Kampfstrategien bei Rothirschen

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Verhaltensbiologie
Versteht man Bewegungen, Lautäußerungen und Körperhaltung sowie äußerliche
Veränderungen, die der Verständigung dienen (Farb- und Formveränderung, abgabe von
Duftstoffen)
Reize:
-
-
Antwort des Lebewesens auf Einwirkungen aus der Umwelt
Legitimation: Alle messbaren physikalischen oder chemischen Zustände oder
Zustandsänderungen in der Umwelt von Organismen, die zur Erhaltung oder
Änderung von Verhaltensweisen der betroffenen Organismen führen 
reaktionsauslösende Reize
Reize haben immer auslösende Fkt.  sie wird von Rezeptor aufgenommen
Reflexe:
Einfache Reaktionen. Tun immer in gleicher, stereotyper und rascher Weise auf spezifische
Reize hin eintreten  wenn der Reiz eine bestimmte Stäke aufweist d.h. einen Schwellenwert
übersteigt
Kniesehnenreflex
-
-
-
Monosynaptischer Reflex, da im Rückenmark nur eine Synapse die afferente
Nervenbahn (=sensorische Nervenbahn; vom Sinnesorgan zum Verarbeitungszentrum
hinführend) mit der efferenten Nervenbahn (=motorische Nervenbahn;
Verarbeitungszentrum zum Erfolgsorgan [Effektor] hinführend) verbindet
Dies ist ein Eigenreflex  Da von der Muskelspindel als Rezeptor der Weg zum
gleichen Muskel als Effektor zurückführt
Fremdreflexe: Wird von einem Rezeptororgan über mehrere afferente und efferente
Nervenbahnen - und damit über eine Vielzahl von Synapsen – zum Effektororgan
führen (polysynaptischer Reflex)
Verarbeitungs- und Umschaltungsprozesse finden im ZNS statt (Rückenmark und
Gehirn)
Ein Spezifischer Reiz = adäquater reiz
Schutzreflexe bewahren den Körper vor Schaden (Kratz-, Nieß,- Brechreflex)
Für solche Verhaltensweisen gibt es genetisch fixierte Programme: Sie sind deshalb
angeboren
Auge
-
Unterschiedliche Umgebungshelligkeit wirkt als adäquater Reiz auf
Lichtsinnesrezeptoren der Netzhaut im Auge
Diese Fotorezeptorennehmen diese Reizstärkewahr und melden diese über afferente
Nerven zum ZNS
Nimmt Helligkeit zu, wird über efferente Bahnen der Ringmuskel der Iris veranlasst
zu kontrahieren  Pupillenverengung
Nimmt bei Helligkeit ab  über efferente Bahnen der Radialmuskel zur Kontraktion
gebraucht  Puppillenerweiterung
Verhaltensweisen beruhen auf Zusammenspiel von auslösenden Reiz und innerem
Antrieb
Untersuchungsmethoden der Ethologie
Kaspar Hauser
- Tiere werden isoliert von Artgenossen gehalten, um angeborene Verhaltensmuster zu
erforschen
- Vollständige Isolierung nicht möglich  ein Rest Erfahrungsmöglichkeiten bleibt
immer  z.B. mit eigenem Körper
- Isolationsexperimente führen zu schweren Entwicklungsstörungen  beobachtbare
Verhalten nicht mehr vergleichbar mit dem von Artgenossen
Attrappenversuche
- sind Experimente mit Attrappen (Nachbildungen) von Artgenossen, Feinden der
Beutetieren, mit deren Hilfe man die reaktionsauslösenden reize zu ermitteln versucht
 Schlüsselreize
Kontrolliert veränderte Umweltbedingungen
- Umweltfaktoren werden kontrolliert verändert  daraus werden die
Verhaltensänderungen festgestellt
Instinkthandlungen
Bsp.: Schmetterling
1. Zunächst fliegt es ziellos umher  Umherfliegen ist auf eine hohe
Handlungsbereitschaft, die zur Bewegungsunruhe führt, zurückführen.  Diese Phase
bezeichnet man als ungerichtetes suchen oder Appetenzverhalten
2. Nimmt er dabei das Objekt seines Suchens wahr (auslösender Reiz), so fliegt er
gerichtet auf dieses Objekt zu  Dies ist die gerichtete Annäherung  Taxis oder
Orientierungsreaktion
3. Trifft er auf ein arteigenes Weibchen, zeigt er diejenige Verhaltensweise zu der seine
Handlungsbereitschaft bestand  Es kommt zum Balzverhalten/Paarung
- Dies ist eine instinktive Endhandlung, erbkoordiniert
- Dies verläuft relativ formstarr, artspezifisch und ist von Außenreizen unabhängig
