Kohlenhydrate

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Biochemie-Protokoll
Gruppe 1
KOHLENHYDRATE
14.05.16
Julia Gnann & Christoph Hartmann
Einleitung
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate ist die Sammelbezeichnung für die als Naturstoffe sehr verbreiteten
Polyhydroxyaldehyde (Aldosen) und Polyhydroxyketone (Ketosen) sowie höhermolekulare
Verbindungen, die sich durch Hydrolyse in solche Verbindungen überführen lassen. Die
Kohlenhydrate haben meist die Bruttoformel C n(H2O)n und lassen sich somit formal als „Hydrate des
Kohlenstoffs“ auffassen. Diese Bezeichnung wurde beibehalten, obwohl sie bei einigen
Kohlenhydraten nicht mehr berechtigt ist und man Kohlenhydrate kennt, die außer Kohlenstoff,
Wasserstoff und Sauerstoff noch Stickstoff (z.B. Aminozucker) oder Schwefel enthalten. Die
monomeren Aldosen oder Ketosen nennt man Monosaccharide, ihre Dimeren bis Decameren
Oligosaccharide (Disaccharide, Trisaccharide usw.) und die makromolekularen Polysaccharide. Häufig
werden die Mono- u. Oligosaccharide als „Zucker“ zusammengefaßt u. den Polysacchariden
gegenübergestellt. Dies hat eine gewisse Berechtigung, denn die niedermolekularen Kohlenhydrate
sind süßschmeckende, wasserlösliche, meist kristalline Verbindungen.
Bei den Monosacchariden leitet sich die Benennung als Triosen, Tetraosen, Pentosen, Hexosen von
der Anzahl der im Molekül vorhandenen Kohlenstoff-Atome ab.
In den Oligosacchariden sind 2–10 Monosaccharid-Moleküle durch glykosidische Bindungen zu
größeren Molekülen vereinigt. Die einfachsten Oligosaccharide sind die Disaccharide, von denen drei
frei vorkommen, die von großer Bedeutung sind, nämlich Saccharose (Rohrzucker, Rübenzucker),
Lactose (Milchzucker) und Maltose (Malzzucker). Von besonderer Bedeutung sind Maltose und
Cellobiose, die bei der Hydrolyse von Stärke bzw. Cellulose entstehen. Die Bindung zwischen den
Monosacchariden ist O-glykosidisch, doch kann daran nur eine der beiden Halbacetal-HydroxyGruppen beteiligt sein. Tatsächlich besitzen viele Disaccharide (z.B. die Maltose) reduzierende
Eigenschaften wie die Monosaccharide, was bedeutet, daß einer der Zuckerreste Halbacetal-Form
besitzt. Sind die beiden Monosaccharide jedoch über ihre anomeren C-Atome gekoppelt (z.B. im
Rohrzucker), so ähnelt das Disaccharid einem Acetal, wirkt deshalb nicht reduzierend. Analog den
Disacchariden sind auch die übrigen Oligosaccharide aufgebaut.
Die Polysaccharide lassen sich in zwei Gruppen gliedern, nämlich in die als Gerüststoffe für Pflanzen
und einige Tiere dienenden Polysaccharide und in die Reservestoffe, die bei Bedarf im Organismus
durch bestimmte Enzyme in Freiheit gesetzt werden. Beide Gruppen sind hochmolekulare Polymere,
die oft nur aus einer einzigen Pentose oder Hexose aufgebaut sind. Im Gegensatz zu solchen
Homoglykanen (Beisp.: Cellulose, Stärke, Glykogen) sind die Heteroglykane aus verschiedenartigen
Monosacchariden aufgebaut.
Die Kohlenhydrate spielen in der Natur eine vielfältige Rolle. Sie werden von den Pflanzen in
ungeheuren Mengen durch Photosynthese produziert. Daneben werden sie auch im tierischen
Organismus nicht nur als Reservestoff (Glykogen) benötigt, sondern sind unentbehrlich als
Bestandteile der Nucleinsäuren, der Glykolipide, Glykoproteine, Glykosphingoside u. dgl. – in der
Immunologie schreibt man den Kohlenhydrat-Anteilen wichtige Erkennungs-Funktionen bei AntigenAntikörper-Reaktionen zu.
