http://www.netdoktor.de/ Was ist eine Computer-Tomographie? Die Computer-Tomographie ist ein spezielles Röntgenverfahren, das Querschnittsbilder verschiedener Körperregionen liefert. Wie funktioniert die Computer-Tomographie? Das Gerät erzeugt einen schmalen Röntgenstrahl (Fächerstrahl). Dieser durchdringt die gewünschte Körperstelle und wird innerhalb des Körpers durch die verschiedenen Strukturen (z.B. Haut, Fett, Muskel, Organe, Knochen) unterschiedlich stark abgeschwächt. Genau gegenüber der Röntgenröhre befindet sich eine Vielzahl von Sensoren (Detektoren), die das abgeschwächte Signal empfangen, elektronisch aufbereiten und an einen Computer zur Auswertung weiterleiten. Dieser Vorgang wiederholt sich immer wieder aus verschiedenen Richtungen. So werden verschiedene Ansichten (Projektionen) der gleichen Schicht erzeugt und im Computer zu einem Graustufenbild umgerechnet. Auf einem Bildschirm oder Röntgenfilm kann man das Bild betrachten und auswerten. Die CT-Aufnahme ist übersichtlicher als ein normales Röntgenbild. Dank der besseren Kontrastabstufung kann der Arzt verschiedene Gewebearten wie Knochen, Muskeln oder Fett besser unterscheiden. Durch den Einsatz von Kontrastmitteln lässt sich dies noch optimieren. Im Gegensatz zu Röntgenaufnahmen, die nur aus einer Richtung gemacht werden, kreist die Strahlenquelle beim CT rund um den Körper. Auf dem Bild gibt es deshalb keine Überlagerungen von Gewebe. Außerdem lässt sich mit Hilfe eines Computers ein dreidimensionales Bild erzeugen. Die Spiral-Computer-Tomographie ist eine Weiterentwicklung der Computertomographie. Hier dreht sich die Röntgenröhre spiralförmig und kontinuierlich um den Patienten, wobei größere Körperabschnitte fortlaufend dargestellt und zu einem dreidimensionalen Bild zusammengebaut werden können. So erhält man ein genaueres Bild der Gewebe. Wichtig ist es, die Atemkommandos aus dem Lautsprecher zu beachten, da sich viele Organe mit der Atmung verschieben. Moderne CT-Geräte arbeiten mit großer Genauigkeit und Schnelligkeit. Die Geräte der neuesten Generation verfügen sogar über zwei parallele Röntgenquellen, die drei Mal pro Sekunde um die Brust kreisen und so auch vom bewegten Herz scharfe Bilder aufnehmen können. Wann wird die CT angewendet? Es gibt sehr viele Gründe für den Einsatz der Computer-Tomographie. Entsprechend heißt dieses Verfahren auch "Arbeitspferd der Radiologie". Es gibt folgende Möglichkeiten: CT des Kopfes (CCT, kraniale Computer-Tomographie)Bei Verdacht auf Blutungen, Erweiterung von Blutgefässen, Gehirntumoren, Gehirnödemen (Schwellungen durch Wasseransammlung), aber auch bei degenerativen oder altersbedingten Veränderungen, Schlaganfall (Apoplexie), Verdacht auf Schädelbruch. Ganzkörper-CT Zur Suche nach Tumoren, Abszessen (Eiter-Ansammlung) und Zysten (Flüssigkeitsansammlungen) im Brust- und Bauchraum, zur Verlaufskontrolle bei bekannten Tumoren und Veränderungen der inneren Organe (z. B. Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse, Niere). Skelett-CT Zur Suche nach Bandscheibenvorfällen, bei Osteoporose und anderen degenerativen Veränderungen oder Knochenbrüchen (Frakturen). CT des Herzens Mit der Herz-CT ist eine dreidimensionale Darstellung der Herzkranzgefäße und deren Veränderungen möglich. Darstellbar sind Verkalkungen und Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen als Zeichen einer beginnenden Arteriosklerose. Darm CT (virtuelle Koloskopie) Die CT-Darmuntersuchung