4.1 Addition - Maria-Montessori

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Inhaltsverzeichnis
1. Grundsätze der pädagogischen Arbeit an der Schule Strukturen und Eckpfeiler
1.1. „Maria-Montessori-Schule“
1.2. Pädagogischer Auftrag der Schule
1.3. Schülerschaft der Schule
1.4. Personelle Ausstattung der Schule
1.5. Struktur der Schule
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2. Individuelle Förderpläne
2.1. Konzeption und Inhalte
2.2. Aktueller Stand der Verabredungen im Kollegium
2.3. Arbeitsschwerpunkte
2.4. Perspektive
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3. Inhaltliche und methodische Schwerpunkte in den einzelnen Stufen
3.1. Eingangsstufe
3.2. Unterstufe
3.3. Mittelstufe
3.4. Oberstufe
3.5. Berufspraxisstufe
3.5.1. Kulturtechniken
3.5.2. Wohnen
3.5.3. Freizeit
3.5.4. Soziale Beziehungen
3.5.5. Mobilität
3.5.6. Öffentlichkeit
3.5.7. Berufsvorbereitender Unterricht
3.5.8. Übergang Schule – Beruf
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4. Unterrichtskonzepte
4.1.. Lernbereiche und Curricula
4.1.1. Deutsch
4.1.1.1. Konzeption und Inhalte
4.1.1.2 Aktueller Stand
4.1.1.3. Arbeitsschwerpunkte
4.1.1.4 Perspektive
4.1.2. Mathematik
4.1.2.1. Konzeption und Inhalte
4.1.2.2. Aktueller Stand
4.1.2.3. Arbeitsschwerpunkte
4.1.2.4. Perspektive
4.1.3. Sachunterricht
4.1.4. Sport
4.1.4.1. Konzeption / Inhalte
4.1.4.2. Aktueller Stand
4.1.4.3. Schwerpunkte in den einzelnen Stufen
4.1.4.4. Arbeitsschwerpunkte / Perspektive
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4.1.5. Unterstützte Kommunikation
4.1.5.1 Konzeption
4.1.5.2 Rahmenbedingungen
4.1.5.3 Arbeitsschwerpunkte
4.1.5.4 Perspektive
4.1.5.5 Exkurs: COCP-Programm
4.2. Kurssystem
4.2.1. Konzeption und Inhalte
4.2.2. Aktueller Stand
4.2.3. Arbeitsschwerpunkte
4.2.4. Perspektive
4.3. Arbeitsgemeinschaften
4.4. Offener Unterricht
4.5. TEACCH
4.5.1. Einführende Worte
4.5.2. Konzept
4.5.2.1. Strukturierung des Raumes
4.5.2.2. Strukturierung der Zeit
4.5.2.3. Strukturierung der Arbeitsorganisation/Material/Aufgaben
4.5.2.4. Routinen als Strukturierungshilfe
4.5.3. Derzeitige Arbeitsschwerpunkte
4.6. Unterricht mit schwerstbehinderten SchülerInnen
4.6.1. SchülerInnen mit schwerster geistiger Behinderung
4.6.2. SchülerInnen mit auffälligem Verhalten
4.7. Bereits erarbeitete Nutzungskonzepte für Fachräume
4.7.1. Konzept UK-Raum
4.7.2. Konzept Snoezelraum
4.7.3. Konzept Matschraum
4.7.4. Konzept Medienraum
4.7.5. Konzept Psychomotorikraum
4.7.6.Konzept Förderpflegeraum
4.8. Gesundheitserziehung
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5. Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern
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6. Weiterentwicklung eines Beratungskonzepts
6.1. Ziele und Formen von Beratung
6.2. Derzeit stattfindende Beratung
6.3. Elterngespräche und Elternsprechtage
6.4. Unterstützung der Schulleitung durch das Beratungsteam
6.5. Beratungslehrerin
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7. Schülermitverwaltung
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8. Schulleben
8.1. Kultur
8.2. Religiöses Leben / Brauchtum
8.3. Tod und Trauer
8.4. Kontakte zu anderen Schulen und Kindergärten
8.5. Dorfgemeinschaft
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8.6. Kontakte zu Vereinen
8.7. Feste und Feiern
8.8. Elternarbeit / Schulpflegschaft
8.9. Schüler/innen-Patenschaften
8.10 Klassenfahrten
8.11. Sonstiges
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9. Gestaltung des Außengeländes
9.1. Ausgangslage
9.2. Realisierung
9.3. Ergebnisse der Evaluation im Juni 2005
9.4. Weitere Entwicklung seit 2005
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10. Raumbedarf und Raumgestaltung
10.1. Im Schuljahr 2010/2011 nutzbare Räume
10.2. Bedarfslage
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11. Konzept einer Übungs- / Trainings-Wohnung
11.1. Zielperspektive
11.2. Ausgangslage der Maria-Montessori-Schule
11.3. Inhalte
11.4. Methodische Aspekte
11.5. Räumliche Angliederung der Übungswohung
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12. Therapieformen
12.1. Physiotherapie / Krankengymnastik
12.2. Sprachtherapie
12.3. Musiktherapie
12.4. Mögliche Erweiterung des Therapieangebots
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13. Ausbildung der Lehramtsanwärter/innen
13.1. Organisation
13.2. Ablauf
13.3. Offenheit und Evaluation
13.4. Perspektive
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14. Schulische Vereinbarungen
14.1. Konzept zur Schuleingangsphase
14.2 Schulregeln
14.2.1. Regeln der Schüler/innen
14.2.2. Regeln der Eltern
14.2.3. Regeln der Mitarbeiter/innen
14.3. Vertretungsunterricht
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1. Grundsätze der pädagogischen Arbeit an der Schule –
Strukturen und Eckpfeiler
1.1. Maria-Montessori-Schule
Die Namensgebung der Schule erfolgte unter Würdigung der pädagogischen Arbeit
Maria Montessoris.
Deren Leitidee "Hilf mir, es selbst zu tun" und der Gedanke der Individualisierung des
Unterrichts gehören zu den Fundamenten für alle Konzepte, die die Schule
entwickelt hat.
Die Namensgebung ist jedoch nicht zu verstehen als eine Festlegung auf die
Montessori-Pädagogik mit deren speziellem didaktisch-methodischen Ansatz.
Unterschiedliche pädagogische Richtungen kommen zum Tragen.
"Hilf mir, es selbst zu tun" bedeutet für uns, durch Beobachtung,
Einfühlungsvermögen und Flexibilität dem Menschen mit einer geistigen Behinderung
Möglichkeiten zu eröffnen, seine Fähigkeiten und Fertigkeiten mit zu entwickeln, zu
festigen und zu erweitern.
Kleine Klassen, individuelle Zeitaufteilung und zusätzliche Räumlichkeiten mit
besonderer
Ausstattung
(Matschraum,
Musikraum,
Snoezelenraum,
Psychomotorikraum, Therapieräume für Krankengymnastik, Sprachtherapie und
ähnliches) ermöglichen eine individuell ausgerichtete pädagogische Arbeit mit einem
hohen Maß an Förderung für die uns anvertrauten Menschen. Wir bieten dabei einen
ganzheitlichen Unterricht in einer Ganztagsschule für Schüler/innen im
Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Für diese pädagogisch notwendigen
Rahmenbedingungen sind in der Zukunft noch einige Ergänzungen am Gebäude
notwendig, ohne die eine angemessene Förderung aller Schüler langfristig nicht zu
leisten ist.
"Hilf mir, es selbst zu tun" ist die Aufforderung geistig behinderter Menschen, ernst
genommen zu werden. Alle Schüler/innen bringen ein Potential an Fähigkeiten und
Fertigkeiten mit.
Im Leben der Schule stehen nicht die individuellen Beeinträchtigungen im
Vordergrund, sondern die jeweilige Persönlichkeit und der individuelle Förderbedarf
jedes Kindes sind Ausgangspunkt aller Aktivitäten und Angebote.
1.2. Pädagogischer Auftrag der Schule
Die Schule hat einen umfassenden Erziehungs- und Bildungsauftrag. Erforderliche
Betreuungs- und Pflegemaßnahmen sind lediglich ein Bestandteil des
pädagogischen Gesamtkonzeptes. Die individuelle Persönlichkeit der Schüler/innen
steht im Mittelpunkt der Arbeit an der Schule. Förderpläne für jede/n Schüler/in
werden fortlaufend erstellt, sind Grundlage der täglichen Arbeit und werden in
regelmäßigen Abständen aktualisiert.
Die Schule sieht ihre Aufgabe in der Schaffung von entwicklungs- und lebensnahen
Lernräumen. Allen Schüler/innen soll es ermöglicht werden, im Rahmen ihrer
individuellen Möglichkeiten selbständig zu handeln und sich ihre Umwelt zu
erschließen. Lebensnähe bedeutet auch eine enge Zusammenarbeit mit den
Familien der Schüler/innen im Sinne einer Erziehungsgemeinschaft.
Die verschiedenen Förderbereiche sind in den gesetzlichen Lehrplänen, auf die wir
uns beziehen, vorgegeben. Wie sie konkret umgesetzt werden, ergibt sich aus den
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Lernvoraussetzungen der einzelnen Schüler/innen und aus den pädagogischen
Schwerpunkten in den einzelnen Stufen.
Eine weitere Voraussetzung für die Erziehungsgemeinschaft ist, dass auch den
Eltern das pädagogische Konzept, die Unterrichts- und Arbeitsbedingungen der
Schule und die individuellen Förderpläne bekannt sind. Dem wird Rechnung
getragen durch regelmäßige Elternabende (für die Schulgemeinschaft und auch
klassenintern), ganztägige Elternsprechtage, individuelle Gesprächstermine,
Hausbesuche, Telefonate, Mitteilungshefte, Hospitationsmöglichkeiten, Einladungen
zu Klassen- und Schulveranstaltungen, z. B. Vorträge, Informationssammlung über
verschiedene Therapieansätze, -möglichkeiten, -bezuschussungen usw.
Um den umfassenden Aufgabenstellungen hinsichtlich Diagnose, spezifischer
Förderstrukturen und Beratungstätigkeit gerecht zu werden sowie zur Information,
zum gegenseitigen Austausch und zur Weiterbildung der Lehrkräfte, Therapeuten
und Therapeutinnen finden regelmäßig Team- Stufen- und Lehrerkonferenzen sowie
ganztägige Fortbildungen statt.
Um die Kontinuität der Erziehung zu gewährleisten, wird die intensive
Zusammenarbeit
mit
vorund
nachschulischen
Einrichtungen,
z.B.
heilpädagogischen und integrativen Kindergärten, mit Werkstätten für Behinderte, mit
der Agentur für Arbeit, mit berufsbegleitenden Diensten, mit Jugend- und
Sozialämtern usw. als unerlässlich erachtet. Zunehmend rücken Kontakte zum
"Sozialpädiatrischen Zentrum“ des Rhein-Erft-Kreises, zum "Heilpädagogischen
Eingliederungszentrum Bürvenich", zur "Kinder- und Jugendpsychiatrie Viersen", zu
den „Autismus-Therapie-Zentren“ in Köln und Bonn, aber auch zu niedergelassenen
Ärzten und Therapeuten in den Fokus - in Richtung einer multiprofessionellen
Kooperation beispielsweise bei Schüler/innen mit stark herausforderndem Verhalten.
1.3. Schülerschaft der Schule
In der Maria-Montessori-Schule werden (Stand: Herbst 2010) ca. 110 Schüler/innen
unterrichtet.
Ihr Alter liegt zwischen 6 und 20 Jahren. Die Schülerschaft hat sich in den letzten
Jahren stark verändert und ist äußerst heterogen.
Gemeinsam für alle Schüler/innen gilt, dass sie einen besonderen Förderbedarf
haben, um das Ziel "Selbstverwirklichung in sozialer Integration" zu erreichen, d.h.
unsere Schüler/innen
weisen hochgradige Beeinträchtigungen im Bereich der kognitiven Funktionen
und in der Entwicklung ihrer Gesamtpersönlichkeit auf,
sind längerfristig oder dauerhaft auf Hilfen für eine selbständige Lebensführung
angewiesen,
benötigen jeweils individuelle Zieldefinitionen und eine differenzierte,
handlungsorientierte Förderung während der gesamten Schulbesuchszeit,
sind auf eine überschaubare Lerngruppe angewiesen,
lernen in erster Linie personen-, situations- und anwendungsbezogen,
benötigen eine durchgehende Elementarisierung und Reduzierung der Angebote,
benötigen in der Regel verschiedenste therapeutische Angebote.
Einen großen Anteil der Schülerschaft – etwa 40% - stellt die Gruppe der
Schüler/innen mit schwersten Behinderungen. Immer öfter werden Kinder
eingeschult, die zusätzlich zu ihrem hohen Förderbedarf im kognitiven Bereich durch
psychische Probleme beziehungsweise durch auffälliges Verhalten in ihren Lern- und
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Entwicklungsmöglichkeiten beeinträchtigt sind. Darüber hinaus beobachten wir einen
gestiegenen Anteil von Schüler/innen, die einen intensiven Pflege- und
Versorgungsbedarf aufweisen und / oder körperbehindert sind
1.4. Personelle Ausstattung der Schule
Maria-Montessori-Schule
Schulleitung und SonderschulBeratungsteam lehrer/innen
Fachlehrer/
innen
Therapeutinnen /
Therapeuten
Lehramtsanwärter/innen
Zivildienstleistende /
Männer und
Frauen im
Freiwilligen
Sozialen Jahr
Schulbegleiter/
innen
Praktikantinnen /
Praktikanten
Hauswirtschaftspersonal
Verwaltung
Hausmeister
Für die Erfüllung des Auftrages unserer Schule ist die Präsenz vielfältiger fachlicher
Kompetenzen erforderlich. Zu diesen gehören die Schulleitung, die Lehrkräfte,
Mitarbeiter/innen aus dem therapeutischen Bereich und das nicht-lehrende Personal:
Hauswirtschaftspersonal, Sekretärin und Hausmeister.
Die intensive und kooperative Zusammenarbeit aller hier beschriebenen
Personengruppen unter Anerkennung der jeweiligen Kompetenzen und
gegenseitiger Wertschätzung stellt die Grundlage für die Arbeit an der Schule dar.
Sie ermöglicht einen erfolgreichen Ablauf des Schulalltages und unterstützt
wesentlich den positiven Entwicklungsverlauf unserer Schüler/innen.
Schulleitung:
In der Schulleitung arbeiten derzeit aufgrund des langwierigen Ausfalls der
Konrektorin zwei Sonderschullehrer/innen mit, die dafür mit Entlastungsstunden
freigestellt werden. Des Weiteren wird die Schulleitung unterstützt durch ein
Beratungsteam, das aus den Vorsitzenden der Stufenkonferenzen besteht. Dieses
Gremium trägt Mitverantwortung an schulischen Entscheidungsprozessen,
partizipiert und garantiert somit eine dementsprechende Transparenz.
Sonderpädagogische Fachkräfte:
Sonderschullehrer/innen und Fachlehrer/innen arbeiten gemeinsam im Team.
Spezifische Ansätze und typische Arbeitsschwerpunkte können ergänzend genutzt
6
werden. Die Aufgaben der Lehrkräfte bestehen in der UnterrichtsErziehungsarbeit, Klassenführung und -organisation und Elternarbeit.
und
Therapeutinnen / Therapeuten:
In der Maria-Montessori-Schule arbeiten Therapeuten und Therapeutinnen aus den
Bereichen Physiotherapie, Logopädie und Musiktherapie (in Kooperation mit der
Kunst- und Musikschule Brühl), die in Zusammenarbeit mit den pädagogischen
Fachkräften an der individuellen Förderung der Schüler/innen in intensiver Form
beteiligt sind.
Zivildienstleistende (ZDL) und Frauen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ):
Die Schule verfügt derzeit über insgesamt 12 Zivildienststellen und eine Stelle für
eine Frau im Freiwilligen Sozialen Jahr, deren kontinuierliche Besetzung in der Regel
gewährleistet ist. Große organisatorische Probleme wirft jedoch die fortschreitende
Verkürzung der Dienstzeit der Zivildienstleistenden auf.
Die Aufgaben der ZDL und FSJ liegen im Bereich der Unterstützung der Arbeit in den
Klassen. Neben Hilfestellung bei pflegerischen Maßnahmen zählen beispielsweise
auch unterstützende Arbeiten zur medialen Vor- und Nachbereitung sowie
Mitwirkung bei der Förderung einzelner Schüler/innen zum Aufgabenbereich eines
ZDL und einer FSJ.
Schulbegleiter/innen:
Zur individuellen Unterstützung von Schüler/innen, die einen erhöhten
Betreuungsbedarf haben und die ohne individuelle Schulbegleitung nicht oder zeitlich
nur sehr eingeschränkt beschult werden können, werden jeweils nach konkretem
Bedarf Frauen und Männer im Freiwilligen Sozialen Jahr oder ausgebildete
Fachkräfte wie z.B. Heilerziehungspfleger/innen oder Krankenschwestern eingesetzt.
Lehramtsanwärter/innen und Fachlehrer/innen in Ausbildung:
Das
Studienseminar
Köln
weist
der
Maria-Montessori-Schule
Lehramtsanwärter/innen und Fachlehrer/innen in Ausbildung zu. Üblicherweise
absolvieren
gleichzeitig
zwei
bis
drei
Lehramtsanwärter/innen
ihren
Vorbereitungsdienst an unserer Schule, dazu ein/e Fachlehrer/in in Ausbildung.
Absolventen / Absolventinnen eines Eignungspraktikums
Das Eignungspraktikum ist Bestandteil der neuen Lehrerausbildung und
Voraussetzung für die spätere Aufnahme in den neuen Vorbereitungsdienst. Es soll
vor Eintritt in das Orientierungspraktikum des Lehramtsstudiums abgeschlossen sein.
Eignungspraktika werden von Schulen erstmals mit Beginn des Schuljahres
2010/2011 angeboten.
Praktikanten / Praktikantinnen:
Im Rahmen sonderpädagogischer bzw. heilpädagogischer Ausbildungsgänge bietet
die Schule die Möglichkeit zu weiteren unterschiedlichen Praktika (Berufspraktikum,
Informations- und Blockpraktikum, Jahrespraktikum). Außerdem besteht die
Möglichkeit, Sozialpraktika abzuleisten.
Nicht - lehrendes Personal:
Die Instandhaltung und Reinigung des Schulgebäudes sowie die Organisation des
Küchenbereiches (Mittagsverpflegung) obliegt dem Hausmeister sowie den
7
Hauswirtschafts- und
Schulsekretärin tätig.
Reinigungskräften.
Im
Sekretariat
ist
halbtags
eine
1.5. Struktur der Schule
Die Schule gliedert sich z.Zt. in 11 Klassen: 2 Eingangs-, 3 Unter-, 2 Mittel-, 2 Oberund 2 Berufspraxisstufen-Klassen.
Prinzipiell werden die Eingangs- und Unterstufenklassen von der Schülerzahl her
klein gehalten (ca. acht Schüler/innen). Die Anzahl der Schüler/innen in den Klassen
der Berufspraxisstufe beträgt höchstens dreizehn. Die Klassenanzahl und die
Klassenstärke werden in der Lehrerkonferenz in Abhängigkeit von wechselnden
Schülerzahlen und pädagogischen Gegebenheiten jährlich neu beraten und
beschlossen.
Die Klassen sind heterogen zusammengesetzt. Gerade in den Unterschieden
zwischen einzelnen Schüler/innen liegen Möglichkeiten voneinander zu lernen. Jeder
Mensch hat persönliche Stärken, die anderen als Vorbild oder als Ergänzung dienen
können.
Neben
dem
prinzipiellen
Klassenunterricht
und
inneren
Differenzierungsmaßnahmen in den einzelnen Klassen bei der Gestaltung von
Unterrichtsangeboten finden in allen Stufen klassenübergreifende Angebote, Kurse
bzw. Lehrgänge sowie Einzelfördermaßnahmen (nicht nur im therapeutischen
Bereich) als äußere Differenzierung statt.
8
2. Individuelle Förderpläne
2.1. Konzeption und Inhalte
Die sonderpädagogischen Förderpläne stellen die Grundlage für die individuelle
Förderung unserer Schüler/innen dar. Die Erstellung und Fortschreibung eines
Förderplans ist eine beständig fortzuführende, nie abgeschlossene Aufgabe; es
handelt sich vielmehr um eine lernprozessbegleitende Planung und Beschreibung
der schulischen Entwicklung eines Menschen.
Die Arbeit mit individuellen Förderplänen für jeden einzelnen Schüler / jede einzelne
Schülerin ist seit vielen Jahren ein verbindlicher Bestandteil unserer pädagogischen
Arbeit. Für jedes Schuljahr werden individuelle Förderpläne geschrieben, die im
Laufe des Schuljahres bearbeitet und evaluiert werden. Die Förderpläne sind
Grundlage für den täglichen Umgang mit den Schüler/innen, für den Unterricht sowie
für therapeutische Maßnahmen und Absprachen mit den Eltern.
Die Erstellung von Förderplänen orientiert sich an einem dialogischen Prinzip, das
heißt, dass möglichst alle am Förderprozess Beteiligten einbezogen werden. So sind
das Klassenteam, die Physio- und Sprachtherapeut/innen, Schulbegleiter/innen,
außerschulische Fachkräfte und Institutionen, sowie die Eltern und möglichst auch
die Schüler/innen selbst beteiligt.
Im Förderplan stellt sich die förderpädagogische Planung in einem Prozess dar, der
sich in vier aufeinander abgestimmte Schritte gliedert:
1 Gegenwärtiger Entwicklungsstand (Beschreibung der pädagogischen
Ausgangslage):
Hier wird der derzeitige Stand des Schülers / der Schülerin in Bezug auf den
ausgewählten Lernbereich stärken- und problemorientiert dargestellt.
2 Angestrebte nächste Entwicklungsziele:
Das Festlegen von möglichen, mittelfristig erreichbaren Entwicklungsschritten in
Bezug auf den gewählten Schwerpunkt unter Berücksichtigung des Kriteriums der
Vordringlichkeit (Bündeln von Energie !!!) und der Kleinschrittigkeit.
3 Passende Lerngebote und Maßnahmen:
Festlegen von (in der Schule realisierbaren) Maßnahmen zur Erreichung der
genannten Entwicklungsziele unter Berücksichtigung des Prinzips der Machbarkeit.
Wichtig ist es hier, Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten zu klären und die
Interventionen und Angebote möglichst konkret und unter Angabe einer zeitlichen
Planung zu benennen.
4 Prozessbeobachtung (Evaluation):
Feststellen, in welchem Maße die getroffenen Maßnahmen zu den angestrebten
Zielen geführt bzw. sich diesen genähert haben sowie ggf. Perspektiven für eine
Korrektur in Bezug auf Ziel oder / und Maßnahme.
Diese Schritte vollziehen sich in einem Spiralprozess, indem nach der Umsetzung
der geplanten Lernangebote und Maßnahmen in einem überschaubaren befristeten
Zeitraum die Evaluation erfolgt, der ev. veränderte Ist-Stand neu erhoben wird und
sich die Inhalte der weiteren Schritte ebenfalls verändern.
2.2. Aktueller Stand der Verabredungen im Kollegium
Form der Förderplanung
Bei der Erstellung unserer Förderpläne haben wir uns seit dem Schuljahr 2000/01 auf
die Verwendung eines Förderplanrasters geeinigt, das den oben beschriebenen
9
Planungsprozess beinhaltet. Abgestimmt auf die individuellen Förderbedürfnisse
jedes einzelnen Schülers / jeder einzelnen Schülerin wählt das Klassenteam
Schwerpunkte aus folgenden Bereichen:
Wahrnehmung, Motorik, Emotionen, Kommunikation, Sozialverhalten, Lern- /
Arbeitsverhalten, Selbstversorgung / Lebenspraxis, kognitive Fähigkeiten,
Sachorientierung, Verhaltensbesonderheiten.
Außerdem werden in unseren Förderplänen Vereinbarungen mit den Schüler/innen,
den Eltern und den Therapeuten und Therapeutinnen explizit aufgeführt, sowie der
Bezug des Plans zur Gesamtklasse, zu Einzelförderungen und Therapien
festgehalten.
Vereinbarungen zur Förderplanung
An unserer Schule gibt es seit Einführung der Förderplanarbeit die Absprache,
dass in jedem Schuljahr für jede/n Schüler/in in der Regel zwei Schwerpunkte
gewählt werden und deshalb für diese Bereiche ein Förderplan erstellt wird,
der im Schuljahr fortgeschrieben wird. Die Förderpläne werden auf den
Teamsitzungen unter Einbeziehung der Fachkräfte beraten und auf dem
ersten Elternsprechtag den Eltern vorgestellt sowie um deren Einschätzung
und Mitarbeit ergänzt.
Für den Bereich „Kommunikation“ haben wir uns auf einer pädagogischen
Konferenz geeinigt, ein erstelltes Förderplanraster in Anlehnung an das
COCP-Programm anzuwenden (siehe Kapitel 4.1.5. UK). Das erleichtert die
Arbeit in diesem Bereich, da bereits mögliche Items für Ist-Stand und
Zielperspektiven aufgeführt sind und diese nur dem individuellen
Entwicklungsstand des/der jeweiligen Schülers/Schülerin angepasst werden
müssen.
Für die jährlichen Teamgespräche mit der Schulleitung in der zweiten
Schuljahreshälfte bilden die erarbeiteten und fortgeschriebenen Förderpläne
die Grundlage und müssen deshalb vorher eingereicht werden.
Unsere Berichtszeugnisse enthalten die individuelle Entwicklung des/der
Schülers/Schülerin in Bezug auf die gewählten Schwerpunkte der
Förderplanungen, wie es in § 27 (1) der AO-SF vorgegeben ist.
In Abhängigkeit zur Entwicklung der Schüler/innen muss auch mit Hilfe der
Förderplanung jährlich überprüft werden, ob deren Förderbedarf an unserer
Schule weiterhin besteht und wenn ja, mit welchen Schwerpunkten, sowie ob
ein individueller Förderbedarf nach § 10 AO-SF (Schwerstbehinderung)
besteht bzw. weiterhin besteht.
Am Anfang eines jeden Schuljahres finden im Anschluss an eine Konferenz
sogenannte Übergabegespräche zu den Schüler/innen statt, welche die
Klasse wechseln. Hier wird die bisherige Förderplanarbeit dem neuen
Klassenteam dargestellt und erläutert. Die jeweiligen Förderplanungen werden
an das neue Klassenteam weitergegeben. So entstehen für jede/n Schüler/in
im Laufe der Schuljahre individuelle Förderplansammlungen, die ihn/sie durch
die gesamte Schulzeit begleiten.
Jeder, der mit der Förderung, Erziehung und dem Unterricht der Schüler/innen
befasst ist, kann sich schnell einen Überblick über die Entwicklung und den
derzeitigen Entwicklungsstand eines Schülers / einer Schülerin verschaffen.
Somit tragen die individuellen Förderpläne wesentlich zur Qualitätssicherung
der individuellen Förderung in unserer Schule bei. Der umfassende
Bildungsanspruch aller Schüler/innen wird hinsichtlich aller Lernbereiche
sichergestellt.
10
2.3. Derzeitiger Arbeitsschwerpunkt
Auf der 1½tägigen pädagogischen Konferenz vom 11. - 12. 6. 2010 zur Curriculumentwicklung und Kurskonzeption wurde die verstärkte Auseinandersetzung mit dem
Konzept der bayrischen Richtlinien in unserem Kollegium in Gang gesetzt. Hier
wurde eine Orientierung an den bayrischen Lernbereichen in Bezug auf die
Kursplanung abgestimmt. Diese Entwicklung setzte auch eine veränderte Sicht auf
die bisherigen Bereiche unserer Förderplanung in Gang.
In Anlehnung an diese schulinterne Entwicklung soll in Schuljahr 2010/11 – auf
freiwilliger Basis – in den Teams die Förderplanung ausgehend von den
Lernbereichen der bayerischen Richtlinien (Entwicklungsbereiche und Fächer)
ausprobiert werden. (s. Anhang d. Punktes 2: Förderplanraster nach Lernbereichen)
2.4. Perspektive
In der zweiten Schuljahreshälfte des Schuljahres 2010/11 soll im Rahmen einer
pädagogischen Konferenz unser bisheriges Förderplankonzept unter Einbeziehung
der Erfahrungen mit dieser Art der Förderplanung nach den Lernbereichen der
bayerischen Richtlinien evaluiert und weiterentwickelt werden:
o Vereinbarungen zur Weiterentwicklung der Förderpläne
o Möglichkeiten der verstärkten Einbeziehung der Schüler/innen bei der
Förderplanung
o Arbeitserleichterung durch Erstellung von Förderplanrastern für weitere
Lernbereiche (s. Kapitel 4.1.5.UK)
11
1Förderplan
für:
gültig von:
bis:
Klasse:
Schwerpunkte:
Wahrnehmung Motorik Emotionen Kommunikation Sozialverhalten Lern-/Arbeitsverhalten Selbstversorgung /Lebenspraxis
kognitive Fähigkeiten Sachorientierung  Verhaltensbesonderheiten
Gegenwärtiger Entwicklungsstand: Angestrebte
Fähigkeiten, Motive,
Entwicklungsziele
dringender Unterstützungsbedarf
1
nächste passende Lernangebote
Unterrichtsorganisation
Maßnahmen
Förderplanraster (bisherige Fassung)
12
Prozessbeobachtung
2Förderplan
für:
gültig von:
bis:
Klasse:
Schuljahr:
Lernbereich:
Kommunikation und Sprache Denken und Lernen Wahrnehmung und Bewegung Persönlichkeit und soziale Beziehung
Selbstversorgung
Fach:____________________
Gegenwärtiger Entwicklungsstand: Angestrebte
Entwicklungsziele
2
nächste passende Lernangebote
Unterrichtsorganisation
Maßnahmen
Förderplanraster 10/2010
13
Prozessbeobachtung
3
Vereinbarung mit dem Schüler:
Vereinbarung mit den Eltern:
Vereinbarung mit den Therapeuten:
a) Krankengymnastik:
b) Sprachtherapie:
c) Musiktherapie:
Bezug des Plans zur Gesamtklasse:
z.B. Realisiert im Projekt:
Einzelförderung:
Therapie:
Ergebnis der Evaluation am:
3
Förderplanraster (bisherige Fassung) sowie Förderplanraster 10/2011
14
4
Dem Förderplan liegen Beobachtungen und Überprüfungen zugrunde, die ergeben haben (Zutreffendes bitte ankreuzen!) ,

nach
Auffassung
der
Klassenkonferenz besteht gem. §15
Abs.1
AO-SF
beim
dem
Schüler/der Schülerin weiterhin
individueller Förderbedarf nach § 6
AO-SF (Geistige Behinderung).
Daher ist
der angemessene
Förderort
weiterhin
die
Förderschule
für
den
Förderschwerpunkt
Geistige
Entwicklung.