- Erbkoordinationen sind durch keinerlei Lernvorgänge veränderbar
- Instinkthandlungen = Appetenzverhalten + Orientierungsreaktion + erbkoordinierte
Endhandlung
- Kommt es zur Endhandlung  Handlungsbereitschaft sinkt
Reifung
- Wenn Instinkthandlungen als angeborene Verhaltensweisen gelten  dies heißt nicht,
dass sie auch von Geburt an funktionsfähig und auslösbar seien müssen
- Meist bedürfen sie eine postnalen Reifung um zu funktionieren  z.B. anatomischmorphologische Strukturen müssen erst ausreifen
Schlüsselreiz und AAM (auslösender Mechanismus)
-
Instinkthandlungen werden durch einfache Reize ausgelöst
Reiz welcher ein bestimmtes Verhalten auslöst  Schlüsselreiz
Alle Reizqualitäten können als Schlüsselreize wirken: optische, akustische, chemische
oder mechanische
Motivierende Faktoren / Die Handlungsbereitschaft
Die Ausführung einer Verhaltensweise ist von:
1. Der Qualität und/oder Intensität des auslösenden Reizes (Schlüsselreiz) und
2. der Höhe der Handlungsbereitschaft:
- Habituation: H. oder Sättigung nennt man das sinken der Handlungsbereitschaft durch
entsprechende Abreaktion
- Reflexe: sind nicht habituierbar, allerdings könne die beteiligten Strukturen ermüden
1.
2.
3.
4.
Die Höhe der Handlungsbereitschaft wird auch von inneren Bedingungen beeinflusst,
die von inneren und äußeren Faktoren abhängig sind
Versorgungszustand des Organismus (Wasser, Luft, Nahrung)
Hormone (Sexualhormone)
entwicklungs- und Reifezustand
vom vorausgegangen Verhalten
Konfliktverhalten
-
zwei gleichzeitig aktivierte Handlungsbereitschaften können sich hemmen, bahnen
oder unbeeinflusst lassen
Bsp.: Ein Vogel sitzt in seinem Nest und kann gleichzeitig sein Gefieder ordnen
Instinkthandlungen des Brütens und der Körperpflege können gleichzeitig
nebeneinander ablaufen  Es kommt nicht zum Konflikt  noch zur gegenseitigen
Erhöhung der Handlungsbereitschaft
Hemmung:
- Anders ist es hier  eine Gazelle weidet auf Grasfläche, dann sieht er einen Löwen
und rennt weg
- Die Instinkthandlung der Nahrungsaufnahme wird durch Instinkthandlung der Flucht
gehemmt (blockiert)  Das aktionsspezifische Potential für Fluchtverhalten dominiert
- Die jeweils dominierende Verhaltenstendenz ist das Produkt aus
Handlungsbereitschaft und Reizstärke (Prinzip der doppelten Quantifizierung) sich
durchsetzt und konkurrierende Verhaltenstendenzen unterdrückt (hemmt, blockiert)
Übersprungsverhalten:
- Zwei Hühner greifen sich an
- Es kommt hier zu einem Konflikt zwischen zwei gleich stark kumulierten
Handlungsbereitschaften:  Zwischen dem Aggressionsverhalten und dem
fluchtverhalten
- Beide Verhaltensweisen streben im Konflikt (Flucht und Angriff) beide blockieren
sich gegenseitig und es kommt zu einem anderen Verhalten. Bsp. Essen ohne
erkennbaren adäquaten Reiz
- Fällt bei hoher innerer Bereitschaft der adäquate auslösende Reiz kann es zur
Ersatzbefriedigung kommen  Reiz ist unspezifisch
- Verhaltensweisen benötigen eine Reifephase, um ausgeführt werden zu können 
Vervollkommnung ohne Einübungsphase
- Superattrappen  Wirken stärker als Reiz, als der natürlich auslösende Reiz
Ritualisierung:
Wenn Verhaltensweisen im Dienste der sozialen Kommunikation stehen
Klassische Konditionierung
- Motivation und auslösender Reiz wirken zusammen im Prinzip der doppelten
Quantifizierung: Ist die Motivation hoch so kann der Schlüsselreiz schwach sein und
umgekehrt
- Erfolgreiche Endhandlung senkt Motivation
Theorien des Lernens
- Wenn Wind aufs Auge weht  Lidschlussreflex als unbedingte Reaktion
- Auf schwache Töne erfolgt nicht der Lidschlussreflex
- Töne kein adäquater Reiz fürs Auge  neutraler Reize
- Versuch: Ein neutraler Reiz (schwacher Ton) immer kurz vor dem unbedingten Reiz
