Aktiengesellschaft für Dienstleistungen in der Schweineproduktion Geschäftsbereich SGD-SSP Literaturrecherche Epidemiologische Untersuchungen zum Vorkommen von Lawsoniaintracellularis-Infektionen in Schweinebeständen M. Wendt et al. Tierärztlich Praxis, 34 (G), 2006, 230-239 Die Ätiologie der porzinen proliferativen Enteropathie (PPE) auch als porzine intestinale Adenomatose (PIA) oder Ileitis bezeichnet, war über viele Jahre unklar, während das Krankheitsbild selbst schon 1931 in einem Fallbericht zu einem intestinalen Adenom beim Schwein beschrieben und darauf immer wieder sporadisch beobachtet wurde. Auch die akute Form der Erkrankung, die porzine hämorrhagische Enteropathie (PHE), ist schon seit den siebziger Jahren bekannt. Der Erreger selber wurde erst 1995 in einem neuen Genus als Lawsonia intracellularis klassifiziert und beschrieben. Es muss davon ausgegangen werden, dass Infektionen mit L. intracellularis bei Schweinen weltweit verbreite sind. Die Angaben verschiedner Autoren zu Prävalenzen schwanken in Abhängigkeit zur Untersuchungsdiagnostik. Läsionen im Sinne einer PPE sind bei Schlachtschweinen selten feststellbar, während entsprechende pathomorphologische Befunde an Sektionsgut aus 10-20% einsendender Betriebe gefunden werden. Im Falle des Erregernachweises im Zusammenhang mit klinischen Erkrankungen wird über positive Befunde in 25-75% der untersuchten Betriebe berichtet, bei der Untersuchung klinisch unauffälliger Tiere konnten 7-40% der Betriebe ein Erregernachweis geführt werden. In einer dänischen Studie wurden Lawsonien sogar in 94% der kontrollierten unauffälligen Betriebe nachgewiesen. Antikörper gegen Lawsonien liessen sich in verschiedenen Studien weltweit bei 25-100% der untersuchten Betriebe feststellen, die Nachweisraten lagen zumeist höher als beim direkten Erregernachweis. IgG-Antikörper können serologisch im Experiment etwa zwei Wochen nach erfolgter Infektion nachgewiesen werden. Eine Ausscheidung von Lawsonien über den Kot ist bereits eine Woche nach Infektion zu registrieren und kann trotz Antikörperbildung bis zu 12 Wochen anhalten. Bei einer Querschnittstudie in amerikanischen Betrieben lag das Intervall zwischen der Feststellung von Ausscheidern und Serokonversion zwischen 2 und 8 Wochen. Ziel der vorliegenden Arbeit war, durch serologische Screening-Untersuchungen eine Übersicht zur Prävalenz von L. intracellularis-Infektionen in Schweinebeständen aus Deutschland zu schaffen. Dabei sollten einerseits Zusammenhänge zu Betriebsart sowie Alters- und Nutzungsgruppe der Tiere dargestellt, andererseits mögliche Beziehungen zu Haltungs- und Managementbedingungen überprüft werden. Darüber hinaus wurde in 8 Betrieben mit geschlossenem System in einer Querschnittstudie versucht, den zeitlichen Ablauf der Infektion anhand des Antikörpernachweises in den verschiedenen Altersklassen aufzuzeigen, um daraus mögliche Zeitpunkte für prophylaktische oder therapeutische Massahmen abzuleiten. Ausserdem sollte der Nachweis von Lawsonien in Kot- und Darmproben aus Problembetrieben mit dem Vorkommen von Brachyspiren und Salmonellen verglichen werden, um eine Aussage zur Häufigkeit von Mono- und Mischinfektionen treffen zu können. Für das Herdenscreening wurden im Zeitraum von 2002-2004 insgesamt 7546 Serumproben von 694 Betrieben aus ganz Deutschland untersucht. Durchschnittlich wurden 10.9 Proben pro Betrieb (mind. 2, max. 42) entnommen. Die Verteilung der Proben auf verschiedene Alters- und Nutzungsgruppen war den Tierärzten in Abhängigkeit von der Betriebsart und