Wilhelm Hauff "Der junge Engländer"

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Wilhelm Hauff "Der junge Engländer"
Grünwiesel ist ein Städtchen in Süddeutschland. Es ist ein Städtchen wie viele andere. In der Mitte befindet
sich ein Marktplatz mit einem Brunnen. Am Marktplatz stehen ein kleines, altes Rathaus, die Häuser einiger
Kaufleute und der wichtigsten Bürger. In ein paar engen Straßen wohnen die übrigen Menschen. Alle
Einwohner kennen sich sehr gut. Jeder weiß, was der Nachbar macht, wie es ihm geht. Wenn zum
Bürgermeister oder zum Arzt einmal ein Gast zum Mittagessen kommt, weiß es am nächsten Tag schon die
ganze Stadt. Die Frauen besprechen dieses große Ereignis bei Kaffee und Kuchen. Man ist dann
gewöhnlich der Meinung (1), dass der Bürgermeister in der Lotterie viel Geld gewonnen hat oder sich
bestechen lässt (2). Der Arzt bekommt wahrscheinlich Geld vom Apotheker, damit er teure Rezepte schreibt.
Eines Tages kam ein fremder Mann in dieses Städtchen. Niemand wusste, woher er gekommen war, was er
wollte, wovon er lebte. Nur der Bürgermeister hatte den Pass des Fremden gesehen. Der Pass hatte die
nötigen Stempel und war in Ordnung. Trotzdem war der Fremde dem Bürgermeister etwas verdächtig.
1.man ist ... der Meinung - jest się zdania, sądzi się
2.dass (er) ... sich bestechen lässt - że bierze łapówki
Da der Bürgermeister eine große Autorität genoss, war der Mann bald allen Stadtbewohnern eine
verdächtige Person. Daran konnte auch seine Lebensweise nichts ändern.
Der fremde Mann mietete ein ganzes Haus, das bisher leer gestanden hatte. Er ließ einen ganzen Wagen
mit Möbeln und Hausgerät bringen (2) und lebte ganz allein. Er kochte sogar selbst. Nur ein alter Mann kam
ab und zu (3) zu ihm und brachte ihm Brot, Fleisch und Gemüse. Er trat aber niemals ins Zimmer; deshalb
konnte er den neugierigen Leuten nichts Neues sagen.
Der Fremde verursachte Unruhe im Städtchen. Er kam nachmittags nicht wie andere Männer auf die
Kegelhahn (4), saß abends nicht im Wirtshaus, wo man bei Bier über Politik sprach. Vergeblich luden ihn der
Bürgermeister und der Arzt zum Kaffee ein. Er hatte immer eine Entschuldigung. Einige Leute hielten ihn
deshalb für verrückt (5), andere für einen Zauberer. Noch etwa zehn Jahre nach seiner Ankunft in diesem
Städtchen wurde dieser Mann immer noch "der fremde Herr" genannt (6) .
Eines Tages kam eine Wandertruppe mit fremden Tieren in die Stadt. Da war ein Kamel, das sich verbeugen
konnte, ein Bär, einige Hunde und Affen, die in menschlichen Kleidern sehr komisch aussahen und
verschiedene Kunststücke zeigten.
1.da (er) eine große Autoritat genoss - ponieważ cieszył się dużym autorytetem
2.Er ließ einen ganzen Wagen .... bringen ... - Sprowadził pełen wóz...
3.ab und zu - czasami, od czasu do czasu
4.auf die Kegelbahn - do kręgielni
5.Einige Leute hielten ihn ... für verrückt. - Niektórzy uważali go za zwariowanego.
6.(er) wurde ... genannt - nazywano go ...
Auch einige Musikanten und Tänzer gehörten dazu. Solche Truppen zogen von Stadt zu Stadt und gaben
auf dem Marktplatz Vorstellungen. Die Truppe aber, die jetzt nach Grünwiesel kam, besaß außerdem noch
einen ungeheuren Orang-Utan, der fast so groß wie ein Mensch war. Er ging auf zwei Beinen und zeigte
verschiedene Kunststücke.
Nach ein paar Tagen zog die Wandertruppe weiter. Das Kamel musste viele Körbe tragen, darin saßen die
Hunde und Affen ganz bequem. Der große Affe aber musste hinter dem Kamel zu Fuß gehen. Bald
nachdem sie die Stadt verlassen hatten (1), bestellte der fremde Herr beim Postmeister einen Postwagen
mit zwei Pferden und verließ schnell die Stadt. Das ganze Städtchen ärgerte sich, dass niemand wusste,
wohin er gefahren war.
Es war schon Nacht, als der fremde Herr im Wagen wieder das Stadttor erreichte (2). Im Wagen saß aber
noch eine zweite Person. Sie hatte einen breiten Hut tief im Gesicht (3), so dass man sie nicht gut sehen
konnte. Der Torschreiber bat den anderen Fremden um den Pass, dieser antwortete aber etwas in einer
fremden Sprache.
1.nachdem sie die Stadt verlassen hatten - gdy opuścili miasto
2.als ..... das Stadttor wieder erreichte - gdy znów zajechał przed bramę miejską
3.Sie hatte einen breiten Hut tief im Gesicht - miała szeroki kapelusz nasunięty na oczy.
"Es ist mein Neffe", sagte der fremde Herr freundlich zum Torschreiber und drückte ihm einige Silbermünzen
in die Hand (1). ,,Es ist mein Neffe. Er versteht leider noch wenig Deutsch". ,,Wenn es Ihr Neffe ist",
antwortete der Torschreiber, ,,so kann er ohne Pass in die Stadt fahren. Wird er bei Ihnen wohnen?"
"Natürlich", sagte der Fremde, "er bleibt längere Zeit bei mir". Der Torschreiber hatte keine Fragen mehr (2),
und der fremde Herr und sein Neffe fuhren ins Städtchen. Der Bürgermeister und die ganze Stadt waren
übrigens nicht sehr zufrieden mit dem Torschreiber. Schade, dass er sich mit dem Neffen nicht länger
unterhalten hatte. Die Leute wollten wissen, ob er vielleicht französisch oder italienisch gesprochen hatte.
Der Torschreiber konnte sich nur erinnern, dass es so undeutlich wie englisch geklungen hatte. Auf diese
Weise erhielt der Neffe seinen Namen. Man sprach jetzt nur von dem jungen Engländer im Städtchen.
