SKL INNERE Dr. Schamp- Vieregge Themenübersicht: 1. Herzerkrankungen: Herzinsuffizienz Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt Entzündliche Herzerkrankungen (bakterielle Endocarditis, rheumatische Endocarditis, Myocarditis) Herzklappenfehler (Mitralstenose, Mitralinsuffizienz) Herzrhythmusstörungen (Extrasystolen, Vorhofflimmern, Kammerflimmern, AV- Block) 2. Gefäß- und Kreislauferkrankungen: Hypertonie (primäre Hypertonie, Hypertonie bei Adipositas, sekundäre Hypertonie) Hypotonie Periphere Arterielle Verschlusskrankheit und akuter Arterienverschluß Oberflächliche und tiefe Venenthrombose 3. Atemwegs- und Lungenerkrankungen: Chronische Bronchitis Asthma Bronchiale Lungenemphysem Respiratorische Insuffizienz und Cor Pulmonale Lungenentzündung Tuberkulose 4. Magen- Darm- Trakt Erkrankungen: Magen (Chronische Gastritis, Ulkuskrankheit) Darm (Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Dickdarmkarzinom) Leber (Virushepatitis, Zirrhose, alkoholinduzierte Leberschäden) Gallenblase und Gallenwege (Cholelithiasis) Bauchspeicheldrüse (akute und chronische Pankreatitis) 5. Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen: Diabetes mellitus Hyperurikämie und Gicht Hormonelle Störungen der Schilddrüse (Hyperthyreose: Morbus Basedow, autonomes Adenom; Hypothyreose) -1- SKL INNERE Fortsetzung Themenübersicht: Fakultativ: 6. Nieren- und Harnwegserkrankungen: Harnwegsinfektion Glomerulonephritis chronische Niereninsuffizienz 7. Bluterkrankungen: Anämien (Eisenmangelanämie, Vit.- B12 Mangelanämie) Leukämien (Chronisch myeloische Leukämie) Gerinnungsstörungen ( Hämophilie A) Medikamentöse Beeinflussung der Blutgerinnung und ihre Komplikationen 8. Geriatrie: Körperliche Veränderungen im Alter (physiologische Veränderungen, Krankheitsanfälligkeit, Multimorbidität) Häufig vorkommende krankhafte Veränderungen im Alter Körperliche Gesichtspunkte in der Behandlung und Pflege alter Menschen (Prophylaxen: Dekubitus, Pneumonie, Thrombose; Inkontinenzversorgung, Mobilisierung, Ernährung) TLM SKL INNERE 1. Herzerkrankungen: Leitsymptome: - Retrosternaler Schmerz ---- kardial, orthopädisch, gastrointestinal, pulmonal, psychisch - Zyanose - Obere Einflussstauung ---- Schwellung der Halsvenen durch Stauung des Blutes vor dem rechten Herzen, Jugularvenenpuls bei 45° Lagerung sichtbar. z.B. Rechtsherzinsuffiienz, Struma, Bronchialkarzinom - Herzklopfen, Herzrasen, Herzstolpern ---- Palpitation: Empfinden des eigenen Herzschlages ---- Blaufärbung der Haut und Schleimhäute durch Abnahme des Sauerstoffgehaltes im Blut zentrale Z.: z.B. angeborene Herzfehler mit Shunt, Lungenerkrankungen periphere Z: z. B. Herzinsuffizienz, Kälte, Schock z.B. Rhythmusstörungen, Schilddrüsenfunktionsstörung, Hypoglykämie, Psychische Ursachen (Angst, Herzneurose) - Synkope ---- Ohnmacht: kurzzeitiger, reversibler Bewußtseinsverlußt z.B. kardial, cerebral, metabolisch TLM SKL INNERE Diagnostische Methoden: - Klinische Untersuchung ---- Palpation des Präkordiums Herzspitzenstoß, Schwirren ---- Herzperkussion Feststellung der ungefähren Herzgröße ---- Auskultation und Palpation des Rhythmus Frequenz, Regelmäßigkeit ---- Auskultation der Herztöne (1. 2. 3. 4. Herzton), ---- Auskultation von möglichen Herzgeräuschen - EKG grundsätzlich sollten 12 Ableitungen aufgezeichnet werden: ---- Bipolare Extremitätenableitungen nach Einthoven (I,II,III) ---- Unipolare Ableitungen nach Goldberger (aVR, aVL, aVF) ---- Unipolare Brustwandableitungen nach Wilson ( V1- V6) - Belastungs- EKG ( Ergometrie. ) Nachweis bzw. Ausschluß: KHK, Belastungshypertonie, Rhythmusstörungen - Langzeit- EKG Nachweis bzw. Ausschluß: Rhythmusstörungen (Abklärung von Synkopen) - Echocardiographie Beurteilung der Struktur des Herzen, der Herzwände, der Klappen etc. - Rechtsherzkatheter (Pulmonaliskatheter) - Linksherzkatheter mit Koronarangiographie z.B. Messung ZVD; Druck re.Vorhof z.B. KHK, Nachweis von Stenosen TLM SKL INNERE Erkrankungen im Einzelnen: Herzinsuffizienz: Allgemein: i. d. R. Vorwärtsversagen mit Minderung des Herzzeitvolumens Einteilung nach: Ätiologie: ---- primärer Lokalisation (Rechts- Links- Globalinsuffizienz) ---- zeitlichem Verlauf (akut und chronisch) 90% Hypertonie und koronare Herzkrankheit weitere Ursachen: Kardiomyopathien, angeborene od. erworbene Herzfehler u.a. Klinische Symptomatik: ---- Leistungsminderung ---- Zerebrale Insuffizienz bes. bei älteren Patienten ---- Dyspnoe zunächst bei Belastung, später auch in Ruhe, Orthopnoe, (? Schlaf mit erhobenem Oberkörper, wieviele Kopfkissen) ---- Zyanose ---- Ödeme (Knöchel, Unterschenkel, am Stamm beim liegenden Patienten = Anasarka) mit Gewichtzunahme, Nykturie (immer danach fragen) ---- Tachykardie, Rhythmusstörungen, feucht kalte Haut durch kompensatorische Sympathikotonie ---- Stauungsleber ---- Stauungsgastitis, Stauungsniere - bei Linksherzinsuffizienz: zunächst pulmonale Symptome, dann Globalinsuffienz möglich - bei Rechtsherzinsuffizienz: mehr Symptomatik im peripheren Bereich und Pfortaderkreislauf TLM SKL INNERE Stadien der Herzinsuffizienz nach NYHA (New York Heart Association) I. Herzmuskel angegriffen, keine Einschränkung der Aktivität II. Geringe Einschränkung bei vermehrter Belastung, in Ruhe und bei geringer Belastung beschwerdefrei III. In Ruhe beschwerdefrei, bei geringer Belastung cardial insuffizient IV. Symptome der cardialen Insuffizienz schon in Ruhe Diagnostik: Anamnese und körperliche Untersuchung EKG: Hinweise auf Grundkrankheit ( z.B. Z.n. Herzinfarkt, Hypertonie) Röntgen-Thorax: Linksherzvergrößerung, evtl. Pleuraerguß Belastungs- EKG: Kontrolle der körperlichen Belastbarkeit Evtl. Überweisung zum Kardiologen zur weiterführenden Diagnostik bei unklarer Ursache Therapie: Therapie der Grundkrankheit, meist Hypertonie oder KHK ist Vorraussetzung, zusätzlich: Allgemeinmaßnahmen: u .a. körperliche und seelische Entlastung, Gewichtnormalisierung, Na- arme Diät, Trinkmenge auf 1- 1,5 l begrenzen Medikamentöse Therapie: Herzentlastung durch Diuretika und Vasodilatantien, Steigerung der Kontraktilität durch Digitalis, Absetzen negativ inotroper Substanzen Prognose: 1- Jahres –Letalität bei Herzinsuffizienz NYHA II u. III 9-17%, bei NYHA IV 36 %. TLM SKL INNERE !Notfall! Akute Linksherzinsuffizienz mit Lungenödem Symptome: Dyspnoe, Orthopnoe, Tachypnoe, kalter Schweiß, blasse Zyanose, Hustenreiz,Galopprhythmus Maßnahmen: NAW anfordern Oberkörper hoch, Senkung der Beine Sauerstoffgabe, 2 Hub Nitrolingualspray ---Zugang, Diuretika, Sedierung, Analgesie, ggf. RR- Senkung, Notfalltherapie anderer Begleitsymptomatiken wie: Schock, Herzrhythmusstörungen, Hypertone Krise TLM SKL INNERE Koronare Herzkrankheit: Allgemein: Koronarinsuffizienz = Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot im Herzmuskel Ätiologie: meist Arteriosklerose der Herzkranzgefäße Risikofaktoren: ---- unbeeinflußbar: Familiäre Disposition, Lebensalter, männliches Geschlecht ---- beeinflußbar: Fettstoffwechselstörung, Nikotin, Hypertonie, Diabetes mellitus, Übergewicht, Bewegungsmangel, emotionnaler Streß, Kontrazeptiva + Rauchen (Frauen über 35) Klinische Symptomatik: ---- retrosternaler Schmerz/ Engegefühl von kurzer Dauer ( Angina pectoris „AP“) häufig Ausstrahlung in Hals, Unterkiefer, Schulter, li. Arm bis in die Finger manchmal auch Oberbauch und Rücken ---- Schweregrade der AP: I: II: III: IV: stumme Ischämie – kein Schmerz AP bei schwerer Belastung ( z.B. Bergsteigen) AP bei mittlerer Belastung ( z.B. Laufen zum Bus) AP bei geringer Belastung ( z. B. beim Anziehen) ---- instabile AP: AP in Ruhe od. zunehmende Dauer und Schwere der AP- Anfälle erhöhtes Infarktrisiko von 20- 25% innerhalb eines Jahres ( unverzüglich Krankenhaus mit NAW) TLM SKL INNERE Diagnostik: Anamnese und körperliche Untersuchung: auf Risikofaktoren achten! Laboruntersuchungen: BB, BSG, Gerinnung, Kreatinin, Harnsäure, Nüchtern Blutzucker, Cholesterin, ggf. im akuten Anfall CK und GOT. EKG: oft unauffällig, wenn noch kein Infarkt vorgelegen hat Belastungs- EKG: ST- Senkungen, bei Hebungen Hinweis auf frischen Infarkt, Belastung sofort abbrechen! Koronarangiographie: Nachweis von Stenosen, nur wenn auch PTCA od. OP folgen soll (Myocardszintigraphie) Therapie: Reduktion der Risikofaktoren Medikamentöse Therapie: Verbesserung der Sauerstoffzufuhr mit Nitraten ( 1. Wahl) plus Thrombozytenaggregationshemmer (z.B. ASS), außerdem Kalziumantagonisten, Betablocker Invasive Therapie: PTCA (Ballontechnik) evtl. mit Stent- Implantation, Bypass- OP Nachsorge nach Bypass- OP: Medikamentös, Bel.