Propädeutik Innere Alle Tiere Zwangsmaßnahmen: - Kopffixation mit Untergriff: eine Hand um Horn/Ohren, andere um Unterkiefer - Anketten (Halskette, Halfter, Freßgatter) - Nasenzange (oder mit Fingern durch Nasenlöcher fest gegen Nasenscheidewand drücken - Maul öffnen: Zunge seitlich (evtl. mit Tuch) herausholen, Maulgatter, Maulkeil, Maulring - Nasenring mit Führstab (Bulle) - Kniefaltengriff, Schenkelbremse, Schlagfessel, Fersenstrangbremse - Zum Niederlegen Heuseilmethode / Methode nach de Jong Anamnese (Vorbericht) - Besuchsgrund - Beginn / Dauer der Symptome - Veränderungen der Symptome - Einzel- oder Bestandsproblem - Futter: Menge, Art, Zusammensetzung, Qualität - Einzel- oder Gruppenhaltung - Stall- / Weidehaltung - Impfungen - Vorbehandlungen durch andere Tierärzte Signalement (Kennzeichen) Angeborene Kennzeichen: - Tierart - Rasse - Verwendungszweck - Geschlecht - Alter Zahnaltersbestimmung (Rind und Pferd!) - Farbe und Abzeichen (v.a. Pferd) - Größe Erworbene Kennzeichen: - Ohrmarken - Halsbänder - Brandzeichen Allgemeine klinische Untersuchungen Allgemeinzustand - Haltung (stehend, liegend, Lahmheiten, steif, gewölbter Rücken) - Verhalten (Lebhaft, aufmerksam, müde, apathisch) - Körperbau (Kräftig, zierlich, grazil) - Entwicklungszustand (v.a. Jungtiere) - Ernährungszustand (gut, mäßig, fett, mager, kachektisch?) Body-Condition-Score (BCS) - Pflegezustand - (Körpergewicht) - Pulsfrequenz - Atemfrequenz Körpertemperatur - Zu den Extremitäten hin abnehmend - über Herz und an Schenkelinnenflächen hohe Temp. - Abhängig v. Alter, Geschlecht, Tageszeit, Nahrungsaufnahme, ... - Erw. Rind 38-39° C Spezielle klinische Untersuchungen Haare und Haut Haare Haut - Glanz Anliegen (bei kranken Tieren sträuben sich oft die Haare Haarausfall (spontan oder durch Ziehen) Scheuerstellen Hautturgor: Bilden einer Hautfalte, die sofort verstreichen muß (Vermindert bei Exsiccose und gestörtem Elektrolythaushalt) am oberen Augenlied oder Hals Umfangsvermehrung / Verminderung (Effloreszenzen=Hautauflagerungen) Sonstige Veränderungen, Zubildungen (Hämatome, Ekzeme, Ödeme) Parasitenbefall (Läuse, Haarlinge, Zecken, Flöhe, Milben Juckreiz Schleimhäute An allen natürlichen Körperöffnungen: - Auge (Sklera, Konjunktiven, Nickhaut- klappt vor, wenn man dorsal auf bulbus drückt) - Füllungszustand der Episkleralgefäße ( Kreislauf): deutlich, scharf konturiert (bei Serumaustritt "verwaschen", bei verstärkter Durchblutung "injiziert") - Nasenschleimhaut - Mundschleimhaut - Scheidenvorhof bzw. Präputium und Vorhaut - Analschleimhaut Physiolog.: Feucht, (blaß)Rosarot, Ohne Auflagerungen, Glatt und Glänzend (FROGG) Pathologisch: zyanotisch (blau), ikterisch (gelb), hyperämisch (rot), anämisch (blaß) Lymphapparat Lymphknoten, Lymphgefäße - Lage - Größe - Schmerzhaftigkeit - Verschieblichkeit - Konsistenz - Wärme - Form, Oberflächenbeschaffenheit (bei Tumorbefall verändert knotig, derb) Palpierbare Lymphknoten: Kopf: - Ln. mandibularis – im Unterkieferwinkel medial unter der Unterkieferspeicheldrüse Ln retropharyngealis – auf hinterem Abschnitt des Pharynx Stamm: - Ln. cervicalis supf. (Buglymphknoten) Ln. subiliacus (Kniefaltenlymphknoten) Lnn. mammarii (Euterlymphkn.) Lnn. inguinales supf. (Leistenlymphkn. - rektal) Bauchhöhle: Lnn. iliaci medd. (Darmbeinlymphkn.) – nur