kann, ähnlich wie die Koloskopie, Polypen im Darm erkennen. Damit kann sie bei der Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt werden. Allerdings wird sie derzeit von den Fachgesellschaften nicht ausserhalb von Studien empfohlen. Was ist im Vorfeld zu beachten? Schwangere dürfen aufgrund der hohen Strahlenbelastung nicht mittels CT untersucht werden. Bei Untersuchungen von Magen, Darm und Beckenraum sollte der Patient am Tag vor der Untersuchung nichts Blähendes essen und mindestens zwei Stunden vor der Untersuchung nüchtern sein, also in diesem Zeitraum nichts essen und trinken. Die Aussagekraft einer CT-Aufnahme lässt sich durch Kontrastmittel erheblich steigern, die über die Vene in den Körper gespritzt werden. Bei Überempfindlichkeit gegen das Röntgenkontrastmittel, bei Einnahme bestimmter Diabetesmedikamente (Metformin), bei schlechter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), beim Plasmozytom und bei Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) darf die Untersuchung jedoch nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen erfolgen. Bei einem CT des Magen-Darm-Traktes beispielsweise muss der Patient etwa eine Stunde vor der Untersuchung ein Kontrastmittel trinken. Bei einer Untersuchung des Beckenbereiches soll er das Kontrastmittel zwei Stunden vorher einnehmen. Wie läuft eine CT ab? Die Untersuchung findet im Liegen statt. Zum Beginn der Untersuchung fährt die Liege in das CT-Gerät. Zum Schutz vor der Röntgenstrahlung verlässt das Bedienungspersonals während der Untersuchung den Raum. Sie bleiben aber immer über eine Gegensprechanlage verbunden. Je nach gewünschtem Untersuchungsgebiet bewegte sich die Liege auch während der Untersuchung durch die Öffnung des Gerätes. Der Patient sollte während der Untersuchung so entspannt und ruhig wie möglich liegen und die Atemanweisungen des Personals genau befolgen. Die Untersuchungsdauer hängt von der Fragestellung, dem zu untersuchenden Gebiet und der Leistung des CT-Gerätes ab. Sie beträgt zwischen drei und fünfzehn Minuten. Mögliche Komplikationen Die Untersuchung selbst ist abgesehen von der Strahlenbelastung völlig ungefährlich und schmerzfrei. Manche Patienten entwickeln ein Wärmegefühl, wenn das Kontrastmittel gespritzt wird; es verschwindet aber schnell wieder. Sehr selten kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen gegen das Kontrastmittel, die sich durch Niesreiz, Schwindel, Übelkeit oder Kopfschmerzen äußert. Sie ist aber in der Regel mit Medikamenten zu beherrschen. In wenigen Fällen tritt Kontrastmittel im Bereich der Einstichstelle für den Gefäßzugang aus der Vene in das umliegende Gewebe aus. Das führt eventuell zu Brennen und Schmerz. Informieren Sie sofort das betreuende Personal, wenn eines dieser Symptome auftritt. Alternative Untersuchungen Bei Knochenerkrankungen ist die klassische Röntgenaufnahme eine Alternative. Bei Erkrankungen der Weichteile (Organe, Muskel, Knorpel oder Gehirn) ist die KernspinTomographie (Magnet-Resonanz-Tomographie, NMR, MRT) eine Alternative. Nicht zu vergessen ist bei diesen Erkrankungen auch die Ultraschall-Untersuchung (Sonographie). Sie ist leicht zu handhaben, kostengünstig und gibt bei vielen Fragestellungen einen guten und wegweisenden Überblick. Handelt es sich um Erkrankungen von Herz und Gefäßen, wird häufig eine HerzkatheterUntersuchung oder Angiographie angewandt. Beide Methoden sind Röntgenuntersuchungen, bei denen Kontrastmittel verwendet werden.