(Luft)  Nach ein paar mal löst neutraler Reiz auch den Lidschluss aus
- Die so entstandene Reaktion wird als bedingte Reaktion bezeichnet, der neutrale Reiz
wurde zum bedingten Reiz
1. Unbedingte Reaktion + unbedingter Reiz = Lidschluss
2. neutraler Reiz + unbedingter Reiz = Lidschluss
- Durch Reizkombination wird irgendwann die Kannphase erreicht
- Die Reaktion auf dem bedingten Reiz wird stabil gezeigt  der gesamte Vorgang
heißt klassische Konditionierung
Bedingte Appetenz
- Biene fliegt blaue Blüte an  kein Nektar
- Fliegt gelbe Blüte an  Nektar
- In der Zukunft wird sie bevorzugt gelbe Blüten anfliegen
- Gute Erfahrung (Aufnahme von Nektar) wirkt als Belohnung
- Immer wenn Sammeltrieb aktiviert ist  Biene strebt belohnende Reizsituation an
- Diese Lernprozesse heißen bedingte Appetenz
- Pawlows klassischer Versuch ist auch ein bedingtes Appetenzverhalten
1. Lernvorgang setzt aktivierten antrieb voraus  Hunger
2. Durch den Lernprozess wird nicht nur Speichelabsonderung, sondern auch gesamte
Appetenzverhalten zur Nahrungsaufnahme aktiviert  Befreit man den Hund, geht er
zur Reizquelle und bettelt um Futter
Bedingte Aversion
- Kröte verbindet mit Wespe unangenehme Erfahrung  Es meidet dieses Objekt 
Dieser Konditionierungsprozess heißt bedingte Aversion
- Die Reizsituation wird mit unangenehme Erfahrung (Stich) verknüpft 
Vermeidungs- oder Fluchtverhalten
- Ursprünglich neutraler Reiz löst Reflex aus = bedingter Reflexe (klassische
Konditionierung)
- Auf eine Wahrnehmung (Reizsituation) folgt schlechte Erfahrung
- Auf ein Verhaltenselement folgt gute Erfahrung = bedingte Aktion (operante
Konditionierung)
- Auf Verhaltenselement folgt schlechte Erfahrung = bedingte Hemmung
Operante Konditionierung, Bedingte Aktion:
- Das Aufteilen motorischer aktivitäten setzt Handlungsbereitschaft voraus
-
Futter wird als Belohnung eingesetzt
Verhaltensweisen die Mangelzustände Beseitigen wirken positiv verstärkend  als
bedingte Aktion gelernt
Vergessenskurven:
-
Nach der Kannphase fällt die Kurve ohne Wiederholung immer mehr bis das gelernte
vergessen wurde  es kommt zur Extinktion
Der Kurvenabfall wird mit jeder Wiederholung insgesamt flacher, d.h. die
Vergessensphase ist nicht so stark
Bedingte Hemmung:
- Eine Verknüpfung zwischen einer Verhaltensweise und einer unangenehmen
Erfahrung (negative Verstärkung)  bedingte Hemmung
Nestflüchter
- Jungtiere von Enten haben nach Geburt relativ vollständig entwickelte Sinnesorgane
 können nach kurzer Zeit ihren Eltern aktiv folgen
Nesthocker
- Sind nach dem Schlüpfen nackt und blind  bleiben lange Zeit in Nest  Für sie ist
es wichtig ihre Eltern rasch und genau erkennen zu können
-
Unter Nachahmung oder Imitation versteht man die Übernahme beobachteter
Bewegungen oder Laute in die eigene (Laut) Motorik
Voraussetzung für höhere Lernvorgänge  Neugier- und Spielverhalten in der
Jugendphase ist wichtig
Es gibt das Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis  Gedächtnisinhalt scheinen beim
Übergang vom Kurz- zum Langzeitspeicher ihren Zustand von löschbar zu löschfest
zu verändern
Obligatorisches lernen
- Die Verhaltensweisen die dadurch gelernt werden sind überlebensnotwendig
Fakultatives Lernen
- Diese gelernte Verhaltensweisen verschaffen nur einen Überlebensvorteil
Prägung
- Ein sehr rascher Lernprozess  Dabei wird bestimmte Reizsituation gelernt  Dieses
lernen erfolgt ohne Belohnung und ist irreversibel
- Die Prägung erfolgt in sensiblen Phase  ein Kurzer Zeitabschnitt
- Wenn hier zu diesem Zeitpunkt das Lernen nicht stattfindet kann es nachgeholt
werden
- Das Gelernte bezieht sich nur auf eine bestimmte Reaktion, die meist nach der
lernphase gezeigt wird
