MS und TRAPS Tania Kümpfel1 1Institut für Klinische Neuroimmunologie – Klinikum Grosshadern, LMU-München Mutationen im TNFRSF1A Gen auf Chromosom 12p13 sind mit dem Tumor Nekrose Faktor Rezeptor 1-assoziierten periodisches Syndrom (TRAPS) assoziiert, welches zu den hereditären autoinflammatorischen Syndromen zählt. Klinisch manifestiert sich das TRAPS mit einem breiten Spektrum von Symptomen wie Fieber, Bauchschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, urtikariellen Hautexanthemen und Konjunktividen oder periorbitalem Ödem. Das TNFRSF1A Gen konnte kürzlich auch als neuer Risikofaktor an einer MS zu erkranken, identifiziert werden. Wir konnten zeigen, dass MS Patienten mit zusätzlichen unklaren rheumatologischen Beschwerden häufig eine R92Q Mutation im TNFRSF1A Gen aufweisen und dass insgesamt etwa 4-5 % der MS Patienten in Deutschland Träger dieser spezifischen Mutation sind. Therapeutisch können TRAPS Symptome bei MS Patienten durch intermittierende Gabe nicht-steroidaler Antiphlogistika und/oder niedrig-dosierte Steroide behandelt werden. Klinisch äußert sich die MS bei Patienten mit R92Q Mutation mit einem typischen Erkrankungsverlauf, allerdings zeigen diese Patienten häufiger verstärkte Nebenwirkungen (NW) unter einer Interferontherapie. In einer aktuellen Studie an 125 MS Patienten, die mit Interferon (IFN) behandelt wurden, hatten MS Patienten mit einer Mutation im TNFRSF1A Gen signifikant stärkere Nebenwirkungen unter der IFN Therapie als MS Patienten ohne Mutation. Zusammenfassend kann eine R92Q Mutation im TNFRSF1A Gen zum Einen das Erkrankungsrisiko für eine MS erhöhen und zum Anderen zu Symptomen eines TRAPS führen. Bei MS-Patienten mit zusätzlichen unklaren rheumatologischen Beschwerden und ausgeprägten Nebenwirkungen unter einer IFN Therapie sollte an das Vorliegen eines TRAPS gedacht und eine molekulargenetische Untersuchung erwogen werden. . .