nach
Auffassung
der
Klassenkonferenz besteht gem. §15
Abs.1
AO-SF
beim
dem
Schüler/der Schülerin individueller
Förderbedarf nach
§
10
AO-SF
(Schwerstbehinderung)
Daher ist
der angemessene
Förderort
weiterhin
die
Förderschule
für
den
Förderschwerpunkt
Geistige
Entwicklung.

nach
Auffassung
der
Klassenkonferenz ist gem
§15 Abs.1 AO-SF ist für den/die
Schülers/der Schülerin der Wechsel
des Förderortes angebracht.
Beschluss der Klassenkonferenz vom: ____________________________
Brühl, den ________________________________________________
Unterschrift des Klassenlehrers/der Klassenlehrerin
4
Förderplanraster (bisherige Fassung) sowie Förderplanraster 10/2011
15

nach
Auffassung
der
Klassenkonferenz ist gem.
§16 Abs.1 AO-SF die sonderpäd.
Förderung
des
Schülers/der
Schülerin nicht mehr erforderlich
3. Inhaltliche und methodische Schwerpunkte in den einzelnen
Stufen
Unterrichtsinhalte und Methoden werden grundsätzlich als veränderbar angesehen.
Sie sind an die jeweilige Schülerschaft anzupassen d.h.: Schwerpunktsetzungen in
den
Lernbereichen
und
den
Methoden
werden
entsprechend
den
Lernvoraussetzungen und Bedürfnissen der Schülerschaft jeweils aktualisiert.
Ausgehend von der ganzheitlichen Sichtweise einer Förderung an der Förderschule
für geistige Entwicklung wird den Lernbereichen Persönlichkeit und soziale
Beziehungen, Wahrnehmung und Bewegung, Denken und Lernen,
Kommunikation und Sprache und Selbstversorgung (s. Bayerischer Lehrplan) in
allen Stufen durch Förderangebote Rechnung getragen. Ziel ist es, Lernfelder
inhaltlich und methodisch so auszuwählen und zu gestalten, dass alle Schüler/innen
entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen lebensbedeutsame
Kompetenzen in sozialer Kommunikation erwerben können wie Lebenszutrauen,
Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Selbstständigkeit, Transfer,
wirklichkeitsnahe Selbsteinschätzung, Kreativität und Leistungsbereitschaft
(vgl. Bayerischer Lehrplan).
In den Stufen, beginnend mit der Eingangsstufe über die Unter-, Mittel- und
Oberstufe bis zur Berufspraxisstufe, differenziert sich die Förderung zunehmend in
Richtung einer Ausweitung des sozialen Umfeldes und eines verstärkten
Sachbezuges (sachliche Umwelt). Mit der Berufspraxisstufe endet die Schulzeit. Sie
stellt das Bindeglied zwischen Schule und Arbeitswelt dar. Häufig geht mit Verlassen
der Schule eine Änderung der persönlichen Lebensverhältnisse einher, z.B. der
Umzug in ein Wohnheim oder in eine betreute Wohngemeinschaft. Dieser
Lebensperspektive trägt der Unterricht in der Berufspraxisstufe Rechnung. Aus
diesem Grund wird die Berufspraxisstufe in einem gesonderten Abschnitt dargestellt.
In der nachfolgenden Übersicht über die Schwerpunktsetzung in den einzelnen
Stufen beziehen wir uns auf die Lernbereiche, die in dem Bayerischen Lehrplan
festgeschrieben sind. Für die einzelnen Lernbereiche sind exemplarisch ein oder
zwei Inhalte aufgeführt.
Die Übersicht verdeutlicht, dass die Lernbereiche für alle Stufen bedeutsam sind.
Den verschiedenen Entwicklungsphasen und individuellen Förderbedürfnissen in den
einzelnen Stufen wird durch unterschiedliche Gewichtung und Auswahl Rechnung
getragen.
3.1. Eingangsstufe
Lernbereiche
Exemplarische Lernfelder
1. Persönlichkeit und
soziales Lernen
- mein Körper
2. Wahrnehmung und
Bewegung
- Erfahrungen mit Dingen
und Personen
(Sinneserfahrungen)
3. Denken und Lernen
- sensomotorische
16
Methodische Aspekte /
Sozial / Arbeitsformen
- ritualisierter und
strukturierter Tagesablauf
- Handelndes Lernen
- Bewegtes Lernen
- Klassenlehrerprinzip
- Leistungsgruppen
innerhalb der Klasse
- Anbahnung von offenen
Entwicklung und Spiel
- Begriffsbildung und
Vorstellung von der Welt
4. Kommunikation und
Sprache
5. Selbstversorgung
- UK
- Kommunikationsstrategien
- Körperpflege / Hygiene
- Gestaltung der
Essensituation
Unterrichtsformen ( z.B.
Freiarbeit)
- Anbahnung von
selbsttätigem Lernen
- sinnlichwahrnehmendes/handelnd
-aktives Lernen
- visualisierte
Handlungsabfolgen ( z.B.
TEACCH)
3.2.Unterstufe
Lernbereiche
Exemplarische Lernfelder
1.Persönlichkeit und
soziales Lernen
- persönliche Merkmale
2. Wahrnehmung und
Bewegung
- Erfahrungen mit Dingen
und Personen
3. Denken und Lernen
- Begriffsbildung und
Vorstellung von der Welt
4. Kommunikation und
Sprache
- UK
- Kommunikationsstrategien
- Sprachverständnis
- Körperpflege / Hygiene
- Ernährung
5. Selbstversorgung
Methodische Aspekte /
Sozial / Arbeitsformen
- ritualisierter und
strukturierter Tagesablauf
- Handelndes Lernen
- Bewegtes Lernen
- Arbeiten im
Klassenverband,
Kleingruppen und
Einzelförderung
- klassen bzw. stufenübergreifende Förderung
in leistungshomogenen
Gruppen im Bereich der
Kulturtechniken
- Offene Unterrichtsformen
Freiarbeit, Stationenlernen
- Arbeit in Projekten
- Anbahnung von
Partnerarbeit
3.3. Mittelstufe
Lernbereiche
Exemplarische Lernfelder
1.Persönlichkeit und
soziales Lernen
- männlicher/weiblicher
Körper, Junge/Mädchen
2. Wahrnehmung und
Bewegung
- Orientieren und
Gestalten
- Vorstellung von der Welt
- Selbstorganisation und
Lernstrategien
3. Denken und Lernen
4. Kommunikation und
- UK
17
Methodische Aspekte /
Sozial / Arbeitsformen
- struktur. Tagesablauf
- stufeninterne
Kooperation
- klassenübergreifende
Förderung in leistungshomogenen Gruppen im
Bereich d. Kulturtechniken
- stufenübergreifende
Förderung in einzelnen
Lernbereichen
- Arbeit im Klassen-
Sprache
- Entwicklung der
Lautsprache ( diff.
Umgang mit Sprache
5. Selbstversorgung
- Körperpflege / Hygiene,
Ernährung, Kleidung
verband, in Kleingruppen
und Partnerarbeit
- Einzelförderung
- Selbstständigkeit durch
Methodenkompetenz
- Offene Unterrichtsformen, Freiarbeit,
Lerntheke,
Stationenlernen
- Hinführung zu
Kooperationsfähigkeit und
sozialem Handeln
3.4. Oberstufe
Lernbereiche
1.Persönlichkeit und
soziales Lernen
2. Wahrnehmung und
Bewegung
3. Denken und Lernen
4. Kommunikation und
Sprache
5. Selbstversorgung
Exemplarische Lernfelder
Methodische Aspekte /
Sozial / Arbeitsformen
- schülerorientiertes
Verantwortungsbewusstse Arbeiten
in
- Handlungsorientiertes,
- Soziales Handeln
selbsttätiges Lernen
- Partnerarbeit
- Gestaltung und
- Gruppenarbeit
Orientierung in Räumen
- interessenorientierte AGs
- klassenübergreifende
- Planvolles Handeln und
Förderung in leistungsProblemlösung
homogenen Gruppen im
- Lernstrategien
Bereich d. Kulturtechniken
- Offene Unterrichts- UK
formen, Freiarbeit,
- Differenzierter Umgang mit Stationenlernen,
Sprache
Lerntheke,
Wochenarbeitsplan
- Umgang mit Geräten,
- Kooperatives Lernen
- Einkauf
- Nutzung neuer Medien
3.5. Konzeption der Berufspraxisstufe
Die Hauptlernbereiche in der Berufspraxisstufe sind Arbeit, Freizeit, Wohnen,
soziale Beziehungen und Mobilität. Sie sind voneinander abhängig. Darüber
hinaus gehören die Teilnahme am öffentlichen Leben und das Kennenlernen von
Rechten und Pflichten zum Inhalt der Vorbereitung auf das Leben nach der
Schulzeit. Das Trainieren von Kulturtechniken findet in der Berufspraxisstufe
innerhalb der verschiedenen Unterrichtsangebote statt (s.u.) Die Inhalte des
Unterrichts beschränken sich nicht nur auf eine spätere Erwerbstätigkeit, sondern
beinhalten auch Aspekte der allgemeinen Lebensführung.
18
Vermittelt werden Schlüsselkompetenzen in den Bereichen
Selbstkonzept
- Eigenverantwortung
- realistische Selbsteinschätzung
- Motivation/Lern- und Leistungsbereitschaft
- Zuverlässigkeit
- Sorgfalt
- Ausdauer
und sozial-kommunikativer Kompetenz
- Kontaktfähigkeit
- Kooperationsfähigkeit
- Kommunikation und Kommunikationsbereitschaft
- Konfliktfähigkeit
- Höflichkeit
Der Unterricht findet sowohl im Klassenverband als auch in klassenübergreifenden
Kooperationsgruppen und / oder Projekten statt.
3.5.1. Kulturtechniken
Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird für alle Schüler/innen der Berufspraxisstufe in
klassenübergreifender Kooperation Unterricht in Deutsch und Mathematik einmal
wöchentlich in verschiedenen Lernniveaustufen angeboten. Der Termin ist im
Stundenplan ausgewiesen. Bei den Lernangeboten sind entsprechend
lebenspraktische Angebote und Übungen aus den Bereichen Mathematik und
Deutsch je nach Leistungsvermögen der Schüler/innen in differenzierter Form
enthalten.
3.5.2. Wohnen
Insbesondere in der Berufpraxisstufe ist der Bereich „Wohnen“ ein konkretes
Handlungsfeld, auf das die Schüler/innen vorbereitet werden. Hierbei geht es nicht
nur um die bloße Vermittlung von Sachwissen, sondern darum, dass den jungen
Erwachsenen, die unsere Schule verlassen, ihre Lebenswirklichkeit verfügbar
gemacht wird und ihnen die für sie bedeutenden Schlüsselqualifikationen näher
gebracht werden. Dies geschieht beispielsweise in dem wöchentlich stattfindenden
Hauswirtschaftsunterricht: durch das teils angeleitete, teils selbstständige Planen und
Zubereiten von Speisen sowie das begleitete Einkaufen der notwendigen
Lebensmittel. U.a. durch gegenseitige Besuche sowie Besuche der
Wohnmöglichkeiten für Schüler/innen in der nahe liegenden Umgebung
(Wohnheime, Betreutes Wohnen) wird die Thematik „Wohnen- so wie ich es will“
praktisch näher gebracht.
3.5.3. Freizeit
Während seiner Schulzeit erlebt jeder Schüler / jede Schülerin neben der
fremdbestimmten Zeit (Lernphasen, Arbeitsaufträge, Essen...) auch Freizeit
(Erholung, Entspannung, kreative Entfaltung...).
Da viele unserer Schüler/innen nur über wenige Sozialkontakte außerhalb der Schule
verfügen, ist die Gestaltung der Freizeit, sowie die Freizeiterziehung ein wichtiges
Lernfeld. Im Rahmen bestimmter Unterrichtszeiten, im Klassenverband oder / und
innerhalb von Arbeitsgemeinschaften lernen die Schüler/innen verschiedene
Hobbyangebote (Musik hören, selber Musik machen, puzzlen...), Sportarten (Fußball,
19
Rollstuhltanz, Tanzen...) und Gesellschaftsspiele kennen und so eigene Vorlieben
entwickeln.
Zudem fahren die Schüler/innen regelmäßig auf Klassenfahrt, eine Zeit, in der
Freizeitgestaltung eine zentrale Rolle spielt.
Neben der Freizeiterziehung in der Schule sind aber auch Freizeitangebote
außerhalb der Schule von großer Bedeutung. So werden vor allem in der
Berufspraxisstufe Kinobesuche und Ausflüge mit den Schüler/innen nicht nur
durchgeführt, sondern mit ihnen auch gemeinsam vorbereitet.
Zu den außerschulischen Freizeitangeboten für unsere Schüler/innen zählen auch
Veranstaltungen der Vereine „Lebenshilfe", „Sonderspaß" und des „Vereins für
Körperbehinderte“. Hier können die Schüler/innen an Ferienfreizeiten oder
regelmäßig an Gruppenstunden teilnehmen.
3.5.4. Soziale Beziehungen
Wie bei nicht behinderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen beginnt auch bei
den Schüler/innen der Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung in
und / oder nach der Pubertät die Ablösung aus der engen Eltern-Kind-Beziehung.
Dies ist Teil der normalen Entwicklung, auch wenn diese vielleicht verzögert
stattfindet oder eventuell nicht so deutlich sichtbar wird oder ausgesprochen werden
kann.
Die Schüler/innen setzen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit ihren Wünschen
und Vorstellungen für ihr zukünftiges Leben, Wohnen und Arbeiten auseinander.
Häufig zeigt sich der Wunsch nach einer veränderten Wohnsituation, nach
Gemeinschaft mit anderen jungen Leuten und / oder einer festen Partnerschaft und /
oder auch intimen Beziehung. Elternhaus und Schule sind gefordert, solchen
Wünschen Rechnung zu tragen, indem man sie verbalisiert, mit den Schüler/innen
konkretisiert oder im Sachkundeunterricht thematisiert z.B. in Themen wie
„verschiedene Wohnformen“, „Sexualität“, o.a.. Interaktion mit anderen wird
ermöglicht und gefördert. Dabei werden die konkreten Möglichkeiten innerhalb von
Schule immer begrenzt bleiben (müssen), die Themen jedoch Inhalt von Unterricht
und Freizeitangeboten, aber auch von Elternberatung sein.
3.5.5. Mobilität
In einer hoch entwickelten Gesellschaft ist Mobilität eine Voraussetzung zur Teilhabe
an vielen Aspekten des Lebens. Mobilität ist ein Schlüssel für Selbstbestimmung,
Persönlichkeitsentfaltung und gesellschaftliche Integration. Gerade für die Bereiche
Arbeit, Wohnen und Freizeit hat das individuelle Mobil-Sein eine große Bedeutung.
Dies erfordert zunehmend umfangreiche und komplexe Kompetenzen.
In der Berufspraxisstufe liegt der Schwerpunkt beim Mobilitätstraining in der
Anwendung von Kompetenzen, etwa bei der selbständigen Bewältigung des
Schulweges oder des Weges zur Praktikumsstelle.
Mobilitätstraining kann unterschiedlich organisiert werden; im Klassenverband, in
klassenübergreifenden Kleingruppen oder als Einzelförderung. Kooperation sowie
verbindliche Handlungs- und Zielvereinbarungen mit dem Elternhaus oder mit der
Wohngruppe sind unerlässlich. Während des Unterrichtstages sollen alle Situationen
genutzt werden, in denen verschiedene Wege selbständig bewältigt werden können.
Die gute Anbindung der Maria-Montessori-Schule an den öffentlichen
Personennahverkehr der Stadt Brühl bietet die Möglichkeit, gezielt Planung,
Orientierung, Regeln und Kommunikation im Verkehr zu trainieren und das
Gefahrenbewusstsein zu thematisieren.
20
3.5.6. Öffentlichkeit
Inhaltlich untergliedern wir in:
- Teilnahme am und Positionierung im öffentlichen Leben
- Kennen und Nutzen öffentlicher Einrichtungen
- Erfahren von Rechtsverbindlichkeiten
- Umgang mit Medien
Öffentliches Leben
Die Pflege von Kontakten sowie die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen sind
in der Vorbereitung auf das nachschulische Leben wichtige Unterrichtsbestandteile.
Schulveranstaltungen wie z.B. Kinobesuche, Restaurantbesuche, insbesondere
Begegnungen im Rahmen von Klassenfahrten bieten die entsprechenden
Übungsfelder.
Wichtig ist uns dabei die Vermittlung gesellschaftlich angemessener
Umgangsformen.
Öffentliche Einrichtungen
Vorrangig erscheint uns, die Fähigkeit, Angaben über die eigene Person geben zu
können mit allen wichtigen persönlichen Daten. Dazu gehört auch die Darstellung
des eigenen Lebenslaufs bis hin zu Darstellung eigener Interessen und Fähigkeiten
(im Zusammenhang mit dem Schreiben von Bewerbungen bzw. der Mitwirkung bei
der Erstellung des individuellen Hilfeplans).
Die Kenntnis und entsprechende Nutzung verschiedener Ausweispapiere
(Personalausweis, Schwerbehindertenausweis, Krankenchipkarte) sind von
Bedeutung.
Das Kennenlernen unterschiedlicher Behörden (von Verkehrsbetrieben bis zur
Agentur für Arbeit oder auch unterschiedlicher Behindertenorganisationen) sehen wir
als weiteren inhaltlichen Schwerpunkt.
Leben mit Rechten
Bei den Schüler/innen der Berufspraxisstufe handelt es sich in der Regel um junge
Erwachsene, die während der Besuchszeit dieser Stufe volljährig werden oder es bei
Eintritt schon sind. Fast immer stellt sich dann die Frage der gesetzlichen Betreuung,
die beim Amtsgericht beantragt werden muss. In den meisten Fällen geschieht dies
durch einen Elternteil, der dann auch häufig die Betreuung übernimmt. Es ist aber
auch die Bestellung eines gesetzlichen Betreuers möglich, der sich dann um die
Belange des Schülers / der Schülerin kümmert. Dabei sollen die Wünsche der / des
Betroffenen berücksichtigt werden.
Das Erreichen der Volljährigkeit muss im Zusammenhang mit den entsprechenden
rechtlichen
Konsequenzen
(Eigenverantwortung)
im
Unterricht
der
Berufspraxisstufen Raum finden.
In der Schule - verstanden als Arbeitsplatz – sind Rechtsverpflichtungen zu
thematisieren:
Krankmeldung,
Beachtung
von
Sicherheitsbestimmungen,
disziplinarische Erfordernisse.
Darüber hinaus geht es um das Kennenlernen allgemeiner Rechte und Pflichten
eines Erwachsenen betreffend Vertragsabschlüssen, aber auch im Hinblick auf
Sozial- und Strafrecht. Die gesetzliche Betreuung bzw. das Betreuungsrecht nimmt in
diesem Zusammenhang einen großen Stellenwert ein. In Zusammenarbeit mit den
Erziehungsberechtigten sind die Möglichkeiten und Verbindlichkeiten zu erläutern
und zu diskutieren.
21
Hinsichtlich der
Bedeutung.
Sozialgesetzgebung
ist
das
Thema
„Grundsicherung“
von
Medien
In diesen Bereich fällt sowohl die Nutzung verschiedener Medien wie Brief, Telefon,
Computer zur Kommunikation ebenso wie die Informationsentnahme über
verschiedene Medien z.B. Fernsehen, Zeitung, Internet. Desweiteren bieten
verschiedene Medien Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Sicherheitsaspekte, die
Fähigkeit zur Beurteilung von Mediendarstellungen und letztlich auch finanzielle
Bedingungen gehören zum Thema.
3.5.7. Berufsvorbereitender Unterricht
Schwerpunkte der Förderung in der Berufspraxisstufe im Sinne einer Vorbereitung
auf Arbeit und Beruf sind:
- Förderung der Persönlichkeits- und Sozialentwicklung: Entwicklung individueller
Interessen- und Fähigkeitsprofile, Erwerb von Schlüsselqualifikationen
- Förderung von arbeitsbezogenen Kompetenzen: Vermittlung von Arbeitstechniken
und Arbeitstugenden im Rahmen unterschiedlicher Angebote der Arbeitslehre
- Betriebspraktika: Sammeln konkreter Erfahrungen in realen Lebenssituationen der
Außenwelt
Persönlichkeits- und Sozialentwicklung
Die Entwicklung aber auch Dokumentation und Sammlung individueller und
persönlichkeitsrelevanter Aussagen über den Zeitraum der Berufspraxisstufenzeit
erachten wir als wichtig. Absprachen hinsichtlich der Erstellung einer individuellen
Lernerfolgsmappe, welche die jeweiligen Interessen und Fähigkeiten, aber auch die
noch zu fördernden Kompetenzen beinhaltet, sind noch zu treffen.
Auf die Teilnahme der Berufspraxisstufenschüler/innen an den Elternsprechtagen
wird Wert gelegt, um sie bewusst in die Zukunftsplanung einzubinden.
Im Hinblick auf die Arbeits- und Berufswelt halten wir die folgenden Fähigkeiten bzw.
Qualifikationen für sehr bedeutsam:
 Im persönlichen Bereich: Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Einsatzbereitschaft,
gepflegtes Äußeres
 im sozialen Bereich: Umgangsformen, Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit,
Kommunikationsfähigkeit
Darüber hinaus sehen wir in der Förderung der größtmöglichen eigenständigen
Mobilität einen bedeutsamen Aspekt für alle Bereiche des nachschulischen Lebens,
auch des Bereiches Arbeit und Beruf.
Die Förderung der Fähigkeiten kann nicht an einzelne Unterrichtsbereiche, Themen
oder Lernorte gebunden werden, sondern muss übergreifend und durchgehend in
verschiedenen Feldern des Unterrichts und Schulalltags geleistet werden.
Arbeitsbezogene Kompetenzen
Die
arbeitsbezogenen
Kompetenzen
werden
schwerpunktmäßig
im
Arbeitslehreunterricht vermittelt.
Der Arbeitslehreunterricht erfolgt derzeit klassenintern. Die inhaltlichen
Schwerpunkte liegen im Bereich Nahrungszubereitung / Hauswirtschaft und im
Holzwerken, vereinzelt werden Angebote im Metallwerken realisiert.
Der Arbeitslehreunterricht ist jeweils auf einen gesamten Vormittag geblockt. Damit
kommen diese schulischen Angebote den tatsächlichen Anforderungen des späteren
22
Arbeitslebens beispielsweise hinsichtlich der geforderten Arbeitsausdauer und dem
Durchhaltevermögen näher.
Überlegungen zu einer verstärkten Kooperation der Berufspraxisstufen in Richtung
klassenübergreifender Arbeitslehre-Angebote sind in der aktuellen Diskussion.
Praktika
Praktika ist ein hoher Stellenwert hinsichtlich des Kennenlernens von Arbeitsplätzen
und zur Erlangung einer realistischen Einschätzung individueller Berufsperspektiven
einzuräumen. Für den überwiegenden Teil unserer Schüler/innen stellt die örtliche
Werkstatt für Behinderte (Reha-Betriebe Erftland) den zukünftigen Arbeitsplatz dar.
Entsprechend finden dort die meisten Praktika statt. Derzeit ist in der Werkstatt für
Behinderte leider nur ein einziges dreiwöchiges Praktikum im Schulentlassjahr
möglich. Aus Sicht der Maria-Montessori-Schule wären weitere und vor allem frühere
Praktika für eine sinnvolle Berufsvorbereitung notwendig.
Für einzelne Schüler/innen können Praktika in Integrationsunternehmen oder auf
dem ersten Arbeitsmarkt realisiert werden. Praktikumsstellen aufzutun erfordert die
intensive Zusammenarbeit mit Eltern aber auch dem IFD.
Die Beteiligung an Arbeiten in der Schule im Sinne eines langfristigen Praktikums ist
angebahnt. So unterstützt derzeit beispielsweise eine Schülerin die
Hauswirtschafterinnen der Schule bei Bügelarbeiten. Ein anderer Schüler verteilt die
Hauspost in die einzelnen Klassen. Das Bestreben ist, die zunehmende Einbindung
von Schüler/innen in Arbeitsbereiche des Betriebs Schule.
Zur Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung verschiedener Praktika dient u.a.
eine Praktikumsmappe, die in der vorliegenden Form weiter entwickelt werden soll.
3.5.8. Übergang Schule – Beruf
Die Zeit in der Berufspraxisstufe (BS) ist auf zwei Jahre angelegt. Im besonderen
Bedarfsfall kann diese Zeit unter- oder überschritten werden. Die
Mindestvorrausetzung für eine Entlassung regelt die allgemeine Schulpflicht: Sie
endet nach dem 18. Lebensjahr sowie mit Abschluss des 11. Schulbesuchsjahres.
Hieran
kann
sich
die
Berufspraxisstufenzeit
anschließen.
Die
Berufspraxisstufenphase kann jedoch auch schon innerhalb der allgemeinen
Schulpflichtzeit beginnen und sich dann anteilig über die Beendigung der Schulpflicht
hinaus noch erstrecken.
Die meisten unserer Schüler/innen werden nach ihrer Zeit in der Berufspraxisstufe
(BS) einen Arbeitsplatz in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) finden. Auf
diesen Arbeitsplatz haben sie nur bei Anerkennung der entsprechenden Behinderung
durch die Agentur für Arbeit (AA) ein Anrecht. Ganz entscheidend ist deshalb gegen
Ende der Berufspraxisstufenzeit das Gespräch mit dem / der Berufsberater/in.
Darüber hinaus sind natürlich weitere Wege in das Berufsleben insbesondere für
einzelne Schüler/innen mit entsprechender Eignung möglich. So könnten sich an die
Schulzeit ebenfalls anschließen:
 Förderlehrgänge
 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB)
 Überbetriebliche Ausbildung (Berufsbildungswerk)
 Betriebliche Ausbildung (sog. Erster Arbeitsmarkt)
 Unterstützte Beschäftigung (sog. Betreutes Arbeiten)
 Teilhabe an berufsbildenden Privatinitiativen zur Gründung von
Integrationsunternehmen (vgl. eissporthalle-solingen.de;
elisabeth-hoteldetmold.de u.a. )
 Integrativklassen des Robert-Wetzlar-Berufskollegs
23
Bei den meisten dieser "alternativen" Berufswege ist eine eingehende Beratung
und sorgfältige Abwägung aller Möglichkeiten angezeigt, um den besonderen
Bedingungen gerecht zu werden sowie den erforderlichen Bedarf an Betreuung
sicherzustellen und um so einem Scheitern der Berufslaufbahn vorzubeugen.
Sollte in einzelnen Fällen ein alternativer Berufsweg ins Auge gefasst werden, dienen
die zwei Jahre in der Berufspraxisstufe schwerpunktmäßig dem Absolvieren von
Praktika. Hier ist es besonders wichtig, die "Arbeitswirklichkeit" zu testen, um so die
Eignung (Schlüsselqualifikationen), die persönlichen Wünsche sowie die besonderen
Bedingungen – etwa an einen notwendigen Betreuungsbedarf – festzustellen. Ferner
sind frühzeitige Absprachen und eine enge Verzahnung mit vielfältigen
Kooperationspartnern angezeigt:
Eine Sonderform stellt das Modell des "Betreuten Arbeitens" dar. Die MariaMontessori-Schule (MMS) sieht diese Arbeitsform als notwendige Ergänzung der
Möglichkeiten an. Die Arbeitnehmer/innen mit Behinderung sind hierbei in der WfbM
angestellt und erhalten von hier aus die notwendige Arbeitsbetreuung, sind jedoch in
einem Unternehmen oder einer Integrationsfirma tätig. Leider hat diese
Beschäftigungsform in den Reha-Betrieben im Rhein-Erft-Kreis so gut wie noch
keinen Einzug gehalten. Die Maria-Montessori-Schule will sich daher für die
Umsetzung verstärkt engagieren und hat aktuell einen Arbeitsplatz im
hauswirtschaftlichen Bereich der Schule eingerichtet. Dies ist der erste Arbeitsplatz
dieser Art im gesamten Rhein-Erft-Kreis. Wir sehen hierin eine integrative
Beschäftigungsmöglichkeit, die durch eine verbesserte Arbeitsbetreuung einem
wesentlich höheren Anteil unserer Schulabgänger/innen erschlossen werden kann,
24
als das bei Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem sog. "Freien" oder "Ersten"
Arbeitsmarkt möglich wäre.
Um beim Übergang Schule – Beruf zu einer verbesserten Koordination und
Vernetzung aller beteiligten Gremien und Institutionen innerhalb des Rhein-ErftKreises zu gelangen, wirkt die MMS im Arbeitskreis "Runder Tisch" mit. Bei den
drei- bis viermaligen Treffen jährlich beraten Eltern, Lehrer/innen und auch
Schüler/innen gemeinsam mit Vertreter/innen des Integrationsfachdienstes, des
Landschaftsverbandes, der Werkstätten sowie freier Unternehmen und
Integrationsfirmen wie dieser Übergang optimiert, Hürden abgebaut und eine
berufliche Integration erreicht werden kann. Zwischen den Treffen versuchen
Arbeitskreise weitere Ideen und Konzepte zu entwickeln und notwendige Aufgaben
zu verteilen.
Hier nocheinmal zusammenfassend ein grafischer Überblick zum Übergang Schule –
Beruf:
25
4.Unterrichtskonzepte
4.1. Lernbereiche und Curricula
4.1.1. Deutsch
4.1.1.1. Konzeption und Inhalte
Die Fähigkeit zur Kommunikation, zum Sprechen, zum Lesen und zum Schreiben ist
im Sinne des Integrations- und Partizipationsgedankens sowie der Selbst- und
Mitbestimmung für Menschen mit einem besonderen Förderbedarf von enormer
Bedeutung. Unsere Schüler/innen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
erhalten die Lernchance, Kompetenzen im Bereich Kommunikation, im mündlichen
und schriftlichen Sprachhandeln zu erwerben, die sie für ihre persönliche
Entwicklung, die Verständigung mit anderen Menschen und zur Bewältigung und
Bearbeitung, der sich in ihrer Lebenswelt stellenden Aufgaben benötigen.
Den Schüler/innen soll unter Berücksichtigung vorsymbolischer Kommunikation, des
Spracherwerbs und / oder des Erwerbs unterstützender Kommunikationsformen
sowie des Lesens und Schreibens eine grundlegende kommunikative und
sprachliche Bildung vermittelt werden.
Inhaltlich lehnen wir uns dabei an die Bayerischen Richtlinien an, welche die Inhalte
des Faches Deutsch eng mit Zugangsweisen aus dem Lernbereich Kommunikation
und Sprache verknüpfen.
Deutsch
1. Grundlegende kommunikative Fähigkeiten
2. Schriftspracherwerb
3. Sprechen-Schreiben-Lesen
Kommunikation und Sprache
1. Körpereigene Kommunikationsformen
2. Kommunikationsstrategien
3. Sprachverständnis
4. Lautspracherwerb
5. Unterstützte Kommunikation
Im Fach Deutsch wird eine vielfältige Gesprächs-, Lese- und Schreibkultur
geschaffen, indem in allen Lernbereichen des Klassen- und Schullebens viele reale
Situationen und lebensnahe Themen aufgegriffen und für das Lernen genutzt
werden.
Um den individuellen Lernvoraussetzungen und den persönlichen Erfahrungen der
Schüler/innen gerecht zu werden, orientieren wir uns am Spracherfahrungsansatz
(Brüggelmann) und gehen von einem erweiterten Lese- und Schreibbegriff
(Günthner) aus.
„Lesen und Schreiben sind Formen der Kommunikation; unser Informations- und
Mitteilungsbedürfnis befriedigen wir immer mehr mit Bildern und Bildzeichen; neben
den Buchstaben stehen uns auch andere grafische Notationssysteme zum Schreiben
zur Verfügung“ (Günthner 2000). Lesen ist an der Schule mit dem
Förderschwerpunkt geistige Entwicklung nicht nur auf das Erkennen und Deuten von
26
Buchstaben und Schrift begrenzt, sondern umfasst das Erkennen und das
Entnehmen von Informationen in Bezug auf Situationen, Personen, Gegenstände,
Bilder, Bildzeichen, Signalwörter, Ganzwörter und schriftliche Texte.
Die Textproduktion an der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
impliziert einen erweiterten Textbegriff auf Ebenen, welche die Schriftsprache
unterschreiten, da viele Schüler/innen das selbstständige Verfassen von Texten
aufgrund eines mangelnden Schriftspracherwerbs nur in Ansätzen beherrschen. Um
den erschwerten Lernbedingungen gerecht zu werden, ist eine „Ausweitung des
Schreibbegriffs auf niedrigere Niveaustufen“ (Thamm 1995) daher unerlässlich. Der
erweiterte Textbegriff umfasst dabei auch Hör- und Sehtexte. Textproduktion
bezeichnet textproduktive Handlungen wie Schreiben, Drucken, Zeichnen, Malen,
Ausschneiden, Aufkleben, Diktieren, Fotografieren, Filmen sowie deren Kombination“
(Thamm 1995).
(vgl. Werner Günthner: Lesen und Schreiben an der Schule für Geistigbehinderte, Dortmund 1999)
Der Erwerb der Lesekompetenz und der Erwerb der Schreibkompetenz stützen sich
gegenseitig. Eine frühe Verzahnung von Lesen- und Schreibenlernen motiviert die
Schüler/innen und unterstützt die Einsicht in das phonematische Prinzip der Schrift.
Der Mensch lernt ganzheitlich, dies gilt auch für das Fach Deutsch.
Handlungsorientierte und schüleraktivierende Methoden finden hierbei an unserer
Schule Anwendung. Es geht um ein ganzheitliches Lernen mit allen Sinnen.
Ein differenziertes Förderangebot wird den lernenden Schüler/innen zur Verfügung
gestellt. Während einige Kinder und Jugendliche Schriftsprache im engeren Sinne
erlernen, erhalten andere Schüler/innen Angebote im Wahrnehmungsbereich, mit
dem Ziel, Kenntnisse und Handlungskompetenzen zu erwerben, die sie in
lebenspraktischen Situationen anwenden können. Dabei werden differenzierende
Unterrichtsorganisationen, wie die Arbeit im Klassenverband, in Kursgruppen, in
Kleingruppen sowie Einzelarbeit nötig. In Vorhaben und Projekten finden erworbene
Kenntnisse und Fähigkeiten Anwendung und Vertiefung.
Die Förderung in diesem Lernbereich kann dabei von „Förderpflege“ als basaler
Dialog bis hin zum Lesen von Ganzschriften gesehen werden.
Folgende Materialien kommen in den Klassen zum Einsatz:
o ABC der Tiere (Mildenberger Verlag)
o Die blaue Fibel (Cornelsen Verlag)
o Tinto (Cornelsen Verlag)
o Lesenlernen mit Hand und Fuß (Persen Verlag)
27
4.1.1.2. Aktueller Stand
Der Deutschunterricht als Fachunterricht findet innerhalb des Kurssystems statt. Hier
werden die Schüler/innen stufen- und klassenübergreifend in differenzierten
Lerngruppen unterrichtet. Ebenfalls werden unsere Schüler/innen in diesem
Lernbereich im Klassenunterricht, in Freiarbeitsangeboten aber auch in allen
Angeboten in Unterrichtsfächern, den AGs sowie in sozialen Situationen des
Schulalltages gefördert.
Die Form und die Inhalte des Deutschunterrichts werden durch die Fachkonferenz
Deutsch geregelt. Folgende Absprachen wurden bislang getroffen:
o gemischte Groß- und Kleinschreibweise (Gemischt-Antiqua)
o Schriftart: Norddruck
o fachdidaktische Orientierung: Spracherfahrungsansatz (Brüggelmann)
o nicht lehrgangsorientiertes, sondern individualisierendes, situationsbezogenes
Arbeiten, Schüler/innen mit ihren Interessen und Fähigkeiten sind der
Ausgangspunkt
o Buchstaben-, Anlauttabellen als Hilfsmittel
o Erlernen der Schreibschrift auf Wunsch der Schüler/innen
o Nutzung von phonomimischen Zeichen / Lautgebärden: Koch’sche Fingerzeichen
o Bayerischer Lehrplan als Grundlage unserer pädagogischen Arbeit
4.1.1.3. Arbeitsschwerpunkte
Die inhaltlichen Arbeitsschwerpunkte zum Konzept des Deutschunterrichtes an
unserer Schule werden detailliert im Abschnitt „Kurskonzeption“ beschrieben.
4.1.1.4. Perspektive
o Beratung der Fachkonferenzen Deutsch und Unterstützte Kommunikation über
eine engere Zusammenarbeit
o Erarbeitung einer praktischen Umsetzung der Bayerischen Richtlinien für unser
schulinternes Curriculum
o Erarbeitung eines schulinternen Diagnose- und Beobachtungsverfahrens für den
Bereich Deutsch
o Erprobung und Evaluation von Möglichkeiten einer lernbereichsorientierten
Unterrichtsplanung im Fach Deutsch (findet zurzeit im Kurssystem in den Kursen
F-I statt)
o regelmäßige Ideen- und Materialbörse am Ende des ersten Schulhalbjahres;
koordiniert durch die Fachkonferenz.
Literaturangaben:
o Brüggelmann, Hans (1992): Kinder auf dem Weg zur Schrift. Bottighofen: LibelleVerlag.
o Thamm, J. (1995). Texte verfassen mit geistig- und lernbehinderten Jugendlichen.
Ein identitätsorientiertes Konzept offenen Unterrichts. Bad Heilbrunn: Verlag
Julius Klinkhardt.
o Dank, S. (Hrsg.) (2000). Übungsreihen für Geistigbehinderte – Konzepte und
Materialien – Günthner, W.: Lesen und Schreiben an der Schule für
Geistigbehinderte. Grundlagen und Übungsvorschläge zum erweiterten Lese- und
Schreibbegriff. Dortmund: verlag modernes lernen.
28
4.1.2. Mathematik
4.1.2.1. Konzeption und Inhalte
Mathematik ist Welterfahrung. Sie strukturiert unsere Umwelt und hilft uns so, sie zu
verstehen und uns in ihr zu orientieren. Sie begegnet uns in vielfältigen Situationen
des Alltags. Sie umfasst alle Wahrnehmungsbereiche, Körperschema,
Raumordnung, Farben / Formen, Mengen, Zahlen, Zeit, Maße, Gewichte, Geld und
Rechenoperationen. Mathematik setzt keinen besonderen Entwicklungsstand voraus,
um mit der Förderung zu beginnen. Mathematisches Verstehen beginnt schon mit
dem Ergreifen eines Gegenstandes. Rhythmus und Wiederholungsstruktur ist die
erste Mathematik, die sich bewusst erleben lässt (z.B. Sing- und Abzählspiele).
Ziel des Mathematikunterrichts an unserer Schule ist es, Fertigkeiten bzw.
Teilfertigkeiten zu erlernen, die zusammen genommen als Fähigkeit dazu führen,
dass sich die Schüler/innen mit dem Gelernten in ihrer Umwelt zurechtfinden,
bewegen und behaupten können – also Handlungskompetenz erwerben.
Inhaltlich lehnen wir uns an die Bayerischen Richtlinien an, die den Bereich
Mathematik in engen Zusammenhang mit den grundlegenden Lernbereichen
Wahrnehmung und Bewegung und Denken und Lernen stellen (vgl. Bayerischer
Lehrplan).
BASALE
MATHEMATISCHE
ERFAHRUNGEN
Vorstufen der
RECHENOPERATIONEN
Umgang mit
MENGEN
ZIFFERN und
ZAHLEN
MAßE
RECHENOPERATIONEN
GELD
ZEIT
Nicht ein Bereich nach dem anderen sollte im Laufe der Schuljahre durchgenommen
werden, sondern in Kreis- bzw. Spiralbewegung immer wieder alle Bereiche
angesprochen werden.
Wir gehen davon aus, dass der Mensch ganzheitlich lernt – auch im
Mathematikunterricht. Was für andere Fächer selbstverständlich ist, muss auch für
den Mathematikunterricht gelten: Lernen mit Sinnen und Gefühlen und Verstand. In
29
diesem weiteren Sinne wollen wir „ganzheitliches“ Lernen verstehen, nicht nur in dem
auf das Stoffliche eingeschränkten Sinn.
Mathematische Förderung findet demnach nicht nur im Mathematikunterricht statt,
sondern findet ihre Anwendung auch fächerübergreifend in verschiedenen, sich
wiederholenden Situationen – z.B. Tisch decken, wiegen, messen, kochen,
einkaufen etc. Darüber hinaus hat die Fantasie, angeregt durch Rechengeschichten
und Rollenspiele, ebenso ihren Platz im Mathematikunterricht wie die Sinne und die
Sinnhaftigkeit des Materialeinsatzes.
Jede/r Schüler/in erhält nach Feststellen seiner Lernausgangslage ein individuelles
Förderangebot. Mit Hilfe besonders strukturierter Lerninhalte soll auf ein weitgehend
selbständiges Leben vorbereitet werden. Die Auswahl der Einzelthemen orientiert
sich dabei an der Person und ihrer Lebensumwelt. Während einige Schüler/innen zu
Rechenoperationen
gelangen,
erhalten
andere
Schüler
Angebote
im
Wahrnehmungs- und pränumerischen Bereich, mit dem Ziel, Kenntnisse und
Handlungskompetenz zu erwerben, die sie in lebenspraktischen Situationen
anwenden können. Dies wiederum macht eine differenzierte Unterrichtsorganisation
wie Arbeit im Klassenverband, in Kursgruppen, in Kleingruppen, auch Einzelarbeit
nötig. In Vorhaben und Projekten finden erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten
Anwendung und Vertiefung.
Den ganzen Menschen anzusprechen, sein Denken, sein Fühlen, sein Wünschen, ist
das zentrale Anliegen, das hier vertreten wird. Mit Sinnen und Verstand (oder anders:
mit Kopf, Hand, Herz und Bauch) die Welt der Zahl zu entdecken: Das ist ein
angemessenes Motto für unseren Mathematikunterricht.
Der
Mathematikunterricht
orientiert
sich
an
den
mathematischen
Lernvoraussetzungen der Schüler. So erstreckt sich das Unterrichtsangebot von
basalen Wahrnehmungserfahrungen bis hin zu schriftlichen Rechenverfahren,
Sachaufgaben und Rechenoperationen im Zahlenraum bis 1000.
4.1.2.2. Aktueller Stand
Mathematikunterricht findet an unserer Schule einerseits im Kurssystem statt. Hier
werden alle Schüler/innen stufenübergreifend in differenzierten Lerngruppen
unterrichtet.
Andererseits findet sich mathematische Förderung im Klassenunterricht in
Freiarbeitsangeboten aber auch in allen angebotenen Unterrichtsfächern.
Bei der inhaltlichen Umsetzung des Mathematikunterrichts orientieren wir uns an den
Bayerischen Richtlinien (siehe dazu auch Kurskonzept). Im Unterricht werden
Materialien aus verschiedenen Lehrgängen sowie Computerprogramme ergänzend
eingesetzt:

