Ausbildungsplan Gartenbau

Werbung
AUSBILDUNGSPLAN FÜR DIE AUSBILDUNG ZUM/-R
F A C H A R B E I T E R / I N
G A R T E N B A U
Bei der Vermittlung der Kenntnisse und Fertigkeiten ist auf die Interessen der Umwelt Bedacht zu nehmen. Für die Ausbildung zum Facharbeiter/in Gartenbau werden folgende
Kenntnisse und Fertigkeiten in den Fachgebieten des Gartenbaues verlangt:
I. GARTENBAULICHE GRUNDLAGEN
KENNTNISSE:
1. Botanik:
Systematik:
Übersicht über das Pflanzenreich; Pflanzenbenennung
Anatomie:
Bausteine der Zelle und ihre Bedeutung, Bildungsgewebe, Zellteilung, Dauergewebe (Arten
und Aufgaben)
Morphologie:
Organe der Pflanze (Aufbau und Aufgaben), Organumwandlungen
Physiologie:
Stoffwechsel (Wasserhaushalt, Nährstoffaufnahme, Photosynthese, Atmung);
Wachstumsbeeinflussende Faktoren (Licht, Temperatur, CO2, Nährelemente, Wasser,
Wuchs- und Hemmstoffe)
Fortpflanzung:
Geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung, Befruchtung und Samenbildung, Generationswechsel bei Vermehrung durch Sporen
Saatgut:
Eigenschaften, Behandlung, Beschaffung
2. Klima:
Klimafaktoren und deren Messung (Luftdruck, Temperatur, Niederschläge, Luftfeuchtigkeit,
Wind, Licht);
Einfluss der Klimafaktoren auf die Pflanzenproduktion;
Witterungsschäden und deren Verhütung
1
3. Bodenkunde, Substratkunde:
Boden:
Zusammensetzung des Bodens (mineralische und organische Bestandteile, Bodenwasser,
Bodenluft), Hauptbodenarten
Erden/Substrate:
Selbsterzeugte Erden (Kompostbereitung, Kompostarten, Verwendungsmöglichkeiten);
Substrate (Zusammensetzung der gebräuchlichsten Erdmischungen);
Eigenschaften und Verwendung der wichtigsten Erdzuschlagsstoffe
Bodenpflege:
Bodenbearbeitung, Humusversorgung, Bodenverbesserung, Kalkung
4. Pflanzenernährung:
Nährelemente:
Pflanzennährstoffe und ihre Wirkung (Haupt- und Spurennährstoffe)
Düngung:
Organische Dünger (Arten, Wirkung, Anwendung);
Mineraldünger (Einteilung nach Gehalt an Nährstoffen, Vorratsdünger, Anwendung, Wirkung,
Lagerung);
Grundsätze bei der Düngung (Zeitpunkt, Menge, Düngerart, Entwicklung der Pflanze);
Düngung und Umwelt
Gießwasser:
Qualitätsmerkmale und deren Beurteilung für die Praxis
5. Pflanzenschutz:
Richtlinien über den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln (inkl. Sicherheitsvorkehrungen,
Personenschutz, Sicherheitsdatenblätter, R- und S-Sätze);
Erste Hilfe bei Pflanzenschutzmittelvergiftung
Schadensursachen:
Unbelebte Ursachen (Umwelteinflüsse, Kulturfehler);
Belebte Ursachen (pflanzliche Schadorganismen, tierische Schadorganismen, Viren, Mykoplasmen, Bakterien, Unkräuter)
Schutzmaßnahmen:
Vorbeugende Maßnahmen (Pflanzenhygiene);
Bekämpfung (mechanische-, physikalische-, biologische- und chemische Maßnahmen); Integrierter Pflanzenschutz; Einteilung der Fungizide und Insektizide nach Wirkungsweise; Herbizide und deren Einteilung nach Wirkungsweise;
