Erkenntnisphilosophie

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Erkenntnisphilosophie
Immanuel Kant (1724 –1804) ist ganz sicher ein Begründer unserer westlichen
Kultur. Seine Erkenntnistheorie ist die Grundlage unserer Wissenschaft. Er hat die
Metaphysik zu der Grundlage jeder wissenschaftlichen Erkenntnis formuliert. Nach
ihm ist jede Erfahrung zuerst von den Sinnen abhängig. Kant ist zwar zunächst der
herrschenden Lehre seiner Zeit (Leibniz-Wolff) gefolgt und hat den sogenannten
Rationalismus akzeptiert. Ab 1760 etwa vollzog sich ein Wandel in seinem Denken,
der vor allem von den Philosophen John Locke und David Hume in Gang gesetzt
wurde.
Der folgende Diskurs behandelt weniger die zeitliche Abfolge der unterschiedlichen
philosophischen Schulen, sondern vielmehr die verschiedenen, widerstreitenden
Weltbilder, die letztlich zu der heutigen Sicht der Dinge geführt haben.
In der Zeit bevor Immanuel Kant sein grundlegendes Werk „Kritik der reinen
Vernunft“ veröffentlicht hat (1781) beherrschte der Rationalismus in verschiedenen
Ausprägungen die Welt. Sein herausragender, typischer Vertreter ist Benedictus
(Baruch) Spinoza (1632-1677). Sein Weltbild soll hier erläutert werden, weil es in
Kontrast zu der die westliche Kultur prägenden Anschauung steht. Steht man dem
Kant’schen Weltbild in der heutigen Zeit skeptisch gegenüber, so lohnt sich ein Blick
in die Gedankenwelt vor der Ära Kant.
Der Rationalismus gesteht allein dem Verstand und der Logik eine wahre Erkenntnis
zu. Ist eine Grundlage gegeben, so kann die Welt daraus logisch entwickelt werden.
Sie setzt sich nach Spinoza wie in der Geometrie aus unveränderlichen Gesetzen
zusammen. Wie im Dreieck die Winkelsumme immer 180 Grad ist, so ist die Welt
nach feststehenden Gesetzen verknüpft, die sich rational ergründen lassen. Die Zeit
ist kein ablaufender, dynamischer Vorgang, sondern eine Eigenschaft der
Substanzen. Insofern gibt es bei Spinoza auch keine Ursache-Wirkungs-Beziehung.
Die Dinge (die Substanzen) bringen alle Eigenschaften bereits mit und die Zeit ist
eine Eigenschaft der Substanzen, ebenso wie der Raum (auch Ausdehnung
genannt). Aus dieser festen Kombination der Substanzen mit Raum und mit Zeit folgt
die Zeit- und Raumlosigkeit der Dinge. Die Welt stellt nach Spinoza keinen Ablauf
dar, keinen Prozess. Sie gleicht im wahren Sinne des Wortes einem statischen
„Weltbild“. Das Rationale ist keine Folge, der Ablauf der Dinge keine Dynamik.
Jeder Teil des Weltbildes hat seinen eigenen unverrückbaren Platz. Es gibt kein
Werden und Vergehen, keine Veränderung, keine Dynamik. Alles folgt aus der
Substanz an sich. Da dies alles in der Substanz schon enthalten ist, so ist die
Substanz letztlich auch ihre eigene Ursache (causa sui). Denkt man diese Linie
zuende, so kann nur Gott diese Substanz sein. Gott ist bei Spinoza die Unendlichkeit
und nur sie erfüllt die Forderung, in sich selbst enthalten zu sein.