Aber auch der junge Engländer zeigte sich nicht in der Stadt. Er kam nicht auf die Kegelbahn, auch nicht ins
Wirtshaus. Nur ab und zu hörte man in dem sonst stillen Haus (4) des Fremden ein Geschrei, dass die Leute
vor dem Haus stehen blieben. Man konnte dann sehen, wie der junge Engländer im roten Frack mit
schrecklicher Miene durch alle Zimmer hin und her (5) lief. Hinter ihm war der alte Herr mit einem Stock in
der Hand zu sehen. Dann hörte man wieder ein Geschrei. Die Frauen des Städtchens hatten Mitleid mit dem
jungen Engländer. Sie gingen zum Bürgermeister und baten ihn, etwas in dieser Sache zu tun.
1.(er) drückte ihm ... in die Hand - wcisnął mu ... do ręki
2.(er) hatte keine Fragen mehr - nie miał już żadnych pytań
3.schade dass ... - szkoda, że ...
4.in dem sonst stillen Haus - w zazwyczaj cichym domu
5.hin und her - tam i z powrotem
Der Bürgermeister schrieb schließlich einen kurzen Brief an den Fremden. Er bat ihn darin, den Neffen
etwas milder zu behandeln. Solche Szenen sollten sich nicht mehr wiederholen.
Der Bürgermeister war sehr erstaunt, als der Fremde dann persönlich zu ihm nach Hause kam. Es war das
erste Mal seit zehn Jahren. "Entschuldigen Sie, bitte, Herr Bürgermeister, wenn ich durch meine
Erziehungsmethoden die Ruhe in der Stadt gestört habe. Vor den Eltern bin ich aber für die entsprechende
Erziehung des Neffen verantwortlich. Es ist sonst ein kluger Junge, aber die Fremdsprachen erlernt er sehr
schwer. Ein paar Schläge ab und zu helfen ihm beim Unterricht. Ich möchte, dass mein Neffe bei mir gut
Deutsch lernt. Dann will ich ihn in die Gesellschaft von Grünwiesel einführen." Der Bürgermeister war mit
dieser Erklärung des Fremden zufrieden und verabschiedete sich freundlich von ihm. Im Wirtshaus erzählte
er dann, dass er selten einen so netten Mann wie den Fremden gesehen hatte. "Es ist nur schade", sagte
der Bürgermeister, "dass er so wenig in Gesellschaft kommt (2). Ich denke aber, dass sich alles ändert,
wenn der Neffe schon ein wenig Deutsch spricht."
Man hielt den Fremden jetzt für einen netten Mann und viele wollten ihn näher kennen lernen. Es war ganz
in Ordnung, wenn man in seinem Haus ab und zu ein Geschrei hörte.
1.(sie) baten ihn etwas in dieser Sache zu tun - prosili go, aby uczynił coś w tej sprawie
2.dass er so wenig in Gesellschaft kommt - że tak mało obraca się w towarzystwie
"Er gibt dem Neffen Unterricht in der deutschen Sprache" (1), sagten die Einwohner von Grünwiesel und
blieben nicht mehr vor dem Haus stehen.
Nach etwa drei Monaten war der Deutschunterricht wahrscheinlich zu Ende (2) , denn es begann eine neue
Etappe in der Erziehung. Im Städtchen lebte ein alter Franzose, der den jungen Leuten Unterricht im Tanzen
gab. Der Fremde bat ihn, seinem Neffen Tanzunterricht zu geben. Der Neffe hatte schon früher bei einem
anderen Meister tanzen gelernt. Es war aber nach einer ganz anderen Methode (3) gewesen. Jetzt sollte er
die Tänze kennen lernen, die man in Deutschland tanzt, zum Beispiel den Walzer. Der Neffe hielt sich für
einen großen Tänzer und war wirklich begabt. Der Fremde versprach dem Tanzmeister einen Taler für die
Stunde. So begann der Tanzunterricht.
Diese Tanzstunden waren, wie der Franzose in der Stadt erzählte, ziemlich sonderbar. Der Neffe, ein
ziemlich großer schlanker junger Mann, der nur etwas zu kurze Beine hatte, erschien in einem roten Frack,
grüner Hose und weißen Handschuhen. Er sprach wenig und mit einem fremden Akzent. Am Anfang war er
immer ruhig und befolgte die Anweisungen des Tanzmeisters (4).
1.Er gibt dem Neffen Unterricht in der deutschen Sprache. - Udziela bratankowi lekcji języka niemieckiego.
2.war der Deutschunterricht ... zu Ende - lekcje niemieckicgo się skończyły
3.nach einer ganz anderen Methode - według zupełnie innej metody
4.(er) befolgte die Anweisungen des Tanzmeisters - stosował się do wskazówek nauczyciela tańca.
Es passierte aber auch, dass er verschiedene Sprünge machte, die mit Tanzen nichts zu tun hatten (1).
Wenn der Tanzmeister ihn zurechtweisen wollte, zog der Schüler die Tanzschuhe von den Füßen, warf sie
dem Franzosen an den Kopf und sprang auf allen Vieren (2) im Zimmer umher. Der Tanzmeister war ratlos.
Da erschien gewöhnlich der alte Herr mit dem Stock in der Hand. Der Neffe begann zu heulen, sprang auf
Tische und hohe Kommoden und sprach eine fremde, seltsame Sprache. Der alte Herr verlor aber die Ruhe
nicht. Er zog den Neffen am Bein hinunter und gab ihm ein paar Schläge. Das half gewöhnlich immer und
die Tanzstunde konnte ohne Störung weitergehen.
Der Neffe machte Fortschritte im Tanzunterricht. Als man schon Musik zu der Stunde nehmen konnte, war er
wie verändert. Der alte Herr mietete den Stadtmusikanten, der während der Stunde im großen Zimmer des
Hauses auf dem Tisch saß. Der Tanzmeister erschien in einem Frauenkleid aus Seide und spielte die Rolle
der Dame. Der Neffe bat ihn zum Tanz und begann dann mit ihm zu tanzen. Er war aber ein unermüdlicher
Tänzer. Er ließ den Meister nicht zur Ruhe kommen (3). Der Meister musste tanzen, bis er völlig erschöpft
war, oder bis der Stadtmusikant nicht mehr spielen konnte. Der Tanzmeister wollte auf diese Stunden
verzichten, aber der Taler, den er jedesmal bekam, und der gute Wein des alten Herrn machten, dass er
immer wiederkam.
1.die mit Tanzen nichts zu tun hatten - które z tańcem nie miały nic wspólnego
2.auf allen Vieren - na czworakach
3.Er ließ den Meister nicht zur Ruhe kommen. - Nie pozwalał mistrzowi odetchnąć.
Die Leute in Grünwiesel sahen die Sache aber ganz anders als der Franzose. Sie waren der Meinung, dass
der junge Herr gesellschaftliches Talent hat. Die Mädchen im Städtchen freuten sich darauf, dass sie für den
nächsten Winter einen so guten Tänzer bekommen.
