AUSBILDUNGSPLAN FÜR DIE AUSBILDUNG ZUM/-R F A C H A R B E I T E R / I N G A R T E N B A U Bei der Vermittlung der Kenntnisse und Fertigkeiten ist auf die Interessen der Umwelt Bedacht zu nehmen. Für die Ausbildung zum Facharbeiter/in Gartenbau werden folgende Kenntnisse und Fertigkeiten in den Fachgebieten des Gartenbaues verlangt: I. GARTENBAULICHE GRUNDLAGEN KENNTNISSE: 1. Botanik: Systematik: Übersicht über das Pflanzenreich; Pflanzenbenennung Anatomie: Bausteine der Zelle und ihre Bedeutung, Bildungsgewebe, Zellteilung, Dauergewebe (Arten und Aufgaben) Morphologie: Organe der Pflanze (Aufbau und Aufgaben), Organumwandlungen Physiologie: Stoffwechsel (Wasserhaushalt, Nährstoffaufnahme, Photosynthese, Atmung); Wachstumsbeeinflussende Faktoren (Licht, Temperatur, CO2, Nährelemente, Wasser, Wuchs- und Hemmstoffe) Fortpflanzung: Geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung, Befruchtung und Samenbildung, Generationswechsel bei Vermehrung durch Sporen Saatgut: Eigenschaften, Behandlung, Beschaffung 2. Klima: Klimafaktoren und deren Messung (Luftdruck, Temperatur, Niederschläge, Luftfeuchtigkeit, Wind, Licht); Einfluss der Klimafaktoren auf die Pflanzenproduktion; Witterungsschäden und deren Verhütung 1 3. Bodenkunde, Substratkunde: Boden: Zusammensetzung des Bodens (mineralische und organische Bestandteile, Bodenwasser, Bodenluft), Hauptbodenarten Erden/Substrate: Selbsterzeugte Erden (Kompostbereitung, Kompostarten, Verwendungsmöglichkeiten); Substrate (Zusammensetzung der gebräuchlichsten Erdmischungen); Eigenschaften und Verwendung der wichtigsten Erdzuschlagsstoffe Bodenpflege: Bodenbearbeitung, Humusversorgung, Bodenverbesserung, Kalkung 4. Pflanzenernährung: Nährelemente: Pflanzennährstoffe und ihre Wirkung (Haupt- und Spurennährstoffe) Düngung: Organische Dünger (Arten, Wirkung, Anwendung); Mineraldünger (Einteilung nach Gehalt an Nährstoffen, Vorratsdünger, Anwendung, Wirkung, Lagerung); Grundsätze bei der Düngung (Zeitpunkt, Menge, Düngerart, Entwicklung der Pflanze); Düngung und Umwelt Gießwasser: Qualitätsmerkmale und deren Beurteilung für die Praxis 5. Pflanzenschutz: Richtlinien über den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln (inkl. Sicherheitsvorkehrungen, Personenschutz, Sicherheitsdatenblätter, R- und S-Sätze); Erste Hilfe bei Pflanzenschutzmittelvergiftung Schadensursachen: Unbelebte Ursachen (Umwelteinflüsse, Kulturfehler); Belebte Ursachen (pflanzliche Schadorganismen, tierische Schadorganismen, Viren, Mykoplasmen, Bakterien, Unkräuter) Schutzmaßnahmen: Vorbeugende Maßnahmen (Pflanzenhygiene); Bekämpfung (mechanische-, physikalische-, biologische- und chemische Maßnahmen); Integrierter Pflanzenschutz; Einteilung der Fungizide und Insektizide nach Wirkungsweise; Herbizide und deren Einteilung nach Wirkungsweise; FERTIGKEITEN: Saatgutbehandlung und Anlage eines Keimversuches; Erkennen von Pflanzenorganen und –geweben; Kulturpflanzen nach botanischen Merkmalen einordnen können (Samen-, Sporenpflanzen, ein- und zweikeimblättrige Pflanzen, wichtige Familien); Erkennen und Ablesen von Thermo-, Hygro-, Baro- und Ombrometer und Interpretation dieser Ablesedaten für die Pflanzenproduktion 2 Erkennen der Hauptbodenarten; Entnahme von Boden- und Substratproben sowie deren Verpackung und Beschriftung; Durchführung von einfachen Bodenbestimmungen (Spatenprobe, Fingerprobe, pHBestimmung, Nitrat Test); Bestimmen der Leitfähigkeit in