Die Unendlichkeit kann nur durch sich selbst existieren und sie schließt alle
Substanzen neben sich aus. Sie hat alle Eigenschaften und füllt wegen der
Unendlichkeit alles aus. Gott ist somit die einzige Substanz, die Ursache ihrer selbst
ist. Aus ihr leiten sich die Einzeldinge die wir kennen ab, sie ist der Grund für alle
anderen Ereignisse. Nach Spinoza ist somit die Unendlichkeit = Gott = Substanz =
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Natur. Die Ur-Substanz ist der Ur-Grund allen Seins und lässt logischerweise neben
sich in der Welt keinen Platz mehr für etwas Anderes.
Es kann also keinen Gott geben, der die Welt von außen regiert. Gott und die
Substanz sind die Welt, sie sind mit ihr identisch. Nicht identisch ist allerdings der
Mensch. Er ist eine unvollkommene physische Darstellung eines ewigen in Gott
(der Natur) enthaltenen Wesens. Der Mensch ist eine von der Unendlichkeit
abstehende, aber nicht abgetrennte Repräsentation der Ur-Substanz.
Die unendliche Substanz hat zwei Eigenschaften: Denken und Ausdehnung. Jedes
Einzelwesen ist in Gott und hat ebenfalls diese zwei Eigenschaften, nämlich einen
Körper als begrenzte Ausdehnung und einen Geist als Träger des Denkens. Beide
gehören zusammen und damit behauptet Spinoza, ebenso wie sein Zeitgenosse
Descartes, den Dualismus von Körper und Geist.
Die Welt ist nach Spinoza untrennbar mit dem Unendlichen verbunden und der
Mensch ist der endliche Repräsentant. Das gleiche gilt für das Denken des
Menschen innerhalb der Unendlichkeit. Beides sind zwei Seiten ein und desselben
Wesens. In Teilen der modernen anthroposophischen Weltbilder findet sich dieses
Bild wieder. Das menschliche Handeln ist damit von der Natur gegeben und
folgerichtig. Der Schluss, den Spinoza aus alledem zieht, ist jedoch gewagt.
Er schließt ebenso wie Descartes aus diesen Erkenntnissen, dass das menschliche
Wesen eindeutig und logisch (rational) mit mathematischer Genauigkeit zu
beschreiben ist. Dieser Irrtum führt zu einer mechanistischen Weltanschauung, die
den gesamten Lauf der Welt berechenbar und steuerbar wie eine Maschine macht.
Der Rationalismus wurde von nachfolgenden Philosophen gründlich in Zweifel
gezogen. Kant kam auf Teile der rationalistischen Weltanschauung zurück, wollte
aber den Dogmatismus seiner Vorgänger nicht gelten lassen. Der Dogmatismus, der
mangels einer besseren Erklärung den Beginn des rationalen Denkens dogmatisch
als von Gott gegeben festsetzt. Nach Spinoza folgten die Vorreiter Kant’s, die den
Empirismus, also die Erfahrung an den Beginn der Erkenntnis setzten.
Die Verbindung zum Urgrund hatte durchaus etwas Mystisches und sie gab dem
Menschen in dieser Mystik Sicherheit. Die Kommunikation oder der interpersonelle
Abgleich der Weltbilder wurde zwar negiert, aber mit dem Ersatz einer Sicherheit
durch die Verbindung zur Unendlichkeit. Die nachfolgenden Philosophen haben den
Menschen dieser Sicherheit beraubt.
David Hume (1711-1776) wird oftmals als Skeptiker bezeichnet, der die Vernunft des
Menschen als Quelle der Erkenntnis anzweifelt. Nach ihm lässt sich kein Grund dafür
finden, warum ein Satz, den ein einzelner Mensch sich ausdenkt, wahr sein soll.
John Locke (1632-1704) hat dem Bewusstsein verschiedene Kategorien zugeordnet,
die an den Aufbau des menschlichen Gehirns erinnern – Denken – Fühlen – Wollen.
Letztlich ist aber auch Locke ein Idealist in dem Sinne, dass er die selbstständige
Existenz von Dingen leugnet. Also besitzen die Dinge der gewöhnlichen Realität
keine von unserem Bewusstsein unabhängige Existenz. Wenn wir sie nicht
wahrnehmen, sind sie so nicht da. Möglicherweise sind sie anders da oder werden
jedenfalls von anderen Menschen nicht in unserer Form wahrgenommen.