Eines Morgens ereignete sich etwas Neues. Vor dem Haus, in dem der alte Herr mit seinem Neffen wohnte,
hielt ein prächtiger Wagen mit zwei schönen Pferden. Aus dem Haus traten zwei vornehm gekleidete
Herren. Beide Herren stiegen in den Wagen und fuhren zum Haus des Bürgermeisters. Bald wusste das
ganze Städtchen, dass der fremde Herr seinen Neffen in die Gesellschaft von Grünwiesel einführt. Der alte
Herr ist zwar etwas komisch, aber der Neffe soll ein ganz charmanter Mensch sein (1). Die Frauen
begannen die Besuchszimmer aufzuräumen. Die Eltern ermahnten ihre Töchter und Söhne sich manierlich
zu benehmen, wenn die beiden Herren sie besuchen. Die Kinder sollten sich gerade halten und sich besser
als gewöhnlich ausdrücken. Man konnte den Besuch kaum erwarten.
Der alte Herr besuchte mit seinem Neffen der Reihe nach (2) die Familien. Alle lobten die Manieren der
Herren. Man bedauerte, dass man sie nicht schon eher kennen gelernt hatte. Der alte Herr zeigte sich als
ein sehr vernünftiger Mann. Man konnte sich mit ihm ganz gut über das Wetter, die Stadt und die Politik
unterhalten. Aber der Neffe!
1.der Neffe soll ... sein - bratanek jest podobno ...
2.der Reihe nach - po kolei
3.er zeigte sich als ein sehr vernünftiger Mann - okazał się bardzo rozsądnym człowiekiem
Er bezauberte alle, er gewann alle Herzen für sich (1). Sein Gesicht war zwar nicht besonders schön, er
machte manchmal sonderbare Grimassen, schloss die Augen und zeigte die Zähne, aber dennoch war er
sehr interessant. Die Kleider hingen ihm zwar etwas sonderbar am Körper, aber das passte zu ihm. Er
bewegte sich schnell im Zimmer, warf sich hier in ein Sofa, dort in einen Sessel und streckte die Beine aus,
aber bei dem Neffen war das alles genial. "Er ist ein Engländer", sagte man, "so sind sie alle. Ein Engländer
kann sich in einen Sessel setzen und einschlafen, auch wenn zehn Damen keinen Platz haben und stehen
müssen. Einem Engländer kann man so etwas nicht übelnehmen." Übrigens war der junge Mann sehr
gehorsam. Wenn er zum Beispiel die Füße auf den Sessel ziehen wollte, genügte ein Blick des alten Herrn,
dass er sich wieder gerade setzte. In jedem Haus sagte der Onkel: "Mein Neffe ist noch etwas roh, aber ich
bin überzeugt, dass er sich in Ihrer Gesellschaft bessert."
Ganz Grünwiesel sprach an diesen Tagen nur von diesem Ereignis. Der alte Herr war damit aber noch nicht
zufrieden. Man konnte ihn jetzt nicht wiedererkennen. Nachmittags kam er mit dem Neffen ins Wirtshaus, wo
die vornehmen Herren von Grünwiesel Bier tranken und kegelten. Der Neffe war ein sehr guter Spieler, denn
er warf niemals unter fünf oder sechs. Manchmal hatte er ziemlich sonderbare Einfälle, lief mit der Kugel hin
und her, sprang auf einem Bein. Wenn ein Wagen vorbeifuhr, sprang er hinauf, machte Grimassen, fuhr ein
Stückchen mit und kam dann wieder zur Gesellschaft zurück.
1.er gewann alle Herzen für sich - zjednał sobie serca wszystkich
Der alte Herr bat dann den Bürgermeister und die anderen Herren um Entschuldigung. Sie aber lachten und
sagten, dass die Jugend sich doch austoben muss. Sie behaupteten, dass sie es in ihrer Jugend auch so
gemacht hatten. Sie hatten den jungen Herrn sehr gern (2). Es kam aber auch vor (3), dass sie sich über ihn
ärgerten. Sie wagten aber nicht etwas zu sagen, weil der junge Engländer allgemein als ein Muster für
Bildung und Verstand galt (4). Der alte Herr nahm nämlich seinen Neffen auch abends in den Bierkeller mit.
Der Neffe war noch ein ganz junger Mensch; trotzdem benahm er sich wie ein erwachsener Mann. Er setzte
sich hinter sein Glas Bier, setzte sich eine große Brille auf, zog eine Pfeife aus der Tasche, zündete sie an
und rauchte am meisten von allen (5). Die Herren unterhielten sich über die Nachrichten in den Zeitungen,
über Krieg und Frieden. Der Bürgermeister sagte seine Meinung dazu, der Arzt auch, und die anderen
Herren bewunderten ihre politischen Kenntnisse. Da konnte es passieren, dass der Neffe plötzlich ganz
anderer Meinung war. Er schlug dann mit der Hand, von der er niemals die Handschuhe zog, auf den Tisch
und gab dem Bürgermeister und dem Arzt zu verstehen, dass sie darüber schlecht informiert sind. Er hatte
diese Sachen ganz anders gehört. In einem sonderbar gebrochenen Deutsch sagte er dann seine Meinung.
1.der alte Herr bat .... um Entschuldigung - starszy pan przepraszał
2.hatten ... sehr gern - bardzo lubili
3.es kam aber auch vor - zdarzało się jednak również
4.weil (er) ... als Muster für Bildung und Verstand galt - ponieważ uchodził za wzór wykształcenia i rozumu
5.am meisten von allen - najwięcej ze wszystkich
Zum großen Ärger des Bürgermeisters hielten die anderen diese Meinung für richtig, denn er musste als
Engländer natürlich alles besser wissen. Wenn der Bürgermeister und der Arzt eine Partie Schach spielen
wollten, erschien auch gleich der Neffe, schaute mit seiner großen Brille dem Bürgermeister über die
Schulter und kritisierte diesen oder jenen Zug . Er schlug auch dem Arzt vor, wie er spielen sollte. Das
machte beide Herren ärgerlich. (2)
Man hatte bisher in Grünwiese] fast jeden Abend Karten gespielt, eine Partie um einen halben Kreuzer. Das
fand der Neffe nicht elegant. Er behauptete, dass man um Taler spielen muss. Die Herren fühlten sich
dadurch etwas beleidigt. Da aber der Neffe große Summen an sie verlor (3), hatten sie ein reines Gewissen.
,,Er ist ein Engländer, also von zu Hause aus reich (4)", sagten sie und steckten die Taler in die Tasche.