- EKG- Kontrollen, Anschlussheilbehandlung nachfolgend Koronarsportgruppe Prognose: s. Instabile Angina pectoris !Notfall! Akuter Angina pectoris Anfall Patient halbsitzend Beruhigung, evtl. Diazepam 1 Hub Nitrospray od. 1- Nitrokapseln s. l., cave RR > 100mmHg! Sauerstoffgabe ASS 500 mg oral od. i.v. EKG schreiben ---- bei fehlender Besserung oder Infarktzeichen im EKG --- Krankenhaus TLM SKL INNERE Herzinfarkt: Allgemein: Myocardnekrose durch Koronararterienverschluß, häufig ausgelöst durch körperliche oder psychische Belastung. Transmuraler Infarkt: gesamte Myocardwand betroffen, nicht transmuraler Infarkt: meist subendocardial Ätiologie: meist Arteriosklerose der Herzkranzgefäße Risikofaktoren: wie KHK Klinische Symptomatik: ---- langanhaltende (> 15-30 Min.) heftige Angina pectoris ohne Besserung durch Ruhe oder Nitrogabe typische Schmerzausstrahlung in Hals, Unterkiefer, Schulter, li. Arm, evtl. Oberbauch ---- Todesangst, Vernichtungsgefühl, Schwäche, Schweißausbruch,Übelkeit, Dyspnoe ---- schmerzloser, „stummer“ Infarkt in 15- 20% bes. bei Diabetikern und älteren Patienten ---- Rhythmusstörungen in 95% ---- oft RR- Abfall evtl. Synkope ---- Zeichen der Linkherzinsuffizienz in 33% ---- evtl. Verwirrtheit bei älteren Patienten TLM SKL INNERE Diagnostik: Mindestens zwei der drei folgenden Kriterien liegen beim akuten Herzinfarkt vor: Typische Symptome typisches EKG typischer Enzymverlauf EKG: (kann innerhalb der ersten 24h unauffällig sein und bei vorbestehenden Veränderungen in der Auswertung erschwert sein) Veränderungen in mehreren Stadien Initialstadium I: II: III: IV: frisches Stadium - ST-Hebung Zwischenstadium Folgestadium Narbenstadium Laboruntersuchungen: CK und CK-MB Anstieg erst nach 4 h, !nicht abwarten bei typischer Klinik LDH, GOT Anstieg erst im Verlauf (24-60 h) Therapie: Notfalltherapie, s.u. und Einweisung mit NAW ins Krankenhaus Medikamentöse Therapie: Nachsorge: je nach Verlauf und Begleit- bzw. Folgesymptomen AHB, Koronarsportgruppe, Berufliche Umsetzung oder Wiedereingliederung (durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit insgesamt 3 Monate) Reduktion der Risikofaktoren regelmäßige Zwischenanamnese und körperliche Untersuchung regelmäßige Kontrolle von EKG und Bel.- EKG (1/2 bis ein- jährlich) gelegentlich kardiologische Kontrollen Prognose: Auftreten von Spätkomplikationen wie Wandaneurysma, Arrhythmien Linksherzinsuffizienz, Lungenembolie, Re.- Infarkt TLM SKL INNERE !Notfall!! Akuter Herzinfarkt ! Patient von aufgeregten Angehörigen abschirmen, Ruhe bewahren NAW Transport einleiten Patient halbsitzend Sauerstoffgabe RR-Messung: Nitrogabe bei RR über 100mmHg (1Hub) Schocklagerung bei RR unter 100mm Hg Zugang legen je nach Begleitsymptomatik Einleitung einer medikamentösen Therapie ( z.B. Lungenödem – Furosemid) Sedierung Schmerzbekämpfung EKG- schreiben Behandlung evtl. Rhythmusstörungen Transport in Klinik in ärztlicher Begleitung und Reanimationsbereitschaft---- Intensivstation TLM SKL INNERE Entzündliche Herzerkrankungen: 1. Bakterielle Endokarditis: Allgemein: Endokarditis --- Entzündung des Endocards, häufig mit Beteiligung der Klappensegel mit der Folge von Klappenfehlern. Unterscheidung von rheumatischer Endocarditis und infektiöser Endocarditis. (infektiös meist bakteriell, selten Pilze als Erreger) Ätiologie: septische Erkrankung durch Streuherde im Bereich des Endocards, meist im Klappenbereich Formen: Endocarditis lenta: durch Streptokokken, schleichender Beginn akute Endocarditis, meist Staphylokokken, Enterokokken, Pilze, gram- neg. Bakterien, nach Klappenoperationen, bei Fixern Klinische Symptomatik: ---- Fieber ---- Herzgeräusch ---- Embolien: Mikroembolien in Hirn und Niere ---- Bakteriämie Diagnostik: Anamnese Klinik BSG- Beschleunigung, Erregernachweis in Blutkulturen Echo Therapie: Schon bei Verdacht hochdosiert Antibiotika (parenteral über 4-6 Wochen) ggf. Klappenersatz bei progredientem Verlauf Endocarditisprophylaxe im weiteren Verlauf bei jedem diagnostischen od. therapeutischen Eingriff sowie großzügige Antibiotikaprophylaxe bei unklarem Fieber oder Infekten !!!! Prognose: Trotz Therapie, 30% Letalität TLM SKL INNERE 2. Rheumatische Endocarditis: Allgemein: Heute sehr selten, Hauptsächlich Kinder und Jugendliche betroffen. Ätiologie: Auftreten nach Infekt mit Streptokokken Gruppe A Klinische Symptomatik: ---- Fieber und neu auftretendes Herzgeräusch ---- Akut wandernde Polyarthritis der großen Gelenke Diagnosik: BSG- Erhöhung, Anti- Streptolysin- Titer erhöht EKG, Echo Therapie: hochdosiert Antibiotika (Penicillin) Rezidivprophylaxe über 10 Jahre bei Erkrankungen von Kindern (bis 25. Lj.) Endocarditisprophylaxe im weiteren Verlauf 3. Myocarditis: Allgemein: begleitende Herzmuskelerkrankung im Rahmen eines Allgemeininfektes Klinische Symptomatik: ---- während oder nach einem Infekt: Müdigkeit, Schwäche, Leistungsknick, Herzpalpitationen, Herzstolpern, Herzrasen Diagnostik: (ausgewählt) CK-, CK- MB- Erhöhung EKG: Tachycardie, Extrasystolie Rö- Thorax: b. Herzinsuffizienz, Stauungszeichen Therapie: Symptomatisch, Antibiotisch TLM SKL INNERE Herzklappenfehler: 1. Mitralstenose: Allgemein: häufigster erworbener Klappenfehler, 10-30 Jahre nach rheumatischer Endocarditis Dilatation und Hypertrophie des linken Vorhofs, ---Stauung im Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie) ---schließlich Dilatation und Hypertrophie des rechten Ventrikels mit Rechtsherzinsuffizienz. Klinische Symptomatik: ---- Dyspnoe ---- Leistungsminderung ---- Stauungsleber, Stauungsniere (Proteinurie) ---- Ödeme ---- Facies mitralis (gerötete Wangen, Lippenzyanose) Diagnostik: Auskultation (paukender 1. Herzton) EKG: doppelgipfliges, verbreitertes „P“, oder/und Vorhofflimmern Rö- Thorax: Mitralkonfiguriertes Herz („stehende Eiform“), evtl. Klappenkalk Echo, Rechts/ Linksherzkatheter Therapie: Herzinsuffizienzbehandlung, Endocarditisprophylaxe, ggf. operativer Klappenersatz TLM SKL INNERE 2. Mitralinsuffizienz: Allgemein: Schlussunfähigkeit der Mitralklappe bedingt systolischen Reflux in den linken Vorhof, ----Volumenbelastung von linken Vorhof und linker Kammer ---Hypertrophie und spätere Dekompensation der linken Kammer Druckanstieg im linken Vorhof ---zu pulmonaler Hypertonie mit Rechtsherzbelastung ---letzlich Rechtsherzdekompensation Ätiologie: meist rheumatischer Genese, selten nach bakterieller Endokarditis; akut nach Herzinfarkt (z.B.Papillarmuskelnekrose); relative Mitralinsuffizienz bei Dilatation des linken Ventrikels Klinische Symptomatik: ---- bei chronischer Mitralinsuffizienz lange Beschwerdefreiheit, erst bei Dekompensation der linken Kammer, Zeichen der Herzinsuffizienz ---- bei akuter Mitralinsuffizienz rasches Linksherzversagen, Lungenödem, und cardiogener Schock Diagnostik: Auskultation: EKG: holosystolisches, hochfrequentes Geräusch nach dem 1. Herzton doppelgipfliges, verbreitertes „P“, oder/ und Vorhofflimmern Rö- Thorax: Mitralkonfiguriertes, vergrößertes Herz Echo, ggf. Linksherzkatether Therapie: Klappenrekonstruktion bzw. – ersatz, Herzinsuffizienzbehandlung, Endocarditisprophylaxe Antikoagulation bei Vorhofflimmern oder instabilem Sinusrhythmus TLM SKL INNERE Herzrhythmusstörungen Einteilung: I. Reizbildungsstörungen (RBS) 1. Vom Sinusknoten ausgehend: z.B. ---- Sinustachycardie, Sinusbradycardie, Sinusarrhythmie 2. Heterotope RBS (entstehen außerhalb des Sinusknotens) z.B. ---- supraventrikulär ( Vorhof und AV- Knoten) Supraventrikuläre Extrasystolen, Supraventrikuläre Paroxysmale Tachykardien, Vorhofflattern, Vorhofflimmern ---- ventrikulär ( Kammer) Ventrikuläre Extrasystolen, Ventrikuläre Tachycardien, Kammerflattern, Kammerflimmern II. Reizleitungsstörungen ---- Artrioventrikulärer Block ( AV- Block) ---- Sinuartrialer Block ---- Intraventrikulärer Block ( Schenkelblock) III. Präexitationssyndrome Vorzeitige Erregung der Kammern über meist kongenital angelegte Kurzschlussleitungsbahnen unter Umgehung der AV- Leitungsbahn (z.B. Wolf-Parkinson-White „WPW“- Syndrom) IV. Kreislaufstillstand ---- Asystolischer (hypodynamer) Herzstillstand durch Sinusarrest oder Leitungsblockierung ---- Tachysystolischer (Hyperdynamer) Herzstillstand durch Kammerflattern/- flimmern TLM SKL INNERE Ausgewählte Beispiele: Sinustachycardie: Herzfrequenz über 100/ Min. EKG: Aktionen schnell ohne Störung im Ablauf, PQ- Strecke verkürzt sich Ätiologie: Physiologische Steigerung bei Aufregung und Körperlicher Belastung (160-200/ min) Fieber: Anstieg um ca. 10 Schläge /min pro Grad Temperaturerhöhung kompensatorische Tachycardie bei Kreislaufschock, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Anämie, Hyperthyreose u.a. Erhöhter Sympathikotonus Therapie: Behandlung des Grundleidens evtl.medikamtenös, symptomatisch Sinusbradycardie: Herzfrequenz unter 50/ Min. EKG: normaler Erregungsablauf Ätiologie: z.T. Konstitutionell Sportlerbradykardie Steigerung des Vagotonus Koronarinsuffizienz, Myocarditis, Herzinfarkt u.a. Therapie: Behandlung der Grunderkrankung TLM SKL INNERE weitere Beispiele: Supraventrikuläre Extrasystolen: Allgemein: Vorzeitig einfallende Extrasystolen, die aus dem Vorhof oder AV- Bereich stammen EKG: vorzeitiger Einfall einer Herzaktion mit abartig geformter P- Welle und unverändertem QRS- Kammerkomplex Ätiologie: häufig bei Gesunden, z.B. bei vegetativer Labilität, emotionaler Erregung, Übermüdung, übermäßiger Genuß von Kaffee, Nikotin, Alkohol gelegentlich bei KHK, Myocarditis u.a. Therapie: Einzelne Extrasystolen beim Gesunden --- Keine Therapie, sonst Therapie des Grundleidens Vorhofflattern: Allgemein: Äußerst schnelle, noch synchronisiert verlaufende Vorhoftätigkeit, bei der ein Rest hämodynamisch wirksamer Vorhofkontraktion vorhanden ist EKG: anstelle der P- Wellen finden sich regelmäßige Flatterwellen mit Sägezahnmuster deren Frequenz zwischen 220 und 350/ Min. schwankt Häufig dabei teilweise AV- Blockierungen, so dass die Kammerfrequenz im physiologischen Bereich bleibt. Bei wechselnden Leitungsverhältnissen entsteht eine Arrhythmie. Selten