FERTIGKEITEN:
Saatgutbehandlung und Anlage eines Keimversuches;
Erkennen von Pflanzenorganen und –geweben;
Kulturpflanzen nach botanischen Merkmalen einordnen können (Samen-, Sporenpflanzen,
ein- und zweikeimblättrige Pflanzen, wichtige Familien);
Erkennen und Ablesen von Thermo-, Hygro-, Baro- und Ombrometer und Interpretation dieser Ablesedaten für die Pflanzenproduktion
2
Erkennen der Hauptbodenarten;
Entnahme von Boden- und Substratproben sowie deren Verpackung und Beschriftung;
Durchführung von einfachen Bodenbestimmungen (Spatenprobe, Fingerprobe, pHBestimmung, Nitrat Test);
Bestimmen der Leitfähigkeit in Böden, Substraten, Lösungen und Wässern;
Anwendung bzw. Verwendung der gebräuchlichsten Erdzusätze und Substrate;
Herstellen bzw. Mischen und Lagern betriebseigener Substrate ;
Berechnen, Herstellen, Dosieren und Ausbringen von Düngerlösungen und Düngern;
Erkennen von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen sowie Nützlingen;
Erkennen der wichtigsten Unkräuter;
Berechnen, Herstellen, Dosieren und Ausbringen von Pflanzenschutzmittelzubereitungen
unter Berücksichtigung aller Schutzmaßnahmen;
Anwendung des Integrierten Pflanzenschutzes;
II. ARBEITSSICHERHEIT UND GARTENBAUTECHNIK
KENNTNISSE:
Arbeitssicherheit:
Unfallverhütung, Gefahrenevaluierung, Arbeitnehmerschutz, Erste Hilfe
Gartenbautechnik:
Technische Begriffe, Maße und Einheiten;
Die wichtigsten im Gartenbau verwendeten Werkstoffe erkennen und die Einsatzmöglichkeit
beurteilen;
Grundzüge der Elektrotechnik;
Funktion und Wartung der Verbrennungsmotoren;
Ausrüstung der Nutzfahrzeuge (StVO; Unfallverhütung);
Maschinen, Geräte und Einrichtungen für: Bodenbearbeitung, Erdaufbereitung, Belichtung,
Verdunklung, Anbau und Pflanzenanzucht, Eintopfen, Pflanzen, Bewässern, Düngen,
Schädlingsbekämpfung, Bodenentseuchung, Ernte, Transport, Kühlung;
Gebräuchliche Handwerkzeuge;
Errichtung und Ausstattung von Kulturräumen: Gewächshäuser (Glas- und Kunststoffeindeckungen), Folientunnel, Niederglas;
Klimasteuerung; Beheizungseinrichtungen, Wärmeausbringung; Energiesparende Maßnahmen; Alternativenergien;
Klimafaktoren und deren Messung (Luftdruck, Temperatur, Niederschläge, Luftfeuchtigkeit,
Wind, Licht)
FERTIGKEITEN:
Interpretation von Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumenten;
Handhaben, Warten und Pflegen der wichtigsten Geräte, Maschinen, technischen Einrichtungen und Heizanlagen;
Erkennen und Beheben von Störungen und Schäden an diesen Geräten, Maschinen und
Einrichtungen;
III. ZIERPFLANZENBAU
KENNTNISSE:
3
Vermehrung:
Grundlagen der Pflanzenzüchtung und generativen Vermehrung;
Überblick über die Methoden der vegetativen Vermehrung;
Bewertung der Vermehrungsverfahren;
Marken- und Sortenschutz
Pflanzenkenntnisse:
