Physiologie - sixbynine.de

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Physiologie, Akustik
Physiologie
Akustik
Physikalische Grundlagen
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Schallwellen sind Druckschwankungen der Luft, die sich als longitudinale Schwingungen mit 330m/s
ausbreiten
minimale Schallintensität ,die wahrgenommen werden kann (Absolutschwelle I 0) beträgt 10-12 Watt/m2
entspricht Schalldruckschwankungen von 2*10-5 N/m2(=[Pa]) bei 1000 Hz
Empfindungsstärke nimmt mit dem Logarithmus der Reizstärke zu (Weber-Fechner-Gesetz) 
Dezibel-Skala : 20 dB bedeuten jeweils eine Verzehnfachung des Schalldruckes, 6 dB eine
Verdoppelung, Nullpunkt bei minimaler Hörschwelle (=2*10-5 Pa), 10 dB = 1 B [Bel]

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Weber-Quotient : c =
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Schmerzgrenze bei 120 dB
Dauerbeschallung mit 90 dB ergibt allerdings auch schon Hörschäden
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L  20  log
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Hörschwelle (=2*10-5 N/m2)
Frequenzbereich des Ohres : 16 – 20.000 Hz (70y: 13.000 Hz  Presbyakusis)
Frequenzverdoppelung = Oktave, 3/2 = Quinte, 4/3 = Quarte, ...
Weißes Rauschen enthält alle Frequenzen gleichzeitig
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Fechner :   k  log
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Stevens :
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Schallintensität/~leistung [Watt/m2] ~ (Schalldruck)2 

= kleinste unterscheidbare Reizintensität / Reizintensität = const.
px
dB; L = Lautstärkepegel in dB, Px = gemessener Schalldruck, P0 = Schalldruck der
p0

0
; φ = Reizintensität, φ0=Reizintensität an Schwelle
  k     0 
a
I x  c  p x , c = konstanter Faktor
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Bau und Funktion des Ohrs
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äußeres Ohr = Ohrmuschel und Gehörgang
 Schallwellensammlung
 Resonanzfrequenz bei 3500 Hz
 Richtungsabhängige Veränderung der Klangfarbe durch von Einfallswinkel bestimmter
Filterwirkung  Richtungshören
Mittelohr = Paukenhöhle
 Lufthaltig, trommelförmig
 Mit Tube (Ohrtrompete, Eustachischer Röhre) mir Rachenraum verbunden
 Schleimhautepithel resorbiert stetig Luft  Unterdruck  wird ausgeglichen über Tube, wenn
nicht  reduzierte Hörfähigkeit bedingt durch verminderte Schwingfähigkeit des
Trommelfells
 Trommelfell  Hammer (Malleus), Amboss (Incus), Steigbügel (Stapes)  ovales Fenster
 Druckverstärkung für Ausgleich des höheren Schallwellenwiderstands in Schneckenflüssigkeit
um 22 (/26) dB durch Flächenverhältnis des Trommelfells zur Fußfläche des Steigbügels
 Durch Zusammenfallen aller Schwer- und Drehpunkte der Gehörknöchelchen gibt es kein
Klirren beim Gehen und Drehen
 Schallschutz durch M. tensor tympani ( N. trigeminus) spannt Trommelfell  vermehrte
Reflektion  verminderte Schallübertragung; auch M. stapedius ( N. facialis, Hyperakusis
bei Fazialisparese)  Kippung der Steigbügelfußplatte
 Lauschen und gezieltes Hinhören wahrscheinlich durch Veränderung der Resonanzfrequenz
der Gehörknöchelchenkette
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Physiologie, Akustik
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Innenohr = Vestibularapparat und Schnecke = Labyrinth
 Scala vestibuli (ovales Fenster) und Scala tympani (rundes Fenster) mit Perilymphe (140
mmol/l Na+ = extrazelluläre Flüssigkeit) gefüllt und verbunden über Helicotrema
 Scala media mit Endolymphe ( hoher K+-Gehalt 145 mmol/l ) gefüllt, enthält Corti-Organ mit
Haarzellen, über Ductus reuniens mit Endolymphräumen des Vestibularapparats verbunden
 Morbus Menière : gesteigerter Innenohrdruck und Gleichgewichtsstörungen durch Hydrops
der Scala media und Veränderter Ionenzusammensetzung der Endolymphe  kein
Generatorpotential
 Einorttheorie (überholt) : jede Frequenz setzt Basilarmembran an einem bestimmten Ort in
Bewegung
 Wanderwellentheorie : Vom Steigbügel an die Scala vestibuli abgegebene Druckstöße in der
Schneckenflüssigkeit induzieren eine Oberflächenwelle in der Schnecke, wobei die Energie
zurück an die Schneckenflüssigkeit und das Runde Fenster abgegeben wird. Da jeder
Membranabschnitt eine spezifische Eigenfrequenz