- Bsp.: Gänse folgen jeden dem sie bei der sensiblen Phase oft gesehen haben, ob
Mensch oder Turnball mit Lautsprecher
Gesangsprägung
- Obwohl einige Elemente des Vogelgesangs angeboren sind, werden andere Elemente
durch Prägung gelernt
-
Die jungen Vögel lernen dabei den Regionalen Dialekt, den sie in ihrer Jugend hören
und bauen diese Elemente später in ihren Gesang ein
Sexuelle Prägung
- Bei Vögeln haben Weibchen unauffälliges Gefieder
- So werden die Männchen Sexuell geprägt  Sie lernen an Mutter das Reizmuster der
Weibchen kennen
- Erst wenn sie Geschlechtsreif sind wird das Gelernte angewendet
- Gelernte Reize können auch wieder vergessen werden  Löschung (Extinktion) 
Reiz wird wieder neutral
Habituation
- Ein erschreckender Reiz wird durch Wegfall der negativen Folgen zum neutralen Reiz
Sozialverhalten
Kommunikation: Die Signale können verschiedener Art sein:
1. Optische Signale wie Gestik, Mimik, Farbe oder Körperhaltung haben den Vorteil ,
dass das Signal sehr schnell mit wenig Energieaufwand übertragen werden kann 
Der Nachteil ist, dass diese Signale nur im Nahbereich, tagsüber und ohne
Sichtbarrieren funktionieren (Bsp.: Drohgebärden, Balzsignale)
2. Akustische Signale: Wirken über große Distanzen , zu später Tageszeit  brauchen
aber großen Energieaufwand (Bsp.: Vogelgesang mit Reviermarkierung, Quaken von
Fröschen)
3. olfaktorische, chemische Signale: Geringe Reichweite, bleiben aber länger haften
(Bsp.: Urinabgabe)
4. Haptische oder taktile Signale: Ein Beispiel ist das Groomen, also die Fellpflege bei
Primaten, die Zusammengehörigkeit signalisiert
Aggression
- Gehört zu den agonistischen Verhaltensweisen, zu denen jedes Verhalten gehört, das
mit kämpferischer Auseinandersetzung zu tun hat (Angriff, Verteidigung, Flucht)
Gegenteil ist:
Kooperatives Verhalten: Aggressives Verhlaten beinhaltet nicht nur Kampf , sondern auch
deren Vorformen, wie imponieren, drohen oder Beschwichtigen
Gründe für Aggression
- Konkurrenz um Ressourcen wie Reviere, Futter, Sexpartner, Wohn- oder Schlafplatz
- Oder in der Rangordnung
- Gegen Gruppenaußenseiter wird häufig aggressives Verhalten gezeigt
Imponieren:
Durch Vergrößerung des Körperumrisses oder lautes Brüllen soll dem Gegener die eigene
Kraft demonstriert werden
Drohen:
Hier werden die Waffen demonstriert z.B. durch zeigen der Eckzähne, senken des Geweihs,
angedeutete Kampfbewegungen
Beschwichtigung und Demutsverhalten:
Es wird vor oder während eines Kampfes gezeigt, wenn der unterlegene den Kampf beenden
will  Kampfauslösende Reize werden weggenommen (sich ducken, Waffen abwenden)
Rangordnung:
Rangordnung achten Ranghöhere und vermeiden Kämpfe
Territorialverhalten
- Hier sind zunächst Kämpfe zur Eroberung von Revieren nötig
- Dann werden Genau? Von Gegenern respektiert  weniger Kämpfe
Komment oder Turnierkampf
- Kampf nach festen Regeln  ohne Verletzungs- und Tötungsabsicht  und hilft den
stärkeren zu ermitteln
- Keine tödliche Waffen und nur unempfindliche Körperstellen werden attackiert
Sozialverhalten:
-
-
-
Alle Verhaltensweisen die innerhalb der eigenen Art vorkommen  Sozialverhalten
Aggressives Verhalten tritt als inter- und intraspezifisches Verhalten auf
Theorien des menschl. Aggressionsverhalten: Triebtheorie, Frustrations-AggressionsTheorie, Lerntheorie
Aggressives Verhalten: Reviere besetzen/schützen
Individualraum: Minimale Größe des Tieres (dieser Raum verteidigt)
Rangordnung: Wirken stabilisierend auf die Gruppe, weniger kämpferische
Auseinandersetzung
Überbevölkerung: Es kann zu sozialen Störungen kommen (sozialer Stress)
Rollenverhalten von Mann und Frau (Ergebnis aus Tradition + Erziehung)
 Weibliches Flirtverhalten: Wechselspiel von Zuwendung + abkehr
 Männliches Flirtverhalten: Imponieren!