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Man erhöht die Sicherheit über die Existenz, indem man mit anderen kommuniziert.
Der Vergleich von Erfahrungen ergibt eine höhere Sicherheit über die Realität um
uns. Die Kommunikation über Realität hat aber keinen Platz in Lockes Weltbild. Bei
ihm entsteht die Erkenntnis (Realität) in jedem Menschen neu. Er bestreitet ebenso
vehement die rationalistische Theorie der angeborenen Vorstellungen. Nach ihm ist
der Mensch eine Tabula rasa, die erst mit den Erfahrungen beschrieben wird.
Locke und Hume sind beide der Ansicht, dass Vorstellungen (ideas) durch
Erfahrungen entstehen und diese wiederum als Eindrücke (impressions) zur
Wahrnehmung des Menschen kommen. In dem gleichen Schema werden
Vorstellungen oder Erfahrungen auch miteinander verknüpft. Die Erfahrung lehrt uns
etwas über Ursache und Wirkung, die der Mensch zu einer Kausalität verknüpft.
Eine über die Erfahrung hinausreichende (transzendente) Erkenntnis ist nach Hume
unmöglich. Die Sinne können uns keine Welt unabhängig von unseren Eindrücken
bezeugen. Jeder Sinneseindruck führt zu einem subjektiven Bild der Welt.
Wie können wir aber in einer Welt überleben, über deren Existenz wir keine
Gewissheit haben? Wer malt uns unser Bild der Welt? Theoretisch muss man nach
Hume sogar die Vernunft des Menschen im Sinne eines rationalen Denkens mit
einem wahren Ergebnis anzweifeln. Der Zweifel an der Wahrheit eines Satzes ist ja
auch erdacht. Mithin kommt man als Zweifelnder nicht zu einer Gewissheit. Hume
hinterlässt also nichts als Unsicherheit, denn wir können weder unseren Sinnen
trauen, noch unserem Verstand. Wer gibt uns Sicherheit über die Welt außerhalb
unserer Wahrnehmung? Hier enden die theoretischen Überlegungen des Empirismus
wie die des Rationalismus ohne Ergebnis, sondern mit einem pragmatischen
Kompromiss. Wir sollten vielmehr an der Existenz von Körpern nicht zweifeln, weil
die Frage nach der Existenz sinnlos sei.
Der Idealismus leugnet die selbständige Existenz von Dingen. Die Wahrnehmung
nimmt also Dinge wahr, die außerhalb unserer Person existieren. Erlaubt sie aber
einen Schluss von der Wahrnehmung auf die Existenz? Es scheint nicht so zu sein,
dass der Mensch ein eigenes Bewusstsein hat, das ihm zweifelsfrei die Welt erklärt,
so wie sie auch von Anderen wahrgenommen wird. Man kann nicht beweisen, dass
die Wahrnehmung von einem wahrgenommenen Ding herrührt. In Träumen oder
spirituellen Erfahrungen, in der Erinnerung oder auf schamanischen Reisen wird
ohne Zweifel ebenfalls eine Realität wahrgenommen, die keine Gegenstände als
Ursache hat. Die daraus folgende Leugnung von Dingen bezieht sich auf die Materie
oder die Quantität.
Der Idealismus geht einen Schritt weiter, indem er beweist, dass es im Bewusstsein
wahrgenommene „Qualitäten“ gibt, die es so nicht geben kann. Farben, Geschmack,
Gefühl, Töne, Neigungen, Abneigungen, kurz: jede Form von Sinneseindrücken ist
nicht interpersonell vergleichbar. Jede Form von daraus abgeleiteten
Bewusstseinsinhalten ist rein subjektiv, oder wie Berkeley sagt, ist eine reine Idee.