über einjährige-, zweijährige- und Topfpflanzen sowie Schnittblumen (Gattung, Art) und deren Ansprüche
Kulturmaßnahmen:
Begründung der Arbeiten: Pikieren, Topfen, Pflanzen, Rücken, Stutzen, Schneiden, Ausbrechen, Stäben, Steuern der Blütezeit, integrierter Pflanzenschutz
Wachstumsfaktoren:
Temperatur (Heizen, Lüften), Luftfeuchtigkeit, Licht, Wasser (Gießen, Wasserqualität), Nährstoffe, CO2;
Einfluss der Klimafaktoren auf die Produktion der Pflanzen; Witterungsschäden und deren
Verhütung
Wachstumsregulatoren:
Methoden der Wachstumsbeeinflussung;
Präparate - deren Wirkung und Anwendungsbeispiele
Kulturverfahren:
Aktuelle Kulturverfahren von der Vermehrung bis zur Vermarktung mit allen gärtnerischen
Maßnahmen;
Integrierte und Biologische Produktionsverfahren
Ernte:
Zeitpunkt, Methoden, Putz- und Sortierverfahren, Sortierungs- und Qualitätsnormen
Lagerung:
Frischhalte- und Kühlmethoden, Lagerfähigkeit und Kühlschäden
Absatz:
Absatzmethoden, Absatzwege, überbetriebliche Vermarktungseinrichtungen
FERTIGKEITEN:
Vermehrung:
Generative- und vegetative Vermehrungsmethoden (Kopf- und Blattstecklinge, Teilung);
Vorbereitung der Anzuchtflächen;
Handhaben der Vermehrungseinrichtungen (Nebelanlagen, Vermehrung unter Folie)
Kulturmaßnahmen:
Bodenlockerung, Unkrautbekämpfung, Pikieren, Ein- und Umtopfen, Pflanzen, Rücken,
Schneiden, Stutzen, Formieren, Ausbrechen, Stäben, Aufbinden, Düngen, Pflanzenschutz
Regelung der Wachstumsfaktoren:
Heizen, Lüften, Gießen, Düngen, Schattieren, Abhärten, Belichten, Verdunkeln, Kühlen
Wachstumsregulation:
Anwendung von Wuchs- und Hemmstoffen
Ernte:
Schneiden, Ziehen, Räumen, Putzen, Sortieren, Bündeln, Verpacken, Kennzeichnen
Lagerung:
4
Hygiene im Frischhalteraum;
Wasserqualität
Erkennen der
- Jungpflanzen und fertigen Pflanzen der Hauptkulturen (siehe Kulturliste)
- häufigsten Unkräuter
- Schadbilder der wichtigsten Mangelerscheinungen, Schädlinge und Krankheiten, und
Durchführen der geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen
Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen)
IV. GEMÜSEBAU
KENNTNISSE:
Vermehrung:
Grundlagen der Pflanzenzüchtung;
Generative Vermehrung;
Vegetative Vermehrung (Veredlung, Teilung);
Saatgut (Handelsformen, Qualitätsunterschiede, Lagerung);
Sortenwahl nach betriebsspezifischen Grundlagen;
Marken- und Sortenschutz
Verfrühungsmöglichkeiten:
Kultur im Gewächshaus, Folientunnel und Flachabdeckungen
Kulturmaßnahmen:
Begründung der Arbeiten Bodenvorbereitung, Aussaat, Pikieren, Rücken, Auspflanzen, Ausbrechen, Stutzen, Schneiden, Aufbinden, Bodenpflege, Düngen, Integrierter Pflanzenschutz
Wachstumsfaktoren:
Temperatur (Heizen, Lüften), Luftfeuchtigkeit, Licht, Wasser (Gießen, Wasserqualität), Nährstoffe, CO2;
Einfluss der Klimafaktoren auf die Produktion der Pflanzen; Witterungsschäden und deren
