Presseinformation Ein komplexes Thema Wenn die Scheide zu trocken ist Mörfelden-Walldorf, Januar 2009. Vaginale Trockenheit ist ein komplexes Thema. Sie betrifft in Deutschland jede fünfte Frau, kann in jedem Alter vorkommen und vielfältige körperliche, psychische oder psychosoziale Gründe haben. Insbesondere betrifft sie aber Frauen während oder nach den Wechseljahren. Eine trockene Scheide ist für die Betroffene aber nicht nur im Sexualleben belastend. Neben unangenehmen Missempfindungen kann darüber hinaus die Vaginalhaut durch leichte Risse und Fissuren angegriffen sein und auch im normalen Alltag Beschwerden verursachen. Gleichzeitig steigt die Häufigkeit von Scheideninfektionen durch die kleinen Verletzungen sowie durch die Veränderung des pH-Wertes des Vaginalmilieus. Die Ursache für eine trockene Scheide ist zumeist ein zu niedriger Östrogenspiegel im Blut, wodurch die Regulierung des Feuchtigkeitshaushaltes in der Scheide gestört ist. Je höher die Testosteronkonzentration im Blut, desto stärker wird das Lustzentrum im Gehirn aktiviert. Das Lustzentrum regt wiederum die Hormonproduktion an, wodurch die Konzentration der Sexualhormone Östrogen und Testosteron im Blut ansteigt. Als Antwort darauf füllen sich die Gefäße der Vaginalhaut mit Blut und drücken eine klare Flüssigkeit nach außen (Transsudation) und befeuchten die Scheide. Das Problem einer mangelnden Lubrikation, der unzureichenden Befeuchtung der Vaginalwände, und das Symptom der trockenen Scheide findet sich bei etwa 20 Prozent der Patien-tinnen einer gynäkologischen Sprechstunde in jedem Lebens-alter und beeinträchtigt die Frauen nicht nur beim Ge-schlechtsverkehr, sondern verursacht auch im Alltag un-angenehme Beschwerden. Symptome wie Spannungsgefühl, Brennen, Juckreiz, Schädigungen der Vaginalhaut, Entzündungen sowie ein gestörtes Sexualempfinden können die belastenden und oft schmerzhaften Folgen sein. Wie entsteht Scheidentrockenheit? Sinkt der Östrogenspiegel im Blut, verringert sich die Zahl der Zellteilungen und der Zellschichten im Hautgewebe (Platten- epithel) der Vagina. Es kommt zu einer Geweberückbildung und einem Gewebeschwund (Atrophie). Davon sind 1 besonders die obersten Zellschichten betroffen, die auch für die Erhaltung einer gesunden Scheidenflora wichtig sind. Die nun dünnere Vaginalhaut verliert an Elastizität und wird zudem schlechter durchblutet, wodurch sich auch die Befeuchtung der Scheidenwand aus den Epithelzellen verringert. Die Scheide wird empfindlicher und die Regulierung des Feuchtigkeitshaushalts dauert länger. Eine Abnahme der Östrogenkonzentration führt ebenfalls zu einer erniedrigten Milchsäureproduktion in der Scheidenwand. Der natürliche saure pH-Wert steigt an, wodurch die Vaginalflora nun nicht mehr ausreichend vor Infektionen geschützt ist. Es Milchsäurebakterienflora kommt mit zu einer zunehmender Störung Anfälligkeit der natürlichen gegenüber einer bakteriellen Besiedlung oder für Pilzinfektionen. Östrogenspiegel abhängig von der Lebensphase Während des Menstruationszyklus oder in bestimmten Lebensphasen der Frau unterliegt der Östrogenhaushalt natürlichen Schwankungen. Durchschnittlich im vierten Lebensjahrzehnt beginnt das Klimakterium, das auch als Wechseljahre oder Menopause bezeichnet wird. Jede zweite Frau verliert mit den Wechseljahren die Lust am Sex, weil die trockene Scheidenhaut zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führt. In dieser Zeit stellen die Eierstöcke langsam die Funktion ein. Damit werden dort auch die Sexualhormone Östrogen und Progesteron nicht mehr gebildet. Durch den allmählich versiegenden Strom des Östrogens wird zusätzlich die Wirkung des Testosterons im weiblichen Körper spürbarer und dies zeigt sich durch eine wechselhafte Stimmungslage. Testosteron wirkt generell lustfördernd, macht aber auch aggressiv und reizbar. Aber nicht nur in der Menopause, sondern auch nach einer Entbindung unterliegt der weibliche Hormonhaushalt, der sich schon während der Schwangerschaft fortlaufend verändert hat, Anpassungs- und Umstellungsvorgängen, die zu einem vorübergehenden Östrogenmangel führen. Wird darüber hinaus gestillt, ist das Hormon Prolaktin, das einen fördernden Einfluss auf die Milchbildung hat, vorherrschend und verdrängt das Östrogen. Nicht zuletzt dauert es bei manchen Frauen nach der Geburt etwas länger, bis sie ein positives Körpergefühl und Entspannung und damit auch die Lust auf Sexualität wieder zurückgewinnen. Wenn die Scheide zu trocken ist, verstecken sich dahinter aber auch oft psychische oder psychosoziale Ursachen wie zum Beispiel Ängste, Nervosität, Konflikte oder Stress, die das sexuelle Verlangen durch eine Überproduktion des 2 Stresshormons Cortiosol – dem Gegenspieler des Testosterons – unterdrücken können. Bei der Einnahme von Hormonpräparaten wie der Antibabypille oder nach einer Chemotherapie werden schwankende Östrogenspiegel künstlich erzeugt. Auch Frauen mit Bluthochdruck oder unzureichend eingestelltem Blutdruck leiden häufiger als andere Frauen unter mangelnder Scheidenfeuchtigkeit. Denn durch die daraus resultierenden Gefäßverkalkungen werden einige Bereiche des Körpers schlechter mit Blut versorgt. Das Übertreten von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem in den Innenraum der Vagina ist erschwert und eine trockene Scheide ist die Folge. Herausgeber: Kessel Marketing & Vertriebs GmbH Martin Kessel Kelsterbacher Straße 28 64546 Mörfelden-Walldorf Telefon: 06105 / 203720 Fax: 06105 / 455901 E-Mail: [email protected] Redaktion und Pressekontakt: Medizin & PR GmbH –Gesundheitskommunikation Im Klapperhof 33a 50670 Köln Telefon: 0221 / 77 543-0 Bei Rückfragen: Birgit Dickoré: E-Mail: [email protected] Nina Stahl: E-Mail: [email protected] Ricarda Wille: E-Mail: [email protected] 3