Raubtiere Für Lehrkräfte Allgemeines Raubtiere sind im allgemeinen Sprachgebrauch eine Gruppe von Säugetieren, die sich von Fleisch ernährt, was auch die wissenschaftliche Bezeichnung Carnivora (= Fleischfresser) nahe legt. Alle Mitglieder der Ordnung haben einen einfachen Magen und einen kurzen Darm, was kennzeichnend für Fleischfresser ist. Allerdings findet man in der Ordnung Raubtiere auch reine Pflanzenfresser wie Wickelbären und Pandabären, daneben Allesfresser wie die meisten Bärenarten und Marder. Aber auch in anderen Säugetierordnungen gibt es Mitglieder, die sich von Fleisch ernähren wie die Insektenfresser, Fledermäuse und Raubbeutler (z.B. Opossum). Kennzeichnend für die Ordnung Carnivora ist weniger die Ernährungsweise als vielmehr die Art und Weise, wie sie an ihre Nahrung kommen. Alle haben besondere Verhaltensweisen entwickelt, mit denen sie ihre Beute aufspüren, ergreifen, überwältigen und töten. Diese Verhaltensweisen sind auch noch bei reinen Pflanzenfressern vorhanden, wenn auch in einem anderen Zusammenhang wie z.B. beim Kampf mit Artgenossen. Allen Vertretern gemeinsam ist auch eine relativ kurze Tragzeit. Wie schon der Name vermuten lässt, haben Raubtiere meist ein negatives Image. Schließlich "rauben" und töten sie unschuldige Pflanzenfresser. In der Natur erfüllen sie jedoch eine wichtige Funktion bei der Gesunderhaltung und Begrenzung der Pflanzenfresser. Vom Menschen allerdings wurden sie stets als Konkurrenten um die Nahrung angesehen und deshalb unerbittlich verfolgt. Im Gebiss fallen vor allem die langen Eckzähne (Fangzähne) auf, die zum Töten und Festhalten der Beute dienen. Hinter den Eckzähnen ist eine Lücke (Ausnahme: Gepard). Bei den Backenzähnen sind der letzte Vorbackenzahn des Oberkiefers und der erste Backenzahn des Unterkiefers als Reißzähne ausgebildet. Dabei passen die Spitzen und Zacken in Aussparungen des Gegenkiefers. Dadurch entsteht eine Art Schere, mit der Fleischbrocken abgebissen werden können. Die übrigen Backenzähne sind klein und können am vorderen und hinteren Ende der Zahnreihe ganz verschwinden. Das Kiefergelenk erlaubt nur Auf- und Abwärtsbewegungen, ein mahlendes Kauen ist nicht möglich. Die Systematik der Raubtiere ist etwas uneinheitlich in der Literatur, hier wurde sie nach Grzimeks Enzyklopädie Säugetiere, Register, Kindler-Verlag München, 1989, gewählt. Die Ordnung Raubtiere gliedert sich in zwei Unterordnungen, die Unterordnung Wasserraubtiere (Pinnipedia) und die Unterordnung Landraubtiere (Fissipedia). Die hier vorgestellten Tierarten Jaguar, Gepard, Serval, Manul, Korsak, Zebramanguste, Ringelschwanzmungo, Frettchen und Seehund stehen also an folgenden Stellen der Systematik: -1- Ordnung Raubtiere (Carnivora) Unterordnung Landraubtiere (Fissipedia) Überfamilie Marder- und Bärenartige (Arctoidea) Familie Marderartige (Mustelidae) Unterfamilie Wiesel- und Marderartige (Mustelinae) Gattung Mustela Frettchen (Mustela putorius f. furo) Familie Kleinbären (Procyonidae) Gattung Eigentliche Nasenbären (Nasua) Nasenbär (Nasua nasua) Überfamilie Schleichkatzen, Hyänen und Katzenartige (Herpestoidea oder Aeluroidea) Familie Schleichkatzen (Viverridae) Unterfamilie Madagaskar-Mungos (Galidiinae) Ringelschwanzmungo (Galidia elegans) Unterfamilie Mangusten (Herpestinae) Zebramanguste (Mungos mungo) Familie Katzen (Felidae) Unterfamilie Geparde (Acinonychinae) Gepard (Acinonys jubatus) Unterfamilie Echte Katzen (Felinae) Gattung Altwelt-Wildkatzen (Felis) Manul (Felis manul) Gattung Schlankkatzen (Leptailurus) Serval (Leptailurus serval) Gattung Pantherkatzen (Panthera) Jaguar (Panthera onca) Überfamilie Hundeartige (Cynoidea) Familie Hunde (Canidae) Gattung Eis- und Steppenfüchse (Alopex) Korsak oder Steppenfuchs (Alopex corsac) Unterordnung Wasserraubtiere (Pinnipedia) Familie Hundsrobben Unterfamilie Seehunde (Phocidae) Seehund (Phoca vitulina) -2- Einzelbeschreibungen Familie Marderartige (Mustelidae) Die Familie Marderartige ist mit über 60 Arten weltweit verbreitet, Ausnahmen sind Australien, Neuseeland und Madagaskar. Kennzeichnend für so gut wie alle Vertreter sind die lange, biegsame Wirbelsäule und die relativ kurzen Gliedmaßen. Ein weiteres Merkmal der Familie sind die Duftdrüsen, die in Aftertaschen münden und mit denen die Reviere markiert werden. Die meiste Zeit des Jahres sind es Einzelgänger. Frettchen (Mustela putorius f. furo) Das Frettchen wurde aus dem Europäischen Iltis (Mustela putorius) gezüchtet und erhält als Haustier den Zusatz f. (= forma) furo. Die folgenden Daten und Zahlen beziehen sich auf die Wildform. Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: bei Männchen 13 - 26 cm, bei Weibchen 11 - 20 cm, Schwanzlänge: bei Männchen 2 - 8 cm, bei Weibchen 1 - 6 cm, Gewicht: bei Männchen 36 - 250 g, bei Weibchen 30 - 120 g, Tragzeit: 34 - 37 Tage, Wurfgröße: 4 - 7 Jungtiere, höchstens 10, Geburtsgewicht: bei Männchen 1,2 - 2,3 g, bei Weibchen 0,9 - 1,9 g, Entwöhnung: mit ca. 60 Tagen, Geschlechtsreife: bei Weibchen mit 150, bei Männchen mit 115 Tagen, Lebensdauer: etwa 6 Jahre, Frettchen in Menschenobhut 6-8 Jahre Das Verbreitungsgebiet des Europäischen Iltisses erstreckt sich über ganz Europa mit Ausnahme Skandinaviens und des Balkans. Sein Lebensraum sind offene Landschaften mit Wiesen, Feldern, besonders bevorzugt er Waldränder. Wichtig ist, dass der Lebensraum ausreichend Deckung und Verstecke bietet. Die Nahrung besteht aus Kleintieren wie Nagern, Spitzmäusen, aber auch Frösche, Vogel, Schlangen und Insekten. Geruch, Laute und Bewegungen der Beutetiere lösen unweigerlich das Verhalten zum Beutefang aus. Dies geschieht so lange, wie die Iltisse etwas wahrnehmen. Sie sind deshalb in menschlichen Siedlungen mit Kleintierhaltungen gefürchtet, da sie z.B. in einem Hühnerstall so lange töten, wie Hühner vorhanden sind. Das Gebiss des Iltisses ist im hinteren Bereich stark zurückgebildet und besitzt scharfe Spitzen und Kanten. Die kräftigen Reißzähne bilden eine starke Brechschere. Das Fell der Tiere hat einen besonderen Glanz. Auffallend sind die braun-schwarzen Grannenhaare, unter denen die dichten, weiß-gelblichen Wollhaare zu sehen sind. Das Sommerfell ist deutlich dünner und ohne den für das Winterfell typischen Glanz. Eine dunkle Gesichtsmarke vervollständigt den interessanten Eindruck. Wahrscheinlich wurde etwa 1000 v.Chr. aus dem Europäischen Iltis das Frettchen gezüchtet, um Jagd auf Kaninchen und Ratten zu machen. Man unterscheidet die weißen, rotäugigen Albinos, die eigentlichen Frettchen, von den ursprünglich iltisfarbenen Iltisfrettchen. Bei letzteren gibt es mittlerweile sehr viele Farbvarianten. Frettchen als Haustiere sind nicht einfach, da sie viel Platz und Zeit brauchen. In den meisten Fällen werden sowohl Männchen als auch Weibchen kastriert, um vor allem den sehr starken Geruch abzumildern. -3- Familie Kleinbären (Procyonidae) Die Vertreter der Familie Kleinbären erinnern teils an Marder, teils an Bären, sind jedoch mit beiden nicht näher verwandt. Alle haben etwas verlängerte Hinterbeine, wodurch der Hinterkörper stärker ausgeprägt ist. Die Hände können meist geschickt eingesetzt werden. Alle Kleinbären sind Allesfresser. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf Amerika beschränkt. Die bekanntesten Vertreter sind Waschbär und Nasenbär. Nasenbär (Nasua nasua) Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: 43 – 66 cm, Schwanzlänge: 42 – 68 cm, Schulterhöhe: 30,5 cm, Gewicht: 4,5 – 6 kg, Tragzeit: 70 – 77 Tage, Wurfgröße: 2 – 7 Jungtiere, Geburtsgewicht: 150 g, Entwöhnung mit 4,5 Monaten, Geschlechtsreife: mit 2 Jahren, Lebensdauer: 14 Jahre Nasenbären oder Coatis leben in mehreren Arten vom Süden der USA bis in den Süden Brasiliens. Alle Nasenbären haben – wie der Name bereits vermuten lässt – eine stark verlängerte, bewegliche Nase. Charakteristisch ist der geringelte Schwanz, der meist aufrecht getragen wird. Meist leben sie im tropischen Tiefland, kommen aber auch in trockeneren Gebieten vor. Nasenbären sind tagaktiv und leben gesellig in Banden, die feste Wohnbezirke haben. Diese Banden bestehen meist aus vier bis über zwanzig miteinander verwandten Weibchen und ihren Jungtieren. Untereinander halten sie Kontakt durch Grunzlaute und die hoch gereckten Schwänze. Es sind Allesfresser, die hauptsächlich Wirbellose verzehren, aber auch Eidechsen, Frösche und kleine Nagetiere. Bei der Nahrungssuche orientieren sie sich mit ihrem Geruchssinn, um zum Beispiel Beutetiere unter Steinen oder im Erdreich wahrzunehmen und dann mit ihren spitzen Krallen auszugraben. Beutetiere, die beißen oder stechen können, werden wie bei Waschbären über den Boden gerollt, größere Wirbeltiere werden mit einem Genickbiss getötet. Größere Früchte werden zerrissen und das Fruchtfleisch mit den scharfen Krallen ausgelöst. Die Nacht verbringen Nasenbären in Bäumen oder in Felsspalten. Männliche Tiere werden nach der Paarungszeit von den Weibchen wieder aus der Gruppe vertrieben. Junge Männchen müssen die Gruppe mit Eintritt der Geschlechtsreife, also mit etwa zwei Jahren, verlassen. Im Gegensatz zu den Weibchen leben Männchen als Einzelgänger und sind eher nachtaktiv. Familie Schleichkatzen (Viverridae) In der Familie Schleichkatzen finden sich etwa 70 Arten, die in 6 Unterfamilien zusammengefasst sind. Schwerpunkt ihrer Verbreitung ist die Alte Welt mit Afrika und Asien. Schleichkatzen sind eine sehr alte Tiergruppe, die sich teilweise sehr urtümliche Merkmale wie im Gebiss erhalten haben. Die Familie ist sehr formenreich. Meist haben sie einen lang gestreckten Körper und einen oft mehr als körperlangen Schwanz (Ausnahme: Mangusten). Die Gliedmaßen dagegen sind meist kurz. Das Gebiss zeigt wenige Spezialisierungen und besteht meist aus 40 Zähnen. In der Regel finden sich 5 Zehen, es gibt aber auch Arten mit nur 4. Die Krallen können bei einigen Arten vollständig, bei anderen teilweise oder gar nicht zurückgezogen werden. Es kommen Sohlengänger, Halbsohlengänger und Zehengänger vor. -4- Ringelschwanzmungo (Galidia elegans) Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: 30 – 39 cm, Schwanzlänge: 25 – 29 cm, Gewicht: 600 – 900 g, Tragzeit: 75 – 90 Tage, Wurfgröße: 1 Jungtier, Geburtsgewicht: ca. 50 g, Geschlechtsreife: mit ca. 2 Jahren, Lebensdauer: in Menschenobhut über 13 Jahre. Madagaskar, die Heimat der Tiere ist gekennzeichnet durch einen hohen Grad endemischer, also nur hier vorkommender Tiere. Auf Madagaskar sind die Mitglieder der Familie der Schleichkatzen die einzigen Vertreter der Ordnung Raubtiere. Auffallend bei den Ringelschwanzmungos ist ihr kastanienrotes Fell an Rücken und Seiten und der buschige Schwanz mit 5 – 7 schwarzen Ringeln. Ihr Körper ähnelt anderen Schleichkatzen, der Kopf ist allerdings kürzer und abgeplattet. Die eher tagaktiven Tiere sind gute Kletterer und meistern sogar senkrechte Stämme. Obwohl sie sich mühelos und elegant durchs Geäst bewegen, fliehen sie bei Gefahr auf den Boden, wo sie auch ihre Baue haben. Daneben nutzen sie Felsüberhänge oder gefällte Baumstämme als Unterschlupf. Sie leben wahrscheinlich in Paaren, was unter den Schleichkatzen sonst nicht der Fall ist. Als Paar markieren und verteidigen die ihre Territorien. Ihr Lebensraum sind Regenwälder und Trockenwälder, kommen aber auch in vom Menschen veränderten Wäldern vor. Da sie gut schwimmen können, sind sie auch in der Nähe von Gewässern zu finden. Zebramanguste (Mungos mungo) Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: knapp 40 cm, Schwanzlänge: gut 20 cm, Gewicht: 1 – 1,5 kg, Tragzeit: ca. 60 Tage, Wurfgröße: 3 - 5 Jungtiere, Geburtsgewicht: ca. 20 g, Geschlechtsreife: 9 – 10 Monaten, Lebensdauer: in Menschenobhut bis 11 Jahre. Der Name Zebramanguste leitet sich von den dunklen Streifen her, die sich über den ganzen Rücken ziehen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südafrika nach Norden bis zum Sudan, wobei die tropischen Gebiete im Kongogebiet ausgespart bleiben. Zebramangusten findet man hauptsächlich in Steppengebieten. Die tagaktiven Tiere sind in Gruppen von 6 – 20 Mitgliedern unterwegs, wobei sie ständig Rufkontakt halten. In breiter Linie und im Zickzack-Kurs durchstreifen sie die Gegend und untersuchen Steine, Grasbüschel, Wurzeln, Erdlöcher und Misthaufen auf der Suche nach Insekten und Larven. Schlangen oder andere größere Tiere werden auch gemeinsam erbeutet. Interessant ist ihre Technik, an den Inhalt von Eiern heranzukommen. Sie nehmen ein Ei zwischen die Vorderpfoten, richten sich auf und schleudern das Ei zwischen die Vorderpfoten mit Wucht auf den Boden oder gegen Steine, wo es zerbricht und die Tiere so an den Inhalt gelangen. Zebramangusten leben bevorzugt in Termitenbauten wegen der dort existierenden Luftschächte. Die Jungtiere werden in speziellen Kammern der Bauten geboren. Sie werden innerhalb der Gruppe gemeinschaftlich gesäugt. Wenn der Trupp auf Nahrungssuche geht, bleibt ein erwachsenes Tier als Babysitter zurück. -5- Familie Katzen (Felidae) Die Familie Katzen wird unterteilt in zwei Unterfamilien, die Unterfamilie Geparde und die Unterfamilie Echte Katzen. Bei dieser Familie handelt es sich um eine sehr einheitliche Gruppe trotz enormer Größenunterschiede. Es gibt kaum Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen, meist sind die Männchen etwas größer und schwerer. Ein echter Geschlechtsdimorphismus existiert nur bei Löwen. Der kräftige und geschmeidige Körper ist bei allen ähnlich. Elle und Wadenbein sind gut ausgebildet. Schlüsselbeine fehlen oder sind nur in Resten vorhanden, wodurch die Beweglichkeit der vorderen Gliedmaßen verbessert wird. Die Pfoten haben vorn