Glykolyse
Hierunter versteht man den wichtigsten Abbauweg der D-Glucose zu 2 Mol Pyruvat (sh. Abb.). Dieser
katabolische Stoffwechselweg liefert chemische Energie in Form von Adenosin-5'-triphosphat (ATP).
Die gleichfalls entstehende reduzierte Form des Nicotinamid-Adenin-Dinucleotids, das NADH, wird
unter anaeroben Bedingungen wieder oxidiert unter begleitender Reduktion von Pyruvat zu Lactat
(Salzform der Milchsäure).
RG (vereinfacht): Glu + 2ADP + 2Pi  2Lactat + 2ATP; H=-135,5 kJ/mol
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ATP
CO2
ADP + Pi
Pyruvatcarboxylase (EC 6.4.1.1)
ATP
Pyruvat
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Abbildung 1: Schema der Glykolyse
Pentosephosphatweg
Ein weiterer Weg des Zucker-Abbaus ist der Pentosephosphat-Weg, durch dessen sog. oxidativen
Zweig unter Kohlendioxid-Eliminierung D-Ribulose-5-phosphat und NADPH aus D-Glucose-6phosphat gebildet werden. D-Ribulose-5-phosphat wird – nach Isomerisierung zu D-Ribose-5phosphat für die Biosynthese von Nucleotiden und Nucleinsäuren, NADPH dagegen für reduktive
Biosynthesen benötigt (z.B. der Fettsäuren; daher PP-Weg in Fettgewebe bes. akt.).
Ist aufgrund der aktuellen Stoffwechsel-Situation der Bedarf an NADPH größer als der an
Pentosephosphat, so können jeweils 6 Mol. des überschüssigen D-Ribulose-5-phosphat zu 5 Mol. DGlucose-6-phosphat rekombinieren (nichtoxidativer Zweig des PP-Wegs). Bei 6maligem Durchlaufen
dieses Zyklus wird 1 Mol. D-Glucose-6-phosphat vollständig zu Kohlendioxid und anorganischem
Phosphat abgebaut.
RG (vereinfacht): 3G6P  2F6P + GAP
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Gluconeogenese
Enzymgesteuerte Neubildung von Kohlenhydraten im Organismus durch Umkehr der Glykolyse, in
einigen Reaktionsschritten jedoch von dieser abweichend (sh. Abb.). Die Gluconeogenese verbraucht
chemische Energie in Form von Adenosin-5'-triphosphat (ATP). Sie dient der Aufrechterhaltung des
Blutzucker-Spiegels bei Erschöpfung der Kohlenhydrat-Reserven und bewirkt in Leber und Niere die
Umwandlung von Pyruvat, Lactat, Glycerin oder von bestimmten Aminosäuren zu D-Glucose.
RG (vereinfacht): 2Pyruvat + 6ATP  Glu + 2Pi
Versuche
Freie Enthalpie G0‘ der GAPDH-Reaktion
Bei diesem Versuch geht man von F-1,6-BP aus, versetzt dieses mit einem physiologischen Puffer
(Tris/HCl pH 8,2), Wasser und NAD+-Lösung, mischt und mißt im Photometer die Extinktion E0.
Anschließend wird ein Enzymgemisch aus Aldolase und GAPDH hinzugefügt, welches F-1,6-BP in
GA-3-P und DHAP in jeweils gleichen Mengen spaltet. Durch geringe Mengen Phosphat in F-1,6-BP
wird ein extinktionsanstieg gemessen.
Durch wiederholte Zugabe von Phosphat unterschiedlicher Konzentration (0,05M, 0,25M, 0,5M)
reagieren nun GA-3-P und NAD+ zu 1,3-BPG und NADH+H+, je zu gleichen Teilen.
Nach jeder Phosphatzugabe wird die Extinktion bis zur GG-Einstellung gemessen.