rektal - Lnn. lumbales aortici – nur rektal (an Aortenaufspaltung) Herz-Kreislauf 1. Herz Lage: 3/5 links außer bei Rind 5/7 links Adspektion (Herzstoß) Herz schlägt gg. Brustwand (bei Mensch nur Herzspitzenstoß) - Adspektion abhängig von Intensität, Tierart, Rasse, kaum Bedeutung - Palpation – auch Herzgeräusche fühlbar (?) - Schmerzpalpation – bei Erkrankung v. Herzbeutel /-muskel schmerzhaft Herzstoß abgeschwächt bei - fetten Tieren - Hypertrophie d. Brustmusk. - Panzerherz - Hydropericard - Hydrothorax Herzstoß verstärkt bei - Herzhypertrophie - abgemagerten Tieren Herzperkussion Feststellung von Größe / Ausdehnung des Herzens = Herzdämpfung absolute Herzdämpfung: Herz liegt Brustwand an (Pfd., Flfr., Esel) relative Herzdämpfung: Herz teils von Lungengewebe bedeckt (Rind, kl. Wdk., Schw.) Hund: 4.-7. Intercostalraum links Pferd: 3.-5. Intercostalraum links Wdk.: 3.-5. Intercostalraum links Herzauskultation Zwischen Vordergliedmaße und Thorax, 3.-5. Interkostalraum - Frequenz (Tachycardie / Bradycardie) - Intensität (Lautstärke => betont / akzentuiert?) - Phys.: kräftig, gleichmäßig - Regelmäßigkeit (Arrhythmie?) - Abgesetztheit (jeder Herzton einzeln und sauber zu hören?) - Nebengeräusche (endocardiale, exocardiale (Perikarditis, Lungengeräusche, Hydrothorax), Fremdgeräusche (Lungenemphysem) Ursachen für endocardiale Nebengeräusche: - Insuffizienz der Klappen = fein, blasend, leise, hauchend - Stenosen der Klappen =laut, schabend, kratzend - Hemmungsmißbildungen (Defekte in Herzscheidewand) Punkta maxima - Pulmonalklappe - Aortenklappe - Bikuspidalklappe - (Seitenwechsel) - Trikuspidalklappe 2. Arterien - Puls Pulsfühlstellen: - bei Pfd. u. Rd.: A. linguofacialis am Unterkiefer oder A. caudalis am Schwanz - bei kl. Wdk.: A. femoralis - bei Schw.: Arteria auricularis magna - bei Hd., Ktz.: A. femoralis an Schenkelinnenseite der Hintergliedm. Kriterien - Frequenz - Regelmäßigkeit Gleichmäßigkeit Stärke (Kraft) Größe (Dauer) Füllungszustand d. Arterien – sollen gut gefüllt sein Spannungszustand d. Arterien – sollen gut gespannt sein Kräftig, regelmäßig und gleichmäßig, die Arterie ist gut gefüllt und gut gespannt Tachykardie und daraus folgend Pulsus frequens bei: - Fieber - Vergiftungen - Blutverlust, Blutdruckabfall, Anämie - Entzündungen des Herzmuskels - /beutels - Schmerzen, Traumen - Vaguslähmung (Sympathikus überwiegt) - Atropineinfluß - Gefäßerkrankungen, -erweiterungen Bradykardie und daraus folgend Pulsus rarus bei: - Sportpferden (physiologisch) - Vagusreizung - gestörter Reizbildung bzw. –weiterleitung - Herzblöcken - Alkaloidvergiftung Regelmäßigkeit Zeitlicher Abstand mehrerer Pulswellen aufeinander - regelmäßig aussetzender Puls - unregelmäßig aussetzender Puls - Pulsus intermittens: Pulsdefizit (Herz schlägt, ohne fühlbare Pulswelle zu erzeugen) - Pulsus deficiens (mit Puls setzt auch der Herzschlag aus) Gleichmäßigkeit aufeinanderfolgende Pulswellen sind von gleicher Qualität, gleiches Schlagvolumen - P. inaequalis (ungleichmäßiger Puls) - P. alternans (stärkere und schwächere Schläge wechseln sich ab) - P. myurus (Gruppe von Pulsschlägen wird immer schwächer) Stärke / Kraft (Amplitude) Physiologisch: kräftig - P. fortis (bes. kräftig) - P. insensibilis (unfühlbar) - P. debilis (schwach) - P. durus (hart) - P. mollis (weich) - P. tardus (träge: Welle steigt flach an und fällt flach ab, bei Aorten / Mitralstenosen, da langsamer Blutausstrom) Schwacher Puls aufgrund von Herzschwäche oder zu geringen Blutangebotes. Vermehrte Pulskraft und Füllung z.B. durch Herzhypertrophie (linksseitig) Größe / Dauer - P. magnus (großer Puls) - P. parvus (kleiner Puls) - P. filiformis (fadenförmig – geringe Stärke, lange Dauer) - P. contractus (drahtförmig – hart, aber gleichzeitig schlecht gefüllt bzw. klein) - P. celer (hüpfend – große Stärke, kurze Dauer) Venen Vena jugularis von bes. Bedeutung - Füllungszustand (gestaut = gefüllt) - Undulation ( schwacher Venenpuls) - Venenpuls physiologisch: negativer Venenpuls durch Rückstau im ersten Teil der Systole, wenn Blut kurzzeitig noch nicht in Vorkammer fließen kann. pathologisch: positiver Venenpuls durch unvollständigen Klappenverschluß in Systole Blut gelangt auch in venöses System (synchron mit Arterienpuls)) - Venenstauprobe (Vene anstauen, loslassen, Blut soll mit einem Herzschlag abfließen) Belastungsprobe Atmungsapparat Atemtyp - Costaler Atmungstyp (Flfr.) - Abdominaler Atmungstyp (Wdk.) - Costo-abdominaler Atmungstyp (Pferd) Pathologisch costaler Typ: - wenn Lufteintritt in Lunge erschwert ist - b. Schwächung od. Lähmung d. Zwerchfells - Schmerzhafte oder raumfordernde Prozesse im Abdomen (Peritonitis, Kolik, Blähungen, Flüssigkeitsansammlungen) - bei Lungenerkrankungen (Pneumonie, Lungenödem) Pathologisch abdominaler Typ: - erschwertes Ausströmen d. Luft durch Elastizitätsverlust der Lunge oder Stenosen in den Luftwegen - b. Lähmung d. Intercostalmuskulatur - Schmerzhafte oder raumfordernde Prozesse im Thorax (Pleuritis, Rippenbrüche, Flüssigkeitsansammlungen, Tumore) Qualität der Atmung Dyspnoe: Atembeschwerde mit krankhafter Ursache - Inspiratorische Dyspnoe (am seltensten): Luftzutritt zu Lungen oder O2 –Abgabe an Blut oder Gewebe erschwert (Ödem, Pleuritis, Stenosen) Nasenöffnungen erweitert, Streckung v. Kopf/Hals, Inspirationsphase verlängert, ... - Exspiratorische Dyspnoe: Luftaustritt erschwert (Emphysem setzt Elastizität d. Lunge herab Dampfrinne, Bauchmusk. an Expiration beteiligt - Gemischte Dyspnoe (am häufigsten): Stenosen in Nasengängen oder Trachea, Pneumonie, Bronchitis Einteilung: geringgradig, mittelgradig, hochgradig Je länger es dauert, bis sich das Tier nach Belastung erholt hat, desto höhergradig ist die Dyspnoe (normalerweise 5-10 Min. Erholungszeit) Nasenausfluß: - Sekretrinne bei Nasenausfluß seit längerer Zeit - einseitig bei Erkrankungen der Nasen(neben)höhlen - beidseitiger Ausfluß bei Erkrankungen in Nase u. tieferen Bereichen - Menge - Konsistenz, Farbe, Geruch, Beimengungen - Kontinuierlich oder schubweise (z.B. bei Durchbrüchen v. Abszessen, Blutungen oder bei Senken des Kopfes aus den Sinus) - bei Pferd Ausfluß von Eiter aus dem Luftsack nur während Abschluckens - Nasenbluten (Epistaxis) – aus vorderem Luftweg venös aus Bronchial/Lungenblutungen hell, mit Luftbeimengung (schaumig, beidseitig) - Regurgitation (v.a. Pferd: Ausfluß v. Futterbrei od. Trinkwasser aus Nase weil Schlingrachen bei Schluckakt nicht genug gegen Nasenhöhle verschlossen) Erbrechen durch Nase (auch Pferd: riecht säuerlich, enthält verdautes Futter) Atemgeräusche durch