fünf, hinten vier Zehen. Die Krallen stellen neben dem Gebiss die wichtigste Waffe dar. Sie können mit dem Endglied der Zehen in Taschen zurückgezogen werden, um eine zu starke Abnutzung zu verhindern. In Ruhestellung ziehen zwei Paar elastische Bänder das vorderste Zehenglied mit der Kralle nach oben und halten es in dieser Stellung fest. Die eingezogene Kralle ruht in häutigen Krallenscheiden. Bei Erregung kontrahiert der Beugemuskel zusammen und die Sehne zieht das letzte Zehenglied nach unten, wodurch die Kralle vorschnellt. Dabei werden auch die Zehen gespreizt, wodurch eine weit geöffnete Klaue entsteht. Gepard (Acinonys jubatus) Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: 120 – 150 cm, Schwanzlänge: 60 – 80 cm, Schulterhöhe: 60 – 80 cm, Gewicht: 28 – 65 kg, Tragzeit: 90 – 95 Tage, Wurfgröße: 1 – 5 Jungtiere (meist 2 – 3), Geburtsgewicht: 250 – 280 g, Entwöhnung: ab ca. 6 Monaten, Geschlechtsreife: bei Weibchen mit 2, bei Männchen mit 2,5 bis 3 Jahren, Lebensdauer: etwa 15 Jahre (in Menschenobhut über 20 Jahre), Geschwindigkeit: bis 120 km/h (auf der Rennbahn gemessen) Der Gepard ist der einzige Vertreter der Unterfamilie und hat auch sonst viele Eigenschaften, die ihn von anderen Mitgliedern der Familie Katzen unterscheidet. Vielleicht ist er aber doch näher mit anderen Katzenarten verwandt als seine Lebensweise und sein Aussehen vermuten lassen. In historischer Zeit gab es Geparden außer in Afrika fast überall im Mittleren Osten, im Iran, in Afghanistan, in Pakistan und im nordwestlichen Indien. Geparden wurden schon früh (ab 3000 v.Chr. durch die Sumerer) gezähmt und als „Jagdleoparden“ eingesetzt. Fossilfunde beweisen außerdem, dass eine größere und eine kleinere Gepardenform einmal in ganz Europa vorkamen. Heute existieren Geparden nur noch in den Trockengebieten Afrikas südlich des Äquators und in kleinen Restpopulationen in Turkmenien und im Südosten des Iran. Zu den Beutetieren der Geparden hauptsächlich kleine Antilopenarten, vor allem Thompson-Gazellen, seltener auch größere Arten wie Zebras oder Gnus. Die großen Tiere werden im Allgemeinen von mehreren Geparden, die zusammenarbeiten, angegriffen. Die Jagd wird nach einem Grundschema, das variiert werden kann, durchgeführt. Die Geparden schleichen ein Beutetier zunächst an, dann wird es mit großer Geschwindigkeit gehetzt. Mit einem Schlag auf das Hinterteil des Beutetieres wird dieses dann umgerissen. Geparden haben nur sehr kurze Krallenscheiden, so dass die Krallen nicht wie bei anderen Katzen zurückgezogen werden können. Als Folge davon sind die Krallen stumpf und wirken beim schnellen Sprint wie Spikes. Mit der einzigen katzenähnlichen Kralle, der Daumenkralle, wird die Beute zu Fall gebracht. Das Beutetier wird schließlich an der Kehle gepackt und getötet. Geparden haben nur kurze, schmale Eckzähne, damit die Wurzeln nicht die breiten -6- Nasenöffnungen einengen. Diese Eckzähne und die relativ schwache Kiefernmuskulatur sind aber nicht dazu geeignet, einen gezielten Tötungsbiss in den Nacken zu setzen, wie dies z.B. bei Löwen der Fall ist. Einzige Möglichkeit, das Beutetier gefahrlos zu töten, besteht in einem Kehlbiss, der allerdings oft so schwach ausfällt, dass das Beutetier erstickt wird. Geparden sind die schnellsten Landsäugetiere, sind aber wie andere Katzen auch nicht auf Dauerleistung eingestellt. Das relativ kleine Herz kann pro Schlag nur eine relativ geringe Blutmenge befördern. Um eine ausreichende Versorgung des Blutes mit Sauerstoff zu garantieren, braucht das Tier spezielle Anpassungen. So haben die Atemwege einen weiten Querschnitt. Dies trifft besonders auf die Nasenhöhlen und die Choanen (Verbindungswege zwischen Nasenhöhle, Rachenraum und Luftröhre) zu. Allerdings können Geparden ihre schnellen Sprints nur über 300-400 m durchhalten. Haben sie dann ihr Beutetier nicht erreicht, müssen sie aufgeben. Eine weitere Anpassung an diese Sprints liegt im Skelett selbst. Der lange und breite Schwanz wirkt wie ein Steuerruder und ermöglicht so ein schnelles Reagieren auf Ausweichmanöver der Beutetiere. Die Wirbelsäule ist extrem biegsam und kann wie ein Bogen gespannt werden. Zusammen mit den sehr langen Beinen wird eine große Schrittlänge ermöglicht. Die Hinterbeine setzen beim Abschnellen weit vor den Vorderbeinen auf. Die Schulterblätter können sehr weit nach vorn und hinten bewegt werden. Dazu kommen noch kräftige Bänder, die die Gelenke bei diesen großen Belastungen stützen. Nach erfolgreicher Jagd brauchen Geparden immer eine längere Ruhepause von bis zu einer halben Stunde, bevor sie wieder zu Atem kommen und mit dem Fressen anfangen können. Auch verlieren sie ihre Beute oft an andere Raubtiere wie Löwen oder Hyänen, die die Geparden wegen ihrer Stärke vom Beutetier vertreiben. Geparden haben im Vergleich zu anderen Katzen eine ungewöhnliche Form der sozialen Organisation, die zudem auch noch sehr flexibel ist. Die Weibchen, die nicht von Jungtieren begleitet werden, sind Einzelgänger, während die Männchen entweder allein oder in kleinen Gruppen von 2-4 Tieren leben. Diese Männchen, die nicht unbedingt miteinander verwandt sein müssen, bilden Koalitionen, die besonders erfolgreich sind, ein Territorium zu erobern oder zu verteidigen. Diese Territorien werden durch Urinspritzen, Fußscharren nach dem Urinieren oder durch bevorzugte Kotplätze markiert. Allerdings sind diese Territorien für die Männchen nur so lange attraktiv, wie sie dort auch auf Weibchen treffen können. Da die Weibchen sich aber fast ausschließlich von Thompson-Gazellen ernähren, folgen sie den Wanderungen dieser Gazellen. Somit kann die Verteidigung eines Territoriums für ein Gepardenmännchen auch „unrentabel“ werden. Die Sterblichkeit der Jungtiere in den ersten beiden Lebensmonaten ist extrem hoch, teilweise bis zu 90%. Viele fallen anderen Raubtieren zum Opfer. Die kritischste Zeit für die Jungtiere tritt dann ein, wenn die Gepardin ihnen das Jagen beibringt. Die Jungtiere tragen wenig zum Erfolg bei, benötigen aber wegen erhöhter Aktivität mehr Nahrung. -7- Manul (Felis manul) Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: 50 – 65 cm, Schwanzlänge: 21 – 31 cm, Gewicht: 2,5 – 4,5 kg, Tragzeit: ca. 65 Tage, Wurfgröße: 4 – 6 Jungtiere, Mehr an Daten ist über Manule nicht bekannt. Auch die verwandtschaftliche Zuordnung ist nicht klar. Augenblicklich stehen sie in der Gattung der AltweltWildkatzen (Felis), es gibt aber auch Überlegungen, sie näher an die Luchse (Lynx) anzuschließen. Manule erinnern an Hauskatzen, haben aber kürzere Beine und erscheinen gedrungener. Sie haben ein dichtes Fell, das neben dem des Schneeleoparden das dichteste Fell aller Katzenverwandten ist. Die Grundfarbe des Fells ist rötlich bis grau gelb, auffallend ist ein heller Bereich unterhalb des Kopfes. Der Kopf ist