Aufgabenvorschlag 1 – Erwartungshorizont Der nachfolgende „Erwartungshorizont“ ist als Orientierungsrahmen zu verstehen. Für gleichwertige Leistungen ist die Vergabe der BWE entsprechend vorzunehmen. Teilaufgabe 1.1 unterrichtliche Vorraussetzungen Kernkompetenzen erwartete Leistung Molekularbiologie Viele Nukleotide (aus Desoxyribose, Base, Phosphat) über Phosphatbidung zu Bau der DNA Polynukleotid verbunden; komplementäre Basenpaarung (A-T, G-C) zu parallelem Themenbereich: Funktionszusammenhänge gegenläufigem Strang; Doppelstrang; Doppelhelix BWE AFB 25P. I 25P. II 12P. III Erforderliche Kompetenzen: Umgang mit dynamischen und komplexen Modellen präzise begriffliche Erfassung biologischer Probleme und Sachverhalte Anwendung biologischer Modelle und Überprüfung deren Gültigkeit 1.2 Proteinbiosynthese Transkription bei Eukaryoten Die EST-Sequenzierung ist den Schülern aus dem Unterricht nicht bekannt. Themenbereich: Funktionszusammenhänge Die im Zellkern durch Spleißen der prä-mRNA entstandene reife mRNA gelangt aus dem Zellkern und wird im Reaktionsgefäß mit der reversen Transkriptase versetzt, Reverse Transkriptase verbindet DNA-Nukleotide, die komplemetär zu reifer mRNA angelagert wurden zu cDNA, cDNA enthält nur Exons, funktionsfähige DNA, mRNA wird abgebaut Erforderliche Kompetenzen: Informationsquellen erschließen und nutzen Modellvorstellungen entwickeln und ggf. modifizieren 2.1 Diskussion zu ethischen Aspekten in Mögliche Argumente: der modernen Biologie am Beispiel der Vorteile: - im Labor zu halten und leicht zu vermehren Anwendung von Kenntnissen in der - Geringe Gesamtzahl von Zellen Gentechnik - Hoher Anteil von Stammzellen (30%) Dieses Beispiel ist den Schülern aus dem - Schnelle Regeneration Unterricht nicht bekannt. - Universalität der Struktur und Funktion der genetischen Themenbereiche: vernetzte Systeme und Information, dadurch Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Menschen Funktionszusammenhänge (Eukaryoten) - Schnelle Generationsfolge möglich - Ethisch eher unbedenkliches Klonen von Geweben und ganzen Organismen möglich (Experimente mit taxonomisch vom Menschen weit entfernten Organismen) Nachteile: - taxonomische und damit organisatorische und physiologische Unterschiede, die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Menschen problematisch erscheinen lassen - EST-Sequenzierung erfasst nur aktive Gene, Möglichkeit der Beeinflussung durch andere (Regulations-)Gene eigene Wertung/Stellungnahme: Das Überwiegen von Vorteilen aus biologischer aber vor allem ethischer Sicht, sollte die Wertung bestimmen. Erforderliche Kompetenzen Tragweite, Grenzen und gesellschaftliche Relevanz biowissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden reflektieren und bewerten 3.1 Materialauswertung an Beispielen von Beziehungen der Organsimen zur Umwelt Wirkung abiotischer und biotischer Faktoren Dieses Beispiel ist den Schülern aus dem Unterricht nicht bekannt. Themenbereich: vernetzte Systeme C. alpina im Oberlauf des Bachsystems bei einer mittlerer Wassertemperatur im Juli zwischen 3°C und maximal 6/7°C, bevorzugt kühleres Wasser P. felina im mittleren Teil des dargestellten Bachsystems im Temperaturbereich zwischen 8°C bis maximal 12°C D. gonocephala im Temperaturbereich über 12°C, bis 16°C Unterschiedliche Temperaturbereiche (P. alpina scheinbar extrem stenotherm, dagegen D. gonocephala eurytherm) Evtl. Anwendung folgender Begriffe: ökologische Potenz, Konkurrenzausschluss, ökologische Nischen 25P. II 13P. III Erforderliche Kompetenzen: komplexe und dynamische Vielfaktorensysteme wie Organismen und Ökosysteme untersuchen, analysieren und Zusammenhänge klären 3.2 Stoffwechsel unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte Wirkung abiotischer und biotischer Faktoren Themenbereiche: Funktionszusammenhänge und vernetzte Nahrungskonkurrenz Konkurrenzausschluss z.B.: - Für Überleben und Fortpflanzung ist Energieversorgung und damit Nahrungsaufnahme (und Sauerstoffversorgung bestimmend) - Die Kriechgeschwindigkeiten von P.f. ist bei 10°C und bei D.g. bei 14°C jeweils doppelt so hoch wie bei C.a. - Also: C.a. hat bei geringer Wassertemperatur höhere Systeme - Kriechgeschwindigkeit und damit bei Jagd auf Nahrung erfolgreicher, konkurrenzstärker; P.f. und D.g. bei höheren Temperaturen entsprechend konkurrenzstärker D. g. ist als langsamste Planarie am konkurrenzschwächsten, kann nur dort existieren, wo die beiden anderen Arten physiologisch nicht vorkommen Erforderliche Kompetenzen Informationsquellen erschließen und nutzen Naturwissenschaftliche Modelle anwenden und deren Gültigkeitsbereich überprüfen Die Grundlagen für die Lösungen der Aufgabe 3 wurden überwiegend während der Jahrgangsstufe 11, die für die Aufgaben 1 und 2 vor allem während der Jahrgangsstufe 12 gelegt. Die Schüler erhalten den Aufgabenvorschlag 1 in einem farbigen Ausdruck.