Neurotoxine und Drogen: 4 Md, Kantonsschule Kreuzlingen, HS 2009 BIOLOGY – Neurotoxine und Drogen Hintergrundinformation Neurone kommunizieren untereinander vor allem chemisch durch Neurotransmitter und Neuromodulatoren, die in Synapsen spezifisch an Rezeptormoleküle binden und dadurch ein erregendes oder ein hemmendes Signal an die postsynaptische Zelle weitergeben. Bis heute kennt man über 100 solcher Moleküle, die relativ klein sein können, wie z.B. ACh oder Derivate (Abkömmlinge) von Aminen und Aminosäuren, die von mittlerer Grösse sind wie Derivate von Lipiden oder die Makromoleküle sind wie Peptide. Die Anzahl an verschiedenen Rezeptoren ist noch grösser als die der Transmitter, da manche Transmitter mehr als einen Rezeptor haben. Für ACh kennt man z.B. einen nikotinischen und zwei Arten von muscarinischen Rezeptoren. Neuromodulatoren, die ebenfalls von Synapsen freigesetzt werden, können den Effekt von Transmittern auf die postsynaptische Zelle modulieren, d.h. verstärken oder abschwächen. Je nach Intensität ihrer Freisetzung, können Transmitter und Modulatoren im Verlauf der Zeit die Neurone positiv oder negativ veränderen, z.B. indem sich eine Synapse durch intensive Nutzung vergrössert, wodurch die Übertragung verstärkt wird, wie z.B. bei Lernvorgängen, oder indem die Sensibilität von Synapsen abnimmt, indem die Rezeptorzahl schwindet. In Begriffen der Computertechnik ausgedrückt heisst dies, kann die Software (die elektrischen Signale) die Hardware (die Neurone bzw. das ganze Gehirn) verändern, was wiederum auf die Software zurückwirkt. Damit das Nervensystem funktionieren kann, müssen die Mengen von Transmittern und Modulatoren sowie die Empfindlichkeit und Mengen von Rezeptoren genau ausbalanciert sein. Zusätzlich muss die Zusammensetzung der extra- und intrazellulären Flüssigkeit stimmen, und die Verfügbarkeit von Sauerstoff, Glukose und andere Substanzen genau reguliert werden. Als Beispiel für ein System, das genau kontrolliert welche Moleküle ins Gehirn gelangen dürfen und welche nicht ist die Blut-HirnSchranke. Im Verlauf der Evolution wurde eine grosse Anzahl verschiedener Moleküle selektiert, die von ihren Produzenten benutzt weredn, um Parasiten und Fressfeinde abzuwehren oder zu töten oder um Beute anzulocken, zu manipulieren, zu lähmen oder umzubringen. Viele dieser Moleküle wirken als Agonisten oder Antagonisten von Neurotransmittern und -modulatoren. Manche dieser Stoffe sind hochgiftig, aber andere andere verändern die komplexe Balance im Gehirn auf eine Art und Weise, dass manche Personen dies als angenehm empfinden mögen, weil positive Gefühle und/oder veränderte Wahrnehmungen hervorgerufen werden. Zusätzlich zu solchen natürlichen Molekülen von Pflanzen, Tieren, Pilzen oder Einzellern, die zufällig auf ein Rezeptormolekül passen, gibt es auch künstliche Substanzen mit vergleichbaren Effekten. Viele dieser Stoffe werden als Pharmaka und Genussmittel gebraucht und als Drogen missbraucht. Neurotoxine und Drogen: 4 Md, Kantonsschule Kreuzlingen, HS 2009 Aufgabe Jede Person bereitet folgendes vor ... ... einen Kurzvortrag von 4 Minuten Dauer ... eine geschriebene Zusammenfassung aus maximal 200 Worten, die die zentralen Aussagen des Vortrages in eigenen Worten