kurz und breit, um die Schnauze sitzen lange Backenhaare, die einen dichten Backenbart bilden. Dunkle Wangenstreifen fallen in den ziemlich hellen Gesicht gut auf. Dunkle Querstreifen finden sich auch am Rücken, auch der sehr buschige Schwanz ist schwarz geringelt. Wie auf Grund des dichten Felles zu vermuten ist, leben Manule im deckungsarmen Gebirge bis in große Höhen. Sie sind also an ein raues Klima angepasst. Sie besitzen eine große Sprungkraft und kommen so mühelos im felsigen Gebiet voran. Ihre Beute besteht aus kleinen Nagern, vor allem Pfeifhasen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Westen von Turkmenistan an über das Altaigebirge über die Mongolei bis in den Nordwesten Chinas. Über den Grad der Bedrohung ist wenig bekannt, da Manule als eher Einzelgänger nirgends häufig anzutreffen sind und eine systematische Jagd auf die Tiere als Pelzlieferanten somit wohl unrentabel ist. Serval (Leptailurus serval) Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: 70 – 100 cm, Schwanzlänge: 30 – 80 cm, Schulterhöhe: 45 – 65 cm, Gewicht: 7 – 18 kg, Tragzeit: ca. 74Tage, Wurfgröße: 1 – 3 Jungtiere (selten bis 5), Entwöhnung: mit ca. 4 – 5 Monaten, Geschlechtsreife: mit 1,5 – 2,5 Jahren, Lebensdauer: 12 – 17 Jahre (in Menschenobhut 23 Jahre) Servale könnten der Gegenentwurf zu den eben beschriebenen Manule sein. Sie sind hochbeinig und haben einen schmalen, spitzen Kopf. Die großen Ohren stoßen auf dem Scheitel fast zusammen. Die Grundfarbe ist gelbrot bis grau gelb mit schwarzen Flecken und Bändern. Servale sind fast über ganz Afrika mit Ausnahme von Wüsten und Regenwäldern (Ausnahme dort, wo Straßen einen Zugang ermöglichen) verbreitet. Im Aussehen erinnern sie an Geparden wegen ihrer Hochbeinigkeit, allerdings beruhen die langen Gliedmaßen bei Geparden auf einer Verlängerung der Unterarme, bei Servalen auf einer Verlängerung der Handwurzeln. Servale sind aber, anders als Geparden, keine Kurzstreckensprinter. Seine Beute machen sie in typischer Katzenart. Dabei pirschen sie langsam heran, wobei sie sich hauptsächlich mit ihren Ohren orientieren. Sobald sie ein Rascheln hören, springen sie in hohem Bogen zu. An seinen Lebensraum stellt er keine großen Ansprüche, er ist in sumpfigen Gebieten ebenso anzutreffen wie in Savannen. Wichtig scheint hohes Gras als Deckung zu sein. Servale sind Einzelgänger, die Reviere werden mit Duftstoffen markiert. Die Reviere von Männchen und Weibchen überlappen sich dabei beträchtlich. Die Jungtiere werden nach einer gewissen Zeit aus dem Revier -8- der Mütter vertrieben und müssen sich demzufolge eigene Reviere, allerdings in weniger günstigen Gebieten suchen. Servale sind eigentlich dämmerungsaktiv, werden sie stark gestört, gehen sie zu einer nachtaktiven Lebensweise über. Dort, wo ihre Beutetiere tagaktiv sind, sind sie ebenfalls eher tagaktiv. Ihre Beute besteht aus Kleinsäugern bis Hasengröße, Bodenvögeln, Fröschen, Eidechsen und Schlangen. Jaguar (Panthera onca) Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: 100-180 cm, Schwanzlänge: 40-70 cm, Schulterhöhe: 55-76 cm, Gewicht: 30-150 kg, Tragzeit: 93-105 Tage, Anzahl der Jungen: 1-4, Geburtsgewicht: 700-900 g Entwöhnung: wahrscheinlich mit 5 bis 6 Monaten, Geschlechtsreife: mit 2-4 Jahren, Lebenserwartung in Menschenobhut bis 22 Jahre Der Jaguar gehört in die Gattung der Pantherkatzen oder Großkatzen. Er ist das größte Landraubtier in Mittel- und Südamerika, gleichzeitig aber auch eine der am wenigsten erforschten Großkatzen der Erde. Der erste Bericht über einen Jaguar stammte von Amerigo Vespucci, der im Jahre 1500 die „Panther“ unter den Tierarten von Venezuela aufzählte. Auch heute noch wird der Jaguar im spanisch sprechenden Teil Südamerikas „el tigre“ genannt. Das Wort „Jaguar“ ist aus der Tupi-Guarani-Sprachen entliehen, die in weiten Teilen Südamerikas gesprochen wurden. Das ursprüngliche Wort lautete „yaguara“ und soll sinngemäß bedeutet haben: „wilde Bestie, die ihre Beute im Sprung überwältigt“. Die Brasilianer nennen den Jaguar „onca“. Der Jaguar hat einen kompakten Körper mit einem großen, breiten Kopf und kräftigen Tatzen. Die Fellfarbe ist gelblich-braun, die an Wangen, Kehle, unterem Hals, Bauch und den Innenseiten der Beine zu weiß ausgebleicht ist. Er hat schwarze Flecken auf Kopf und Hals und an den Beinen sowie große schwarze Flecken auf dem Unterkörper. Die Schultern, das Hinterteil und die Flanken zeigen Flecken, die große Rosetten bilden und die einen oder mehrere Punkte umschließen. Der untere Teil des Schwanzes ist schwarz geringelt. Melanistische Individuen (dunkelbraun oder schwarz) sind nicht ungewöhnlich. Auch sieht es so aus, als würden die melanistischen (schwarz gefärbten) Jaguare am häufigsten im dichten, feuchten Regenwald vorkommen. Jaguare leben im Regenwald und in Savannen, bevorzugt aber offenbar in der Nähe von Flüssen oder Sumpfgebieten. Jaguare können lange nicht so gut klettern wie Pumas, sind aber sicher mehr in den Ästen zuhause als etwa ein Tiger oder gar ein Löwe. Die Jagd spielt sich allerdings beim Jaguar meist am Boden ab. Jaguare können auch tagsüber bei der Jagd angetroffen werden, sie sind aber häufiger in der Morgen- und Abenddämmerung oder nachts aktiv. Als Lebensraum werden Gebiete mit dichtem Unterwuchs, viel Wasser und ausreichend Beute bevorzugt. Jaguare gelten in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet als bedroht. Die Größe des Aktionsraumes („home range“) kann sehr stark variieren. Zur bevorzugten Beute der Jaguare gehören Pekaris (Nabelschweine) und Capybaras (große Nager). Daneben werden Gürteltiere und Schildkröten gejagt. Dabei töten die Jaguare nicht nur die Schildkröten, sondern graben auch deren Eier aus dem Sand. Auch Boas und Anakondas wurden schon als Beutetiere des Jaguars beobachtet, ebenso wie Kaimane. Weiterhin ernähren sich Jaguare von einer Vielzahl kleinerer Wirbeltiere. -9- Bei der Vorliebe der Jaguare für Wasser ist es nicht überraschend, dass auch Fische zum Beutespektrum gehören. Über das Sozialverhalten des Jaguars ist nur wenig bekannt. Meist werden die Jaguare als solitär lebende Tiere beschrieben, allerdings kann ein östrisches (paarungsbereites) Weibchen von mehreren Männchen begleitet werden. Die meisten Jaguare haben wahrscheinlich keine festen Paarungszeiten. Weibchen in Hitze bewegen sich rufend und weit außerhalb ihres normalen Jagdgebietes. Kämpfe um die Weibchen sind offenbar selten, kommen aber vor. Üblicherweise bleiben die Paare nur während der Fortpflanzungszeit zusammen. Andererseits deuten einige Beobachtungen von Jägern darauf hin, dass auch Zusammenkünfte oder ein Zusammenhalt zwischen Jaguaren möglich sind, der nicht sexuell motiviert ist. Der Nachwuchs verlässt mit etwa 1 ½ Jahren die Mutter. Geschwister bleiben dann noch einige Zeit zusammen, während