Böden, Substraten, Lösungen und Wässern; Anwendung bzw. Verwendung der gebräuchlichsten Erdzusätze und Substrate; Herstellen bzw. Mischen und Lagern betriebseigener Substrate ; Berechnen, Herstellen, Dosieren und Ausbringen von Düngerlösungen und Düngern; Erkennen von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen sowie Nützlingen; Erkennen der wichtigsten Unkräuter; Berechnen, Herstellen, Dosieren und Ausbringen von Pflanzenschutzmittelzubereitungen unter Berücksichtigung aller Schutzmaßnahmen; Anwendung des Integrierten Pflanzenschutzes; II. ARBEITSSICHERHEIT UND GARTENBAUTECHNIK KENNTNISSE: Arbeitssicherheit: Unfallverhütung, Gefahrenevaluierung, Arbeitnehmerschutz, Erste Hilfe Gartenbautechnik: Technische Begriffe, Maße und Einheiten; Die wichtigsten im Gartenbau verwendeten Werkstoffe erkennen und die Einsatzmöglichkeit beurteilen; Grundzüge der Elektrotechnik; Funktion und Wartung der Verbrennungsmotoren; Ausrüstung der Nutzfahrzeuge (StVO; Unfallverhütung); Maschinen, Geräte und Einrichtungen für: Bodenbearbeitung, Erdaufbereitung, Belichtung, Verdunklung, Anbau und Pflanzenanzucht, Eintopfen, Pflanzen, Bewässern, Düngen, Schädlingsbekämpfung, Bodenentseuchung, Ernte, Transport, Kühlung; Gebräuchliche Handwerkzeuge; Errichtung und Ausstattung von Kulturräumen: Gewächshäuser (Glas- und Kunststoffeindeckungen), Folientunnel, Niederglas; Klimasteuerung; Beheizungseinrichtungen, Wärmeausbringung; Energiesparende Maßnahmen; Alternativenergien; Klimafaktoren und deren Messung (Luftdruck, Temperatur, Niederschläge, Luftfeuchtigkeit, Wind, Licht) FERTIGKEITEN: Interpretation von Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumenten; Handhaben, Warten und Pflegen der wichtigsten Geräte, Maschinen, technischen Einrichtungen und Heizanlagen; Erkennen und Beheben von Störungen und Schäden an diesen Geräten, Maschinen und Einrichtungen; III. ZIERPFLANZENBAU KENNTNISSE: 3 Vermehrung: Grundlagen der Pflanzenzüchtung und generativen Vermehrung; Überblick über die Methoden der vegetativen Vermehrung; Bewertung der Vermehrungsverfahren; Marken- und Sortenschutz Pflanzenkenntnisse: über einjährige-, zweijährige- und Topfpflanzen sowie Schnittblumen (Gattung, Art) und deren Ansprüche Kulturmaßnahmen: Begründung der Arbeiten: Pikieren, Topfen, Pflanzen, Rücken, Stutzen, Schneiden, Ausbrechen, Stäben, Steuern der Blütezeit, integrierter Pflanzenschutz Wachstumsfaktoren: Temperatur (Heizen, Lüften), Luftfeuchtigkeit, Licht, Wasser (Gießen, Wasserqualität), Nährstoffe, CO2; Einfluss der Klimafaktoren auf die Produktion der Pflanzen; Witterungsschäden und deren Verhütung Wachstumsregulatoren: Methoden der Wachstumsbeeinflussung; Präparate - deren Wirkung und Anwendungsbeispiele Kulturverfahren: Aktuelle Kulturverfahren von der Vermehrung bis zur Vermarktung mit allen gärtnerischen Maßnahmen; Integrierte und Biologische Produktionsverfahren Ernte: Zeitpunkt, Methoden, Putz- und Sortierverfahren, Sortierungs- und Qualitätsnormen Lagerung: Frischhalte- und Kühlmethoden, Lagerfähigkeit und Kühlschäden Absatz: Absatzmethoden, Absatzwege, überbetriebliche Vermarktungseinrichtungen FERTIGKEITEN: Vermehrung: Generative- und vegetative Vermehrungsmethoden (Kopf- und Blattstecklinge, Teilung); Vorbereitung der Anzuchtflächen; Handhaben der Vermehrungseinrichtungen (Nebelanlagen, Vermehrung unter Folie) Kulturmaßnahmen: Bodenlockerung, Unkrautbekämpfung, Pikieren, Ein- und