Steigerung auf 1: 1 od. 1: 2 Überleitung mit dann lebensbedrohlicher Kammertachykardie. Ätiologie: meist organische Herzerkrankung, wie Koronarsklerose, Herzinfarkt, rheumatische Myocarditis auch Herzinsuffizienz, Hyperthyreose Therapie: Schnelle Überführung medikamentös, elektrisch in Sinusrhythmus oder stabileres Vorhofflimmern (Gefahr der 1:1 Überleitung und damit bedrohlicher Kammertachycardien) TLM SKL INNERE weitere Beispiele: Vorhofflimmern: Allgemein: Geordnete Vorhoftätigkeit ist durch zahlreiche agierende Herde aufgehoben, übrig bleibt ein feines hämodynamisch ineffektives Fibrillieren der Vorhofmuskulatur Vorhofimpulse werden unregelmäßig auf die Kammern übergeleitet, dadurch entsteht eine „absolute Arrhythmie“ EKG: Hohe Vorhofflimmerfrequenz von 350-600/ Min, durch Filterung im AV-Knoten wechselnde Kammerfrequenz von ca. 80- 180/ Min.. P-Wellen fehlen. Stattdessen feinschlägige Flimmerwellen, Kammergruppen folgen arrhythmisch Ätiologie: meist organische Herzerkrankung (Herzinfarkt, Koronarinsuffizienz, Mitralklappenfehler u.a.) oder auch z.B. Hyperthyreose Klinik: Herzklopfen, Schwindel, Synkopen, Dyspnoe, meist peripheres Pulsdefizit (= Differenz zwischen auskultierbarer Herzfrequenz und palpierbarem Radialispuls) Therapie: medikamentöse oder elektrische Rhythmisierung (Rückführung in Sinusrhythmus) unter Thromboembolieprophylaxe oft schwierig, wenn die Arrhythmie länger als ein ½ Jahr vorliegt, dann medikamentöse Normalisierung der Kammerfrequenz Thromboembolieprophylaxe bei chronischen Vorhofflimmern mit Macumar od. ASS je nach Grundleiden und Risikoabwägung TLM SKL INNERE weitere Beispiele: Ventrikuläre Extrasystolen (VES): Allgemein: Bei erhaltenem Sinusrhythmus unregelmäßig einfallende Extraschläge mit deformiertem Kammerkomplex. Erregungsursprung im rechten bzw. linken Ventrikel od. im HIS-Bündel. Auftreten als Bigeminus, seltener als Trigeminus oder in Salvenform (Gefahr des Übergangs in Kammerflattern, Kammerflimmern besonders groß) EKG: vorzeitig einfallender deformierter Kammerkomplex, Vorhöfe normal weiter. P- Welle kann versteckt sein. Einteilung der ventrikulären Extrasystolen nach LOWN Ätiologie: selten bei Gesunden (monotope VES), sonst Herzinsuffizienz, Koronarinsuffizienz, Herzinfarkt, Hypertonie u.a. Klinik: Herzunruhe, Herzstolpern, bei Salven Auftreten von Schwindel Therapie: bei Herzgesunden nicht notwendig, sonst medikamentös/ nicht medikamentös je nach cardiologischem Urteil Kammerflattern: Allgemein: Ausgangsgeschehen sind Kammertachykardien, die in Flattern übergehen. Förderleistung sinkt infolge von rascher Kammerfrequenz ab. EKG: Haarnadelkurve, rascher Übergang in Kammerflimmern Ätiologie: Schwere Herzerkrankungen (Herzinfarkt, Herzfehler) Therapie: Elektroschock Kammerflimmern: Allgemein: völlig asynchrone Tätigkeit der einzelnen Herzmuskelfasern, wirksame Kontraktionsleistung des Herzens wird unmöglich gelingt es nicht diesen Zustand nach 3-5 Min zu beheben folgt ein irreversibler Hirnzellschaden mit Todesfolge EKG: ungleichförmiges Wellenbild mit stetig variierender Amplitude und Frequenz, zunächst mehr grobschlägiges Flimmern geht mit zunehmender Hypoxiedauer in die feinschlägige Form bis zur elektrischen Nulllinie über. Ätiologie: Schwere Herzerkrankungen Therapie: Elektroschock, bzw. zu zeitlichen Überbrückung Herzmassage mit Beatmung TLM SKL INNERE AV-Block: Allgemein: Überleitungszeit im EKG an der PQ- Zeit erkennbar. Normal 0,2s. Unterscheidung von 3 Schweregraden: 1: Leitungsverzögerung 2: partieller Leitungsblock, TYP I u. II 3: totaler Leitungsblock Im Einzelnen: 1: Leitungsverzögerung = Grad I EKG: Verlängerung der PQ- Zeit über 0,2 min 2: Partieller Leitungsblock = Grad II EKG: Mobitz I: PQ- Zeit Verlängerung von Aktion zu Aktion bis zum vollständigen Block mit Ausfall der QRS- Gruppe bei erhaltenem P. 1 Schlag nach der Pause wieder mit normaler Zeit (Wenkebach- Periodik od. Typ Wenkebach) Mobitz II: Intermittierend auftretende Überleitungsausfälle ( 2:1, 3:1 etc.) PQ- Zeit bleibt konstant. 3. totaler Leitungsblock = Grad III Allgemein: Überleitung ist vollständig unterbrochen, zur Aufrechterhaltung des Kreislaufes muss ein sekundäres od. tertiäres Zentrum einspringen. Vorhöfe und Kammern schlagen im jeweiligen Eigenrhythmus völlig unabhängig voneinander. EKG: QRS- Komplexe sind nach Erregungszentrum deformiert und im Schlagrhythmus verändert Ätiologie: Herzerkrankungen verschiedener Genese, Medikamtenüberdosierung (Digitalis) u.a. Klinik: vereinzelte Ausfälle sind hämodynamisch bedeutungslos, andere führen zu Synkopen und schwerwiegenderen Ausfällen durch verzögerten Einsatz der Ersatzrhythmen. Therapie: Grad I: Behandlung eines vorliegenden Grundleidens sonst keine Therapie Grad II: bei Überdosierung von Digitalis, Reduktion sonst Behandlung anderer Grunderkrankungen Grad III: Herzschrittmacher TLM SKL INNERE Hypertonie Allgemein: Erhöhung der RR- Werte auf > 140/90 mmHg. 25 % der Bevölkerung betroffen. Einteilung nach WHO: Grenzwerthypertonie Systol. 140-160 mmHg Diastol. 90-95 mmHg Labile Hypertonie Hypertonie RR meist nur unter körperl./seelischer Belastung erhöht Systol. > 160 mmHg Diastol. 95- 115 mmHg Schwere Hypertonie Systol. > 160 mmHg Diastol.> 115 mmHg Maligne Hypertonie Stark erhöhte Werte, mit Organkomplikationen: Retinopathie, Niereninsuffizienz Krisenhafter RR-Anstieg auf > 200/120 mmHg mit neurologischen und/ oder kardialen Symptomen Diastol. > 120 mmHg Hypertensive Krise Stadieneinteilung nach WHO: Stadium I Keine Organveränderungen Stadium II Linksherzhypertrophie und /oder Fundus Hypertonikus und/ oder Proteinurie Stadium III Bleibendes, hypertensiv bedingtes Funktionsdefizit an Herz, Gehirn, Nieren, Augen TLM SKL INNERE Ätiologie: primäre (= essentielle) Hypertonie: > 90 % der Fälle sekundäre Hypertonie: - renal: nach Glomerulonephritis, bei Nierenarterienstenose - endokrin: z.B. Hyperthyreose, Cushing – Syndrom, Phäochromozytom - neurogen: z.B. bei gesteigertem Hirndruck, erhöhtem Sympathikotonus - vaskulär: z.B. arteriovenöse Fisteln, Aorteninsuffizienz - medikamentös induziert: z. B. Glucocorticoide, Ovulationshemmer - andere Ursachen: z.B. übermäßiger Alkoholkonsum, Fieber Anamnestische Faktoren: - positive Familienanamnese in 70% der Fälle - Risikofaktoren: Rauchen, Alkohol, Adipositas, Diabetes Mellitus, Fettstoffwechselstörungen, übermäßiger Kochsalzkonsum - Nasenbluten, bei hypertensiven Krisen - Visusverschlechterung - Kardiale Symptome wie Zeichen der Herzinsuffizienz - Zentralnervöse Symptome wie Kopfschmerz, Schwindel, Synkopen Diagnostik: siehe Extrafolie Therapie: - Allgemeinmaßnahmen: Risikofaktoren vermeiden bzw. behandeln. Ausreichende körperliche Bewegung Salzkonsum einschränken max. 5-6g Kochsalz tägl. - medikamentöse Therapie: nach Ausschöpfung aller Allgemeinmaßnahmen bei diastol. > 90mmHg, immer bei Werten diastol. über 105 mmHg Stufenschema: Monotherapie oder Kombinationstherapie mit β- Blocker, Diuretika, ACE- Hemmer, Ca- Antagonisten TLM SKL INNERE Komplikationen der Hypertonie: Arteriosklerose: - KHK: Angina Pectoris, Herzinfarkt - Nephrosklerose: Niereninsuffizienz - Ischämischer Insult - Aneurysmen Herzinsuffizienz: durch chronische Linksherzbelastung Zerebrale Blutungen Fundus Hypertonicus Hypertensive Encephalopathie: Schwindel, Kopfschmerz, Bewußtseinstrübungen, Sehstörungen Prognose: bei 30% der Patienten mit Grenzwerthypertonie Übergang in manifeste Hypertonie über 50% der Patienten sterben an kardiovaskulären Komplikationen 20% der Patienten mit mehrjähriger manifester Hypertonie müssen mit einem Schlaganfall rechnen bei unbehandelter maligner Hypertonie 5 Jahres- Überlebensrate < 5%. TLM SKL INNERE Hypotonie Allgemein: RR- Werte < 105/ 60 mit Minderperfusion von Organen, chronisch als auch orthostatisch (nach dem Aufstehen, nach längerem Stehen) häufig junge Frauen betroffen Ruhehypotonie bei Sportlern physiologisch. Ätiologie: primäre (essentielle) Hypotonie: sehr häufig, v. a. junge Frauen, stark subjektiv beeinflusst sekundäre Hypotonie: Klinik: - kardiogen, z.B. Low-output bei Linksherzinsuffizienz, Rhythmusstörungen - Hypovolämisch, z.B. Erbrechen, Diarrhoe, GIT- Blutung, mangelnde Flüssigkeitszufuhr (lange Reisen) - Neurogen, z.B. nach Schlaganfall - Endokrin, z.B. NNR- Insuffizienz, Hypothyreose - para- und postinfektiös, z.B. nach Sepsis, bei Virusinfekten - medikamenteninduziert Fülle unterschiedlicher Beschwerden: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel, Leistungsschwäche, Schwarzwerden vor den Augen, Verschlimmerung aller Symptome besonders bei Lagewechsel Diagnostik: Anamnese RR- Messungen: wiederholt an beiden Armen zu verschiedenen Tageszeiten Schellong- Test! Schellong- Test: Patient 10 Min im Liegen ruhen lassen, dann Aufstehen und RR- Messung und Puls sofort und nach 1,2,3,5,7,10 Min. Je nach Verhalten von systolischem, diastolischen RR und Puls Einteilung in hyperdyname und hypodyname Form. Therapie: Aufklärung über Harmlosigkeit! Körperliche Betätigung, „Kreislauftraining“z.B.Wechselduschen,Wassertreten Medikamentös: z.B. Effortil TLM SKL INNERE Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) Allgemein: arterielle Durchblutungsstörung durch Stenosen oder Komplettverschluss. In über 90% sind ausschließlich die unteren Extremitäten