Handout 09.11.2010

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Maik Schrank
Stefanie Reetz
Claudia Jäckel
Mirko Jablonowski
PS 15041: Politisches Denken in der Antike
Prof. Dr. Klaus Roth
Platons Politeia
II. Buch
Entwicklung der Staatsprinzipien und der Wächterstand
Politeia, Buch II: Problemstellung Glaukon und Adeimantos (357a-369b)
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Gerechtigkeit als lästige Pficht, die erfüllt werden muss, um Lohn dafür zu
erhalten. (357a-358a)
Verteidigung der Ungerechtigkeit, um Sokrates zu einer Verteidigung der Gerechtigkeit
anzuspornen. (358b-358e)
Gesetze und Verträge entstehen aus der Schwäche nicht Unrecht tun zu können. (359b)
Gedankenexperiment eines vollkommen Ungerechten sowie als
Gegenpol eines vollkommen Gerechten. (360e-361e)
Im Diesseits schützt den Ungerechten der Schein, vor Strafen im Jenseits schützt er sich
durch entsprechende Opfergaben. (361a, 366a)
Politeia, Buch II: Erklärung Sokrates „Die Überlegenheit der Gerechtigkeit“
und die Entstehung der Stadt (369c-373e)
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Die Überlegenheit der Gerechtigkeit
Die Betrachtung der Seele zur Betrachtung der Stadt
Sokrates will das Wesen und den Ursprung der Gerechtigkeit zuerst im Staat erforschen und
dann im menschlichen Individuum
Seele und Stadt stehen zueinander
Ist die Seele geordnet, ist es der Staat auch
Gerät die Seele in Unordnung, wird der Staat auch ungeordnet und ungerecht sein
Die Entstehung der Stadt
„Eine Stadt entsteht deshalb, weil keiner von aus auf sich allein gestellt sein kann, sondern
vieler anderer bedarf.“(369b)
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1.) Der gesunde Staat:
Politische Gemeinschaft entsteht um des Überlebens willen (ökonomischer Ursprung)
Menschen finden zusammen aufgrund der Vorteile der Arbeitsteilung und der
wirtschaftlichen Kooperation
Der Mensch ist dem Menschen von Natur aus kein Feind
Ursprung und Gestaltung des Staates wächst aus den menschlichen Grundbedürfnissen
(Beschaffung der Nahrung, Wohnung, Kleidung) und auf dem Grundgesetz, dass jeder
Bürger die Vielbeschäftigung vermeidet und allein das Geschäft betreibt, zu dem er die
meisten natürlichen Anlagen hat
Errichtung eines einfachen und natürlichen Staates
In der Stadt leben vier bis fünf Menschen oder mehr (Bauern, Maurer, Schmiede, Schäfer,
Händler)
Markt für den Handel (Export/Import)
Münzen
Eine Stadt, die für das Lebensnotwendige sorgt, ist eine gesunde Stadt. Diesen Beginn kann
man auch als eine Art goldenes Zeitalter ausmalen, ein Leben wie ein einziges Fest. (372 b)
2.) Der Schweinestaat-Der kranke Staat-Der aufgeschwemmte Staat:
Staat in seiner Üppigkeit als Wohlstandsstaat
einfache Lebensart genügt nicht mehr, weitere Güter (Liegebetten, Zukost, Weihrauch,
Freundinnen und Kuchen in mannigfacher Art ebenso die Malerei, Gold und die Stickerei)
müssen hinzu
Folge: Vergrößerung des Staates, es bedarf also den Staat mit einer Masse von Leuten zu
füllen (Künstler, Dichter, Schauspieler, Tänzer, anderes Vieh und Schweinehirten, Frisöre,
Wärterinnen, Zofen usw.)
Wachsen der Bedürfnisse ohne Maß und Grenze in das Unendliche
Folge: Aufschwemmung des ehemals gesunden Staates; das Land ist zu klein geworden;
Abtrennung vom Gebiet es Nachbarn, um genügend Land für Weide und Acker zu haben
=diese Wechselseitigkeit der Nachbarstaaten führt zu Krieg
3.) Der gereinigte Staat:
Beschränkung der Bedürfnisse /Verschlankung des aufgeschwemmten Staates
Reduzierung auf die wesentlichen Funktionen des Staates (Ernährung, Verteidigung und
Regierung)
Einführung eines Wehr- oder Soldatenstandes / Wächterstandes
Politeia, Buch II: Der Wächterstand (373e-377a)
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Warum wird der Wächterstand benötigt?
- Entwicklung opulenter Staates führt zu Bevölkerungswachstum  Notwendigkeit der
Landgewinnung
- Krieg ist Mittel zur Durchsetzung und Verteidigung der Interessen des Staates.
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Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?
- Glaukons Vorschlag der Wehrpflicht steht im Gegensatz zu den Resultaten der
vorangegangenen Diskussion.
- Grundvoraussetzungen für ein verlässliches Heer:
1. Befreiung von anderen Tätigkeiten
2. Lehre und Übung der Kriegsführung
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Welche Eigenschaften müssen Wächter haben?
- Vergleich mit den Wachhunden zur Veranschaulichung
Körper
Seele
Wachsamkeit
Tapferkeit („mutvolles
Herz“)
Schnelligkeit
Verträglichkeit zu den
eigenen Leuten
Kraft
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Aus der Fähigkeit zugleich sanft zu Bekannten und angriffslustig gegenüber Fremden
zu sein leitet Platon eine „philosophisch-wissensliebende Natur“ und eine Aufnahmeund Lernfähigkeit ab.
Wie müssen die Wächter erzogen werden?
- Gymnastik für den Körper; Kunst der Musen für die Seele
- Aufgrund der Formbarkeit in jungen Jahren muss eine gezielte Auswahl der sich
eignenden Märchen und Sagen nach bestimmten Richtlinien getroffen werden.
Politeia, Buch II: Verständnis des Göttertums (377b-383c)
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Platons grundsätzliches Ziel ist es, dem um sich greifenden Sittenverfall Einhalt zu gebieten
Götter für Platon in übergeordneter Rolle
Relevante Textpassagen über Götter ab 377b
1. Gesetz zur Anerkennung und Huldigung der Götter wird thematisiert
Exemplarisch: „Gott ist doch in Wahrheit gut und also auch so darzustellen, nicht?“
Dichter usw. dürfen keine Lügen oder negative Dinge über Gott verbreiten, da Gott nach
Ansicht Platons nichts Negatives macht  Gesetz Nummer 1: „Gott ist nicht an allem,
sondern nur am Guten schuld.“ (380c)
2. Gesetz: „Ist dies also nun – mit deinem Einverständnis – die zweite Richtlinie, nach der
man über Götter dichten und sprechen soll, dass sie weder Gaukler, die sich verwandeln,
noch uns durch Lügen täuschen in Wort oder Werk!“ (383a)
Platon überzeugt seinen Dialogpartner von der Unantastbarkeit der Götter, egal welche Rolle
sie einnehmen geschieht dies nur im Sinne des guten und Gerechten
Platon übt Kritik an den Dichtern über schlechte Darstellung der Götter und Menschen
stellt Richtlinien für dichter des Idealstaates in Bezug auf Gott auf
Gott ist gut und daher nicht Ursache des Übels in der Welt
Gott ist wahr und daher wandelt er sich nicht, noch täuscht er den Menschen
absichtlicher Trug ist nur Feinden oder Wahnsinnigen gegenüber erlaubt
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