Die Extinktion wird durch bei der GAPDH-Reaktion entstehendes NADH verursacht, welches einen
charakteristischen Extinktionskoefffizienten  bei 340nm hat.
Nach der letzten Phosphatzugabe und GG-Einstellung wird TIM-Lösung dazugegeben, damit sich
auch ein GG zwischen GA-3-P und DHAP einstellen kann.
Auswertung
Schaubild 1
E0 = 0,160
E1 = 0,250
E2 = 0,350
E3 = 0,530
E4 = 0,730
E5 = 0,660
nach Zugabe von 20 l Enzymgemisch
nach Zugabe von 20 l 0,05M Phosphat
nach Zugabe von 20 l 0,25M Phosphat
nach Zugabe von 20 l 0,5M Phosphat
nach Zugabe von 20 l TIM-Lösung
Berechnung der NADH- und 1,3-BPG-Konzentration
1,3-BPG und NADH entstehen im Verhältnis 1:1. Die Konzentration läßt sich nach dem LambertBeerschen Gesetz berechnen:
E = c*d*  c =
E
d *
wobei E durch die Extinktionsmessung bekannt ist, d die Schichtdicke der Küvette = 1cm, und  für
NADH = 6,22 mol-1*cm-1 bei 340nm ist.
Berechnung der NAD+-Konzentration
n
c=
v
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 n = c*v = 25mM*100l = 2,5*10-6 mol
vgesamt = 1960l (gemittelt aus den 3 Phosphatzugaben)
 cNAD+ =
2,5 *10 6 mol
= 1,276*10-3 M
1960 l
Statt der GG-Konzentrationen von F-1,6-BP, Phosphat und NAD+ darf man die
Anfangskonzentrationen verwenden. Diese Vereinfachung darf vorgenommen werden, da nur ein
kleiner Teil der Substrate umgesetzt wird und so der relative Fehler vernachlässigbar ist.
Konzentration der F-1,6-BP
n
c=
v
 n = c*v = 100mM*100l = 1*10-5 mol
vgesamt = 1960l
 cF-1,6-BP =
1 *105 mol
= 5,10*10-3 M
1960 l
Konzentration der Protonen
Die bei der Reaktion entstehenden Protonen werden durch Tris/Hcl abgepuffert, also entspricht die
Konzentration dem pH des Puffers
pH = 8,2
pH = -lg[H+]  cH+ = 10-8,2 M
Konzentration des GA-3-P
Solange das GA-3-P und DHAP im Verhältnis 1:1 vorliegen, kann die Konzentration des GA-3-P direkt
aus dem Aldolase-GG berechnet werden. Es gilt: F-1,6-BP  DHAP + GA-3-P
 K’Aldolase =
[ DHAP ] * [GA  3  P] [GA  3  P]2
=
[ f  1,6  BP ]
[ F  1,6  BP ]
G0‘ = -R*T*lnK’Aldolase
R = 8,314 J/mol*K
T = 291K (18°C)
G0‘ = 23,99kJ/mol (gegeben)
 lnK’Aldolase =


G o '
R *T
G 0 '
R *T
 K’Aldolase =
e
[GA-3-P] =
K ' Aldolase*[F  1,6  BP ] =
= e-9,915 = 4,94*10-5 M
4,94 *105 * 5,1 *103 M 2 = 5,02*10-4M
 cGA-3-P = 5,02*10-4M
Berechnung der drei GG-Konstanten für die GAPDH-Reaktion
Die GG-Konstante erhält man aus KGADPH =
[1,3  BPG ] * [ NADH ] * [ H  ]
[GA  3  P] * [ Pi ] * [ NAD ]
und mit pH7 als Standardzusatz: K’GADPH = KGADPH * 107
Daraus kann schließlich G0‘ berechnet werden.
