Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.lehrbegleitung.com 1. VO: Was ist Psychologie? „Gegenstand der Psychologie sind Verhalten, Erleben und Bewusstsein des Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne und deren innere (im Individuum angesiedelte) und äußere (in der Umwelt lokalisierte) Bedingungen und Ursachen.“ Hermann Ebbinghaus (1908): „Die Psychologie hat eine lange Vergangenheit, doch nur eine kurze Geschichte.“ ψυχή – Hauch, Atem, Seele Rudolf Goclenius (1547-1628) verwendet erstmals 1590 den Begriff psychologia Die deutsche Bezeichnung Psychologie stammt von Christian Wolff (1676‑ 1754) Psychology 1840 erstmals im Titel eines Buches von Friedrich August Rauch (18061841) verwendet psychology – mental philosophy Aristoteles (384 – 322 v.u.Z.) Wilhelm Wundt (1832 – 1920): Gründung des ersten experimentalpsychologischen Laboratoriums der Welt an der Universität Leipzig 1879 Hermann von Helmholtz (1821 – 1894) 1862: Wundts erste Psychologie-Vorlesung in Heidelberg: Psychologie vom naturwissenschaftlichen Standpunkt 1874: Lehrstuhl für induktive Philosophie in Zürich 1875: Lehrstuhl für Philosophie in Leipzig Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835) Philosophie als „Königin der Wissenschaft“: systematische begriffliche Durchdringung der Wirklichkeit Niedergang von Geschichts- und Naturphilosophie Max Weber (1864 – 1920): „Entzauberung der Welt“ durch die moderne Wissenschaft WS 2002/03 Probleme der Erkenntnistheorie in wahrnehmungs- bzw. denkpsychologische Fragestellungen umdeuten Probleme der Erkenntnistheorie in wahrnehmungs- bzw. denkpsychologische Fragestellungen umdeuten Entstehung der Psychologie: Identitätskrise der Philosophie – eine mögliche Lösung: Probleme der Erkenntnistheorie nach Art der Naturwissenschaften zu behandeln Physiologie als Vorbild Johannes Müller (1801 – 1858) Vitalismus Anti-Vitalisten •Émil Du Bois-Reymond (1818 – 1896) •Ernst Brücke (1819 – 1892) •Hermann Helmholtz (1821 – 1894) •Carl Ludwig (1816 – 1895) organische Physik „... die Wahrheit geltend zu machen, dass im Organismus keine anderen Kräfte wirksam sind, als die gemeinen physikalisch-chemischen“ Nemo psychologus nisi physiologus! Nur der Physiologe kann Psychologie betreiben! Johannes Müller Handbuch der Physiologie des Menschen (1834 u. 1840) „physiologisch“ = „experimentell“ Psychologie: traditionelle Problemstellungen der Philosophie werden mit in der Physiologie erprobten Forschungsweisen zu bearbeiten versucht Psychologismus o „führungswissenschaftlicher“ o „reduktionistischer“ Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft (1781) „Antipsychologismus“ o Neukantianismus o Phänomenologie Diplomprüfungsordnung für Psychologie (1941) Identitätskrise der Philosophie im 19. Jahrhundert von [email protected] Seite 1 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.lehrbegleitung.com 2. VO: Wie ist Psychologie als Wissenschaft möglich? „Gegenstand der Psychologie sind Verhalten, Erleben und Bewusstsein des Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne und deren innere (im Individuum angesiedelte) und äußere (in der Umwelt lokalisierte) Bedingungen und Ursachen.