auf die Bühne. Der Bürgermeister und seine Tochter folgten ihm (1). Die ganze Gesellschaft war voller Erwartung. Der Organist schlug den Takt (2) und gab dem jungen Mann ein Zeichen, dass er beginnen sollte. Der Neffe schaute durch die große Brille in die Noten und stieß ein paar Töne aus (3). Der Organist aber schrie: "Zwei Töne tiefer, C müssen Sie singen, C!" Statt aber C zu singen (4), zog der Neffe einen Schuh aus und warf ihn dem Organisten an den Kopf! Als das der Bürgermeister sah, dachte er: ,,Ha! Jetzt kommt er wieder auf sonderbare Gedanken", sprang hinzu und lockerte ihm die Halsbinde. Dadurch wurde es noch schlimmer (5) . 1.(sie) folgten ihm - poszli za nim 2.der Organist schlug den Takt - organista wybijał takt 3.(er) stieß ein paar Töne aus - wydusił z siebie kilka dźwięków 4.statt aber C zu singen - zamiast jednak zaśpiewać C 5.Dadurch wurde es noch schlimmer. Przez to sprawa jeszcze się pogorszyła. Der Neffe sprach nicht mehr Deutsch, sondern eine ganz sonderbare Sprache, die niemand verstand Dabei machte er große Sprünge. Der Bürgermeister war verzweifelt. Er wusste nicht, was er machen sollte. Schließlich beschloss er dem jungen Mann die Halsbinde abzunehmen. Als er das getan hatte, blieb er vor Schrecken wie erstarrt stehen (1). Statt menschlicher Haut und Farbe hatte der junge Mensch ein dunkelbraunes Fell. Der Neffe machte noch höhere Sprünge. Plötzlich zog er seine Haare ab, und, o Wunder! (2) Diese schönen Haare waren eine Perücke. Diese Perücke warf er dem Bürgermeister ins Gesicht. Jetzt sahen alle, dass der junge Mann auch auf dem Kopf ein braunes Fell hatte. Er sprang über Tische und Bänke, warf Notenpulte und Instrumente um. "Fangt ihn, fangt ihn!", rief der Bürgermeister, "er hat den Verstand verloren (3), fangt ihn!" Das war aber nicht so leicht. Denn er hatte die Handschuhe abgezogen und zeigte lange Nägel. Er kratzte die Leute ins Gesicht. Endlich gelang es ihn zu fangen. Er lachte und schrie mit heiserer Stimme. Die Leute versammelten sich um ihn und betrachteten den jungen Menschen, der jetzt gar nicht mehr wie ein Mensch aussah. Unter den Leuten befand sich auch ein gelehrter Herr, der ein großes Kabinett mit verschiedenen ausgestopften Tieren besaß. Er betrachtete ihn genau und rief dann verwundert: ,,Meine Damen und Herren, das ist ja ein Affe, der Homo Troglodytes Linnäi. Ich gebe Ihnen sechs Taler, wenn Sie ihn mir verkaufen." Wer beschreibt das Erstaunen der Anwesenden, als sie dies hörten! 1.er blieb vor Schrecken wie erstarrt stehen - zamarł ze strachu 2.o Wunder - o dziwo 3.er hat den Verstand verloren - postradał zmysły "Was, ein Affe, ein Orang-Utan in unserer Gesellschaft? Der junge Herr ist ein ganz gewöhnlicher Affe!" riefen sie und sahen sich verwundert an. Man wollte nicht glauben, man traute seinen Augen nicht (1). Die Männer untersuchten das Tier genauer, aber es war und blieb ein ganz natürlicher Affe. "Aber wie ist das möglich!" rief die Frau des Bürgermeisters. ,,Hat er mir nicht oft seine Gedichte vorgelesen? Hat er nicht wie andere Menschen bei mir am Tisch gegessen?" "Was?" rief die Frau des Arztes. "Wie? Hat er nicht oft bei uns Kaffee getrunken und mit meinem Mann diskutiert und geraucht?" "Wie! Wie ist das möglich!" riefen die Männer. "Hat er nicht mit uns gekegelt und über Politik gesprochen wie einer von