Glossar Prostata 5-Alpha-Reduktase Enzym, das Testosteron zum aktiven Hormon Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. 5-Alpha-Reduktasehemmer ( oder 5-Alpha-Reduktaseinhibitor, kurz 5ARI) Wirkstoff, der das Enzym, das an der Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) beteiligt ist, blockiert. Adenom (Prostata-Adenom) Gutartige Geschwulst der Vorsteherdrüse (Prostata) beim älteren Mann, gleichbedeutend mit benigner Prostatahyperplasie (BPH). Akuter Harnverhalt (AUR, acute urinary retention) Situation, bei der es dem Patienten nicht mehr möglich ist, spontan Wasser zu lassen. Meist plötzlicher „Verschluss“ der Blase. Sehr schmerzhafter Zustand, der durch das Legen eines Blasenkatheters (für kurze Zeit) oder einer Blasenfistel (sog. Zystostomie) behoben werden muss. Alpha-Blocker (Alpha-1-Rezeptorenblocker) Wirkstoff, der die Reizleitung an den auf Adrenalin und Noradrenalin wirkenden Alpharezeptoren verhindert und es dadurch zu einer Relaxation der glatten Muskulatur der unteren Harnwege kommt. Demnach wirkt der Alpha-Blocker lediglich symptomatisch. Androgen Männliches Hormon, das die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale fördert. Das wichtigste Androgen ist Testosteron und wird im Hoden gebildet. Benigne Prostatahyperplasie (BPH) Durch gutartiges Wachstum und knotigen Umbau vergrößerte, den Harnabfluss behindernde Prostata. Benignes Prostatasyndrom (BPS) Sammelbegriff für die Kombination von Lower urinary tract symptoms (LUTS), gutartiger Prostatavergrößerung und /oder Blasenauslassobstruktion (sog. Bladder outlet obstruction, BOO) 1 Beobachtendes Zuwarten (watchful waiting) BPH: Bei milder, nicht belästigender Symptomatik angewandte Option, die durch regelmäßige ärztliche Kontrollen begleitet wird. Prostatakarzinom: Zunächst wird keine Therapie bei lokalisiertem Prostatakarzinom im Frühstadium eingeleitet. Es werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt, um ein lokales Fortschreiten des Tumors oder Streuung von Tumorzellen im Körper (Metastasierung) möglichst rechtzeitig zu erkennen. Digitale rektale Untersuchung (DRU) Die Untersuchung des Rektums und benachbarter Organe (z. B. Prostata) durch den Finger (lat. Digitus) per Palpation, um die Größe, die Form sowie mögliche Knoten der Prostata zu ermitteln. Dihydrotestosteron (DHT) Ein androgenes Hormon , das durch die Umwandlung des Hormons Testosteron mit Hilfe des Enzyms 5-Alpha-Reduktase entsteht. Biologisch wirksame Form des Testosterons, das eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der BPH und des Prostatakarzinoms spielt. Dutasterid (Avodart®) Ein dualer 5-Alpha-Reduktaseinhibitor (5ARI) zur (ursächlichen und symptomatischen) Behandlung der BPH. Häufiger Harndrang (frequency-urgency) Häufiger und oft plötzlich einsetzender starker Harndrang sowohl tagsüber als auch nachts. Schränkt die Betroffenen in ihrer Lebensqualität ein. Impotenz Unfähigkeit beim Mann eine Erektion des Penis zu bekommen und aufrecht zu halten (auch bezeichnet als erektile Dysfunktion). Inkontinenz Unwillkürlicher Abgang von Harn (Harninkontinenz) oder Stuhl (Stuhlinkontinenz). Internationaler Prostata Symptom Score (IPSS) Score für die Quantifizierung der Symptomatik bei benignem Prostatasyndrom. Isoenzym Genetische Varianten eines Enzyms mit ähnlicher Funktion aber unterschiedlicher Eiweißstruktur und Herkunft. Libido Synonym für Geschlechtstrieb. 2 Miktion Synonym für Harnlassen. Nykturie (Nächtliches W asserlassen) Vermehrtes nächtliches Wasserlassen. Wenn normal viel getrunken wird und man mehr als zweimal nachts auf die Toilette geht, spricht man von Nykturie. Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) Darunter versteht man vor allem das Heilen mit Kräuterzubereitungen wie Tees, Inhalationen, Bädern, Umschlägen, Waschungen, Auflagen und Tinkturen. Prostata (Vorsteherdrüse) Eine der Geschlechtsdrüsen des Mannes. Sie hat in gesundem Zustand in etwa die Größe einer Walnuss. Die Prostata umgibt die Harnröhre im ersten, blasennahen Abschnitt und steuert den Großteil des flüssigen Volumens des Ejakulats beim Samenerguss bei. Prostatakarzinom Bösartige Geschwulst der Prostata, die meist von der Prostatakapsel ausgeht. Prostataspezifisches Antigen (PSA) Ein in der Prostata produziertes Enzym, das hilft den Samen zu verflüssigen. Prostatektomie Operation zur vollständigen Entfernung der Prostatadrüse, meist zur Behandlung des Prostatakarzinoms angewendet. PSA-W ert Der PSA-Wert wird bei Verdacht auf Prostatakrebs und bestehendem Prostatakrebs gemessen. Er kann auch bei der jährlichen Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung regelmäßig bestimmt werden. Eine Erhöhung kann bei einer Entzündung der Prostata, gutartiger Prostatavergrößerung oder Prostatakarzinom nachweisbar sein. Er wird zusehends auch als Progressionsmarker für die BPH angewendet. Der PSA-Wert ist daher kein spezifischer Krebsmarker für Prostatakrebs. Untere Harnwegssymptome (LUTS, lower urinary tract symptoms) Symptome der unteren Harnwege wie verminderter Harnfluss, zögerliches Wasserlassen oder plötzlicher und häufiger Harndrang. Uroflow (Harnfluss) Die Harnmenge, die pro Sekunde durch die Harnröhre fließt (ml/sec). Qmax Maximale Harnflussrate (ml/sec). 3 Sperma Synonym für Samenflüssigkeit. Sperma wird beim männlichen Orgasmus durch den Penis ausgestoßen (Ejakulation). Symptom-Index der Amerikanischen Gesellschaft für Urologie (AUA-SI) Ein diagnostisches System, das die Schwere der BPH-Symptome einstuft. Testosteron Das wichtigste androgene Hormon, das durch die Hoden produziert wird. Es zirkuliert frei in der Blutbahn. Transurethrale Inzision der Prostata (TUIP, tr ans-urethral incision of the prostate) Einschneiden von Blasenhals und Prostata durch die Harnröhre unter Sicht, eventuell wird störendes Gewebe entfernt. Dadurch soll der Druck der Prostata auf die Harnröhre reduziert werden und somit das Urinieren erleichtert werden. Transurethrale Resektion der Prostata (TURP, trans -urethral resection of the prostate) Entfernen des Gewebes mit einer Elektroschlinge in Narkose durch die Harnröhre unter Sicht (endoskopisch). Die am häufigsten durchgeführte Operation bei Prostata-Vergrößerung. Zögerliches W asserlassen (hesitancy) Verzögertes Einsetzen des Urinstrahls. Zystostomie Herstellen einer direkten, dauerhaften Verbindung zwischen Blase und Haut. Durch eine Hohlnadel wird ein feiner Plastikschlauch durch die Bauchdecke in die Blase vorgeschoben und dann an der Haut befestigt. Er dient ähnlich wie ein (sog. transrurethraler) Katheter der Harnableitung aus der Blase. 4