GG-Konstante nach der ersten Zugabe: 0,05M Phosphatlösung
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Berechnung der Phosphatkonzentration
vgesamt = 1940l
v = 20l
c = 0,05M
cP1 =
20 l * 0,05M
v*c
=
= 5,15*10-4M
1940 l
vgesamt
Konzentration [1,3-BPG]*[NADH]
E = *c*d , wobei E = E2-E0 = 0,190
 cNADH =
E
0,190 * mol * cm
=
= 3,05*10-5M
 * d 1cm * 6,22 *103 l
Gleichgewichtskonstante
[1,3  BPG ] * [ NADH ] * [ H  ]
KGADPH =
[GA  3  P] * [ Pi ] * [ NAD ]
3,05 *10 5 * 3,05 *10 5 *10 8, 2
=
= 1,779*10-8
5,02 *10 4 * 5,15 *10 4 *1,276 *10 3
K’GADPH = 107*1,779*10-8 = 1,779*10-1
GG-Konstante nach der zweiten Zugabe: 0,25M Phosphatlösung
Berechnung der Phosphatkonzentration
vgesamt = 1960l
v = 20l
c = 0,25M
Da die bei der ersten Phosphatzugabe hinzugefügten Phosphate nicht aus der Lösung entfernt
werden, muß die Konzentration mit berücksichtigt werden.
n = n1+n2 = v1*c1+v2*c2 = 0,05M*20l+0,25M*20l = 6mol
n
 cP2 =
v gesamt
=
6mol
= 3,06*10-3M
1960l
Konzentration [1,3-BPG]*[NADH]
E = E3-E0 = 0,370
cNADH =
E
0,370 * cm * mol
=
= 5,95*10-5M
 * d 6,22 *10 3 l *1cm
Gleichgewichtskonstante
KGADPH =
=
[1,3  BPG ] * [ NADH ] * [ H  ]
[GA  3  P] * [ Pi ] * [ NAD ]
5,95 *10 5 * 5,95 *10 5 *10 8, 2
= 1,14*10-8
5,02 *10 4 * 3,06 *10 3 *1,276 *10 3
K’GADPH = 1,14*10-8 * 107 = 1,14*10-1
GG-Konstante nach der dritten Zugabe: 0,5M Phosphatlösung
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Berechnung der Phosphatkonzentration
vgesamt = 1980l
v = 20l
c = 0,5M
 n = n1+n2+n3 = v1*c1+v2*c2+v3*c3 = 0,05M*20l+0,25M*20l+0,5M*20l = 16mol
 cP3 =
n
v gesamt
=
16mol
= 8,08*10-3M
1980l
Konzentration [1,3-BPG]*[NADH]
E = E4-E0 = 0,570
 cNADH =
E
0,570 * cm * mol
=
= 9,16*10-5M
 * d 6,22 *10 3 l *1cm
Gleichgewichtskonstante
KGADPH =
=
[1,3  BPG ] * [ NADH ] * [ H  ]
[GA  3  P] * [ Pi ] * [ NAD ]
9,16 *10 5 * 9,16 *10 5 *10 8, 2
= 1,02*10-8
5,02 *10 4 * 8,08 *10 3 *1,276 *10 3
K’GADPH = 1,02*10-8*107 = 1,02*10-1
Berechnung von G0‘
G = G0‘ + RT*lnK‘
Die Berechnung von G0‘ erfolgt bei GG-Zustand, da dort gilt:
G=0  G0‘ = -RT*lnK‘
G0‘1 = -8,314
G0‘2 = -8,314
G0‘3 = -8,314
J
mol*K
J
mol*K
J
mol*K
*291K*ln1,779*10-1 = 4,177kJ/mol
*291K*ln1,14*10-1 = 5,253kJ/mol
*291K*ln1,02*10-1 = 5,522kJ/mol
Lage des GG zwischen DHAP und GAP
Man beobachtet im Verlauf des Versuches nach Zugabe verschiedener Phosphatmengen einen
Anstieg der Extinktion von NADH bei 340nm. dies ist auf den Reaktionsschritt
GA-3-P + NAD+ + Pi  1,3-BPG + NADH + H+
zurückzuführen. Nach der Zugabe der TIM sinkt die Extinktion (sh. a. Schaubild), was bedeutet, daß
weniger NADH produziert wird, da weniger GA-3-P zur Verfügung steht. Das Gleichgewicht


 DHAP
GA-3-P 
liegt also auf der Seite des DHAP (laut Lehrbuch 96%).