eventuell vorhandener Symptomatik freigestellt. Ein Betrieb wurde als positiv eingestuft, wenn mindestens in einer Probe Antikörper gegen L. intracellularis nachgewiesen werden konnten. Die einsenden Tierärzte wurden gebeten, auf einem Fragebogen Auskunft zur Betriebsart, -grösse, Tierzukauf, Aufstallungsform, Stallbelegung sowie zum Auftreten klinischer Krankheitssymtome und zu möglicherweise durchgeführter antibiotischer Behandlung zu geben. Für eine statistische Analyse wurden jeweils 2 Gruppen von Betrieben gebildet. Gruppe 1: Nur fragliche/seronegative Resultate, Gruppe 2: Mindestens ein seropositives Resultat. Für die Querschnittstudie wurden 8 Betriebe ausgewählt, die im geschlossenen System arbeiteten und bei denen anamnestisch das Auftreten von L.-intracellularis-Infektionen bekannt war (Bestätigung mittels PCR). Zur serologischen Untersuchung wurden in jedem Betrieb zu einem Zeitpunkt 117 Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.10.2006 Seite 1 von 2 Blutproben nach folgendem Schema entnommen: Jeweils 6 Proben von Jungsauen sowie Sauen nach dem 2. und 3. Wurf, jeweils 11 Proben von Absetz- und Mastschweinen aus jeder der folgenden Altersklassen: 4, 6, 8, 10, 13, 16, 19, 22 und 25 Wochen. Diese Betriebe wurden im März 2002 untersucht und waren nicht an der Prävalenzstudie beteiligt. Die serologische Untersuchung der Blutproben auf Antikörper gegen L. intracellularis erfolgte mit einem indirekten Immunfluoreszenztest (IFT). Kreuzreaktionen zu anderen Erregern liessen sich nicht feststellen. Fragliche Ergebnisse können entweder durch unspezifische Reaktionen entstehen oder bei Tieren, die ansteigende oder abfallende Titer unterhalb des Grenztiters von 1:30 aufweisen. Sie wurden bei Auswertung der Prävalenzstudie deshalb den negativen Resultaten zugeschlagen. Eine separate Darstellung der fraglichen Ergebnisse erfolgte nur bei der Querschnittstudie, um einen eventuelle Zu- oder Abnahme fraglicher Proben zu bestimmten Zeitpunkten dokumentieren zu können. Im Zeitraum von 2002-2003 wurden 826 Kot- und Darmproben (aus Sektionsmaterial) aus 403 Betrieben mithilfe eines indirekten IFTs auf das Vorhandensein von L. intracellularis kontrolliert. Bei 812 dieser Proben aus 399 der Bestände erfolgte zusätzlich eine Untersuchung auf Brachyspiren mittels kulturell-biochemischer Methoden. Auf Salmonellen wurden 300 der Proben (139 Betriebe) und auf hämolysierende E. coli 165 Proben (91 Betriebe) getestet. Alle Proben wurden unabhängig von der Prävalenzstudie zur üblichen Routinediagnostik unter dem Vorbericht einer Durchfallproblematik eingesandt. Die Proben von Sauen stammten vorwiegend von Jungsauen mit dem Vorbericht einer PHE-Symptomatik. Die Resultate des serologischen Herdenscreenings auf Antikörper gegen L. intracellularis zeigten insgesamt eine Prävalenz von 43.2% bei den untersuchten Blutproben. Positive Reagenten konnten in 564 von 694 Betrieben (81.3%) festgestellt werden. Hinsichtlich der Betriebsstruktur ergaben sich sowohl bei Sauen haltenden Beständen einschliesslich geschlossener Systeme als auch bei reinen Mastbeständen Prävalenzen seropositiver Herden von mindestens 80%. Lediglich in Ferkelaufzuchtbetrieben ohne und mit angeschlossener Mast lag die Rate mit 18.2 bzw. 38.5% niedriger. Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass nicht in jedem Betrieb alle Alters/Nutzungsgruppen untersucht wurden. Betrachtet man alle Sauen haltenden Bestände, in denen tatsächlich auch Sauen beprobt wurden (n=208), so fand sich in 96.6% dieser Herden mindestens bei einer Sau ein positiver Titer. Für Betriebe, in denen Mastschweine mit einer Körpermasse von mehr als 50 kg beprobt wurden (n=297), lag die entsprechende Rate bei 88.9%. Die höchste Prävalenz von Antikörpern konnte bei Sauen und Ebern sowie bei Endmastschweinen nachgewiesen werden, die wenigsten Seroreagenten traten bei den Absetzferkeln auf. Vorberichtlich gaben die meisten Einsender ein Durchfallgeschehen als Problem an, das zum Teil auch mit Kümmern der Schweine einherging. Von 546 Betrieben mit einer für Laswonia-Infektionen bekannten Symptomatik wiesen 80.8% mindestens einen positiven Reagenten auf. Bei Herden, die klinisch unauffällig waren oder in denen vorberichtlich andere Krankheitserscheinungen (z.Bsp. Pneumonien, Meningitis, Enterotoxämie) auftraten, lag die Nachweisrate mit 85.6% sogar noch höher. Vergleicht man die durchschnittliche Betriebsgrösse der negativ bzw. positiv eingestuften Betriebe, ergeben sich in Abhängigkeit von dem Betriebstyp keine statistisch belegbaren Unterschiede. Ein entsprechender Vergleich wurde bei Mastbetrieben in Bezug auf die Anzahl der Tierherkünfte angestellt. Auch dabei konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Mastbetriebe, die ihre Tiere nur von einer Herkunft bezogen, unterschieden sich hinsichtlich des serologischen Status nicht von Beständen, die aus mehreren Herkünften Tiere bezogen. Auch eine mögliche im Vorfeld des Herdenscreenings durchgeführte antibiotische Behandlung sowie die Aufstallungsform hatten keinen Einfluss auf die Einstufung des Betriebes als serologisch fraglich/negativ oder positiv. Bezüglich der Stallbelegungsweise wurden nur Mastbestände verglichen. Die These, dass Betriebe mit Rein-rausBelegung im gesamten Bestand im Verhältnis häufiger negativ/fraglich eingeschätzt werden als bei andere Belegungsart, liess sich nicht bestätigen. In allen 8 Betrieben (Betriebsgrösse zwischen 80 und 1900 Sauen), die an der serologischen Querschnittstudie teilnahmen, konnte bei den untersuchten Sauen insgesamt ein häufiges Auftreten von Antikörpern gegen L. intracellularis beobachtet werden (72.2-100%). Der Anteil der Reagenten lag für die einzelnen Sauengruppen gesehen zwischen 93.8% (Jungsauen) und 81.3% (Sauen zum 3. Wurf). Bei den 4 Wochen alten Ferkeln waren nur bei der Hälfte der Betriebe noch Antikörper nachweisbar. Die Gesamtrate lag bei 11.4% und nahm bei den 6 und 8 Wochen alten Ferkeln noch ab (5.7 bzw. 4.5%). Bei Ferkeln in der 10. Lebenswoche erhöhte sich die Befundrate auf insgesamt 19.3% nur in einem Betrieb wurde kein positives Tier registriert. Bei Schweinen in der 13. Lebenswoche (18.2% Reagenten) konnte in jeder Herde mindestens ein positives Tier nachgewiesen werden. Im Alter von 16 Wochen war ein sehr deutlicher Anstieg zu verzeichnen, 61% der Tiere wiesen Antikörper gegen L. intracellularis auf. Die Gesamtnachweisrate nahm dann kontinuierlich bis Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.10.2006 Seite 2 von 4 zur 25. Lebenswoche zu (79.6%), nur in einem Betrieb stieg die der Anteil seropositiver Tiere nicht so klar an (36.4%). L. intracellularis konnte in 33.7% der einsenden Betriebe (n=403) gefunden werden. Die Nachweisrate lag nur bei den auf hämolysierenden E. coli kontrollierten Herden (n=91) mit 48.4% höher, wobei berücksichtigt werden muss, dass keine Bestimmung von Pathogenitätsfaktoren vorliegen. Brachyspira hyodysenteriae liess sich aus Proben von 21.1% der Bestände isolieren, währen nur 2.5% der Betriebe eine Infektion mit B. pilosicoli aufwiesen. Salmonellen wurden in 17.3% der Herden nachgewiesen. L. intracellularis liess sich am häufigsten in Betrieben nachweisen, die Proben von Sauen oder Mastschweinen einsandten. Bei Betrieben mit Problemen bei Absetzferkeln gelang nur in 20% der Herden ein Nachweis. 