betroffen. Klinische Symptome erst ab Einengung des Gefäßlumens von über 80%, da besonders bei langsamer Einengung Kollateralgefässe ausgebildet werden. Begleiterkrankungen wie Herzinsuffizienz oder degenerative Gelenkerkrankungen engen den Patienten so ein, dass Durchblutungsprobleme oft gar nicht zum Tragen kommen. Einteilung in Fontaine Stadien: Stadium I: keine Beschwerden, aber nachweisbare Veränderungen (Stenose, Verschluss) Stadium II: Claudicatio intermittens a.) Schmerzfreie Gehstrecke > 200 m b.) Schmerzfreie Gehstrecke < 200 m Stadium III: Ruheschmerz Stadium IV: Ulcerationen, Nekrose, Gangrän Anamnese: Risikofaktoren der Arteriosklerose, Schmerzen beim Gehen, kalte Hände/ Füße Klinik: kalte Hände und/ oder Füsse livide Hautverfärbung, Temperaturdifferenz der Extremitäten, abgeschwächte oder nicht palpable periphere Pulse auskultierbare Strömungsgeräusche, gut hörbar schon bei 50-70%iger Stenose Claudicatio intermittens: belastungsabhängige Beinschmerzen, die zum Stehenbleiben zwingen „ Schaufensterkrankheit“ Typisch Krämpfe und Muskelkater, in Ruhe lässt der Schmerz innerhalb von 1-2 Min nach Ruheschmerz: nachts in Horizontallage besonders ausgeprägt, Patienten lassen Beine aus dem Bett hängen um sich Schmerzfreiheit zu verschaffen sichtbare Ulcerationen, Nekrosen, Gangrän TLM SKL INNERE Diagnostik: Anamnese, klinischer Befund RR- Messung der betroffenen Extremität Doppler Druckmessung: RR A.brachialis niedriger als peripherer Druck (10- 20 mmHg), liegt der periphere Druck unter A. brachialis RR liegt eine Stenose vor. Labor (? Risikofaktoren ) Angiographie zur Klärung der Diagnose und der OP- Indikation Therapie: Ausschaltung der Risikofaktoren allg. Maßnahmen wie nächtliche Tieflagerung der Extremität, Vermeiden von engem Schuhwerk, keine Wärmflaschen oder warme Bäder ( Steal- Effekt) Thrombozytenaggregationshemmer z.B. tgl. 100 mg ASS Stadium I und II a.)/ b.) tägliches Gehtraining, Ausbildung von Kollateralen wird angeregt ab Stadium II a.) zusätzlich medikamentöse Therapie mit durchblutungsfördernden Medikamenten Stadium II b.) bis IV Abklärung einer OP- Möglichkeit ( z.B. Bypass, PTA) Akuter Gefäßverschluß: Klinik: in 60- 70 % durch Embolie Faustregel „6 x P“ - Pain (Schmerz) - Paleness (Blässe) - Paraesthesia (Parästhesien) - Pulselessness (Pulslosigkeit) - Paralysis (Parese) - Prostration (Schock) Therapie: Lagerung mit Tieflagerung und Polsterung der betroffenen Extremität, Schmerzbekämpfung, Sedierung, Infusion (Heparin, Volumen) sofortiger Transport in die Gefäßchirurgie TLM SKL INNERE Tiefe Venenthrombose Allgemein: meist Bein oder Beckenvenen, in 60% linkes Bein, in 10% beidseitig. In 2 % obere Extremität betroffen. Ätiologie: Immobilisation, Varikosis, Tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie in der Anamnese, Schwangerschaft, frische Muskelverletzung, schwere Grunderkrankung, Herzinsuffizienz, Adipositas Klinik: Spannungsgefühl und Schmerz in der betroffenen Extremität Umfangvermehrung, „Glanzhaut“ Fußsohlenschmerz beim Gehen auch: Tachykardie, Unruhe, unklare subfebrile Temperaturen Payr- Zeichen: Schmerz bei Daumendruch in die Fußsohle Homann- Zeichen: Dorsalflexion des Fußes bei gestrecktem Bein führt zu Wadenschmerz Diagnostik: Klinik Dopplerultraschall Phlebographie ! Thoraxschmerzen, Husten und/oder Dyspnoe als Zeichen einer Lungenembolie sind häufig Erstsymptom einer tiefen Venenthrombose! Therapie: Heparinisierung, Marcumarisierung, je nach Ausprägung ambulante oder stationäre Therapie Langfristig Maßnahmen, wie Tragen von Kompressionsstrümpfen, körperliche Bewegung, Gewichtsabnahme, Ovulationshemmer vermeiden, Nikotinverzicht TLM SKL INNERE Komplikation: Lungenembolie, v.a. bei tiefer Beckenvenenthrombose (bei rezidivierenden Lungenembolien, trotz Anticoagulation evtl. Cava- Schirm Implantation) Posttrhombotisches Syndrom: gestörter venöser Abfluß und trophische Hautveränderungen Stadium I: Varicosis noch ohne trophische Hautveränderungen, Stauungszeichen am Fuß (Zyanose, Stauungsflecken) Stadium II: Hyper- und Depigmentierungen (bräunlich, rot, nässend, schuppend) Stadium III: Ulcus cruris venosum, floride oder abgeheilt Thromboseprophylaxe: bei: Immobilisation, Bettlägerigkeit, Gips der unteren Extremität, Lähmung der unteren Extremität, post- OP mit: Lagerung (erhöhtes Fußteil im Bett, Knie leicht gebeugt), KG- Übungen, Kompression (Strümpfe, elastische Bandagen) Low- dose Heparinisierung Thrombophlebitis: Allgemein: Entzündung einer oberflächlichen Vene. Nach Bagatelltrauma, nach Injektion oder Paravasat venenreizender Medikamte. Klinik: entzündete Vene als geröteter, schmerzhafter Strang tastbar, lokale Schwellung, häufig Fieber. DD: tiefe Venenthrombose Diagnostik: klinisch, Ausschlußdiagnose Therapie: Patienten nicht immobilisieren, kühlende Umschläge, Heparinsalben Komplikation: tiefe Venenthrombose v.a. bei bettlägerigen Patienten TLM SKL INNERE Bluterkrankungen Erkrankungen der roten Blutzellen, Erkrankungen der weißen Blutzellen, Erkrankungen des Gerinnungssystems. Erkrankungen der roten Blutzellen: Anämien: Definition: Verminderung der Erythrozyten (F < 4/pl, M < 4,5/pl) des Hämoglobin ( F < 12 g/dl, M <14 g/dl) und/ oder des Hämatokrit (F <38 %, M< 42%). Anamnese: rasche Ermüdbarkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit, Kälteempfindlichkeit einseitige Ernährung, genitale Blutungen, Verfärbung von Stuhl u./ od. Urin, Magenbeschwerden Klinik: meist fahl- blasse Haut, besonders sichtbar an Schleimhäuten und Handinnenflächen Diagnostik: BB (Erythrozyten, HKT, Hb, MCV, MCH, MCHC, Leukozyten, Thrombozyten) und Differential- BB (genauere Bestimmung der Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten) Weiterführende Diagnostik je nach Verdachtsdiagnose. Therapie: s. Beispiele TLM SKL INNERE Beispiele: Eisenmangelanämie: Allgemein: häufigste Form 15% der F zwischen 15-44 Jahre Ätiologie: Chronischer Blutverlust ( z.B. Magen, Menstruation, Magen- Darm-Tumore) Erhöhter Bedarf (Wachstum, Schwangerschaft, Stillzeit) Verminderte Resorption, mangelhafte Zufuhr. Klinik: Allgemeinsymptome der Anämie trockene, rissige Haut, Mundwinkelrhagaden Diagnostik: Anamnese mit z.B. Bluterbrechen, Blut im Stuhl, verstärkten od. abnormen genitalen Blutungen bei Frauen. Labor, Urin, Hämokult, ggf. Gastroskopie/Coloskopie, Gynäkologe oder Urologe. Therapie: Eisensubstitution Vitamin- B 12- Mangelanämie: Allgemein: Vitamin- B12 Resorptionsstörung durch Auto-AK gegen die Parietalzellen des Magens (perniziöse Anämie) oder nach Magenresektion/ Medikamenten/ Mangelernährung/ Schwangerschaft/ chronischen Magen- Darm Erkrankungen (nicht perniziöse Anämie) führt zu verminderter Bildung der Erythrozyten. Klinik: Verdauungsbeschwerden, allg. Anämiezeichen, PNP-Zeichen, Zungenbrennen Diagnostik: Labor, evtl. Auto-AK Nachweis, Gastroskopie. Therapie: Vitamin B 12- Substitution TLM SKL INNERE Erkrankungen der weißen Blutzellen: Allgemeine Erläuterungen: Leukozytose: Vermehrung der Gesamtleukozyten auf 10 000 – 30 000, selten 100 000/µl Ätiologie: bakt Infekte, Virusinfekte, Streß, Tumore, Leukämien u.a.. Leukopenie: Leukozyten < 4000/ µl Ätiologie: Virusinfekte, Tumore mit Knochenmarkmetastasen, Leukämien u.a.. Agranulozytose: Vollständiges Fehlen oder hochgradige Verminderung der Granulozyten im Zitratblut, meist im Rahmen einer Zytostatikatherapie. Leukämien: Allgemein: maligne Erkrankungen der weißen Blutzellen. Unterscheidung in akute und chronische Formen. ALL: Akute lymphatische Leukämie AML: Akute myeloische Leukämie CLL: Chronische lymphatische Leukämie CML: Chronische myeloische Leukämie Beispiel: Chronische myeloische Leukämie: Allgemein: Erkrankung des mittleren bis höheren Lebensalters. Klinik: Müdigkeit, Gewichtsabnahme, Fieber, Völlegefühl im Bauch durch Splenomegalie, u.a.. Körperliche Untersuchung: Splenomegalie, blasse Hautfarbe, selten LK- Schwellungen Diagnostik: Labor: BB mit hochgradiger Leukozytose (> 100 000/µl), Anämie, Thrombozytose oder Thrombopenie Diff.