sie ihr eigenes Revier suchen. Oft siedeln sie sich dann nebeneinander an. Die Lautäußerungen der Jaguare stellen offenbar wichtige Signale über größere Entfernungen für die Tiere dar. Diese Laute klingen niemals wie das Brüllen eines Löwen, sondern werden meist als eine Folge von 5 bis 12 oder mehr kurzen, heiseren Hustenlauten beschrieben. Beginnend mit einem kurzen „ah“Laut nehmen diese an Geschwindigkeit und Volumen zu, wobei dann die letzten „ahs“ eine eindrucksvolle Lautstärke erreichen. Die Geschlechter sollen sich dabei anhand ihrer Lautäußerungen unterscheiden lassen. Jaguare besitzen offensichtlich drei unterschiedliche Lauttypen: Miauen, Grunzen und Schnurren. Die Abgrenzungen des eigenen Aktionsraumes erfolgt durch Grunzen, Urinmarkieren und durch Kratzen an Bäumen. Anscheinend bevorzugen die Jaguare spezielle Bäume, um ihre Krallen zu schärfen (d.h. zu markieren). Meist handelt es sich dabei um Harthölzer. Jagdverhalten: Jaguare jagen bevorzugt aus dem Hinterhalt. Sie springen z.B. von einem Ast aus auf den Rücken eines Beutetieres und greifen mit einer Pfote so zum Kopf, dass sich das Beutetier meist schon beim Fallen den Hals bricht. Die Beute wird vom Jaguar in der Regel an einen versteckten Platz, oft in ein Dickicht in der Nähe eines Flusses, geschleppt. Familie Hunde (Canidae) In dieser Familie werden 14 Gattungen mit über 30 Arten zusammengefasst. Ursprünglich waren die Mitglieder dieser Familie über alle Erdteile außer Australien verbreitet. Mittlerweile sind sie weltweit durch den Eingriff des Menschen vertreten. Die Tiere sind Zehengänger und ausdauernde Läufer mit starken Krallen, die nicht zurückziehbar, also stumpf, sind. An den Vorderfüßen finden sich fünf, an den Hinterfüßen vier Zehen. Alle zeigen einen schlanken Körper, der an den Weichen eingezogen ist. Die Backenzähne sind breitkronig, sind also für Pflanzenkost geeignet. Die Reißzähne ähneln denen reiner Fleischfresser. Kennzeichnend ist auch das Markieren ihrer Reviere mit Urin und Drüsenabsonderungen. Dieses Markieren dient auch zum Kennenlernen von Artgenossen. Korsak oder Steppenfuchs (Alopex corsac) Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: 48 – 68 cm, Schwanzlänge: 30 – 40 cm, Schulterhöhe: bis 30 cm, Gewicht: 2,5 – 5 kg, Tragzeit: 49 – 51 Tage, Wurfgröße: 2 – 7 Jungtiere, Geburtsgewicht 50 – 80 g, Geschlechtsreife: im 2. Jahr - 10 - Korsaks oder Steppenfüchse leben, wie der Name bereits andeutet, in den Steppen Asiens. Da es hier im Sommer heiß, im Winter aber sehr kalt ist, haben die Tiere im Sommer mit ihrem kurzen Fell ein ganz anderes Aussehen als im Winter mit dem dicken, dichten und langen Winterfell. Fast scheint es, als handele es sich um zwei verschiedene Tierarten, da die Tiere im Winter doppelt so dick erscheinen wie im Sommer. Auch die Fellfarbe ändert sich von rötlich-gelb im Sommer zu weiß-grau im Winter. Wegen des dichten Pelzes im Winter werden die Tiere gern gejagt. Zur Dezimierung der Tiere hat auch die Tatsache beigetragen, dass im Laufe der Zeit immer größere Steppengebiete in Ackerland umgewandelt wurden. Korsaks ernähren sich hauptsächlich von Pfeifhasen, Wühlmäusen und anderen Nagern. Aber auch Vögel, Eidechsen, Frösche und Insekten werden gefressen. Korsaks leben paarweise oder in kleinen Rudeln. Sie sind nicht an einen bestimmten Standort gebunden, sondern ziehen umher. Dabei nutzen sie zufällig gefundene Höhlen. Es sind auch gute Kletterer. Die Jungtiere kommen in einem Bau zur Welt, an der Jungenaufzucht beteiligen sich auch die Männchen. Da sie leicht zu zähmen sind und ihr Körpergeruch nicht sehr intensiv ist, wurden sie im 18. Jahrhundert in Russland gern als Haustiere gehalten. Unterordnung Wasserraubtiere (Pinnipedia) Neben Walen und Seekühen sind die Wasserraubtiere am stärksten an ein Leben im Wasser angepasst. An erster Stelle stehen dabei Körperform und Umwandlungen der Gliedmaßen. Die rumpfnahen Teile der Gliedmaßen sind verkürzt, während die Zehen verlängert sind und Schwimmhäute zwischen den Zehen haben. Ihre Anpassungen an ihren Lebensraum sind auch Anpassungen an die Kälte im Wasser. Die Tiere sind relativ groß, da große Körper weniger schnell auskühlen als kleine. Dabei hilft auch das Unterhautfettgewebe, der sog. Blubber. Die Überfamilie Ohrenrobbenartige (Otarioidea) wird in drei Familien geteilt, in die Familie Ohrenrobben (Otariidae), mit den Unterfamilien Seelöwen (Otariinae) und Seebären (Arctocephalinae), die Familie Walrosse (Odobenidae) und die Familie Hundsrobben (Phocidae) mit den Unterfamilien Seehunde (Phocinae) und Mönchsrobben (Monachinae). Seehund (Phoca vitulina) Daten und Zahlen: Kopf-Rumpf-Länge: Männchen: 1,30 – 1,95 m, Weibchen: 1,20 – 1,70 cm, Gewicht: Männchen: etwa 100 kg (Extremwert bis über 200 kg), Weibchen: 45 – 80 kg (Extremwert über 100 kg), Tragzeit: 10,5 – 11 Monate (einschließlich Keimruhe), Wurfgröße: 1 Jungtier, Zwillinge seltener, Geburtsgewicht: etwa 10 kg, Entwöhnung: nach 4 – 6 Wochen, Geschlechtsreife: Männchen mit 3 – 6 Jahren, Weibchen mit 2 – 5 Jahren, Lebensdauer: etwa 40 Jahre Kennzeichnend für Seehunde sind ihr spindelförmiger Rumpf und der runde Kopf mit den großen Augen. Die Oberlippe trägt langborstige Schnurrhaare. Ohrmuscheln fehlen, was ein Kennzeichen der gesamten Familie der Hundsrobben ist. Das kurze Fell mit weißgrauer bis dunkelgrau-brauner Grundfarbe trägt eine Zeichnung aus Flecken oder Ringen, die entweder hell auf dunklem Grund oder dunkel auf hellem - 11 - Grund sein können. Nasen und Ohröffnungen sind verschließbar. Vorder- und Hintergliedmaßen sind bekrallt. Die Hinterfüße sind nach hinten gerichtet und zu Flossen umgebildet. Sie sind auf beiden Seiten behaart und dienen auch als Wärmeregulatoren. Bei kühleren Außentemperaturen werden die Hinterflossen mit den Sohlenflächen zusammengelegt, um die Wärme zu halten. Die Gliedmaßen können nicht unter den Körper gestellt werden, daher ist ein vierfüßiges Laufen, wie es z.B. Seelöwen können, nicht möglich. Die Fortbewegung der Seehunde an Land erfolgt über ein schwerfälliges Vorwärtsrobben. Das Schwimmen im Wasser erfolgt durch die Ruderbewegungen der Hinterflossen. Die Vorderflossen werden nur beim langsameren Schwimmen zum Steuern eingesetzt. Seehunde können sehr gut sehen, auch das Gehör ist trotz fehlender Ohrmuscheln gut. Allerdings geben Seehunde selten Laute von sich. Tast- und Strömungssinn sind hoch entwickelt. Tasthaare (Vibrissen) am Maul und an anderen Stellen des Kopfes dienen zum Erspüren von Druck- und Strömungsänderungen. Sie können Wasserbewegungen von weniger als einem Tausendstel Millimeter wahrnehmen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Tasthaare gegenüber niederfrequenten Schwingungen empfindlich sind, die von Fischen herrühren. Die Nahrung der Seehunde besteht aus Fischen