zusammenfasst. (Kopien aus dem WWW oder aus anderen Publikationen werden nicht akzeptiert) Benutze das Template auf der Klassen-Partition der KSK-Homepage. Substanz(en) Name Datum 1. Ethanol Tim-Oliver Buchholz Stefanie Hänni Simon Hoess Sarah Wüthrich Sandra Oechslin Ole Ostergaard Michael Bösch Jehona Tairi Gloria Heller Gabriele De Santis Benjamin Schürch Benjamin Baumann Anna Conrad 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 3.11.09 2. Cannabis 3. Thujon 4. Fliegenpilz-Gifte 5. Kokain 6. Halluzinogene/LSD 7. Koffein 8. Ecstasy 9. Opiate 10. Liquid Ecstasy 11. Botulinum Toxin 12. Nikotin 13. Beruhigungsmittel/Tranquilizer Neurotoxine und Drogen: 4 Md, Kantonsschule Kreuzlingen, HS 2009 1. Ethanol Tim-Oliver Buchholz Ethanol, umgangssprachlich Alkohol, ist die wohl bekannteste Droge auf der Welt. Ethanol ist eine flüssige, farblose, leicht entzündliche Substanz. Ethanol ist in Wasser, sowie weiteren Substanzen unbegrenzt löslich. Ethanol ist der Menschheit schon seit Urzeiten eine bekannte Substanz. Es gibt in altägyptischen Dokumenten Hinweise auf die Alkoholproduktion. Früher wurde der Ethanol in Bieren und Weinen mit einer Art Wildhefe erzeugt. Diese Wildhefe stellte jedoch die Ethanolproduktion nach einem bestimmten Gehalt ein, da sie sich sonst selbst vergiftet hätte. Heutige Hefe wurde so gezüchtet, dass sie mehr Alkohol produziert. Ungefähr 1000 n. Chr. wurde die Ethanoldestillation im osmanischen Reich entwickelt. Seit dem 2. Weltkrieg wird Ethanol industriell Produziert. Im Alltag kommt Ethanol fast überall vor. Zum Beispiel als Trägerstoff in Parfums oder als Frostschutzmittel. Auch als Lösungsmittel in Medikamenten oder als Desinfektionsmittel wird Ethanol genutzt. GABA (GammaAminoButterAcid) wird in seiner Wirkung durch Ethanol verstärkt. Dieser Überträgerstoff ist verantwortlich für die Trägheit. Glutamat hingegen, welches ein aktivierender Botenstoff ist, wird in seiner Wirkung gehemmt. Dopamin, wichtiger Botenstoff im limbischen System, dieses ist für die Gefühle verantwortlich, wird gehemmt, dies kann bei Entzug zu einer überschlagenden Wirkung führen. Dies hat Halluzinationen zur Folge. In der Forschung wird Ethanol als Lösungsmittel und zur Dekontaminierung des Arbeitsplatzes genutzt. Auch soll es koronare Herzerkrankungen vorbeugen. Hingegen kann Ethanol zur Abhängigkeit führen, wie auch das Krebsrisiko erhöhen. Auch kann es zum Mangel von verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen kommen. Ethanol führt auch zu Fruchtbarkeitsstörungen. Im Jahr 2008 konsumierte ein Erwachsener Schweizer durchschnittlich 8.7 l reinen Alkohol. 2. Cannabis Stefanie Hänni Die Droge im Cannabis ist das THC (Tetrahydrocannabinol, psychoaktive Substanz = gefühlsverändernd). Es dockt im Hirn an Rezeptoren an und wirkt auf das Belohnungszentrum. Sein natürlicher Antagonist ist Rimonabant. Aus den Blüten und Blättern wird Marihuana, aus dem Harz Haschisch gewonnen. Cannabisöl entsteht bei der Destillation oder Extraktion von Marihuana und Äthylalkohol. Konsumarten: Rauchen, Trinken, Essen, Inhalation des Rauches Abhängigkeit: physisch und psychisch (wie Rauchen) Wirkungsdauer, Ausmass, Nachweisbarkeit und Einsetzdauer von Person abhängig Heutiger Gebrauch: Genussmittel, Öle, Reinigungsmittel, Kosmetika, Farben, Klebstoffe, Lacke, Kleider und Papier Effekte: Hunger, Durst, gerötete Augenbindehäute, Herzfrequenzerhöhung, Blutdruckveränderungen, Muskelentspannung, Bewegungsstörungen und Schwindel, Kältegefühl, Erbrechen, höhere Empfindlichkeit gegenüber Licht und Musik, Rede- und Lachdrang, Enthemmung, Entspannung, Veränderung des Zeitempfindens, Konzentrationsschwächen, Verwirrtheit, Angst, Panik und Wahn Gesetzesebene: In der Schweiz seit 1951 illegal, 2008 Ablehnung einer Volksinitiative zum legalen Konsum und staatlich überwachten Handel von Cannabis seit dem 1.1.05 Nulltoleranz von Cannabis im Strassenverkehr ca. 45% der 15-Jährigen haben schon einmal Cannabis probiert, die Zahl der KifferInnen in der Schweiz ist unklar Neurotoxine und Drogen: 4 Md, Kantonsschule Kreuzlingen, HS 2009 Nr. 3 Thujon Simon Hoess Thujon ist ein Nervengift, das aus der Wermutpflanze gewonnen wird. Wermut enthält ca. 1.5% ätherisches Öl, das zu 8/10 aus Thujon besteht. In der chemisch reinen Form ist Thujon eine farblose Flüssigkeit mit einem mentolähnlichen Aroma. Es ist unlöslich in Wasser, löst sich dafür sehr gut in Ethanol, Diethylether und Chloroform. Besonders populär ist Thujon im Zusammenhang mit Absinth, einem, stark alkoholhaltigen, Likör aus Wermut. Die chemische Summenformel für Thujon ist C10H16O. Sie wurde im Jahr 1900 von Friedrich Wilhelm Semmler aufgeklärt. Das Thujon hemmt GABBAA-Rezeptoren (Nervenzellen für Neurotransmitter von speziellen Aminosäuren) und führ zu einer Desensibilisierung der Serotonin-5-HT3-Rezeptoren, die für die Regulation des Blutdrucks verantwortlich sind. Eine zu starke Dosierung kann Verwirrtheit, Halluzinationen, Psychosen und epileptische Krämpfe hervorrufen. Das Krankheitsbild wird Absinthismus genannt. Die Pflanze Wermut ist in der Medizin weit verbreitet. Sie ist eine der ältesten, bekannten Arzneikräuter und wird sogar heute noch oft verwendet. Dies begründet sich vor allem auf dem Thujon. Es wirkt krampflösend, desinfizierend, schweisshemmend und schmerzlindernd. Als Tee hilf Wermut bei Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden sowie bei Magenkrämpfen. Wermut wird ausserdem eine Appetitfördernde Wirkung nachgesagt. Nr. 4 Fliegenpilz-Gifte Sarah Wüthrich Fliegenpilz – Gifte - Ibotensäure - Muscimol - Muscazon - Muscarin Alle mit Ibotensäure verwandt. Muscimol: - Entstehung bei Dekarboxylierung (nicht fachgerechte Trocknung). - 5x stärker als Ibotensäure Muscarin und Muscazol: Pantherina-Syndrom: Latenzzeit: Symptome: Tödliche Dosis: Gebrauch als Rauschmittel: sehr schwach Vergiftungserscheinung vom Fliegenpilz ½h–3h Schwindel, Benommenheit, Angstgefühle, Krämpfe, Delirium, Konzentrationsverminderung, Bewusstseinstrübung, akustische Halluzinogene 10 ganze Fliegenpilze bei sibirischen Schamanen, in China und indischen Kulturen Neurotoxine und Drogen: 4 Md, Kantonsschule Kreuzlingen, HS 2009 Nr. 5 Titel (Kokain) Name (Sandra Oechslin) Kokain: Schnee, Weißes Gold, Koks, Coca, Coke, Cola, Charlie, Persil, Schönes, Schubi, Toni. Coke, Blow, Nose Candy, Snow, Dust, Powder. Gewinnung: aus dem Kokastrauch (lat. Erythroxylon coca), in Südamerika. Früher: Mittel für Resistenz gegen Kälte, Hunger, Müdigkeit, Durst und Stärkung