Umtopfen, Pflanzen, Rücken, Schneiden, Stutzen, Formieren, Ausbrechen, Stäben, Aufbinden, Düngen, Pflanzenschutz Regelung der Wachstumsfaktoren: Heizen, Lüften, Gießen, Düngen, Schattieren, Abhärten, Belichten, Verdunkeln, Kühlen Wachstumsregulation: Anwendung von Wuchs- und Hemmstoffen Ernte: Schneiden, Ziehen, Räumen, Putzen, Sortieren, Bündeln, Verpacken, Kennzeichnen Lagerung: 4 Hygiene im Frischhalteraum; Wasserqualität Erkennen der - Jungpflanzen und fertigen Pflanzen der Hauptkulturen (siehe Kulturliste) - häufigsten Unkräuter - Schadbilder der wichtigsten Mangelerscheinungen, Schädlinge und Krankheiten, und Durchführen der geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen) IV. GEMÜSEBAU KENNTNISSE: Vermehrung: Grundlagen der Pflanzenzüchtung; Generative Vermehrung; Vegetative Vermehrung (Veredlung, Teilung); Saatgut (Handelsformen, Qualitätsunterschiede, Lagerung); Sortenwahl nach betriebsspezifischen Grundlagen; Marken- und Sortenschutz Verfrühungsmöglichkeiten: Kultur im Gewächshaus, Folientunnel und Flachabdeckungen Kulturmaßnahmen: Begründung der Arbeiten Bodenvorbereitung, Aussaat, Pikieren, Rücken, Auspflanzen, Ausbrechen, Stutzen, Schneiden, Aufbinden, Bodenpflege, Düngen, Integrierter Pflanzenschutz Wachstumsfaktoren: Temperatur (Heizen, Lüften), Luftfeuchtigkeit, Licht, Wasser (Gießen, Wasserqualität), Nährstoffe, CO2; Einfluss der Klimafaktoren auf die Produktion der Pflanzen; Witterungsschäden und deren Verhütung Kulturverfahren: Kulturfolgen für ein Jahr sowie Kulturverlauf entsprechend den aktuellen Kulturverfahren von der Vermehrung bis zur Vermarktung der Pflanzen; Fruchtfolgeplanung für Gewächshaus und Freiland; Kulturverfahren für den privaten Nutzgarten; Integrierte und Biologische Produktionsverfahren Ernte: Zeitpunkt, Methoden, Sortierung, Verpackung und Kennzeichnung, Qualitätsklassen Lagerung: Lagermethoden, Lagerbedingungen, Lagerfähigkeit Absatz: Absatzmethoden, Absatzwege, überbetriebliche Vermarktungseinrichtungen 5 FERTIGKEITEN: Vermehrung: Vorbereiten von Anzucht- und Pflanzflächen (Boden bearbeiten, Flächen einteilen, Pflanzabstand bestimmen); Aussaat im Saatgefäß bzw. Direktsaat (händisch und maschinell); Bewerten der Jungpflanzenqualität; Kulturmaßnahmen: Ausführen aller erforderlichen Kulturarbeiten (siehe Kenntnisse) Ernte: Ernten, Putzen, Sortieren, Verpacken und Kennzeichnen der Verpackung Lagerung: Hygiene im Lagerraum Erkennen der - Jungpflanzen und erntereifen Gemüsearten der marktüblichen Kulturen (siehe Kulturliste) - häufigsten Unkräuter; - Schadbilder der wichtigsten Mangelerscheinungen, Schädlinge und Krankheiten, und Durchführen der geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen) V. BAUMSCHULE KENNTNISSE: Vermehrung: Samen (Behandlung, Anbaumethoden); Mutterpflanzengebundene Methoden - Abrisse, Ableger/Absenker; Mutterpflanzenungebundene Methoden - Steckling, Steckholz; Beschreibung dieser Vermehrungsmethoden und Pflanzenbeispiele; Kulturablauf bei den angeführten Vermehrungsarten von der Werbung des Vermehrungsmaterials bis zur aufschulfähigen Jungware; Veredlungen: Okulation, Kopulation, Geißfuß, Anplatten Pflanzenkenntnisse: Über Gehölze und Stauden und deren Ansprüche (Wuchs, Boden- und Standort); Wuchs- und Handelsformen der Zier- und Obstgehölze; Obstarten mit Klima- u. Bodenansprüchen Kulturverfahren und Kulturmaßnahmen: Aktuelle Kulturverfahren und –maßnahmen bei Rosen, Sträuchern und Bäumen in Feldkultur; bei Stauden; bei