uns?" Alle klagten: "Hat er nicht sogar auf unseren Bällen an der Spitze getanzt? Ein Affe! Ein Affe! Es ist ein Wunder, es ist eine Zauberei!" "Ja es ist eine Zauberei und ein Betrug", sagte der Bürgermeister. "Diesen Betrug müssen wir bestrafen." Die anderen waren derselben Meinung (2) und begaben sich mit dem Bürgermeister zu dem Fremden. Sechs Soldaten trugen den Affen, denn man wollte den Fremden gleich verhören. Viele Leute begleiteten diese Gruppe. Alle wollten sehen, wie die ganze Sache endet. Man klopfte an die Tür, aber niemand öffnete. Da ließ der Bürgermeister die Tür gewaltsam öffnen (3) und begab sich in das Zimmer des Fremden. 1.man traute seinen Augen nicht - nie dowierzano własnym oczom 2.Die anderen waren derselben Meinung. - Inni byli tego samego zdania. 3.Da ließ der Bürgermeister die Tür gewaltsam öffnen. - Wtedy burnistrz kazał siłą otworzyć drzwi. Aber dort war nichts zu sehen als verschiedene alte Sachen. Der fremde Mann war nicht da. Auf seinem Tisch aber lag ein großer Brief an den Bürgermeister. Der Bürgermeister öffnete sogleich den Brief und las: "Meine lieben Grünwieseler! Wenn Ihr diesen Brief lest, bin ich nicht mehr in Eurem Städtchen. Jetzt wisst Ihr schon, woher mein lieber Neffe stammt. Betrachtet den Scherz, den ich mir Euch gegenüber erlaubt habe, als eine gute Lehre für die Zukunft (1). Lasst einen Fremden, der in Eure Stadt kommt, so leben, wie er will und zwingt ihn nicht, in Eure Gesellschaft zu kommen. Die Bewunderung für sonderbare Sitten war bei Euch so groß, dass ich beschlossen habe einen jungen Orang-Utan zu erziehen. Diesen Affen habt Ihr als meinen Neffen gern gehabt. Lebt wohl (2) und denkt an diese Lehre!" Die Grünwieseler schämten sich vor dem ganzen Land. Am meisten schämten sich die jungen Leute in Grünwiesel, weil sie die schlechten Manieren des Affen nachgeahmt hatten. Sie stützten jetzt die Ellbogen nicht mehr auf den Tisch, sie schwiegen, bis man sie fragte, sie waren wieder höflich wie zuvor. Wenn jemand sich schlecht benahm, sagten die Grünwieseler: "Es ist ein Affe." Der Affe aber, der so lange die Rolle eines jungen Herrn gespielt hatte, blieb bei dem gelehrten Mann. Bei schönem Wetter ging er auf den Hof spazieren oder saß auf einem Baum. Sein Herr zeigte ihn als eine Sehenswürdigkeit (3) den fremden Menschen, die nach Grünwiesel kamen. 1.Betrachtet den Scherz ..., als eine gute Lehre für dir Zukunft. - Potraktujcie ten żart ... jako dobrą nauczkę na przyszłość. 2.Lebt wohl - żegnajcie 3.als eine Sehenswürdigkeit - jako osobliwość abnehmen, nahm ab, abgenommen – zdejmować ausstrecken – wyciągać (przed siebie) Abschluss m, -es, Abschlüsse – zakończenie austoben sich – wyszumieć się, wyszaleć się abseits – na uboczu Affe m, -n, -n – małpa Ball m, -s, Bälle – bal Akzent m, -(e)s, -e – akcent Ballkönig m, -(e)s, -e – król balu allgemein – ogólny, powszechny Bär m, -en, -en – niedźwiedź ändern – zmieniać Bass m, Basses, Bässe – bas angeblich – podobno Beamte m, -n, -n – urzędnik Ankunft f , - , Ankünfte – przybycie bedauern – ubolewać anschauen – spoglądać, patrzeć befinden sich, befand, befunden – znajdować się anzünden – zapalić begeben sich, begab, begeben – udawać się Apotheker m, -s, – aptekarz beginnen, begann, begonnen – rozpoczynać (się) Ärger m, -s – irytacja, zdenerwowanie begleiten (Akk.) – towarzyszyć komuś