“ wissenschaftliches Wissen = „öffentliches“ Wissen WS 2002/03 Würzburger Schule: Narziss Ach (1871-1946) Karl Bühler (1879-1963) Ernst Dürr (1878-1913) Karl Marbe (1869-1953) August Messer (1867-1943) Otto Selz (1881-1943) Karl Bühler (1879 – 1963) begründete 1922 das Wiener Psychologische Institut Charlotte Bühler (1893 – 1974) Wie ist öffentliches Wissen über privates Erleben möglich? Karl und Charlotte Bühler Das beobachtende Subjekt fällt mit dem zu beobachtenden Objekt zusammen. Methode der Würzburger Schule: rückschauende Selbstbeobachtung von unter experimentellen Bedingungen erzeugten psychischen Vorgängen „in der inneren Wahrnehmung gegeben“ „Beobachtung des in der inneren Wahrnehmung Gegebenen“ Selbstbeobachtung, Introspektion Immanuel Kant Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) Immanuel Kant (1724 – 1804) Kritik der Introspektion: „... und selbst die Beobachtung an sich schon den Zustand des beobachteten Gegenstandes alteriert und verstellt“. Franz Brentano (1838 – 1917) „Denn wer den Zorn, der in ihm glüht, beobachten wollte, bei dem wäre er offenbar bereits gekühlt, und der Gegenstand der Beobachtung verschwunden.“ „Paradigmen“ Wilhelm Wundt: „Externalisierung“ psychischer Vorgänge im Experiment Psychisches wird über seine Beziehung zu physischen Vorgängen erfasst Franz Brentano Psychologie vom empirischen Standpunkte (1874) Begründung der phänomenologischen Psychologie Retrospektion Oswald Külpe (1862 – 1915) von [email protected] Karl Bühler Tatsachen und Probleme zu einer Psychologie der Denkvorgänge (1907/1908) Hauptergebnisse Karl Bühlers: o unanschauliche „Gedanken“ als wesentlicher Bestandteil unseres Denkens o geordneter Denkverlauf folgt nicht primär den Gesetzen der Assoziation, sondern den Forderungen der gedachten Gegenstände Problem der sprachlichen Kommunizierbarkeit von inneren Erlebnissen Ist es richtig? Das Zukünftige ist ebenso eine Bedingung des Gegenwärtigen wie des Vergangenen „Von Worten oder Vorstellungen war bei alledem keine Spur“ Normierung der Sprache Gestalttheoretische Schule M. Wertheimer K. Koffka (1880-1943) (1886-1941) W. Köhler (1887-1967) Entwicklung der Psychologie in den USA: das innere Erleben wird als Gegenstand fallengelassen; Psychologie wird als die Wissenschaft vom Verhalten von Organismen bestimmt John B. Watson (1878-1958) Psychology as the Behaviorist views it (1913) „Behaviorismus“ o Psychologie als objektiver Zweig der Naturwissenschaft o Vorhersage und Kontrolle von Verhalten Seite 2 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I o o o aus http://www.lehrbegleitung.com Introspektion spielt keine Rolle Verhalten wird nicht in Bewusstseinsbegriffen interpretiert kein prinzipieller Unterschied zwischen tierischem und menschlichem Verhalten Psychologie als Wissenschaft vom inneren Erleben - Psychologie als Wissenschaft vom Verhalten Geisteswissenschaftliche Psychologie Verstehende Psychologie WS 2002/03 Seele – Leib sōma = sēma der Leib als Grabmal der Seele Denken Wollen Begehren Abwertung von Leiblichkeit und Sinnlichkeit christliche Philosophie des Mittelalters René Descartes (1596 – 1650) Wilhelm Dilthey (1833 – 1911) Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie (1894) Eduard Spranger (1882-1963) Karl Jaspers (1883-1969) Theodor Erismann (1883-1961) res extensa res cogitans Zirbeldrüse (glans pinealis) als Ort der Wechselwirkung zwischen Seele und Körper psychophysischer Parallelismus „objektiver Geist“ Gustav Theodor Fechner (1801 – 1887) Erleben – Ausdruck – Verstehen Hermeneutik Methode des Verstehens symbolisch artikulierter Bedeutungen „hermeneutischer Zirkel“: Einzelnes kann nur in seiner Beziehung zum Ganzen, das Ganze aber wiederum nur über die Auslegung des Einzelnen verstanden werden „Soviele Psychologien nebeneinander wie heute, soviele Ansätze auf eigene Faust sind wohl noch nie gleichzeitig beisammen gewesen.