E
m (E = Elastizität der Membran, m =
besitzt, wird das Corti-Organ nur dort maximal bewegt. Am
Beginn der Schnecke  hohe Frequenzen, am Ende  tiefe Frequenzen, durch
frequenzabhängige Dämpfung bei der Ausbreitung der Wellen
Aktive Verstärkung durch kochleären Vibrationsverstärkungsmechanismus mit
Energieverbrauch in Form der äußeren Haarzellen.
Mikrophonpotential : durch mitschwingende elektrische Ladung im Corti-Organ, kann über
elektrische Verstärkung wiedergegeben werden.
Tonhöhenwahrnehmung : Einorttheorie und Tonhöhenwahrnehmung auch bei periodisch
wiederkehrenden Schwingungsereignissen (z.B. 16 Hz Folge von Knacken) im nichteingeschwungenen Zustand
Knochenleitung : über schallsynchrone Kompressionen und Dekompressionen des Schädels,
welche Schnecke komprimieren und aufgrund der unterschiedlichen Dehnbarkeiten der Fenster
eine Basilarmembran-Verschiebung auslösen ( Hörereignis)  bei Mittelohrerkrankung:
Schwabach-Test  Stimmgabel auf Vertex wird im kranken Ohr lauter empfunden
bewegte Masse der Schneckenflüssigkeit)