ärgern sich – irytować się, denerwować się Arzt m, -es, Ärzte – lekarz auffallend – rzucający się w oczy aufräumen – sprzątać aufsetzen – nałożyć (np. okulary) aufstehen, stand auf, aufgtstanden (s) -- wstwać auftreten, trat auf, aufgetreten (s) – występować behandeln – traktować behaupten – twierdzić Beifall m, -s – aplauz, oklaski Bein n, -(e)s, -e – noga bekommen, bekam, bekommen – otrzymywać belehren – pouczać beleidigt – obrażony ausdrücken – wyrażać benehmen sich, benahm, benommen – zachowywać się außer (Dat.) – oprócz bequem – wygodny ausgestopft – wypchany berufen sich auf (Akk.), berief, berufen – powoływać się na aussehen, sah aus, ausgesehen – wyglądać bescheiden – skromny beschließen, beschloss, beschlossen – postanawiać besitzen, besaß, besessen – posiadać besprechen, besprach, besprochen – omawiać bestimmen – przeznaczać bestrafen – ukarać Besuchszimmer n, -s, - – pokój gościnny betrachten – obejrzeć, przyjrzeć się Betrug m, -(e)s, Betrüge – oszustwo bewundern – podziwiać bezaubern – oczarować, zaczarować Bier n, -s, -e – piwo Bierkeller m, -s, - – piwiarnia Binde (Halsbinde) f, -, -n – krawat (przest.) engagieren – zaangażować Engländer m, -s, - – Anglik Entschuldigung f, -, -en – usprawiedliwienie entsprechend – odpowiedni ereignen sich – wydarzyć się Ereignis n, -ses, -se – wydarzenie Erfolg m, -(e)s, -e – sukces, powodzenie erhalten, erhielt, erhalten – otrzymywać erinnern sich – przypominać sobie erlauben (sich) – pozwalać (sobie) ermahnen – upominać eröffnen – otwierać erscheinen, erschien, erschienen (s) – zjawiać się erschöpft – wyczerpany blasen, blies, geblasen – dmuchać, grać (na instrumencie) Erstaunen, n, -s – zdziwienie bleiben, blieb, geblieben (s) – zostawać erstaunt – zdziwiony Blick m, -(e)s, e – spojrzenie erwachsen – dorosły Brille f -, -n – okulary bringen, brachte, gebracht – przynosić Brunnen m, -s, - – studnia Bühne f, -, -n – scena Bürger m, -s, - – tu: mieszczanin erwarten – oczekiwać, doczekać się Erwartung f, -, -en – oczekiwanie erziehen, erzog, erzogen – wychowywać Erziehungsmethode f, -, -n – metoda wychowawcza Bürgermeister m, -s, - – burmistrz fahren, fuhr, gefahren (s) – (po)jechać charmant – szarmancki fangen, fing, gefangen – schwytać Fell n, -(e)s, -e – sierść dänisch – duński Flöte f -, -n – flet Dichter m, -s, - – poeta Fortschritt m, -(e)s, -e – postęp Duett n, -(e)s, -e – duet Frack m, -(e)s, -e – frak Frankreich n, -s – Francja einführen – wprowadzać einladen, lud ein, eingeladen – zapraszać einstudieren – wyuczać się (czegoś) Einwohner m, -s, - – mieszkaniec Ellbogen m, -s, - – łokieć eng – wąski, ciasny Franzose m, -n, -n – Francuz französisch – po francusku, francuski Frauenkleid n, -(e)s, -er – suknia damska fremd – obcy Fremdsprache f, -, -n – język obcy fühlen sich – czuć się hinunterziehen, zog hinunter, hinuntergezogen – ściągać gähnen – ziewać gebildet – wykształcony gebrochen – łamany Gedanke m, -ns, -n – myśl gefallen, gefiel, gefallen – pndobać się gehorsam – posłuszny Geige f, -, -n – skrzypce gelehrt – uczony Hinweis m, -es, -e – wskazówka höflich – uprzejmy Hose f, -, -n – spodnie Hund m, -(e)s, -e – pies Instrument m, -(e)s, -e – instrument irgendwo – gdzieś Irrtum m, -s, Irrtümer – pomyłka gelingen, gelang, gelungen (s) – udać się, powieść się italienisch – włoski, po włosku genial – genialny Jäger