Verhütung
Kulturverfahren:
Kulturfolgen für ein Jahr sowie Kulturverlauf entsprechend den aktuellen Kulturverfahren von
der Vermehrung bis zur Vermarktung der Pflanzen;
Fruchtfolgeplanung für Gewächshaus und Freiland;
Kulturverfahren für den privaten Nutzgarten;
Integrierte und Biologische Produktionsverfahren
Ernte:
Zeitpunkt, Methoden, Sortierung, Verpackung und Kennzeichnung, Qualitätsklassen
Lagerung:
Lagermethoden, Lagerbedingungen, Lagerfähigkeit
Absatz:
Absatzmethoden, Absatzwege, überbetriebliche Vermarktungseinrichtungen
5
FERTIGKEITEN:
Vermehrung:
Vorbereiten von Anzucht- und Pflanzflächen (Boden bearbeiten, Flächen einteilen, Pflanzabstand bestimmen);
Aussaat im Saatgefäß bzw. Direktsaat (händisch und maschinell); Bewerten der Jungpflanzenqualität;
Kulturmaßnahmen:
Ausführen aller erforderlichen Kulturarbeiten (siehe Kenntnisse)
Ernte:
Ernten, Putzen, Sortieren, Verpacken und Kennzeichnen der Verpackung
Lagerung:
Hygiene im Lagerraum
Erkennen der
- Jungpflanzen und erntereifen Gemüsearten der marktüblichen Kulturen (siehe Kulturliste)
- häufigsten Unkräuter;
- Schadbilder der wichtigsten Mangelerscheinungen, Schädlinge und Krankheiten, und
Durchführen der geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen
Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen)
V. BAUMSCHULE
KENNTNISSE:
Vermehrung:
Samen (Behandlung, Anbaumethoden);
Mutterpflanzengebundene Methoden - Abrisse, Ableger/Absenker;
Mutterpflanzenungebundene Methoden - Steckling, Steckholz;
Beschreibung dieser Vermehrungsmethoden und Pflanzenbeispiele;
Kulturablauf bei den angeführten Vermehrungsarten von der Werbung des Vermehrungsmaterials bis zur aufschulfähigen Jungware;
Veredlungen:
Okulation, Kopulation, Geißfuß, Anplatten
Pflanzenkenntnisse:
Über Gehölze und Stauden und deren Ansprüche (Wuchs, Boden- und Standort);
Wuchs- und Handelsformen der Zier- und Obstgehölze;
Obstarten mit Klima- u. Bodenansprüchen
Kulturverfahren und Kulturmaßnahmen:
Aktuelle Kulturverfahren und –maßnahmen bei Rosen, Sträuchern und Bäumen in Feldkultur; bei Stauden; bei Gehölzen in Containern sowie Obstgehölzen (Büsche- Halb- und Hochstämme) von der Vermehrung bis zur Vermarktung;
Integrierte und Biologische Produktionsverfahren;
Einfluss der Klimafaktoren auf die Produktion der Pflanzen; Witterungsschäden und deren
Verhütung
Absatz:
Absatzmethoden, Absatzwege, überbetriebliche Vermarktungseinrichtungen
6
FERTIGKEITEN:
Erkennen der
- Gehölze und Stauden des Durchschnittssortiments (auf Basis österr. Gemeinschaftskatalog) und Zuordnung nach Verwendungsmöglichkeiten (Wuchs, Boden- und Standortansprüche);
- häufigsten Unkräuter;
- Schadbilder der wichtigsten Mangelerscheinungen, Schädlinge und Krankheiten, und
Durchführen der geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen.