142 Betriebe gaben keinen Vorbericht zu den beprobten Tieren. Das serologische Herdenscreening belegt mit 81.3% seropositiver Betriebe einen sehr hohen Verbreitungsgrad von L.-intracellularis-Infektionen in Deutschland, ohne dass in bestimmten Regionen eine lokale Häufung verzeichnet werden konnte. Da eine Serokonversion besonders häufig bei Sauen und älteren Mastschweinen festgestellt werden kann, diese Zielgruppen in den kontrollierten Beständen aber nicht immer mit untersucht wurden, dürft die tatsächliche Herdenprävalenz sogar noch höher liegen. Zudem kann es bei dem hier angewendeten Testverfahren für die Serologie zu einer Unterschätzung der Prävalenzen kommen, da nur eine Titerstufe geprüft wird und fraglich eingestufte Proben nicht nur mit unspezifischen Reaktionen, sondern in einigen Fällen auch mit einer beginnenden Antikörperbildung oder abfallenden Titern zusammenhängen können. Eine Zunahme fraglicher Resultate erfolgt mit Abnahme der Tiere mit maternalen Titern sowie mit der Infektion, die sich zwischen der 13. und 16. Lebenswoche manifestiert. Falsch positive Proben sind bei unerfahrenen Untersuchern aufgrund der subjektiven Beurteilung der Fluoreszenz möglich, Kreuzreaktionen gegen verschiedene andere Durchfallerreger konnten in früheren Untersuchungen ausgeschlossen werden. Eine Ausnahme bezüglich hoher Prävalenzraten bildeten die Ferkelaufzuchtbetriebe ohne und mit angeschlossener Mast (18.2 bzw. 38.5%). Dies kann zum einen daran liegen, dass die Schweine beprobt wurden, bevor eine Serokonversion stattfinden konnte, denn bei Absetzferkeln ist die niedrigste Rate an Serokonversion zu erwarten. Zum anderen sollte überprüft werden, ob ein frühes Absetzen und eine separate Aufzucht in einem anderen Betrieb eine Möglichkeit darstellt, die Infektionskette für die Lawsonien zu unterbrechen. Andere Autoren berichten jedoch, dass MEW- bzw. SEW-Verfahren (medicated/segregated early weaning) selten zur Elimination der Infektion führen. Beachtenswert ist, dass Betriebe mit klinischem Bild einer PPE oder PHE genauso häufig als seropositiv eingestuft wurden wie Bestände, die vorberichtlich eine völlig andere klinische Symptomatik oder überhaupt keine klinische Erkrankung aufwiesen. Hieraus kann geschlossen werden, dass latente Infektionen mit L. intracellularis ebenfalls weit verbreitet sind. Zur Diagnosestellung bei Durchfallerkrankungen sollten deshalb neben dem Erregernachweis im Kot auch pathomorphologische Untersuchungen vorgenommen werden, um gegebenenfalls typische Veränderungen finden zu können. Keiner der möglichen prädisponierenden Faktoren für eine Infektion mit L. intracellularis, der hier abgeklärt wurde hatte einen Einfluss. Dies mag mit der sehr hohen festgestellten Prävalenz der Infektion bei den kontrollierten Beständen mit unterschiedlichen Haltungs- und Managementformen zusammenhängen. Mit der serologischen Untersuchung wurden auch zahlreiche latent infizierte Betriebe erkannt, die bei anderen Untersuchern nicht berücksichtigt werden konnten. Die Querschnittstudie, die in 8 Herden mit geschlossenem System durchgeführt wurde, bestätigt einen sehr hohen Anteil an seropositiven Sauen und lässt ebenso wie das Herdenscreening erkennen, dass bei Saugferkeln mit maternalen Antikörpern gerechnet werden muss, die kurz nach dem Absetzen verschwinden. Der