Partnerwahl der Weibchen: Soziale Fähigkeiten + Status
Partnerwahl der Männchen: Körperliche attraktive Frauen
Sozialbiologie: Jedes Verhalten hat eine sinnvolle Funktion
Organismus kann zu jeder zeit auf ein Verhaltensmuster zurückgreifen  für die
Kosten-Nutzen-Kalkulation wird das entsprechende Verhalten „ausgewählt“
Übersprungsverhalten: (Verhaltensalternative)  nach einem unrentabel gewordenen
Verhalten (z.B. Kampf) verhält sich das Tier anders (alternativ)
Es gibt 2 Ansätze für die Ursachen von Verhaltensweisen
1. Wirkursache
2. Zwecksursache
Fitness-Maximierung: Organismen geht es darum die eigenen Gene (Prinzip:
Eigennutz) zu verbreiten
Gesamtfitness: Je näher die Lebewesen miteinander verwandt sind, desto rentabler
wird die gegenseitige Förderung
Die sozialbiologische Sichtweise: Basis von Evolution, Genetik, Ökologie,
Physiologie und Verhalten
Ultimate und proximate Ursachen:
-
Bsp.: Schneehase  Im Sommer braunes Fell  Im Winter weißes Fell 
Umfärbung ist von Umwelttemperatur abhängig
Warum ist das Winterfell weiß?
-
-
Antwort 1: Bei niedrigen Temperaturen werden keine Pigmente gebildet  Fellhaare
sind damit Pigmentlos und dadurch das Licht reflektieren
 Dies ist die sogenannte Wirkursache  proximate Ursache für Farbe Weiß
Antwort 2: Weil im seinem spezifischen Lebensraum, ist dann für seine Feinde optisch
unauffällig  seltener erbeutet  individuelle Überlebenschancen und
Fortpflanzungschancen erhöhen sich  Dies ist die Zwecksursache  ultimate
Ursache (Eine evolutionsbiologische orientierte Erklärung)
Selektion = Durch das einwirken von Umweltbedingungen (Selektionsfaktoren)
werden Lebewesen in ihrer Entwicklung und Fortpflanzung gefördert oder
eingeschränkt
Das Prinzip Eigennutz:
- Zwei Gründe für Verhalten: 1. Erhaltungsfunktion 2. Fortpflanzungsfunktion
1. Dazu zählen  Nahrungssuche, soziale Verhaltensweisen zwischen Artgenossen und
Schutz vor Feinden
2. Das Gene an künftige Generationen weitergegeben werden  dazu zählt
Partnerfindung, Balz, Begattung und Aufzucht von Jungen
Kosten-Nutzen-Analyse:
- Ein Maß ist Vermehrungsrate  Ein Verhalten ist umso erfolgreicher je mehr
Nachkommen entstehen
- Es gehört alles zum Nutzen, was dazu beiträgt die Vermehrungschance zu steigern
- Alles was Vermehrungschance senkt  gehört zu den Kosten
- Es gibt kein Verhalten was den Organismus nicht irgendwie dient
- Die aufzubringende Energie (=Kosten) muss mit dem Nutzen balanciert werden
- Nur wenn Nutzen größer ist  Verhalten sinnvoll
Rivalenkämpfe
- Kämpfe um Gesellschaftspartner, Reviere, Rangordnung oder Nahrung
- Erst Imponieren und Drohgebärden sie um ans Ziel zu kommen  Signalisiert Stärke
des Tieres
- Ist Kosten größer als Nutzen, kämpft er nicht. Dies ist kein Übersprungsverhalten oder
Umorientierung sondern das ökonomischste Verhalten
Sexualverhalten:
-
-
Große Männchen der Ochsenfrösche locken Weibchen durch Rufen an
In etwa 5 Männchen (Satellitenmännchen) sitzen drumrum
Nähert sich ein Weibchen schleichen sich die Satellitenmännchen vor (von 73
Paarungen schaffen es 2 Satellitenmännchen)
Dieses konkurrierende Verhalten ist durch die Evolution entstanden. Unter der
ungeplanten Strategie versteht man ein genetisch programmiertes Verhaltensmuster,
dass mit anderen konkurriert
Darwins Selektionstheorie besagt, dass die Individuen einer art um Ressourcen wie
Geschlechtspartner, Reviere und Nahrung konkurrieren
Selektion: Begünstigung des Verhaltens mit geringsten Aufwand an Energie und Zeit
(Nutzen und Kosten)
Große Männchen verbrauchen 30 Joule pro Rufen  große Chance zur Fortpflanzung
Kleine Satellitenmännchen = geringerer Energieaufwand  selten Fortpflanzung
Es wird sich die Population durch natürliche Selektion ein Gleichgewicht einstellen