Gehölzen in Containern sowie Obstgehölzen (Büsche- Halb- und Hochstämme) von der Vermehrung bis zur Vermarktung; Integrierte und Biologische Produktionsverfahren; Einfluss der Klimafaktoren auf die Produktion der Pflanzen; Witterungsschäden und deren Verhütung Absatz: Absatzmethoden, Absatzwege, überbetriebliche Vermarktungseinrichtungen 6 FERTIGKEITEN: Erkennen der - Gehölze und Stauden des Durchschnittssortiments (auf Basis österr. Gemeinschaftskatalog) und Zuordnung nach Verwendungsmöglichkeiten (Wuchs, Boden- und Standortansprüche); - häufigsten Unkräuter; - Schadbilder der wichtigsten Mangelerscheinungen, Schädlinge und Krankheiten, und Durchführen der geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen. Vermehrung: Verarbeitung von Steckhölzern und Stecklingen; Ausführung einer Okulation, Kopulation, Anplatten Schnittarbeiten: Pflanzschnitt bei Jungpflanzen, Sträuchern verschiedener Altersstufen, Alleebäumen und Obstbäumen; Astschnitt, Erziehungsschnitt und Erhaltungsschnitt Rodearbeiten: Rodung und Versorgung wurzelnackter Pflanzen u. Ballenpflanzen; Sortierung, Bündelung, Kennzeichnung und Verschulung Kulturarbeiten: Stäben u. Binden, Düngen, Gießen, Pflanzenschutz Bodenbearbeitung: Hacken mit Handgeräten, Umstechen, Planieren, Abrechen Container: Substrat mischen, Eintopfen von Jungware, Umtopfen, Düngen, Gießen Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen) VI. GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU KENNTNISSE: Vermessen: Maßstab; Einfache Vermessungsgeräte und Hilfsmittel; Lage- und Höhenmessung; Übertragung vom Plan ins Gelände Gartentechnik: Erd-, Stein-, Wege- und Holzbau Pflanzenkenntnisse: Über Gehölze, Stauden und Sommerblumen und deren Ansprüche (Wuchs, Boden- und Standort); Wuchs- und Handelsformen der Zier- und Obstgehölze; Obstarten mit Klima- u. Bodenansprüchen Rasenflächen: Anlage und Pflege 7 Pflanzensonderstandorte: Fensterkistchen, Trog, Moorbeet, Trocken- und Feuchtbiotope Bepflanzungsbeispiele: Vorgarten-, Wohn- und Nutzgarten-, Friedhof-Grabgestaltung FERTIGKEITEN: Planen und vermessen: Lesen eines einfachen Planes; Anfertigen einer Skizze; Einfache Vermessungsarbeiten durchführen (Längen-, Winkel- und Höhenmessung); Abstecken einer Fläche im Gelände nach einfachen Planunterlagen Vorbereiten, Auspflanzen und Pflegearbeiten bei: Beet- und Balkonpflanzen, Stauden, Zier- und Obstgehölzen; Rasenflächen: Anlage und Pflege Schnittmaßnahmen: Pflanz- und Erhaltungsschnitt bei Zier- und Obstgehölzen durchführen Erkennen der - gebräuchlichsten Gehölze, Stauden und Sommerblumen des Durchschnittssortiments (auf Basis österr. Gemeinschaftskatalog) und Zuordnung nach Verwendungsmöglichkeiten (Wuchs, Boden- und Standortansprüche); - häufigsten Unkräuter; - Schadbilder der wichtigsten Mangelerscheinungen, Schädlinge und Krankheiten, und Durchführen der geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen. Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen) VII. FLORISTIK KENNTNISSE: Werkstoffe erkennen (begrenzte Sortimentsliste); Hilfsmaterialien für floristische Werkstücke erkennen (standardisiertes Sortiment) und deren Einsatzmöglichkeiten erklären; Blumen- und Pflanzentransport; Grundlagen der Gestaltungslehre (Form, Farbe, Struktur von Werkstoffen; Symmetrie, Asymmetrie; Gestaltungsarten); Werkstück-Theorie (Kranz, Strauß, Gesteck, Pflanzschale); Anlassbezogene Floristik (Friedhofsfloristik, Advents- und