Untersuchung einer unbekannten Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) organischen Substanz 1 Mischbarkeit / Polarität Über die Mischbarkeit mit polaren oder unpolaren Flüssigkeiten können Rückschlüsse auf die Polarität der zu untersuchenden, unbekannten Substanz gezogen werden. Im Falle der Mischbarkeit mit einer anderen Flüssigkeit sollte eine einzige, homogene Phase entstehen, während zwei voneinander abgrenzbare Phasen ein Indiz für fehlende Mischbarkeit wären. Geräte: Becherglas, Pipette, Glasstab Chemikalien: unbekannte Flüssigkeit, Wasser, Benzin Durchführung: Zunächst wird die Mischbarkeit mit Wasser untersucht, indem die unbekannte Substanz im Becherglas zu etwas Wasser gegeben und anschließend mit einem Glasstab gerührt wird. Die selbe Vorgehensweise wird mit Benzin und der unbekannten Substanz wiederholt. Auswertung: Skizziere die Versuchsbeobachtungen nach Mischversuchen mit Wasser und mit Benzin. Welche Unterschiede konnten beobachtet werden? Was bedeutet das Versuchsergebnis für die Polarität des unbekannten Stoffes? Lösung (Auswertung) Beim Mischversuch mit Wasser entsteht eine homogene Phase, während sich beim Mischversuch mit Benzin zwei klar voneinander abgrenzbare Phasen bilden. Es kann hieraus gefolgert werden, dass es sich bei der unbekannten Substanz um eine polare F Flüssigkeit handelt. Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) 2 Dichtebestimmung einer unbekannten flüssigen organischen Verbindung Methode 1: Dichtebestimmung mittels Messkolben Material: Messkolben (20-25 mL), Feinwaage Durchführung: Die Masse des Messkolbens wird zunächst bestimmt. Anschließend wird die unbekannte Flüssigkeit in den Messkolben gefüllt und dieser erneut gewogen. Aus der Differenz wird die Masse der Flüssigkeit bestimmt. Auswertung: Die Dichte (ρ) eines Stoffes lässt sich über Masse (m) und Volumen (V) des Stoffes bestimmen: Bestimmung der Masse der Verbindung: m(Messkolbenvoll) – m(Messkolbenleer) = m(Verbindung) Das Volumen ist dem Volumen des Messkolbens zu entnehmen. Beispiel: m(Verbindung) 20,5635g = m(Messkolbenvoll) – m(Messkolbenleer) = 40,3052g – = 19,7417g V(Verbindung) = 25 mL ( da 25 mL Messkolben verwendet wurde) Daraus ergibt sich eine Dichte von 0,7897 g/mL bzw. g/cm3 (bei Raumtemperatur). Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) 3 Methode 2: Dichtebestimmung mittels Aräometer Eine Messung mittels Aräometer nutzt das archimedische Prinzip, das besagt, dass ein Körper soweit in eine Flüssigkeit eintaucht, bis die Gewichtskraft des eingetauchten Körpers gleich der Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit ist. Dabei gilt: je kleiner die Dichte einer Flüssigkeit, desto weiter taucht ein Körper gleichen Gewichts ein. Material: Becherglas oder Gefäß mit der zu untersuchenden Verbindung, diverse Aräometer Durchführung: Hintereinander werden verschieden skalierte Aräometer in die zu untersuchende Flüssigkeit getaucht, bis man ein Aräometer gefunden hat, das weder ganz herausragt noch ganz untertaucht. Nun lässt sich an der Skala die entsprechende Dichte ablesen. Methode 3 (am genauesten): Dichtebestimmung mittels Pyknometer Das Pyknometer besteht aus einem Glaskolben mit einem speziellen Schliffstopfen, der eine Kapillare enthält. Material: Pyknometer, Waage, Temperierbad Durchführung: Das Pyknometer muss vor der Benutzung völlig sauber und trocken sein. Nun wiegt man das leere Pyknometer (mit Stopfen!). Anschließend wird es mit der zu untersuchenden Flüssigkeit befüllt und im Wasserbad auf 20°C temperiert (ohne Stopfen) Ggf. müssen Schwankungen