“ Karl Bühler Die Krise der Psychologie (1927) Aspekte - Erleben - Verhalten - symbolische Artikulationen Methoden - Introspektion - Beobachtung - Hermeneutik Methodenpluralismus Ein und dasselbe Wesen erscheint sich selbst als „Geist“ und zugleich anderen als „Leib“. Ernst Mach (1838 – 1916) Ernst Mach Beiträge zur Analyse der Empfindungen (1886) Ob ein (Bewusstseins-)Element als psychische Eigenschaft oder als physische Eigenschaft zu betrachten ist, hängt einzig und allein von seiner Beziehung zu anderen Elementen ab. Psychische Vorgänge sind in ihrer Beziehung zu physiologischen Prozessen wissenschaftlich zu untersuchen Georg Elias Müller (1850 – 1934) G. E. Müller (1896): psychophysische Axiome 1. Jedem Zustand des Bewusstseins liegt ein materieller Vorgang, ein sogenannter psychophysischer Prozess, zu Grunde, an dessen Stattfinden das Vorhandensein des Bewusstseinszustandes geknüpft ist. Leib-Seele-Problem 2. Einer Gleichheit, Ähnlichkeit, Verschiedenheit der Beschaffenheit der Empfindungen [...] entspricht eine Gleichheit, Ähnlichkeit, Verschiedenheit der Beschaffenheit der psychophysischen Prozesse, und umgekehrt. Dualismus - Monismus Platon (427 – 347 v.u.Z.) Hubert Rohracher (1903 – 1972) Elektroenzephalogramm – EEG Ideenwelt – Körperwelt „Hirnstrombild“ 3. VO :Der Traum vom „objektiven Blick“ ins Erleben von [email protected] Seite 3 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.lehrbegleitung.com Hans Berger (1873 – 1941) Alpha-Wellen Beta-Wellen EEG als Indikator für „Aktivierung“: rasche, kleine Wellen sind Ausdruck hoher Aktiviertheit WS 2002/03 transzendental transzendent diesseits jenseits aller Erfahrung Raum und Zeit als transzendentale Anschauungsformen Die Möglichkeit der Mathematik beruht auf den a priori gegebenen Anschauungsformen Raum und Zeit. EEG – Frequenzmuster evoziertes Potential (EP) event-related-potential (ERP) EEG-Audiometrie Computer-Audiometrie kortikale Gleichspannungspotentiale DC-Potentiale Mathematik ist in der Psychologie nicht anzuwenden, weil die Phänomene des inneren Sinnes nur eine zeitliche, nicht aber auch eine räumliche Ausdehnung haben. Psychologie als Wissenschaft, neu gegründet auf Erfahrung, Metaphysik und Mathematik (1824/1825) Johann Friedrich Herbart (1776 – 1841) DC-Potentiale – Beispiele linkes Bild: sprachliche Aufgabe rechtes Bild: Raumvorstellungsaufgabe Die Seele ist zu keiner anderen Modifikation fähig als zur Selbsterhaltung gegen Störungen von außen. Positronenemissionstomographie – PET „Vorstellungen“ funktionelle Magnetresonanztomographie fMRT functional Magnetic Resonance Imaging – fMRI „Intensität“ als neben der Zeit zweite Dimension, in der psychische Erscheinungen existieren Carl Vogt (1817 – 1895) 4. VO: Psychophysik Psychologie und Mathematik – Psychophysik Immanuel Kant (1724 – 1802) Die Selbstbeobachtung als empirische Grundlage der Psychologie ist problematisch, weil „die Beobachtung an sich schon den Zustand des beobachteten Gegenstandes alteriert und verstellt“. Immanuel Kant Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) Die „empirische Seelenlehre [muss] jederzeit von dem Range einer eigentlich so zu nennenden Naturwissenschaft entfernt bleiben, [...] weil Mathematik auf auf die Phänomene des inneren Sinnes und ihre Gesetze nicht anwendbar ist.“ Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft (1781) „transzendentale Ästhetik“: wie ist reine Mathematik möglich? von [email protected] Fechners Kritik: Bei Herbart fehlt der Bezug auf körperliche Vorgänge und damit ein konkreter Ansatz zur Messung Psychisches und Physisches als zwei Weisen, in denen ein und dasselbe Grundwesen erscheint Psychophysik ist die „exacte Lehre von den functionellen oder Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Körper und Seele, allgemeiner zwischen körperlicher und geistiger, physischer und psychischer