So war der Neffe des fremden Herrn in kurzer Zeit in Grünwiesel und Umgebung sehr bekannt. Die Leute
konnten sich nicht erinnern, dass sie einen so netten jungen Menschen wie den Neffen schon einmal
gesehen hatten. Man konnte nicht sagen, dass er außer Tanzen etwas gelernt hatte. Von Latein und
Griechisch hatte er keine Ahnung (5).
1.er kritisierte diesen oder jenen Zug - krytykował ten lub tamten ruch
2.das machte beide Herren ärgerlich - to irytowało obu panów
3.da aber der Neffe große Summen an sie verlor - ponieważ jednak bratanek przegrywał do nich wysokie
sumy
4.von zu Hause aus reich - bogaty z domu
5.(er) hatte keine Ahnung von ... - nie miał pojęcia o ...
Bei einem Gesellschaftsspiel im Hause des Bürgermeisters sollte er etwas schreiben. Da zeigte es sich,
dass er nicht einmal (1) seinen Namen richtig schreiben konnte. In Geographie machte er die auffallendsten
Irrtümer, er versetzte eine deutsche Stadt nach Frankreich oder eine dänische nach Polen. Er hatte nichts
gelesen, nichts studiert, aber trotzdem fand man alles richtig, was er sagte oder tat. Er wollte immer Recht
haben (2) , am Ende sagte er gewöhnlich: "Ich weiß das besser!"
So kam der Winter heran, und jetzt hatte der Neffe noch größeren Erfolg. Man fand jede Gesellschaft
langweilig, wo er nicht anwesend war. Man lachte, wenn ein vernünftiger Mann etwas sagte. Wenn aber der
Neffe etwas in schlechtem Deutsch sagte, hörten alle zu. Es zeigte sich, dass der junge Mann auch ein
Dichter war. Fast jeden Abend zog er ein Stück Papier aus der Tasche und las der Gesellschaft seine
Gedichte vor (3). Einige Leute behaupteten zwar, dass diese Gedichte keinen Sinn haben oder dass sie sie
schon irgendwo gelesen hatten, aber der Neffe las und las, machte dann auf die Schönheit seiner Gedichte
aufmerksam (4) und erhielt immer Beifall.
Sein Triumph waren aber die Bälle in Grünwiesel. Niemand tanzte besser und schneller als er. Niemand
konnte solche Sprünge machen wie er. Dabei war er immer nach der neuesten Mode (5) gekleidet. Früher
hatte immer der Bürgermeister persönlich den Ball eröffnet.
1.nicht einmal - nawet nie
2.er wollte immer Recht haben - chciał mieć zawsze rację
3.(er) las .... seine Gedichte vor - czytał swoje wiersze na głos
4.(er) machte auf die Schönheit seiner Gedichte aufmerksam - zwracał uwagę na piękno swoich wierszy
5.nach der neuesten Mode - według najnowszej mody
Die jungen Leute hatten dann das Recht die übrigen Tänze zu führen. Jetzt war aber alles anders. Ohne viel
zu fragen (1) nahm der fremde junge Herr die nächste Dame bei der Hand, stellte sich mit ihr an die Spitze
(2). Er machte alles, wie es ihm gefiel, er war Tanzmeister und Ballkönig. Da aber den Frauen diese
Manieren gefielen, konnten die Männer nichts dagegen machen. Auch der alte Herr war mit den Bällen sehr
zufrieden. Er verlor seinen Neffen nicht aus dem Auge und freute sich, wenn alle Leute kamen und ihm
gratulierten, dass er ihn so gut erzogen hatte. Ab und zu musste er aber mit ihm noch streng sprechen. Es
konnte nämlich vorkommen (3), dass der junge Mann im Tanz plötzlich auf die Bühne sprang und den
Musikanten die Instrumente aus den Händen riss. Fr versuchte auch selbst zu spielen. Manchmal begann er
auf den Händen zu tanzen. Da erschien gewöhnlich der Onkel, nahm ihn zur Seite und machte ihm dort
Vorwürfe (4). Danach benahm sich der junge Mann wieder manierlich.
Es ist gewöhnlich so, dass sich die schlechten Sitten schneller verbreiten als die guten. Wenn eine neue,
auffallende Mode auch lächerlich ist, so hat sie doch etwas Ansteckendes (5) für junge Leute, die das Leben
noch nicht gut kennen. So war es auch in Grünwiesel mit dem Neffen und seinen sonderbaren Sitten. Als
nämlich die Jugend sah, dass man ihr den Neffen als Muster hinstellte, dachte sie: ,,Es ist nicht schlecht
auch so zu werden"
1.ohne viel zu fragen - nie pytając nikogo
2.(er) stellte sich ... in die Spitze - stawał na czele
3.es konnte nämlich vorkommen - mogło się mianowicie zdarzyć
4.(er) machte ihm Vorwürfe - czynił mu wyrzuty
5.etwas Ansteckendes - coś zaraźliwego
Diese sonst fleißigen jungen Menschen ließen die Bücher liegen und trieben sich jetzt auf Plätzen und
Straßen umher. Sonst waren sie allen gegenüber höflich gewesen (2), hatten gewartet, bis man sie fragte,
und bescheiden geantwortet. Jetzt saßen sie unter den Männern (3) und hatten immer etwas zu sagen. Sie
lachten sogar den Bürgermeister aus, wenn er etwas sagte und behaupteten, dass sie alles viel besser
wissen. Jetzt sangen sie verschiedene schlechte Lieder, rauchten Tabak und saßen im Wirtshaus. Sie
kauften sich große Brillen, setzten sie auf und glaubten, dass sie nun gebildete Leute sind. Sie sahen ja aus
wie der berühmte Neffe. Zu Hause und bei Bekannten lagen sie mit den Schuhen auf dem Sofa, stützten die
Ellbogen auf den Tisch. Wenn aber die Eltern sie belehren wollten, beriefen sie sich auf das Beispiel des
Engländers.
Aber folgendes Ereignis beendete bald die sonderbaren Sitten der jungen Leute in Grünwiesel. Zum
Abschluss der Winterbälle sollte ein großes Konzert stattfinden. Daran sollten die Stadtmusikanten und die
Musikfreunde von Grünwiesel teilnehmen (5). Der Bürgermeister spielte die Geige, der Apotheker die Flöte,
einige Mädchen von Grünwiesel hatten Arien einstudiert. Alles war vorbereitet.
1.(sie) ließen die Bücher liegen - zostawiali książki
2.sonst waren sie allen gegenüber höflich gewesen - zazwyczaj byli (w przeszłości) w stosunku do
wszystkich uprzejmi
3.unter den Männern - wśród mężczyzn
4.sie sahen ja aus wie ... - wyglądali przecież jak ...