Verlegung der Luftwege - nasal (schniefend) - pharyngeal (schnarchend) - laryngeal (pfeifend) – Sitz in Larynx - tracheal (brummend) Flüssigkeit in vorderen Luftwegen röchelnd u. rasselnd. Nasenhöhle, Nasennebenhöhle, Luftsack - Adspektion: Asymmetrie, Schwellungen, Knochenauftreibungen bzw. Einziehungen - Palpation: Wärme, Konsistenzänderung d. Knochen, Schmerzhaftigkeit, - Perkussion: bei Flüssigkeitsansammlungen, Eiter, Cysten, Neubildungen dumpfer, abgekürzter Schall bei Schwund v. Knochensubstanz überlauter Schall Husten - spontan oder auslösbar: auslösen v. Husten bei Pfd., Flfr.: Kehlkopf od. obere Trachealringe komprimieren, Tier hustet wenn Reiz besteht bei Wdk.: Atemhemmung durch Verschließen der Nase "bis das Tier deutliche Anzeichen von Unruhe zeigt" - Häufigkeit (Stoßweise = vereinzelt oder Anfallsweise = mehr als 3 Hustenstöße in Folge) - Intensität (Lautstärke) – je lauter, desto oberflächlicher lokalisiert - Klang (feucht, trocken, heiser, bellend, krächzend,...) (trocken, krächzend => obere Lungenwege) (feucht, matt => Bronchopneumonie, Lungenemphysem, Pleuritis) - Schmerzhaftigkeit (Tiere versuchen, zu unterdrücken) - Expektoration (Auswurf) Menge, Farbe, Konsistenz, Tier schluckt ab (HIKSEn) Lunge, Bronchien, Brustfell Perkussion - Lungengrenzen (topographische Perkussion) vor allem caudale Lungengrenze wichtig - Schmerzhaftigkeit (Schmerzperkussion) - Lungengeräusche u. Tätigkeit Caudale Lungengrenzen: Pferd: Hüfthöckerlinie – Mittellinie – Buggelenkslinie: 17-14-11 (gesamt 18 Rippen) Wdk.: - immer rechte Seite perkutieren - an rechtes Lungenfeld schließt sich gleich rechter Leberlappen an - kaudale Lungengrenze: Rand d. M. longissimus dorsi und vorletzter Intercostalraum (13 Rippen gesamt), von dort flacher Bogen zum Olecranon. - Kraniale Lungengrenze: Schultermuskulatur (Anconäus-Muskulatur) - Schwankungen durch Trächtigkeit, Pansenfüllung Hund: kaum Bedeutung (11-9-7) Physiologisch: Schall ist hell und laut Erweiterungen des Lungenfeldes: vermehrter Luftgehalt, z.B. Lungenemphysem Verkleinerung des Lungenfeldes: z.B. Herzhypertrophie, Zwerchfellvorstand Schallveränderungen: - Schall lauter: evtl. Luftanteil erhöht auf Kosten des Gewebeteils, z.B. Lungenemphysem - Schall leiser, verkürzt: Gewebeanteil erhöht, z.B. Ödem, Flüssigkeit - Leerer Schall: z.B. Tumore im Lungenbereich Tympanischer Schall: z.B. Kavernenbildung, Lungenemphysem Dämpfung: z.B. Ödeme Auskultation - Atemgeräusche - Rasselgeräusche - Nebengeräusche Atemgeräusche: Bronchiales = tracheobronchiales Atemgeräusch (kranial) - Reibegeräusch d. Luft an den Wänden der Luftwege - Physiologisch nur an Bifurcatio zu hören, da sonst durch Lungengewebe gedämpft - je kleiner der Thorax, desto deutlicher Vesikuläres = bronchobronchuläres Atemgeräusch (caudodorsal) - feines, gehauchtes Geräusch - entsteht durch Luftwirbel an terminalen Bronchien und Alveolareingängen. - während Inspirationsphase deutlicher - physiologischerweise im gesamten Respirationsgebiet zu hören Vesikuläres (bronchobronchuläres) Atemgeräusch ohne Nebengeräusche Rasselgeräusche entstehen durch Flüssigkeiten im Bronchialbaum: - feucht: dünne Flüssigkeit (Lungenödem, Flüssigkeitsaspiration, ...) - trocken: stark visköse Fl. (Anfang einer Bronchitis) - krepitierend: knackende- knisternde