ausgeprägte Anstieg der positiven Befunde zwischen der 13. und 16. Lebenswoche lässt darauf schliessen, dass das Infektionsgeschehen vornehmlich in der Vormast um die 12. bis 14. Woche ablief, da eine Antiköperbildung etwa 2 bis 4 Wochen nach der Infektion zu erwarten ist. Mit Ausnahme eines Betriebe war diese Zunahme seropositiver Tiere in allen Beständen zu verzeichnen und nahm bis zum Mastende auch noch zu. Der abweichende Verlauf in dem einzelnen Betrieb ist gekennzeichnet durch eine relativ geringe Zahl an Serokonvergenten am Mastende (36%), jedoch war eine zunehmende Zahl an fraglichen Reaktionen feststellbar. Diese Befunde können auf eine antibiotische Behandlung (Tylosin) zurückgeführt werden, die dort regelmässig nach dem Absetzen über 10 Wochen stattfand, während in den übrigen Herden gar nicht oder nur kurzeitig mit Antibiotika behandelt wurde. Die Langzeitbehandlung verhindert eine Frühzeitige Infektion mit L. intracellularis und damit auch die Ausbildung von Antikörpern. In Freilandhaltung zeigten deutlich weniger Tiere eine Antikörperbildung als bei Stallhaltung. Der Zeitpunkt der Infektion dürfte eng mit dem Erregerdruck im Betrieb zusammenhängen. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.10.2006 Seite 3 von 4 Die Erstellung eines serologischen Herdenprofils ist hilfreich bei der Abschätzung des möglichen Infektionszeitpunktes und damit für die Terminierung einer Medikation oder Impfung. Während die Vakzination 3 bis 4 Wochen vor dem ersten Erregerkontakt stattfinden sollte, ist die Medikation vor Auftreten einer klinischen Erkrankung, aber möglichst nach erstem Erregerkontakt einzusetzen, damit die Tiere trotz Behandlung eine Immunität ausbilden können. Die sehr weite Verbreitung von L. intracellularis in Deutschland sowohl in klinisch unauffälligen Herden als auch in Beständen mit Durchfall- und Kümmererproblematik macht eine intensive Diagnostik zum Ausschluss anderen Durchfallerreger notwenig. Zusätzlich zum Nachweis von L. intracellularis sollten jeweils histopathologische Untersuchungen vorgenommen werden, um die Auswirkungen der Infektion auf den Darm einschätzen zu können. Zur Überprüfung der wirtschaftlichen Relevanz sollten gerade in subklinisch infizierten Betrieben Leistungsparameter wie tägliche Zunahme und Futterverwertung sorgfältig kontrolliert werden. - - Anhand serologischer Screening-Untersuchungen in Schweinebeständen wird eine Übersicht zur Prävalenz von L. intracellularis-Infektionen in Deutschland gegeben. In 8 Betrieben mit geschlossenem System wurde zudem in einer Querschnittstudie der zeitliche Ablauf der Serokonversion überprüft. Der Nachweis von Lawsonien in Kotund Darmproben aus Betrieben mit Durchfallproblematik sollte mit dem Vorkommen von Brachyspiren, Salmonellen und E. coli verglichen werden. Serologisch positive Reagenten ergaben sich bei 43.2% der Blutproben und bei 81.3% der untersuchten Bestände. Antikörper gegen L. intracellularis fanden sich ähnlich häufig in Herden mit klinischer Symptomatik einer PPE wie in Herden ohne oder mit anderen klinischen Erkrankungen. Die Querschnittsuntersuchung ergab, dass erste Reagenten schon zur 10. Lebenswoche auftreten, der Hauptanteil jedoch zwischen der 13. und 16. Lebenswoche. Die sehr weite Verbreitung von L. intracellularis in Deutschland in klinisch unauffälligen Herden wie auch in Beständen mit Durchfall- und Kümmererproblematik erfordert eine gezielte Diagnostik zum Ausschluss anderer Durchfallerreger. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.10.2006 Seite 4 von 4