Die Selektion best. den Erfolg einer Strategie
Fitness (=Tauglichkeit): best. durch Anzahl der fortpflanzungsfähigen Nachkommen
-
Männchen und Weibchen weisen unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien auf
Weibchen bilden bei Ochsenfröschen große, nährstoffreiche und unbewegliche Eier 
Fortpflanzungserfolg wird durch den aufwand für die Produktion der Eizellen begrenzt
Weibchen  wählerisch bei Partnersuche wählen nach Merkmalen der Männchen
(sexuelle Selektion)
Große Männchen  Tiefe Töne und Reviere erkämpfen
Der Fortpflanzungserfolg der Männchen wird dadurch best. wie viele Weibchen es
befruchtet
Beide Geschlechter haben somit unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien
Außerdem unterscheiden sie sich im Körperbau (sexualdimorphismus), im Verhalten
und Lebenslauf
Bei der geschl. Fortpflanzung ist die balz unterschiedlich bei vielen Arten
Zum Sexualverhalten gehören alle Verhaltensweisen die zur Paarbildung, Kopulation
und zur Aufrechterhaltung der Paarbindung erforderlich sind
Kampfstrategien bei Rothirschen
-
-
-
Das Kampfverhalten (agonistisches Verhalten) bei Rothirschen muss man
Unterscheiden in Kämpfen zwischenartlich (Artfremd) und innerartlich (Artangehörig)
 Zwischenartlich: Hufe als Waffe
 Innerartlich: schieben die Geweihe ineinander
Agonistisches Verhalten: Alle Verhaltensweisen die mit Kampf zu tun haben (auch
Fluchtverhalten)
Die Platzhirsche konkurrieren um ihre Harems wobei die Kampfkraft den
Fortpflanzungserfolg bestimmen
Durch röhren halten die Männchen andere Männchen von ihrem Revier fern und
locken Weibchen an
Nähert sich ein Herausforderer, so röhren sie abwechselnd  gibt keiner auf, kommt
es dazu, dass sie in 10 m abstand nebenherlaufen (körperliche Verfassung wird
demonstriert)  Gibt immer noch keiner auf, dann senken beide ihr Geweih
(Geweihe krachen aufeinander  versuchen sich wegzuschieben)
Man spricht von sog. Kommentkämpfen, wenn solche Durchhaltewettbewerbe nach
genetisch programmierten Regeln stattfindet
Stürzt ein Konkurrent, versucht der andere sofort das Geweih in den Körper zu stoßen
(Beschädigungskampf)
Spieltheorie: Die Verfolgung von unterschiedlichen Strategien der Individuen beim
Kampf
Die Kosten+Nutzen der Strategien können in mathematischen Modellen dargestellt
werden
Umso höher der Nutzen, desto mehr investiert ein Tier an Zeit, Energie und Risiko
Die beiden Strategien sind durch die Evolution entstanden (Evolutionsstabile
Strategien = EES)
Reviere:
-
Amselmännchen stecken ihr Revier ab, durch Drohen und Beschädigungskämpfe
Reviere die genug Nistplätze und Nahrung haben locken Weibchen an
Beide Partner schützen ihr Revier vor Artangehörige
Männliche Gnus erkämpfen Gebiete die feucht und fruchtbar sind  Weibchen lockt
dies an
Die Revierbildung zwischen den Tieren ist unterschiedlich und auch zu bestimmten
Jahreszeiten und Tageszeiten
-
Reviergröße ist Abhängig von der Nahrungsmenge und Nahrungsqualität und Anzahl
der Plätze zur Jungenaufzucht
Die Wahl des Reviers hängt ferner von den Kosten und Nutzen ab
 Kosten: Verteidigung
 Steigerung der eigenen Fitness
Umweltanpassung
-
Lebewesen müssen ihrer Umwelt permanent Energie entnehmen um ihre
hochkomplexe Struktur aufrechtzuerhalten
Körpermerkmale und Verhaltensweisen sind Anpassungen an spezifische
Umweltbedingungen, die durch Mutation und Selektion bewirkt werden  Die Tiere
passen ihr Verhalten nicht jedem Faktor einzeln an  Sie bilden Anpassungen an die
Gesamtheit der Umweltbedingungen  Lebensstrategie
Ausbreitungstyp:
- Hier will man hauptsächlich flexibel und anpassungsfähig sein  Auf Spezialisierung
wird verzichtet