Vermehrung:
Verarbeitung von Steckhölzern und Stecklingen; Ausführung einer Okulation, Kopulation,
Anplatten
Schnittarbeiten:
Pflanzschnitt bei Jungpflanzen, Sträuchern verschiedener Altersstufen, Alleebäumen und
Obstbäumen; Astschnitt, Erziehungsschnitt und Erhaltungsschnitt
Rodearbeiten:
Rodung und Versorgung wurzelnackter Pflanzen u. Ballenpflanzen; Sortierung, Bündelung,
Kennzeichnung und Verschulung
Kulturarbeiten:
Stäben u. Binden, Düngen, Gießen, Pflanzenschutz
Bodenbearbeitung:
Hacken mit Handgeräten, Umstechen, Planieren, Abrechen
Container:
Substrat mischen, Eintopfen von Jungware, Umtopfen, Düngen, Gießen
Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen)
VI. GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU
KENNTNISSE:
Vermessen:
Maßstab; Einfache Vermessungsgeräte und Hilfsmittel; Lage- und Höhenmessung; Übertragung vom Plan ins Gelände
Gartentechnik:
Erd-, Stein-, Wege- und Holzbau
Pflanzenkenntnisse:
Über Gehölze, Stauden und Sommerblumen und deren Ansprüche (Wuchs, Boden- und
Standort);
Wuchs- und Handelsformen der Zier- und Obstgehölze;
Obstarten mit Klima- u. Bodenansprüchen
Rasenflächen:
Anlage und Pflege
7
Pflanzensonderstandorte:
Fensterkistchen, Trog, Moorbeet, Trocken- und Feuchtbiotope
Bepflanzungsbeispiele:
Vorgarten-, Wohn- und Nutzgarten-, Friedhof-Grabgestaltung
FERTIGKEITEN:
Planen und vermessen:
Lesen eines einfachen Planes;
Anfertigen einer Skizze;
Einfache Vermessungsarbeiten durchführen (Längen-, Winkel- und Höhenmessung);
Abstecken einer Fläche im Gelände nach einfachen Planunterlagen
Vorbereiten, Auspflanzen und Pflegearbeiten bei:
Beet- und Balkonpflanzen, Stauden, Zier- und Obstgehölzen;
Rasenflächen:
Anlage und Pflege
Schnittmaßnahmen:
Pflanz- und Erhaltungsschnitt bei Zier- und Obstgehölzen durchführen
Erkennen der
- gebräuchlichsten Gehölze, Stauden und Sommerblumen des Durchschnittssortiments (auf
Basis österr. Gemeinschaftskatalog) und Zuordnung nach Verwendungsmöglichkeiten
(Wuchs, Boden- und Standortansprüche);
- häufigsten Unkräuter;
- Schadbilder der wichtigsten Mangelerscheinungen, Schädlinge und Krankheiten, und
Durchführen der geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen.
Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen)
VII. FLORISTIK
KENNTNISSE:
Werkstoffe erkennen (begrenzte Sortimentsliste);
Hilfsmaterialien für floristische Werkstücke erkennen (standardisiertes Sortiment) und deren
Einsatzmöglichkeiten erklären;
Blumen- und Pflanzentransport;
Grundlagen der Gestaltungslehre (Form, Farbe, Struktur von Werkstoffen; Symmetrie,
Asymmetrie; Gestaltungsarten);
Werkstück-Theorie (Kranz, Strauß, Gesteck, Pflanzschale);
Anlassbezogene Floristik (Friedhofsfloristik, Advents- und Weihnachtsfloristik, Tisch- und
Tafelschmuck, Hochzeitsfloristik)
FERTIGKEITEN:
Schnittblumen versorgen;
Werkstoffe vorbereiten (Stützen, Drahten);
Schnittblumenarrangements in dekorativer Gestaltungsart (Vasenstrauß, Gesteck) anfertigen;
Friedhofsfloristik (Beerdigungskranz, Grabstrauß, Grabgesteck) anfertigen;
Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen)
8
VIII. BETRIEBSWIRTSCHAFT UND MARKTKUNDE
KENNTNISSE:
1. Betriebswirtschaft:
Produktionsgrundlagen eines Gartenbaubetriebes (Grundbesitzverhältnisse, Flächenausstattung des Betriebes, Grundbuchsauszug, Einheitswertbescheid);