-BB mit unreifen Granulozyten Therapie: Zytostatika, ggf. Milzbestrahlung. Prognose: Mittlere Überlebenszeit 2-6 Jahre, nach jahrelangen Verlauf Knochenmarkfibrose mit Anämie und Thrombopenie. TLM SKL INNERE Erkrankungen des Gerinnungssystems: Allgemeine Erläuterungen: Thrombozytopenie: Thrombozyten < 150 000/µl (spontane Blutungen bei < 50 000/µl) - idiopathisch (nach Virusinfekt) - symptomatisch (Arzneimittelallergie) Klinik: Thrombozytose: Nasen- Zahnfleischbluten, erhöhte Anfälligkeit für blaue Flecken, Teerstühle, Makrohämaturie Thrombozyten > 400 000/µl - primär als eigenes Krankheitsbild od. im Rahmen von CML - sekundär nach Splenektomie, chron. Entzündungen, u.a. Klinik: Thrombopathien: Thromboembolien, hämorrhagische Diathese durch Thrombozytenfunktionsstörungen Splenomegalie Normale Thrombozytenzahl mit gestörter Funktion - häufig medikamentös bedingt Klinik: Koagulopathien: Blutungen Mangel eines oder mehrerer Gerinnungsfaktoren - angeboren - erworben Klinik: Manifestation in der Kindheit, fast ausschließlich männliches Geschlecht Spontanblutungen unter die Haut, in die Gelenke, in die Muskulatur postoperative Nachblutungen TLM SKL INNERE Beispiele: Hämophilie A und B: Allgemein: angeborene Koagulopathien Häufigkeit 1/10 000, Ätiologie: in 70% x-chromosomal rezessiv vererbt Hämophilie A: 85%, Mangel an Faktor VIII Hämophilie B: 15%, Mangel an F IX Hämophilie A: Klinik: Blutungssymtomatik abhängig von der Faktor- Aktivitätsminderung Spontanblutungen bei Faktoraktivität unter 1% s.o. 80% aller Hämophiliepatienten werden infolge Gelenkzerstörung invalide. selten unstillbare traumatische Blutungen. Diagnostik: Familienanamnese, Blutungstyp Labor Therapie: Blutungsprophylaxe: keine Thrombozytenaggregationshemmer, kein Heparin, keine i.m. Injektionen, nur lebensnotwendige OP bei Blutungen: blutstillende Lokalmaßnahmen, Analgetika, Faktorensubstitution Vitamin K- Mangel bedingte Koagulopathie: Allgemein: erworbene Koagulopathie Vitamin K notwendig für Synthese des Prothrombinkomplexes (F II,VII, IX,X) Ätiologie: Therapie od. Intoxikation mit Vitamin- K- Antagonisten (Cumarine) Unzureichende Bildung durch gestörte Darmflora Mangelernährung (Alkoholiker) Resorptionsstörungen Postpartum bei Frühgeborenen Klinik: Blutungen Diagnostik: Anamnese, Labor Therapie: Behandlung der Grundkrankheit, Vitamin K Substitution TLM SKL INNERE Medikamentöse Beeinflussung der Blutgerinnung und ihre Komplikationen: Thrombozytenaggregationshemmer: z.B. ASS Wirkprinzip: Hemmung der Thrombozytenaggregation Indikation: akuter od. abgelaufener Herzinfarkt, zerebraler Insult, instabile Angina pectoris, nach Gefäß- OP, Schmerzen, Fieber Unerwünschte Wirkungen: Gastrointestinale Störungen, Magen- Darm Ulcera, allergische Reaktionen, Exzeme. Cumarinderivate: z.B. Marcumar Wirkprinzip: kompetetive Hemmung der Vit. K abhängigen Bildung der Gerinnungsgfaktoren des Prothrombinkomplexes Indikation: Vorhofflimmern, Mitralstenose, Herzklappenersatz, Phlebothrombose, u.a. Indikationen für Langzeitantikoagulation Unerwünschte Wirkungen: Blutungen, Allergien, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Haarausfall, u.a. Heparin: Wirkprinzip: Bindung an AT III. Bildung eines Heparin-AT III- Komplexes, der eine Reihe von aktivierten Gerinnungsfaktoren hemmt Indikation: Prophylaktisch bei Immobilisation, internistische Risikopatienten, bei vorliegender Kontraindikation gegen Cumarine Unerwünschte Wirkungen: Allergie, Thrombozytopenie TLM SKL INNERE Chronisch obstruktive Bronchitis Häufigste Erkrankung von Lunge und Atemwegen führt im Endstadium über Lungenemphysem zum Cor pulmonale Def. WHO: Husten und Auswurf an den meisten Tagen von mindestens 3 Monaten zweier aufeinanderfolgender Jahre. Hauptsächlich bedingt durch inhalative Noxen (Rauchen, Stäube) auch durch rauhes Klima im Herbst u. Winter, trockenes Innenraumklima und vorbestehende Lungenerkrankung. Pathogenese: rezidivierende Entzündungen der Bronchialschleimhaut und fortschreitende Zerstörung des Flimmerepithels häufig bakterielle Superinfektion Im Laufe von Jahren Übergang in chronisch obstruktive Bronchitis (Formenkreis der chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen = COLD) Klinik: Husten zäher Auswurf v.a.morgens, Belastungsdyspnoe rez. bronchiale Infekte Diagnostik: Anamnese: Raucher, Dauer der Beschwerden, berufliche Belastung, vorbestehende Lungenerkrankungen Körperlicher Befund: Giemen, Brummen (Obstuktion), grobblasige RG Zeichen des Lungenemphysems: Fassthorax, hypersonorer Klopfschall Dyspnoe, Tachypnoe, zentrale Zyanose Sputum: Bakterien, Zellen Labor: Blutbild (Entzündung, Polyglobulie) Lungenfunktion: Zeichen der Obstruktion, Zeichen der Lungenblähung EKG: Abschätzen der Rechtsherzbelastung evtl. Pulmonologe Therapie: Allgemeinmaßnahmen: Rauchverbot, Vermeiden anderer inhalativer Noxen Atemgymnastik, Abklopfen, reichl. Flüssigkeit Medikamentöse Therapie: Sekretolytika, Antiobstruktive Dauertherapie Komplikationen: Akute Exazerbation, Bronchopneumonie, Entwicklung chronischer Lungenparenchymveränderungen mit Lungenemphysem TLM SKL INNERE Asthma Bronchiale vorwiegend anfallsweise auftretende ganz od. teilreversible Obstruktion der tieferen Atemwege (Bronchiolen) auf dem Boden eines hyperreaktiven Bronchialsystems Auslöser: verschiedene endogene oder exogene Reize. Einteilung: exogen allergisches Asthma Allergietyp I (Soforttyp): Ig-E vermittelt, z. B Pollen Hausstaubmilben, Insektenallergene, Tierhaare, Schimmelpilze, Mehlstaub Konservierungsstoffe Allergietyp II: exogen allergische Alveolitis Nicht allergisches Asthma (intrinsic Asthma) Infektbedingt, Irritativ physikalisch od. chemisch Anstrengungsasthma, Pseudoallergisch, keine Ag/Ak- Reaktion (Medikamente, Konservierungsstoffe, Nahrungsmittel) Sonstige: Psychische Erregung, neurotische Fehlverarbeitung Klinik: Leicht: Husten, v.a. nachts od. am frühen Morgen mit/ ohne Atembeklemmung Schwer: anfallsweise Dyspnoe mit verlängerter Expiration, Giemen, Lungenblähung, Tachykardie Asthmaanfall: Zyanose, verlangsamte unregelmäßige Atmung, Gebrauch der Atemhilfsmuskulatur, Erschöpfung, Bewusstseinseintrübung Diagnostik: Anamnese: Familiäre Belastung, Atopiezeichen, saisonale Einflüsse, berufliche Einflüsse, häusliche Symptomatik, Infektanamnese, soziale Situation, Medikamentenunverträglichkeit Körperlicher Befund: Inspektion (ängstlich, Hyperventilation, erschwerte Ausatmung) Perkussion: Hypersonor, Zwerchfelltiefstand Auskultation: Giemen, verlängerte Expiration Labor: Diff. BB: Eosinophile bei exogen allergischem Asthma Allergiediagnostik: Prick-Test, Gesamt IgE, u.a. Lungenfunktion: Zeichen der Obstruktion, im Intervall oft normal EKG: Zeichen der Rechtsherzbelastung TLM SKL INNERE Therapie: Allgemeinmaßnahmen: Inhalation, Atemgymnastik, balneo- und Klimatherapie, Trainingstherapie Medikamentöse Therapie: Nach Stufenschema mit Inhalativen Kortikoiden Inhalativen, oralen ß2- Sympathomimetika (Bronchodilatation, schneller und langsamerWirkungseintritt) Cromoglicinsäure, Parasmpatholytika Theophyllin (nicht mehr so gebräuchlich) orale Kortikoide TLM SKL INNERE Lungenemphysem Allgemein: Irreversible Erweiterung der am Gasaustausch beteiligten Abschnitte der Lunge infolge von Zerstörung der Alveolarsepten. Durch Erhöhung des funktionellen Totraumes und Minderung der Gasaustauschfläche kommt es zu respiratorischer Insuffizienz. Durch Zugrundegehen der Gefäße zu pulmonaler Hypertonie und Cor Pulmonale Ätiologie: Pat. < 40 Jahre meist alpha -1- Antitrypsinmangel Pat. 50- 60 Jahre meist durch Umwandlung der Lunge bei chronischer Bronchitis od. Asthma Bronchiale. Klinik: chronische Atemnot, die unter Belastung schnell zunimmt. Diagnostik: Anamnese: chronische Lungenerkrankung, Nikotinabusus. Körperliche Untersuchung: Zyanose, Fassthorax Labor: reaktive Polyglobulie (Hb erhöht) Lungenfunktion: erhöhte Totalkapazität, Residualvolumen > 40% der Totalkapazität bzw. > 2 l, Vitalkapazität und FEV1 erniedrigt. EKG: Zeichen der Rechtsherzhypertrophie Rö- Thorax: erhöhte Strahlendurchlässigkeit der Lungen, verringerte Lungenstruktur Therapie: Nikotinausschaltung, Grunderkrankung behandeln, Atemgymnastik, Aderlaß bei Polyglobulie, evtl. Sauerstofflangzeittherapie, u.a. TLM SKL INNERE Cor Pulmonale Allgemein: Durch Erkrankung der Lunge bedingte Hypertonie der Pulmonalarterien, die zu Rechtsherzhypertrophie und evtl. Rechtsherzversagen führt. Ätiologie: meist chronische Bronchitis, obstruktives Lungenemphysem, rezidivierende Lungenembolien, u.a. Klinik: Dyspnoe, Müdigkeit , Beklemmungsgefühl, rez. Synkopen bei Belastung. Trommelschlägelfinger, Uhrglasnägel Diagnostik: Anamnese: pulmonale od. cardiale Vorerkrankung körperliche Untersuchung: Zyanose, gestaute Halsvenen, evtl. Hepatomegalie und Ascites bei dekompensiertem Cor Pulmonale. EKG: Zeichen der Rechtsherzbelastung Lungenfunktion: Zeichen einer obstruktiven u./o. restriktiven Ventilationsstörung. Therapie: Behandlung des pulmonalen Grundleidens, später Sauerstoffgabe, Aderlaß bei Polyglobulie. TLM SKL INNERE Lungenembolie Allgemein: Verschluß von Lungenarterien durch einen Embolus Ätiologie: Embolus stammt meist aus dem Einzugsgebiet der Vena Cava inf. sehr oft infolge einer tiefen Becken- oder Oberschenkelvenenthrombose. Klinik: Schmerzen bei Inspiration, Zyanose, evtl. blutiger Husten, Schweißausbruch, Tachycardie, Hypotonie bis Schock, Brustbeklemmung. Thrombosezeichen (Cave: nur ¼ aller Thrombosen zeigen klinische Symptome vor dem Auftreten einer Lungenembolie) Diagnostik: Anamnese: Risikofaktoren für Phlebothrombose, schlagartiger Beginn, Körperliche Untersuchung: s.o. EKG: Zeichen der Lungenembolie Weitere Diagnostik in Klinik: Rö- Thorax (meist unauffällig) Perfusionsszintigramm, Pulmonalisangiographie Therapie: Notfall ! (Sauerstoff, evtl. nach RR Nitrospray, Sedierung) bei akuter Symptomatik mit Notarzt ins Krankenhaus, auch bei nicht bedrohlicher Symptomatik Krankenhaus zur Abklärung. Letalität: 5 % TLM SKL INNERE Lungenfunktion/ Lungenfunktionsdiagnostik TLM SKL INNERE Bronchialkarzinom Allgemein: Vom Bronchialepithel ausgehender Lungentumor. Histologisches Bild ausschlaggebend für Therapie 25% aller Krebstodesfälle, bei Männern häufiger als bei Frauen. Risikofaktoren: Rauchen aktiv und passiv, Intensität und Dauer sind entscheidend. Formen: kleinzelliges Bronchial- Ca: schnelles agressives Wachstum, frühzeitige Metastasierung mittlere Überlebenszeit ohne Therapie 7 -14 Wo.. gute Ansprechbarkeit auf Strahlen u. Chemoth.. großzelliges Bronchial-Ca: Pancoast Tumor (meist Plattenepithel Ca): Klinik: langsames Wachstum, Frühstadium Chirurgische od. Strahlenth. Chemotherapie unbefriedigend in der Lungenspitze liegender Tumor, der in die Thoraxwand einwächst und Ausfälle am Plexus Brachialis hervorruft Frühsymptome: Husten, Hämoptoe, rez. pulmonale Infekte Spätsymptome: Gewichtsverlust, Obere Einflussstauung, Hals-Lk_ Schwellung Paraneoplastische Syndrome (ACTH, ADH), u.a. Diagnostik: Anamnese, s.o. Körperliche Untersuchung: LK- Schwellungen, obere Einflussstauung, Lebervergrößerung. Labor: BSG, BB.evtl. Tumormarker, Sputumcytologie. Röntgen – Thorax, CT Bronchoskopie Stadieneinteilung bzw. Metastasensuche in behandelnder Klinik (Sono Abdomen u./o. CT, Skelettszintigraphie, Schädel- CT) Therapie: je nach Histologie und Klassifikation, Operation, Strahlen- od. Chemotherapie. Prognose: 5 JÜR 8-15%, nicht kleinzellliges Ca nach radikaler OP 5 JÜR ca. 25%. Nachsorge: Häusliche Pflege, Reha, Schwerbehindertenausweis, Psychosoziale Betreuung, u.a. Schmerztherapie, weitere Therapie je nach Verlauf. TLM SKL INNERE Pneumonie Allgemein: häufigste zum Tod führende Infektionskrankheit. bakterielle, viral oder pilzbedingte Entzündung des Lungenparenchyms Hausärztlicher Bereich: Pneumokokken, Haemophilus influenza, atypische Erreger (z.B. Chlamydien, Legionellen) selten: toxische Pneumonie durch Inhalation von fettlöslichen Dämpfen (z.B. Paraffin, Benzin) Formen: - Primäre Pneumonie: ohne Vorerkrankungen - Sekundäre Pneumonie: Bettlägerigkeit, kardiale Stauung, Chronische Bronchitis, Immunschwäche, Alkoholismus u.a. - Atypische Pneumonie: grippeähnlicher langsamer Beginn (Viruspneumonie) - Typische Pneumonie: akuter hochfieberhafter Beginn, Tachypnoe, u.a. (Pneumokokken) - Lobär-, Broncho-, Pleuropneumonie je nach röntgenologischer Lokalisation. mit oder ohne Pleuraerguß. Klinik: meist hohes Fieber, Dyspnoe, Husten, Auswurf, allg. Krankheitsgefühl, evtl. Zyanose, Gliederschmerzen, allg. Leistungsabfall, Halsschmerzen und Schnupfen Diagnostik: Anamnese: Prodromi, Fieber, Thoraxschmerzen, Auslandsaufenthalte Körperliche Untersuchung: Auskultation: Giemen, Brummen, RG’s. Racheninspektion, Otoskopie. Labor: BB, BSG, Sputumdiagnostik ( Keimnachweis) Blutkulturen (Keimnachweis) Serologie (bei Viruspneumonie und atypischen Pneumonien) Röntgen- Thorax Therapie: Allgemeine Maßnahmen (Bettruhe, gut belüftetes Zimmer, viel Flüssigkeit) Mukolytika Antipyretika evtl. Thromboseprophylaxe Antibiose je nach Erregerspektrum Evtl. KH: keine Entfieberung nach 3-4 Tagen unter Antibiose Schlechter AZ durch Alter oder Vorerkrankung Rezidivpneumonie, Immunsuppression TLM SKL INNERE Tuberkulose Allgemein: Erreger: Mycobakterium tuberkulosis Zunahme der Inzidenz in Mitteleuropa seit 1991, besonders bei sozial schlecht gestellten Immigranten und HIV- Infizierten daran denken Verdacht, Erkrankung und Tod sind meldepflichtig. Formen: Primäre Tbc.: Inhalative Tröpcheninfektion von Mensch zu Mensch, nach 6 Wo. Primärkomplex meistens in der Lunge. Postprimäre Tbc.: meist Reaktivierung alter Herde in der Lunge od. in einem anderen Organ (hämatogen gesetzte Organherde des Primärherdes) durch Schwächung des Immunsystems: Alter, Alkoholismus, Mangelernährung, HIV, Diab. mell. u.a. Klinik: primäre Tbc oft asymptomatisch, evtl. uncharakteristische grippeähnliche Symptome bei schwerem Verlauf : Fieber, Nachtschweiß, Hämoptyse, bei Streuung: Klinik entsprechend der befallenen Organe = Miliar- Tbc. (Nebenniere, ZNS, Wirbelsäule, Niere, Perikard, Darm Diagnostik: Anamnese: Nachtschweiß, evtl.Bluthusten, Appetitloisigkeit mit Gewichtsverlust Sozialanamnese: Wohnverhältnisse, Alkoholabusus, Emigrant aus Entwicklungsland Körperliche Untersuchung: Infiltrationszeichen, LK- Schwellungen Labor: BSG,BB Tuberkulinprobe: (Tine –Test) frühesten positiv 35 d nach Primärinfektion auch positiv bis 5 Jahre nach Impfung. Röntgen- Thorax: Verschattungen. Verkalkungen, Kavernen, Pleuraerguß, evtl. Fibrosierung mit Verziehung von Trachea und Mediastinum. Keimnachweis: im Magensaft, Sputum Therapie: Stationär, medikamentös mit Tuberkulostatika. hausärztliche Nachsorge (Fortführen der Therapie, AU evtl. AHB). Prävention: Behandlung von Erkrankten, Erfassung von Kontaktpersonen BCG- Impfung: 80% Protektion, bei geringer Prävalenz von Tbc umstritten, da der Tine – Test positiv wird und als wichtigstes diagnostisches Mittel ausfällt Vorgehen bei V. a. „offene Tbc.“: bei Kontakt mit Tbc- Kranken möglichst bald Rö- Thorax als Basisbefund sowie Tine- Test nach frühestens 35 d. Wenn Tine- Test positiv 2. Rö- Thorax (? Befundänderung). Meldung an Gesundheitsamt. TLM SKL INNERE Magen- Darm- Trakt Erkrankungen Gastritis Allgemein: Entzündung der Magenschleimhaut Formen: akute G.: unspezifische nicht erosive Gastritis, in 70 % durch Helicobacter Pylori Infektion spezifische Infektion bei infektiöser Gastroenteritis erosiv- hämorrhagisch durch z. B. Alkohol oder NSAR chronische G.: autoimmunologisch (3-4-%) od. durch Helicobacter Pylori (80-90%) verursacht Klinik: akute G.: Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, bei nicht erosiver Gastritis häufig keine Beschwerden chronische G.: meist asymptomatisch od. unspezifische Symptome (Völlegefühl, Übelkeit, Aufstoßen) evtl. Ausbildung einer Perniziösen Anämie Diagnostik: Gastroduodenoskopie Therapie: akute G.: Allgemeinmaßnahmen: Noxen meiden (Alkohol-, Nikotin-, Kaffeeverzicht, auslösende Medikamente absetzen) Medikamentös: nur bei Beschwerden symptomatisch (Antacida, H2- Blocker) chronische G.: Helicobacter Pylori- Eradikation, B12- Mangel Substitution TLM SKL INNERE Ulkuskrankheit Allgemein: eine der häufigsten gastroenterologischen Erkrankungen, gekennzeichnet durch Chronifizierung und Blutung. Ulcus duodeni: 130- 150 Erkr./ 100 000 Einwohner (M > F) Ulcus ventriculi: 40-50 Erkr./ 100 000 Einwohner (M u. F) Ätiologie: Infektion mit Helicobacter Pylori, Hyperazidität (U. Duodeni) Motilitätsstörungen des Magens Iatrogen: Medikamente (NSAR, ASS, Glucocorticoide) Rauchen, Alkohol Psychische Faktoren: Streß, chron. Konfliktsituationen in Familie od. Arbeitsplatz Klinik: meist episodisch auftretende, epigastrische od. paraumbilicale Schmerzen, bei U. Duod. häufig nachts Druck, Völlegefühl, Inappetenz, Brechreiz. Cave: häufig schmerzlos bei älteren Patienten sowie unter Schmerzmedikation. oft Blutung als Erstsymptom, sonst: Teerstuhl, Leistungsabfall, Anämie. Diagnose: Anamnese Körperliche Untersuchung: evtl. Druckschmerz im Oberbauch, Zeichen der Anämie Gastroduodenoskopie mit Helicobacter P. Schnelltest Therapie: Allgemeinmaßnahmen: Zeit zum Essen!, Vermeidung der Noxen Medkamentös: je nach akuter od. chronischer Ulkuskrankheit mit Eradikation, Protonenpumpenhemmern (z.B. Omeprazol), Anacida (z.B. Maaloxan), H2- Blockern (z.B. Ranitidin) TLM SKL INNERE Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen Allgemein: Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa Erkrankungsbeginn 20.- 40. Lj., familiäre Häufung, Ätiologie unbekannt M. Crohn: Transmuraler und segmentaler Befall der Darmwand v.a. Kolon und terminales Ileum (kann im ganzen GIT auftreten ) Colitis ulcerosa: auf Mucosa und Submucosa beschränkter Darmwandbefall mit Beginn im Rektum und Ausbreitung nach proximal Klinik: M. Crohn: Gewichtsverlust, abdominelle Schmerzen, 3-6 x/ d Diarrhoe (meist ohne Blut) evtl. Zeichen der Anämie perianale Läsionen (Fisteln, Fissuren, Abszesse) extraintestinale Manifestationen. Komplikationen: Stenosen, Fisteln, Ileus, Abszesse oft operatives Eingreifen notwendig (80%) Colitis Ulcerosa: seltener Gewichtsverlust, abdominelle Schmerzen bis 20 x/ d blutig- schleimige Diarrhoe extraintestinale Manifestationen. Komplikationen: Exzessive Blutung, toxisches Megakolon (Kolonweite > 6 cm, verdickte Darmwand) Schock, Perforation, maligne Entartung Diagnostik: Anamnese: Dauer, Blut im Stuhl, Familie? Körperliche Untersuchung: Resistenzen, Rektale Untersuchung Labor: Entzündungsparameter, Ausschluß Infektion Rektoskopie, Coloskopie, M Crohn: Suche nach weiteren Herden Therapie: Konservativ: M. Crohn: Allgemeinmaßnahmen (eiveißreiche Vollvertkost) akuter Schub: Corticoide Rezidivprophylaxe: Azathioprin, Mezalazin möglichst keine Glucocorticoide wg. Nebenwirkungen Colitis Ulcerosa: Allgemeinmaßnahmen (normale Vollkost) Akut: Aminosalizylsäure (hochdosiert) auch als Klysmen (Proktitis) Rezidivprophylaxe: Aminosalizylsäure ( Salofalk) od. Sulfalasin oral Operativ bei Versagen der konservativen Therapie und bei akuter Komplikation TLM SKL INNERE Dickdarmkarzinom Allgemein: Zweithäufigste Malignom Erkrankungsgifpel im 50.