Welt“ Gustav Theodor Fechner Elemente der Psychophysik (1860) Zend-Avesta oder über die Dinge des Himmels und des Jenseits (1851) Fundamentalformel: d = d d .... momentane Änderung der Intensität der geistigen Tätigkeit ..... die zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessene ursprüngliche Intensität der die geistige Aktivität begleitenden körperlichen Vorgänge Seite 4 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.lehrbegleitung.com d ... momentane Änderung dieser körperlichen Intensität Maßformel: = log /b wobei b den Wert von bezeichnet, für den = 0 Das ursprüngliche Programm der Psychophysik ist nicht empirisch zu realisieren, weil sich die das subjektive Erleben begleitenden hirnphysiologischen Prozesse nicht eindeutig identifizieren und daher auch nicht messen lassen. Fechners Lösung: „Wir werden [...] den Reiz, das Anregungsmittel der Empfindung, als Elle an die Empfindung anlegen.“ „innere“ versus „äußere“ Psychophysik Ernst Heinrich Webe r(1795 – 1878) S/S0 = k = konstant Die relative Unterschiedsschwelle ist konstant. Konstante k „Weber-Bruch“ dR = c dS/S durch Integration erhält man die “Maßformel“: R = C + c log S wobei c vom Weber-Bruch k und die additive Konstante C von der Absolutschwelle S0 abhängen absolute Schwelle Unterschiedsschwelle - just noticeable difference Messung der subjektiv empfundenen Lautstärke von Schallereignissen Differenz von I2 und I1 in Dezibel: 10 log10 (I2/I1) Wenn I2 doppelt so groß wie I1ist, dann berechnet sich die Differenz zwischen I2 und I1 in Dezibel aus 10 log 2 = 3 Dezibel WS 2002/03 absolute Schwelle Unterschiedsschwelle just noticeable difference S = k log R Die Annahme immer gleich großer Intervalle auf der R-Skala ist eine rein spekulative Voraussetzung. Joseph Plateau (1801-1883) Klassische Methoden zur Bestimmung von Schwellenwerten: o indirekte Skalierungsverfahren o direkte Skalierungsverfahren Stanley S. Stevens „Potenzgesetz“ R = k·Sn Fechner: gleichen Reizverhältnissen entsprechen gleiche Empfindungsunterschiede Stevens: gleichen Reizverhältnissen entsprechen gleiche Empfindungsverhältnisse Fechner: R = log S S1 = 1 S2 = 2 S3 = 4 S4 = 8 etc. Stevens: R = Sn S1 = 1 S2 = 2 S3 = 4 S4 = 8 R1 = 0 R2 = 0,3 R3 = 0,6 R4 = 0,9 (n=2) R1 = 1 R2 = 4 R3 = 16 R4 = 64 Sn+1/Sn = 2 Rn+1 – Rn = 0,3 Sn+1/Sn = 2 Rn+1/Rn = 4 Zur Psychologie des Sehens Schwelle: kein sprunghafter Wechsel, sondern ein kontinuierlicher, stetiger Prozess Cambridge Anthropological Expedition 1898 Phon-Skala Alfred Cort Haddon (1855-1940) Torres-Strait-Islands 5. VO: Psychophysik & Sehen Edward B. Titchener (1867-1927) "innere Psychophysik" Signalentdeckungstheorie (Green & Swets, 1966) "äußere Psychophysik" von [email protected] A:„Jasager“ Seite 5 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.lehrbegleitung.com WS 2002/03 B:„Neinsager“ Sensitivitätsparameter d‘ Wahrnehmungsschärfe Entscheidungsparameter Antworttendenz 6. VO: Zur Psychologie des Sehens camera oscura („verdunkelter Raum“) Giovanni Battista della Porta Magica naturalis (1558) Johannes Kepler (1571-1630) Ad Vitellionem Paralipomena (1604) Christoph Scheiner (1575-1650) Albert Michotte „phänomenale Kausalität“ René Descartes (1596-1649) La dioptrique (1637) Alexius Meinong (1853-1920) Luis Buñuel (1900-1983) Brechungsgesetz: Wenn Licht von einem Medium A in ein Medium B übertritt, steht der Sinus des Einfallswinkels zum Sinus des Ausfallswinkels in einem konstanten Verhältnis Müller-Lyersche Pfeiltäuschung Willebrord Snell van Rojen (1580-1626) Kreiskultur der Zulus Isaac Newton (1643-1727) Korpuskulartheorie Grazer Schule der Gestaltpsychologie doppeldeutige