Einfache Formen betriebswirtschaftlicher Aufzeichnungen;
Maßstäbe zur Beurteilung des Betriebserfolges;
Kostenrechnung;
Überblick über Steuern und Versicherungen
2. Marktkunde:
Überblick über Marktmechanismen;
Absatzformen;
Überblick über die Agrarmarktordnung;
Marketingmaßnahmen: Produktqualität, Warenpräsentation, Verkaufsverhalten
FERTIGKEITEN:
EDV und elektronische Kommunikationsmittel verwenden;
Verkaufsgespräch führen;
Verkaufspreis ermitteln;
Kundenberatung (Verkauf, Beratung, Pflegemaßnahmen)
IX. POLITISCHE BILDUNG
1. Standeskunde:
Aufgabe und Bedeutung des Gartenbaues im Rahmen der Land- und Forstwirtschaft;
Stellung der Land- und Forstwirtschaft in der Gesamtwirtschaft;
Gartenbauliche Organisationen und ihre wichtigsten Aufgaben:
Landwirtschaftskammer, Landarbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Innungen, Freie Berufsvertretungen, Genossenschaften, Jugendorganisationen;
Rechte und Pflichten des Lehrlings bzw. Prüfungswerbers;
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Gartenbau
2. Staatsbürgerkunde:
Lebensformen der Gemeinschaft;
Österreich in einem vereinten Europa;
Rechte und Pflichten des Staatsbürgers;
Einrichtungen des demokratischen Staates für seine Bürger;
Die Gemeinde - ihre Einrichtungen und ihre Aufgaben;
Gesetzgebung und Vollziehung der Länder und des Bundes;
Einrichtungen der direkten Demokratie;
Umgang mit Behörden;
Die wichtigsten überstaatlichen Organisationen
3. Sozial- und Selbstkompetenz
Eigenständiges Denken und Handeln;
10
Konfliktfähigkeit und Konfliktbewältigung;
Kommunikation;
Teamfähigkeit;
Kooperation;
Gesellschaftsrelevante Fragen;
X. SCHRIFTVERKEHR
Privater, beruflicher und geschäftlicher Schriftverkehr:
Lebenslauf, Ansuchen, Bewerbungen, Berichte;
Rechnung, Lieferschein;
Ausfüllen von Drucksorten und Formularen, Zahlungsverkehr;
Belegsammlung, Dokumentenmappe;
Führen des Tagebuches;
Fachaufsätze
XI. FACHRECHNEN
Grundrechnungsarten;
Einfache Flächen- und Raumberechnungen;
Einfache Bruch-, Prozent- und Schlussrechnungen am Beispiel von Mischungs- und Verhältnisrechnungen wie Lösungs- und Verbrauchsberechnung für Düngung und Pflanzenschutz; Mengenberechnung für Düngung, Substratherstellung und –verbrauch; Flächenund Pflanzenbedarfsberechnung;
Maßstabgetreues Zeichnen
11
PRÜFUNGSPLAN
§1
Gliederung
(1) Die Facharbeiterprüfung im Lehrberuf Gartenbau gliedert sich in eine theoretische und
praktische Prüfung.
(2) Die theoretische Prüfung umfasst die Gegenstände:
Fachlicher Teil:
(1) Gartenbauliche Grundlagen:
Botanik
Klima
Bodenkunde, Substratkunde
Pflanzenernährung
Pflanzenschutz
(2) Gartenbauliches Basiswissen
(3) Arbeitssicherheit und Gartenbautechnik
(4) Zierpflanzenbau
(5) Gemüsebau
(6) Baumschule
(7) Garten- und Landschaftsbau
(8) Floristik
Allgemeiner Teil:
(9) Betriebswirtschaft und Marktkunde
(10) Politische Bildung
(11) Schriftverkehr
(12) Fachrechnen
(3) Die praktische Prüfung besteht aus der Prüfarbeit und dem Fachgespräch.
(4) Die theoretische Prüfung in den Gegenständen 9-12 entfällt, wenn der Prüfungskandidat
das Erreichen des Lehrzieles der letzten Klasse der fachlichen Berufsschule für den
Lehrberuf Gartenbau oder den erfolgreichen Abschluss einer die Lehrzeit ersetzenden
berufsbildenden mittleren oder höheren Schule nachgewiesen hat.