des Immunsystems. Chemische Struktur: Doppelester des Ekgonin (Tropincarbonsäure) mit Benzoesäure und Methylalkohol. Interagiert mit Neuropeptiden aus der Familie der Tachykinine. Der Rezeptor von Kokain heisst: Neurokinin3 (NK3) und die Formel lautet: C17H21NO4. Anwendung in der Medizin: in der Lokalanästhesie (für Empfindungslosigkeit), Augenheilkunde, Zahnheilkunde und allgemeine Chirurgie. Früher verwendete man Kokain als Schmerzmittel und auch gegen: Asthma, Bronchitis, Husten etc. Wirkmechanismus: Erregt das Zentralnervensystem, verstärkt Wirkung des Sympathikus. Symptome bei der Einnahme: Redseligkeit, Geselligkeit, psychische Hochstimmung, gesteigerte Vitalität, Beeinträchtigung des Urteilvermögens, Streitlust, Hyperaktivität, soziale und sexuelle Enthemmung, wie auch vermindertes Schlafbedürfnis. Unerwünschte Nebeneffekte: Angst, Halluzinationen, paranoide Wahnvorstellungen und längerfristig: tiefe Depressionen, euphorische Überaktivität, Aggressionen, Schlaflosigkeit, Abmagerung, Persönlichkeitsabbau, Verwahrlosung und die Entstehung von Psychosen. Es besteht ein sehr hohes Abhängigkeitspotenzial und bei Kokainentzug entstehen Entzugssyndrome, wie: Dysphorie (depressive Stimmung), wie auch Müdigkeit, unangenehme Träume, Insomnie etc. Halluzinogene/LSD Ole Ostergaard Halluzinogene sind Stoffe, die veränderte visuelle, akustische oder haptische Wahrnehmung hervorrufen. Bei Halluzinogenen spricht man von „Pseudohalluzinationen“. LSD gehört zu den stärksten dieser Art. Es besteht aus Lysergsäure und gesättigtem Diethylamit. Lysergsäure ist ein Alkaloid des Mutterkorns. LSD wirkt auf das Transmittersystem von Serotin im ZNS. Dieses System wirkt in den Teilen des Gehirns, die vor allem für Sinneswahrnehmungen und deren Verarbeitung verantwortlich sind. LSD wirkt hemmend auf serotoninerge Rezeptoren, es ist sowohl Antagonist, sowie partieller Agonist von Serotonin. LSD hat verschiedene physiologische, sowie psychologische Auswirkungen auf den Organismus: Physiologische Pupillenerweiterung Anstieg des Blutzuckerspiegels Gänsehaut Niedriger Blutdruck Verlangsamter Herzschlag Erbrechen Hemmung der Atmung Psychologische Wahrnehmung von Halluzinationen wie, Flackern, Glitzern, Sprühen von Farben Farbiger Nebel, Farbstreifen, Flecken etc. Buchstaben, Spinnennetze, Schnitzereien Schmetterlinge, Blumenkelche, Masken LSD beeinflusst sowohl einfache als auch komplexe Hirnfunktionen, deshalb sind die Effekte vielfältig. Konsumenten sind immernoch in der Lage komplexere Denkvorgänge durchzuführen. LSD löst keine wirkliche psychische oder physische Abhängigkeit aus. Nur bei Missbrauch zur Realitätsflucht traten solche Fälle auf. In der Medizin wurde LSD zur Psychotherapie von Patienten angewandt, die Behandlung geriet jedoch in Verruf und wurde verboten. Neurotoxine und Drogen: 4 Md, Kantonsschule Kreuzlingen, HS 2009 7. Koffein Michael Bösch Weisses, geruchloses und kristallines Pulver mit bitterem Geschmack. Alkaloid, gehört zu den Stimulantien. Stoffwechselprodukt vieler Pflanzen. Es wirkt in grösserer Menge als Nervengift. 