Figuren Verschiedene Typen mehrdeutiger Figuren: a) Alternieren zwischen Figur und Hintergrund b) Umschlagen der Tiefenwahrnehmung c) Objektwechsel Necker-Würfel Borings doppeldeutige Figur Bottom-Up-Signale Top-Down-Objektwissen Christiaan Huygens (1629-1695) Wellentheorie Akkommodation Bipolare Zellen Horizontalzellen Amakrinzellen Stäbchen – Zapfen skotopisches Sehen Hohlgesicht fotopisches Sehen Umkehrbrillenversuche George Malcolm Stratton (1865-1957) Theodor Erismann (1883-1969) Ivo Kohler (1915-1985) „Duplizitätstheorie“ Johannes von Kries (1853-1928) Umkehrbrille nach Erismann u. Kundratitz Fovea centralis („Sehgrube“ oder „gelber Fleck“) „Ort des deutlichsten Sehens“ Thomas S. Kuhn Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen (1962) laterale Inhibition Machsche Bänder Experiment mit Spielkarten Bruner & Postman (1949) Hermann Helmholtz (1821-1894) Theorie der unbewussten Schlüsse „Sehstrahl“ Ibn al-Haitham (965-1039) „Alhazen“ von [email protected] 7. VO: Zur Psychologie des Sehens II Biologische Grundlagen Tiefensehen „Sehstrahl“ Seite 6 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.lehrbegleitung.com Ibn al-Haitham (965-1039) „Alhazen“ WS 2002/03 Top-Down-Objektwissen Stephen Kuffler camera oscura („verdunkelter Raum“) Giovanni Battista della Porta Magica naturalis (1558) On-Reaktion Off-Reaktion David H. Hubel & Torsten N. Wiesel Johannes Kepler (1571-1630) Ad Vitellionem Paralipomena (1604) komplexe Zellen Christoph Scheiner (1575-1650) richtungsspezifische Bewegungsdetektoren René Descartes (1596-1649) La dioptrique (1637) empiristisch - nativistisch Brechungsgesetz: Wenn Licht von einem Medium A in ein Medium B übertritt, steht der Sinus des Einfallswinkels zum Sinus des Ausfallswinkels in einem konstanten Verhältnis „Steilwandversuch“ E. Gibson & R. D. Walk Konvergenz „Tiefencue“ Willebrord Snell van Rojen (1580-1626) Querdisparation Isaac Newton (1643-1727) Korpuskulartheorie korrespondierende Netzhautstellen Christiaan Huygens (1629-1695) Wellentheorie „Horopter“ Ort aller Punkte, die bei einer gegebenen Konvergenzstellung der Augen auf korrespondierenden Netzhautpunkten abgebildet werden. Akkommodation Bipolare Zellen Horizontalzellen Amakrinzellen Breitenabweichung Verschmelzung zu einem „räumlichen“ Bild fortwährendes Zurückweisen von Bildern, die unser Gehirn nicht verschmelzen kann Stäbchen – Zapfen skotopisches Sehen fotopisches Sehen „Duplizitätstheorie“ Johannes von Kries (1853-1928) Charles Wheatstone (1802-1875) Contributions to the physiology of vision: on some remarkable and hitherto unobserved phenomena of binocular vision (1838) Stereoskop Fovea centralis („Sehgrube“ oder „gelber Fleck“) „Ort des deutlichsten Sehens“ binokolare – monokulare Tiefencues Nervus opticus 8. VO: Zur Psychologie des Sehens III Chiasma opticum Tiefensehen; optische Täuschungen Tractus opticus Corpus geniculatum laterale „seitlicher Kniehöcker“ siehe 7. VO vom "Steilwandversuch" bis zum Stereoskop (Wiederholung) Bewegungsparallaxe Colliculus superior Abbildungsfaktoren Formatio reticularis Verdeckung Bottom-Up-Signale von [email protected] Seite 7 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.lehrbegleitung.com Verteilung von Licht und Schatten Größen-Distanz-Relation Lineare Perspektive WS 2002/03 2. bleibt sie auch dann dieselbe, wenn sie in eine andere Tonart transponiert wird („Transponierbarkeit“) Franz Brentano (1838 – 1917) „deskriptive Psychologie“ Ponzo- oder Schienentäuschung Texturgradient Alexius Meinong (1853-1920) Zur Psychologie der Komplexionen und Relationen (1891) Luftperspektive Ehrenfels Meinong „Gestaltqualität" (z. B. Melodie) fundierte