– 70. Lj. Risikofaktoren: Adenome, Colitis Ulcerosa, familiäre Polyposis, tierisches Nahrungsfett Klinik: Symptome treten erst spät auf, 25 % der Pat. haben zum Zeitpunkt der Diagnose schon Lebermetastasen Alarmsymptome: Änderung der Stuhlgewohnheiten, Blut im Stuhl, Anämie, Gewichtsverlust, Leistungsknick, abdominelle Schmerzen Komplikationen im Spätstadium: Ileus, Perforation, Fistelbildung, Begleitsymptome durch Leber, Lungen od. Skelettmetastasen Diagnostik: Anamnese: Syptome s.o. Körperliche Untersuchung: Anämiezeichen, palpable Resistenzen, rektale Untersuchung, harte knotige Leber Labor: BSG, BB, CEA, Stuhl auf okkultes Blut ( mehrfach) Sonographie: Lebermetastasen, LK- Vergrößerungen, Nierenstauung Weitere Diagnostik und Staging in behandelnder Klinik (u.a. TNM ) Therapie: kurative od. palliative Operation des Dickdarm- Ca evtl. Chemotherapie od. kombinierte Radio- Chemotherapie als Ergänzung Nachsorge: in regelmäßigen Abständen Labor, Sonographie, Endoskopie des Restdarmes, Rö- Thorax Betreuung von Stoma (Anus- praeter)- Patienten TLM SKL INNERE Erkrankungen der Leber I) Virushepatitis Durch Hepatitisviren A, B, C, D, E verursachte Erkrankung, mildere Hepatitis auch durch andere Viren möglich (z.B. Enteroviren, EBV) Allgemein: Klinik: Prodromalphase Abgeschlagenheit, Übelkeit, leichte Temp. Erhöhung, Gelenkschmerzen, evtl. Oberbauchschmerzen Ikterische Phase Gelbsucht, brauner Urin, entfärbter Stuhl, Bauchschmerzen Diagnostik: Anamnese, je nach Übertragungsmodus und Risikogruppe Körperliche Untersuchung s.o. Labor: Antikörpertiterbestimmung, Leberwerte (GOT,GPT), Bilirubin u.a. Apparativ: Sono bei vorbestehendem Leberschaden Formen: (wichtigste) Hepatitis A: IKZ 6-8 Wochen Übertrabungsweg fäkal- oral, Blutprodukte, Geschlechtsverkehr Keine chronischen Verläufe, i. d. R. lebenslange Immunität Infektiosität 2 Wo. vor bis ca. 4 Wo. nach Erkrankungsbeginn Erkrankung und Tod meldepflichtig Risikogruppen: Touristen, Verzehrer von Krusten u. Schalentieren, spez. Berufsgruppen Therapie: Isolierung für ca. 10 Tage, Schonung, schmackhafte Kost, kein Alkohol Prophylaxe: Hygiene, Impfung TLM SKL INNERE Hepatitis B: IKZ 1- 6 Monate Übertragungsweg überwiegend parenteral durch Blut, Blutprodukte, Körpersekrete (Sexualkontakt, perinatal) chronischer Verlauf in 5-10%, bei Neugeborenen und Kindern in fast 100% 20-30% der chron. Verläufe gehen in eine Zirrhose über Risikogruppen: Medizinische Berufe, Drogenabhängige, Homosexuelle, Kinder und Partner von HBsAg. positiven u.a. Diagnostik: Antikörpernachweis (verschiedene AK sind in verschiedenen Stadien positiv) Therapie: keine Isolierung nötig, Schonung, Information über Ansteckungsgefahr Chron. akt. Hepatitis: Interferon Prophylaxe: Eigenblutspende vor Elektiv-OP, Impfung Weiter Formen: Hepatitis C, D, E Keine Impfstoffe, Therapie nur sehr eingeschränkt verfügbar II) Leberzirrhose: Allgemein: Irreversibler Funktionsverlust durch bindegewebigen Umbau der Leber. M:F=7:3 Leber- Ca Risiko stark erhöht Ätiologie: Alkohol (ca. 50%), Virushepatitiden (ca. 25 %), Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunhepatitiden u.a. Klinik: Abgeschlagenheit, Fettintoleranz, Druck unter re. Rippenbogen, u.a. Leberhautzeichen: Spider Naevi, Palmarerythem, Lackzunge Bauchglatze, Gynäkomastie Häufige Komplikationen: Ulzera, Aszites, Blutungen im GIT, hepatische Encephalopathie Therapie: Alkoholkarenz, Absetzen aller nicht vital indizierten Medikamente Ernährungsberatung Behandlung evtl. Komplikationen III) Alkoholinduzierte Leberschäden 2) Fettleber/ Fettleberhepatitis: Klinik: Diagnostik: Therapie: Prognose: 1) s.o. Zirrhose Verfettung von >50% der Leberzellen oft asymptomatisch Leberwerte, körperliche Untersuchung, absolute Alkoholkarenz, Verfettung reversibel bei fortgesetztem Alkoholkonsum Übergang in Fettleberhepatitis und Leberzirrhose (nach ca. 10- 20 Jahren) TLM SKL INNERE Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege Cholelithiasis: Allgemein: 90% Cholesterinmischsteine, prädisponierende Faktoren: u.a.„5 f“female, fat, over fourty, fertile, fair haired. Klinik: 50% stumme Steine, sonographischer Zufallsbefund 40% rezid. oft diffuse Oberbauchschmerzen m. Übelkeit, Ziehen im Oberbauch nach fettem Essen, Alkohol, Kaffee, 10% primär Gallenkolik m. krampfartigen Oberbauchschmerzen mit Ausstrahlung in Rücken und rechte Schulter, Übelkeit, Erbrechen und subfebrilen Temperaturen Diagnostik: Anamnese, Körperliche Untersuchung (Ikterus, Oberbauchschmerz) Labor (Leberwerte) Sonographie Therapie: Ernährungsberatung, Aufklärung über Symptomatik und Gefahr des Verschlusses je nach Beschwerdeausmaß medikamentöse u./o. spasmolytische Therapie je nach Häufigkeit der Koliken und Ausmaß des Befundes Indikation zum operativen/ invasiven Eingreifen: Laparoskopische Cholezystektomie Konventionelle Cholezystektomie ERCP ESWL außerdem Möglichkeit der medikamentösen Spasmolyse. akute Cholezystitis: Allgemein: Ursache in 90% Gallensteinleiden Klinik: Beginn meist mit Kolik, Temp. > 38,5°C, Oberbauchschmerz kontinuierlich zunehmend, ausstrahlend in die rechte Schulter. Diagnostik: Anamnese (Gallensteinleiden) Körperliche Untersuchung: meist nur leichter Ikterus, oft lokale Abwehrspannung Labor: Leukos erhöht, Leberwerte erhöht. Therapie: bei Verdacht KH. Bettruhe, Nahrungskarenz, 1-2-Teetage, langsamer Kostaufbau. Medikamentös: Schmerztherapie, Spasmolyse, ggf. Breitspektrumantibiotikum OP sofort oder im Intervall. TLM SKL INNERE Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse akute Pankreatitis: Allgemein: Selbstandauung des exokrinen Pankreasgewebes mit Übergreifen auf die Nachbarstrukturen. Schweregrade von ödematöser Durchtränkung bis Totalnekrose, kann lebensbedrohlich werden (hämorrhagisch nekrotisierende Form). Ätiologie: am häufigsten Gallensteine oder Alkoholexzess, selten Virusinfektion oder Traumata. Klinik: Schlagartig einsetzender, anhaltender oft gürtelförmig in den Rücken ausstrahlender „Vernichtungsschmerz“, Übelkeit, Erbrechen, bis Schock. Diagnostik: Anamnese (Gallensteine, zeitlicher Zusammenhang mit Alkoholexzess) Körperliche Untersuchung (diffus druckschmerzhaftes Abdomen Darmgeräusche reduziert) Labor (alpha- Amylase u. Lipase erhöht), CRP erhöht, Ca erniedrigt wenn Gefahr den nekrotisierenden Pankreatitis besteht. Oberbauch-Sono (Vergrößertes Pankreas, schwer abgrenzbare Organkontur) Therapie: Immer KH Konservativ, ggf. OP (Gallensteinentfernung, Komplikationen) Poststationär: Diät (fettarm, leicht verdaulich) Alkoholverbot für mind. 8 Wo. Komplikationen: z. B. Akutes Nierenversagen, Akute respiratorische Insuffizienz, Peritonitis, Pseudozysten, Abszeß chronische Pankreatitis: Allgemein: Über Jahre bis Jahrzehnte in Schüben oder kontinuierlich verlaufender Zirrhose- ähnlicher Organumbau mit zunehmender Pankreasinsuffizienz Ätiologie: Erw. überwiegend chron. Alkoholmissbrauch, bei Kindern Mucoviszidose Klinik: Oberbauchschmerzen verstärkt ausgelöst durch Nahrungs oder Alkoholzufuhr oft mit Ausstrahlung in den Rücken, > 10% schmerzlos, übelriechende, voluminöse Fettstühle; Gewichtsverlust, Symptome einer exokrinen Insuffizienz bei fortschreitendem Funktionsverlust. Diagnostik: Oberbauchsono: vergröberte, verdichtete Pankreasstruktur, unregelmäßige Organstruktur Labor: im Schub wie akute P., evtl. Hinweise auf Alkoholabusus Pankreasfunktionsdiagnostik Therapie: Diät, Alkoholkarenz, Pankreasfermentersatz, Analgetika, OP (Zysten, lokale KO) Komplikationen: z.B. Pseudozysten, Diab. mell., in 4% Entstehung eines Pankreas-CA TLM SKL INNERE Nieren- und Harnwegserkrankungen Harnwegsinfektion: Zystitis Allgemein: Ascendierende meist bakterielle Infektion (80-90% E. Coli) Prädisponierende Faktoren: z.B. anatom. Nähe zur genital – anal Region, bei Kindern anatomische Fehlbildungen, ungenügende Analhygiene u.a. Klinik: Pollakisurie, Dysurie, Nykturie, Unterbauchschmerzen (bes. bei Kindern), gelegentlich Makrohämaturie Diagnostik: Klinik, Miktionsverhalten, Körperliche Untersuchung: suprapubischer Druckschmerz Urinuntersuchung: Streifentest (Leukos, Erys u. Nitrit pos.) bei erstmaligem HWI bei Frauen kann auf weitere Diagnostik verzichtet werden, bei Kindern und bei Männern immer urologische Diagnostik einleiten Therapie: bei F.: asymptomatische Bakteriurie: 3 l Flüssigkeitszufuhr tgl. , warme Kleidung, keine Antibiotika. symptomatische Bakteriurie: Antibiotika bei M.: asymptomatische Bakteriurie selten diagnostiziert, Urologe Symptomatische Bakteriurie: Antibiotika, Erregernachweis, Urologe bei K.: urologische Abklärung schon bei asymptomatischer B., Antibiotika. weitere Harnwegserkrankungen: Pyelonephritis: Entzündung des Nierenbeckens und des Parenchyms bei gleichzeitiger Bakteriurie. Lebensbedrohliche Erkrankung bei Urosepsisgefahr. Urolithiasis: Steinbildung im Hohlsystem der Nieren und der ableitenden Harnwege. Harnblasentumoren: Harnblasen- Ca 3,5 % aller Krebstodesfälle, hauptsächlich im 6.-7. Lebensjahrzehnt. TLM SKL INNERE Nierenerkrankungen Glomerulonephritis: Allgemein: Erkrankung der Glomeruli, die in variablem Ausmaß mit Hämaturie, Proteinurie, Hypertonie oder Abnahme der GFR einher geht unterschiedliche Verläufe von akut, subakut, chronisch bis zum nephrotischen Syndrom Ätiologie: Klinik: Autoimmunologisch, postinfektiös, paraneoplastisch u.a. s.o. Diagnostik und Therapie: speziell nephrologisch, Steroide, Immunsupressiva, Antibiotika je nach Ätiologie Nephrotisches Syndrom: Allgemein: Sammelbegriff für eine Vielzahl von Nierenerkrankungn, die durch Proteinurie > 3,5 g tgl. Hypo- und Dysproteinämien, Hyperlipidämie sowie Ödeme gekennzeichnet sind. Ätiologie: 80% primär glomeruläre Erkrankungen, 20% sekundär glomeruläre Schädigung am häufigsten Diab. mell. Klinik: Ödeme an Lid, Gesicht, Sprunggelenken, Unterschenkeln, mit Gewichtzunahme später generalisierte Ödeme mit Aszites, Pleuraerguß, Lungenödem. Diagnostik und Therapie: speziell nephrologisch Chronische Niereninsuffizienz: Allgemein: über Monate und Jahre progredienter, irreversibler Verlust an funktionsfähigen Nephronen. 