1,3,7-Trimethyl- 2,6-purindion Wirkung Koffein regt die Herztätigkeit an, steigert Blutdruck und Körpertemperatur, erhöht Muskeltätigkeit, erweitert Bronchien und Blutgefässe, regt die Verdauung an und führt zu Harndrang. Konzentrationssteigerung und Beseitigung von Müdigkeitserscheinungen. Bei Höheren Dosen führt Koffein zu Herzrasen, Zittrigkeit, Bluthochdruck und Angstanfällen. Anwendung in der Medizin Koffein findet Anwendung bei Herzschwachen, Neuralgien, Kopfschmerzen, Migräne, asthmatischen Anfällen, Heufieber, Nikotin-, Morphin- und Alkoholvergiftungen. Wirkung im Körper Adenosin soll Zellen vor Überanstrengung bewahren, Koffein bindet an Adenosinrezeptoren Adenosin kann nicht andocken und Zellen „bremsen“. Koffein hemmt die Enzyme, die das cAMP abbauen sollen. Die resultierende cAMP-Konzentration führt zu einer verlängerten Adrenalinausschüttung des cAMP. 8. Ecstasy Jehona Tairi Ecstasy, chemisch 3,4 Methylendioxymetamphetamin (MDMA) zählt zu den synthetischen Drogen. Neurobiologisch wirken MDMA über die erhöhte Ausschüttung des Botenstoffes Serotonin und im geringem Ausmass auch der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Das geschieht in Gehirnbereichen, wo die Glücks- und Gefühlshormone geweckt werden. Diese Substanz erleichtert den Zugang zur Psyche und zur Gefühlswelt. Die Konsumenten erwarten Entspannung, Glücksgefühl, Zufriedenheit etc. Die Stoffe von Ecstasy lösen Wachheit und Leistungssteigerung aus. Halluzinatorische Wirkungen führen zu einer veränderten Wahrnehmung von Raum und Zeit. Die Wirkung ist dosisbezogen, die gebräuchlichen Einzeldosen variieren zwischen 50 und 100 mg und wirken nach 20 bis 60 Minuten, was dann zwei bis sechs Stunden anhält. Ecstasy kann in Tabletten genommen, als Pulver geschnupft oder geraucht oder in Flüssigkeit eingespritzt werden. Diese Droge wird oft mit einer anderen Substanz wie Koffein, Kokain etc. gestreckt. Nach dem Absetzen kann es zu psychischen Erscheinungen, Stimmungsschwankungen, Depression und zum Wunsch nach der Droge kommen. Nebenwirkungen des Konsums sind: Pupillenerweiterung und verschwommenes Sehen, Muskelverkrampfungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, psychomotorische Unruhe, motorische Störungen, Schlaflosigkeit, Angststörungen, depressive Verstimmungen. Neurotoxine und Drogen: 4 Md, Kantonsschule Kreuzlingen, HS 2009 9. Opiate Gloria Heller Chemische Formel: C17H19N02 Naturaufgabe: Gewürz, mit Honig vermischt Brotaufstrich Aufnahmeträger von Opium ist der Hauptteil des Verdauungsapparates Es passiert eine Analgesie (Schmerzempfinden wird ausgeschaltet), verbunden mit dem Zentralen Nervensystem Bestand: Schlafmohn (nur eine von 600) , ¼ Alkaloide, auch enthalten; Morphin (sehr bekannt) , Codein, Narkotin Herkunft: Osten; Burma, Thailand, Laos, Afghanistan, Nordtürkei Medizin: Codein als Linderung von Reizhusten, Opium als Schmerzmittel, Medikament gegen Durchfall Wirkung: Da die Struktur Opiums der, der körpereigenen Endorphine ähnelt, welche einen aufheitern und Schmerzen lindern. Dies tun sie, indem sie sich an die Rezeptoren von Neuronen binden, welche Schmerzimpulse weiterleiten. Ablauf nach der Aufnahme: Wohliges Gefühl, Träumerzustand körperlicher und seelischer Schmerz sind abgeschaltet, führt schliesslich zum Schlaf Wacht die Person auf, überkommt sie ein Übelkeitsgefühl, Demotivation und das Verlangen nach mehr Negative Auswirkungen: Langfristige