Diese Sichtweise wird im Subjektivismus noch weiter vorangetrieben, indem die
Qualität alle Gegenstände vollständig charakterisiert. Ohne die Qualität gibt es keine
Substanz „an sich“. Eine Kirsche wird durch ihre Farbe, ihren Geschmack, ihr
Aussehen, ihr Gewicht, ihren Geruch und weitere Qualitäten bestimmt. Zieht man
das alles ab und versucht die Kirsche ohne diese Qualitäten zu beschreiben, so
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bleibt nichts übrig. Zumindest Nichts, über das man Sicherheit in der interpersonellen
Kommunikation erzielen kann. Es gibt nicht die Kirsche „an sich“.
Dieser reine Spiritualismus wird von George Berkeley mit dem Idealismus
kombiniert. Demnach bleibt keine materielle Welt mehr übrig, wenn Berkeley zu Ende
gedacht hat.1 Berkeley nennt das auch „Immaterialismus“. Das kommt uns in
unserem materiellen Leben paradox und unmöglich vor. Es scheint, dass die reine
Qualität mit unserem materialistischen Weltbild nicht in Einklang zu bringen ist. In
letzter Konsequenz entsteht dann die Welt, wenn man die Augen öffnet und vergeht,
wenn man sie wieder schließt.
Das erschien auch Albert Einstein nicht möglich, wie sein Biograph Abraham Pais in
der Einleitung schilderte: „Es muß um 1950 gewesen sein. Ich begleitete Einstein auf
seinem Weg vom Institute for Advanced Studies nach Hause, als er plötzlich
stehenblieb, sich mir zuwandte und mich fragte, ob ich denn wirklich glauben würde,
der Mond existiere nur, wenn ich auf ihn blicke.“
In der Tat lassen sich die Erkenntnisse der abendländischen Naturwissenschaft und
insbesondere der Physik nur mit philosophischem Realismus und strengem
Determinismus erklären. Dafür steht Albert Einstein. Ohne diese Grundlagen gibt es
keine Relativitätstheorie. Man entwickelt Verständnis für die Vehemenz, mit der
Einstein diese Sicht der Dinge vor allem auch gegen die wissenschaftlichen Vertreter
der Quantenphysik verteidigt hat.
Aus den bisherigen Ausführungen lassen sich zwei Fragen ableiten:
Welchen Weg hat die Philosophie genommen von dem strengen Idealismus eines
Bischof Berkeley zu dem Materialismus der abendländischen Kultur?
Liegt dem Weltbild der Quantenphysik und des „Immaterialismus“ die Metaphysik des
Berkeley und seiner Vorgänger und Nachfolger zugrunde?
Woraus die abgeleiteten Fragen erwachsen: Ist Quantenphysik Qualität? Ist Qualität
ein mögliches Paradigma (oder eine Metaphysik) für eine andere Wissenschaft und
in der übernächsten Folge für eine andere Gesellschaft (eine andere Ökonomie)?
Zur ersten Frage führt kein Weg an Kant vorbei, den man aber ansatzweise erst
verstehen kann, wenn man die losen Enden des Rationalismus, des Empirismus, des
Idealismus und des Subjektivismus in der Hand hält.
Vom Rationalismus hat Kant die logischen, verstandesgemäßen Schlussfolgerungen
akzeptiert und übernommen. Das sagte ihm und seiner Denkweise zu. Der Mensch
fällt auf der Basis gesicherter Erkenntnisse synthetische (zusammengesetzte) Urteile
a posteriori, also auf Erfahrungen begründet. Das sind zum Beispiel Kausalurteile.
Wenn der Mensch viele Erfahrungen macht, dann steigt seine Urteilskraft und die
Sicherheit der Kausalurteile nimmt zu. Damit gibt Kant der Gesellschaft die Sicherheit
der Kausalität oder der Abfolge von Ursache und Wirkung.