„Zalo Zifferli“ (Persen Verlag)

„Rechnen mit Hand und Fuß“ (Persen Verlag)

„Klick“ (Cornelsen Verlag)

Lernwerkstatt

Budenberg etc.
30
Form und Inhalt des Mathematikunterrichts werden durch die Fachkonferenz
Mathematik geregelt. Diese hat bislang folgende Absprachen getroffen:
o Zahlendarstellung durch Norddruck
o Fünferbündelung und Darstellung in Zehnerreihen
o Bayerischer Lehrplan als Grundlage
4.1.2.3. Arbeitsschwerpunkte
Die inhaltlichen Arbeitsschwerpunkte zum Konzept des Mathematikunterrichts an
unserer Schule werden detailliert im Abschnitt Kurskonzeption beschrieben.
4.1.2.4. Perspektive
o Innerhalb der nächsten zwei Schuljahre soll ein angemessenes schulinternes
Diagnose- und Beobachtungsverfahren für den Bereich Mathematik erarbeitet
werden.
o Erprobung und Evaluation von Möglichkeiten einer lernbereichsorientierten
Unterrichtsplanung im Bereich Mathematik (zur Zeit im Kurssystem in den Kursen
F-I). Dieses findet im Schuljahr 2010/2011 statt und soll am Ende des Schuljahres
abgeschlossen sein.
o Regelmäßige Ideen- und Materialbörse jeweils am Ende des ersten
Schulhalbjahres; koordiniert durch die Fachkonferenz.
31
4.1.3. Sachunterricht
Der Sachunterricht ist in allen Klassenstufen der Maria-Montessori-Schule als fester
Lernbereich im Stundenplan verankert. Der Sachunterricht beinhaltet Themen in den
Bereichen naturwissenschaftliches und technisches, geografisches und
räumliches,
gesellschaftliches
sowie
historisches
Lernen.
Neben
Bildungsinhalten werden in der Themenauswahl und Unterrichtsorganisation auch
soziale, emotionale und kommunikative Kompetenz bei der Gestaltung berücksichtigt
und gefördert.
Im Sachunterricht haben alle Schüler/innen die Möglichkeit, handlungs- und
erlebnisorientiert sowie entdeckend zu arbeiten und zu lernen, indem verschiedene
Materialangebote ein multimodales Lernen mit allen Sinnen ermöglichen. Dabei
stehen Methoden im Vordergrund, die ein selbsttätiges sowie zunehmend
selbstständiges Lernen der Schüler/innen - im Sinne von geöffneten
Unterrichtsformen - fördern. Komplementär dazu wird der Sachunterricht häufig in
projektorientierten Unterrichtsvorhaben realisiert, denen z.T. Unterrichtsgänge und
Exkursionen zu außerschulischen Lernorten immanent sind.
Unterrichtsthemen und -schwerpunkte werden an den Interessen und Bedürfnissen
der jeweiligen Lerngruppe orientiert und ausgewählt. Diese lehnen sich an den
„Fachbereich Sachunterricht“ des „Kerncurriculum für den Förderschwerpunkt
Geistige Entwicklung“ des Landes Niedersachsen sowie schwerpunktmäßig an den
„Lehrplan Sachunterricht für die Grundschulen“ des Landes Nordrhein-Westfalen an.
Dabei werden folgende integrale, miteinander vernetzte Bereiche und Schwerpunkte
fokussiert:
Perspektivisch wird sich eine Fachkonferenz „Sachunterricht“ konstituieren und mit
diesen Schwerpunkten auseinandersetzen, d.h. ein schulinternes Spiralcurriculum
entwickeln und stufenbezogen ausdifferenzieren.
32
4.1.4. Sport
4.1.4.1. Konzeption / Inhalte
Der Sportunterricht ist ein wichtiger Baustein der individuellen Förderung an unserer
Schule. Bewegungserfahrungen sind von grundlegender Bedeutung für das Lernen
und für die Entwicklung der Persönlichkeit in vielen Bereichen: Entwicklung von
Wahrnehmungskompetenzen (wie z.B. Körperschema, Raumorientierung) sowie
Entwicklung sozialer, emotionaler und kommunikativer Kompetenzen.
Sportunterricht ist auch immer ein zentraler Beitrag zur Gesundheitserziehung und
Freizeiterziehung unserer Schüler/innen. Darüber hinaus steht der Aspekt der
sozialen Integration durch den Sport im Blickfeld unserer schulischen Förderung.
Zur Übersicht an die vielfältigen Inhalte des Sportunterrichts lehnen wir uns an
folgende Gliederung der Lerninhalte im Bereich „Bewegung und Sport“ der
bayrischen Richtlinien an:
1. Bewegungserfahrungen
2. Bewegungsgrundformen
3. Grundelemente der Bewegung
4. Gymnastik und Tanz
5. Bewegung im Wasser und Schwimmen
6. Sport im Freien
7. Turnen und Bewegungskünste
8. Kleine Sportspiele
9. Hinführung zu Mannschaftsspielen
10. Leichtathletik
11. Teilnahme an Sportveranstaltungen und Wettkämpfen
4.1.4.2. Aktueller Stand