Entkopplung der GAPDH-Reaktion
Entkopplung mit Arsenat
Der erste Teil dieses Versuchs entspricht dem Versuch 1, wobei jedoch statt dreimal Phosphat einmal
Na-Arsenat-Lösung zugegeben wird.
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Auswertung (sh.a. Schaubild 2)
Die Reaktion verläuft durch Entkopplung mit Arsenat sehr rasch und mit einer höheren Umsetzung ab.
Das gemischte Säureanhydrid Phosphoglycerinarsenat zerfällt schnell in 3-Phosphoglycerat und
Arsenat. Um das GG zu halten wird ständig neues Phosphoglycerinarsenat aus GA-3-P nachgeliefert,
wobei aus NAD+  NADH+H+ entsteht  Extinktionsanstieg
Stillstand der Reaktion mit Arsenat
Um zu bestimmen, wann die Reaktion mit Arsenat zum Stillstand kommt, muß die limitierende
Komponente bestimmt werden. Das gemischte Säureanhydrid zerfällt bei der Hydrolyse, dabei wird
Arsenat wieder frei, also kann Arsenat nicht limitierend sein. Die Anwesenheit von NAD+ dagegen ist
limitierend, da es nicht reoxidiert wird.
cNAD+ =
20l * 25M
v*c
=
= 1,29*10-3M
1940l
v gesamt
E = *c*d ; d=1cm; =6,22*103 moll*cm
E = 6,22*103
l
mol*cm
*1cm*1,29*10-3M = 8,024*10-3
 Bei einer Extinktion von 8,024*10-3 würde die Reaktion zum Stillstand kommen.
Vergiftung mit Hydroxymercuribenzoat und Entgiftung mit Mercaptan
Die GAPDH wird vor dem Start der Enzymreaktion mit Hydroxymercuribenzoat vergiftet/inaktiviert;
dann wird die Restaktivität mit Na-Arsenat getestet.
Nach einigen Minuten wird die Vergiftung durch Zugabe von DTT rückgängig gemacht.
Auswertung (sh. a. Schaubild 3)
Durch Vergiftung mit Hydroxymercuribenzoat werden annähernd alle Enzyme inaktiviert  die
extinktion steigt nicht an.
Nach Zugabe von DTT steigt die Extinktion wieder an, d.h. das aktive Zentrum des Enzyms wird
wieder freigegeben, da Hydroxymercuribenzoat an DTT bindet. Allerdings werden nicht alle Enzyme
freigegeben, weshalb die Kurve flacher verläuft als die der Entkopplung mit Arsenat.
Vergiftung mit Jodacetamid
Die GAPDH wird vor dem Start der Enzymreaktion zunächst einige Minuten mit Jodacetamid inkubiert.
Danach wird die Restaktivität durch Zugabe von Na-Arsenat getestet. Zuletzt wird versucht, mit DTT
zu entgiften.
Auswertung (sh.a. Schaubild 4)
Jodacetamid reagiert mit der SH-Gruppe des Cysteins im aktiven Zentrum. Es bildet sich eine stabile
Thioätherverbindung, die nicht mehr durch überschüssiges DTT geöffnet werden kann.
Dennoch kann beim Versuch eine Erhöhung der Enzymaktivität nach DTT-Zugabe gemessen werden.
Dies liegt daran, daß Cystein-Reste im aktiven Zentrum vom Enzym unter Einwirkung von
Luftsauerstoff Disulfidbrücken bilden, an denen Jodacetamid nicht angreifen kann, die aber durch DTT
gespalten werden und so wieder freie Enzyme entstehen.
Vergiftung mit Jodacetamid und Schutz vor Vergiftung durch die Substrate
Die GAPDH wird vor dem Start der Enzymreaktion mit Jodacetamid vergiftet, jedoch einmal in
Anwesenheit beider Substrate und je einmal in Anwesenheit eines der Substrate (GA-3-P bzw.