im Füllstand ausgeglichen werden, bis keine Änderung mehr eintritt. . Dann setzt man den Stopfen auf und zwar so, dass beim Einsetzen des Stopfens etwas Flüssigkeit aus der Kapillare heraustritt. So geht man sicher, dass das Pyknometer tatsächlich vollständig gefüllt ist. Das Pyknometer wird außen trocken gewischt und die Masse des befüllten Pyknometers bestimmt. Auswertung: Die Dichte (ρ) eines Stoffes lässt sich über Masse (m) und Volumen (V) des Stoffes bestimmen: Bestimmung der Masse der Verbindung: m(Pyknometervoll) – m(Pyknometerleer) = m(Verbindung) Das Volumen ist dem Volumen des Pyknometers zu entnehmen. Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) Siedepunktbestimmung verschiedener Alkanole Chemikalien: Ethanol Butanol Propanol Hexanol Wasser Geräte: Großes Becherglas Thermometer Reagenzglas Durchführung: Füllen Sie jeweils das Becherglas bzw. den Rundkolben zur Hälfte mit Wasser. Erhitzen Sie bis zum Siedepunkt des Wassers. Stellen Sie jetzt ein Reagenzglas mit dem zu untersuchenden Alkanol in das Becherglas und notieren Sie alle 10 Sekunden die Temperatur bis zum Siedepunkt des Alkanols. Führen Sie diesen Versuch mit allen 4 Alkanolen durch. Auswertung: Vergleichen Sie die gefundene Siedetemperatur mit der tatsachlichen Siedetemperatur. Vergleichen Sie die Siedetemperatur auch mit dem entsprechenden Alkan (Propanol mit Pentan). Welche Temperaturdifferenz gibt es und wie ist sie zu erklären? 4 Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) 5 Die Beilsteinprobe Mit Hilfe der Beilsteinprobe lassen sich Verbindungen auf Halogene hin überprüfen. Dazu wird die Probe auf einem zuvor oxidierten Kupferblech oder mit Hilfe eines Kupferdrahtes in den nicht leuchtenden Bereich einer Gasbrenner-Flamme gehalten. Wenn sich die Flamme dabei grün bis blaugrün verfärbt, so kann die Probe ein Halogen enthalten. Die Grünfärbung der Flamme würde dann durch entstehende Kupferhalogenide verursacht. Der Nachweis ist nicht eindeutig, da einige organische Stickstoffverbindungen die Flamme ebenfalls grün färben können. Zudem muss das Kupferblech vorher in der Bunsenbrennerflamme gründlich ausgeglüht werden, da schon Spuren von Halogenen auf dem Blech (z.B. aus Ammoniumchlorid, das sich im Chemikalienraum leicht aus HCl und NH3 bildet) ein falsch-positives Ergebnis verursachen können. (nach wikipedia) Material: Kupferdraht, Bunsenbrenner, zu untersuchende Verbindung Durchführung: Der Kupferdraht wird in der Flamme des Brenners zunächst ausgeglüht. Dann lässt man ihn abkühlen bevor man ihn in die zu untersuchende Substanz taucht. Der Draht mit der Substanz wird nun in die nicht leuchtende Flamme des Brenners gehalten. www.dbu.de Auswertung: Nimmt die Flamme eine grünliche Färbung an, so deutet dies auf eine halogenhaltige Verbindung hin. Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) 6 Qualitativer Kohlenstoff- und Wasserstoffnachweis in organischen Verbindungen Chemikalien Name Formel Menge R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbole Bemerkung Unbekannte organische Verbindung Calciumhydroxid-Lsg. Ca(OH)2 aq -- -- -- “Kalkwasser” Kupfersulfat wasserfrei CuSO4 einige mL 0,5 g 2236/3750/53 22-60-61 Xn, N Trocknen des Pentahydrats (blau) bis zur Farblosigkeit Materialien 1 kleine Glasschale, 1 großes Becherglas 1 Glasplatte 1 Feuerzeug 1 Spatel Versuchsdurchführung Beobachtung Auswertung Versuchsaufbau Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) 7 Entsorgung Die übrig gebliebene Calciumhydroxidlösung wird neutralisiert in den anorganischen Abfall entsorgt. Eventuell