2 Stunden pro Klasse Sportunterricht / Turnhalle
2 Stunden pro Klasse Schwimmunterricht
Pausensport
Fußball-AG*
Übergreifendes Angebot „Judo“*
Reiten für Mittelstufenschüler*
Kettcar-Fahrrad-Fahren
Regelmäßiges Airtramp-Angebot 1x im Monat in der Turnhalle
Klassenfahrt mit sportlichem Schwerpunkt (Landessportbund Hinsbeck)
Sportfest (1 mal im Jahr)
Sportlich orientiertes AG-Angebot: z.B. Tanz-AG, Entspannungs-AG
Ausstattung + Material
 Turnhalle (Airtramp, Loquitomaterial, Materialien für Bewegungsbaustelle,
Judomatten,)
 Schwimmhalle (mit Hubboden)
 Psychomotorik-Raum
 Snoezelraum
33
Besonderheiten
 übergreifender Sportunterricht in einzelnen Stufen (z.Zt. Mittelstufe, BS-Stufe)
Außenbereich
 Boulderwand
 Schaukeln
 Rutsche
 Klettergerüst
 Wackelbrücke
 Basketballplatz
 Schuleigener Bolzplatz (in Planung)
Außerschulische Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten in der Nähe:
 Bolzplatz
 Abenteuerspielplatz
 Sportplatz
 Wald(lauf)
Sportfest
Einmal im Jahr findet ein ganztägiges Sportfest für alle Schüler/innen mit folgenden
leichtathletischen Disziplinen auf dem Sportplatz in Brühl-Heide statt:
 25m – 50m – 400m Lauf
 Schlagball-Weitwurf
 Hindernisparcours
 Torschuss
 Staffellauf
 Rollstuhllauf
 Fußballturnier
Im Schuljahr Juli 2010 war zum ersten Mal ein ganztägiges Sportfest mit dem
Schwerpunkt „Waldlauf“ mit folgenden Angeboten geplant:
 5 km Lauf (Runde um den See)
 5 km Walken
 Orientierungslauf/gang mit Bewegungsaufgaben im Wald
 Fußballturnier
 Spielefest auf dem Schulhof
4.1.4.3. Schwerpunkte in den einzelnen Stufen
EStufe
X
1.Bewegungserfahrungen........
1.1 Der Körper in Bewegung
1.2 Bewegung und Materialien
1.3 Bewegung und Raum
1.4 Bewegung und soziale Erfahrung
2.Bewegungsgrundformen...................... X
2.1 Bodennahe Fortbewegungsformen
2.2 Bewegungsformen der Arme und Hände
34
UStufe
X
MStufe
X
OStufe
(X)
X
X
X
BSStufe
2.3 Bewegungsformen der Beine
2.4 Schwingen und Schaukeln
2.5 Klettern und Hangeln
3. Grundelemente der Bewegung
3.1 Koordinative Fähigkeiten
3.2 Konditionelle Fähigkeiten
4. Gymnastik und Tanz
4.1 Gymnastische Bewegungsformen
4.2 Tanzen
5.
Bewegung
im
Wasser
und
Schwimmen
5.1 Wassergewöhnung
5.2 Erlernen eines Schwimmstils
5.3 Verbesserung der Schwimmfähigkeit
6. Sport im Freien..
6.2 Wintersport
6.3 Wandern und Klettern
6.4 Sport auf Plätzen und Straßen
6.5 Sport auf dem Wasser
7. Turnen und Bewegungskünste.
7.1 Turngeräte
7.2 Bewegungsaufgaben am Boden und an
Geräten
7.3 Bewegungskünste
8. Kleine Sportspiele.
8.1 Kooperative Spiele
8.2 Konkurrenzorientierte Spiele
8.3 Rückschlagspiele
9. Hinführung zu Mannschaftsspielen.
9.1 Bälle als Spielgegenstand
9.2
Grundsituationen
von
Mannschaftsspielen
10. Leichtathletik
10.1 Laufen und Fahren
10.2 Werfen und Stoßen
10.3 Springen
11. Teilnahme an Sportveranstaltungen
und Wettkämpfen...
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
4.1.4.4. Arbeitsschwerpunkte / Perspektive
 Erarbeitung eines Pausenkonzepts mit sportlichen Inhalten
 Erarbeitung von „Bewegungslandschaften“ mit Aufbauanleitungen
 Kooperation mit den Förderschulen des Kreises
 Kooperation mit Brühler Schulen
35
4.1.5. Unterstützte Kommunikation
Alle Menschen haben ein Recht auf Kommunikation. Sich mitteilen zu können, ist
wesentliche Grundlage menschlicher Entwicklung. Kommunikation heißt...
o mit seinen Mitmenschen in Kontakt treten zu können
o etwas mitteilen zu können
o sich für etwas entscheiden zu können
o etwas fragen zu können oder
o sich über etwas informieren zu können.
Kommunikation ist eine grundlegende Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben
und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Ca. 40 % unserer Schüler/innen an der Maria-Montessori-Schule können sich
gar nicht oder nur sehr schwer verständlich über Lautsprache mitteilen und
benötigen Unterstützung bei ihren Kommunikationsversuchen.
Der Begriff „Unterstützte Kommunikation“ bezeichnet individuell angepasste Wege
der Kommunikation mit pädagogisch-therapeutischen Hilfen, welche ergänzend bzw.
ersetzend zur Lautsprache eingesetzt werden.
Ziel unserer Arbeit im Bereich der „Unterstützten Kommunikation“ (= „UK“) ist es, mit
diesen Schüler/innen individuelle und auf ihre Bedürfnisse angepasste
Kommunikationsmöglichkeiten oder -wege zu erarbeiten, die es ihnen ermöglichen
o in Alltagssituationen
o mit verschiedenen Personen und
o auf deutliche und zielgerichtete Weise zu kommunizieren.
Dabei gibt es keine Mindestfähigkeiten, die jemand besitzen müsste, damit er oder
sie für Maßnahmen Unterstützter Kommunikation in Frage käme.
4.1.5.1. Konzeption
Wir haben beschlossen, uns an der Maria-Montessori-Schule bei der UK-Förderung
im Wesentlichen an dem niederländischen COCP–Programm (siehe ausführlich
unten: 4.1.5.5. Exkurs) zu orientieren. Dieses sieht folgende Schritte vor:
Aufbau und Ablauf des COCP - Programms
Analyse
Zielsetzung
Evaluation
Interventionsplan/
Maßnahme
36
Erster Schritt: Diagnostik / Analyse
o des Kommunikationsverhalten des Kindes
o verschiedener Entwicklungsaspekte (z.B. kognitive Leistungen, Sensomotorik,
Sprachverständnis, usw.)
o und der sozialen Umgebung des Kindes
Es wird festgestellt, welche Kommunikationsformen das Kind alternativ zur
Lautsprache einsetzt und welche Kommunikationsfunktionen es schon anwendet.
Verschiedene Kommunikationsformen werden mit dem Kind ausprobiert.
Alternative Kommunikationsformen sind:
o Mimik, Gestik, Zeigen, Gebärden, Handlungen, Augenbewegungen,
o mit Hilfe von Gegenständen etwas verdeutlichen,
o auf Fotos, Bilder, Zeichnungen, Symbole zeigen, Schrift
o Lautieren, Sprachausgabe mit Hilfe elektronischer Sprachausgabegeräte
Zweiter Schritt: Festlegung von Interventionsziel und Interventionsplan
Mögliche Ziele:
o eine neue Kommunikationsform oder
o eine neue Kommunikationsfunktion zu erlernen (beispielsweise „Aufmerksamkeit
für den Partner zeigen“, „zwischen zwei Alternativen wählen“ oder „um ein Objekt
bitten“)
Interventionsplan / konkrete Maßnahmen berücksichtigen:
o die konkreten kommunikativen Situationen
o das zu erlernende Vokabular
o die Partnerstrategien und
o das Kommunikationssystem
Falls erforderlich werden individuelle Kommunikationshilfen hergestellt oder
beantragt. Je nach individuellen Voraussetzungen und Entwicklungsstand benutzen
unsere Schüler/innen bisher folgende Hilfen:
o Kisten mit Realgegenständen zum Auswählen / Übergeben
o Einzelkarten mit Photos / PCS-Symbolen zum Auswählen / Übergeben
o Bildtafeln / Kommunikationsbücher / PECS – Bücher
o Gebärden
o Schalter / elektronische Sprachausgabegeräte (BigMac, Step-by-Step, Talker)
Dritter Schritt: Förderplanung
Im Förderplan werden Maßnahmen zur Umsetzung der Zielsetzungen festgehalten:
o Welches Kommunikationssystem (z.B. welcher Talker, welche Form der Bildtafel)
soll verwendet werden?
o In welchen Situationen soll die (neue) Kommunikationsform, -funktion geübt bzw.
eingesetzt werden?
o Welches Vokabular, welche Bilder, Gebärden, Objekte sollen eingeführt werden?
o Wie sollen sich die Mitmenschen (Eltern, Lehrer) als Gesprächspartner verhalten,
damit der / die Schüler/in die neue Kommunikationsform, -funktion am besten
lernen und einsetzen kann? („Partnerstrategien“, siehe unten: 4.1.5.5)
o Wie wird das neue Kommunikationssystem eingeführt?
Vierter Schritt: Evaluation
o wiederholte Analyse erstellen
o den Verlauf der Intervention und des Zieles evaluieren
o Ziel und Plan für die Zukunft festgelegen
37
Halbjährlich wird überprüft, ob sich die Kommunikationsform und das
Kommunikationssystem noch eignen, ob das Vokabular erweitert oder eine weitere
Kommunikationsfunktion angebahnt werden muss. Sich daraus ergebende neue
Zielsetzungen und Maßnahmen werden wiederum im Förderplan festgehalten.
4.1.5.2. Rahmenbedingungen
UK – Förderung an der Maria-Montessori-Schule findet in erster Linie in den Klassen
statt. Reale Alltagssituationen sollen genutzt werden, um alternative
Kommunikationsformen zu üben.
2 Lehrpersonen sind derzeit mit insgesamt 10 Unterrichtsstunden vom Kollegium
abgestellt, um als UK–Beauftragte die UK-Förderung an unserer Schule zu
unterstützen. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Konzeptentwicklung für eine
kontinuierliche UK-Förderung an unserer Schule und die Beratung der Kollegen und
Kolleginnen bei der Auswahl alternativer Kommunikationsformen und
Kommunikationshilfen.
Zu ihren weiteren Aufgaben zählen:
o Diagnostik und erste Einführung von neuen Kommunikationsformen oder -hilfen
bei einzelnen Schüler/innen. Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in den
Eingangsstufen.
o Elternberatung und Unterstützung der Eltern bei der Beantragung von Hilfsmitteln.
o Anschaffung und Herstellung von Medien zur UK-Förderung sowie Organisation
und Pflege des UK-Raumes.
o Teilnahme an Treffen der Förderschulen „Geistige Entwicklung“ auf regionaler
und Bezirksregierungsebene.
o Initiierung und Organisation kollegiumsinterner Fortbildungen.
Die Sprachtherapeutinnen an unserer Schule kooperieren durchweg bei der UKFörderung. So üben sie je nach Entwicklungsstand der Schüler/innen neben der
Arbeit an der Lautsprache auch Gebärden, erweitern den Wortschatz oder bahnen
grammatikalische Strukturen mit Hilfe der entsprechenden Kommunikationshilfen an.
Ein wichtiger Bestandteil der UK-Förderung ist die Elternarbeit.
Wie bei jedem Kind, das sprechen lernt, sind die Eltern die wichtigsten Vorbilder,
wenn ihr Kind eine andere, neue Kommunikationsform erlernt. In zahlreichen
Alltagssituationen können sie die Kinder wie beim Sprechen lernen zur
Kommunikation anregen und zum Imitieren auffordern. So erweitern die Kinder ihre
kommunikativen Fähigkeiten und festigen sie.
Die Eltern sind die Spezialisten, wenn es darum geht, was könnte mein Kind mitteilen
wollen. Sie kennen am besten die Interessen und Abneigungen der Kinder, Themen,
die sie aktuell beschäftigen und wichtige Details aus ihrer Lebenswelt. Sie wissen am
besten, wie man ihr Kind dazu motivieren kann, mit der neuen Kommunikationsform
und dem neuen Kommunikationssystem zu kommunizieren.
Die Schule ist darauf angewiesen, mit den Eltern zusammenzuarbeiten, da sonst die
Kommunikationsformen nur eingeschränkt in dem Lebensbereich Schule
angewendet werden können.
Insbesondere zu Beginn der UK-Förderung und bei der Einführung neuer
Kommunikationsformen und -systeme ist ein regelmäßiger Austausch zwischen
Elternhaus und Schule unerlässlich.
38
Auf der Elternseite der Homepage befindet sich eine umfangreiche Link – Liste zum
Thema „Unterstützte Kommunikation“ .
Um die UK-Förderung in unserer Schule einheitlicher zu gestalten, haben wir uns auf
ein Piktogrammsystem (PCS / Boardmaker) geeinigt. Die Stundenplansymbole,
Raumauszeichnungen und viele Kommunikationsmappen werden überwiegend mit
diesem Programm erstellt.
In unserer Schule werden einheitliche Gebärden lautsprachbegleitend verwendet;
das bedeutet, dass nicht jedes einzelne Wort gebärdet wird, sondern die wichtigsten
Wörter im gesprochenen Satz durch eine Gebärde unterstützt werden. So können die
Schüler/innen auf einem weiteren Kanal erkennen, worum es geht und diese
Gebärden in ihren aktiven Wortschatz durch lernen am Vorbild übernehmen. Wir
arbeiten – bis auf wenige Ausnahmen - nach DGS (Deutscher Gebärdensprache)
und stellen für die Schule einen Katalog zusammen, der Schüler/innen und
Lehrer/innen die gebräuchlichsten Wörter eindeutig festlegt. Desweiteren werden uns
durch einen Gebärdenlehrer der Firma „LOORENS“ aus Köln in Fortbildungen
vermittelt.
Die Schule verfügt über einen eigenen UK – Raum.
Obwohl die meisten unserer unterstützt kommunizierenden Schüler/innen mit
eigenen Kommunikationshilfen versorgt sind, kann man sich hier diverse
Kommunikationshilfen, aber auch andere UK-Medien ausleihen:
o elektronische Kommunikationshilfen wie Schalter, batteriebetriebenes Spielzeug,
BigMac, Step-by-Step, Five-Step, PowerLink, Switch´n-Latch-Timer, SuperTalker,
GoTalk, AlphaTalker, Intellikey
o verschiedene Bildkarten, Bildtafeln
o Übungsspiele, Bilderbücher und Fachliteratur.
Zu Beginn eines Schuljahres werden alle neuen Mitarbeiter/innen in den Umgang mit
den UK-Gerätschaften und in das Ausleihsystem eingeführt.
Bisher wurden regelmäßig Fortbildungen zum Thema UK durchgeführt:
o TEACCH
o Gebärdenkurse
o Einführungskurse UK (zertifiziert nach ISAAC - Standard)
o Partnerstrategien und COCP – Programm
o Einzelne Mitarbeiter besuchen regelmäßig UK-Fortbildungen und ISAAC Fachtagungen.
4.1.5.3. Arbeitsschwerpunkte
Arbeitsschwerpunkte im Schuljahr 2010/2011 sind
o Die Verbesserung der Arbeit im Bereich Kommunikationsförderung bei
SchülerInnen mit Autismus-Spektrum-Störung
o Über- und Ausarbeitung des schuleigenen Gebärdenordners in Form eines
Lexikons, das auf einen Blick Gebärde, Schriftbild und PCS-Symbol bietet
39
4.1.5.4. Perspektive
o
o
Verbesserung der UK-Förderung im Schwerst-Mehrfachbehinderten-Bereich
Elterninformations-/Austausch-Abend oder Fortbildung z.B. zum Thema
Partnerstrategien
o Erarbeitung eines schuleigenen Liederbuches, das zu den geläufigsten Liedern
im Schulleben Signalgebärden bietet.
4.1.5.5. Exkurs: COCP-Programm
Das COCP–Programm („Communicatieve Ontwikkeling van niet-sprekende kinderen
en hun Communicatie Partners“ = übersetzt: „Kommunikative Entwicklung von nichtsprechenden Kindern und ihren Kommunikationspartnern“) ist eine in den
Niederlanden von Heim, Jonker und Veen entwickelte / publizierte
Interventionsmethode für nicht – oder kaum – sprechende Kinder. Sie entstand aus
dem Bedürfnis heraus, die Eltern und andere Bezugspersonen stärker in die
Förderung der kommunikativen Entwicklung nicht – sprechender Kinder
einzubeziehen, da sich „die kommunikativen Fähigkeiten der Kinder im Umgang mit
den Erwachsenen, denen sie in den Situationen des Alltags begegnen, entwickeln“
(Heim u.a.).
Als Erläuterung zu dem oben genannten Aufbau und Ablauf des COCPProgrammes (4.1.5.1) seien hier noch dezidierter die Hintergründe erklärt:
1 Ziel
Ziel des COCP – Programms ist es, dass Kinder lernen in Alltagssituationen mit den
verschiedenen Personen, denen sie dabei begegnen auf deutliche und zielgerichtete
Weise zu kommunizieren.
Dafür benötigen sie
o Zugang zu Kommunikationsformen, die zu ihren individuellen Möglichkeiten
passen und
o sie benötigen Kommunikationspartner, die ihnen vielfältige Gelegenheiten bieten,
zu kommunizieren.
2 Kommunikationsformen
Menschen können auf sehr unterschiedliche Weise miteinander kommunizieren. In
der Regel kommunizieren Menschen multimodal, das heißt, sie nutzen mehrere
Kommunikationsformen nebeneinander. Gerade Personen, die sich nicht oder nur
wenig über Lautsprache verständigen können, sind auf zusätzliche
Kommunikationsformen angewiesen. Es gibt:
o
Motorische Formen (z.B. Gesichtsausdruck, Körperbewegungen, Bewegungen
der Augen, Zeigen, Gesten oder Gebärden
o Gegenständliche Formen (z.B. Miniaturobjekte)
o Akustische Formen (z.B. Produktion von Lauten oder Geräuschen,
Sprechen/auch mit elektronischen Hilfsmitteln)
o Grafische Formen (z.B. Fotos, Bilder, Zeichnungen, grafische Symbole, Schrift)
40
3 Kommunikationsfunktionen
„Um den Entwicklungsstand einer Person einschätzen zu können, muss man die
Kommunikationsfunktionen, die diese Person im Alltag zeigt, beobachten und
beschreiben. (…) Es geht darum einzuschätzen, ob und welche Absicht hinter dem
Verhalten einer Person steckt. Will die Person bewusst und absichtlich etwas
erreichen?“ (Heim u.a.)
Heim, Jonker und Veen unterscheiden 15 Kommunikationsfunktionen, die
hierarchisch gegliedert sind:
1. Aufmerksamkeit für den Partner
2. Bemerken, dass eine Aktivität unterbrochen wird
3. Wechselseitiges Handeln
4. Akzeptieren eines angebotenen Objekts
5. Protestieren oder Abweisen
6. Wählen
7. Grüßen und Verabschieden
8. Bitten um Hilfe
9. Bitten um einen Gegenstand oder eine Aktivität (- in der unmittelbaren
Umgebung, - nicht in der unmittelbaren Umgebung
10. Bitten um Aufmerksamkeit
11. Antwort geben auf JA/Nein – Fragen
12. Auskunft erteilen über etwas oder jemand ( - anwesend in der unmittelbaren
Umgebung, - nicht anwesend in der unmittelbaren Umgebung)
13. Bitten um Auskünfte
14. Ausdrücken von Gefühlen/Gedanken
15. Späße machen, tun als ob oder necken
4 Partnerstrategien
Aus den o.g. Überlegungen sind die folgenden 10 Partnerstrategien entstanden.
1 Vorbereitung und Strukturierung der Umgebung
Die Umgebung soll so gestaltet werden, dass
o Kommunikationshilfen, die problemlos nutzbar sind ständig zur Verfügung stehen.
o Spielsachen, Bildmaterial und andere Dinge zur Verfügung stehen, die das Kind
zur Kommunikation herausfordern könnten.
o Aktivitäten und Spielangebote dem Alter, den Fähigkeiten und Interessen des
Kindes entsprechen.
o Der Kommunikationspartner im Blickfeld des Kindes ist, wenn er oder sie sich mit
dem Kind beschäftigt.
2 Der Führung des Kindes folgen
o Das
Kind übernimmt die Führung in der Kommunikation. Der
Kommunikationspartner soll den Ideen und Vorschlägen des Kindes folgen. Das
steigert die Motivation und die Aufmerksamkeitsspanne des Kindes.
3 Gemeinsame Aufmerksamkeit herstellen
o Der Kommunikationspartner soll gewährleisten, dass beide – Kind und
Erwachsener - sich auf dasselbe Thema konzentrieren.
o Entweder folgt er der Aufmerksamkeit des Kindes, auch wenn dies vom
bisherigen Thema abweicht oder er lenkt – wenn nötig – ruhig und zwanglos auf
ein neues Thema.
41
o
Auf Störungen in der Umgebung soll der Partner nicht eingehen ohne das Kind
dafür zu interessieren oder die Interaktion mit dem Kind zuerst abzuschließen.
4 Turn – Taking (wechselseitiges Gespräch) unterstützen
o Das Kind soll erleben, dass es eine „Sprecher – Reihenfolge“ bzw. einen
Sprecherwechsel in Interaktionssituationen gibt. Es soll immer wieder die
Gelegenheit erhalten, dass es nun an „die Reihe kommt“ und ein Gespür dafür
entwickeln, wann das ist. Dazu sollen Interaktionsanlässe angeboten werden, die
eine Reaktion vom Kind erfordern.
5 Angemessene Erwartungen an das Kind haben
o Dem Kind sollte deutlich gezeigt werden, dass man von ihm Kommunikation
erwartet.
o Es darf nur Kommunikation über Dinge erwartet werden, die das Kind kennt und
versteht und die den motorischen und kommunikativen Möglichkeiten des Kindes
entsprechen.
6 Ausreichend Zeit geben
o Bei einem Gespräch oder einer Interaktion soll grundsätzlich schrittweise und
langsam vorgegangen werden.
o Der Kommunikationspartner soll erst bis 10 zählen, bevor er aufs Neue versucht
bei dem Kind eine Reaktion hervorzurufen.
o Dem Kind muss Zeit gegeben werden, auf Dinge oder Geschehnisse in seiner
Umwelt zu reagieren.
o Dem Kind muss Zeit gegeben werden selbst die Initiative ergreifen zu können.
o Der Kommunikationspartner darf erst wieder sprechen, nachdem das Kind seine
Aussage beendet hat und dann noch einige Sekunden zusätzlich verstrichen
sind.
7 Angemessene Kommunikationsmodelle anbieten
o Der Kommunikationspartner muss dem Kind verdeutlichen, wie es kommunizieren
kann. Er muss Kommunikationsvorbild sein.
o Der Kommunikationspartner muss insbesondere die Kommunikationsformen
verwenden, die das Kind selbst gebraucht oder gebrauchen könnte, um sich an
der Kommunikation beteiligen zu können.
8 Angemessenes Sprachverhalten
o Der Kommunikationspartner soll eine Sprache (bzw. eine Kommunikationsform)
benutzen, die das Kind versteht.
o Sie soll an das vermutete Sprachverständnis des Kindes angepasst sein.
o Der Inhalt sollte deutlich sein, die Sätze nicht zu lang.
o Es sollte nicht zuviel zur gleichen Zeit gesagt und einfache Sätze verwendet
werden.
9 Direkte Rückmeldung geben
o Falls keine Reaktion des Kindes auf ein Kommunikationsangebot erfolgt, sollte
der Kommunikationspartner durch Hinweise nochmals zur Antwort oder Reaktion
auffordern oder schrittweise folgende Hilfestellungen geben: -- abwarten –
berühren – fragend gebärden – Hinweise geben, wie das Kind reagieren könnte
(schauen, passende Gebärden machen, auf Hilfsmittel hinweisen etc.) –
Handlung körperlich unterstützen (z.B. gemeinsam zeigen).
42
10 Alle Kommunikationsversuche beantworten
o Alle Kommunikationsversuche des Kindes werden aufgegriffen und ernst
genommen.
Literatur:
o Heim,
Margriet,
Jonker,
Vera
und
Veen,
Marjan:
COCP:
Ein
Interventionsprogramm
für
nicht
sprechende
Personen
und
ihre
Kommunikationspartner. In Handbuch der Unterstützten Kommunikation,
Karlsruhe, September 2005, S. 01.026.007 – 01.026.015 Der Artikel kann unter
der
folgenden
Adresse
vollständig
eingesehen
werden:
http://home.medewerker.uva.nl/m.j.m.heim/bestanden/COCP%20in%20
Handbuch%20UK%202005.pdf
o Braun, U.: Bin ich ein guter Gesprächspartner? In: Zt. Unterstützte
Kommunikation, 1/2006, S. 5 – 9
o Kristen, U.: Unterstützt zu kommunizieren lernt man nicht von allein. In: Zt.
Unterstützte Kommunikation 1/2006, S. 11 - 20
43
4.2. Kurssystem
4.2.1. Konzeption und Inhalte
Seit dem Schuljahr 2005/2006 besteht an der Maria-Montessori-Schule ein
Kurssystem in den Fächern Deutsch und Mathematik. Es wurde eingeführt, um den
differenzierten und äußerst heterogenen Lernbedürfnissen unserer Schülerschaft in
diesen Fächern gerecht zu werden.
Der Kursunterricht findet nicht im Klassenverband, sondern in klassen- und
stufenübergreifenden Gruppen statt. Alle Schüler/innen - bis auf die Schulneulinge
und die Schüler/innen der Berufspraxisstufen - nehmen am Kurssystem teil. Sie
werden gemäß ihrer individuellen Kompetenzen in den Fächern Deutsch und
Mathematik eingeteilt. Als weitere Komponente bei der Gruppenbildung wird das
Alter der Schüler/innen (Interessen - Themenwahl) berücksichtigt.
Die so entstehenden ca. 10 Lerngruppen arbeiten innerhalb eines
o Deutschspektrums von grundlegenden Angeboten im Bereich Kommunikation bis
zum Lesen und Schreiben von Texten
o Mathematikspektrums von körperlicher Raum-Lage-Erfahrung bis zum Rechnen
mit großen Geldbeträgen
4.2.2. Aktueller Stand
Zeitliche Organisation
Zweimal in der Woche (montags und mittwochs) findet der Kursunterricht im Rahmen
je eines Unterrichtsblocks statt. Hierin enthalten ist je eine Unterrichtseinheit Deutsch
sowie eine Einheit Mathematik. Bei Schüler/innen, deren Kompetenzen z.B. in
Deutsch weit höher anzusiedeln sind als in Mathematik, besteht die Möglichkeit, die
Lerngruppe zur Hälfte der Zeit zu wechseln.
Personelle Organisation
Jeder Kurs wird von zwei Kolleg/innen geleitet. Diese unterrichten an beiden
Kurstagen ihre Schülergruppe.
Organisation des Austausches und der Weiterentwicklung
Alle am Kurs beteiligten Lehrer/innen treffen sich zur Zeit dreimal im Jahr. Ziel dieser
Treffen ist der Austausch über:
- die inhaltliche Arbeit innerhalb der einzelnen Kursgruppen
- einzelne Schüler/innen innerhalb der Kursgruppen
- Ist jeder in seiner Gruppe richtig aufgehoben? Wechsel?
- Absprachen zum Austausch weiterer Informationen (Übergabe von Inhalten in die
Klassen, Lernstand bzgl. Zeugnissen...)
- neue Materialien
- Veränderungs- / Verbesserungsmöglichkeiten innerhalb des Kurskonzeptes
Über diese Treffen hinaus finden individuelle Absprachen zwischen dem Kursteam
und dem Klassenteam der einzelnen Schüler/innen statt:
- Absprachen bzgl. Weiterführung der Arbeit der Kurse in den Klassen, wie z.B.
Übungsangebote in der Freiarbeit
- Absprachen bzgl. Verhaltensherausforderungen einzelner Schüler/innen
- Absprachen bzgl. Förderplanarbeit und der Zeugnisberichte
44
4.2.3. Arbeitsschwerpunkte
Arbeitsschwerpunkte im Schuljahr 2010/2011 sind:
- eine Umstellung / Erweiterung der Planungsdenkweise um die in den bayerischen
Richtlinien aufgeführten fünf Entwicklungsbereiche:
1. Wahrnehmung und Bewegung
2. Denken und Lernen
3. Persönlichkeit und soziale Beziehungen
4. Kommunikation und Sprache
5. Selbstversorgung
- das Erproben und Umsetzen der erarbeiteten Curricula für die einzelnen Kurse
Dieses Vorgehen wurde auf der 1½-tägigen pädagogischen Konferenz vom 11.12.06.2010 durch das Kollegium erarbeitet und verabschiedet.
Die Planung in den „klassischen“ Kursgruppen A-E erfolgt mit Hilfe eines
zweidimensionalen Planungsrasters, das die fachlichen Inhalte der Bereiche Deutsch
und Mathematik mit den Entwicklungsbereichen verbindet (s. Curricula der Kurse).
Darüber hinaus erweitert die Maria-Montessori-Schule das Kurssystems um
Gruppen, die ihren Schwerpunkt auf die Entwicklungsbereiche legen (Kurse F-I).
Diesem Vorhaben gehen die Erfahrung der letzten fünf Jahre voraus. Aus diesen
konnte abgeleitet werden:
- Je basaler das Angebot ist, desto mehr verschwimmen die fachlichen
Lernbereiche Deutsch und Mathematik.
- Generell steigt die Menge der Schüler/innen an, die nicht im klassischen Sinne
den Lernbereichen Deutsch (Schriftspracherwerb) und Mathematik (numerisches
Rechnen) zugeordnet werden kann,
- Es gibt im Bereich der Mittel- und Oberstufen Schüler/innen, die bezüglich der
Erweiterung ihrer Kompetenzen beim klassischen Schriftspracherwerb in Deutsch
und im numerischen Bereich in der Mathematik an eine Grenze kommen.
- Es stellt sich immer wieder die Frage nach der Altersangemessenheit und der
Lebensbedeutsamkeit der Angebote.
- Die bisherigen basalen Gruppen innerhalb des Kurssystems haben von der
geschaffenen Homogenität nicht zwingend profitiert, da z.B. Schüler/innen, die
alle im Kommunikationsverhalten auf der Ebene „Ursache-Wirkungs-Erfahrungen“
stehen, sich nicht gegenseitig genügend Lernanreize bieten.
Im Schuljahr 2010/2011 gibt es also neben den o.g. „klassischen“ Kursgruppen bzgl.
der Fächer Deutsch und Mathematik (Kurse A-E) vier Kursgruppen, die verstärkt
Lernangebote in den folgenden Entwicklungsbereichen machen (Kurse F-I)
- Kommunikation und Sprache / Selbstversorgung
- Wahrnehmung und Bewegung / Kommunikation und Sprache
- Denken und Lernen / Kommunikation und Sprache
- Persönlichkeit und soziale Beziehung / Denken und Lernen
Für die Kursgruppe A-E wird nach den erarbeiten Kurscurricula unterrichtet, die sich
an die bayerischen Lehrpläne in den Fächern Deutsch und Mathematik anlehnen.
Die Planung erfolgt – wie bereits erwähnt – neben fachlichen Aspekten unter der
Berücksichtigung der Entwicklungsbereiche.
45
4.2.4. Perspektive
Weiterentwicklung des Kurskonzepts auf der pädagogischen Konferenz am
28.3.2011 laut Beschluss der pädagogischen Tageskonferenz vom 11.6.2010:
- Evaluation der Arbeit unter Berücksichtigung der Entwicklungsbereiche in den
„klassischen“ Kursgruppen
- Evaluation der Arbeit unter dem Fokus der Entwicklungsbereiche in den „neuen“
Kursgruppen
- Weiterentwicklung der Curricula für diese Kurse
Anhang:
- Curricula der einzelnen Kurse (A-I)
- Planungsraster für die Kurse
46
Kurs: A
Deutsch
Stufe: E/U
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
2. Schriftspracherwerb
2.5 Lautstruktur der gesprochenen Sprache
- bewusstes Hören
- Anlaute
- Phoneme
2.6 Mündliche und schriftliche Analyse und Synthese
- Laut- und Buchstabenanalyse
- Laut- und Buchstabensynthese (A = Anbahnung)
2.7 Schreiblehrgang
- Spuren
3. Sprechen – Schreiben – Lesen
3.1 Sprechen und Sprachgestaltung
- Erzählen und Zuhören
- Kommunizieren
Mögliche Projekte/Inhalte:
 Projekt: Unsere Schule voller Samstage – Sams (Literaturprojekt)
 Bildergeschichten – Hören / Nacherzählen
 Nachspuren und Kneten der Grapheme
 Anlautzuordnung zu Bildern
 Bildwortsätze lesen
Ideen / Ausblick
 Ganzwortlesen Bild - Wort
 Silbenlesen Bild - Silben
 Synthese Bild – Buchstaben
Erforderliche Kompetenzen der Schüler/innen
 Symbolverständnis
 Beginn phonologischer Bewusstheit
 Interesse an Schriftsprache
 Dialogfähigkeit
 (Lautsprache / UK)
47
Kurs: A
Mathematik
Stufe: E/U
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
2. Pränumerischer Bereich
2.1 Merkmale von Gegenständen
- Form
- Farbe (F)
2.4 Reihenbildung
- Merkmalsreihen
3. Mengen und Zahlen
3.1 Mächtigkeit von Mengen (bis 10)
- Anzahlbestimmung durch Simultanerfassung
- Anzahlbestimmung durch Abzählen
3.3 Zahlenreihen bis 10
- Zahlenreihe
- Nachbarzahlen (A)
Mögliche Projekte/Inhalte:
 Lernen in Bewegung: Abgehen des Zahlenstrahls, Rundenlaufen
 Würfelspiele
 Einkaufsspiel
 Pizza backen: Merkmalsreihen, Reihenbildung
 Menge und Zahl Zuordnung: Tiere im Zoo
Ideen / Ausblick
 Raumlage/ Raumordnung
o Begriffszuordnung
Erforderliche Kompetenzen der Schüler/innen
 Symbolverständnis
 Dialogfähigkeit
 (Lautsprache / UK)
 Basis räumlichen Vorstellungsvermögens
48
Kurs: B
Mathematik
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
3. Mengen und Zahlen
3.1 Mächtigkeit von Mengen
Anzahlbestimmung durch Simultanerfassung
Anzahlbestimmung durch Abzählen
(E)
3.2 Ordnungszahlen
Zahlen als Ordnungsprinzip
Schreibweise von Ordnungszahlen
3.3 Zahlreihen
Zahlreihe
(E)
Nachbarzahlen
Zahlenfolgen schreiben (E)
4. Operationen
4.1 Addition
Mengenbilder
Zahlen und Symbole
4.2 Subtraktion
Mengenbilder
Zahlen und Symbole
5.1 Zahlenraum bis Zehn
Zahlen in der Alltagswelt
Besonderheit der Zahl 0
Veranschaulichen des Zahlenraums
Sichern des Zahlenraums
Additionsaufgaben
Nachbaraufgaben
Subtraktionsaufgaben
Umkehraufgaben
3. 2 Uhrzeit: (Richtilinienbezug= „Zeit und Freizeit“)
Begriff "halb"
Unterscheidung der Zeiger
Uhrzeit ablesen
Uhrzeit einstellen
Erforderliche Kompetenzen der Schüler/innen
 Zahlenkenntnis
 Ges. pränumerischer Bereich
 Dialogfähigkeit
 Schreibfähigkeiten
 Arbeitshaltung
49
Stufe: U/M
Kurs: B
Deutsch
Stufe: U/M
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
2.5 Lautstruktur der gesprochenen Sprache
- Bewusstes Hören
- Silben
- Anlaut
- Phoneme
2.6 Mündliche Analyse und Synthese
- Laut- und Buchstabenanalyse
- Laut- und Buchstabensynthese
- Sinnentnahme
2.7 Schreiblehrgang
- Raumbegrenzungen
- Erlernen der Druckschrift
(Gemischtantiqua)
2.8 Wörter und Sätze
- Lesen, Schreiben und Verstehen von Wörtern
3.1 Sprechen und Sprachgestaltung
o Erzählen und Zuhören
o
Mögliche Projekte/Inhalte:
- Gestaltung von Lesebüchern
- Projekte zu aktuellen Schülerthemen / gesellschaftliche Relevanz
- Projekte im Bereich Selbstversorgung / Kommunikation...
Erforderliche Kompetenzen der Schüler/innen
 Buchstabenkenntnisse (der geläufigsten)
 Feinmotorische Grundlagen für die Druckschrift (Schüler/in führt
grundlegende Formelemente der Druckschrift im richtigen
Bewegungsablauf aus)
 Anlaute hören können
50
Kurs: C
Deutsch
Stufe: U/M
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
2.5. Lautstruktur der gesprochenen Sprache (Phonol. Bewusstheit) (E)
2.6 Mündliche und schriftliche Synthese und Analyse (E)
2.8 Wörter und Sätze (lesen, schreiben, verstehen ) (E)
3.1 Sprechen und Sprachgestaltung (erzählen, zuhören, kommunizieren,
informieren)
3.4 Textarbeit (begegnen, untersuchen, erschließen, bearbeiten)
3.5 Textproduktion (erweiterter Schreibbegriff)
3.6 Textarten (Sachtexte, Bilderbücher,…)
Mögliche Projekte/Inhalte:
- Buchprojekte 
- Briefe schreiben, freies Schreiben
-
„Wir sammeln Infos über…“  Umgang mit neuen Medien,
Infoentnahme aus Hörtexte, schriftlichen Texten,…
Erforderliche Kompetenzen der Schüler/innen
- grundlegende Buchstaben- und Lautkenntnisse (Phonem-GraphemKorrespondenz)
- Anlautlesen und –schreiben
- erstes Silbenlesen
- einfaches Ganzwortlesen und –schreiben
- lautgetreues Lesen und Schreiben (in Ansätzen)
51
Kurs: C
Mathematik
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
1.2 Geometrische Flächenformen
4. Operationen (Addition, Subtraktion) (E)
5.1. Zahlenraum bis 10 (E)
5.2. Zahlenraum bis 20
5.3 Stellenwertsystem
5.4 Erweiterter Zahlenraum
5.5 Sachaufgaben (E)
6. Größen
6.1 Geld
Mögliche Projekte/Inhalte:
- Europrojekt
- ...
Erforderliche Kompetenzen der Schüler/innen
Erforderliche Kompetenzen:
-Einführung des Zahlenraums bis 10
-Einführung Addition und Subtraktion
52
Stufe: U/M
Kurs: D
Mathematik
Stufe: M/O
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
3. Mengen und Zahlen
3.1 Mächtigkeit von Mengen
3.3 Zahlreihen / Nachbarzahlen
4. Operationen
4.1 Addition
4.2 Subtraktion
5. Zahlenraum
5.2 Zahlenraum bis 20
6. Größen
6.1 Geld
Aus den Richtlinien „Zeit und Freizeit“: Zeit/Uhr
Erforderliche Kompetenzen der Schüler/innen
- Schüler/innen können Zahlen schreiben, lesen und Mengen
zuordnen ZR: bis 20
- Addition und Subtraktion im ZR bis 20 mit Rechenhilfen
53
Kurs: D
Deutsch
Stufe: M/O
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
2.4 Ganzwörter (F)
2.5 Lautstruktur (F)
2.6 mündliche / schriftliche Analyse/Synthese (F)
2.7 Schreiblehrgang (F)
2.8 Wörter und Sätze (F)
3.3 Rechtschreibung (F+E)
3.4 Textarbeit (E)
Erforderliche Kompetenzen der Schüler
- Schüler/innen können alle Buchstaben (groß/klein) lesen und
schreiben
- Schüler/innen können Buchstaben und Silben zusammenschleifen
54
Kurs: E
Mathematik
Stufe: M/O
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
4. Operationen
4.1 Addition
4.2 Subtraktion
F
4.3. Multiplikation
4.4. Division
E
5. Zahlenraum
5.3 Stellenwertsystem E
5.4 Erweiterter Zahlenraum E
5.5.Sachaufgaben E
6. Größen
6.1 Geld F
6.2 Länge F
6.4 Gewicht F
6.6 Volumen E
Erforderliche Kompetenzen der Schüler/innen
 Schüler/innen können Zahlen schreiben und lesen
 Schüler/innen sind sicher im ZR bis 20
 Schüler/innen haben Vorstellung vom ZR > 20
 Schüler/innen kennen Nachfolger-/Vorgängerzahlen im ZR bis 100
 Schüler/innen rechnen Additions-/Subtraktionsaufgaben im ZR bis
20 im Kopf ,mit Zehnerüberschreitung
55
Kurs: E
Deutsch
Stufe: M/O
Inhaltliche Schwerpunktsetzung
2.4 Ganzwörter (F)
2.5 Lautstruktur (F)
2.6 mündliche / schriftliche Analyse/Synthese (F)
2.7 Schreiblehrgang (F)
2.8 Wörter und Sätze (E)
3.2 Grammatik (E)
3.3 Rechtschreibung (F+E)
3.4 Textarbeit (F)
3.5 Textgestaltung (F+E)
3.6 Textarten (E)
Erforderliche Kompetenzen der Schüler/innen
- Schüler/innen können bekannte Wörter und kurze Sätze erlesen
- Lautgetreues Schreiben von Wörtern ist möglich
Die folgende Planung für Kurs F ist ein Beispiel aus dem laufenden Schuljahr
2010/2011 für eine der Kursgruppe F,G,H und I, deren Schwerpunkte erstmalig auf
den Entwicklungsbereichen liegen (hier: Selbstversorgung; Kommunikation und
Sprache)
56
Kurs: F
Stufe:
Mittel- und Oberstufe
Inhaltliche Schwerpunktsetzung

Selbstversorgung (Richtlinienbezug: Hauswirtschaft)
1.1 Orientierung in der Küche
2.1 Sauberkeit und Ordnung
5.2 Elektrische Haushaltsgeräte
6 Zubereitung von Speisen

Kommunikation und Sprache
1.2 Mimik und Blickbewegungen
2.2 Kommunikationsverlauf
2.3 Kommunikation gestaltet Beziehung
3.2 Symbolfunktion der Sprache
4.2 Entwicklung der Lautsprache