40-60/ 100000 Einwohner werden jährlich terminal niereninsuffizient Ätiologie: fast alle Nierenerkrankungen können zu einer chron. Niereninsuffizienz führen. Klinik: 4 Stadien: 1. Volle Kompensation: normales Kreatinin u.a. 2. Kompensierte Retention: Krea > 1,2, mg/dl u.a. 3. Dekompensierte Retention: Krea> 6 mg/dl, Harnpflichtige Substanzen übersteigen die Ausscheidungsfähigkeit der Nieren, Urämiesymptome 4. Terminale Niereninsuff.: Massive Urämische Symptome, trotz Therapie, erfordern sofortige Nierenersatztherapie (Dialyse) Diagnostik und Therapie: Anamnese, Labor, Sonographie, Behandlung der Grunderkrankung. TLM SKL INNERE Stoffwechsel und Hormonerkrankungen: Diabetes mellitus: Allgemein: Formen Typ I: IDDM = insulin dependent diab. mell. abs. Insulinmangel aufgrund Schädigung der ß-Zellen des Pankreas durch Autoimmun- oder Viruserkrankungen. 10 % aller Diabetiker Typ II: NIDDM = non insulin dependent diab. mell. 90% aller Diabetiker Typ IIa : ohne Adipositas (10%) Typ IIb : mit Adipositas (80%), zunächst relativer Insulinmangel durch verminderte Insulinwirkung (Insulinresistenz) in der Peripherie. Gleichzeitige Hyperglykämie führt zu Hyperinsulinämie, dadurch Überforderung der ß-Zellen und abs. Insulinmangel. Schwangerschaftsdiabetes: ( 3% aller Schwangeren), Pathogenese wie Typ II Andere: Pankreaserkrankungen, Krankheiten des endokrinen Systems Medikamenteninduziert Klinik: Typ I: junger (< 20 J.) schlanker Patient mit Polyurie, Polydipsie, Gewichtsverlust, Leistungsminderung, manchmal Verlangsamung und akuter Bauchschmerz Cave! Ketoacidose Typ II: älterer (meist > 40 J.) adipöser Patient, eher unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Infektanfälligkeit, allg. Pruritus, Kopfschmerz, Schwindel, zunehmende Kurzsichtigkeit Typ II Diabetes ist keine isolierte Störung des KH- Stoffwechsels sondern steht im Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom: Hyperinsulinämie, Insulinresistnez, Hypertriglizeridämie, erniedrigtes HDL- Cholesterin, Adipositas, essentielle Hypertonie Diagnostik: Klinischer Befund: Hauttrockenheit, Furunkel, Schweißdrüsenabszeßmm, Mykosen Auskultation ? Strömungsgeräusche Palpation: ? Fußpulse, Lebervergrößerung Neurologischer Status: Reflexabschwächung, Sensibilitätsausfälle, ? PNP Labor: Nüchtern- BZ (NW.: < 80mg/dl) am Anfang oft noch normal. BZ- Tagesprofil Oraler Glukosetoleranztest (OGTT), HbA1, Harnzucker TLM SKL INNERE Verlaufsdiagnostik: Labor: HbA1, Tagesprofil, Nü- und 1h postprandialer BZ. Harnzucker Ruhe und Belastungs- EKG z.A. KHK Oberbauchsonographie ? Niereninsuffizienz, Fettleber Augenarzt ? Hinweis auf Retinopathie Neurologische Untersuchung ? PNP Dopplersono: bei schwachen Fußpulsen od. Claudicatio intermittens Therapie: abhängig von Alter des Patienten, Diabetes Typ, Krankheitsstadium und individueller Lebenssituation. Typ I: Insulin Typ II: orale Antidiabetika und nach Ausreizen dieser auch Insulin Zusätzlich Patientenschulung, Diät, Gewichtsoptimierung. s. Arzneimittellehre Weitere Maßnahmen: Allgemeine Gesundheitsberatung: Vermeidung von Streß, Rauchen, Alkohol körperliches Training Prophylaxe des diabetischen Fusses: Richtige Schuhe, Fußpflege, Fußgymnastik, Vermeiden von Wärmflaschen, Heizkissen, Sonnenbrand, keratolytischen Salben, Rheumasalben. Stoffwechselselbstkontrolle: BZ- Selbstkontrolle, Harnzuckerselbstkontrolle Diät: u.a. Zuckeraustauschstoffe, 6-7-kleine Mahlzeiten, Alkoholrestriktion etc. Berechnung der Diät nach BE (Broteinheiten) 1 BE = 12 g KH oder Kohlehydrateinheiten 1 KHE = 10g Glucose Komplikationen: erhöhtes Infektionsrisiko (Furunkel, Karbunkel etc) Koronoare Herzkrankheit Diabetische Kardiomyopathie Zerebralsklerose p AVK (meist schmerzärmer als sonstige AVK, da gleichzeitig Neuropathie) Diabetische Retinopathie Diabetische Nephropathie (Glomerulosklerose, Arterio u. Arteriolosklerose) Diabetische Polyneuropathie Diabetischer Fuß Diabetisches Koma/ Hypoglykämischer Schock TLM SKL INNERE Hyperurikämie und Gicht: Allgemein: Harnsäurespiegel im Serum > 6,5-7 mg/dl, M : F = 20:1 ab 9 mg/dl zeigen 90% aller Patienten eine akute Arthritis urica und 40% eine Uratnephrolithiasis. Ätiologie: primäre Hyperurikämie (90%): genetisch bedingt sekundäre Hyperurikämie (10%): vermehrte Bildung bei Leukämien, Tumoren, Zytostatika verminderte renale Ausscheidung bei Nierenerkrankungen u.a. Klinik: Akut: Monarthritis: plötzlich, stark schmerzhaft, Rötung, Schwellung, Überwärmung (80% Erstmanifestation im Großzehengrundgelenk: Podagra) chronisch: Weichteiltophi, Knochentophi, Gicht- Nephropathie Diagnostik: Labor: Serumharnsäurespiegel (normal < 6,5 mg/dl) Röntgen: bei chronischer Gicht, unregelmäßiger oder rundlicher gelenknaher Knochendefekt, Osteophyten, Gelenkmutilationen teilweise sichtbare Uratkristalle am Gelenk Therapie: akut: Ruhigstellung, kalte Umschläge, Alkoholkarenz Colchicin od. Indometacin bei Unverträglichkeit andere NSAR z.B. Diclophenac Langzeittherapie: Diät (purinarme Kost) Verminderung der Harnsäurebildung (Urikostatika) z.B. Allopurinol Förderung der Harnsäureausscheidung (Urikosurika) z.B. Probenecid TLM SKL INNERE Fettstoffwechselstörungen: Allgemein: Formen: primär genetisch gedingt bei 3% der Bevölkerung sekundär bedingt durch andere Grunderkrankungen (z.B. Adipositas, Diab. mell., Hypothyreose, M. Cushing) 20% Einteilungen s. Folie Klinik: zunächst meist asymptomatisch, Beschwerden durch vasculäre Folgeerkrankungen (KHK, pAVK) 10% Hautxanthome in Ellenbogen-, Hand-, Kniegelenksbereich Arcus lipoides vor 40. Lj. Hinweis auf Hypercholesterinämie (Xanthelasmen auch bei normalen Lipidwerten möglich) Diagnostik: Anamnese: familiär gehäufte Herzkreislaufkrankheiten, KHK, Zerebralsklerose od. pAVK Labor: Gesamtcholesterin, HDL- LDL- Cholesterin sowie Triglyceride. Normwerte: Cholesterin < 200 mg/dl TG < 200 mg / dl HDL- Cholesterin b. F. >45 mg /dl b. M. > 35 mg/dl LDL- Cholesterin <160 mg/dl zusätzlich Leberwerte, Pankreasenzyme,u.a. ggf. Oberbauchsono zum Ausschluß von Erkrankungen der Leber der Gallenwege sowie des Pankreas Therapie: Ursachenbehandlung, Diät, Gewichtsreduktion, körperliche Aktivität wenn erfolglos: Lipidsenker (zunähst pflanzlich, dann Fibrate o. a.) TLM SKL INNERE Hormonelle Störungen der Schilddrüse I) Leitsymptom Struma Allgemein: jede Schilddrüsenvergrößerung unabhängig von der Ätiolog. Funktionslage und Dignität wird als Struma oder Kropf bezeichnet. ca. 15 % der Bevölkerung betroffen Ätiologie: Endemische Jodmangelstruma in 90% Autoimmunerkrankungen, wie z.B. M. Basedow maligne Schilddrüsentumoren, funktionelle Autonomie, Hypothyreose Klinik: Frühsymptome: keine od. nur minimale Beschwerden (Globus od. Engegefühl) Spätsymptome: Dyspnoe, Stridor, Schluckbeschwerden. cave! Malignom Diagnostik: Anamnese: familiäre Disposition Körperliche Untersuchung: Inspektion (Vergrößerung?) Palpation (Knoten?, Konsistenz ?, Verschieblichkeit?,u.a.) Labor: TSH basal obligat bei Hyperthyreose erniedrigt, Hypothyreose erhöht, Euthyreose normal SD- Sono SD- Szintigraphie evtl. Feinnadelpunktion Therapie: Strumaprophylaxe: Jodid (Erw. u. Ki. > 10 Lj.) 200µg tgl. KI: nachgewiesen Autonomie Th.: T4 od. Jodid od. Kombination T4 u. Jodid, evtl. OP. TLM SKL INNERE II) Leitsymptom Hyperthyreose Allgemein: meist Schilddrüsenautonomie (60%) od. Morbus Basedow. seltener iatrogen durch Jod oder Schilddrüsenhormonmedikation, passager bei Thyreoiditis oder bei Schilddrüsenmalignomen. Klinik: zunehmende Nervosität, Schlaflosigkeit u. psychische Labilität, Gewichtsverlust trotz Heißhunger, Wärmeintoleranz (Schweißausbrüche , subfebrile Temperaturen) , Diarrhoe, schneller auslösbare Reflexe mit verbreiterten Reflexzonen. Diagnostik: Körperliche Unersuchung: in 70-90 % Struma, endokrine Augensymptome (Exophthalmus) feinschlägiger Fingertremor (90%) Sinustachycardie Extrasystolen u.a. Labor: TSH basal stark erniedrigt (<0,1 mU/l) SD- Sonographie und SD- Szintigraphie Speziell: SD- Autonomie: Disseminiert: diffuse Verteilung der autonomen Zellen über die Schilddrüse (50%) Unifokal (autonomes Adenom):ein Knoten mit autonomen Zellen (20%) Multifokal: mehrere Knoten mit autonomen Zellen (30%) Therapie: Thyreostatika, Radiojod, Chirurgisch Morbus Basedow: Multisystemerkrankung immunogener Genese bei genetischer Prädisposition Manifestation v.a. 30.-50. Lj., F: M = 5:1 Klinik: Hyperthyreosezeichen, in 60 % endokrine Ophthalmopathie, evtl. prätibiales Myxödem, Vitiligo, atrophische Gastritis. TLM SKL INNERE III) Leitsymptom Hypothyreose Allgemein: Primäre Hypothyreose: iatrogen nach Strumaresektion, Radiojod od. thyreostatischer Therapie. entzündlich (Hashimoto Thyreoiditis) sekundäre Hypothyreose: Tumore des HVL Klinik: oft schwer zu erkennen, schleichender Beginn, Antriebsarmut, Konzentrationsund Gedächtnisschwäche, Kälteempfindlichkeit, Obstipation, depressive Stimmungslage, distale Muskelschwäche ohne Atrophie u.a. Diagnostik: Körperliche Untersuchung: schuppende, blassgelbe teigige Haut, brüchige Nägel und Haare u.a. Labor: TSH basal stark erhöht f T3 u. f T4 erniedrigt SD- Sonographie, evtl. Szintigraphie. cave: häufigste Fehldiagnose bei Altersdepression Therapie: Hormonsubstitutionstherapie regelmäßige Laborkontrollen zur Therapiekontrolle erforderlich