1
Bei Leibniz gibt es hinter der menschlichen Wahrnehmung wenigstens noch geistige Dinge (Monaden), die
ihren Widerschein in das Bewusstsein übertragen.
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Die meiste Zeit in der Entstehung seiner „Kritik der reinen Vernunft“ verwandte Kant
aber in die Ergründung der synthetischen Urteile a priori, also der Voraussetzungen
für wissenschaftliche Theorien. Wenn diese Basis aber auf empirischen Pfeilern
ruht, dann kann sie leicht durch subjektive Wahrnehmungen (Sinnlichkeit) ins
Wanken geraten, denn auf die Sinne kann man keine eindeutige Gewissheit
aufbauen. Die Sinne können täuschen.
Im Unterschied zu den Rationalisten war Kant aber auch nicht bereit, das Dogma des
göttlichen Beginns alles Denkens zu akzeptieren. Er verspottete die Dogmatiker als
„Geisterseher“. Dann machte er sich auf die Suche nach einer neuen Metaphysik, die
eine Grundlage für Mathematik und Physik darstellen sollte. Dazu braucht er aber
eine Basis für synthetische Urteile a priori, wie er sie in seinem Beispiel 7+5=12. Die
12 ist nach Kant offensichtlich ein synthetisches Urteil, weil sie nicht eine Eigenschaft
der beiden anderen Zahlen ist. Gäbe es nicht die synthetischen Urteile a priori, so
gäbe es nach Kant auch keine exakte Wissenschaft der Mathematik und der Physik.
Die Mathematik wäre von den Erfahrungen abhängig und hätte nur eine
eingeschränkte Allgemeingültigkeit. Die Grundlagen wären widerlegbar. Das
wiederum erschien Kant unmöglich und inakzeptabel.
Das ist das wirklich Neue an Kants kritischer Auseinandersetzung. Er hat 15 Jahre
angestrengt gedacht und an der Basis seiner Philosophie gebaut. Am Ende fand er
die Grundlagen der synthetischen Urteile a priori, mit denen sich seine Schrift zur
„Kritik der reinen Vernunft“ hauptsächlich befasst. Weil es diese transzendentalen,
von der Erfahrung unabhängigen Urteile gibt, sind auch mathematische und
naturwissenschaftliche Urteile als exakte Wissenschaft möglich. Das ist sein
Hauptanliegen.
Es führt direkt zu der Frage: „Wie sind die synthetischen Urteile a priori möglich?“
Kant weist in seiner transzendentalen Ästhetik nach, dass Raum und Zeit die reinen
Formen der Anschauung sind, die jeder in sich trägt. Ohne Raum kann man sich
keine Körper vorstellen, aber sehr wohl einen leeren Raum. Ohne Zeit kann man sich
keine Ereignisse vorstellen, sehr wohl aber eine ereignislose Zeit.
Alle Dinge und jede Materie wird erst wahrnehmbar und erklärbar in einem raumzeitlichen Kontext. Ohne den Raum-Zeit-Zusammenhang gibt es keine
Wahrnehmung. Damit ist Kant wieder beim Empirismus angelangt. Diesmal aber auf
einer anderen Basis. Innerhalb von Raum und Zeit nimmt der Mensch die Materie
wahr. Außerhalb unserer Welt ist keine empirische Erkenntnis und Wahrnehmung
möglich. Die Welt „an sich“ hat keinen Raum und keine Zeit. Sie ist lediglich als Idee
zu verstehen.
Hier öffnet Kant die Tür zu einer erweiterten Realität.
Innerhalb der Wahrnehmung unserer Welt ist nach Kant nunmehr alles erklärbar,
aber es beschränkt sich auch auf diese. Das gilt ebenso für die zwei Formen des Ich,
die wir erkennen können. Das von uns erlebte empirische Ich und das für uns
unerkennbare, zeitlose Ich, das sich möglicherweise in einer zeit- und raumlosen
Welt wieder findet.
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