Mögliche Projekte/Inhalte:
(Mix-)Getränke kennen lernen und herstellen
Namen von Personen und Dingen kennen lernen und einsetzen
(Photos, PCS, Gebärden, Lautsprache)
Rezepte lesen, verstehen und durchführen
Vor- und Nachbearbeitungsarbeiten kennen lernen und durchführen
Fragen stellen / um Hilfen bitten
Getränke anbieten
Auf sich aufmerksam machen, Blickkontakt aufnehmen und halten
Kommunikation
starten
(Kommunikationshilfen
einsetzen
–
Mehrwortsätze bilden) und halten
Gespräch beenden
Ideen / Ausblick
 Ausweitung des Angebotes => Auswahlmöglichkeiten
 Die benötigten Lebensmittel selbständig einkaufen
 Dinge in außerschulischen Kontexten anbieten
57
Kurs ________ , Planungszeitrahmen _______________________
Unterrichtsfächer
Entwicklungsbereiche
Deutsch
Mathematik
...
Persönlichkeit und
soziale
Beziehungen
Wahrnehmung
und Bewegung
Denken und
Lernen
Kommunikation
und Sprache
Selbstversorgung
59
...
...
Kurs ________ , Planungszeitrahmen _______________________
Entwicklungsbereiche
Wahrnehmung und
Bewegung
Denken und Lernen
Unterrichtliche Inhalte
Persönlichkeit und
soziale Beziehungen
60
Kommunikation und
Sprache
Selbstversorgung
4.3. Arbeitsgemeinschaften
Seit dem Schuljahr 2006/2007 gibt es an der Maria-Montessori-Schule ein
Arbeitsgemeinschaften (AG) -System.
Durchgängig werden freitags von 11.00 bis 12.30 Uhr unterschiedlichste Angebote
im musischen, kreativen, sportiven und Erlebnis-Bereich gemacht, welche der
einzelne Schüler / die einzelne Schülerin entsprechend individueller Neigungen
wählt.
Durch Befragungen und thematisiert in den stattfindenden Schüler/innenversammlungen werden Wünsche hinsichtlich der AG-Angebote eruiert.
Aus Lehrersicht gilt das Bestreben, allen Schüler/innen zu ermöglichen - unabhängig
von Grad und Ausmaß der Einschränkungen – individuelle Vorlieben oder Neigungen
in einer AG realisieren zu können. Dabei spielen Klassen- bzw. Stufenzugehörigkeit
der Schüler/innen keine Rolle, vielmehr werden sehr bewusst auch altersheterogene
Gruppen gebildet.
Wenige Wochen nach Start des jeweiligen Schuljahrs werden die Schüler/innen
durch Plakate über die in den Konferenzen abgestimmten AG-Angebote informiert.
Auswahllisten werden an die Klassen ausgehändigt und unterstützt von den
Klassenlehrern geben die Schüler/innen in der Regel drei Präferenzen für ihre Wahl
an.
Eine Lehrerarbeitsgruppe koordiniert terminliche Absprachen, Anzahl und Inhalte der
AGs und die Schüler/innenzuordnung.
In der Regel ist die Wahl einer AG verbindlich für das gesamte Schuljahr. In
Absprache kann ein Wechsel in eine andere AG auch nach einem Schulhalbjahr
erfolgen.
Einzelne AG-Angebote haben sich über mehrere Schuljahre hinweg etabliert, andere
Angebote wechseln in Abhängigkeit von einer aktuell veränderten Bedürfnislage.
Im Schuljahr 2010/11 finden folgende AG-Angebote statt:
- Tanzen
- Kochen
- Entspannung
- Wünsche- und Träume
- Wald
- Textiles Gestalten
- Musik und Entspannungs
- Spielen und Bauen
- Kunst- und Gestaltung
- Reparaturen
- Computer/Schulzeitung
Genauere Informationen zu den einzelnen AGs finden sich aktuell auf unserer
Homepage.
61
4.4. Offener Unterricht
Der AK „Offener Unterricht“ entstand als ein Resultat einer pädagogischen Konferenz
zum Thema „Familienklassen“. Die Etablierung dieser Arbeitsform wurde vom
Kollegium als unabdingbare Voraussetzung für Familienklassen angesehen. Obwohl
die Familienklassen an unserer Schule bisher nicht eingeführt wurden, kommt
aufgrund der Heterogenität unserer Schülerschaft offenen Unterrichtsformen
zunehmende Bedeutung zu.
Sie sind besonders geeignet, den Schüler/innen die Möglichkeit zu individuellem,
eigenständigem und selbstorganisiertem Lernen zu geben. Darüber hinaus kann
hiermit Verhaltensauffälligkeiten bei einzelnen Schüler/innen begegnet werden. In
allen Klassen werden Freie Arbeit und Stationslernen bereits eingesetzt. Mittels
Fragebögen wurde festgestellt, welche Formen offenen Lernens und in welchem
Umfang diese in den einzelnen Klassen eingesetzt werden.
Im thematischen Zusammenhang zum „Offenen Unterricht“ steht auch das klassenund stufenübergreifende Kurs- und AG -System, das in unserer Schule bereits fester
Bestandteil des Schullebens ist.
Im Rahmen einer Konferenz wurde das Kollegium theoretisch über das Thema
„Offener Unterricht“ informiert und in einer Ausstellung präsentierten einzelne
Klassen Arbeitsmaterialien zum Thema.
Während in den Eingangs- und Unterstufen vor allem die Freiarbeit und das
Stationslernen angebahnt werden, arbeiten die älteren Schüler/innen immer
differenzierter und selbstständiger mit diesen Formen offenen Unterrichts. Im Sinne
einer Entwicklungsleiter wird angestrebt, die Schüler/innen zu immer mehr
selbstorganisiertem Lernen zu führen, wie z.B. durch die Arbeit mit dem
Wochenplan, bei dessen Erstellung die einzelnen Schüler/innen im Idealfall
mitwirken.
In Zukunft wäre eine stärkere zeitliche Gewichtung offener Unterrichtsformen in allen
Stufen wünschenswert.
Für alle Klassen wurde verbindlich vereinbart, für Deutsch rote und für
Mathematik blaue Mappen im Rahmen der Kursarbeit zu benutzen sowie für die
Sprachtherapie weiße, für den Sachunterricht grüne und für die Freiarbeit
gelbe Mappen.
Allgemeingültige Piktogramme zu Verhaltensregeln oder einzelnen
Arbeitsstationen wurden ausgesucht und sollen in allen Klassen Verwendung
finden.
In den Stufenkonferenzen soll ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch im
halbjährlichen Turnus über die konkrete Umsetzung offener Unterrichtsformen
angestrebt werden.
62
4.5.
TEACCH
4.5.1. Einführende Worte
Die Abkürzung TEACCH meint „Treatment and Education of Autistic and related
Communication handicapped CHildren“ = übersetzt: „Behandlung und Erziehung
autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder“. Es handelt
es sich hierbei um ein Konzept, das ursprünglich im US-Bundesstaat North Carolina
in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde, um der
Wahrnehmung, dem Denken und den Kommunikationsbesonderheiten von
Menschen mit Autismus–Spektrum–Störung in Diagnostik, Förderung, Beratung und
Forschung Rechnung zu tragen.
Kernbegriffe des TEACCH-Ansatzes sind „Strukturierung“ und „Visualisierung“. Er
will individuelle Stärken in Lernsituationen gezielt nutzen, aber auch die Folgen
typischer Schwierigkeiten erkennen und entsprechende Hilfestellung geben. Die so
geschaffene Sicherheit und Orientierung bietet Raum für eigenes Handeln, für
Selbständigkeit.
Dieser Ansatz beschreibt eine Haltung, die allgemein der Didaktik des
Unterrichts an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
zugrunde liegt. Daher finden sich einzelne Elemente / Prinzipien von TEACCH
als Selbstverständlichkeit auch im Alltag an der Maria-Montessori-Schule.
Nicht nur unsere Schüler/innen mit Autismus-Spektrum-Störung, sondern ein
Großteil unserer Schülerschaft zeigt kognitive Besonderheiten in z.B. den Bereichen:
o Gedächtnis
o Aufmerksamkeit
o Generalisierung / Kategorienbildung
o zeitliche Organisation
o räumliche Orientierung
o Fällen von Entscheidungen
o Absehen von Folgen / Konsequenzen
4.5.2 Konzept
4.5.2.1 Strukturierung des Raumes
In allen Klassen- / Unterrichtsräumen werden einzelne Bereiche durch das
Vorhandensein von Materialien / Kennzeichnung klar voneinander abgegrenzt wie
z.B.
o Spielecken haben Teppichboden
o Ruhezonen haben Sitzsäcke / Liegen
o Küchenzeilen befinden sich im Nebenraum der Klassen
o Plätze / Fächer der Schüler tragen deren Photo / Namen
o Schranktüren / Regalbretter tragen Photos / Symbolkarten von Gegenständen,
die dort hingehören
o Pläne zur Selbstinformation (Ämter, Stundenplan) sind fest installiert
o Gruppenphasen (Stuhlkreis) immer an einer Stelle, Stühle schon gestellt
63
Um Schüler/innen deutlicher auf Ihre Arbeit zu fokussieren, gibt es gesondert
eingerichtete, reizarme Arbeitsplätze durch z.B.:
 die Abtrennung durch Paravents / Regale
 die Ausrichtung auf eine Wand hin (nicht in den Raum hinein / zum Fenster)
 die Nutzung eines gesonderten Raumes
4.5.2.2 Strukturierung der Zeit
Um Zukunft in überschaubare Abschnitte zu zergliedern und deutlich zu machen,
was als nächstes auf die Schüler/innen zukommt, visualisieren wir in den Klassen
der Maria-Montessori-Schule z.B.:
 die jetzt anstehende Einzelhandlung
 die Unterteilung von Aufgaben in einzelne Arbeitsschritte
 den Tagesablauf im Rahmen des Stundenplanes
Dies geschieht durch die Präsentation
 von Realgegenständen auf Regalen oder in Hängeregistern
 von Symbolkarten auf Klettleisten (deutlicherer linearer Ablauf)
 von Symbolkarten in Ringbüchern (zum umklappen)
 von Symbolkarten an der Tafel
 Allem Genannten ist gemein, dass
 die zu vollziehende Handlung in den Fokus gerückt wird (in die Hand nehmen,
aufschlagen, Pfeil, Rahmenfenster...)
 die Dauer einer Handlung durch den Umfang des Materials oder einen „TimeTimer“ angezeigt werden kann
 und danach als vollzogene Handlung gekennzeichnet bzw. entfernt wird (z.B.
abhaken, durchstreichen, umklappen, in eine „Fertig-Kiste“ stecken).
Die Art der Visualisierung wird individuell in Komplexität und Abstraktionsgrad
zugeschnitten.
Bei den Stundenplänen
gibt
es einen
verbindlichen
Symbolkartenkatalog mit PCS-Symbolen.
4.5.2.3 Strukturierung der Arbeitsorganisation / Material / Aufgaben
Klassisch wird an unserer Schule z.B. im Rahmen der Freiarbeit oder
Stationenlernen (aber in Teilen auch in jeder anderen Art des Unterrichtes)
verdeutlicht:
o Was ist zu tun? (z.B. persönliche Schublade, Aufsteller, Materialschalen, Körbe,
Dosen, Plan... => ein ausgewiesener Ort, wo die fertigen Sachen hinkommen –
Kiste / Tisch)
o Wie viel ist zu erledigen? (Menge in den o.g. Behältnissen bzw. auf den Plänen)
o In welcher Reihenfolge? (z.B. auf einer Leiste linear angeordnete Kärtchen als
Repräsentanten der Aufgaben)
o Wann bin ich fertig? (wenn die Behältnisse leer sind / die Pläne abgekreuzt)
o Was kommt danach? (z.B. Kärtchen von einer geliebten Aktivität)
Darüber hinaus werden den Schüler/innen ebenso in dieser Art Regeln (und
Konsequenzen) verdeutlicht anhand von
64

Verhaltensplänen

Schulregeln
(z.B. Bild „ erwünschtes Verhalten “
Ankreuzfelder „notwendige Anzahl“ =>
Bild „Belohnung“
(Bilderrahmen mit Pictogrammen der Regeln)
4.5.2.4 Routinen als Strukturierungshilfe
Wir versuchen an der Maria-Montessori-Schule, Handlungsroutinen aufzubauen,
indem wir z.B.
o den Stundenplan jeden Morgen im Stuhlkreis vorlesen
o den Schüler/innen Klassenämter wochenweise übertragen
o immer wieder auf den Plan schauen
o die Arbeitsrichtung „von-links-nach-rechts“ / „von-oben-nach-unten“ beachten
o „Fertig-Kisten“ installieren
4.5.3 Derzeitige Arbeitsschwerpunkte
Arbeitsschwerpunkte im Schuljahr 2010/11 sind
 weitere Vereinheitlichung der Strukturierungsarten (z.B. Arbeitsleisten mit
Fertigkisten) oder Symbolkarten (verbindlich festgelegte PCS-Symbole z.B. im
Bereich Stundenplan für die ganze Schule) und deren tatsächliche Anwendung in
allen Klassen => kein Umlernen nötig bei Klassenwechseln
 Möglichkeiten zu schaffen, in „besondere“ Räume, z.B. Pflegeräume oder
Fachräume „einzuchecken“ (Installieren von Kletttafeln, an die man mitgebrachte
Realgegenstände / Symbolkarten anheften kann, wenn man eintritt, bzw.
abheften kann, wenn die Arbeitseinheit zu Ende ist)
65
4.6. Unterricht mit schwerstbehinderten Schüler/innen
4.6.1. Schüler/innen mit schwerster geistiger Behinderung
Diese Schüler/innengruppe lässt sich charakterisieren durch
- einen erheblichen elementaren Förderbedarf in allen Entwicklungsbereichen
- den hohen Bedarf an Hilfe und Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen
- der Kommunikation überwiegend über Gestik, Mimik, Atmung, Bewegung,
Lautäußerungen oder anderer Stützsysteme.
Spezifische schulische Angebote für diese Schüler/innengruppe sind unverzichtbar.
Ausgangspunkt muss das körperliche Wohlbefinden des / der schwerstbehinderten
Schülers / Schülerin sein, damit er/sie überhaupt „Neues“ lernen will. Der Schüler /
die Schülerin muss erleben, dass seine / ihre primären Bedürfnisse (z.B. Essen,
Hygiene, Ruhe, Bewegung) zuverlässig befriedigt werden, um in die Lage zu
kommen, eine tragfähige Beziehung aufbauen zu können. Auf der Grundlage der
erworbenen Beziehungssicherheit kann der Schüler / die Schülerin Interesse an
Dingen und Ereignissen seiner / ihrer Umgebung entwickeln.
Schwerpunkte in der Förderung schwerstbehinderter Schüler/innen aus unserer
Sicht sind:
Sicherung existentieller Bedürfnisse
Körperliches Wohlbefinden; Stabilisierung und Verbesserung der konstitutionellen
Bedingungen; Befriedigung vitaler Bedürfnisse; Verhelfen zur psychischen Stabilität
Anregung basaler Lernprozesse zum Erfahren der eigenen Person
Vermittlung grundlegender Wahrnehmungserfahrungen im vestibulären Bereich
hinsichtlich der Propriozeption; Ausdifferenzierung und Verarbeitung von
Wahrnehmungserfahrungen im auditiv-vibratorischen und visuellen Bereich;
Ermöglichung und Anregung sensomotorischer Erfahrungen
Aufbau elementarer Beziehungen
Erleichtern von Kontakten; Ermöglichung von Dialogen; Gemeinschaft erleben
Vermittlung lebensbedeutsamer Fähigkeiten und Fertigkeiten
Anregung zur aktiven Auseinandersetzung, Abbau von Passivität; Anbahnung und
Entfaltung selbstbestimmter Aktivitäten; Aufbau einfacher kognitiver Strukturen;
Mithilfe bei der Nahrungsaufnahme, dem An- und Auskleiden, der Körperpflege;
Begegnungen schaffen mit dem direkten Lebensumfeld persönlicher und sachlicher
Art.
Schüler/innen mit schwerster geistiger Behinderung sind in heterogenen Klassen
integriert.
Die folgenden Organisationsformen der Förderung kommen zur Anwendung:
- Klassenunterricht, integrative Klassenförderung: Teilhabe und Mittun
- Einzelunterricht: spezielle Förderangebote
- klassenübergreifende Unterrichtsangebote: Wahrnehmungsförderung in den
Fachräumen (Snoezelen, Bällchenbad ...)
- Schwerstbehindertenschwimmen, UK.
Krankengymnast/innen
ergänzen
in
enger
Zusammenarbeit
mit
den
Klassenlehrer/innen das Förderangebot aus therapeutischer Sicht.
Um den Bedürfnissen der beschriebenen Schüler/innengruppe gerecht werden zu
können, bedarf es besonderer räumlicher und sächlicher Voraussetzungen. Dies
bezieht sich zum einen auf den eigentlichen Klassenraum, zum anderen aber auch
auf das Vorhandensein von „Fachräumen“.
66
Die Größe der Klassenräume lässt nur bedingt eine bedürfnisorientierte Ausstattung
zu. Besonders in den Klassenräumen der Ober- und Berufspraxisstufen (aufgrund
der höheren Schüler/innenzahl) sind die Möglichkeiten eingeschränkt.
Neben der normalen Toilettenzelle muss Platz für spezielle Toilettenstühle, einen
ausreichend großen Wickeltisch, Hebehilfen, Ablagemöglichkeiten für Windeln, für
Wechselwäsche,
Körperpflegemittel
etc.
sein.
Eine
Badewanne
zur
Ganzkörperpflege ist notwendig. Der Pflegeraum soll nicht nur der Verrichtung
notwendiger pflegerischer Maßnahmen dienen, sondern im Sinne der „Förderpflege
unterrichtlichen Ansprüchen genügen. Eine farbliche Ausgestaltung des Raumes, die
Anbringung von Mobiles u.ä. dient dem Wohlbefinden der schwerstbehinderten
Schüler/innen.
Die Schule verfügt über einen Snoezelraum, der auch geeignete Angebote für die
Schwerstbehindertenförderung vorhält (vgl. 4.7.2.).
4.6.2.Schüler/innen mit auffälligem Verhalten
In den letzten Jahren hat die Zahl der Schüler/innen, die Probleme in ihrem
Verhalten zeigen, an unserer Schule sukzessive zugenommen.
Verhaltensäußerungen wie
- extreme Unruhe, Hyperaktivität
- Auto- und Fremdaggressionen, massive Wutäußerungen
- extremer Rückzug, Verweigerungshaltung
- Stereotypien oder Fixierungen
- gestörtes
Essverhalten
oder
Besonderheiten
bezüglich
der
Ausscheidungsvorgänge
sind Symptome, die unter dem Begriff Verhaltensauffälligkeit gefasst werden.
Ausgehend von unserer Schülerschaft sind diese Auffälligkeiten mit sehr
unterschiedlichem kognitiven Niveau gekoppelt. „Frühkindlicher Autismus“ oder auch
„ADHS“ sind einem großen Teil der Schüler/innen mit auffälligem Verhalten
diagnostisch zuzuschreiben.
Bezeichnend für die "Verhaltensauffälligkeiten" ist grundsätzlich eine z.T. extrem
erschwerte Einbindung dieser Schüler/innen in die gegebenen sozialen Strukturen
einer Klasse und ein hoher Bedarf an Einzelzuwendung.
Diesem Bedarf wird häufig durch Beantragung einer Schulbegleitung Rechnung
getragen.
Konzeptionen wie „Muschelkinder“ und „Familienklassen“ standen in der Schule zur
Diskussion, werden aber derzeit nicht verfolgt.
Zu möglichen Förderansätzen gab es das Angebot kollegiumsinterner Fortbildungen.
Der Entwicklungspädagogische Ansatz als Konzept, die Förderplanung auf dieser
Grundlage und Interventionsstrategien haben Eingang gefunden in Überlegungen zur
Herangehensweise an Schüler/innen mit deutlichen Verhaltensauffälligkeiten. Eine
intensive Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Autismus“ fand im Rahmen
verschiedener kollegiumsinterner Fortbildungsangebote statt. Insbesondere
TEACCH wird als Förderansatz im Umgang mit autistischen Schüler/innen praktiziert.
Grundlegend verstehen wir "Verhaltensauffälligkeiten" als aus Sicht des Schülers /
der Schülerin sinnvolle Verhaltensweisen: "Jedes Kind, jeder Jugendliche, jeder
Mensch hat seine eigene innere Landkarte und findet mit dieser Karte für sich
sinnvolle Wege". Dieses Verständnis impliziert zum einen die akzeptierende,
wertschätzende Grundhaltung des Pädagogen. Zum anderen betont sie die
Notwendigkeit einer systemischen Sichtweise: die Einbeziehung aller am
67
Erziehungsprozess Beteiligten hinsichtlich der Eruierung der Gründe für das gezeigte
Verhalten und hinsichtlich Absprachen individuelle Fördermaßnahmen betreffend.
Dazu dienen Teamsitzungen und intensive Elterngespräche.
Dem Beratungsbedarf der Lehrer entsprechend besteht aktuell die Möglichkeit, einen
"Fall" zu Beginn einer Lehrerkonferenz vorzustellen.
Für Krisensituationen (Verhaltenseskalationen, problematische Veränderungen im
Lebensumfeld eines Schülers), zur Einleitung notwendiger Sofortmaßnahmen wurde
bisher das vom Schulamt erstellte Papier "Notfälle an Schulen für Geistigbehinderte
und Körperbehinderte" als richtungsweisend gesehen. Darüber hinaus entwickelt die
Schule aktuell Konzepte für die Vorgehensweise in Krisenfällen.
68
4.7. Bereits erarbeitete Nutzungskonzepte für Fachräume
4.7.1. Konzept UK – Raum
Der UK-Raum (Raum für Unterstützte Kommunikation) hat drei Funktionen:
1. UK- Förderung
Der UK-Raum dient den UK-Beauftragten vorrangig für die Diagnostik und
Einzelförderung der unterstützt kommunizierenden Schüler/innen.
Zu diesem Zweck ist im Laufe der Jahre eine umfangreiche Sammlung
elektronischer und nichtelektronischer Kommunikationshilfen sowie diagnostischer
Spielmaterialien angeschafft worden, die laufend aktualisiert wird.
2. Unterrichtsraum
Außerhalb der Diagnostik- und Einzelförderstunden dient der UK-Raum als
Unterrichtsraum für Kleingruppenarbeit, z.B. während der Kurszeiten und zurzeit
auch als Auszeitraum während der Pausen.
3. Medienausleihe
Obwohl viele der unterstützt kommunizierenden Schüler/nnen mit eigenen
Kommunikationshilfen versorgt sind, können sich die Kolleg/innen hier diverse
Kommunikationshilfen, aber auch andere UK-Medien ausleihen:
o elektronische Kommunikationshilfen wie Schalter, batteriebetriebenes Spielzeug,
BigMac, Step-by-Step, Five-Step, PowerLink, Switch´n-Latch-Timer, SuperTalker,
GoTalk, AlphaTalker, Intellikey, Talking Brix
o verschiedene Bildkarten, Bildtafeln
o Übungsspiele, Bilderbücher und Fachliteratur.
Zu Beginn eines Schuljahres werden alle neuen MitarbeiterInnen von den UKBeauftragten in den Umgang mit den UK-Gerätschaften und in das Ausleihsystem
eingeführt.
4.7.2. Konzept Snoezelraum
Schüler/innengruppe
 Im Prinzip alle. Bei Epileptikern muss gegebenenfalls
Unbedenklichkeitserklärung vorliegen (siehe Formblatt).
 Einzel- und Kleingruppenförderung (auch klassenübergreifend)
Förderschwerpunkte (individuell)
 Sinneswahrnehmung
 Körperwahrnehmung
 Basale Kommunikation
 Harmonisierung
 Selbstregulation
 Interaktion
 Entspannung
Inhalte
 Sinneswahrnehmung
 Körperwahrnehmung
 Projekte
69
eine
ärztliche
Lehrerrolle
 organisieren
 bereit stellen
 Bereitschaft zu Körperkontakt
 beobachten (Vorlieben der Schüler/innen, Selbstbestimmung beachten, ordnen)
Organisatorisches
 Der Raum darf nur ohne Schuhe betreten werden.
 Jede Benutzung des Raumes muss im Kalender eingetragen werden.
 Defekte Geräte unverzüglich den „Raumzuständigen“ bzw. dem Hausmeister
melden
 Alle Klassenteams müssen ihren Mitarbeiter/innen deutlich machen, dass es
dringend erforderlich ist, sich nach Benutzung des Raumes einzutragen. Dies
muss regelmäßig von den „Raumzuständigen“ überprüft werden!
 Auf Hygiene achten (muss mit zuständigen Mitarbeiter/innen geklärt werden)
 Liste von vorhandenen „Snoezelgeräten“ in der Schule ist im Schrank
angebracht.
 Öle und Desinfektionsmittel müssen im Schrank hoch gestellt werden.
 Neue Mitarbeiter/innen müssen jeweils zu Beginn der Schuljahres ausführlich in
die Raumnutzung eingeführt werden.
4.7.3. Konzept Matschraum
Dank des Schulneubaus verfügt die Schule über einen sogenannten „Matschraum“
mit Umkleide und Zugang zum Hof. Der Matschraum bietet (als vollgekachelter
Raum mit Wasserzugängen, Dusche, unterfahrbarem Matschtisch und großer
bruchsicherer Spiegelwand) die räumlichen Voraussetzungen zur Förderung für alle
Schüler/innen, die elementare Grunderfahrungen brauchen. Dies sind insbesondere
jüngere Kinder, Schüler/innen mit Schwerstbehinderung, mit autistischen Zügen oder
mit psychischen Auffälligkeiten. Die Förderschwerpunkte und Inhalte umfassen
ganzkörperliche Anregung und Aktivierung, umfassende Wahrnehmungsförderung,
Aggressionsabbau, Verbesserung von Körpererfahrung und Körperschema. Die
Methoden richten sich nach dem individuellen Förderbedarf des / der jeweiligen
Schülers / Schülerin oder der Schüler/innengruppe. Folgende Medien könne zum
Einsatz kommen: Wasser (u.U. gefärbt), Kleister, Fingerfarben, Schaum,
Wasserfarben, Knetseife, unterschiedlichste Gefäße, Schläuche, Pinsel, Bürsten,
Schwämme, Sprenkler, Folien, Spiegel, Wasserspielbahn, Wasserspielzeug,
unterfahrbarer Matschtisch, Bodenwanne, weiche Matten und vieles mehr.
4.7.4. Konzept Medienraum
Auch der Medienraum erfüllt mehrere Funktionen:
1) Durch die in einem Medienschrank fest installierten und aufeinander
abgestimmten audiovisuellen Geräte bietet der Medienraum die Möglichkeit für
jegliche Art multimedialer Präsentation. So können über einen per
Deckeninstallation angebrachten Beamer sämtliche Computerinhalte auf einer
Leinwand dargestellt werden inklusive Soundübertragung. Über einen DVDRecorder können Videos betrachtet, (Schul-)Fernsehsendungen wiedergegeben
oder auch auf Festplatte aufgezeichnet werden. Ebenso lassen sich über einen
70
entsprechenden Player Musik- und MP3-CDs wiedergeben.
Der Raum ist insgesamt so gestaltet, dass den Schüler/innen ein umfassendes,
multimediales Erlebnis ermöglicht werden kann: Über den Beamer können Bilder
und Videos mit einer Bilddiagonalen von bis zu 3 m dargestellt werden. Mit Hilfe
spezieller Rollos kann der Raum vollständig abgedunkelten werden. Eine
höherwertige 5.1-Soundanlage ermöglicht räumliche Klangwiedergabe. Auf diese
Weise kann die Wahrnehmung der Schüler/innen in eindrucksvoller Weise auf die
zu präsentierenden Inhalte gerichtet werden. Für die Schüler/innen wird die
mediale Wiedergabe zu einem audiovisuellen Erlebnis.
l
Durch einen im Fußboden eingelassenen Anschlusscontainer kann der Beamer
nicht nur vom Medienschrank, sondern auch aus der Raummitte heraus
angesteuert werden. Die Schüler/innen können auf diese Weise an der
Präsentation unmittelbar mitwirken, mediale Gruppenarbeiten im Team bei
gleichzeitiger Wiedergabe der Inhalte sind möglich, Unterrichtgegenstände
können über einen Visualiser (noch anzuschaffen) überdimensioniert dargestellt
werden, uvm.
In diesem Sinne konnten im Medienraum wichtige Aspekte des
Medienentwicklungsplanes (MEP) unserer Schule bereits umgesetzt werden.
2) In einem gesonderten Schrank werden die der Schule zur Verfügung stehenden
Medien gelagert und können durch Eintrag in eine Liste entliehen werden.
Folgende Medien stehen zur Verfügung:
 Mobiler Beamer
 Laptop
 digitales Audio-Aufnahmegerät
 digitale Kompakt-Fotokamera
 analoge Videokamera
 Funkmikrophon sowie ein kabelgebundenes Mikrophon
 Mobile Verstärker-Lautsprecher-Einheit incl. Kassettenteil
 Darüber hinaus sind an anderer Stelle noch größere Schulmedien gelagert wie
OHP, Epidiaskop und Leinwand.
3) Der Medienraum wurde bewusst nur mit den notwendigsten Möbeln bestückt. Er
ist daher als weitgehend freier Raum vielseitig nutzbar, zum Beispiel für Tanzoder Theaterprojekte, für ebensolche AGs, für Angebote mit Lernen in Bewegung,
für Musikunterricht, für Angebote im Rahmen des Kurses uvm.
Perspektive:
Der Medienraum ist bereits für die Installation zusätzlicher Licht- und
Scheinwerferschienen vorbereitet. Hiermit könnten zusätzliche Angebote im Rahmen
der Wahrnehmungsförderung für SMB-Schüler/innen realisiert werden. Ebenso
wären für Theaterprojekte wichtige Voraussetzungen geschaffen.
71
4.7.5. Konzept Psychomotorikraum
Der Psychomotorikraum eignet sich (aufgrund seiner Größe) zur Arbeit mit einzelnen
Schüler/innen oder einer kleinen Gruppe und ermöglicht eine Förderung in den
Bereichen Motorik, Wahrnehmung, Sozialverhalten, Kognition, Kreativität und
Phantasie. Hierzu können sowohl offene, freie als auch gelenkte und strukturierte
Unterrichtsformen methodisch genutzt werden.
Die inhaltliche Bandbreite sei durch folgende Beispiele angedeutet:
Bewegungsbaustelle, Entspannung, Spiel (Rollenspiele, Partnerspiele), bewegter
Matheunterricht.
Als Medien stehen Bauelemente und Matten im Psychomotorikraum bereit. Sie
können ergänzt werden durch Alltagsmaterialien (diese sind im Schrank vor dem
Snoezelraum gelagert), Mathematerial (befindet sich im Schrank in der Bücherei),
Musik, Papier und Stifte.
Der Ablauf einer Fördereinheit wird im Folgenden exemplarisch für eine Kleingruppe
bewegungsfreudiger Unterstufenkinder dargestellt:
o Begrüßung mit Bewegungslied
o Wünsche erfragen
o Entscheidungsfindung
o Tätig sein (Lehrer/in unterstützt, ggf. auch mit Bauplan oder ist Spielpartner)
o Aufräumen
o Reflexion (Lehrer/in beschreibt Beobachtungen)
o Ausblick
4.7.6. Konzept Förderpflegeraum
Schüler/innengruppe: Eine Nutzung steht allen Schüler/innen offen.
Funktion: Förderpflege/Aktivierende Pflege
Aspekte der Förderung bei der Nutzung des Raums:
 Körperhygiene
 Basale Stimulation/Kommunikation
 Sinneswahrnehmung
 Körperwahrnehmung
 Entspannung
(Überschneidung mit Förderzielen im Matschraum und Snoezelraum möglich)
Intention der Arbeit im Förderpflegeraum:
Neben der Notwendigkeit regelmäßiger Körperhygiene bietet der Förderpflegeraum
die Möglichkeit, die Förderpflege stärker im Schulleben zu gewichten. Im
Förderpflegeraum soll einer Pflegesituation genügend Zeit und eine angemessene
Umgebung eingeräumt werden.
Organisatorisches:
 Regelmäßige Einweisung neuer Mitarbeiter in die Möglichkeiten und
Zielsetzung der Förderpflege.
 Regeln für die Raumnutzung sind gut sichtbar angebracht.
72