NAD+). Die Restaktivität wird ebenfalls durch Zugabe von Na-Arsenat-Lösung getestet
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Auswertung (sh.a.Schaubild 4)
In diesen Teilversuchen werden die Substrate vor dem Jodacetamid hinzugegeben. Die Substrate
konkurrieren mit dem Gift um das aktive Zentrum des Enzyms, da die Substrate aber im Überschuß
vorhanden sind, kann die Reaktion stattfinden.
Der Substratschutz ist – wie man dem Schaubild entnehmen kann – äußerst effektiv. Beide Substrate
schützen das Enzym besser als nur eines, wobei von diesen GA-3-P besser schützt als NAD+.
In allen Versuchen werden wie in Versuch 1 die entsprechenden Extinktionen in Abhängigkeit von der
Zeit gemessen (sh. a. Schaubilder).
Glucosebestimmung im Blut
Bestimmung im Schnelltest
Die Glucosekonzentration wird mittels Strom durch Potentialänderung gemessen. Auf der
Testelektrode befindet sich (laut Herstller) das Enzym Glucosedehydrogenase, welches Fe 3+ zu Fe2+
reduziert. Das führt zu einer Potentialänderung – dieser Strom wird von dem Gerät gemessen und es
wird daraus auf die Glucosekonzentration geschlossen.
Auswertung
Glucosekonzentration vor dem Essen: 82mg/100ml
Glucosekonzentration nach dem Essen: 110mg/100ml
Bestimmung im optischen Test
Die Serumprobe wird mit Perchlorsäure behandelt um störendes Eiweiß auszufällen, welches
anschließend abzentrifugiert wird. Im Überstand befindet sich Glucose, welches mit Hexokinase und
ATP zu G-6-P phosphoryliert wird. Dieses wird mit G-6-P-DH und NADP zu Gluconolacton-6-P und
NADPH+H+. Die dabei entstehende Menge NADPH ist äquivalent zur Glucosemenge und wird bei
340nm durch Extinktionsänderung gemessen. Gluconolacton-6-P wird zu Gluconat-6-P hydrolysiert.
Dabei liegt das GG auf der rechten Seite, d.h. die Reaktion läßt sich zur quantitativen Berechnung
verwenden.
Auswertung (sh.a. Schaubild 5)
Leerwert: E1 = 0,277; E2 = 0,260  EL = -0,017
vor dem Essen: E1 = 0,284; E2 = 0,425  EV = 0,141
nach dem Essen: E1 = 0,304; E2 = 0,597  EN = 0,293
Standard: E1 = 0,284; E2 = 0,404  ES = 0,120
Für die Glucosekonzentration im Blut gilt:
cBlut = (EProbe - ELeerwert)*33,5[mM]
Standard: cS = (ES - EL)*33,5[mM] = (0,120 – (-0,017))*33,5[mM] = 4,5895mM
vor dem Essen: cV = (EV - EL)*33,5[mM] = (0,141-(-0,017))*33,5[mM] = 5,293mM
nach dem Essen: cN = (EN - EL)*33,5[mM] = (0,293-(-0,017))*33,5[mM] = 10,385mM
Milligrammprozent
mg% = mg/100ml
MGGlucose = 180g/mol = 180mg/mmol
Standard:c = cS*MGGlucose*10-1 = 4,5895mM*180mg/mmol*10-1 = 82mg%
vor dem Essen: c = cV* MGGlucose*10-1 = 5,293*180mg/mmol*10-1 = 95mg%
nach dem Essen: c = cN* MGGlucose*10-1 = 10,385*180mg/mmol*10-1 = 186mg%
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Abbildungsverzeichnis:
 Abbildung 1: CD-Römpp Chemielexikon; Thieme
Quellen:
 CD-Römpp Chemielexikon; Thieme
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzung
Bedeutung
1,3-BPG
F-1,6-BP
GA-3-P
GAPDH
GG
MG
TIM
1,3-Bisphosphoglycerat
Fructose-1,6,-Bisphposphat
Glycerinaldehyd-3-Phosphat
Glycerinaldehydphosphatdehydrogenase
Chemisches Gleichgewicht
Molekulargewicht
Triosephosphatisomerase
Seite 9
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