jeder Art, es werden aber auch Krebse und Tintenfische genommen. Seehunde haben ein raubtierähnliches Gebiss, es fehlen jedoch die deutlich ausgeprägten Reißzähne anderer Raubtiere. Die Zähne werden nur benötigt, die glitschigen Fische festzuhalten, da sie unzerkaut verschluckt werden. Die Paarung bei Seehunden erfolgt im Wasser, die Geburt aber an Land auf Sandbänken. Die Paarungszeit liegt im August. Um die Jungtiere in einer günstigen Jahreszeit zur Welt zu bringen (Ende Juni, Anfang Juli), macht die befruchtete Eizelle eine Keimruhe durch. Neugeborene Seehunde haben ein weiches, silbrig graues Jugendkleid, das bald abgestoßen wird. Da die Jungtiere an Land zur Welt kommen, müssen sie bei Einsetzen der Flut schwimmen können. Die Mutter folgt dann dem Jungtier. Bei Zwillingsgeburten kann sich die Mutter jedoch nur um ein Junges kümmern, das andere stirbt oder kommt als „Heuler“ in eine Aufzuchtstation. Seehunde sind gesellige Meeressäuger, die sich während der Frühjahrs- und Sommermonate am Strand auf Sand- oder Schlickbänken ansammeln. Eine Sozialstruktur scheint nicht vorhanden zu sein. Seehunde verbringen auf diesen Sandbänken einen Großteil des Tages dösend, nachts hingegen sind sie nur ausnahmsweise an Land zu finden, da sie dann auf Beutefang gehen. Bei kaltem und windigem Wetter halten sie sich vorzugsweise im Wasser auf. Beim Schlafen im Wasser schweben die Tiere senkrecht, wobei sich die Nasenlöcher automatisch öffnen und schließen. Augen, Ohren und Nase ragen beim Auftauchen als erste aus dem Wasser, so dass eine Orientierung gleich möglich wird. Vor dem Tauchen werden Nasen- und Ohröffnungen verschlossen. Lungenatmer haben beim Tauchen grundsätzlich ein Problem mit dem in der Atemluft vorhandenen Stickstoff. Der Luftstickstoff löst sich beim Tauchen in Abhängigkeit der Tauchtiefe, also des Druckes, der unter Wasser herrscht, in Blut, Gewebe und Körperfett. Beim Auftauchen perlt er aus, es bilden sich Bläschen (wie bei einer aufgedrehten Sprudelflasche). Diese Bläschen führen zu Schädigungen in den Gelenken, Adern verstopfen und können, wenn die Schädigungen im Gehirn zu groß sind, zum Tod führen. Seehunde atmen vor dem Tauchgang aus, so dass in den Lungen kaum Luft vorhanden ist. So kann das Problem mit dem Stickstoff bei ihnen gar nicht erst auftreten. Seehunde sind in der Lage, Tauchgänge von 40 Min. bei einer maximalen Tauchtiefe von 100-200 m ohne Probleme zu absolvieren. - 12 - Ein weiteres Problem beim Tauchen besteht darin, dass die Lungen in größeren Tiefen durch den dort herrschenden Druck kollabieren würden. Auch deshalb wird vor dem Tauchgang ausgeatmet. Aber auch Seehunde brauchen während der Tauchgänge Sauerstoff. Aus den Lungen ist er nicht zu beziehen, da sie ja vor dem Tauchen ausatmen. Der benötigte Sauerstoff wird bei Seehunden „auf Vorrat“ im Blut gebunden. So ist die Anzahl der roten Blutkörperchen und die Menge des Blutfarbstoffes Hämoglobin bei ihnen erhöht, wodurch größere Mengen Sauerstoff gespeichert werden können. Eine weitere Anpassung an das Tauchen liegt darin, dass der Stoffwechsel dann reduziert wird. So sinkt der Herzschlag auf etwa vier Schläge pro Minute. Der Blutfluss kann so gesteuert werden, dass nur wichtige Teile des Körpers mit Blut versorgt werden, andere, wie z.B. die Gliedmaßen, werden abgekoppelt. Literatur Grzimeks Tierleben, Band 6, Reptilien Kindler Verlag AG Zürich, 1970 Grzimeks Enzyklodädie, Band 3, Kindler Verlag AG Zürich, 1988 Seidensticker, John, Lumpkin, Susan: Great cats, Merehurst London, 1991 Whitfield, Philip: Le grand livre des animaux, Éditions Solare, Paris, 1984 - 13 - Raubtiere Für Schülerinnen und Schüler Gehe vom Eingang aus am Weiher vorbei hoch! Die erste Tierart auf diesem Rundgang sind die Zebramangusten. Zebramangusten gehören zusammen mit den Ringelschwanzmungos zu einer eigenen Gruppe von Raubtieren, zu der Familie Schleichkatzen. Zebramanguste 1. Der Name eines Tieres sagt oft etwas aus. Schau dir die Tiere an und beschreibe sie! Erkläre den Namen! Notiere auch die ursprüngliche Heimat! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 2. Beschreibe das Gehege! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 3. Beschreibe das Gehege und berichte über den Lebensraum in der Natur! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 4. Versuche, die Tiere zu zählen! Aus der Anzahl kann man auf die Lebensweise schließen. Achte auch auf einzelne Tiere! Erkläre! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ Die Ringelschwanzmungos, ebenfalls Schleichkatzen, wirst du gleich auf deinem Rundgang sehen. Gehe jetzt zuerst nach links ins Afrikahaus! Vor dem hinteren Ausgang in Richtung Außengehege findest du die Ringelschwanzmungos. - 14 - Ringelschwanzmungo 1. Der Name eines Tieres sagt oft etwas aus. Schau dir die Tiere an und beschreibe sie! Erkläre auch den Namen! Notiere die ursprüngliche Heimat! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 2. Beschreibe das Gehege und berichte über den Lebensraum in der Natur! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 3. Vergleiche Zebramanguste und Ringelschwanzmungo miteinander. Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede! Gemeinsamkeiten: ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ Unterschiede: ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ Gehe jetzt an den Zebras und Giraffen vorbei zu den Geparden! - 15 - Gepard 1. Jeder kennt den Gepard als guten Sprinter, der eine Geschwindigkeit bis zu 120 km/h erreichen kann. Man kann ihn sehr leicht an seinem Fellmuster erkennen. Kreuze das richtige Muster an! Ο Ο Ο Ο 2. Beschreibe das Gehege! Achte dabei auch auf den Bereich direkt am Zaun! Berichte auch über den Lebensraum in der Natur! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 3. Wie alle Raubkatzen tritt der Gepard nicht mit dem ganzen Fuß auf. Beschrifte die Zeichnung! 1 = ........................................ 2 = ........................................ Der Gepard tritt nur mit den .......................... auf, er ist ein ....................................... . Der Mensch tritt dagegen mit der ganzen ............................. auf, er ist ein ......................... . Der Gepard hetzt seine Beute und kann – obwohl er zu den Katzen gehört – seine Krallen nicht einziehen. Nenne ein weiteres Raubtier, das nicht zu den Katzen gehört, ein ähnliches Jagdverhalten hat und seine Krallen ebenfalls nicht einziehen kann. Es ist der .................................... . 4. Notiere, wie Krallen beschaffen sind, die ständig draußen sind! Beschreibe die Aufgabe dieser Krallen beim schnellen Sprinten! Denke dabei an Sport! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ - 16 - Gehe jetzt am besten über die Hängebrücke zu den Korsaks! Korsak oder Steppenfuchs 1. Beobachte die Korsaks! Beschreibe, was sie gerade tun! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 2. Der zweite Name des Tieres sagt etwas über seinen Lebensraum aus. Schau dir dazu auch das Gehege an und berichte! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 3. Zähle die Tiere! Achtung, das ist nicht einfach. Erkläre! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 4. Füchse sind mit Wölfen und somit auch mit Hunden verwandt. Hunde kennst du sicher aus dem Biologieunterricht. Berichte über die Lebensweise von Wölfen! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 5. Wölfe sind wegen ihrer Größe in der Lage, auch größere Tiere zu erbeuten. Berichte über die Nahrung der Korsaks! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 6. Das Klima, in dem die Tiere in der Natur leben, hat im Sommer sehr hohe Temperaturen, während es im Winter sehr kalt wird. Das hat Auswirkungen auf das Fell. Beschreibe! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ Gehe jetzt zurück bis zum Imbiss und dann den Berg hoch. Dort findest du in der Hälfte des Weges rechts die Manule! - 17 - Manul 1. Schau dir die Tiere genau an! Sicher erinnern sie dich an ein Tier, das du genau kennst! Vergleiche und nenne auch Unterschiede! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 2. Beschreibe das Gehege und berichte über den Lebensraum in der Natur! Lies dazu auch die Beschilderung am Gehege! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 3. Schau dir das Fell gut an! Berichte! ........................................................................................................................................ Gehe den Weg weiter, dort triffst du auf den Ringelschwanzmungo! Gehe jetzt den Weg weiter und links den Berg hoch. Der Weg verläuft durch den Bauernhof durch. Wende dich nach links, dort triffst du auf die Servale! - 18 - Serval 1. Beschreibe die Tiere! Achte dabei vor allem auf die Beine! ........................................................................................................................................ 2. Beschreibe das Gehege und berichte über den Lebensraum in der Natur! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 3. Bei den Beinen ist dir sicherlich etwas aufgefallen. Erkläre, warum das im natürlichen Lebensraum der Tiere wichtig ist! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 4. Berichte, wie die Tiere in der Natur ihre Beutetiere finden! Achte dabei auf den Kopf! ........................................................................................................................................ 5. Du hast eben die Manule gesehen. Beide Tierarten (Manul und Serval) gehören zu den Katzen. Trotzdem unterscheiden sie sich deutlich voneinander. Nenne Unterschiede und erkläre die Unterschiede! Unterschiede: Serval Manul Kopfform ........................................... ........................................... Fellfarbe und Muster ........................................... ........................................... ........................................... ........................................... Beinlänge ........................................... ........................................... Schwanz ........................................... ........................................... Gründe: ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ Gehe jetzt den Weg geradeaus zum Forscherhaus. Dort findest du die Frettchen. - 19 - Frettchen 1. Beschreibe die Tiere! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 2. Beschreibe die Bewegung der Frettchen! ........................................................................................................................................ 3. Frettchen sind Haustiere. Man hat sie vor gut 1 000 Jahren aus dem Iltis gezüchtet. Sie gehören somit in die Verwandtschaft der Marder. Notiere, wie man diese Haustiere eingesetzt hat! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 4. Wie alle Raubtiere haben auch Frettchen ein typisches Raubtiergebiss. Im Raubtiergebiss fallen die großen, dolchartigen Eckzähne auf. Schreibe ihre Aufgabe auf! ........................................................................................................................................ Die Eckzähne haben übrigens noch wegen ihrer Aufgabe einen anderen Namen. Notiere! Eckzähne heißen auch .......................................... Notiere auch gleich die Aufgabe der Backenzähne! ........................................................................................................................................ Die größten Backenzähne haben wegen ihrer Aufgaben noch einen zweiten Namen. Notiere auch ihn! Backenzähne heißen auch ................................... Gehe jetzt den Weg runter, am Seehundbecken vorbei! In einem Rundkäfig leben die Nasenbären. - 20 - Nasenbär 1. Beschreibe die Tiere! Achte dabei vor allem auf den Schwanz! ........................................................................................................................................ 2. Beschreibe das Gehege und berichte über den Lebensraum in der Natur! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 3. Erkläre den Namen der Tiere! ........................................................................................................................................ 4. Berichte, wie die Tiere in der Natur ihre Beutetiere finden! ...................................................................................................................................... 5. Beobachte die Fortbewegung! Berichte! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 6. Erkläre, wieso sie in der Lage sind, sich so sicher zu bewegen! ........................................................................................................................................ 7. Im Gehege ist meist auch das Futter zu sehen. Notiere! Wenn kein Futter zu sehen ist, informiere dich an der Gehegebeschilderung! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ Gehe jetzt den Weg wieder zurück und runter zu den Jaguaren! - 21 - Jaguar 1. Beschreibe das Gehege und berichte über den Lebensraum in der Natur! Notiere auch die ursprüngliche Heimat! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ Heimat: .................................... 2. Sicher ist dir aufgefallen, dass es zwei Gehege gibt. Erkläre! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 3. Jaguare gehören zur Verwandtschaft der Katzen. Kreuze die typische Katzenpfote an! 4. Sicher hast du auch die anderen Füße erkannt. Notiere die Namen der Tiere, zu denen sie gehören. Fuß 1: .............................., Fuß 2: ............................., Fuß 3: ................................. Katzen sind ............................... gänger. 