verwendetes Kupfersulfat-Pentahydrat kann nach erneuter Trocknung im Trockenschrank wieder verwendet werden. Versuchsdurchführung Zum indirekten Nachweis von Kohlenstoff und Wasserstoff entzündet man die zu testende Substanz (in diesem Fall ein Alkohol) in einer Glasschale in einem Becherglas großen Becherglas, welches auf dem Boden einige mL klare Calciumhydroxidlösung enthält. Anschließend wird dieses zügig z.B. mit einer Glasplatte verschlossen, so dass das gebildete Gas darin eingeschlossen wird und schüttelt ein wenig. Um den Wasserstoff indirekt nachzuweisen kann das Kondensat an der zuvor trockenen Glasplatte genutzt werden. Dann gibt man eine Spatelspitze trockenes Kupfersulfat an eine Stelle der Glasplatte, an der sich viel Kondensat befindet. Beobachtung Das Kalkwasser in dem Becherglas bildet nach Umschwenken eine trübe Lösung. Gibt man auf die Glasplatte eine Spatelspitze wasserfreies Kupfersulfat (weiß) auf das entstandene Kondensat, so färbt sich das Kupfersulfat sofort blau. Fachliche Analyse Beim Verbrennen des Alkohols (z.B. Ethanol C2H5OH) entsteht durch Reaktion mit Luftsauerstoff aus dem enthaltenen Kohlenstoff Kohlenstoffdioxid und aus dem enthaltenen Wasserstoff Wasser. Prüft man nun wie oben beschrieben die Bildung von CO2 und H2O, so handelt es sich um einen indirekten Nachweis, da nur die entstandenen Produkte der Elemente Kohlenstoff und Wasserstoff nachgewiesen werden. Verbrennen des Ethanols: C2H5OH + 3 O2 2 CO2 + 3 H2O Nachweis des entstandenen Kohlenstoffdioxids: CO2 + Ca(OH)2 aq CaCO3 + H2O Bei Vorhandensein von Kohlenstoffdioxid trübt sich das Kalkwasser auf Grund der Bildung und des Ausfallens von Calciumcarbonat. Nachweis des entstandenen Wassers: CuSO4 + 5 H2O weiß Cu(H2O)4 SO4 * H2O blau Gibt man zu dem bei der Verbrennung des Ethanols entstandenen Kondensat eine Spatelspitze wasserfreies, weißes Kupfersulfat, so färbt sich dieses blau, da es sich bei dem Kondensat um das entstandene Wasser handelt. Dieses verdrängt die Sulfat-Ionen, bildet einen TetraaquaKomplex und verändert so die Energieniveaus der d-Elektronen des Kupfers, woraus die blau Farbe des neu entstandenen Komplexes beruht. Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) 8 Didaktisch-methodische Analyse Dieser Versuch eignet sich besonders gut zur Einführung in die Organische Chemie, da er gleichzeitig einen Nachweis für Kohlenstoff und Wasserstoff darstellt. Man sollte ihn vor allen anderen qualitativen Nachweisen wie z.B. dem Stickstoffnachweis etc. als Schüler- oder Lehrerversuch durchführen, damit die Schüler verstehen, dass es sich bei den zwei nachgewiesenen Elementen um die wichtigsten in der organischen Chemie handelt. Dadurch haben die Schüler die Möglichkeit mit der Organischen Chemie Moleküle zu assoziieren, die immer Kohlenstoff und Wasserstoff enthalten. Da es sich bei dem Versuch um eindeutige Nachweise handelt, die eigentlich immer klappen, könnte man den Schülern verschiedene organische und anorganische Stoffe geben, die sie aufgrund der oben beschriebenen Reaktionen als Organisch oder Anorganisch einordnen. Dadurch könnte eine gewisse Neugierde entstehen, mehr über die untersuchten organischen Stoffe herauszufinden. Die Effekte sind bei diesem Versuch sehr gut sichtbar, vor allem der Wassernachweis mit trockenem Kupfersulfat ist sehr effektvoll, da bei Anwesenheit von Wasser sofort eine Blaufärbung auftritt. Hierzu müsste der Lehrer nur genügend Kupfersulfat vortrocknen, was aber kein großer Aufwand ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt diesen Versuch in der Klasse durchzuführen oder durchführen zu lassen, da er mit geringem Zeit- und Arbeitsaufwand tolle und einsichtige Ergebnisse liefert. Literatur 1. Tausch / von Wachtendonk, , Stoff-Formel-Umwelt - Chemie Sekundarstufe II, Kapitel 1.1: Qualitative Elementaranalyse, (S. 2): Mischung aus Versuch 2.3 und 2.4. 