Das Fachwissen der Fachkräfte an der Schule (Heilerziehungspfleger,
Physiotherapeuten) soll immer wieder neu in die Konzeption und Nutzung des
Förderpflegeraums einfließen.
4.8. Gesundheitserziehung
Gesundheit stellt eine wesentliche Bedingung für die Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben dar.
Unser Verständnis von „Gesundheit“ impliziert das körperliche, psychische und
soziale Wohlbefinden.
Ausgewogene Schulmahlzeiten, ausreichende Bewegungsangebote unterstützt
durch individuelle therapeutische Maßnahmen, eine atmosphärisch stimmige
Gestaltung von Räumen, ein von gegenseitiger Akzeptanz bestimmtes soziales
Klima verstehen wir als grundlegende Bedingungen.
Die Nahrungszubereitung, vielfältige Bewegungsangebote: Bewegungspausen
Konzeptionen wie „Bewegtes Lernen“ erhalten somit im Unterricht einen hohen
Stellenwert.
Die schüleradäquate und atmosphärisch auf Wohlbefinden gerichtete ausgestaltete
Einrichtung der Fachräume im Schulneubau ist ein weiterer Schritt in Richtung dieser
Intention. In diesem Zusammenhang ist auch die Neugestaltung der Schulhöfe unter
Berücksichtigung unterschiedlichster Bewegungsbedürfnisse aber auch der
Bereitstellung von Entspannungs- bzw. Rückzugsmöglichkeiten zu nennen.
Ergänzend bietet die Pausenkonzeption mit gezielten Bewegungsangeboten weitere
Möglichkeiten in dieser Richtung.
Als besonderes unterrichtliches Angebot fand im April 2010 eine Projektwoche
zum Thema „Gesunde Schule“ statt. In neun verschiedenen Projektgruppen
konnten sich die Schüler/innen der Schule für Angebote zur Ernährung, für
besondere Bewegungsangebote, für Körperpflege / Wellness, für Entspannungsangebote entscheiden und sich klassen- und stufenübergreifend mit dem Thema
Gesundheit in folgenden Projekten auseinandersetzen:
1. „Schön und gesund“
2. „Gesundes Essen“
3. „Psychomotorik: Erlebnisse mit Pippi Langstrumpf“
4. „Natur Pur“
5. “Klettern”
6. „Schattentheater: Herr Dickbauch und Frau Dünnbein“
7. „Lachen ist gesund“
8. „ Stille und Wohlbehagen“
9. „Immer gesund und munter“.
Im Zusammenhang mit der Projektwoche wurde durch die Projektgruppe „Gesundes
Essen“ erstmalig für die gesamte Schule von einer Schüler/innengruppe für den
Zeitraum dieser Woche das Mittagessen unter Verwendung von Bio-Produkten
zubereitet.
Das Feedback der Schüler/innen und Lehrkräfte der Schule gestaltete sich
durchgängig positiv.
73
Seit Schuljahresbeginn 2010/2011 bereiten die Schüler/innen der Berufspraxisstufe 2
ein gesundes Frühstück täglich selbst zu. Im Wochenwechsel gibt es entweder
Müsli-Frühstück mit Frischobst oder selbst gebackenes Vollwertbrot mit frischem
Gemüse und Kräuterquark.
5.
Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern
Eine gut abgestimmte und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Eltern und
Erziehungsberechtigten der Schüler/innen und den Lehrkräften und Mitarbeiter/innen
der Schule stellt einen der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche
schulische Förderung dar.
Der Kontakt zwischen Eltern und Lehrern erfolgt über Mitteilungshefte, Telefonate
und persönliche Treffen nach Bedarf. Zweimal im Schuljahr finden Elternsprechtage
statt zum ausführlichen Austausch über Entwicklung und Beurteilung der
Schüler/innen, zur Abstimmung der Ziele der individuellen Förderpläne und zur
Erörterung aktueller oder ggf. erforderlicher therapeutischer Maßnahmen im
schulischen und außerschulischen Rahmen.
Die Schulpflegschaft organisiert jeden Sommer ein Grillfest. Es ist auch darüber
hinaus bei Schulfesten, Basaren, Projektwochen, Karnevals- und Martinsfesten das
gemeinsame Engagement von Eltern, Lehrer/innen und Schüler/innen nötig.
Eine wichtige Rolle spielt der Förderverein der Maria-Montessori-Schule, zu dessen
Mitgliedern und vor allem Vorstandsmitgliedern zahlreiche aktuelle und frühere Eltern
der Schüler/innen zählen. Hier wird – wie auch in der sehr aktiven Schulpflegschaft –
Elternengagement besonders spürbar. Der Förderverein unterstützt die
Schüler/innen durch Anschaffungen von zusätzlichen Lehr- und Lernmaterialien
sowie Therapiegeräten und leistet einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung von
Klassenfahrten.
Um die Meinungen und Wünsche von Eltern an unserer Schule zu erfahren, wurde
bereits im Jahr 2001 von einigen Eltern und Lehrer/innen ein Fragebogen
ausgearbeitet, der damals von etwa der Hälfte aller Eltern beantwortet worden ist.
Einhellig wurde um häufigere Informationsveranstaltungen zur Zukunftsplanung, zu
Therapien, Förderungen, Unterrichtshilfen u.a. gebeten. Auch die Verbesserung der
Räumlichkeiten, verbesserter Brandschutz, ein zweiter Aufzug und das
Außengelände lagen vielen am Herzen. Die komplette Auswertung erfolgte über
einen Elternbrief.
Der dabei verwendete Fragebogen wurde im Jahr 2005 komplett überarbeitet. Dabei
wurde er um nicht mehr aktuelle Fragestellungen gekürzt und um einige neue
Bereiche erweitert.
Der Erlass der Landesregierung zur Schulprogrammarbeit bestimmt „regelmäßige“
Befragungen der Eltern. Diese Befragungen werden an unserer Schule laut
Beschluss der Schulkonferenz aus dem Jahr 2006 immer jährlich durchgeführt.
Dabei werden allerdings in einem dreijährigen Turnus immer nur bestimmte Aspekte
berücksichtigt. Dadurch wird der Fragebogen kürzer und prägnanter. Seine
Ergebnisse sollen dadurch auch leichter zu evaluieren sein und durch die
Mitwirkungsgremien beraten und umgesetzt werden können.
74
Es sollen jeweils folgende Bereiche in separaten Fragebögen erfasst werden:
Fragebogen 1 (erstes Jahr): Schulorganisation; Personal, Therapien und Pflege;
Gebäude / Gelände
Fragebogen 2 (zweites Jahr): Pädagogische Aspekte; Unterrichtsorganisation und gestaltung; (Lernen/Erziehung in der Schule); Schulklima / Wohlbefinden
Fragebogen 3 (drittes Jahr): Zusammenarbeit Schule / Eltern; Aspekte der
Elternarbeit; Stärken und Schwächen der Schule im Allgemeinen und besonders der
Unterrichtsarbeit.
Seit 2001 besteht außerdem die Möglichkeit, Informationen, Ideen und Anregungen
auf unserer Homepage auszutauschen. Auf der Elternseite der Homepage lassen
sich außerdem Adressen von Ärzten/Ärztinnen, Therapeut/innen und Einrichtungen,
die von Eltern empfohlen werden, erfahren.
6.
Weiterentwicklung eines Beratungskonzepts
Beratung wird in unserer Schule an den unterschiedlichsten Orten, zu vielfältigen
Anlässen und zu den verschiedensten Zwecken geleistet.
Das Kollegium legt großen Wert auf die Absicht, Beratung zielgerichtet, professionell
und gemeinschaftlich zu verstehen. Die Konzeption, an der wir fortentwickelnd
arbeiten, soll Unterstützungsmöglichkeiten für Schüler/innen, Eltern und Lehrkräfte
sowie Mitarbeiter/innen der Schule erschließen, zu verstärkter Zusammenarbeit
führen, eine verbesserte Kultur der innerschulischen Beziehungen fördern und
Entlastungsfunktion übernehmen.
Beratung orientiert sich an den Bedürfnissen und Kompetenzen der beteiligten
Partner. Sie soll bestimmt sein von Partnerschaftlichkeit und Fairness.
Für die Beratung gilt ebenso wie für andere Prozesse der Schulentwicklung, dass die
Schule sowohl aus eigener Kraft den Prozess der Entwicklung gestaltet als auch zur
Ergänzung auf Unterstützungsmöglichkeiten von außen zurückgreift.
Die Qualität und die Entwicklung der Beratung an unserer Schule werden regelmäßig
in der Gesamtkonferenz und den anderen Mitwirkungsorganen thematisiert.
Gemeinsame Absprachen hinsichtlich Zielformulierung und Evaluation könnten
Themen für den künftigen Schulentwicklungsprozess sein.
6.1. Ziele und Formen von Beratung
Zielebenen von Beratung im schulischen Rahmen
-
Beratung soll Wege zu möglichen Problemlösungen erschließen.
Beratung soll Lernprozesse in Gang setzen.
Beratung soll Eigeninitiativen stärken, Selbstbewusstsein wecken und sichern
sowie Kompetenzen erweitern.
Beratung soll die Fähigkeit, Zustände bewusster wahrzunehmen, erweitern.
75
Beratung durch Mitarbeiter/innen der Schule
-
Beratung von Schüler/innen
Beratung von Eltern
Beratung von Lehrerinnen und Lehrern
Beratung von Therapeutinnen und Therapeuten
Beratung der Schulleitung
Beratung des nichtlehrenden Personals
Beratung für Mitarbeiter/innen der Schule
-
-
Beratung durch externe Ansprechpartner
Beratung durch Einrichtungen wie Lebenshilfe, Wohlfahrtsverbände
Beratung durch Einrichtungen der Universitäten und Studienseminare
Beratung
durch
Ärzte/Ärztinnen,
Therapeut/innen,
Fachkliniken,
sozialpädiatrische und kinderneurologische Zentren, durch Fortbildungsangebote
der Kompetenzteams, der Bezirksregierung und anderer Träger
Beratung durch Verbände und Vereine
Beratung durch die Schul- bzw. Dienstaufsicht
Beratung durch die Schulleitung
Beratung durch Supervisor/innen
Gegenseitige Beratung durch Kolleg/innen im Rahmen entsprechender Verfahren
wie z.B. der kollegiale Fallberatung
6.2. Derzeit stattfindende Beratung
-
-
-
-
-
-
Durchführung von Feststellungsverfahren für sonderpädagogischen Förderbedarf
im Rahmen der AO-SF
Schullaufbahnberatung und Beratung beim Übergang in die WfB und in selbst
gewählte Wohnformen
Beratung durch die Schule für Schüler/innen, Eltern, Partnerorganisationen,
Beratung der schulischen Mitarbeiter/innen durch Agentur für Arbeit,
Integrationsfachdienst
Beratung im Zusammenhang mit speziellen Fördermaßnahmen und mit Lernsowie Verhaltensproblemen (Beratung für Eltern, Schüler/innen, gegenseitige
kollegiale Beratung)
Beratung hinsichtlich außerschulischer Anlaufstellen (Beratung für Eltern,
Schüler/innen, gegenseitige kollegiale Beratung) wie z.B. Jugend- und
Sozialämter, medizinische und therapeutische Hilfen, Freizeitmöglichkeiten,
Möglichkeiten sozialer Teilhabe, Angebote von Vereinen, der Lebenshilfe, von
„Sonderspaß“...
Beratung im Zusammenhang mit Unterstützter Kommunikation (durch die Schule
und durch externe Beratungsstellen und Vertriebsfirmen)
Beratung für Schüler/innen, Eltern und Mitarbeiter/innen der Schule im
Zusammenhang
mit Arbeits- und Gesundheitsschutz durch entsprechend
beauftragte Lehrer/innen, durch Schulleitung, durch außerschulische Partner
Beratung für Eltern / Familien / Schüler/innen durch die KOKOBEs
(Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstellen für Menschen mit
Behinderungen) im Rhein-Erft-Kreis. Die Mitarbeiterinnen der drei zuständigen
76
KOKOBEs bieten ihre Beratungsleistungen regelmäßig in der Schule an. Dies
geschieht u.a. an den Elternsprechtagen, bei Schulfesten bzw. Basaren und bei
Informationsabenden.
Eine ständige wachsende Bedeutung kommt der gegenseitigen Beratung der
Lehrkräfte und anderen Mitarbeiter/innen der Schule sowie der Schulleitung zu. Hier
sind derzeit folgende Möglichkeiten institutionalisiert:
Jährliche, bei Bedarf auch häufigere Beratung der Klassenteams durch die
Schulleitung
Regelmäßige, z.Zt. monatliche Beratung der Schulleitung durch ein
Beratungsteam, das aus den Vorsitzenden der Stufenkonferenzen besteht
Regelmäßige gegenseitige und externe Beratung der Schulleitung, auch im
Rahmen von externer Supervision
Drei- bis viermal pro Schuljahr freiwillige Supervision eines interessierten
Mitarbeiter/innenkreises durch externe Fachkräfte zum Themenbereich
„Elternberatung im schulischen Kontext“
Angebot regelmäßiger Gespräche zwischen einzelnen Mitarbeiter/innen und
Schulleitung im Sinne von Personalentwicklungsgesprächen (Terminangebote
durch die Schulleitung jeweils im Februar/März)
6.3 Elterngespräche und Elternsprechtage
Die Beratung der Eltern und Erziehungsberechtigten erfolgt sowohl zu individuell
vereinbarten Zeiten als auch an den zweimal jährlich stattfindenden
Elternsprechtagen.
Die Gespräche mit den Eltern dauern unter Umständen bis zu einer Zeitstunde. Das
kann bedeuten, dass Elternsprechtage in Klassen etwa mit 12 Schüler/innen bis zu
12 Zeitstunden erfordern können. Dies wird in der Regel an einem Wochenarbeitstag
in der Zeit zwischen 8 und 20 Uhr abgedeckt. Die Schule legt, um den
Unterrichtsausfall zu minimieren, den Elternsprechtag auf Montag oder Freitag.
Viele Eltern sind an den Elternsprechtagen auf ein Betreuungsangebot angewiesen,
weil sie ihre Kinder nicht allein zu Hause lassen können. Die Schule stellt während
der Elternsprechtage für mindestens 8 Zeitstunden (5 am Vormittag, 3 am
Nachmittag) eine Betreuung der Schüler/innen durch Zivildienstleistende oder
Frauen/ Männer im Freiwilligen Sozialen Jahr sicher.
Viele, nicht nur ältere Schüler/innen nehmen darüber hinaus an den Gesprächen
aktiv teil, vor allem wenn die Förderplanung Thema ist. Die Beteiligung der Schüler/
innen an diesen Gesprächen ist wünschenswert und für die pädagogische Arbeit
fruchtbar.
An unserer Schule arbeiten Therapeuten und Therapeutinnen, z.T. aus
niedergelassenen Praxen, die teilweise an den Elterngesprächen teilnehmen, weil im
Sinne einer vernetzten, multiprofessionellen Förderung gemeinsam Förderpläne
erstellt und zusammen mit den Eltern beraten werden. Hier sind besonders die Fälle
der Schüler/innen mit schweren oder schwersten Mehrfachbehinderungen zu
nennen. Dass diese Gesprächein in der bewährten interdisziplinären Form weiterhin
stattfinden, ist ein wichtiges Anliegen unserer Schule. Das gleiche gilt für die
Beteiligung anderer außerschulischer Partner wie Einrichtungen der Jugendhilfe,
Mitarbeiter/innen von Beratungsstellen, von Therapiezentren, von Jugend- oder
Sozialämtern, die an Elternsprechtagen in die Schule kommen, um gemeinsam mit
den Lehrkräften die Eltern zu beraten und Maßnahmen abzustimmen.
77
An den meisten Elternsprechtagen sind zu vorher bekannt gegebenen Zeiten
Mitarbeiter/innen der KoKoBes aus dem Rhein-Erft-Kreis in der Schule, um kleinere
Anfragen sofort zu beantworten und Termine für umfangreichere Beratungsanliegen
anzubieten und zu vereinbaren.
6.4. Unterstützung der Schulleitung durch das Beratungsteam
Aufgaben des Beratungsteams
Das Beratungsteam berät und unterstützt die Schulleitung in allen schulischen
Angelegenheiten mit Ausnahme aller Personalangelegenheiten von Lehrerinnen und
Lehrern. Mitglieder des Beratungsteams sind die
Vorsitzenden der
Stufenkonferenzen aus Eingangs-/Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe und
Berufspraxisstufe.
Das Beratungsteam fördert den Informationsfluss zwischen den Stufen und der
Schulleitung, d.h.:
Stufeninteressen bzw. Informationen aus den Stufen werden vom Stufenvertreter
in das Beratungsteam getragen und dort beraten
Das Beratungsteam informiert die Lehrer/innen in den jeweiligen Stufen
seinerseits über die besprochenen schulischen Angelegenheiten.
Das Beratungsteam unterstützt die Schulleitung bei der Vorbereitung und
Durchführung von Konferenzen.
Organisatorisches
Die im Beratungsteam erörterten Inhalte und eventuellen Beschlüsse werden
protokolliert. Die Protokolle werden zeitnah in alle Klassen gegeben. Alle
Kolleg/innen erhalten sie per E-Mail und sind aufgefordert, diese Protokolle zu lesen.
Einwände, die gegen einzelne Entscheidungen bestehen, werden den Vorsitzenden
der Stufenkonferenzen mitgeteilt, die diese an das Beratungsteam weitergeben.
Das Beratungsteam traf sich bis zum Sommer 2010 einmal wöchentlich. Für das
Schuljahr 2010/2011 wurde in der Gesamtkonferenz probeweise ein Rhythmus von
vier Wochen vereinbart.
Der zeitliche Rahmen der Treffen wird vom Beratungsteam zu Beginn eines
Schuljahres festgelegt.
Alle Lehrer/innen können zu Vorsitzenden der Stufenkonferenzen und somit in das in
das Beratungsteam gewählt werden. Dessen Mitglieder werden jährlich und auf
Wunsch geheim gewählt und können im Folgejahr ein weiteres Mal wiedergewählt
werden.
Die Wahl findet in der Gesamtkonferenz am Ende der Sommerferien statt.
6.5. Beratungslehrerin
Im Februar 2010 hat eine Lehrerin die Fortbildung zur Beratungslehrerin
abgeschlossen. Ihr Beratungsangebot steht Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen und
allen anderen Mitarbeiter/innen offen und kann nach Absprache meist kurzfristig
realisiert werden; je nach Bedarf kann auch ihre Teilnahme an z.B. Eltern – oder
Therapeut/innengesprächen sinnvoll sein.
78
7. Schülermitverwaltung
Die Schülervertretung (SV)
An der Maria-Montessori-Schule gibt es eine Schülervertretung (SV). Sie wird
gebildet aus allen Klassensprecher/innen sowie deren Vertreter/innen aus den Unter, Mittel-, Ober- und Berufspraxisstufenklassen.
Alle Klassensprecher/innen wählen eine/n Schulsprecher/in und eine/n Vertreter/in.
Außerdem wählt die SV eine/n Verbindungslehrer/in, die/der sie bei ihrer Arbeit in der
Schule unterstützt.
Die Aufgaben der Schülervertretung sind:
die konkrete Vertretung der Interessen der Schülerschaft
die Mitgestaltung und Verbesserung des schulischen Lebensraumes und damit
die Verbesserung der Lernbedingungen
die Unterstützung von Schüler/innen bei Konflikten innerhalb der Schule
(Probleme mit Lehrer/innen oder Mitschüler/innen usw.)
Vertretung der Schüler/inneninteressen in den Schulkonferenzen
Missstände in der Schule thematisieren und nach Lösungsmöglichkeiten suchen
die gesamte Schülerschaft bzw. die Schule in der Öffentlichkeit repräsentieren
Dafür wird mehrmals im Schuljahr eine SV-Sitzung einberufen. Hier besprechen die
Mitglieder der SV Wünsche und Anträge der Schüler/innen.
Es wird auch über die Themen der Schulkonferenz gesprochen. Der/die
Schülersprecher/in nimmt an der Schulkonferenz teil und spricht hier mit Eltern und
Lehrer/innen über wichtige Entscheidungen der Schule. Der/die Verbindungslehrer/in
kann auf Wunsch den/die Schülersprecher/in auf der Schulkonferenz begleiten und
unterstützen.
Wenn es Wünsche und Anliegen der Schülerschaft an die Schulleitung gibt, wird
überlegt, welche Vertreter/in der SV mit der Schulleitung darüber reden soll. Bisher
war die Zusammenarbeit mit der Schulleitung sehr gut.
Über die SV-Sitzungen werden immer Protokolle geschrieben.
79
8. Schulleben
Die Maria-Montessori-Schule nimmt durch vielfältige Aktivitäten am öffentlichen
Leben teil.
„Förderung sozialer Kompetenz soll die Schülerinnen und Schüler auch zur Teilhabe
an sozialen und kulturellen Veranstaltungen in der Gemeinde (…) befähigen.
Sonderpädagogische Förderung verwirklicht das Recht behinderter und von
Behinderung bedrohter Kinder und Jugendlicher auf eine ihren persönlichen
Möglichkeiten entsprechende schulische Bildung und Erziehung. Sie ist darauf
ausgerichtet, diesen Kindern und Jugendlichen ein hohes Maß an schulischer und
beruflicher Eingliederung, gesellschaftlicher Teilhabe und selbstbestimmter
Lebensgestaltung zu eröffnen.“ (Aus dem Entwurf der Rahmenvorgaben und
Richtlinien für die sonderpädagogische Förderung NRW 2/2001)
„Sonderpädagogische Förderung realisiert für Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung das Recht auf Bildung
in Erziehung und Unterricht. Sie unterstützt diese Schülerinnen und Schüler in dem
Prozess, ein selbstbestimmtes Leben in sozialer Integration zu führen.“
(Richtlinienentwurf für den Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“, vom Februar
2002)
8.1. Kultur
Der Besuch kultureller Einrichtungen und die Teilnahme an Kulturveranstaltungen
sind wichtig für unsere Schüler/innen. Durch diese erhalten sie neue Impulse,
entwickeln neue Interessen und nehmen am gesellschaftlichen Leben teil. Darüber
hinaus sollen unsere Schüler/innen in der Öffentlichkeit als gleichwertige Mitglieder
der Gesellschaft wahrgenommen werden.
Theatervorstellungen, Kinobesuche und Museumsbesuche werden von den Klassen
vorbereitet und organisiert.
Seit über 20 Jahren besteht eine Tanzgruppe von Schüler/innen, die inzwischen
wöchentlich im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft agiert und viele Auftritte in Brühl
und Umgebung erfolgreich gestaltet hat.
Außerdem ist die Schülerschaft der Schule mit Ausstellungen von künstlerischen
Arbeiten in den letzten 10 Jahren an die Öffentlichkeit getreten; entweder alleine
(Banken, Sparkassen, Kulturzentren, KoKoBe Hürth) oder zusammen mit anderen
Schulen (Bergheim, Kreishaus). Die Ausstellungen fanden ein reges Interesse in der
Öffentlichkeit.
8.2. Religiöses Leben / Brauchtum
Traditionell besteht ein guter Kontakt zu den benachbarten katholischen und
evangelischen Gemeinden. Wichtige christliche Feste werden im Laufe des
Jahreskreises in der Schulgemeinschaft gefeiert.
Die Schulgemeinschaft beteiligt sich am jährlichen Martinszug der Dorfgemeinschaft
Brühl-Heide. An diesem Tag werden die Unterrichtsstunden auf den Nachmittag
verlegt, und eine Klasse des Eingangs- / Unterstufenbereichs führt für alle ein
Martinsspiel auf.
80
In der Adventszeit findet einmal wöchentlich ein gemeinsames Adventssingen in der
Eingangshalle statt. Am Nikolaustag besucht der „Nikolaus“ die Schüler/innen der
Eingangs- und Unterstufen.
Katholische Schulmessen werden 2x mal im Jahr in der Kirche „Maria-Hilf“ in BrühlHeide gefeiert. Sie werden von jeweils einer Klassenstufe vorbereitet und von einer
Gruppe Lehrer/innen musikalisch begleitet. Einmal im Jahr zu Erntedank findet in der
Evangelischen Johanneskirche am Rodderweg ein evangelischer Gottesdienst statt.
Zum Schuljahresende werden außerdem unsere Entlassschüler/innen feierlich in
einem ökumenischen Gottesdienst verabschiedet.
Muslimische Schüler/innen sind herzlich eingeladen, an den christlichen
Gottesdiensten teilzunehmen. Falls sie das nicht möchten, haben sie das Angebot, in
der Schule betreut zu werden.
Mit einer jährlichen Sternsinger-Aktion beteiligt sich die Schule an der Aktion der
Kirchengemeinde „St. Maria-Hilf“.
Innerhalb der Schulgemeinde können Schüler/innen auf die Kommunion, die Firmung
und die Konfirmation vorbereitet werden, sofern die schulischen Gegebenheiten es
zulassen. Auf Wunsch der Schüler/innen und Eltern und in Absprache mit den
Kirchengemeinden können die Sakramente auch im Rahmen eines feierlichen
Schulgottesdienstes empfangen werden.
8.3. Tod und Trauer
Tod und Trauer gehören zum Leben unserer Schulgemeinde, so wie zum Leben aller
Menschen. Ob wir eine/n lebensverkürzend erkrankte/n Schüler/in und deren Eltern
begleiten oder ob da tatsächlich ein/e Schüler/in, ein/e Lehrer/in oder sonstige/r
Mitarbeiter/in der Schulgemeinde gestorben ist, die Oma eines Schülers oder
vielleicht auch „nur“ ein Haustier; ob wir beim Spaziergang ein totes Tier finden oder
im Fernsehen oder Büchern jemand stirbt. Tod und Trauer sind präsent in unserem
Leben. Wir wollen damit bewusst umgehen, schwierige Themen und Gefühle nicht
ausklammern und nicht tabuisieren.
Das bedeutet u.a.
bereit zu sein betroffene Schüler/innen und ggf. Mitschüler/innen in ihren
Ängsten, ihrer Trauer und ihren Fragen zu begleiten und zu unterstützen,
Eltern gegenüber in Abschied und Trauer offen und gesprächsbereit sein,
sich selber dem Thema zu stellen und bereit zu sein ggf. auch Beistand und
Beratung von anderen in Anspruch zu nehmen,
der Schulgemeinde Raum zum Abschiednehmen und Gedenken zu eröffnen,
Schüler/innen auch ohne direkten Anlass für das Thema zu sensibilisieren, damit
sie unabhängig von aktuellen Trauerfällen erfahren, dass der Tod ein Teil jeden
Lebens ist.
Zur Unterstützung wurden
hilfreiche Bücher für Schüler/innen verschiedenen Alters und unterschiedlicher
Fähigkeiten und Bücher für Lehrer/innen angeschafft,
eine Literaturliste und eine Materialsammlung mit notwendigen Utensilien für z.B.
einen Erinnerungstisch zusammengestellt.
Einige Kolleg/innen haben Seminare des Deutschen Kinderhospizvereins besucht
und stehen Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern als Ansprechpartner zur
Verfügung.
Im Foyerbereich wurde eine „Erinnerungsecke“ für verstorbene Mitglieder der
Schulgemeinde gestaltet.
81
Für Interessierte, die sich näher mit dem Thema auseinandersetzen möchten, gibt es
einen gut lesbaren Aufsatz von Gertrud Ennulat: Trauerkultur in der Familie unter
http://www.familienhandbuch.de
8.4. Kontakte zu anderen Schulen und Kindergärten
Schüler/innen der weiterführenden Schulen aus der Umgebung führen bei uns
Betriebs- und Sozialpraktika durch, die ihnen Berufsorientierung bieten. Dies
ermöglichen wir gerne. Bestehende Hemmungen oder „Berührungsängste“ können
im Kontakt zu unseren Schüler/innen abgebaut werden. Viele ehemalige
Praktikant/innen kommen später als Zivildienstleistende, Frauen/Männer im
Freiwilligen Sozialen Jahr oder als Student/innen der Sonderpädagogik wieder.
Weitere Kontakte bestehen zu berufsbildenden Schulen, insbesondere denen, die
Heilerziehungspfleger/innen, Physiotherapeut/innen und ähnliche Berufsbilder
ausbilden.
Regelmäßig nutzen Vereine und Gruppen aus dem Umland unser Schwimmbad und
die Mehrzweckhalle.
Im Interesse einer besseren und noch selbstverständlicheren Einbindung der Schule
ins lokale Umfeld möchten wir diese Möglichkeiten gern noch in Zusammenarbeit mit
dem Schulträger erweitern.
8.5. Dorfgemeinschaft
Wir sind als Schule Mitglied der Dorfgemeinschaft Brühl-Heide. Kontakte ergeben
sich bisher überwiegend bei der Brauchtumspflege. Mit der Teilnahme am
Martinszug von Brühl-Heide bringt sich die Schule ins Dorfleben mit ein, ebenso mit
Info-Tischen bei Festen der Schützenbruderschaft etc. Die örtlichen Vereine haben
ihrerseits immer wieder bei Festen, Flohmärkten usw. Spenden für den Förderverein
der Schule gesammelt.
8.6. Kontakte zu Vereinen
Veranstaltungen der Vereine „Lebenshilfe“, „Sonderspaß“ und „Verein für
Körperbehinderte“ werden bei Bedarf von der Maria-Montessori-Schule durch
Schüler/innendarbietungen und durch Info-Tische unterstützt.
Wie die „Lebenshilfe“ nutzt auch der „Verein für Körperbehinderte“ unser
Schulgebäude für Vereinsangebote, an denen auch Schüler/innen unserer Schule
teilnehmen. Im Gegenzug verleiht der Verein seine Busse an die Schule zum Einsatz
bei Unterrichtsgängen und Klassenfahrten.
Der VfB Erftstadt bietet einen Judokurs im Rahmen des Sportunterrichts an. Die
Kosten dafür übernimmt, wenn die Eltern sie nicht tragen können, der Förderverein.
8.7. Feste und Feiern
Jedes Jahr findet im Wechsel ein Basar oder eine Projektwoche statt. Während beim
Basar der Schwerpunkt auf dem Verkauf von Schüler/innenarbeiten liegt, stellen die
82
Schüler/innen beim Öffentlichkeitstag zum Ende des Projekts die Ergebnisse der
Projektwoche vor.
Ebenfalls jährlich feiert die Maria-Montessori-Schule ausgiebig ihren Schulkarneval.
An
Weiberfastnacht
steht
unsere
Karnevalsfeier
im
Zeichen
von
Schüler/innendarbietungen, während der Freitag traditionsgemäß für Musik und Tanz
und für die Besuche der Tollitäten und Tanzmusikcorps aus der Umgebung reserviert
ist. Das Brühler Dreigestirn, das Kinderdreigestirn sowie der Prinz und der
Kinderprinz aus Wesseling sind treue und regelmäßige Besucher.
8.8. Elternarbeit / Schulpflegschaft
Auch unter dem Gesichtspunkt „Schulleben“ ist die Arbeit der Schulpflegschaft zu
nennen. Ein Schwerpunkt ist das Organisieren von Treffen der Eltern untereinander
und die Kontaktpflege zu den Mitarbeiter/innen der Schule.
Auf Initiative der Eltern gibt es die Möglichkeit, beim jährlichen Grillfest miteinander
ins Gespräch zu kommen. Dabei werden auch die künftigen Schulanfänger und
„Quereinsteiger“ mit ihren Familien eingeladen, die auf diese Weise erste Kontakte in
ungezwungener Atmosphäre knüpfen können.
Die in früheren Jahren mehrmals im Schuljahr (im Rhythmus von zwei bis drei
Monaten) angebotenen Elternfrühstücke in der Schule waren für viele eine gern
genutzte Möglichkeit zum Austausch. Diese finden derzeit nicht mehr statt, auch weil
die Schule das Lehrerzimmer, wo die Frühstücke stattfanden, regelmäßig zu
Unterrichtszwecken braucht.
Inzwischen ist die Schulpflegschaft dazu übergegangen, ca. zweimal jährlich zu
„Elternstammtischen“ einzuladen, die abends in Brühler Gaststätten stattfinden und
gut besucht sind.
8.9. Schüler/innen-Patenschaften
Ältere Schüler/innen begleiten die jüngeren Mitschüler/innen in festen
Partnerschaften vom Schulbus in die Schule und zurück. Diese Patenschaften
werden von vielen größeren Schüler/innen auch auf Betreuung und Mitversorgung in
Pausen ausgedehnt. Die älteren Schüler/innen legen hier oft ein bemerkenswertes
Engagement und Verantwortungsbewusstsein an den Tag. Dafür wurde die Schule
im Rahmen der Aktion „Die gute Tat“ des Lion’s Club Brühl im Advent 2009
ausgezeichnet und mit einem Preis bedacht.
8.10. Klassenfahrten
Traditionell beginnen die Klassenfahrten an der Maria-Montessori-Schule in der
Eingangsklasse mit einer „Übernachtung“ in der Schule. Das ist für die
Schulneulinge, die oft noch nie irgendwo anders übernachtet haben, immer ein
großes Abenteuer und sehr aufregend. Lehrer/innen und Kinder lernen sich dabei auf
einer sehr privaten Ebene kennen.
Die Unterstufenklassen fahren häufig schon 3 Tage auf Klassenfahrt. Sehr beliebt
sind als Ziel dabei Bauern- und Reiterhöfe. Diese 3 Tage können von den
Schüler/innen auch schon gut überschaut werden und bevor Heimweh aufkommen
kann, geht es auch schon wieder nach Hause.
83
In den Mittelstufen dauern die Klassenfahrten zwischen 3 und 5 Tagen. Dabei sind
Sportjugendheime, Naturfreundehäuser o.ä. das Ziel der Reise. Die Schüler/innen
freuen sich sehr auf diese Fahrten. Sie bieten ihnen viel Spaß und Abwechslung zum
Schulalltag.
Die Oberstufenklassen fuhren in den letzten Jahren gerne nach Holland ans Meer.
Dies ist für die Schüler/innen immer ein besonderes Erlebnis, da viele so zum ersten
Mal das Meer sehen, hören und riechen können.
In den Berufspraxisstufen sind die Klassenfahrtsziele sehr variantenreich. Mal geht
es nach Bonn in die Jugendherberge, um von dort aus kulturelle Unternehmungen zu
starten, oder es geht z.B. ins Ruhrgebiet, wo u.a. der Besuch eines Musicals auf dem
Programm steht.,
8.11. Sonstiges
-
-
-
-
Selbstverständlich ist die Schule im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit im Internet
vertreten. ( www.maria-montessori-schule.de )
Regelmäßig suchen die Klassen nahe gelegene Geschäfte auf, um für den
Hauswirtschaftsunterricht einzukaufen. Weihnachtsmärkte und Restaurants
werden ebenfalls besucht.
Die Berufspraxisstufe bietet 2x wöchentlich in der Mittagszeit einen Kioskverkauf
mit selbst erstellten Backwaren, Obst, Getränken und kleinen Süßigkeiten an.
Hier werden auch die Bons für das Mittagessen der Mitarbeiter/innen verkauft.
Das Phantasialand Brühl bietet zweimal jährlich unseren Schüler/innen freien
Eintritt, der von vielen Klassen gerne angenommen wird.
84
9. Gestaltung des Außengeländes
9.1. Ausgangslage
Das Außengelände der Schule wurde mit dem Bau der Schule im Jahr 1978 angelegt
und hat seitdem an vielen Stellen Veränderungen erfahren, die den Bedürfnissen der
heutigen Schülerschaft inzwischen besser, aber noch nicht ausreichend Rechnung
tragen. Die Bedürfnisse Rollstuhl fahrender Schüler/innen fanden zum Beispiel im
ursprünglichen Konzept des Schulbaus keinerlei Berücksichtigung.
Seit Inbetriebnahme des Gebäudes hat sich die Schülerschaft stark verändert.
Unsere Schule wird inzwischen z.B. von vielen Schüler/innen besucht, die auf den
Rollstuhl angewiesen sind oder Gehhilfen benötigen. Darüber hinaus beschulen wir
eine steigende Zahl von Schüler/innen mit intensiven Verhaltensauffälligkeiten
und/oder einem großen Bedürfnis nach Bewegung.
Wir müssen feststellen, dass neben dem Schulgebäude auch das Außengelände den
veränderten Anforderungen, die unsere Schüler/innen stellen, noch nicht
ausreichend gerecht wird.
Das Gelände mit zum Teil starkem Gefälle verwehrt heute noch vielen Schüler/innen
den Zugang zu einigen Bereichen der Außenanlagen.
Bewegungsbedürfnissen wie Schaukeln, Balancieren und Klettern, Fußball- und
Basketballspielen kann bisher nur unzureichend Rechnung getragen werden.
Was den Stellenwert der Höfe und Außenanlagen von Schulen betrifft, so hat sich
zudem in den vergangenen Jahren ein grundlegender Wandel in den Einstellungen
vollzogen. Ehemals triste Asphaltflächen und niedergetrampelte Beete werden an
immer mehr Schulen durch Grünflächen, Spielanlagen, naturnahe Schulgärten und
Angebote für Bewegung und Sport ersetzt.
Vierzig Schulwochen im Jahr verbringen unsere Schüler/innen den Großteil ihrer Zeit
– auch der Freizeit – im Schulgebäude und auf dem Schulgelände. Hier haben sie oft
ihre wichtigsten sozialen Kontakte außerhalb der elterlichen Wohnung, hier ist für
viele von ihnen die zentrale, für manche auch die einzige Gelegenheit, sich
gemeinsam mit Altersgenossen draußen zu bewegen, dort zu spielen,
Bewegungsangebote wahrzunehmen, zu rutschen, zu schaukeln, zu bauen und zu
matschen, zu graben und zu klettern, mit Bällen oder Seilen zu spielen, sich hinter
Bäumen und Büschen zu verstecken oder sich an ruhigen Orten zu Gesprächen
zurückzuziehen.
Das Erfahren von Bewegung und das Erfahren von Natur, eingebunden in
grundlegende soziale Kontakte und Fertigkeiten, bilden Eckpfeiler für die
pädagogische und therapeutische Förderung von Kindern und Jugendlichen mit
Behinderungen. Die Bedeutung dieser Erfahrungen kann nicht hoch genug
eingeschätzt werden. Die Lernerfahrungen im Außengelände, nicht nur in den
Pausen, sind ebenso wichtig wie die im Klassenraum.
9.2. Realisierung
Im Jahre 2002 wurde in der Schulkonferenz der Zustand des Außengeländes
thematisiert und festgelegt, dass Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen und alle
Mitarbeiter/innen der Schule an einer Evaluation beteiligt und aufgerufen wurden,
Vorschläge zur Gestaltung des Außengeländes bei der damals gegründeten
Arbeitsgruppe einzureichen.
85
Schüler/innen erstellten Collagen, sammelten Ideen. Viele Wünsche gingen bei der
Arbeitsgruppe ein, die diese zu einer Prioritätenliste zusammenstellte. Das
Außengelände sollte umgestaltet werden und zu einem lebendigem Lebens- und
Lernort für die Schüler/innen werden, welcher außerdem die Bedürfnisse aller an der
Schule lernenden und arbeitenden Menschen berücksichtigte.
Durch den Förderverein der Schule wurde die Planung des Projektes durch das
Landschaftsarchitekturbüro Hoff in Essen ermöglicht.
Die Umsetzung der ersten Maßnahmen erforderte enorme Eigenleistungen der
Schüler/innen, Eltern und Mitarbeiter/innen der Schule. Sponsoren wurden zur
Realisierung einzelner Projektbereiche wie etwa des Buddel- und Cliquenhofes
gewonnen.
Eine Projektwoche im März 2004 stellte den ersten Einstieg der Schulgemeinschaft
in die Verwirklichung der Pläne dar.
Schüler/innen, Mitarbeiter/innen sowie Eltern an unsererSchule haben damals die
folgenden neun Bereiche in ihren Überlegungen zusammengetragen:
1. Freiluftklasse
2. Bewegungshof
3. Kletterhang
4. Cliquenhof
5. Obsthof
6. Buddelhof
7. Kunsthof
8. Sporthof
9. Schulgarten
9.3. Ergebnisse der Evaluation im Juni 2005