Schäden: -Bewustlosigkeit -Gewichtsabnahme -keine kontrollierte Atmung -Persönlichkeitsveränderung -Herzstillstand -Abhängigkeit -Schlaffheitsgefühl Suchtpotenzial ist sehr hoch, nach wenigen Anwendung kann man abhängig sein, falls man es zum Entzug schafft, ist dieser mit viel Schmerz verbunden Ersatzdroge für Opiumabkömmling, Heroin Methadon 30‘000 Konsumenten (mit Kokain zusammen) illegal in der Schweiz seit 1920 Opium gilt in der Schweiz als ilegal seit 1920 10. Liquid Ecstasy Gabriele De Santis Chemischer Name: 4-Hydroxybutansäure oder GammaHydroxybuttersäure (GHB) Summenformel: C4H8O3 GHB gehört zur Gruppe der Carbon-Hydroxysäuren und ist ein Neurotransmitter der natürlich im menschlichen Körper und in der Nahrung spurenweise vorkommt. In der Medizin werden die Salze der Säure als Narkotikum unter anderem bei Kaiserschnittgeburten eingesetzt, in Österreich wird es zur Behandlung von Entzugserscheinungen bei Alkoholsüchtigen und seit 2005 in den USA und Deutschland als rezeptpflichtiges Medikament für Narkolepsie-Patienten verabreicht. GHB verstärkt die dämpfende Wirkung der verwandten Neurotransmitter GABA und erhöht die Ausschüttung des Dopaminhaushalts. Die Wirkung dauert von 2-4 Stunden und setzt zwischen 10 und 20 Minuten nach oraler Einnahme ein. In den 80ern wurde es als Doping verwendet, da GHB viele Wachstumshormone freisetzt und einen besonders erholsamen Schlaf verspricht. Heute wird es hauptsächlich als Partydroge eingenommen, um einen alkoholrauschähnlichen Zustand zu erreichen, oder es wird als berüchtigte K.O.-Tropfen unwissentlich verabreicht. Je nach Dosierung können zahlreiche Nebenwirkungen bis zu komatösem Zustand auftreten. Liquid Ecstasy ist nicht mit Ecstasy (MDMA) verwandt, der Name gilt nur zu „MarketingZwecken“ auf dem Schwarzmarkt. Andere Namen sind: Fantasy, Gamma, Liquid E/X. Neurotoxine und Drogen: 4 Md, Kantonsschule Kreuzlingen, HS 2009 11. Botulinum Toxin Benjamin Schürch Botox ist ein zweikettiges, neurotoxisches Protein mit 7 verschiedenen Typen A-G bestehend aus einer L-Kette mit Bindungsstelle für Zink und einer H-Kette. A und B werden medizinisch verwendet. Botox ist Ausscheidungsmaterial des Bakteriums Clostridium botulinum. Einsetzbar gegen: Bewegungsstörungen, Schielen, Lidkrämpfe, spastische Syndrome, übermässiges Schwitzen, überhöhte Speichelproduktion, urologische, orthopädische Krankheiten, dermatologische Probleme und in der Kosmetik zur Behandlung von Falten. Das Botulinum Toxin hemmt die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin (bindet sich an dessen Rezeptoren) im synaptischen Spalt. Somit wird die Übertragung der Nervenimpulse zum Muskel gehemmt. Die L-Kette ist Träger der toxischen Wirkung. Die H-Kette sorgt mit einem Kanal in die Nervenzelle dafür, dass die L-Kette in die Nervenzelle gelangen kann und dort die Proteine zur Impulsübertragung zerstört werden können. Injektion (Medizin/Kosmetik): Höhepunkt der Wirkung nach 10 Tagen dann nach 3 Monaten Muskeln wieder aktiv keine bekannten Schäden bekannt, Fühlen, Tasten unbeeinflusst. Unerwünschtes nach nichtmedizinischer Einnahme Übelkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit Später Muskellähmungen Behandlung mit Antitoxin noch möglich Noch Später Tod durch