Literaturrecherche Discrepancies between the isolation of Salmonella from mesenteric lymph nodes and the results of serological screening in slaughter pigs N. Nollet et al. Veterinary Research 36, 2005, 545-555 Salmonellen gehören zu den wichtigsten Erregern von Lebensmittelinfektionen beim Mensch, wobei Eier, Geflügel, Rind- und Schweinefleisch die Hauptquellen darstellen. In Deutschland, Irland und Dänemark sind nationale Kontrollprogramme, welche auf serologischen Tests basieren, in die Kette der Schweineproduktion eingebaut. Dafür wird im Schlachthof Fleischsaft von einer repräsentativen Tierzahl gewonnen und mittels indirektem mix-ELISA, der verschiedene O-Antigene kombiniert, ausgewertet. So wird die Salmonellen-Prävalenz für die Betriebe bestimmt und diese entsprechend in verschiedene Kategorien eingeteilt. Mit Betrachtung des logistischen Schlachtablaufs macht vor allem die Anzahl von Trägertieren, welche Salmonellen im Verdauungstrakt und in den assoziierten Lymphknoten tragen, die Gefahr einer Kontamination aus. In zahlreichen Studien wurden die serologischen und bakteriologischen (Kotanalysen) Untersuchungen miteinander verglichen und festgestellt, dass die serologische Methode für die Kalkulation auf Herdenbasis geeignet ist, jedoch über die Gefahr, die durch ein Einzeltier ausgeht, nicht sehr viel aussagt. Während des Transportes und den Wartezeiten in den Schlachthöfen kann sich die Salmonellenausscheidung innert 2-6 Stunden verdoppeln, wie Untersuchungen in Holland zeigten. Dieser Anstieg der Ausscheider ist bedingt durch eine Reaktivierung latent infizierter Tiere, welche Salmonellen im Intestinaltrakt und den Lymphknoten beherbergen. Durch die Möglichkeit einer Kreuzkontamination beim Transport und während der Wartezeiten können die Resultate einer Kotanalyse zu überhöhten Herdenprävalenzen führen. Eine bessere Einschätzung der Herdenprävalenz kann durch die Isolation von Salmonellen in den mesenterialen Lymphknoten gelingen. Da die meisten Salmonellen-Monitoring Programme auf der Serologie von Fleischsaft beruhen, ist es wichtig zu wissen, wie viele der Salmonellen-seronegativen Herden trotzdem noch Salmonellen infizierte Tiere zur Schlachtung liefern. Ziel dieser Arbeit war zu vergleichen, ob die mittels bakteriologischen Untersuchungen der Lymphknoten Salmonellen-positiven Tiere auch serologisch positiv auf Salmonellen getestet werden können. Die Diskrepanz zwischen den serologischen und bakteriologischen Resultaten wurde auf Herden- und Einzeltierbasis berechnet. 60 Zucht-Mastbetriebe mit einem Minimum von 100 Sauen in Flandern wurden in die Studie mit einbezogen. Alle Betriebe belieferten einen von 4 Schlachthöfen, die der gleichen Kooperation angehören. Aus jeder Herde wurden zufällig 30 Tiere getestet bei durchschnittlichen Schlachthoflieferungen von 95 Tieren. Die Proben wurden über einen Zeitraum von einem Jahr gewonnen. Die Blutproben wurden während des Entblutens entnommen. Nach der Eviszeration wurden die mesenterialen Lymphknoten des Ileums entnommen. Insgesamt wurden 1821 Tiere beprobt. Unter den 492 Isolaten konnten 23 verschiedene Serotypen gefunden werden. Die fünf häufigsten waren: S. Typhimurium (33%), S. Derby (26%), S. Goldcoast (11%), S. Panama (7%) und S. Livingston (7%). Die Serumproben wurden mit einem indirekten mix-ELISA auf Antikörper gegen Salmonellen getestet und mittels drei verschiedenen cut-off Werten, nämlich 10%, 20%, 40% Optischer Dichte (OD) ausgewertet. Aus jeder Herde wurden 30 Tiere serologisch und bakteriologisch getestet. Eine Herde wurde als Salmonellen-positiv erachtet, wenn mindestens eine der Proben positiv war. Bei einem positiven Salmonellennachweis konnten auf Herden-Niveau 83.6% (cut-off bei OD 40%) bis 100% (cut-off bei 10%) als seropositiv evaluiert werden. Auf individueller Basis konnten nur 34.5% (cut-off bei 40%) bis 82.8% (cut-off bei 10%) der bakteriologisch positiven Tiere auch serologisch positiv getestet werden. Insgesamt wurde festgehalten, dass eine schwache Übereinstimmung zwischen den serologischen und bakteriologischen Diagnosen gefunden werden konnte. Als mögliche Erklärung hierfür wird angefügt, dass die Präsenz der Bakterien in den Lymphknoten von einer bereits früh im Leben erfolgten Infektion herrührt, bei welcher die serologische Antwort nicht mehr vorhanden ist. Oder aber die Infektion ist noch so frisch, dass noch keine serologische Antwort erfolgte. Wenn Herden aufgrund serologischer Tests im Schlachthof kategorisiert werden, muss beachtet werden, dass serologisch Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 30.09.2005 Seite 1 von 2 negative Tiere trotzdem in den mesenterialen Lymphknoten Salmonellen beherbergen können. Um die Herden korrekt in die jeweiligen Kategorien einzuteilen sind deshalb die Festlegung des cut-off Wertes und die Probenzahl pro Herde äusserst wichtig. - - - - - - - Salmonellen gehören zu den wichtigsten Erregern von Lebensmittelinfektionen beim Mensch, als Hauptquelle gilt u. a. Schweinefleisch. In Deutschland, Irland und Dänemark werden nationale Kontrollprogramme, welche auf serologischen Tests basieren durchgeführt. Dazu wird im Schlachthof Fleischsaft gewonnen und mittels mix-ELISA die Salmonellen-Herdenprävalenz bestimmt. In Stresssituationen kann sich die Salmonellenausscheidung in 2-6 Stunden verdoppeln. Dieser Anstieg ist bedingt durch die Reaktivierung von latenten Infektionen, bei denen die Salmonellen im Bereich der mesenterialen Lymphknoten sitzen. Die serologischen Resultate sind für die Bestimmung der Herdenprävalenz geeignet, sagen aber nichts über die Ausscheidung von Einzeltieren aus. Betrachtet man aber den Schlachtablauf, sind es vor allem oben erwähnte Einzeltiere, von welchen eine Kontaminationsgefahr ausgeht. In diesem Versuch wurden deshalb die Resultate eine serologischen Untersuchung mittels mix-ELISA und die bakt. Untersuchungen von mesenterialen Lymphknoten miteinander verglichen. Für die Auswertung des ELISA wurden 3 verschiedene cut-off Werte angewendet (OD von 10, 20 und 40%). Insgesamt wurden 1821 Tiere beprobt, wobei in den Lymphknoten bei den 492 Salmonellen-Isolaten 23 verschiedene Serotypen gefunden wurden. Zwischen den serologischen und bakteriologischen Resultaten konnte nur eine schwache Übereinstimmung gefunden werden. Mögliche Erklärungen für das Resultat: Die Salmonellen in den Lymphknoten stammen von einer Infektion, die schon lange zurück liegt und keine Antikörper mehr im Serum vorhanden sind. Oder die Infektion ist noch so frisch, dass noch keine Antikörper zirkulieren. Schlussfolgerung: Wenn Herden aufgrund serologischer Tests im Schlachthof kategorisiert werden, muss beachtet werden, dass serologisch negative Tiere trotzdem in den mesenterialen Lymphknoten Salmonellen beherbergen können, welche unter Stress aktiviert und ausgeschieden werden können. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 30.09.2005 Seite 2 von 2