Inhalte bzw. Gegenstände“ „Superiora“ Größenkonstanz - Größenskalierung Ames-Raum geometrisch-optische Täuschungen perspektivische Täuschungen Poggendorf-Täuschung Müller-Lyersche Pfeiltäuschung 9. VO: Zur Psychologie des Sehens IV Gestalttheorie; kognitive Wahrnehmungsforschung Vorstellungskomplex „fundierende Inhalte bzw. (z. B. Folge von Gegenstände“ Einzeltönen) „Inferiora" Inferiora – haben zeitlich-räumliche Existenz Superiora – haben idealen Bestand Vorstellungsproduktion Stephan Witasek (1870-1915) Vittorio Benussi (1878-1927) Gestalttheoretischen Schule gegeben: bestimmte Reizgrößen gesucht: entsprechende Wahrnehmungsinhalte gegeben: bestimmte Wahrnehmungsinhalte gesucht: zugehörige Reizverhältnisse Wie weit lassen sich Eigenschaften der Wahrnehmungsinhalte auf Eigenschaften der zugrundeliegenden Reizverhältnisse zurückführen? Wolfgang Köhler (1887-1967) Kurt Koffka (1886-1941) „holistischer Positivismus“ Wolfgang Köhler Die physischen Gestalten in Ruhe und im stationären Zustand (1920) Ansatz an den Phänomenen „Gestalt“ Max Wertheimer (1880-1943) Experimentelle Studien über das Sehen von Bewegung (1912) stroboskopische Bewegungen Phénakistiscope (Lebensrad, Stroboskop) Joseph Plateau (1801-1883) Schumannsches Radtachistoskop Christian Ehrenfels (1859-1932) Über Gestaltqualitäten (1890) Isomorphie-Annahme: Strukturgleicheit von psychischen Erlebnissen und kortikalen Vorgängen Grundpostulat der Gestalttheorie: Wie die Außenweltobjekte für uns aussehen, hängt nicht nur von den ihnen entsprechenden Reizgrundlagen, sondern von der Gesamtstruktur der jeweils vorhandenen Reizverhältnisse ab. Gestaltgesetze Gesetz der Nähe Gesetz der Ähnlichkeit Eine Melodie ist 1. gegenüber der Summe ihrer Einzeltöne etwas Neues („Übersummenhaftigkeit“); Kanizsa-Dreieck Prägnanztendenz von [email protected] Seite 8 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.lehrbegleitung.com Rudolf Arnheim (geb. 1904) I GING - Hexagramm Nr. 64 WE DSI / VOR DER VOLLENDUNG Struktureigenschaften (<-Reizgegebenheiten) – Bedeutungseigenschaften (<- Lernprozesse) kognitive Wahrnehmungsforschung Objekterkennung WS 2002/03 Ewald Hering (1834-1918) Gegenfarbentheorie Dissimilation – Assimilation 3 verschiedene Sehsubstanzen: Rot-Grün-Substanz Gelb-Blau-Substanz Weiß-Schwarz-Substanz Kombinationsmodell A ך Б „Schablonenabgleich“ Merkmalsanalyse 10. VO: Sehen V & Hören Farbensehen Synästhesie Isaac Newton (1643-1727) Opticks (1704) Zur Psychologie des Hörens Schallwellen Ohr o äußerer Gehörgang o Trommelfell o Gehörknöchelchen o ovales Fenster o Cochlea (Schnecke) o Cortisches Organ o Basilarmembran o Haarzellen Tonhöhe Lautstärke Klangfarbe Komplementärfarben Heinrich Rudolf Hertz (1857-1894) negatives Nachbild Kontrast Tonhöhe – Anzahl der Schwingungen Lautstärke – Amplitude der Schwingungen Klangfarbe – Form der Schwingungskurven farbige Schatten Humberto R. Maturana Francisco J. Varela Der Baum der Erkenntnis (1984) additive Farbmischung subtraktive Farbmischung Bei additiver Mischung zweier Komplementärfarben von annähernd gleicher Intensität verschwindet jegliche Farbe Lautstärkenmessung Dezibel-Skala Phon-Skala Sone-Skala Jean Baptiste Joseph Fourier (1768-1830) Fourieranalyse Schallspektrum Grundton – Obertöne Farbenkreis Farbton Sättigung Klang Thomas Young (1773-1829) Grundtonfrequenz bestimmt die wahrgenommene Tonhöhe, die Obertöne bestimmen die Klangfarbe Hermann Helmholtz (1821-1894) Geräusch Dreikomponenten-Theorie „Farbenblindheit“ o Protanopie (Rotschwäche) o Deuteranopie (Grünschwäche) o Tritanopie (Blauschwäche) von [email protected] „weißes Rauschen“ Seite 9 von 9