Maik Schrank Stefanie Reetz Claudia Jäckel Mirko Jablonowski PS 15041: Politisches Denken in der Antike Prof. Dr. Klaus Roth Platons Politeia II. Buch Entwicklung der Staatsprinzipien und der Wächterstand Politeia, Buch II: Problemstellung Glaukon und Adeimantos (357a-369b) Gerechtigkeit als lästige Pficht, die erfüllt werden muss, um Lohn dafür zu erhalten. (357a-358a) Verteidigung der Ungerechtigkeit, um Sokrates zu einer Verteidigung der Gerechtigkeit anzuspornen. (358b-358e) Gesetze und Verträge entstehen aus der Schwäche nicht Unrecht tun zu können. (359b) Gedankenexperiment eines vollkommen Ungerechten sowie als Gegenpol eines vollkommen Gerechten. (360e-361e) Im Diesseits schützt den Ungerechten der Schein, vor Strafen im Jenseits schützt er sich durch entsprechende Opfergaben. (361a, 366a) Politeia, Buch II: Erklärung Sokrates „Die Überlegenheit der Gerechtigkeit“ und die Entstehung der Stadt (369c-373e) Die Überlegenheit der Gerechtigkeit Die Betrachtung der Seele zur Betrachtung der Stadt Sokrates will das Wesen und den Ursprung der Gerechtigkeit zuerst im Staat erforschen und dann im menschlichen Individuum Seele und Stadt stehen zueinander Ist die Seele geordnet, ist es der Staat auch Gerät die Seele in Unordnung, wird der Staat auch ungeordnet und ungerecht sein Die Entstehung der Stadt „Eine Stadt entsteht deshalb, weil keiner von aus auf sich allein gestellt sein kann, sondern vieler anderer bedarf.“(369b) 1.) Der gesunde Staat: Politische Gemeinschaft entsteht um des Überlebens willen (ökonomischer Ursprung) Menschen finden zusammen aufgrund der Vorteile der Arbeitsteilung und der wirtschaftlichen Kooperation Der Mensch ist dem Menschen von Natur aus kein Feind Ursprung und Gestaltung des Staates wächst aus den menschlichen Grundbedürfnissen (Beschaffung der Nahrung, Wohnung, Kleidung) und auf dem Grundgesetz, dass jeder Bürger die Vielbeschäftigung vermeidet und allein das Geschäft betreibt, zu dem er die meisten natürlichen Anlagen hat Errichtung eines einfachen und natürlichen Staates In der Stadt leben vier bis fünf Menschen oder mehr (Bauern, Maurer, Schmiede, Schäfer, Händler) Markt für den Handel (Export/Import) Münzen Eine Stadt, die für das Lebensnotwendige sorgt, ist eine gesunde Stadt. Diesen Beginn kann man auch als eine Art goldenes Zeitalter ausmalen, ein Leben wie ein einziges Fest. (372 b) 2.) Der Schweinestaat-Der kranke Staat-Der aufgeschwemmte Staat: Staat in seiner Üppigkeit als Wohlstandsstaat einfache Lebensart genügt nicht mehr, weitere Güter (Liegebetten, Zukost, Weihrauch, Freundinnen und Kuchen in mannigfacher Art ebenso die Malerei, Gold und die Stickerei) müssen hinzu Folge: Vergrößerung des Staates, es bedarf also den Staat mit einer Masse von Leuten zu füllen (Künstler, Dichter, Schauspieler, Tänzer, anderes Vieh und Schweinehirten, Frisöre, Wärterinnen, Zofen usw.) Wachsen der Bedürfnisse ohne Maß und Grenze in das Unendliche Folge: Aufschwemmung des ehemals gesunden Staates; das Land ist zu klein geworden; Abtrennung vom Gebiet es Nachbarn, um genügend Land für Weide und Acker zu haben =diese Wechselseitigkeit der Nachbarstaaten führt zu Krieg 3.) Der gereinigte Staat: Beschränkung der Bedürfnisse /Verschlankung des aufgeschwemmten Staates Reduzierung auf die wesentlichen Funktionen des Staates (Ernährung, Verteidigung und Regierung) Einführung eines Wehr- oder Soldatenstandes / Wächterstandes Politeia, Buch II: Der Wächterstand (373e-377a) Warum wird der Wächterstand benötigt? - Entwicklung opulenter Staates führt zu Bevölkerungswachstum Notwendigkeit der Landgewinnung - Krieg ist Mittel zur Durchsetzung und Verteidigung der Interessen des Staates. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein? - Glaukons Vorschlag der Wehrpflicht steht im Gegensatz zu den Resultaten der vorangegangenen Diskussion. - Grundvoraussetzungen für ein verlässliches Heer: 1. Befreiung von anderen Tätigkeiten 2. Lehre und Übung der Kriegsführung Welche Eigenschaften müssen Wächter haben? - Vergleich mit den Wachhunden zur Veranschaulichung Körper Seele Wachsamkeit Tapferkeit („mutvolles Herz“) Schnelligkeit Verträglichkeit zu den eigenen Leuten Kraft - Aus der Fähigkeit zugleich sanft zu Bekannten und angriffslustig gegenüber Fremden zu sein leitet Platon eine „philosophisch-wissensliebende Natur“ und eine Aufnahmeund Lernfähigkeit ab. Wie müssen die Wächter erzogen werden? - Gymnastik für den Körper; Kunst der Musen für die Seele - Aufgrund der Formbarkeit in jungen Jahren muss eine gezielte Auswahl der sich eignenden Märchen und Sagen nach bestimmten Richtlinien getroffen werden. Politeia, Buch II: Verständnis des Göttertums (377b-383c) Platons grundsätzliches Ziel ist es, dem um sich greifenden Sittenverfall Einhalt zu gebieten Götter für Platon in übergeordneter Rolle Relevante Textpassagen über Götter ab 377b 1. Gesetz zur Anerkennung und Huldigung der Götter wird thematisiert Exemplarisch: „Gott ist doch in Wahrheit gut und also auch so darzustellen, nicht?“ Dichter usw. dürfen keine Lügen oder negative Dinge über Gott verbreiten, da Gott nach Ansicht Platons nichts Negatives macht Gesetz Nummer 1: „Gott ist nicht an allem, sondern nur am Guten schuld.“ (380c) 2. Gesetz: „Ist dies also nun – mit deinem Einverständnis – die zweite Richtlinie, nach der man über Götter dichten und sprechen soll, dass sie weder Gaukler, die sich verwandeln, noch uns durch Lügen täuschen in Wort oder Werk!“ (383a) Platon überzeugt seinen Dialogpartner von der Unantastbarkeit der Götter, egal welche Rolle sie einnehmen geschieht dies nur im Sinne des guten und Gerechten Platon übt Kritik an den Dichtern über schlechte Darstellung der Götter und Menschen stellt Richtlinien für dichter des Idealstaates in Bezug auf Gott auf Gott ist gut und daher nicht Ursache des Übels in der Welt Gott ist wahr und daher wandelt er sich nicht, noch täuscht er den Menschen absichtlicher Trug ist nur Feinden oder Wahnsinnigen gegenüber erlaubt