Geräusche durch Verkleben von Alveolen – man hört das auseinanderreißen durch einströmende Luft (Bronchitis) - hiemend: Pfeifen, schnurren (wenn zähe Massen in den Luftwegen bewegt werden) hiemen bei Inspiration => extrathorakale Luftwege verengt hiemen bei Expiration => intrathorakale Luftwege verengt Bei Rind Atemhemmung, bei anderen Tieren Belastungsproben durchführen, danach beurteilen: - Hustenstöße (0-1 gesund, bis 4 krank) - Grad der gesteigerten Atmung (bei Lungenemphysem zu stark erhöht) - zusätzliche pathologische Neben- oder Atemgeräusche - Wiederberuhigungsphase (Beruhigung sollte in 3 min. eintreten) Weiterführend: Laboruntersuchung von Bronchialschleim (evtl. Kotuntersuchung auf Lungenwürmer), Endoskopie, Sonographie, Lungenbiopsie, Glutartest, Blutgasanalyse, ... Verdauungsapparat Beurteilung der Fütterung: Art, Menge, Beschaffenheit des Futters, Zusammensetzung der Ration (v.a. Rind, Schw.) Appetit, Futteraufnahme - Anorexia = verminderte Freßlust - Inappetenz = fehlende Freßlust: fieberhafte Allgemeinerkrankung, Darm-, Magen-erkrankung, verminderte Sekretion der MD-Drüsen, ZNS, Futterwechsel, ... - Polyphagia = gesteigerte Freßlust: gesteigerter Stoffwechsel, Pankreaserkrankung (Diabetes Mellitus), Darmparasiten, Chronische Gastritis, funktioneller Durchfall, Endoparasitenbefall, ZNS-Störung - Allotriophagia = unnatürliche Freßlust, z.B. bei Tollwut oder Stoffwechselstörungen infolge Mangelernährung (Lecksucht) Durst - Darm - verminderte Flüssigkeitsaufnahme bei Magen-Darm-Erkrankungen Polydipsia = vermehrte Aufnahme bei starkem Flüssigkeitsverlust, z.B. Erbrechen, Durchfall, Diabetes insipidus, Nierenerkrankungen, Schwitzen Adspektion des Leibes Palpation der Bauchdecken Auskultation (wenig ergiebig) Perkuswsionsauskultation, Schwingauskultation (=> Plätschern bei schwerem Darmkatarrh oder Bauchwassersucht Rektale Exploration Kotuntersuchung Bauchwand, Bauchhöhle - Adspektion - Oberflächliche Palpation (=> Bauchdeckenspannung) - Tiefe Palpation (=> Umfangsvermehrungen, wichtig Nabelbereich Kalb) - Schallperkussion (Luft in Bauchhöhle) - Schwingauskultation (Plätschern bei Bauchwassersucht) - Rektale Exploration - Bauchhöhlenpunktion Harnapparat, Geschlechtsapparat, Euter Wasseraufnahme Rind: 25-40 l (bei Trockenfutter bis 80 l) Harnapparat Harnabsatz - kontinuierlicher Strahl physiologisch - Inkontinentia Urinae: häufige Unterbrechung - Strangurie: dünner Strahl - Tenesmus Urinae: Harndrang – kleine Spritzer - Pollakisurie: besonders häufiges Absetzen kleiner Portionen mit Harndrang - Retentio urinae: Harnverhalten Harnmenge Polyurie, Oligurie, Anurie Harnuntersuchung (Spontanharn oder Katheterharn) - Menge - Farbe – gelb bis grünlichgelb (rot: Hämaturie oder Hämoglobinurie (durch Zentrifugation zu unterscheiden) - Durchsichtigkeit – (durchsichtig) (nur bei Pferd trüb wg. Schleim, Salzen, Kristallen, Proteinen im Harn) - Konsistenz (dünnflüssig) - Geruch (aromatisch) - spezifisches Gewicht (Wdk. 1010-1040 g/l) Untersuchung kann physikalisch, chemisch und mikroskopisch erfolgen. Geschlechtsapparat - Adspektion: Verletzungen, Effloreszenzen (Auflagerungen), Ausfluß, Schwellungen an Penis oder Hodensack - Palpation: Penis, Prostata, Hoden, Nebenhoden, Scrotum, Gebärmutter, Ovar - Spermagewinnung und - Untersuchung