Seit der Projektwoche im März 2004 wurden folgende Projekte realisiert:
Obsthof (mit Schüler/innen während der Projektwoche)
Schulgarten (mit Schüler/innen während der Projektwoche)
Cliquenhof (mit Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern während der
Projektwoche)
 Buddelhof (Geräte und Fertigstellung durch Firmen, ermöglicht durch Sponsoren)
 Basketballplatz (Verlegung des Basketballplatzes wurde durch die Mitglieder
eines ortsansässigen Vereins an mehreren Wochenenden geleistet)
 Bewegungshof (mit Schüler/innen während der Projektwoche, an mehreren
zusätzlichen Arbeitstagen mit Hilfe der Eltern, Lehrer/innen und des
Hausmeisters, z.T. auch durch Garten- und Landschaftsbaubetriebe aus
Spendeneinnahmen).
 Bewegungs- und Fußerfahrungspfad im Bereich des Bewegungshofes (in
Zusammenarbeit mit Schüler/innen des Karl-Schiller-Berufskolleg in Brühl)
Noch nicht realisiert sind:
Sporthof, Kunsthof und Freiluftklasse, da diese nur abhängig von dem damals
geplanten Erweiterungsbau der Schule geplant und verwirklicht werden können.
Nächster Schwerpunkt:
Der Kletterhang soll als nächstes realisiert werden, dazu gehört auch der
rollstuhlgerechte Zugang zum Bereich hinter dem Schwimmbad.
Die Anschaffung der für den Kletterhang vorgesehener Geräte incl. der Kletterwand
ist von noch zu findenden Sponsorengeldern abhängig.
86
9.4. Weitere Entwicklung seit 2005
Seit dem Schuljahr 2007/2008 wurde im Kletterhang eine marode Stützmauer durch
den Schulträger saniert und mit Hilfe des Fördervereins zu einer Kletterwand
umgestaltet.
Im Schuljahr 2008/2009 wurde durch den Förderverein eine weitere große
Schaukelfläche mit zwei Schaukeln im Bereich des Bewegungshofes realisiert.
Im Jahr 2010 wurde die bisherige Fußballwiese durch das Hochbauamt des RheinErft-Kreises zu einem Schulgartenbereich umgestaltet. Hierbei wurde das
abschüssige Gelände abgefangen und mit Stützmauern und einer Treppe versehen,
die hinabführt zum künftigen Sporthof.
Nach bisheriger Planung des Rhein-Erft-Kreises soll der Sporthof im Jahr 2011
realisiert werden, die geplante Außenklasse im Jahr 2012.
Geplante Nutzung des Außengeländes durch die Öffentlichkeit
Mit einbezogen werden soll die Dorfgemeinschaft Brühl-Heide, mit der auch die
Öffnung und Nutzung des Schulhofes für die Dorfjugend diskutiert werden könnte.
Das neu gestaltete Außengelände ermöglicht die gemeinsame Nutzung mit
benachbarten Grundschulen und dem Kindergarten Brühl-Heide und gibt Chancen
zur Integration in den Ort und die Begegnung zwischen Kindern und Jugendlichen
mit und ohne Behinderung.
87
10. Raumbedarf und Raumgestaltung
Das Schulgebäude der Maria-Montessori-Schule wurde 1980 fertiggestellt und
bezogen.
Seit dieser Zeit haben sich die Ansprüche an den Raumbedarf und die
Raumgestaltung erheblich verändert.
Zum einen ist die Zahl der Schüler/innen, die Rollstühle benutzen, in den letzten
Jahren
gestiegen.
Zum
anderen
erfordern
immer
speziellere
Differenzierungsmaßnahmen - bedingt durch den hohen Anteil von Schüler/innen mit
schweren Mehrfachbehinderungen - ein größeres und breiter gefächertes
Raumangebot. Dabei beziehen wir ausdrücklich auch solche Behinderungsformen
mit ein, die durch besonders problematische Verhaltensweisen der Schüler/innen
gekennzeichnet sind.
Vor allem der hohe Anteil von schwerst mehrfachbehinderten Schüler/innen zog
schon bald die dringende Notwendigkeit der Neukonzeption für eine Erweiterung und
Umstrukturierung des Raumangebotes nach sich; die vorhandenen räumlichen
Möglichkeiten entsprachen nicht mehr den sonderpädagogischen Erfordernissen und
den Bedürfnissen der seit damals veränderten Schülerschaft.
In den Jahren 2008 und 2009 wurde ein Anbau realisiert, der einige der dringendsten
Probleme lösen half. Ursprünglich war dieser Anbau für die geplante Übungs/Trainingswohnung der Schule vorgesehen gewesen. Bedingt durch die veränderten
Prioritäten musste dieser Plan zunächst zurückgestellt werden, und die neu
errichteten Räume wurden in Abänderung des ursprünglichen Nutzungskonzepts als
Fachräume gebaut und eingerichtet.
10.1. Im Schuljahr 2010/2011 nutzbare Räume
-
-
-
-
10 Klassenräume mit Gruppenraum
1 Raum zur Schwerstbehindertenförderung (Snoezelen-Raum, 2009 angebaut)
1 Werkraum für das Arbeiten mit Ton
1 Werkraum für das Holzwerken mit Maschinenraum (Maschinenraum 2009
angebaut)
1 Medienraum (2009 angebaut)
1 Psychomotorikraum (2009 angebaut)
1 Fachraum für Unterstützte Kommunikation (2009 angebaut)
Schülerbücherei (2009 angebaut)
1 Therapieraum („Matschraum“, 2009 angebaut, bis heute allerdings noch nicht
endgültig planungs- und fachgerecht nutzbar )
1 Computerraum
1 Musiktherapieraum (2009 angebaut)
1 Rückzugsraum mit Bällchenbad
2 Krankengymnastikräume
2 rollstuhlgerechte Lehrküchen (eine davon 2009 angebaut)
1 Hauswirtschaftsraum (2009 angebaut)
1 Raum für Sprachtherapie (2009 angebaut)
1 Förderpflegeraum, genutzt auch als Pflegeraum
für die Ober- und
Berufspraxis-Stufen (2009 angebaut)
1 Pflegeraum für die Eingangs-, Unter- und Mittelstufen (ehemals Lehrküche)
1 Schwimmbad (seit längerer Zeit aufgrund technischer Probleme nicht nutzbar)
1 Mehrzweckhalle
88
Viele dieser Räume werden heute abweichend von ihrem ursprünglich geplanten
Zweck genutzt.
Dies geschieht, obwohl sie auch im Sinne ihrer ursprünglich geplanten Verwendung
noch unbedingt erforderlich wären, etwa für textiles Gestalten oder für den Kunstund Musikunterricht.
Im Herbst 2010 wird auf dem Gelände des ursprünglich einmal geplanten Kunsthofs
ein Modul errichtet, in dem nach Fertigstellung eine Berufspraxisstufen-Klasse
unterrichtet werden soll.
10.2. Bedarfslage
Für die künftige Raumplanung ergeben sich aus heutiger Sicht noch folgende
Notwendigkeiten (ohne dass die Reihenfolge eine Wertigkeit ausdrückt):
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Der Weg zum Aufzug im Anbau und von dort aus auf den Schulhof, zu den
Werkräumen und zum Matschraum muss rollstuhlgerecht und barrierefrei werden.
Es werden selbstöffnende Eingangstüren und Zwischentüren gebraucht, die den
gehbehinderten und rollstuhlfahrenden Schüler/innen ein selbständiges Bewegen
im Gebäude und Zugang zum Außengelände ermöglichen.
Es werden Räume gebraucht zum Lagern von ständig benötigten Rollstühlen und
Therapiegeräten – nah bei den Klassen. In diesen Räumen müssten auch oft
benutzte Materialien und Medien wie zum Beispiel Stellwände untergebracht
werden können.
Es
wird
ein
Raum
gebraucht
für
Elterngespräche
sowie
für
Unterrichtsnachbesprechungen, Prüfungen usw.
Es wird ein Erste-Hilfe-Raum benötigt.
Für die oft gewünschte Ausweitung des Therapieangebots, z.B. hinsichtlich
Ergotherapie oder Motopädie, wären 2 weitere Therapieräume nötig.
Es wird ein Raum für die Lehrer/innenbücherei benötigt, in dem auch mindestens
drei bis vier Lehrer/innenarbeitsplätze mit Computer, Drucker und Internetzugang
untergebracht werden können.
Es wird ein Aufenthaltsraum für die Zivildienstleistenden / FSJler/innen gebraucht.
Es werden Räume gebraucht als Aufenthaltsräume für Schüler/innen während
der Regenpausen, wo auch größere Spielgeräte wie Kicker, Billardtisch etc.
untergebracht werden können.
Es wird ein fest montierter, hinsichtlich des Brandschutzes unbedenklicher Kiosk
benötigt, damit die Berufspraxisstufe ihre dahingehende Unterrichtsgestaltung
verwirklichen kann.
Von den Klassenräumen im Parterre aus wird ein direkter Zugang ins
Außengelände, namentlich zum Buddelhof hin, gebraucht.
Die zwischen den Schülertoiletten im Altbau befindlichen Duschen müssen
umgestaltet werden, damit sie ohne Überschwemmung zu nutzen sind.
Die ursprünglich im Zuge des Anbaus geplante Übungs-/Trainingswohnung, die
den neu eingerichteten Fachräumen weichen musste, ist nach wie vor erforderlich
und wünschenswert.
89
11. Konzept einer Übungs- / Trainings-Wohnung
Das ursprüngliche Konzept einer Übungs- bzw. Trainingswohnung (im Folgenden der
Einfachheit halber Übungswohnung genannt) ist nach langjährigen Vorüberlegungen
bereits Ende der Neunziger Jahre im Rahmen der Schulprogrammdiskussion
erarbeitet worden. Die Schulkonferenz hat dieses Konzept am 10. Juni 1999
einstimmig beschlossen und bereits damals beantragt, dass in der Maria-MontessoriSchule eine solche Übungswohnung im Rahmen eines Anbaus errichtet wird.
11.1. Zielperspektive
Pädagogischer Auftrag und Ziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige
Entwicklung“ ist die „Selbstverwirklichung in sozialer Integration“ (Richtlinien für die
Schule für Geistigbehinderte NRW). Unsere Schulform unterscheidet sich hier in
ihrer Konzeption und in ihrem Bildungsauftrag ganz wesentlich von fast allen
anderen, denn neben der Vermittlung schulischer Inhalte kommt der Förderung im
lebenspraktischen Bereich eine zentrale Bedeutung zu. Hierbei ist der genannte
zentrale Bildungsauftrag nicht allein im Rahmen einer herkömmlichen schulischen
Ausstattung mit Klassenräumen, Tischreihen und Tafel zu verwirklichen. Auch
Fachunterricht wie Werken, Sport o.ä. findet ja in besonderen, speziell gestalteten
Räumlichkeiten statt. Dies muss für den Bereich des lebenspraktischen Lernens
ebenso selbstverständlich sein, denn wesentliche Bildungsinhalte der Förderschule
„Geistige Entwicklung“ erfordern eine Vermittlung in einer dem häuslichen Wohnen
ähnlichen Umgebung, um die Bewältigung der Aufgaben des alltäglichen Lebens zu
trainieren und einzustudieren. Einfache Handlungsabläufe, die im Lehrplan
allgemeiner Schulen aufgrund ihrer Selbstverständlichkeit keine weitere Erwähnung
finden, müssen in unserer Schulform oft langwierig und intensiv geübt werden. Dies
ist allein in Klassenräumen nicht zu leisten.
Um den genannten Bildungsauftrag erfüllen zu können, benötigt die MariaMontessori- Schule dringend die entsprechenden Räumlichkeiten. Nur so kann das
vorgegebene Bildungsziel auch didaktisch und methodisch angemessen in
unterrichtliches Handeln umgesetzt werden.
„Zu den Förderaufgaben gehören die Weiterentwicklung und Stärkung der
Fähigkeiten
zur
individuellen
Lebensgestaltung
und
Selbstbestimmung,
insbesondere Loslösung von der Familie, Unterstützung bei der Suche nach eigenen
Wohnformen, Stärkung der eigenen Möglichkeit, die Freizeit zu gestalten, Begleitung
bei der Gestaltung partnerschaftlicher und freundschaftlicher Beziehungen.“
(Richtlinienentwurf für den Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ aus dem
2002).
Im vorliegenden überarbeiteten Konzept der Übungswohnung werden verstärkt auch
diejenigen Aspekte eines Wohntrainings berücksichtigt, die alle Altersstufen unserer
Schulform berühren. Die Konzeption geht davon aus, dass ohne den Erwerb
grundlegender Fähigkeiten in den unteren Stufen ein erfolgreiches Wohntraining in
der Berufspraxisstufe kaum zu verwirklichen ist. Trotzdem werden die Belange der
Berufspraxisstufe besonders betont, denn sie ist als Bindeglied oder Brücke
zwischen Schule und Erwachsenenwelt in all ihren Dimensionen zu sehen.
Dies bestimmt ihren speziellen Bildungsauftrag, der sich so zusammenfassen lässt:
90
-
-
Die Schüler/innen werden hingeführt zu einer beruflichen Tätigkeit (eine
schulische Förderung im Rahmen von Berufskollegs ist nicht vorgesehen).
Sie sollen zu Wohnformen geführt werden, die für sie angemessen sind.
Sie sollen ihre Freizeit sinnvoll gestalten lernen.
Sie sollen lernen in Partnerschaften zu leben
Sie sollen Angebote der Öffentlichkeit wahrnehmen und für sich nutzen lernen.
Die Berufspraxisstufe bereitet damit die Schüler/innen gezielt auf ihre künftige
Lebenssituation als Erwachsene vor. Sie sollen genügend Handlungskompetenz
erreichen, um die verschiedenen Situationen des Erwachsenseins möglichst
eigenständig bewältigen zu können. Curriculare Grundlagen für eine eigenständige
Berufspraxisstufen-Konzeption sind geschaffen mit dem Lehrplan für die
Berufsschulstufe des bayerischen Staatsinstitutes für Schulpädagogik. Dieser ist als
ein Standardwerk für die schulische Förderung unserer fast erwachsenen
Schüler/innen anzusehen.
11.2. Ausgangslage der Maria-Montessori-Schule
Eine systematische Hinführung zu einem Wohntraining kann an unserer Schule
bisher noch nicht angeboten werden. Die Raumreserven im Schulgebäude sind
ausgeschöpft, so dass die räumlichen Rahmenbedingungen nicht gegeben sind.
Auch eine Umwidmung einzelner Bereiche ist nicht möglich.
Die Notwendigkeit eines Wohntrainings wurde ganz besonders deutlich etwa durch
die Erfahrungen etwa nach der Eröffnung des Wohnheimes „Haus Rotbach“
(Erftstadt-Lechenich) für Erwachsene mit einer geistigen Behinderung im Jahr 1994,
in dem zahlreiche ehemalige Schüler/innen der Maria-Montessori-Schule eine
Wohnung gefunden haben. Ein vorheriges Wohntraining hätte den Übergang sehr
erleichtert. Da außerdem inzwischen eine Außenwohnung dieses Wohnheimes in
Brühl geschaffen ist, und somit auch das Angebot an Wohnformen für Menschen mit
einer geistigen Behinderung vergrößert wird, wird die Notwendigkeit einer
Vorbereitung auf das Wohnen ohne Eltern der für die BerufspraxisstufenSchüler/innen nach der Schulzeit noch deutlicher. Inzwischen ist auch der Bereich
des sogenannten „Betreuten Wohnens“ stark ausgebaut worden, der von den
ehemaligen Schüler/innen noch erheblich höhere Kompetenzen hinsichtlich
Eigenständigkeit und Selbstverantwortung verlangt.
Die Schüler/innen werden ihre Eltern überleben und müssen auf ein eigenständiges
Wohnen in einem geschützten Rahmen vorbereitet werden. Dies ist ein
gesellschaftlicher Auftrag, dem sich die Schule vom ersten Unterrichtstag an stellen
muss; denn vor allem in der Schule wird methodisch-didaktisch angemessener
Kompetenzerwerb verwirklicht, der auf die Lernbesonderheiten der Schüler/innen mit
geistiger Behinderung eingeht.
Die
Maria-Montessori-Schule
hat
schon
bei
der
Erstellung
des
Schulentwicklungsplanes 2000 für den damaligen Erftkreis darauf hingewiesen, dass
Übungswohnungen einzurichten sind (Teil Sonderschulen S. 76). Es sei wichtig,
dass die Schüler/innen ihnen angepasste Wohnformen kennen lernen. Nur so hätten
sie eine Möglichkeit, sich von ihren Familien zu lösen und selbständig zu werden. Sie
müssten befähigt werden, in der Gemeinschaft oder alleine zu leben, also möglichst
viel zur Selbstversorgung beizutragen.
91
11.3. Inhalte
Um diese Lernziele zum Ende der Schulzeit zu erreichen, ist die konsequente
Erziehung zur Selbständigkeit von Anfang an, beginnend spätestens mit der
Unterstufe, notwendig. Im Rahmen einer Nutzung, deren klarer Schwerpunkt auf
vorhabensorientierter Unterrichtsgestaltung liegt, bietet die Übungswohnung auf die
einzelnen Stufen bezogen folgende Lernanlässe:
Eingangs- und Unterstufen
Vorbereitung der Klassenfahrt
Möglichkeit der Übernachtung z.B. in Jahren in denen keine Klassenfahrten
stattfinden oder
zusätzliche Übernachtungen, beides um erste Erfahrungen mit Übernachtungen
ohne Elternbegleitung als Beginn der Ablösung vom Elternhaus zu ermöglichen
Möglichkeit über längere Zeit konsequentes Erziehungsverhalten – nicht nur in
den Bereichen Ess- und Toilettentraining - zu verfolgen
Möglichkeiten der Spielerziehung und Freizeitgestaltung im Wohnzimmer der
Übungswohnung Übertragung der Spielsituation zu Hause
Mittelstufen
Probeübernachtungen für Klassenfahrten
Klassenfeste und –feiern in den Aufenthaltsräumen der Übungswohnung
Einführung eines Haushaltstages oder -vormittags oder eines mehrwöchigen
Projektes mit allen im Haushalt anfallenden Arbeiten wie z.B. Kochen, Waschen,
Putzen
Oberstufen
Projektorientierter
Unterricht
zum
Thema
Wohnen:
Wohnsituation
nachempfinden, Wohnung gestalten...
Soziale Regeln des Miteinander - Wohnens lernen, wie Rücksichtnahme auf
Bedürfnisse anderer (z.B. Lautstärke der Musik)
Wohnungspflege, Wäschepflege, weitere hauswirtschaftliche Tätigkeiten
Einbeziehung des Themas Sexualerziehung: Intimes Verhalten in der Wohnung,
Körperpflege, Bad einrichten, Kosmetika und Hygieneartikel nutzen und einen
Platz hierfür finden
Übungsübernachten
für
Klassenfahrten,
zum
Kennenlernen
zum
Schuljahresbeginn und zum Abschiednehmen zum Schuljahresende; Ziele sind:
Erlernen hauswirtschaftlicher Tätigkeiten wie Raumpflege, Kochen etc.,
außerdem Sozialerziehung, Freizeitgestaltung lernen, Abnabelung vom
Elternhaus durch außerhäusliches Übernachten)
Berufspraxisstufen
im häuslich-technischen Bereich
o sich selbst mit Nahrung versorgen
o Einkaufen (inklusive: Umgang mit Geld, Haushaltsbuch führen, Geld von
der Bank abholen)
o Alle Haushaltsarbeiten erledigen wie Kochen, Spülen, Putzen, Wäsche
und Kleidung pflegen
o kleinere Reparaturen tätigen
im gemeinschaftlichen Bereich des Wohnens
o Besuch haben
92
-
o Rücksicht auf andere nehmen
o angemessene Hilfen holen, wenn etwas nicht aus eigener Kraft erledigt
werden kann
im persönlichen Bereich des Wohnens
o Vorstellungen vom Wohnen entwickeln
o einen Wohnraum nach persönlichen Vorstellungen und Bedürfnissen
einrichten
o Körperpflege und Hygiene durchführen (incl. Kosmetik)
o sich bei Erkrankungen zu helfen wissen
o Rechte in der eigenen Wohnung kennen
o eigene Zeit gestalten
Diese Inhalte sind wesentlicher Bestandteil eines Wohntrainings. Daneben wird ein
neues Feld für berufliche Tätigkeiten eröffnet: Fertigkeiten und Techniken aus dem
Dienstleistungsbereich werden systematisch erlernt. Bereits jetzt werden und wurden
in der Maria-Montessori-Schule erste Erfahrungen mit einem „Schüler-Café“ und dem
Schüler-Kiosk gesammelt. In einer Übungswohnung könnten entsprechende
Lernanlässe systematisch erweitert werden. Neue berufliche Tätigkeitsfelder auch für
Schüler/innen mit einer geistigen Behinderung können eröffnet werden.
In Hamburg existiert bereits ein Hotel, das von Menschen mit einer geistigen
Behinderung betrieben wird.
In einem Berufskolleg in Bonn werden in Zusammenarbeit mit der Paul-MoorSchule Königswinter Schüler im Rahmen eines Modellprojekts in diesem Bereich
ausgebildet.
Diese Inhalte und Intentionen können nicht in den bestehenden Räumlichkeiten der
Maria-Montessori-Schule
erreicht
werden.
Dazu
müsste
eine
eigene
Übungswohnung zur Verfügung stehen.
Um die oben skizzierten didaktischen Intentionen erreichen zu können, sollte die
Übungswohnung enthalten:
1 große rollstuhlgerechte Wohnküche
1 Wohn-/Schlafzimmer
2 Schlafräume
1 schwerbehindertengerecht eingerichteter Wohn- und Aufenthaltsraum
1 Betreuerzimmer
1 Dusch- und Wannenbad, welches auch für die Betreuung und Pflege schwerst
behinderter Menschen geeignet ist
2 Toiletten
1 Bad mit Toilette für Betreuer/innen
1 Hauswirtschaftsraum.
11.4 Methodische Aspekte
Berufspraxisstufen-Schüler/innen
sind
(fast)
erwachsen.
Sie
benötigen
altersangemessene Lernformen, die auf ihre besondere Situation Rücksicht nehmen.
Dazu müssen Lehrgänge in Realsituationen eingebettet werden. Übungsaspekte und
Ritualisierungen sollen zu einer Festigung des Lernstoffes beitragen. Damit der
Übergang vom schulischen Lernen zu solchen Realsituationen des
Erwachsenenlebens gelingen kann, sollte ein langsamer Übergang von Schule hin
zur Realsituation „Wohnen“ geschaffen werden.
93
Um diese oben skizzierten Elemente zu erreichen, lernen die Schüler/innen in
Lehrgängen Techniken der Lebensführung und bauen dann das Erlernte auf ihre Art
eigenverantwortlich mit unterstützender Hilfe durch Lehrpersonen in ritualisierte
Tagesabläufe ein.
In der Übungswohnung können besonders effektiv die von den Richtlinien
geforderten Lern- und Lebensbereiche Wohnen und Freizeit bearbeitet werden. Vom
Lernen in einzelnen Lerneinheiten wird übergegangen zum Lernen in
Realsituationen.
Eine Übungswohnung ist in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation auch
deshalb besonders wichtig, weil eigenverantwortliches Handeln immer stärker
eingefordert wird, ein Anspruch, der auch an die Jugendlichen mit einer geistigen
Behinderung gestellt wird.
Dies ist durchaus im Sinne der Emanzipation und auch im Sinne der
Selbstverwirklichung sinnvoll, muss aber mehr als bei Jugendlichen ohne
Behinderungen eingeübt werden.
Die
Übungswohnung
soll
phasenweise,
bevorzugt
während
des
Berufsinformationspraktikums jeweils von einer Teilklasse (ca. 6 Schüler/innen) der
Berufspraxisstufe genutzt werden.
Die übrigen Klassen nutzen die Übungswohnung entsprechend ihren Schwerpunkten
in mehrwöchigen Unterrichtsprojekten. So ist eine pädagogisch fruchtbare Nutzung
und Auslastung der Wohnung während des gesamten Schuljahrs zu erreichen.
Ein Tag in der Wohnung könnte für erwachsene Schüler/innen so oder ähnlich
aussehen:
Gemeinsame Besprechung bezüglich des Tagesablaufs, der anfallenden Arbeiten
und eventueller Exkursionen; Festlegung des Mittagessens (bzw. des wöchentlichen
Essensplans) Verteilung der verschiedenen hauswirtschaftlichen Aufgaben wie
Einkaufen, Kochen, Putzen, Waschen, Bügeln oder der handwerklichen Arbeiten wie