5.daran sollten... teilnehmen - mieli wziąć w nim udział
Da wollte der fremde Herr noch ein Duett organisieren, denn in einem richtigen Konzert musste man auch
ein Duett singen. Über diese Meinung war man etwas überrascht. Die Tochter des Bürgermeisters sang
zwar wie eine Nachtigall, aber es gab keinen Herrn, der mit ihr ein Duett singen konnte. Man wollte
schließlich den alten Organisten engagieren, der früher einmal Bass gesungen hatte. Der Fremde schlug
aber seinen Neffen vor, der angeblich auch ein sehr guter Sänger war. Man war erstaunt über die
Vielseitigkeit des jungen Mannes. Er musste zur Probe etwas singen. Abgesehen von einigen Manieren (2),
die man für englisch hielt, sang er wie ein Opernsänger. Die Tochter des Bürgermeisters musste also schnell
das Duett einstudieren, denn man hatte nur noch zwei Tage Zeit.
Der alte Fremde konnte leider den Triumph seines Neffen nicht sehen, weil er krank war. Er gab aber dem
Bürgermeister, der ihn noch eine Stunde vor dem Konzert besuchte, einige Hinweise über den Neffen.
,,Mein Neffe ist ein guter Junge", sagte er, ,,aber ab und zu kommt er auf sonderbare Gedanken (3). Es tut
mir sehr Leid (4), dass ich persönlich nicht kommen kann. Ich bin eine Autorität für ihn. Ich muss übrigens
sagen, dass es nicht böser Wille ist, es liegt in seiner ganzen Natur.
1.aber es gab keinen Herrn, der ... - ale nie było pana, który ...
2.abgesehen von einigen Manieren - abstrahując od niektórych (złych) manier
3.aber ab und zu kommt er auf sonderbare Gedanken - ale czasami przychodzą mu dziwne pomysły do
głowy
4.es tut mir Leid - przykro mi
Wenn er sich nicht manierlich benimmt, so müssen Sie ihm die Halsbinde etwas lockern. Sie werden sehen,
wie gut er sich dann benimmt (1)."
Der Bürgermeister dankte dem Kranken für diese Hinweise. Er versprach alles zu tun, was der Herr ihm
geraten hatte.
Der Konzertsaal war voll von Menschen, denn ganz Grünwiesel und die Umgebung war gekommen. Alle
Jäger, Beamten, Offiziere und Kaufleute waren mit ihren Familien erschienen, um das Konzert des Jahres
zu hören. Die Stadtmusikanten spielten sehr schön, nach ihnen trat der Bürgermeister auf, der die Geige
spielte (2). Ihn begleitete der Apotheker, der die Flöte blies. Nach ihnen sang der Organist eine schöne Arie
aus einer bekannten Oper. Alle erhielten Beifall. Der Erste Teil des Konzertes war zu Ende.
In der Pause unterhielt man sich über das schöne Konzert. Alle warteten gespannt auf den zweiten Teil, in
dem der junge Fremde mit der Tochter des Bürgermeisters im Duett singen sollte. Der Neffe hatte einen
glänzenden Anzug an und saß vorn in der ersten Reihe. Ohne viel zu fragen hatte er sich in einen
bequemen Sessel gelegt, der für eine alte Dame bestimmt war. Der Neffe streckte die Beine weit vor sich,
schaute jeden durch seine große Brille an und spielte mit einem großen Hund, den er in den Konzertsaal
eingeführt hatte. Als die alte Dame kam, für die der Sessel bestimmt war (3), stand der junge Mann nicht auf.
Im Gegenteil (4), er setzte sich noch bequemer und niemand wagte es ihm etwas zu sagen. Die alte Dame
musste auf einem ganz gewöhnlichen Stuhl abseits Platz nehmen.
1.Sie werden sehen, wie gut er sich dann benimmt. - Zobaczy pan, jak dobrze będzie się wtedy zachowywał.
2.der die Geige spielte - który grał na skrzypcach
3.für die der Sessel bestimmt war - dla której był przeznaczony fotel
4.im Gegenteil - wprost przeciwnie
Es begann der zweite Teil des Konzertes. Zuerst spielten die Stadtmusikanten ein heiteres Musikstück.
Dann näherte sich der Bürgermeister mit seiner Tochter dem jungen Mann und gab ihm ein Notenblatt in die
Hand. Das Duett sollte beginnen. Der Neffe lachte, zeigte die Zähne, sprang von seinem Sessel und begab
sich auf die Bühne. Der Bürgermeister und seine Tochter folgten ihm (1). Die ganze Gesellschaft war voller
Erwartung. Der Organist schlug den Takt (2) und gab dem jungen Mann ein Zeichen, dass er beginnen
sollte. Der Neffe schaute durch die große Brille in die Noten und stieß ein paar Töne aus (3). Der Organist
aber schrie:
"Zwei Töne tiefer, C müssen Sie singen, C!"
Statt aber C zu singen (4), zog der Neffe einen Schuh aus und warf ihn dem Organisten an den Kopf! Als
das der Bürgermeister sah, dachte er: ,,Ha! Jetzt kommt er wieder auf sonderbare Gedanken", sprang hinzu
und lockerte ihm die Halsbinde. Dadurch wurde es noch schlimmer (5) .
1.(sie) folgten ihm - poszli za nim
2.der Organist schlug den Takt - organista wybijał takt
3.(er) stieß ein paar Töne aus - wydusił z siebie kilka dźwięków
4.statt aber C zu singen - zamiast jednak zaśpiewać C
5.Dadurch wurde es noch schlimmer. Przez to sprawa jeszcze się pogorszyła.
Der Neffe sprach nicht mehr Deutsch, sondern eine ganz sonderbare Sprache, die niemand verstand Dabei
machte er große Sprünge. Der Bürgermeister war verzweifelt. Er wusste nicht, was er machen sollte.
Schließlich beschloss er dem jungen Mann die Halsbinde abzunehmen. Als er das getan hatte, blieb er vor
Schrecken wie erstarrt stehen (1). Statt menschlicher Haut und Farbe hatte der junge Mensch ein
dunkelbraunes Fell. Der Neffe machte noch höhere Sprünge. Plötzlich zog er seine Haare ab, und, o
Wunder! (2) Diese schönen Haare waren eine Perücke. Diese Perücke warf er dem Bürgermeister ins
Gesicht. Jetzt sahen alle, dass der junge Mann auch auf dem Kopf ein braunes Fell hatte.