12
§2
Theoretische Prüfung
(1)
Die theoretische Prüfung hat schriftlich und/oder mündlich zu erfolgen.
(2)
Die theoretische Prüfung hat nach Möglichkeit vor der praktischen Prüfung erfolgen.
(3)
Die Aufgaben haben nach Umfang und Niveau dem Zweck der Facharbeiterprüfung
und den Anforderungen der Berufspraxis zu entsprechen.
(4)
Die theoretische Prüfung hat in den Gegenständen Gartenbauliche Grundlagen, Gärtnerisches Basiswissen und Arbeitssicherheit und Gartenbautechnik von allen Kandidaten zu erfolgen.
(5)
Die Gegenstände Zierpflanzenbau, Gemüsebau, Baumschule, Garten- und Landschaftsbau und Floristik sind Wahlpflichtgegenstände.
(6)
Zierpflanzenbau, Gemüsebau und Baumschule sind Gegenstände aus dem Produktionsbereich.
(7)
Garten- und Landschaftsbau und Floristik sind Gegenstände aus dem Dienstleistungsbereich.
(8)
Aus den Gegenständen unter Punkt 6 hat jeder Kandidat bei der Facharbeiterprüfung
verpflichtend eines zu wählen.
(9)
Ebenso hat der Kandidat einen Gegenstand unter Punkt 7 verpflichtend zu wählen.
(10) Die Kenntnisse und Fertigkeiten in den nicht gewählten Gegenständen des Produktionsbereiches sind im Rahmen der Prüfung Gärtnerisches Basiswissen nachzuweisen.
(11) Das Gärtnerische Basiswissen kann durch eine Erkennerstraße und durch einen „Multiple Choice“-Test zu prüfen. Diese Prüfung kann auch in rechner-unterstützter Form
erfolgen.
(12) Die Aufgaben sind in jedem Gegenstand so zu stellen, dass sie in Regel in längstens
30 Minuten bewältigt werden können.
(13) Den Prüfungsgegenständen der theoretischen Prüfung ist der jeweils gültige Ausbildungsplan zu Grunde zu legen.
13
§3
Praktische Prüfung
Prüfarbeit
(1) Die Prüfarbeit ist in den gewählten Wahlpflichtgegenständen zu absolvieren.
(2) Die Prüfungskommission hat unter Bedachtnahme auf den Zweck der Facharbeiterprüfung die Anforderungen der Berufspraxis und das Tätigkeitsgebiet des Lehrbetriebes jedem Prüfling eine Prüfarbeit zu stellen.
(3) Für die Bewertung der Prüfarbeit sind folgende Kriterien maßgebend:
1. Effizienz und Sauberkeit
2. fachgerechte Arbeitsweise,
3. fachgerechtes Verwenden der richtigen Werkzeuge und Maschinen
4. Einhalten des vorgeschriebenen Zeitrahmens
Fachgespräch
(1) Das Fachgespräch ist in den gewählten Wahlpflichtgegenständen zu absolvieren.
(2) Das Fachgespräch hat sich aus der praktischen Tätigkeit heraus zu entwickeln. Hiebei ist
unter Verwendung von Fachausdrücken das praktische Wissen des Prüflings festzustellen.
(3) Das Fachgespräch hat praxisrelevante Inhalte zu behandeln und soll in Form eines möglichst lebendigen Gesprächs durch Schilderung von Situationen oder Problemen geführt
werden. Hiebei ist auf die Anforderungen der Berufspraxis (Kundenorientierung) Bedacht
zu nehmen. Demonstrationsobjekte, sowie Fragen über einschlägige Schutzmaßnahmen
und die Arbeitssicherheit, sowie Umweltschutz und Entsorgungsmaßnahmen sind mit
einzubeziehen.
(4) Das Fachgespräch soll für jeden Prüfling zumindest 15 Minuten dauern. Es ist jedenfalls
nach 30 Minuten zu beenden.
14
Herunterladen