Skript 11.12

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11.12.06
Klimageographie
1) Temperatur – Tagesgang
1.1 Modifikation durch Bewölkung
- durch Bewölkung wird Einstrahlung wie auch Ausstrahlung herabgesetzt d.h. das
Tagesminimum angehoben oder Tagesmaximum herabgedrückt
 Temperaturamplitude ist kleiner als bei wolkenlosen Tagen
1.2 Modifikation durch Heizwirkung der Unterlage
- je effektiver die Heizwirkung der Unterlage ist, desto später nach dem
Sonnenhöchststand wird das Tagesmaximum erreicht (Kontinentalmasse heizt sich auf)
- Ebene Landmassen im Tiefland: bis zu 3h „Verspätung“
- **Wo befinden wir uns, wenn die Kurve ihr Maximum (Höchsttemperatur) bei 15 Uhr
hat?
 Hochkontinental**
- Wassermassen haben nur etwa eine halbe Stunde Verspätung:
Höchsttemperatur um 12.30: an Meeresküste
Höchsttemperatur um 1 Uhr: See
- **Bei Seewind ist das Tagesmaximum sogar vor Sonnenhöchststand möglich, weil die
abkühlende Wirkung des Seewindes einen weiteren Temperaturanstieg verhindert**
- Temperaturamplitude wächst mit zunehmender Entfernung vom ausgleichenden Einfluss
von Wassermengen (kontinental – maritim)
 Seeklima: ausgeglichener Tagesgang der Temperatur
1.3 Modifikation durch Niederschlag
- typisch für die Tropen mit starken täglichen Niederschlägen, denn mit fortschreitendem
Tag erwärmen sich die Land-/und Luftmassen stark
- während Regenzeit bringt täglicher Niederschlag eine entsprechende Abkühlung woraus
eine Vorverlegung des Temperaturmaximums resultiert
Merke: Temperaturmaximum vor Sonnenhöchststand durch Seewind (regelmäßig)
oder Niederschläge (saisonal)
1.4 Modifikation durch Relief und Höhenlage
- Abnahme der Tagesamplitude mit steigender Höhe über NN
(freie Gipfel haben geringere Erwärmungsfläche; erkaltete Luft kann nachts von höheren
Regionen abfließen; Temperatur sinkt nicht so stark)
- Beispiel: Zugspitze in 2996 m über NN hat nur 2°C Temperaturamplitude
- Macht sich sogar schon bei geringerer Vertikaldistanz bemerkbar z.B. bei Messungen auf
hohen Kirchen
-
-
ganz anders verhält sich allerdings die Tagesamplitude auf hochgelegenen Heizflächen in
Form von breit ausgedehnten Gebirgsplateaus (z.B. Altiplano in Bolivien, Hochland von
Tibet, Hochland von Mexiko oder zentrale Teile der Rocky Mountains)
mit rund 40-45°C werden hier weltweit die höchsten Tagesamplituden gemessen
größte bisher gemessene Tagesamplitude auf Hochebene in Bolivien (Altiplano): 53°C
(tagsüber +36°C, nachts -17°C)
-
kaum Vegetation hält diese Extreme aus
Nutzung nur möglich in Seenähe
Formung von Felsen
1.5 Modifikation durch Bodenbeschaffenheit
- bewachsener Boden verringert die Extreme
- nackter Boden oder Fels steigert die Amplitude
Beispiel
- Tagsamplitude über feuchten Gebieten (Wälder, Niederungen) ist geringer als über
trockenen Gebieten (Sandböden)
- Dunkler Fels erhitzt sich tagsüber stark, d.h. Tagesamplitude der Temperatur ist sehr
groß
- Streichhölzer können sich auf heißen Wüstenboden selbst entzünden
- Im Sommer erhitzt sich Sand am Strand sehr stark
1.6 Modifikation durch geographische Breite
- Abhängigkeit der Tagesamplitude von Mittagshöhe der Sonne führt zu
Breitenkreisabhängigkeit der Tagesamplitude der Temperatur
- Wegen Abnahme der Energiezufuhr nimmt Tagesamplitude von niedrigen zu höheren
Breiten ab
Beispiel:
- In Polarregion im Sommer bei tiefem Sonnenstand und kurzen Nächten keine
nennenswerten täglichen Temperaturschwankungen
-
In niederen Breiten durch starke Einstrahlungsunterschiede zwischen Tag und Nacht eine
große tägliche Amplitude der Temperatur
In immerfeuchten Tropen ist wegen viel Bewölkung und Vegetation die Amplitude nicht
ganz so hoch wie in den Randtropen
2) Temperatur – Jahresgang – Indexwerte
- Jahresamplitude der Temperatur = jährliche Temperaturschwankung; nimmt mit
zunehmender geographischer Breite zu
- größte Tagesamplitude in Randtropen; mit zunehmender geographischer Breite sinkt
Tagesamplitude und Jahresamplitude nimmt zu (Sonne steht nicht mehr so steil)
 je weiter nördlich des Äquators, desto größer die Jahresamplitude
-
Jahresamplitude wächst nicht nur mit geographischer Breite, sondern auch noch mit
zunehmender Entfernung zum Meer
= mit abnehmender Maritimität und zunehmender Kontinentalität wächst
Jahresamplitude
je weiter man nach Osten kommt (vom Meer weg), desto
 größer wird die Jahresamplitude der Temperatur
 spitzer ist das Temperatur-Maximum
 mehr entwickelt sich ein NS-Sommermaximum