Er sprang über Tische und Bänke, warf Notenpulte und Instrumente um. "Fangt ihn, fangt ihn!", rief der
Bürgermeister, "er hat den Verstand verloren (3), fangt ihn!" Das war aber nicht so leicht. Denn er hatte die
Handschuhe abgezogen und zeigte lange Nägel. Er kratzte die Leute ins Gesicht. Endlich gelang es ihn zu
fangen. Er lachte und schrie mit heiserer Stimme. Die Leute versammelten sich um ihn und betrachteten den
jungen Menschen, der jetzt gar nicht mehr wie ein Mensch aussah. Unter den Leuten befand sich auch ein
gelehrter Herr, der ein großes Kabinett mit verschiedenen ausgestopften Tieren besaß. Er betrachtete ihn
genau und rief dann verwundert: ,,Meine Damen und Herren, das ist ja ein Affe, der Homo Troglodytes
Linnäi. Ich gebe Ihnen sechs Taler, wenn Sie ihn mir verkaufen." Wer beschreibt das Erstaunen der
Anwesenden, als sie dies hörten!
1.er blieb vor Schrecken wie erstarrt stehen - zamarł ze strachu
2.o Wunder - o dziwo
3.er hat den Verstand verloren - postradał zmysły
"Was, ein Affe, ein Orang-Utan in unserer Gesellschaft? Der junge Herr ist ein ganz gewöhnlicher Affe!"
riefen sie und sahen sich verwundert an. Man wollte nicht glauben, man traute seinen Augen nicht (1). Die
Männer untersuchten das Tier genauer, aber es war und blieb ein ganz natürlicher Affe.
"Aber wie ist das möglich!" rief die Frau des Bürgermeisters. ,,Hat er mir nicht oft seine Gedichte
vorgelesen? Hat er nicht wie andere Menschen bei mir am Tisch gegessen?"
"Was?" rief die Frau des Arztes. "Wie? Hat er nicht oft bei uns Kaffee getrunken und mit meinem Mann
diskutiert und geraucht?" "Wie! Wie ist das möglich!" riefen die Männer. "Hat er nicht mit uns gekegelt und
über Politik gesprochen wie einer von uns?" Alle klagten: "Hat er nicht sogar auf unseren Bällen an der
Spitze getanzt? Ein Affe! Ein Affe! Es ist ein Wunder, es ist eine Zauberei!"
"Ja es ist eine Zauberei und ein Betrug", sagte der Bürgermeister. "Diesen Betrug müssen wir bestrafen."
Die anderen waren derselben Meinung (2) und begaben sich mit dem Bürgermeister zu dem Fremden.
Sechs Soldaten trugen den Affen, denn man wollte den Fremden gleich verhören. Viele Leute begleiteten
diese Gruppe. Alle wollten sehen, wie die ganze Sache endet. Man klopfte an die Tür, aber niemand öffnete.
Da ließ der Bürgermeister die Tür gewaltsam öffnen (3) und begab sich in das Zimmer des Fremden.
1.man traute seinen Augen nicht - nie dowierzano własnym oczom
2.Die anderen waren derselben Meinung. - Inni byli tego samego zdania.
3.Da ließ der Bürgermeister die Tür gewaltsam öffnen. - Wtedy burnistrz kazał siłą otworzyć drzwi.
Aber dort war nichts zu sehen als verschiedene alte Sachen. Der fremde Mann war nicht da. Auf seinem
Tisch aber lag ein großer Brief an den Bürgermeister. Der Bürgermeister öffnete sogleich den Brief und las:
"Meine lieben Grünwieseler!
Wenn Ihr diesen Brief lest, bin ich nicht mehr in Eurem Städtchen. Jetzt wisst Ihr schon, woher mein lieber
Neffe stammt. Betrachtet den Scherz, den ich mir Euch gegenüber erlaubt habe, als eine gute Lehre für die
Zukunft (1). Lasst einen Fremden, der in Eure Stadt kommt, so leben, wie er will und zwingt ihn nicht, in Eure
Gesellschaft zu kommen. Die Bewunderung für sonderbare Sitten war bei Euch so groß, dass ich
beschlossen habe einen jungen Orang-Utan zu erziehen. Diesen Affen habt Ihr als meinen Neffen gern
gehabt. Lebt wohl (2) und denkt an diese Lehre!"
Die Grünwieseler schämten sich vor dem ganzen Land. Am meisten schämten sich die jungen Leute in
Grünwiesel, weil sie die schlechten Manieren des Affen nachgeahmt hatten. Sie stützten jetzt die Ellbogen
nicht mehr auf den Tisch, sie schwiegen, bis man sie fragte, sie waren wieder höflich wie zuvor. Wenn
jemand sich schlecht benahm, sagten die Grünwieseler: "Es ist ein Affe."
Der Affe aber, der so lange die Rolle eines jungen Herrn gespielt hatte, blieb bei dem gelehrten Mann. Bei
schönem Wetter ging er auf den Hof spazieren oder saß auf einem Baum. Sein Herr zeigte ihn als eine
Sehenswürdigkeit (3) den fremden Menschen, die nach Grünwiesel kamen.
1.Betrachtet den Scherz ..., als eine gute Lehre für dir Zukunft. - Potraktujcie ten żart ... jako dobrą nauczkę
na przyszłość.
2.Lebt wohl - żegnajcie
3.als eine Sehenswürdigkeit - jako osobliwość
abnehmen, nahm ab, abgenommen – zdejmować
ausstrecken – wyciągać (przed siebie)
Abschluss m, -es, Abschlüsse – zakończenie
austoben sich – wyszumieć się, wyszaleć się
abseits – na uboczu
Affe m, -n, -n – małpa
Ball m, -s, Bälle – bal
Akzent m, -(e)s, -e – akcent
Ballkönig m, -(e)s, -e – król balu
allgemein – ogólny, powszechny
Bär m, -en, -en – niedźwiedź
ändern – zmieniać
Bass m, Basses, Bässe – bas
angeblich – podobno
Beamte m, -n, -n – urzędnik
Ankunft f , - , Ankünfte – przybycie
bedauern – ubolewać
anschauen – spoglądać, patrzeć
befinden sich, befand, befunden – znajdować się
anzünden – zapalić
begeben sich, begab, begeben – udawać się
Apotheker m, -s, – aptekarz
beginnen, begann, begonnen – rozpoczynać (się)
Ärger m, -s – irytacja, zdenerwowanie
begleiten (Akk.) – towarzyszyć komuś
ärgern sich – irytować się, denerwować się
Arzt m, -es, Ärzte – lekarz
auffallend – rzucający się w oczy
aufräumen – sprzątać
aufsetzen – nałożyć (np. okulary)
aufstehen, stand auf, aufgtstanden (s) -- wstwać
auftreten, trat auf, aufgetreten (s) – występować
behandeln – traktować
behaupten – twierdzić
Beifall m, -s – aplauz, oklaski
Bein n, -(e)s, -e – noga
bekommen, bekam, bekommen – otrzymywać
belehren – pouczać
beleidigt – obrażony
ausdrücken – wyrażać
benehmen sich, benahm, benommen –
zachowywać się
außer (Dat.) – oprócz
bequem – wygodny
ausgestopft – wypchany
berufen sich auf (Akk.), berief, berufen –
powoływać się na
aussehen, sah aus, ausgesehen – wyglądać
bescheiden – skromny
beschließen, beschloss, beschlossen –
postanawiać
besitzen, besaß, besessen – posiadać
besprechen, besprach, besprochen – omawiać
bestimmen – przeznaczać
bestrafen – ukarać
Besuchszimmer n, -s, - – pokój gościnny
betrachten – obejrzeć, przyjrzeć się
Betrug m, -(e)s, Betrüge – oszustwo
bewundern – podziwiać
bezaubern – oczarować, zaczarować
Bier n, -s, -e – piwo
Bierkeller m, -s, - – piwiarnia
Binde (Halsbinde) f, -, -n – krawat (przest.)