- Der Fortpflanzungserfolg gründet sich darauf sehr schnell unterschiedlich e Biotope
zu besiedeln  Nahrungsbedingungen auszunutzen und schnell viele Nachkommen zu
zeugen
- Bsp.: Hausmaus ist ein Allesfresser
- Beim Platzhaltertyp  Das Nahrungsangebot und die Populationsdichte bleiben
langfristig stabil und der Feind druck ist gering
- Die Tiere stehen in ständiger Konkurrenz um Nahrung
- Kolonisten anderer Lebensräume ergeben sich nicht
- Dadurch wenig Nachkommen
Kosten-Nutzen-Analyse
- Nest dient nicht dazu, dass die Küken abkühlen  dient zur Energieersparnis
Kindstötung:
Hilft dies den Fortpflanzungserfolg zu erhöhen?  Antwort ist ja (S. 144)
Bsp.: 2 Jungen = 60 Tage lang
- Frisst sie Kinder, kann sie schon nach 20 Tagen wieder Junge gebären und zwar 6
Stück
- So können am ende mehr Nachkommen hinterlassen werden
Fitness:
- Je näher Lebewesen miteinander Verwandt sind  desto rentabler wird die
Gegenseitige Förderung  Erhöhung der Gesamtfitness
- Durch gezielten Einsatz elterlicher Zeit und Fürsorge wird Überlebenschance der
Nachkommen erhöht und damit für eine Fitness-Maximierung gesorgt
Uneigennütziges Verhalten
1.
2.
3.
4.
5.
Ranghöhere beschützen Rangniedrigere
Wehren gemeinsam Feinde ab
Hemmung artgenossen zu töten/verletzen
Hemmung gegen das Ritual des Kommentkampfes zu verstoßen
Tötungshemmung gegenüber Jungtieren
 Dies dient der Arterhaltung / Sind als Instinktives Verhalten selektiert
-
-
-
Ist aber in Wiederspruch zu Darwin’schen Evolutionstheorie  Die einander
ähnlichsten Organismen konkurrieren am schärfsten um natürliche Ressourcen 
Nahrung, Territorien oder Sexpartner
Die natürliche Selektion trifft vor allem die Individuen derselben Art und weniger
Individuen verschiedener arten
In der Konkurrenz mit Artgenossen sind die Individuen unterschiedlich tauglich 
Diese Tauglichkeit oder Fitness wird mit der Anzahl der überlebenden Nachkommen
gemessen
Durch Brutpflege von Geschlechtspartnern beim Nachwuchs  Überlebenschance der
Jungtiere steigt
Beide Partner investieren egoistisch in den gemeinsamen Nachwuchs um den eigenen
direkten Reproduktionserfolg zu steigern
Unfruchtbare und sterile Tiere tragen zur Fitness der sich Fortpflanzenden Tiere bei
(Bsp.: Arbeiterinnen Bienen)
Sie sind mit den Fortpflanzenden Tieren verwandt  Durch Fortpflanzung werden
auch in Erbanlagen weitergegeben
Diese Form des Fortpflanzungserfolges heißt indirekte Fitness
Dies gilt grundsätzlich für alle miteinander verwandten Individuen
Durch Verwandtenunterstützung (Verwandtenselektion) fördert man die Vermehrung
der eigenen Gene
Scheinbar uneigennütziges Verhalten ist letztlich genetisch eigennützig
Dient indirekt der Steigerung der eigenen Fitness
Gesamtfitness = eigene Fortpflanzungserfolg (direkte Fitness) + den der Verwandten
(indirekte Fitness)
Indirekte Fitness ist umso größer je näher die Individuen miteinander Verwandt sind
Reziproker Altruismus
- Zwei Menschenaffen jagen zusammen ein Harem von einem anderen Affen ab  Sie
sind nicht verwandt
- Einer lenkt ihn ab und der andere schnappt sich das Weibchen  Irgendwann
revangiert sich der andere  Beide ziehen einen Nutzen aus ihrem Verhalten
- Umgangssprachlich handelt es sich um das Prinzip: Eine Hand wäscht die andere
- Dieses Verhalten ist allerdings nur dann selektiv begünstigt, wenn die
Erwiderungsverlässlichkeit zwischen den Partnern groß ist
- Viele Männchen sind nicht in der Lage sich Fortzupflanzen, wenn Reviermangel
herrscht
- Wenn Helfertiere älter werden an sich ein Revier selbst zu erkämpfen  wechseln sie
vom Helfer zum Selbstbrüten
Aggressionsverhalten:
Interspezifische Aggression:
- Dieses Verhalten tritt vielfach zwischen den Arten auf
- Alle Räuber-Beute-Beziehungen haben ihre aggressive Komponente  indem der