m, -s, - – myśliwy genügen – wystarczać Jugend f, - – młodzież Geschrei n, -s – krzyk, wrzask Junge m, -n, -n – chłopiec, chłopak Gesellschaft f, -, -en – towarzystwo gesellschaftlich – towarzyski Kabinett n, -(e)s, -e – gabinet Gesellschaftsspiel n, -(e)s, -e – gra towarzyska Kamel n, -s, -e – wielbłąd Gesicht n, -(e)s, -er – twarz Kaufmann m, -(e)s, Kaufleute – kupiec gespannt – ciekawy kaum – 1. prawie nic 2. zaledwie gewinnen, gewann, gewonnen – wygrywać Gewissen n, -s – sumienie gewöhnlich – zwykły glänzend – błyszczący Glas n, -es, Gläser – szklanka Kegelbahn f, -, -en – kręgielnia kegeln – grać w kręgle kennen lernen – poznać Kenner m, -s, - – znawca Kenntnis f, - , -se – wiadomość klagen – żalić się, narzekać Haar n, -(e)s, -e - włos, włosy Halsbinde f, -, -n – krawat (przest.) halten, hielt, gehalten – zatrzymywać się Handschuh m, -(e)s, -e – rękawiczka hängen, hing, gehangen – wisieć Hausgerät n, -(e)s, -e – sprzęt domowy Haut f, -, Häute – skóra heiser – ochrypły Kleid n, -(e)s, -er – 1. suknia 2. szaty klingen, klang, geklungen – brzmieć klopfen – (za)pukać komisch – zabawny, śmieszny Konzert n, -(e)s, -e – koncert Korb m, -(e)s, Körbe – kosz Körper m, -s, - – ciało kratzen – drapać heiter – pogodny Kreuzer m, -s, - – grajcar, cent herankommen, kam heran, herangekommen (s) – zbliżać się Kugel f, -, -n – kula heulen – płakać, wyć Kunst f, -, Künste – sztuka Kunststück n, -(e)s, -e – sztuczka Note f, -, -n – nuta, ocena Notenblatt n, -(e)s, ...blätter – kartka z nutami lächerlich – śmieszny Notenpult n, -(e)s, -e – pulpit na nuty langweilig – nudny lassen, ließ, gelassen – 1. pozwolić, 2. kazać Onkel m, -s, - – wujek Lebensweise f, -, -n – sposób życia Orang-Utan m, -s, -e – orangutan leer – pusty Ordnung f, -, -en – porządek Leute (Pl.) – ludzie Organist m, -en, -en – organista loben – chwalić lockern – poluzować Pass m, -es, Pässe – paszport passieren – wydarzyć się Manier f, -en – maniera manierlich – układny, grzeczny Marktplatz m, -(e)s, ...plätze – targowisko, rynek Meinung f, -, -en – opinia, pogląd Meister m, -s, - – mistrz Miene f, -, -n – mina Person f, -, -en – osoba Perücke f, -, -n – peruka Pfeife, -, -n – fajka Polen n, -s – Polska Postmeister m, -s, – poczmistrz, naczelnik poczty prächtig – wspaniały, potężny mieten – wynajmować (od kogoś) mild – łagodny Musikfreund m, -(e)s, -e – miłośnik muzyki Muster n, -s, - – wzór raten, riet, geraten – doradzać Rathaus n, -(e)s, ...häuser – ratusz ratlos – bezradny rauchen – palić (tytoń) nachahmen – naśladować, małpować Nachbar m, -n, -n – sąsiad Nachricht f, -, -en – wiadomość Nachtigall f, -, -en – słowik Nagel m, -s, Nägel – paznokieć, gwóźdź nähern sich (Dat.) – zbliżać się Recht n, -(e)s, -e – prawo Reihe f, -, -n – kolej, szereg reißen, riss, gerissen – rwać, drzeć Rezept, n, -es, -e – recepta, przepis roh – nieokrzesany, surowy Ruhe f, - – spokój Name m, -ns, -n – nazwa, nazwisko Nase f, -, -n – nos Neffe m, -n, -n – bratanek, siostrzeniec nennen, nannte, genannt – nazywać (kogoś) nett – miły neugierig – ciekawy niemand – nikt Sache f, -, -n – rzecz Schach n, -(e)s – szachy schämen sich – wstydzić się Schlag m, -(e)s, Schläge – uderzenie, raz schlagen, schlug, geschlagen – bić, uderzać schlank – szczupły schließen, schloss, geschlossen – zamykać schließlich – w końcu Tanz m, -es, Tänze – taniec schrecklich – straszny tanzen – tańczyć Schulter f, -, -n – ramię Tänzer m, -s, - – tancerz schweigen, schwieg, geschwiegen – milczeć Tanzunterricht m, -(e)s – nauka tańca Seide f, -, -n – jedwab tiefer – niżej Seite f, -, -n – strona, bok Tier n, -(e)s, -e – zwierze selten – rzadko Torschreiber m, -s, - – pisarz u bramy miejskiej seltsam – dziwny treten, trat, getreten (s) – wejść, kopać, kroczyć Sessel m, -s, - – fotel Triumph m, -(e)s, -e – triumf Silbermünze f, - ,-n – moneta srebrna trotzdem – mimo to Sinn m, -(e)s – sens tun, tat, getan – (u)czynić Sitte f, -, -n – obyczaj, zwyczaj Sofa n, -s, -s – sofa, kanapa sonderbar – osobliwy spielen – grać Sprache f, -, -n – język Sprung m, -(e)s, Sprünge – skok Stadtmusikant m, -en, -en – grajek miejski Stadttor n, -(e)s, -e – brama miejska übelnehmen, nahm übel, übelgenommen – brać za złe überrascht – zaskoczony überzeugen – przekon(yw)ać übrig – pozostały übrigens - zresztą Umgebung f, -, -en – okolica stammen – pochodzić umherspringen, sprang umher, umhergesprungen (s) – skakać wokoło stattfinden, fand statt, stattgefunden – odbywać się umhertreiben sich, trieb umher, umhergetrieben – wałęsać się, włóczyć się stehen bleiben, blieb stehen, stehen geblieben (s) – zatrzymywać się undeutlich – niewyraźny steigen, stieg, gestiegen (s) – wchodzić, wspinać się unermüdlich – niestrudzony ungeheuer – ogromny, olbrzymi Stempel m -s, - – pieczątka Unruhe f, -, -n – niepokój Stimme f, -, -n – głos untersuchen - badać Stock er, -(e)s, Stöcke – kij unterhalten sich, unterhielt, unterhalten – rozmawiać stören (Akk.) – przeszkadzać strecken – wyciągnąć, rozprostować (nogi) streng – surowo stützen – opierać Süddeutschland n, -s – płd. Niemcy verabschieden sich (von) – pożegnać się (z) verantwortlich – odpowiedziaIny verbeugen sich – skłaniać się verbreiten (sich) – szerzyć (się) Talent n, -(e)s, -e - zdolność, talent Taler m, -s, - – talar verdächtig – podejrzany vergeblich – na próżno verkaufen – sprzedawać verlassen, verließ, verlassen – opuszczać Zauberei f, -en – czary verlieren, verlor, verloren – tracić Zauberer m, -s, - – czarownik verhören - przesłuchiwać Zeichen n, -s, - – znak versammeln sich – gromadzić się, zbierać się zeigen sich – pokazywać, okazywać się versetzen – przenosić Zeitung f, -, -en – gazeta verschieden – różny ziehen, zog, gezogen – ciągnąć versprechen, versprach, versprochen – obiecywać zurechtweisen, wies zurecht, zurechtgewiesen – pouczyć, upomnieć verstehen, verstand, verstanden – rozumieć versuchen – próbować verursachen – spowodować verzichten auf (Akk.) – zrezygnować verzweifelt – zrozpaczony, pełen zwątpienia Vielseitigkeit f, -, -en – wielostronność vorbeifahren, fuhr vorbei, vorbeigefahren (s) – przejeżdżać vorbereitet – przygotowany vornehm - wytworny, dystyngowany vorschlagen, schlug vor, vorgeschlagen – proponować Vorstellung f, -, -en – przedstawienie wagen – odważyć się Wagen m, -s, - – (po)wóz, wahrscheinlich – prawdopodobnie Walzer m, -s, - – walc, walczyk Wandertruppe f, -, -n – grupa wędrowna Weise f, -, -n – sposób werfen, warf, geworfen – rzucać Wetter n, -s – pogoda wiedererkennen, erkannte wieder, wiedererkannt poznać (znów) Wille m, -ns – wola Winter m, -s – zima Wirtshaus n, -es, ...häuser – gospoda wissen, wusste, gewusst – wiedzieć Zahn m, -(e)s, Zähne – ząb zwingen, zwang, gezwungen – zmuszać