Atemlähmung Weitere Informationen: -Suchtpotential nur bei Schönheitswahn -Wird jeweils an Mäusen getestet - Wenn sich in Konserven die Clostridium botulinum bilden kann dies zu einer Lebensmittelvergiftung führen. -Einsetzbar als Biowaffe 12. Nikotin Benjamin Baumann Nikotin ist ein organischer Stoff, der in den Blättern der Tabakpflanze (Nicotiniana Tabacum) in hoher Konzentration vorkommt. Das Tabakalkaloid Nikotin wird in den Wurzeln gebildet und wandert mit zunehmender Reife in die Blätter der Tabakpflanze. Reines Nikotin ist bei Zimmertemperatur eine farblose, ölige Flüssigkeit. Nikotin hat viele medizinische Anwendungen, welche jedoch heutzutage nicht mehr angewendet werden. So wurde Nikotin z.B. gegen Wassersucht, Nikotin C10H14N2 Nervenkrankheiten und hartnäckige Verstopfung, jedoch 3-(1-Methyl- 2-pyrrolidinyl)-pyridin auch bei Pflanzen geben Flechten und Blattlausbefall eingesetzt. Heutzutage wird Nikotin jedoch vorwiegend zur Raucherentwöhnungstherapie verwendet. Nikotin greift an zwei verschiedenen Kompartimenten an: den präsynaptischen und den postsynaptischen Acetylcholin-Rezeptoren. Bei der Bindung kommt es zur Ausschüttung verschiedener Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin, Noradrenalin und Endorphinen. Dies führt zu Glücksgefühlen, zu einer „Verbesserung“ der Hirnfunktionen und zu einem Gefühl der Belohnung (wie z.B. beim Essen). Grösster negativer Aspekt: Verengung der Blutgefässe, Blutdruck- und -puls steigt. Toxisch: 1 mg Nikotin pro Kilogramm Körpergewicht ist tödlich. Somit ist Nikotin giftiger als Zyankali und Arsen. Nikotin gehört zu den Substanzen mit dem höchsten Suchtpotential, auch gemessen an illegalen Drogen. Neurotoxine und Drogen: 4 Md, Kantonsschule Kreuzlingen, HS 2009 Tranquilizer und Beruhigungsmittel Anna Conrad, 4Md Tranquilizer sind Psychofarmaka die angstlösend und entspannend wirken. - Benzodiazepine (z.B Chlordiazepoxid (7-chlor-2-methlyamino-5-penthyl-3H-,1,4-benzodiazepin-4-oxid)) organische chem. Verbindungen, verringern die Erregungsübertragung, machen stark süchtig, wirken Angst-, Krampf- und Muskellösend, teils sogar euphorisierend - Non-Benzodiazepin-Tranquilizer (z.B Buspiron (8-[4-(4-Pyrimidin-2-ylpiperazin-1-yl)butyl]- 8azaspiro[4.5]decane-7,9-dion)) Wirkt angstlösend, macht nicht süchtig, wirkt an Rezeptoren und hemmt diese - Neuroleptika (z.B Chlorpromazin (2-Chlor-10-(3-dimethlyaminopropyl)penthothiazin)) Blockiert Neurotransmitterrezeptoren, wirken beruhigend - Betablocker (z.B Atenolol (4-[(2-Hydroxy-3-isopropyl- aminopropoxy)-phenyl]-acetamid)) Blockiert die Beta-Rezeptoren, wird vorallem gegen Bluthochdruck eingesetzt - Antidepressiva (z.B Imipramin (10,11-Dihydro-N,N-dimethyl-5H-dibenz- [b,f]azepin-5-propanamin)) Wird vorallem bei Depression und chronischen Schmerzen eingesetzt hemmt die Rückaufnahme von Monoaminen im ZNS - Pflanzliche Sedativa (Baldrian, Hopfen, Johanniskraut) (Baldrian = Sesquiterpene welche die Erregungsübertragung verlangsamen) Fast alle chemischen Tranquilizer können bei übermässigem Gebrauch zu Nebenwirkungen führen. (Sucht, Immunität, verschwommene Sicht, Gleichgwichtsstörung usw.) Eine Sucht wird meistens durch das langsame Absenken der Dosis behandelt, kalter Entzug ist eher Seltenheit.