Räuber das Beutetier verfolgt und ggf. tötet
- Vertreibung von Tieren anderer Arten aus optimale Lebensraum  letztlich eigene
Fitness zu steigern
Intraspezifische Aggression:
- Wenn Artgenossen in irgendeiner Form in Konkurrenz zueinander treten
-
Bsp.: Nahrung, Geschlechtspartner, Lebensraum oder um einen Rangplatz in der
sozialen Gruppe
Durch Signale sollen schädigende Auswirkungen bei Artgenossen minimiert werden
Bsp.: Drohen, Demuts- und Beschwichtigungsverhalten, Tötungshemmung
Agonistisches Verhalten:
- Auseinandersetzungen zwischen Lebewesen sind immer von Angriff und flucht
geprägt
- Angriff und Flucht kann man als
- Drohverhalten: Eine Auseinandersetzung geht immer einem Drohen (Imponieren)
voraus
- Bsp.: Vögel richten Federn auf, Säger sträuben Haare  Dies Verhalten dient dazu
den Körperumriss zu Vergrößern. Meist werden auch die Waffen gezeigt  Zähne
entblößt, Hörner ausgerichtet
- Akustische Elemente kommen auch dazu  Lauschen und Knurren bei Säugern
- Meist wird durch Imponieren eine Auseinandersetzung verhindert  Einer zeiht sich
zurück
Kommentkampf (Turnierkampf):
- Die Gefährlichen Waffen, die gegen artfremde Feinde normalerweise eingesetzt
werden, werden gezielt nicht benutzt  Es geht um Kräftemessen ohne artgenossen
körperlich zu schädigen
- Viele Kampfformen sind hier stark ritualisiert
- Demutsverhalten kann Kampf beenden
- Ist aus Kindchen-Verhalten oder Sexualverhalten ritualisiert: Wolf wirf sich wie ein
Jungtier auf den Rücken
- Oder die Beschwichtigungsgebärde, die das Gegenteil der Drohgebärde ist 
Körperumriss wird verkleinert
Beschwichtigungskampf:
- Bei manchen artgleichen Tieren kommt es zum Kampf, wo am ende jemand Verletzt
oder getötet wird  hier gilt es aber auch Demutsverhalten
- Sie kämpfen dann um bestimmte Lebensraum oder Harem
Ausstoßreaktion:
- Dies kommt bei innerartlichen Aggression bei Gruppen Mitgliedern vor
- Sie greifen es an oder Töten es  Wenn es von Norm abweicht
- Diese Verhalten führt zu einer Homogenität  ist durchaus ein Selektionsvorteil
Rangordnung:
- Zum Ermitteln einer Rangordnung ist zwar Kampf nötig  Sie kontrollieren aber
dann die Aggression  Individuelle erkennen der Mitglieder ist aber nötig
Prägung
-
-
Untersuchungen zur Abhängigkeit des Prägungsvorganges
Die Prägung ist auf eine enge zeitliche Spanne beschränkt  Die sensible Pfase
Ist Phase der Prägung vorbei, bevor überhaupt eine Prägung stattgefunden hat 
Lösen Objekte, die normalerweise Prägungsrelevant gewesen wären, keine oder eine
ganz andere Reaktion aus  Diese Tiere zeigen meist übermäßiges Flutverhalten
Es ist durch nachfolgende und andersartige Erfahrungen kaum veränderbar
1. Prägungen erfolgen nicht nur auf optische, sondern auch auf andere Sinnesreize hin
2. Können auf einzelne Verhaltenselemente eingeschränkt sein
Sexuelle Prägung:
- Normalerweise kommt es nur zwischen Artgenossen zu Paarungen  Haben jungtiere
nur Kontakt zu artfremden Tieren  Fehlpaarung  Fehlprägung
Weitere Prägungsvorgänge:
- Im ökologischen Bereich weitere Objektprägungen  Bestimmte
Nahrungsbevorzugung oder Heimat- und geografische Prägung = Stellt Form der
Ortstreue dar
Motorische Prägung
- Das Gesangslernen einiger Vogelarten  Männchen lernen Gesang in früher
Entwicklungszeit  Dieser Prozess ist meist in 6-7 Wochen abgeschlossen
- Danach ist hinzulernen kaum möglich  lässt man Vogel von einer anderen Vogelart
aufziehen  Es lernt deren Gesang
- Egal ob sie danach nur mit Artgenossen zusammengehalten werden  sie zeigen nur
den artfremden Gesang
- Es ist eine Prägung auf bestimmte abfolgen von Lautäußerungen  Motorische
Prägung
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