engagieren – zaangażować
Engländer m, -s, - – Anglik
Entschuldigung f, -, -en – usprawiedliwienie
entsprechend – odpowiedni
ereignen sich – wydarzyć się
Ereignis n, -ses, -se – wydarzenie
Erfolg m, -(e)s, -e – sukces, powodzenie
erhalten, erhielt, erhalten – otrzymywać
erinnern sich – przypominać sobie
erlauben (sich) – pozwalać (sobie)
ermahnen – upominać
eröffnen – otwierać
erscheinen, erschien, erschienen (s) – zjawiać się
erschöpft – wyczerpany
blasen, blies, geblasen – dmuchać, grać (na
instrumencie)
Erstaunen, n, -s – zdziwienie
bleiben, blieb, geblieben (s) – zostawać
erstaunt – zdziwiony
Blick m, -(e)s, e – spojrzenie
erwachsen – dorosły
Brille f -, -n – okulary
bringen, brachte, gebracht – przynosić
Brunnen m, -s, - – studnia
Bühne f, -, -n – scena
Bürger m, -s, - – tu: mieszczanin
erwarten – oczekiwać, doczekać się
Erwartung f, -, -en – oczekiwanie
erziehen, erzog, erzogen – wychowywać
Erziehungsmethode f, -, -n – metoda
wychowawcza
Bürgermeister m, -s, - – burmistrz
fahren, fuhr, gefahren (s) – (po)jechać
charmant – szarmancki
fangen, fing, gefangen – schwytać
Fell n, -(e)s, -e – sierść
dänisch – duński
Flöte f -, -n – flet
Dichter m, -s, - – poeta
Fortschritt m, -(e)s, -e – postęp
Duett n, -(e)s, -e – duet
Frack m, -(e)s, -e – frak
Frankreich n, -s – Francja
einführen – wprowadzać
einladen, lud ein, eingeladen – zapraszać
einstudieren – wyuczać się (czegoś)
Einwohner m, -s, - – mieszkaniec
Ellbogen m, -s, - – łokieć
eng – wąski, ciasny
Franzose m, -n, -n – Francuz
französisch – po francusku, francuski
Frauenkleid n, -(e)s, -er – suknia damska
fremd – obcy
Fremdsprache f, -, -n – język obcy
fühlen sich – czuć się
hinunterziehen, zog hinunter, hinuntergezogen –
ściągać
gähnen – ziewać
gebildet – wykształcony
gebrochen – łamany
Gedanke m, -ns, -n – myśl
gefallen, gefiel, gefallen – pndobać się
gehorsam – posłuszny
Geige f, -, -n – skrzypce
gelehrt – uczony
Hinweis m, -es, -e – wskazówka
höflich – uprzejmy
Hose f, -, -n – spodnie
Hund m, -(e)s, -e – pies
Instrument m, -(e)s, -e – instrument
irgendwo – gdzieś
Irrtum m, -s, Irrtümer – pomyłka
gelingen, gelang, gelungen (s) – udać się,
powieść się
italienisch – włoski, po włosku
genial – genialny
Jäger m, -s, - – myśliwy
genügen – wystarczać
Jugend f, - – młodzież
Geschrei n, -s – krzyk, wrzask
Junge m, -n, -n – chłopiec, chłopak
Gesellschaft f, -, -en – towarzystwo
gesellschaftlich – towarzyski
Kabinett n, -(e)s, -e – gabinet
Gesellschaftsspiel n, -(e)s, -e – gra towarzyska
Kamel n, -s, -e – wielbłąd
Gesicht n, -(e)s, -er – twarz
Kaufmann m, -(e)s, Kaufleute – kupiec
gespannt – ciekawy
kaum – 1. prawie nic 2. zaledwie
gewinnen, gewann, gewonnen – wygrywać
Gewissen n, -s – sumienie
gewöhnlich – zwykły
glänzend – błyszczący
Glas n, -es, Gläser – szklanka
Kegelbahn f, -, -en – kręgielnia
kegeln – grać w kręgle
kennen lernen – poznać
Kenner m, -s, - – znawca
Kenntnis f, - , -se – wiadomość
klagen – żalić się, narzekać
Haar n, -(e)s, -e - włos, włosy
Halsbinde f, -, -n – krawat (przest.)