5. Erkläre, warum die Katzenpfote gerade so gebaut ist! (Denke an die Jagd!) ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 6. Kreuze das Fell des Jaguars an! Schreibe die Namen der Raubtierarten auf, zu denen die anderen Fellmuster gehören! 1 = ...................., 2 = ..........................., 3 = ....................., 4 = ............................ Ο Ο Ο Ο 1 2 3 4 7. Jaguare gehören zu den bedrohten Tierarten. Nenne Gründe! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ - 22 - Seehund 1. Der Seehund ist an ein Leben im Wasser gut angepasst. Beschreibe die Körperform und begründe! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 2. Beschrifte die folgende Zeichnung! 3. Kreuze die Hinterflosse des Seehunds an! Ο Ο Ο Ο Die Flossen des Seehunds entsprechen den ...................................... des Menschen. 4. Beobachte den Seehund beim Schwimmen. Schreibe auf, welche Aufgaben die Flossen haben! Die Vorderflossen: ..................................................................................................... Die Hinterflossen: ...................................................................................................... 5. Vergleiche die Länge der Flossen beim Seehund mit der Länge der Gliedmaßen (= Arme und Beine) beim Menschen! Nenne den Hauptunterschied und erkläre! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 6. Der Seehund kann lange unter Wasser bleiben. Beobachte einen Seehund, bevor er taucht! Achte dabei auf seine Nase! Berichte! Notiere auch, was dir zu den Ohren auffällt! ........................................................................................................................................ ........................................................................................................................................ 7. Der Seehund gehört wie all die anderen Tiere, die du bearbeitet hast, zu den Säugetieren. Kreuze an, welche Körperbedeckung er also haben muss! Ο Schuppen Ο schleimige Haut Ο Federn - 23 - Ο Haare Lösungen Zebramanguste 1. kleiner Körper, langer Schwanz, kurze Gliedmaßen, dunkle, zebraartige Streifen über den Körper; Afrika 2. Viel Sand, Baumstämme, Unterschlupfmöglichkeiten 3. Trockene Gebiete, Savanne 4. Gruppenlebende Tiere, einige halten immer Wache Gepard 1. Fellmuster 2 = Gepard 2. Gras, Baumstämme; direkt am Zaun entlang sind Wege, auf denen die Tiere entlang laufen, um ihr Revier abzuschreiten. Lebensraum in der Natur: offene Savanne 3. 1 = Ferse, 2 = Fuß; Der Gepard tritt nur mit den Zehen auf, er ist ein Zehengänger. Der Mensch tritt dagegen mit der ganzen Fußsohle auf, er ist ein Sohlengänger. Ein weiteres Raubtier, das seine Krallen nicht einziehen kann, ist der Hund. Weitere Möglichkeiten unter den Raubtieren wären Bär, Wolf, Hyäne, Schakal und Korsak 4. Krallen, die ständig draußen sind, sind stumpf. Die Krallen wirken wie Spikes bei Autoreifen oder bei Sportschuhen. Sie verankern sich am Boden und verhindern so ein Abrutschen. Korsak oder Steppenfuchs 1. Sie laufen herum, gehen in ihre selbstgegrabenen Höhlen, liegen in der Sonne 2. Steppe, Grasland, im Sommer trocken und gelblich-braun. Gehege ähnlich, Sträucher, Höhlen. 3. gut 5 Tiere, schwer zu zählen, da sie ständig unterwegs sind oder sich in den Höhlen verstecken. 4. Wölfe: leben im Rudel, ernähren sich von Fleisch, sind Hetzjäger, Zehengänger 5. Korsaks sind kleiner, deshalb müssen sie auch kleinere Beutetiere schlagen wie z.B. Pfeifhasen, Wühlmäuse, die sie nicht gemeinsam jagen. 6. Im Sommer sehr kurzes Fell, im Winter dichtes und langes Fell Manul 1. Katze, Manule haben kürzere Beine und ein längeres Fell 2. Im Unterschied zum Gehege leben Manule eher in felsigem Gelände, können aber sehr gut klettern. 3. Fell sehr dicht und lang, können in kaltem Klima gut leben. - 24 - Ringelschwanzmungo 1. kleiner Körper, langer Schwanz, kurze Gliedmaßen, dunkle, zebraartige Streifen am Schwanz; Madagaskar 2. Rindenmulch, Baumstämme, Äste, Zweige, Klettermöglichkeiten; Gebiete mit Pflanzen, Bäumen, Sträuchern 3. Gemeinsamkeiten: Körperbau mit langem Schwanz und kurzen Gliedmaßen Unterschiede: Lebensraum, Lebensweise, Fellfarbe Serval 1. Hochbeinige Tiere, lange Ohren, dunkle Tupfen und Streifen im Fell 2. Büsche, Sand, Versteckmöglichkeiten, Gras; Savanne 3. Die Tiere sind Bodenbewohner, mit den hohen Beinen haben sie einen guten Überblick über das Gelände (Feinde, Futter) 4. Orientierung hauptsächlich über das Gehör 5. Unterschiede: Serval Manul Kopfform kleiner Kopf, große Ohren großer Kopf, stark behaart Fellfarbe und Muster hell, gelblich, braune grau, kein Muster Punkte Beinlänge hohe Beine kurze Beine Schwanz lang, dünn (kurze Haare) lang, buschig Gründe: Servale leben in der Savanne, also im offenen Gelände; Fellfarbe deshalb wie Gras; hochbeinig wegen besserer Sicht; dünnes Fell, da warmes Klima Manule leben im Hochgebirge, deshalb starke Behaarung wegen Kälte; keine Muster im Fell, da einfarbig in Felsen weniger auffällt; kurze Beine zum Klettern; Schwanz zum Balancieren Frettchen 1. klein, schlank, ziemlich kurzer Schwanz 2. schnell, flink 3. Durch ihren schlanken Körper waren sie in der Lage, in Kaninchenbauten einzudringen. Man hat sie auch zur Bekämpfung von Ratten eingesetzt. 4. Eckzähne: Festhalten und Töten der Beutetiere; heißen auch Fangzähne Backenzähne arbeiten wie Schere, schneiden Stücke ab; Reißzähne Nasenbär 1. für Bären klein (Kleinbären!), geringelter Schwanz 2. Äste, Zweige, viele Klettermöglichkeiten, Rindenmulch auf dem Boden 3. stark verlängerte Nase 4. hauptsächlich über den Geruch (Nase!) 5. Tiere klettern geschickt, halten sich gern in Ästen auf 6. Krallen, starke Hinterbeine 7. Nasenbären sind Allesfresser, also Obst, Gemüse, Eintagsküken, Fleischbrocken - 25 - Jaguar 1. Bäume, Büsche, Wasser, Ruheplätze, Rückzugsmöglichkeiten Regenwald und offene Gebiete Heimat: Mittel- und Südamerika 2. Einzelgänger, finden nur zur Paarung zusammen 3. Nr. 2 4. Fuß 1 = Wolf/Hund, Fuß 2 = Katze/Jaguar, Fuß 3 = Bär; Zehengänger 5. Schleichjäger, einziehbare Krallen, die spitz bleiben und sich weniger schnell abnutzen 6. Nr. 4; 1 = Leopard, 2 = Gepard, 3 = Tiger, 4 = Jaguar 7. Zerstörung der Lebensräume; Jagd auf die Tiere, weil sie Haustiere des Menschen reißen und Menschenleben gefährden Seehund 1. walzenförmiger, spindelförmiger Körper, kurze Gliedmaßen 2. Hinter-, Vorderbeine 3. Nr. 2 4. Vorderflossen steuern, Hinterflossen geben Antrieb 5. Gliedmaßen beim Seehund kurz, stehen eng am Körper, dadurch Widerstand gering im Wasser; weil sie so kurz sind, können sie zur Fortbewegung an Land nicht unter den Körper gebracht werden 6. Nasenöffnungen werden vor Tauchgang geschlossen; äußere Ohrmuscheln nicht vorhanden, Seehunde können aber gut hören 7. Körperbedeckung = Haare - 26 -