kaum NS wegen Kontinentalität
besonders hohe und niedrige Temperaturen weil es keine/kaum Wolken
gibt
 hohe Jahresamplitude
auch hier kann man eine
tendenzielle Erwärmung
feststellen (Global Warming)
Mit wachsender Kontinentalität
- leichter Anstieg der Sommertemperatur
- Starkes Absinken der mittleren Januartemperatur
 Amplitude wird größer
Messung der Kontinentalität
 Keines davon optimal
- je weiter östlich, desto
kontinentaler
- 1: maritim; 10:
hochkontinental
- Golfstrom ist für
meridionale
Anordnung
verantwortlich
Jahresgang


wärmste Region:
Randbereiche der Tropen
besonders niedrige Werte an
Gebirgen
(Sommer der Südhalbkugel)
(Sommer der Nordhalbkugel)
a) Tieflandstationen in Äquatornähe (4°N bis 4°S)
-
geringe Jahresamplitude (durchgängig ca. 25°C)
Singapur liegt sogar auf dem Äquator
b) Tieflandstationen am Wendekreis (Südamerika: Chile und Paraguay)
-
Weiter weg vom Äquator -> Jahresgang der Temperatur stärker ausgeprägt
In Antofagasta regnet er gar nicht, es kommt zur Bildung einer Spitze des
Temperaturmaximums
In Puerto Casado wird die Temperatur-Maximumsspitze durch NS abgeflacht
-
Stationen mit Jahrestemperaturamplituden > 12°C liegen außerhalb der Tropen
Höchste Temperatur in den Tropen jeweils vor und nach der Regenzeit
Abgrenzung der Tropen
-
Quito und Mailand haben gleiche Jahresmitteltemperaturen:
In Quito aber kalt wegen der Höhenlage, in Mailand ist die Jahresschwankung sehr groß
 **Problem bei Köppen: Man kann die Höhenlage nicht einordnen, denn
Einteilung beruht auf Mittelwerten**
-
(Tropenkriterium ist die Isothermie)
-
-
hier wird wieder die Abhängigkeit
der Temperatur von der
Kontinentalität deutlich
am Südpol herrscht über Sommer
Polarnacht
-Temperaturmaximum
im September
Grund: Nebel macht
Maximum im August
kaputt
Beispiel Quito
-
SH
Kaum Schwankungen im
Jahresverlauf
Tagesgang streift viele Temperaturen -> Große Schwankungen im Tagesverlauf, hoher
Tagesgang der Temperatur
Zenitstand im März
während der Regenzeit
sind Schwankungen geringer
Beispiel Belem/Para/Brasilien
-
Lage: 1°S im Tiefland in Meeresnähe (verwinkeltes Delta)
kaum Jahresgang der Temperatur
relativ geringer Tagesgang
- Warum kühlt es nachts nicht ab?
z.B. Nähe zum Meer, Wasserdampf, Vegetation
- Wie beeinflusst die Regenzeit den Jahresgang der Temperatur?
Tagesgang der Temperatur ist während der Regenzeit kleiner, als vor und nach der
Regenzeit
Allgemeines
-
Thermoisopletendiagramme mit waagerechten Verläufen: Tropen
Steht der Januar in der Mitte: SH
Tropen: Tagesamplitude immer größer als Jahresamplitude = Tageszeitenklima
-
12 Uhr: Sonnenhöchststand, Erwärmung, Konvektion, NS
benachteiligte Hänge in den Tropen: Westen? Grund: Wolken haben sich gebildet am
Nachmittag, wenn die Sonne im Westen steht
Beispiel Irkutsk/Russland
-
dicke schwarze Linie: Sonnenauf-/Sonnenuntergang
hoher Tagesgang im Juni (Sommer)
Im November tut sich nichts mehr, Grund: Schnee -> hohe Albedo
Senkrechter Linienverlauf -> Außertropen
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