halten, hielt, gehalten – zatrzymywać się
Handschuh m, -(e)s, -e – rękawiczka
hängen, hing, gehangen – wisieć
Hausgerät n, -(e)s, -e – sprzęt domowy
Haut f, -, Häute – skóra
heiser – ochrypły
Kleid n, -(e)s, -er – 1. suknia 2. szaty
klingen, klang, geklungen – brzmieć
klopfen – (za)pukać
komisch – zabawny, śmieszny
Konzert n, -(e)s, -e – koncert
Korb m, -(e)s, Körbe – kosz
Körper m, -s, - – ciało
kratzen – drapać
heiter – pogodny
Kreuzer m, -s, - – grajcar, cent
herankommen, kam heran, herangekommen (s) –
zbliżać się
Kugel f, -, -n – kula
heulen – płakać, wyć
Kunst f, -, Künste – sztuka
Kunststück n, -(e)s, -e – sztuczka
Note f, -, -n – nuta, ocena
Notenblatt n, -(e)s, ...blätter – kartka z nutami
lächerlich – śmieszny
Notenpult n, -(e)s, -e – pulpit na nuty
langweilig – nudny
lassen, ließ, gelassen – 1. pozwolić, 2. kazać
Onkel m, -s, - – wujek
Lebensweise f, -, -n – sposób życia
Orang-Utan m, -s, -e – orangutan
leer – pusty
Ordnung f, -, -en – porządek
Leute (Pl.) – ludzie
Organist m, -en, -en – organista
loben – chwalić
lockern – poluzować
Pass m, -es, Pässe – paszport
passieren – wydarzyć się
Manier f, -en – maniera
manierlich – układny, grzeczny
Marktplatz m, -(e)s, ...plätze – targowisko, rynek
Meinung f, -, -en – opinia, pogląd
Meister m, -s, - – mistrz
Miene f, -, -n – mina
Person f, -, -en – osoba
Perücke f, -, -n – peruka
Pfeife, -, -n – fajka
Polen n, -s – Polska
Postmeister m, -s, – poczmistrz, naczelnik poczty
prächtig – wspaniały, potężny
mieten – wynajmować (od kogoś)
mild – łagodny
Musikfreund m, -(e)s, -e – miłośnik muzyki
Muster n, -s, - – wzór
raten, riet, geraten – doradzać
Rathaus n, -(e)s, ...häuser – ratusz
ratlos – bezradny
rauchen – palić (tytoń)
nachahmen – naśladować, małpować
Nachbar m, -n, -n – sąsiad
Nachricht f, -, -en – wiadomość
Nachtigall f, -, -en – słowik
Nagel m, -s, Nägel – paznokieć, gwóźdź
nähern sich (Dat.) – zbliżać się
Recht n, -(e)s, -e – prawo
Reihe f, -, -n – kolej, szereg
reißen, riss, gerissen – rwać, drzeć
Rezept, n, -es, -e – recepta, przepis
roh – nieokrzesany, surowy
Ruhe f, - – spokój
Name m, -ns, -n – nazwa, nazwisko
Nase f, -, -n – nos
Neffe m, -n, -n – bratanek, siostrzeniec
nennen, nannte, genannt – nazywać (kogoś)
nett – miły
neugierig – ciekawy
niemand – nikt
Sache f, -, -n – rzecz
Schach n, -(e)s – szachy
schämen sich – wstydzić się
Schlag m, -(e)s, Schläge – uderzenie, raz
schlagen, schlug, geschlagen – bić, uderzać
schlank – szczupły
schließen, schloss, geschlossen – zamykać
schließlich – w końcu
Tanz m, -es, Tänze – taniec
schrecklich – straszny
tanzen – tańczyć
Schulter f, -, -n – ramię
Tänzer m, -s, - – tancerz
schweigen, schwieg, geschwiegen – milczeć
Tanzunterricht m, -(e)s – nauka tańca
Seide f, -, -n – jedwab
tiefer – niżej
Seite f, -, -n – strona, bok
Tier n, -(e)s, -e – zwierze
selten – rzadko
Torschreiber m, -s, - – pisarz u bramy miejskiej
seltsam – dziwny
treten, trat, getreten (s) – wejść, kopać, kroczyć
Sessel m, -s, - – fotel
Triumph m, -(e)s, -e – triumf
Silbermünze f, - ,-n – moneta srebrna
trotzdem – mimo to
Sinn m, -(e)s – sens
tun, tat, getan – (u)czynić
Sitte f, -, -n – obyczaj, zwyczaj
Sofa n, -s, -s – sofa, kanapa
sonderbar – osobliwy
spielen – grać
Sprache f, -, -n – język
Sprung m, -(e)s, Sprünge – skok
Stadtmusikant m, -en, -en – grajek miejski
Stadttor n, -(e)s, -e – brama miejska
übelnehmen, nahm übel, übelgenommen – brać
za złe
überrascht – zaskoczony
überzeugen – przekon(yw)ać
übrig – pozostały
übrigens - zresztą
Umgebung f, -, -en – okolica
stammen – pochodzić
umherspringen, sprang umher, umhergesprungen
(s) – skakać wokoło
stattfinden, fand statt, stattgefunden – odbywać
się
umhertreiben sich, trieb umher, umhergetrieben –
wałęsać się, włóczyć się
stehen bleiben, blieb stehen, stehen geblieben (s)
– zatrzymywać się
undeutlich – niewyraźny
steigen, stieg, gestiegen (s) – wchodzić, wspinać
się
unermüdlich – niestrudzony
ungeheuer – ogromny, olbrzymi
Stempel m -s, - – pieczątka
Unruhe f, -, -n – niepokój
Stimme f, -, -n – głos
untersuchen - badać
Stock er, -(e)s, Stöcke – kij
unterhalten sich, unterhielt, unterhalten –
rozmawiać
stören (Akk.) – przeszkadzać
strecken – wyciągnąć, rozprostować (nogi)
streng – surowo
stützen – opierać
Süddeutschland n, -s – płd. Niemcy
verabschieden sich (von) – pożegnać się (z)
verantwortlich – odpowiedziaIny
verbeugen sich – skłaniać się
verbreiten (sich) – szerzyć (się)
Talent n, -(e)s, -e - zdolność, talent
Taler m, -s, - – talar
verdächtig – podejrzany
vergeblich – na próżno
verkaufen – sprzedawać
verlassen, verließ, verlassen – opuszczać
Zauberei f, -en – czary
verlieren, verlor, verloren – tracić
Zauberer m, -s, - – czarownik
verhören - przesłuchiwać
Zeichen n, -s, - – znak
versammeln sich – gromadzić się, zbierać się
zeigen sich – pokazywać, okazywać się
versetzen – przenosić
Zeitung f, -, -en – gazeta
verschieden – różny
ziehen, zog, gezogen – ciągnąć
versprechen, versprach, versprochen – obiecywać
zurechtweisen, wies zurecht, zurechtgewiesen –
pouczyć, upomnieć
verstehen, verstand, verstanden – rozumieć
versuchen – próbować
verursachen – spowodować
verzichten auf (Akk.) – zrezygnować
verzweifelt – zrozpaczony, pełen zwątpienia
Vielseitigkeit f, -, -en – wielostronność
vorbeifahren, fuhr vorbei, vorbeigefahren (s) –
przejeżdżać
vorbereitet – przygotowany
vornehm - wytworny, dystyngowany
vorschlagen, schlug vor, vorgeschlagen –
proponować
Vorstellung f, -, -en – przedstawienie
wagen – odważyć się
Wagen m, -s, - – (po)wóz,
wahrscheinlich – prawdopodobnie
Walzer m, -s, - – walc, walczyk
Wandertruppe f, -, -n – grupa wędrowna
Weise f, -, -n – sposób
werfen, warf, geworfen – rzucać
Wetter n, -s – pogoda
wiedererkennen, erkannte wieder, wiedererkannt poznać (znów)
Wille m, -ns – wola
Winter m, -s – zima
Wirtshaus n, -es, ...häuser – gospoda
wissen, wusste, gewusst – wiedzieć
Zahn m, -(e)s, Zähne – ząb
zwingen, zwang, gezwungen – zmuszać
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