2. Cuny, Weber: Chemie. Welt der Stoffe. Hannover 1975. Seite 167. Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) 9 Qualitativer Sauerstoffnachweis in organischen Verbindungen mittels Magnesium Chemikalien Name Formel Menge R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbole Unbekannte organische Verbindung Magnesiumpulver Sand Mg SiO2 1g 2g 15-17 -- 26-36 -- F -- Materialien Bemerkung Versuchsaufbau 1 schwer schmelzbares Reagenzglas Magnesium 1 durchbohrter Gummistopfen 1 Gewinkeltes Glasrohr, zur Spitze ausgezogen (rechtwinklig gebogene Pasteurpipette) 1 Spatel Sand Sandmit mit Ethanol 1 Pipette mit Pitettenhütchen organischer 1 Bunsenbrenner Verbindung Stativmaterial Indikatorpapier Grundlagen Der in einer organischen Substanz enthaltene Sauerstoff wird durch ein z.B.: gebunden. Das sich bildende - oder durch weitere Reaktionen, z.B. : mittel wird am Aussehen identifiziert. Versuchsdurchführung Beobachtung Auswertung Entsorgung Sand und Magnesium werden in die Feststofftonne entsorgt. Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) 10 Grundlagen Der in einer organischen Substanz enthaltene Sauerstoff wird durch ein Reduktionsmittel z.B.: Magnesium gebunden. Das sich bildende Magnesiumoxid wird am Aussehen – weißer Feststoff - oder durch weitere Reaktionen, z.B. : Reaktion mit Wasser bildet Hydroxid, identifiziert. Versuchsdurchführung Ein Reagenzglas wird ca. 2 cm hoch mit Sand gefüllt, welcher mit wenigsten 1,0 mL der unbekannten organischen Verbindung durchfeuchtet wird. Das Reagenzglas wird annähernd waagerecht an einem Stativ befestigt, das Magnesiumpulver wird vor das FlüssigkeitSandgemisch platziert und das Reagenzglas mit dem durchbohrten Gummistopfen mit gewinkelter Pasteurpipette verschlossen. Nun erwärmt man den durchfeuchteten Sand kurz und vorsichtig, so dass die restliche Luft durch die entstehenden Gase aus dem Reagenzglas verdrängt wird. Anschließend wird das Magnesiumpulver bis zum selbständigen Ablauf einer sichtbaren Reaktion erhitzt; dabei wird hin und wieder der Sand leicht erhitzt und versucht, die an der Pipettenspitze austretenden Gase zu entzünden. Nach Beendigung der Reaktion wird der Bereich des Magnesiums mit einem feuchten Streifen pH-Papier untersucht. Beobachtung Die austretenden Gase erweisen sich als brennbar; teilweise kommt es zu 10-15 cm hohen Stichflammen. Nach dem Erkalten zeigen die Magnesiumspäne einen weißen Belag. Berührt man diese mit feuchtem pH-Papier so zeigt sich, dass dieser basisch reagiert. Fachliche Analyse Durch das anfängliche leichte Erhitzen des Alkohols geht eine gewisse Menge in die Gasphase und verdrängt dort vorhandenen Sauerstoff, so dass es nicht zu einer Verbrennung des Magnesium oder des Alkohols kommen kann. Stattdessen kommt es zu einer Reaktion, in der der Alkohol als Oxidationsmittel wirkt (hier die Reaktion mit Ethanol): C2H5OH + Mg 2 C + 3 H2 + MgO Der entstehende Wasserstoff führt dann zu der beobachteten Flamme an der ausgezogenen Spitze. Magnesiumoxid reagiert als typisches Metalloxid bei Kontakt mit Wasser über das Hydroxid basisch, was durch das feuchte pH-Papier nachgewiesen wird. MgO + H2O Mg(OH)2 Mg(OH)+ + OH- Didaktisch-methodische Analyse Der Versuch ist einfach und kostengünstig in der Schule durchführbar. Allerdings birgt er auch einige Schwierigkeiten bei der Durchführung. Zum Teil lässt sich das austretende Gas nicht entzünden, zum Teil, entzündet sich das Magnesiumpulver (man kann es auch mit Magnesiumspänen und nicht zum Glühen gebracht wurden, so dass MgO nicht in ausreichender Menge gebildet wurde. Als Sauerstoffnachweis ist diese Reaktion den Schülern einsichtig, während das Brennen der Gase nicht zwingend die Anwesenheit von Wasserstoff nachweist, denn das könnte auch nicht reagierte Ethanoldämpfe sein. Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) 11 Zudem ist den Nachweis auf solche Verbindungen beschränkt, die leicht in die Gasphase übergehen und gegenüber Magnesium als Oxidationsmittel auftreten, was diese Reaktion als allgemeinen Sauerstoffnachweis ausschließt. Literatur Tausch / von Wachtendonk, , Stoff-Formel-Umwelt - Chemie Sekundarstufe II, Kapitel 1.1: Qualitative Elementaranalyse, (S. 2): Versuch 2.8. Untersuchung einer unbekannten Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) organischen Substanz 12 Molmassenbestimmung (Malewski / Meyer) Theoretischer Hintergrund: Laut dem Satz von Avogadro nehmen die selben Stoffmengen n (Anzahl der Teilchen in mol) gasförmiger Stoffe bei gleichen Bedingungen (Temperatur und Druck) das gleiche Volumen ein. Bei Normbedingungen (T = 0°C, p = 1013 hPa) beträgt dieses Molvolumen (Volumen der Stoffmenge n = 1 mol) VM = 22,4 l / mol. Unter Annahme der üblichen Laborbedingungen (Zimmertemperatur von TZ = 200 C und p = 1000 hPa) beträgt das Molvolumen VM = 24 l / mol. Diese Gesetzmäßigkeit kann man auch dazu verwenden, die molare Masse M leicht verdampfbarer Flüssigkeiten zu berechnen. Hierzu überführt man eine Probe der Flüssigkeit bei Zimmertemperatur in den Gaszustand und bestimmt das Gasvolumen. Geräte: Flasche mit seitlichem Ansatz und dazu passendem Gummistopfen, Dreiwegehahn, U-förmiges Glasrohr – gefüllt mit Glycerin als Sperrflüssigkeit, Kolbenprober, Stativmaterial, Gummischlauch, Messpipette, Glaskügelchen Chemikalien: unbekannte Flüssigkeit, deren molare Masse bestimmt werden soll Durchführung: Baue die Apparatur gemäß folgender Skizze zusammen Sauge mit der Pipette eine definierte Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit (Empfehlung: V = 0,1 ml) auf und notiere diesen Volumenwert. Entleere die aufgenommene Flüssigkeit in die Glasflasche und verschließe diese schnellstmöglich wieder. Überführe nun durch Schütteln der Glasflasche (ca. 2 Minuten) die gesamte Flüssigkeit in den Gaszustand. Bewege dabei den Kolben des Kolbenprobers vorsichtig, so dass das Manometer immer Gleichstand anzeigt. Wenn sich keine Veränderung mehr zeigt, notiere dir den Messwert. Auswertung: Da zur Berechnung der verdampften Stoffportion die Dichte der Flüssigkeit benötigt wird, musst du den experimentell bestimmten Dichtewert hier verwenden. Ermittle nun die molare Masse M der Flüssigkeit: Berechne hierzu zunächst mit Hilfe der Dichte des unbekannten Stoffes und dem eingesetzten Volumen die Masse der Stoffportion. Über einen einfachen Dreisatz kannst du anschließend unter Zuhilfenahme des Messwertes zum Dampfvolumen die Molmasse des unbekannten Stoffes berechnen. Arbeitsblatt : Einführung in die Aklanole (E2/G8) Lösung (Auswertung) Messwerte Probe = 0,79 g / ml VProbe = 0,1 ml VDampf = 54 ml Rechnung m= x V = 0,79 g / ml x 0,1 ml = 0,079 g Dreisatz: 54 ml (gemessenes Dampfvolumen) 24.000 ml (Molvolumen) 0,079 g M (Molmasse) M = 0,079 g x 24000 ml / 54 ml = 35,11 g / mol => Vorschlag für die mögliche Summenformeln (Fehleranalyse!) /Strukturformeln 13