Weihnachtsfloristik, Tisch- und Tafelschmuck, Hochzeitsfloristik) FERTIGKEITEN: Schnittblumen versorgen; Werkstoffe vorbereiten (Stützen, Drahten); Schnittblumenarrangements in dekorativer Gestaltungsart (Vasenstrauß, Gesteck) anfertigen; Friedhofsfloristik (Beerdigungskranz, Grabstrauß, Grabgesteck) anfertigen; Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen) 8 VIII. BETRIEBSWIRTSCHAFT UND MARKTKUNDE KENNTNISSE: 1. Betriebswirtschaft: Produktionsgrundlagen eines Gartenbaubetriebes (Grundbesitzverhältnisse, Flächenausstattung des Betriebes, Grundbuchsauszug, Einheitswertbescheid); Einfache Formen betriebswirtschaftlicher Aufzeichnungen; Maßstäbe zur Beurteilung des Betriebserfolges; Kostenrechnung; Überblick über Steuern und Versicherungen 2. Marktkunde: Überblick über Marktmechanismen; Absatzformen; Überblick über die Agrarmarktordnung; Marketingmaßnahmen: Produktqualität, Warenpräsentation, Verkaufsverhalten FERTIGKEITEN: EDV und elektronische Kommunikationsmittel verwenden; Verkaufsgespräch führen; Verkaufspreis ermitteln; Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen) IX. POLITISCHE BILDUNG 1. Standeskunde: Aufgabe und Bedeutung des Gartenbaues im Rahmen der Land- und Forstwirtschaft; Stellung der Land- und Forstwirtschaft in der Gesamtwirtschaft; Gartenbauliche Organisationen und ihre wichtigsten Aufgaben: Landwirtschaftskammer, Landarbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Innungen, Freie Berufsvertretungen, Genossenschaften, Jugendorganisationen; Rechte und Pflichten des Lehrlings bzw. Prüfungswerbers; Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Gartenbau 2. Staatsbürgerkunde: Lebensformen der Gemeinschaft; Österreich in einem vereinten Europa; Rechte und Pflichten des Staatsbürgers; Einrichtungen des demokratischen Staates für seine Bürger; Die Gemeinde - ihre Einrichtungen und ihre Aufgaben; Gesetzgebung und Vollziehung der Länder und des Bundes; Einrichtungen der direkten Demokratie; Umgang mit Behörden; Die wichtigsten überstaatlichen Organisationen 3. Sozial- und Selbstkompetenz Eigenständiges Denken und Handeln; 10 Konfliktfähigkeit und Konfliktbewältigung; Kommunikation; Teamfähigkeit; Kooperation; Gesellschaftsrelevante Fragen; X. SCHRIFTVERKEHR Privater, beruflicher und geschäftlicher Schriftverkehr: Lebenslauf, Ansuchen, Bewerbungen, Berichte; Rechnung, Lieferschein; Ausfüllen von Drucksorten und Formularen, Zahlungsverkehr; Belegsammlung, Dokumentenmappe; Führen des Tagebuches; Fachaufsätze XI. FACHRECHNEN Grundrechnungsarten; Einfache Flächen- und Raumberechnungen; Einfache Bruch-, Prozent- und Schlussrechnungen am Beispiel von Mischungs- und Verhältnisrechnungen wie Lösungs- und Verbrauchsberechnung für Düngung und Pflanzenschutz; Mengenberechnung für Düngung, Substratherstellung und –verbrauch; Flächenund Pflanzenbedarfsberechnung; Maßstabgetreues Zeichnen 11 PRÜFUNGSPLAN §1 Gliederung (1) Die Facharbeiterprüfung im Lehrberuf Gartenbau gliedert sich in eine theoretische und praktische Prüfung. (2) Die theoretische Prüfung umfasst die Gegenstände: Fachlicher Teil: (1) Gartenbauliche Grundlagen: Botanik Klima Bodenkunde, Substratkunde Pflanzenernährung Pflanzenschutz (2) Gartenbauliches Basiswissen (3) Arbeitssicherheit und Gartenbautechnik (4) Zierpflanzenbau (5) Gemüsebau (6) Baumschule (7) Garten- und Landschaftsbau (8) Floristik Allgemeiner Teil: (9) Betriebswirtschaft und Marktkunde (10) Politische Bildung (11) Schriftverkehr (12) Fachrechnen (3) Die praktische Prüfung besteht aus der Prüfarbeit und dem Fachgespräch. (4) Die theoretische Prüfung in den Gegenständen 9-12 entfällt, wenn der Prüfungskandidat das Erreichen des Lehrzieles der letzten Klasse der fachlichen Berufsschule für den Lehrberuf Gartenbau oder den erfolgreichen Abschluss einer die Lehrzeit ersetzenden berufsbildenden mittleren oder höheren Schule nachgewiesen hat. 12 §2 Theoretische Prüfung (1) Die theoretische Prüfung hat schriftlich und/oder mündlich zu erfolgen. (2) Die theoretische Prüfung hat nach Möglichkeit vor der praktischen Prüfung erfolgen. (3) Die Aufgaben haben nach Umfang und Niveau dem Zweck der Facharbeiterprüfung und den Anforderungen der Berufspraxis zu entsprechen. (4) Die theoretische Prüfung hat in den Gegenständen Gartenbauliche Grundlagen, Gärtnerisches Basiswissen und Arbeitssicherheit und Gartenbautechnik von allen Kandidaten zu erfolgen. (5) Die Gegenstände Zierpflanzenbau, Gemüsebau, Baumschule, Garten- und Landschaftsbau und Floristik sind Wahlpflichtgegenstände. (6) Zierpflanzenbau, Gemüsebau und Baumschule sind Gegenstände aus dem Produktionsbereich. (7) Garten- und Landschaftsbau und Floristik sind Gegenstände aus dem Dienstleistungsbereich. (8) Aus den Gegenständen unter Punkt 6 hat jeder Kandidat bei der Facharbeiterprüfung verpflichtend eines zu wählen. (9) Ebenso hat der Kandidat einen Gegenstand unter Punkt 7 verpflichtend zu wählen. (10) Die Kenntnisse und Fertigkeiten in den nicht gewählten Gegenständen des Produktionsbereiches sind im Rahmen der Prüfung Gärtnerisches Basiswissen nachzuweisen. (11) Das Gärtnerische Basiswissen kann durch eine Erkennerstraße und durch einen „Multiple Choice“-Test zu prüfen. Diese Prüfung kann auch in rechner-unterstützter Form erfolgen. (12) Die Aufgaben sind in jedem Gegenstand so zu stellen, dass sie in Regel in längstens 30 Minuten bewältigt werden können. (13) Den Prüfungsgegenständen der theoretischen Prüfung ist der jeweils gültige Ausbildungsplan zu Grunde zu legen. 13 §3 Praktische Prüfung Prüfarbeit (1) Die Prüfarbeit ist in den gewählten Wahlpflichtgegenständen zu absolvieren. (2) Die Prüfungskommission hat unter Bedachtnahme auf den Zweck der Facharbeiterprüfung die Anforderungen der Berufspraxis und das Tätigkeitsgebiet des Lehrbetriebes jedem Prüfling eine Prüfarbeit zu stellen. (3) Für die Bewertung der Prüfarbeit sind folgende Kriterien maßgebend: 1. Effizienz und Sauberkeit 2. fachgerechte Arbeitsweise, 3. fachgerechtes Verwenden der richtigen Werkzeuge und Maschinen 4. Einhalten des vorgeschriebenen Zeitrahmens Fachgespräch (1) Das Fachgespräch ist in den gewählten Wahlpflichtgegenständen zu absolvieren. (2) Das Fachgespräch hat sich aus der praktischen Tätigkeit heraus zu entwickeln. Hiebei ist unter Verwendung von Fachausdrücken das praktische Wissen des Prüflings festzustellen. (3) Das Fachgespräch hat praxisrelevante Inhalte zu behandeln und soll in Form eines möglichst lebendigen Gesprächs durch Schilderung von Situationen oder Problemen geführt werden. Hiebei ist auf die Anforderungen der Berufspraxis (Kundenorientierung) Bedacht zu nehmen. Demonstrationsobjekte, sowie Fragen über einschlägige Schutzmaßnahmen und die Arbeitssicherheit, sowie Umweltschutz und Entsorgungsmaßnahmen sind mit einzubeziehen. (4) Das Fachgespräch soll für jeden Prüfling zumindest 15 Minuten dauern. Es ist jedenfalls nach 30 Minuten zu beenden. 14