Reparaturen oder Verschönerungsarbeiten der Wohnung. Der Ämterplan kann mit
den Namen der Gruppenmitglieder versehen sein, unter die jeweils eindeutige
Symbole und/oder Schriftkarten bezüglich der jeweiligen Arbeit gehängt werden.
Sind die anfallenden Arbeiten erledigt, werden die Schüler/innen angeleitet, ihre
Freizeit mit Musikhören, erlernten Spielen usw. sinnvoll zu gestalten, was ebenfalls
als ein wichtiges Anliegen in der Erziehung zur Selbständigkeit zu sehen ist.
Ein beständiges Element des Lernens in der Übungswohnung soll auch das Erlernen
neuer Freizeittechniken und der Aufbau von Hobbys sein.
11.5. Räumliche Angliederung der Übungswohnung
Um eine intensive Nutzung und gute Erreichbarkeit der Übungswohnung zu
gewährleisten, sollte die Übungswohnung im Schulgebäude gelegen sein. Allerdings
ist wegen ihrer besonderen Nutzung als Wohnung auf eine deutliche räumliche
Akzentuierung zu achten. Sie sollte auch unabhängig vom übrigen Schulbetrieb, z.B.
in den Schulferien, nutzbar sein, wenn das restliche Gebäude geschlossen ist.
94
12. Therapieformen
12.1. Physiotherapie / Krankengymnastik
Der Grundgedanke der Physiotherapie ist die Verbesserung der Lebensqualität der
Kinder und Jugendlichen durch die Förderung ihrer Selbstständigkeit in
Alltagshandlungen aus physiologischer Sicht. Dazu gehören u. a. das Suchen von
geeigneten Ausgangspositionen für Eigenaktivitäten des Kindes z. B. im Bereich der
Hygiene und/oder von Möglichkeiten der Fortbewegung. Hierzu zählt auch die
Persönlichkeitsentwicklung der Kinder /Jugendlichen durch die Unterstützung ihrer
motorischen Ausdrucksfähigkeit.
Die interdisziplinäre Verknüpfung von Therapie und Pädagogik wird durch
gemeinsame Fortbildungen von Therapeuten/Innen und Lehrern/Innen gefördert.
Dies ermöglicht einen vertieften Austausch über die pädagogischen Möglichkeiten
und Probleme.
Grundsätze der Therapiekonzepte:
Die Therapieziele sind alltagsorientiert und unterstützen damit die
Persönlichkeitsentwicklung des Kindes/des Jugendlichen.
Förderung der Eigenmotivation/Eigenaktivität
Die Ziele sind an den Fähigkeiten des Kindes/ des Jugendlichen orientiert.
Vermeiden von Sekundärschäden (Kontrakturen/Deformitäten)
Außer der direkten Therapie mit dem Kind/dem Jugendlichen bieten wir Folgendes
an:
Beratung der Eltern in Fragen hinsichtlich des Handlings, sinnvoller Alltagshilfen,
Lagerungen, etc.
Hilfestellung in der Kommunikation zwischen Arzt, Krankenkasse und
Sanitätshäusern
Beratung und Betreuung bei der Auswahl und Anpassung von Hilfsmitteln
12.2. Sprachtherapie
Sprachtherapie in der Schule findet in Einzelbehandlung statt. Je nach Diagnose
beinhaltet die Sprachtherapie Übungen zur Verbesserung von Mund- und
Zungenmotorik und der Artikulationsfähigkeit beim Sprechen sowie Angebote zur
Begriffsbildung und Lautanbahnung innerhalb der Ziele zur allgemeinen
Kommunikationsförderung der Schüler/innen. Außerdem können Übungen der
Feinmotorik, der taktilen, auditiven und visuellen Wahrnehmung sowie Atmungs- und
Entspannungsübungen Bestandteil der Therapieform sein.
Zum Erfolg führen die Förderangebote der Sprachtherapie nur dann, wenn mit den
Schüler/innen regelmäßig in der Schule und im Elternhaus gearbeitet wird. Im
Unterricht sollte die Kommunikations- und Sprachförderung spielerisch eingebunden
sein und in unterschiedliche Sachzusammenhänge von Lernbereichen integriert
werden.
In den Bereich dieser Therapieform gehört auch die Esstherapie, die Kindern dazu
verhelfen soll, das Schlucken und Kauen zu erlernen oder zu verbessern.
In den letzten Jahren haben vermehrt alternative Kommunikationsformen in die
Geistigbehindertenpädagogik Einzug gehalten. In der Maria-Montessori-Schule wird
verstärkt an der Koordination verschiedener Kommunikationsformen gearbeitet
(siehe die Ausführungen zur Unterstützten Kommunikation im Kapitel 4.1.5.)
95
12.3. Musiktherapie
Seit 1991 gibt es an der Maria-Montessori-Schule das Angebot „Musiktherapie“ und
„Musik mit Behinderten“, die von Lehrkräften der Kunst- und Musikschule der Stadt
Brühl durchgeführt werden. Für das Fach „Musiktherapie“ konnten zwei diplomierte
Musiktherapeutinnen seitens der Kunst- und Musikschule gewonnen werden.
Die Schule stellt für dieses Angebot einen Raum zur Verfügung. Über den
Förderverein wurde eine Vielzahl von Instrumenten angeschafft. Zur Verfügung
stehen ein Klavier, mehrere Gitarren, unterschiedliche Arten von Trommeln,
Perkussionsinstrumente, Stabspiele, einfach zu handhabende Zupf-, Blas- und
Streichinstrumente, eine Sammlung von ethnischen und Effekt-Instrumenten.
Die Schüler/innen müssen als Instrumentalschüler/innen der Kunst- und Musikschule
angemeldet werden, um an diesem Angebot teilzunehmen. Die Kosten werden
inzwischen nur noch in Ausnahmefällen von Krankenkassen übernommen. Im
Regelfall müssen die Eltern den vollen Beitragssatz eines/einer Kunst- und
Musikschülers/in für ihr Kind zahlen.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, bei den zuständigen Sozialämtern Hilfe zur
Eingliederung nach § 39 BSHG / SBG VIII zu beantragen.
Einzelmusiktherapie
In der Einzelmusiktherapie geht es um die individuelle Förderung von Kindern, die
neben der geistigen Behinderung eine oder mehrere der folgenden Einschränkungen
und Probleme haben: Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Hyperaktivität oder extreme
Zurückgezogenheit), Kommunikationsschwierigkeiten (z.B. nichtsprechende Kinder,
autistische Kinder), Probleme mit der akustischen Differenzierung, feinmotorische
Probleme (Auge-Hand-Koordination.)
Wenn bei diesen Schüler/innen eine deutlich positive Beziehung zur Musik oder
bestimmten musikalischen Strukturen (Rhythmus, Lieder) auffällt, ist die Indikation
für Musiktherapie gegeben.
In der Einzelmusiktherapie geht es weniger um das musikalische Produkt als
vielmehr um den Prozess innerhalb der Therapiezeit.
Als wichtige Zielsetzungen der Musiktherapie sind zu nennen:
Bereitstellung nonverbaler Ausdrucksmöglichkeiten (musikalische Improvisation).
Hilfe zur Kommunikation (gemeinsames Musizieren).
Förderung des Selbstvertrauens und des Selbstbewusstseins (Unterstützung bei
der Wahl der Instrumente, beim Finden der angemessenen Art des musikalischen
Ausdrucks durch die Therapeuten/innen).
Erweiterung sozialer Kompetenzen (beim Musizieren aufeinander achten / hören).
Verbesserung der emotionalen Ausdrucksfähigkeiten (z.B. durch entsprechende
Liedtexte, durch unterschiedlich zu handhabende und wirkende Instrumente).
Verbesserung der Auge-Hand-Koordination durch den eigenen Umgang mit den
Instrumenten.
Verbesserung der akustischen Differenzierung.
12.4. Mögliche Erweiterung des Therapieangebots
Immer wieder wünschen Eltern, dass über das genannte Angebot hinaus auch noch
Ergotherapie und Motopädie an der Schule angeboten werden solle. Auch aus
pädagogischer Sicht ist - im Sinne einer möglichst intensiven und fruchtbringenden
interdisziplinären Zusammenarbeit – die Einbeziehung dieser Disziplinen in das
Angebot der Maria-Montessori-Schule wünschenswert.
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13. Ausbildung der Lehramtsanwärter/innen
Die Ausbildung der Lehramtsanwärter/innen (nachfolgend LAA) erfolgt derzeit in
Zusammenarbeit mit der Studienseminar für Lehrämter an Schulen in Köln. Neben
der seminarinternen Ausbildung wird der/die LAA in unserer Schule an die
schulpraktische Unterrichts- und Erziehungsarbeit herangeführt.
Die geforderte und gewünschte Übernahme selbstständiger Aufgaben innerhalb des
Schullebens und die damit verbundene Doppelrolle des/der LAA als Auszubildende/r
und als Lehrer/in im bedarfsdeckenden Unterricht erfordert eine intensive
begleitende Beratung und eine gemeinsame und praxisbezogene Planung und
Gestaltung des Lehrangebotes.
Um eine koordinierte Zusammenarbeit aller Beteiligten zu ermöglichen, wurden
konkrete Überlegungen festgehalten, die im Begleitprogramm ihren Niederschlag
gefunden haben und nachfolgend dargelegt werden sollen.
13.1. Organisation
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An der Ausbildung im Schulkontext sind neben den Lehramtsanwärter/innen zwei
Mentor/innen, die Kolleg/innen im Klassenteam, ein/e Ausbildungskoordinator/in
(kurz: AKO) und die Schulleitung beteiligt.
Es finden regelmäßige Treffen zwischen LAA und Ausbildungskoordinatoren statt.
Neben der Weitergabe von Informationen dienen diese Treffen vorrangig dem
Aufbau einer Beratungsstruktur der LAA untereinander.
Hospitationen der LAA untereinander oder gemeinsam durchgeführte Projekte
oder Arbeitsgemeinschaften sind im Hinblick auf gegenseitige Beratung und
Kooperation erwünscht.
In jedem Schulhalbjahr findet eine Ausbildungskonferenz statt, an der alle an der
Ausbildung Beteiligten teilnehmen, um sich über inhaltliche und organisatorische
Aspekte der Ausbildung auszutauschen.
Ein wesentlicher Baustein der Begleitung und Beratung der LAA in der Schule
sind die halbjährlich stattfindenden Abschnittsgespräche, an denen der
Schulleiter, die Ausbildungslehrer/innen, die/der LAA und auf Wunsch des/der
LAA der/die Ausbildungskoordinator/in teilnehmen. Bei den Abschnittsgesprächen
werden die Einschätzungen der Beteiligten bzgl. des Ausbildungsstands des/der
LAA gesammelt und reflektiert. Im Sinne einer Beratung werden mögliche
Zielperspektiven für die weitere Arbeit erörtert. Um eine individuelle Beratung
sicherzustellen, ist es sinnvoll, dass die Schulleitung mindestens einmal vor dem
Abschnittsgespräch im Unterricht des/der LAA hospitiert.
Die Fachlehrer/innen sind in den Ausbildungsprozess mit einzubeziehen. Wenn
sie von Ausbildungsunterricht betroffen sind, sollen sie grundsätzlich den
Ausbildungslehrer/innen gleichgestellt sein. Der Ausbildungsprozess muss für die
Fachlehrer/innen transparent sein, ihre Einbindung in den Ausbildungsunterricht
muss angemessen und dergestalt sein, dass sie sich in ihrem Berufsfeld
wiederfinden.
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13.2. Ablauf
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Die LAA entscheiden sich jeweils nach einer kurzen Hospitationsphase – in
Absprache mit den Teams der Ausbildungsklassen, der Schulleitung und den
Ausbildungskoordinator/innen – für ihre Ausbildungsklassen.
Im zweiten und dritten Ausbildungshalbjahr erteilen die LAA neun Stunden
selbstständigen Unterricht. Durch die stärkere Einbindung der LAA in die Arbeit
der Schule und die damit gestiegenen Anforderungen an deren Selbständigkeit
und Eigenverantwortlichkeit ist es sinnvoll, zumindest zeitweise einen langen
Schultag von 8.00 – 15.00 zu unterrichten.
Gegen Ende der Ausbildungszeit (insgesamt 24 Monate) erfolgt eine umfassende
schriftliche Beurteilung durch die Schulleitung und die Prüfung zum Zweiten
Staatsexamen, mit der der/die LAA die Ausbildung zum Sonderschullehrer bzw.
zur Sonderschullehrerin abschließt.
13.3. Offenheit und Evaluation
Wenn die Ausbildung die Fähigkeit der LAA fördern soll, Unterricht unter
Alltagsbedingungen vorzubereiten, durchzuführen und zu reflektieren, muss die
Ausbildung in der Schule im Hinblick auf Inhalt und Form entwicklungsoffen bleiben.
Gemeinsam getroffene Entscheidungen müssen vorläufig sein und evaluiert werden.
Nach jedem Ausbildungsgang werden daher die Formen, Inhalte und
Rahmenbedingungen mit den an der Ausbildung Beteiligten reflektiert und
gegebenenfalls in Konferenzen überarbeitet.
13.4. Perspektive
Durch das neue Lehrerausbildungsgesetz wird sich in Zukunft auch der
Vorbereitungsdienst in seiner Dauer und Struktur verändern. Unsere Schule wird und
muss sich diesen neuen Herausforderungen, die auch die Praktika vor und während
des Studiums betreffen, stellen.
98
14. Schulische Vereinbarungen
14.1. Konzept zur Schuleingangsphase
Der erste Kontakt mit unserer Schule wird in der Regel durch die Lehrperson
hergestellt, die am AOSF-Verfahren des aufzunehmenden Kindes beteiligt ist. Eltern
und Schüler/innen haben in diesem Rahmen die Möglichkeit, die Räumlichkeiten der
Schule kennen zu lernen sowie in einer Klasse zu hospitieren. Am Ende des
Schuljahres vor der Einschulung findet ein Info-Nachmittag für die neuen Eltern und
Schüler/innen statt. Hier wird den Eltern der organisatorische und inhaltliche Rahmen
unserer Schule anhand einer Info-Mappe erklärt. Darüber hinaus können die Eltern
und ihre Kinder an diesem Tag ihr Klassenteam und den Klassenraum kennen
lernen. Im Anschluss daran können auf dem Grillfest aller Eltern der Schule erste
Kontakte geknüpft werden.
In der Regel wird in jedem Schuljahr aus den Schulneulingen eine neue
Eingangsstufenklasse gebildet. Je nach Anzahl der Schulneulinge und nach deren
Förderbedarf kann auch eine Aufteilung in eine andere Eingangsstufenklasse
vorgenommen werden. Dies wird in der Versetzungskonferenz des Vorschuljahres
beraten. Die Klasse bleibt in der Regel in den beiden Eingangsstufenjahren sowie in
den drei Unterstufenjahren zusammen. Allerdings können besondere
Förderbedürfnisse einzelner Schüler/innen eine Versetzung in eine andere Klasse
oder Stufe erfordern. Die Eingangsstufenschüler/innen nehmen im 1. Schuljahr noch
nicht am klassenübergreifenden Kurssystem und den Arbeitsgemeinschaften teil, im
zweiten Schuljahr wird die Teilnahme an den klassenübergreifenden Angeboten vom
jeweiligen Klassenteam entschieden.
Die Förderung der sehr heterogenen Schülerschaft mit sehr unterschiedlichen
Förderbedürfnissen
macht
ein
differenziertes
Unterrichtsangebot
im
Klassenunterricht sowie Kleingruppen- und Einzelförderangebote in unserer Schule
erforderlich. Auch äußere Differenzierungsmaßnahmen durch Kooperation mit der
anderen Eingangsstufen- und/oder Unterstufenklassen können durchgeführt werden.
Über die im Stufenkonzept beschriebene inhaltliche Schwerpunktsetzung in der
Eingangsstufe hinaus sind folgende Aspekte in der Arbeit im 1. Schuljahr von
besonderer Bedeutung:
Förderplanentwicklung mit Schwerpunktsetzung – Austausch hierzu mit
Elternhaus und Therapeut/innen und soweit möglich Schüler/innen selbst
Förderort-Überprüfung
Beratung über therapeutischen Maßnahmen
Hilfsmittelversorgung
UK-Förderung
Aufbau der Elternarbeit
Kontakt mit außerschulischen Beratungsstellen und Fördereinrichtungen
Kontakt mit Therapeut/innen
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14.2. Schulregeln
14.2.1. Regeln der Schüler/innen
Die Regeln für die Schüler/innen sind in Absprache und nach Billigung durch die SV
formuliert und im Schulgebäude durch Aushang visualisiert worden. Es ist geplant,
die Anzahl der Regeln möglicherweise zu verringern, und sie durchweg positiv als
Gebote und nicht als Verbote zu formulieren, was auch eine Änderung der
bildlichen/symbolischen Darstellung erforderlich machen würde. Derzeit gelten aber
diese acht Regeln:
1. Wir wollen freundlich miteinander umgehen.
2. Wir wollen niemandem weh tun.
3. Wir wollen niemanden bedrohen und beschimpfen.
4. Wir wollen
machen.
anderen
nichts
100
wegnehmen
und
nichts
kaputt
5. Wir lassen gefährliche Gegenstände zu Hause.
6. Wir halten Grenzen ein. Nein heißt Nein !
7. Wir halten uns an Klassen- und Pausenregeln
8. Wir hören in der Schule auf alle Erwachsenen
101
14.2.2. Regeln der Eltern
Die Schulpflegschaft der Maria-Montessori-Schule hat im Jahr 2008 folgende „ElternRegeln“ beschlossen:
So unterstützen wir Eltern das schulische Zusammenleben
Auch wir Eltern sind Vorbilder. Wir besprechen mit unseren Kindern diesen
Schulvertrag und helfen, ihn einzuhalten.
Wir schicken unser Kind rechtzeitig zur Schule / zum Schulbus und holen es
pünktlich dort ab.
Wir statten unser Kind mit dem nötigen Arbeitsmaterial aus und achten auf
pfleglichen Umgang.
Wir zeigen Interesse am Schulleben unserer Kinder: Wie geht es meinem Kind in
der Schule?
Wir unterstützen unser Kind und helfen ihm bei Konflikten eine Lösung zu
finden.
Wir nutzen die Elternsprechtage und das Mitteilungsheft, um mit den
Lehrerinnen und Lehrern Kontakt zu halten.
Wir besuchen regelmäßig den Elternabend, denn unsere Teilnahme ist
wichtig.
Wir fördern den Kontakt zu den Schulkameradinnen und –kameraden.
Wir unterstützen Selbstständigkeit.
Wenn unser Kind krank ist, informieren wir umgehend die Schule und das
Busunternehmen.
Im Bezug auf Handys und andere technische Geräte tragen wir die Regeln mit,
die in der Schule gelten.
Gemeinsam in der Elternschaft verabredete Geldbeträge (Beiträge zu Fahrten,
Klassenkasse, Essensgeld) bezahlen wir termingerecht.
Wir sind bereit, bei der Vorbereitung und Durchführung von Festen, Feiern,
Basaren, Projekten der Schule zu helfen.
Wir beteiligen uns an den regelmäßigen Befragungen, die die Schule zur
Sicherung ihrer Qualität durchführt.
14.2.3. Regeln der Mitarbeiter/innen
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-
-
-
Wir als Lehrer/innen und Mitarbeiter/innen verstehen uns als Vorbild für die
Schüler/innen und beachten die Einhaltung der Regeln.
Wir nehmen uns Zeit für Probleme und bemühen uns, Streit gerecht und
unparteiisch zu schlichten.
Die Eltern sind Kooperationspartner für die Lehrer/innen und Therapeut/innen.
Besonders wichtig ist uns dabei:
o Wir binden die Eltern in den Prozess der schulischen Förderung mit ein.
o Wir stehen regelmäßig in Kontakt mit den Eltern.
o Wir lösen gemeinsam mit ihnen anstehende Probleme.
14.3. Vertretungsunterricht
1. Aufgrund der speziellen Gegebenheiten unserer Schulform und unserer Schule
gilt für Vertretung der wichtigste Grundsatz: Kein Plan kann jeden Bedarfsfall
optimal antizipieren. Vertretungsmaßnahmen müssen mit Rücksicht auf die
individuellen Bedürfnisse der betroffenen Schüler/innen flexibel gehandhabt und
der jeweiligen Situation angepasst werden.
2. Unsere Schule gewährleistet eine verlässliche Ganztagsbetreuung. Durch die
Gebundenheit an die Zeiten des Schülerspezialverkehrs kommt quantitativer
Unterrichtsausfall de facto nicht vor. Die meisten Probleme, die durch den Ausfall
von Lehrkräften entstehen, können innerhalb der Klassenteams oder Stufen
durch die Auflösung von Doppelbesetzungen weitgehend gelöst werden.
3. Im Terminplan, der zu Beginn eines Schuljahres erstellt wird, werden langfristig
planbare Veranstaltungen wie Klassenfahrten, Praktika etc. so platziert, dass
möglichst kein Unterrichtsausfall entsteht.
4. Die Lehrkräfte nehmen bevorzugt an solchen Fortbildungsveranstaltungen teil,
die in ihrer unterrichtsfreien Zeit liegen.
5. Bei absehbarer Abwesenheit einzelner Lehrkräfte z.B. wegen ganztägiger
Fortbildungsveranstaltungen entwickelt das jeweilige Klassenteam in Absprache
mit der Schulleitung rechtzeitig ein Vertretungsmodell für den jeweiligen Tag.
Dabei wird vorrangig z.B. durch Tausch von Unterrichtsstunden untereinander
vertreten, d.h. die Lehrkraft, die zur Fortbildung fährt, arbeitet bei Bedarf die
betreffende Zeit vor oder nach.
6. Melden sich Lehrkräfte krank, so wird nach Möglichkeit zwischen ihnen und der
Schulleitung telefonisch besprochen, welche speziellen Aspekte für den
jeweiligen Vertretungstag zu berücksichtigen sind.
7. Ist der in der Regel nur einfach besetzte Nachmittagsunterricht von einem
Lehrerausfall betroffen, so werden die Schüler/innen nach einem Plan, der zu
Beginn des Schuljahres erarbeitet wird, auf andere Klassen aufgeteilt. Dabei gibt
es eine feste Zuordnung jedes/r Schüler/in zu einer anderen Klasse. Alle
wichtigen Informationen zu den jeweiligen Schüler/innen werden der
Vertretungsklasse zur Verfügung gestellt. Dieser Notfall-Verteilplan kann im
Bedarfsfalle auch zu anderen Zeiten in Kraft gesetzt werden. Auf eine Zuordnung
der Patenschüler/innen zu ihren Patenkindern bzw. deren Klassen wird geachtet.
8. In den Klassen befindet sich ein Fundus von Freiarbeits-, Einzelarbeits- und
Kleingruppenarbeitsmaterial, auf den die Vertretungslehrkräfte zugreifen können.
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9. Lehrkräfte, die aufgrund von Klassenfahrten, ganztägigen Schulwanderungen o.ä.
keinen Unterricht in bestimmten Klassen erteilen, werden zur Vertretung in
anderen Klassen eingesetzt.
10. Für den Fall, dass aufgrund von zu zahlreichen Erkrankungen oder sonstigen
Ausfällen der Lehrkräfte und/oder Hilfskräfte ein Vertretungsunterricht über
Auflösung von Doppelbesetzungen oder Aufteilen der Schüler/innen auf andere
Klassen nicht zu organisieren ist, gibt es einen Notfallplan. Hier sind die
Lehrkräfte benannt, die sich für zwei bis drei Tage pro Schulhalbjahr zur
Vertretung vor allem an den Nachmittagen außerhalb ihrer eigenen planmäßigen
Unterrichtsverpflichtung bereit halten müssen.
11. Die im Rahmen des Vertretungsunterrichts geleistete Mehrarbeit wird in einem
sogenannten „Überstundenbuch“ eingetragen und kann bei passender
Gelegenheit in Absprache mit den Kolleg/innen des Teams und der Schulleitung
ausgeglichen werden.
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