Funktion des Transformationsorgans
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Eine Reihe innerer und Dreierreihe äußerer Haarzellen zwischen Stütz- und Pfeilerzellen
Besitzen Hörhärchen (Stereozilien), deren Länge nach außen hin zunimmt
Scala vestibuli und Scala tympani ca. 0 mV, Scala media +85 mV, innere Haarzelle –40 mV, äußere
Haarzelle –70 mV, Potetialdifferenz zw. Scala media und Innerem der Haarzelle = 155 mV
Öffnen bei Auslenkung in Richtung des längsten Ziliums (außen) Kaliumkanäle  Einstrom von K+Ionen  Depolarisation
Bewegung in andere Richtung schließt K +-Kanäle und öffnet Ionenkanäle an basolateraler
Zellmembran, sodaß K+-Ionen ausströmen  Repolarisation
Da bei gleichem Ausschlag in beide Richtungen mehr Depolarisation als Repolarisation geschieht,
entsteht ein Rezeptorpotential  Freisetzung von Ca++-Ionen  Freisetzung von glutamatartigem
Transmitter in afferenten synaptischen Spalt  Generatorpotential an postsynaptischen Ionenkanälen
 AP’s in Nervenfaser  Ganglion spirale
Sauerstoffversorgung des Corti-Organs durch Blutgefäße in Stria vascularis und Schneckenflüssigkeit
(verminderte Versorgung wahrscheinlich Grund für akuten Hörsturz, kann auch zu bleibenden
Hörschäden führen)
Innervation der Haarzellen
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Haarzellen sind sekundäre Sinneszellen
Innere Haarzellen : einzeln innerviert  Tonhöhenunterschiede
Äußere Haarzellen  mehrere zu einer ableitenden Nervenfaser zusammengeschaltet  höhere
Empfindlichkeit für geringe Schallintensitäten
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Physiologie, Akustik
Hörbahn
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Ganglion
spirale
im
Modiolus der Ohrschnecke
 Ncl. Cochlearis ventralis
et dorsalis
Nur in den unteren Regionen
der Hörnbahn eine reine
tonotope Abbildung der
Frequenzen
Olivenkomplex
:
erste
Verrechnung
der
Zeitunterschiede und somit
Richtungseindruck
Im Colliculus inferior der
Lamina
quadrigemina
Verbindungen zu oberem
Hügel und damit optischen
Reizen und Entstehungsort
des motorischen Payerschen
Ohrmuschelreflexes
Corpus geniculatum mediale
gibt erste emotionale Färbung
und
wahrscheinlich
Zeitgebung für Harmoniewahrnehmung (hier gibt es Neurone, die nur bei ganzzahligen Vielfachen
einer Grundfrequenz „Feuern“)
Primäre Hörrinde im Operculum in der Tiefe der Sylvischen Fissur (Heschelsche Querwindung) 
sekundäre und tertiäre Felder, sensorisches (Wernicke-) und motorisches (Broca-) Sprachzentrum
Kodierung der Lautstärke durch Amplitude des Generatorpotentials und somit Pulsfrequenz der AP’s
Kodierung der Tonhöhe durch den Ort auf der Basilarmembran, an dem maximale Schwingung
stattfindet  tonotope Abbildung
Laterale Hemmung: Wenn Basilarmembran nach intensiver Beschallung mit einer Frequenz mit
geringfügig höherer beschallt wird, wird dieser höher empfunden als er ist.
Tinnitus bei anhaltender Selbsterregung des nervösen akustischen Systems (Töne, Rauschen, Klingeln)
Richtungshören
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Durch zeitversetzte Ankunft, spezielle Form der Ohrmuschel (s.o., entwickelt sich postnatal) und
frequenzabhängige Dämpfung in der Luft (Dispersion) (Donnergrollen)
Erste beiden Mechanismen nicht beim monauralen Hören
schon Richtungseindruck nach wenigen Millisekunden (Sehen:1s)
Schwelle für das Richtungshören bei 2 – 4 Grad
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Physiologie, Akustik
Psychophysik
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Hörschwelle bei 2 bis 5 kHz am niedrigsten
Phonskala entspricht der dB-Skala bei 1000
Hz
„Isophone“ sind Kurven gleicher subjektiv
empfundener Lautstärke
Empfindlichkeit bei Mikrophonmessungen
durch Filter (A,B,C) angepasst  „dB,A“
„Sone“ nach Stevens mittels doppelter
empfundener Lautstärke: 50 doppelt so laut
wie 40, 60 viermal, 70 achtmal  40 Phon
= 1 sone, 50 Phon = 2 sone, 60 Phon = 4
sone, 80 Phon = 16 sone, 120 Phon = 256
sone
Hauptsprachbereich bei 300 – 4.000 Hz
Intensitäts-Unterschiedschwelle
bei
Optimalbedingungen bei 1 dB
Frequenz-Unterschiedsschwelle
bei
Optimalbedingungen unter 1% (bei 1 kHz
bei 0,3%)
Audiologische
Untersuchungsmethoden
Schwabach-Test :
Weber-Versuch :
Hörbarkeit von leichtem Sprechen und Stimmgabeln aus bestimmten Entfernungen
Stimmgabel auf Schädelmitte, Ton sollte „gleichlaut“ sein, bei Schalleitungsstörung
lateralisation in krankes Ohr, bei Innenohrschwerhörigkeit in gesundes Ohr.
Rinne Versuch :
angeschlagene Stimmgabel auf Warzenfortsatz sollte nach Nachlassen der Hörbarkeit
über Knochenleitung vor dem Ohr normalerweise wieder gehört werden können
(Rinne „positiv“). Bei Schalleitungsstörung nicht (Rinne „negativ“)
Tonschwellenaudiomertrie :
Tongenerator mit regulierbarer Intensität und Frequenz über Kopfhörer oder
Tongenerator auf Mastoid zur Aufzeichnung eines Audiogramms (mit zunehmender
Lautstärke nach unten  zur Verdeutlichung von Hörverlusten (z.B. c4-Senke bei
Knalltraumen oder Einschränkung der Binnenohrknochenbeweglichkeit als eine Art
von Arthritis))
SISI-Test (short increment sensivity index) :
Lautstärkesprünge mit 250 ms Länge während eines 20-dB-Tons, Anzahl der
Erkannten wird registriert. Noch 100%-ige Erkennung bei chochleärem Schaden, aber
nicht bei neuraler Schädigung.
Sprachaudiometrie :
Sprachverständlichkeit wird anhand standardisierter Testworte überprüft
Elektrocochleographie (EcochG)
mit Elektroden Trommelfell
Impendanzaudiometrie :
Echo des Trommelfells
BERA (brainstem-evoked response audiometry  Hirnstammpotentiale) und ERA (evoked response
audiometry  akustisch-evozierte Potentiale) aus EEG
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